Dissoziative Störungen - Universitätsklinik für Psychiatrie und

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Dissoziative Störungen
Konzept
Störungen
Beispiele
H.P. Kapfhammer
Klinik für Psychiatrie u.
Psychotherapeutische Mdeizin
Medizinische Universität Graz
Dissoziative Störungen
im historischen Kontextder „Hysterie“
Historisch enge Verknüpfung mit der Hysterie-Diskussion
„Einheit der Persönlichkeit“ - Illusion
„Einheit des Bewusstseins“ - Unbewusstes
Charcot, Janet, Breuer, Freud, Prince, James, Jackson
Historische Entwicklung der Dissoziation
Gründe des Verschwindens und Wiedererscheinens
Auflösung des Hysterie-Komplexes im DSM-IV-TR
(APA, 1980; 1987; 1994; 2000)
Hysterie [Neurose / Persönlichkeit / Pychose]

Somatoforme
Störungen
Somatisierungsstörung, undifferenzierte somatoforme Störung,
Konversionsstörung, Schmerzstörung, NNB somatoforme Störung

Dissoziative
Störungen
Dissoziative Amnesie, Fugue, Identitätsstörung,
Depersonalisationsstörung

Persönlichkeitsstörungen
Cluster B: speziell: Histrionisch, Borderline

Angststörungen
Posttraumatische Belastungsstörung, akute Belastungsstörung

Artifizielle
Störungen
mit vorwiegend körperlichen/psychischen Symptomen

Simulation
klinisch relevante Probleme (V-Codierung)

Psychosen
Bleuler-Schizophrenie-Konzept, Emotions-, psychogene Psychosen
„Hysterie“ im Fokus zahlreicher
wissenschaftlicher Diskurse
Trauma – Dissoziation - Somatisierung
Lehre „psychologischer Automatismen“ (1889)
komplexe Handlungstendenzen + Einheitlichkeit
bewussten Erlebens + willentliche Kontrolle
Trauma: Dissoziation + behinderte Verarbeitung
Traumaerfahrung: unterbewußte fixe Idee
(affektiv-kognitiv-sensorimotorisch-viszerale
Organisation ohne selbstreflexive Kontrolle)
J.P. Janet [1859-1947]
Diskontinuität des Erlebens und Erinnerns:
- Gedächtnislücken, andere Bewusstseinszustände,
- „Erinnerungsphobie“, „Traumafixierung“
- psychosomatische Erschöpfung, Vermeidung
Moderne Konzeptualisierung von Dissoziation







