Major „Biologische Signale“ Die Aufnahme und Verarbeitung von Signalen ist für alle Zellen von fundamentaler Bedeutung und gilt als eines der Kennzeichen von Leben schlechthin. Biologische Signale können entweder aus der Umwelt stammen und ermöglichen dann eine Kommunikation des Organismus mit seiner Umgebung oder sie werden vom Körper selbst produziert und vermitteln die Zell-Zell-Kommunikation innerhalb eines Organismus. Zur ersten Kategorie gehören die Sinnessysteme der Tiere, von denen an der Universität Hohenheim vor allem Riechen, Schmecken und Sehen untersucht werden. Die ZellZell-Kommunikation spielt bei der Übertragung von Nervensignalen und bei Prozessen in der Entwicklung der Tiere eine zentrale Rolle. Neben den Tieren reagieren auch Bakterien und Pflanzen auf biologische Signale. Bakterien schwimmen hin zu Lockstoffen und entfernen sich von schädlichen Chemikalien oder reagieren auf Licht. Pflanzen senden Botenstoffe aus wenn sie von Schädlingen befallen werden und reagieren auf diese Botenstoffe mit geeigneten Abwehrmechanismen. Die Aufnahme der Signale erfolgt in der Regel durch Rezeptoren auf der Zelloberfläche und initiiert über Signalkaskaden die spezifische Antwort der Zelle. Im Major „Biologische Signale“ geht es um das Verständnis von fundamentalen Lebensprozessen, die für grundlegende Vorgänge in einzelligen Mikroorganismen ebenso wie in komplexen Regulationsprozessen während der Entwicklung multizellulärer Organismen bis hin zur Kommunikation der Organismen mit ihrer Umwelt von Bedeutung sind. Die Aufklärung der Funktion solcher Signalsysteme ist nicht nur von Bedeutung für ein besseres Verständnis vielfältiger Lebensphänomene, sondern hat auch unmittelbar angewandte Implikationen, z.B. für biomedizinische Probleme, für ökologisch relevante Fragestellungen oder für verfahrens- und produktionstechnologische Ansätze. In drei Pflichtmodulen, die vom Fachgebiet Biosensorik angeboten werden, werden Grundlagen zu Signalproteinen und Signalkaskaden vermittelt sowie biochemische, molekularbiologische und physiologische Methoden zur Untersuchung dieser Phänomene eingesetzt. Die Pflichtmodule werden ergänzt durch Wahlmodule, in denen biologische Signale im Mittelpunkt stehen, die bei der Entwicklung der Tiere, bei Mikroorganismen, bei der Reaktion von Pflanzen auf Schädlinge oder bei der Kommunikation von Tieren in Ökosystemen wichtig sind.