breite Bedeutung
enge Bedeutung
normalpsychologische Phänomene:
psychopathologische Phänomene:
komplexe automatisierte Verhaltensweisen
Perzeption ohne bewusste Wahrnehmung
implizites vs. explizites Gedächtnis
Meditation
Hypnose, Suggestibilität
mentale Absorption
Versunkenheit in Phantasie
teilweiser oder völliger Verlust der
integrativen Funktionen
 des Bewusstseins,
 des Gedächtnisses
 der Identität
 der Wahrnehmung von Selbst u. Umwelt
 bestimmter neurologischer Systeme
Normalpersönlichkeit
v. a. traumatologischer Bedingungskontext
?
Dissoziative Phänomene (nach: Cardeña 1994)
Pathologisch
Blindsicht
Comissurotomie
Organische Amnesie
Epileptische Fugue
Hemineglect
Dissoziative Identitätsstörung
Depersonalisation / Derealisation
Dissoziative Amnesie
Dissoziative Fugue
Konversionsstörung
Neurologisch
Psychologisch
Medikamenten-abhängiges Lernen
Schlafamnesie
Normal
Hypnose
Out-of-body-Erlebnisse
Automatismen
Konzeptuelle Unterteilung dissoziativer Symptome
Dissoziative Symptome
Dissoziative Symptome
aus einer Störung von normalerweise
miteinander in integrierten
Funktionseinheiten
kommunizierenden
Systemen / Modulen
mit grundlegender Veränderung
des Bewusstseins, die zur
Entfremdung und pathologischen
Abwandlung in Selbst- und
Umweltwahrnehmung führen
„compartmentalization“
„detachment“
[Allen 2001,
Brown 2002,
Holmes et al. 2005]
Dissoziative Symptome
DSM-5 definiert dissoziative Symptome
einerseits als eine unerwünschte Unterbrechung des Bewusstseins und Verhaltens,
die mit einem Verlust der Kontinuität des subjektiven Erlebens einhergeht,
anderseits als eine Unfähigkeit, willentlich auf normalerweise verfügbare
Informationen zurückgreifen oder intakte psychische Funktionen kontrollieren zu
können.
Dissoziative Symptome betreffen also die normale Integration von Bewusstsein,
Gedächtnis, Identität, Wahrnehmung, Emotionen, Körperbild, Kontrolle
motorischer Funktionen und Verhalten. Es werden sowohl „positive“ als auch
„negative Symptome“ erfasst, die sich prinzipiell auf eine psychologische und eine
körperliche Domäne beziehen können.
Psychologische und körperliche dissoziative Symptome
[nach: Nijenhuis et al. 2004; van der Hart et al. 2006]
Psychoforme dissoziative Symptome
Somatoforme dissoziative Symptome
Negative
dissoziative
Symptome
Gedächtnisverlust: dissoziative Amnesie
Depersonalisation mit Trennung zwischen
beobachtendem und erlebendem
Persönlichkeitsanteil
Verlust der Affektivität: emotionale Anästhesie
Verlust bestimmter Persönlichkeitscharakteristika
Verlust der Sensibilität: Anästhesie
Verlust des Schmerzempfindens: Analgesie
Verlust motorischer Handlungen: Unfähigkeit
sich zu bewegen, gehen, stehen, sprechen,
schlucken etc. (Konversionssymptome)
Positive
dissoziative
Symptome
psychische Intrusionssymptome
(bestimmte Symptome nach K. Schneider)
wie Hören von inneren Stimmen,
„gemachte“ Emotionen, Gedanken
somatoforme Intrusionssymptome wie
gemachte“ Sensationen (z.B. Schmerzen)
oder Bewegungen (z.B. Tics)
pseudoepileptische Anfälle
psychische Aspekte der Traumaerinnerungen
somatoforme Aspekte der Traumaerinnerungen
in Form von intrusiven visuellen oder akustischen wie besondere trauma-bezogene Sensationen
Wahrnehmungen, Affekten, Vorstellungen
und Körperbewegungen
psychische Aspekte des Alternierens zwischen
dissoziativen Teilen der Persönlichkeit
somatoforme Aspekte des Alternierens zwischen
dissoziativen Teilen der Persönlichkeit
Dissoziatives Symptomcluster von klinischer Relevanz
Amnesie: Vergessen von persönlichen Informationen, das ausgeprägter
als durch eine gewöhnliche Vergesslichkeit erklärbar ist
Depersonalisation: verändertes oder verzerrtes Erleben und Wahrnehmen
der eigenen Person und des eigenen Körpers mit Gefühlen der Selbstentfremdung
und emotionalen Distanzierung von sich
Derealisation: Gefühl der Entfremdung und emotionalen Distanzierung gegenüber
der Umwelt mit einer möglichen Konnotation von Unwirklichkeit
Identitätskonfusion: subjektives Gefühl von Unsicherheit, Verwirrung oder
Konflikt hinsichtlich der persönlichen Identität
Identitätsveränderung: Wechsel in Rolle oder Identität einer Person mit
möglichem Gebrauch unterschiedlicher Namen und Biographien, der Demonstration
von sonst nicht verfügbarem Wissen und persönlichen Fertigkeiten
Pseudoneurologische Symptome: dissoziative Symptome der Bewegung,
Sinnesempfindung und Bewusstseinsregulierung
Das dissoziative Spektrum
normale
Dissoziation
dissoziative
Amnesie
KonversionsSyndrome
dissoziative PTSD
Fugue
DID
Depersonalisation - Derealisation
polyfragmentierte
DID
Prävalenz von dissoziativen Störungen in unterschiedlichen
Untersuchungskontexten [modifiziert nach Sar 2011]
Studie
Anzahl der
Patienten /
Probanden
Diagnostisches
Instrument
Cut-off im DES Screening
Dissoziative
Störungen –
allgemein (%)
Dissoziative
Identitätsstörung
(%)
166
207
115
122
120
172
484
39
407
DDIS
DDIS
SCID-D
SCID-D
SCID-D
DDIS
DDIS
DDIS
DDIS
30
20
25
25
20
-
10.2
5.0
4.3
8.0
12.0
13.0
20.7
21.0
40.8
5.4
0.4
0.9
2.0
0.8
4.0
5.4
7.5
150
240
82
39
DDIS
SCID-D
DDIS
DDIS
30
25
-
12.0
13.8
29.0
14.0
2.0
2.5
6.0
-
43
SCID-D
25
34.9
14.0
994
628
658
454
DDIS
DDIS
SCID-D
DDIS
17
-
1.7
18.3
8.6
11.2
0.4
1.1
1.5
3.1
Stationäres Setting
Tutkun et al. (1998)
Modestin et al. (1996)
Gast et al. (2001)
Friedl u. Draijer (2000)
Ginzburg et al. (2010)
Saxe et al. (1993)
Ross et al. (1991)
Lipsanen et al. (2004)
Ross et al. (2002)
Poliklinisches Setting
Sar et al. (2000)
Sar et al. (2003)
Foote et al. (2006)
Lipsanen et al. (2004)
Notaufnahme
Sar et al. (2007 a)
Allgemeinbevölkerung
Akyüz et al. (1999)
Sar et al. (2007 b)
Johnson et al. (2006)
Ross (1991)
Depersonalisation / Derealisation
Definition
Depersonalisation:
Derealisation:
•
•
•
•
•
•
Entfremdungsgefühl gegenüber eigenem Körper und personalem Selbst
analoges Gefühl der Person gegenüber der Umwelt
Realitätsurteil: intakt
Wahrnehmungsveränderungen: unangenehm, oft nur schwer verbalisierbar („als wie“)
Kontinuum: zusammen oder aber getrennt
Symptome bei Vielzahl von psychiatrischen Störungen
- Angst- und Panikstörungen, Zwang, Depression, Schizophrenie, Borderline-Störung
- somatische Erkrankungen, z.B. bei Epilepsien, Migräne,
- Substanzmissbrauch, Entzugssyndrome, unerwünschte Arzneimittelwirkungen
eigenständige klinische Syndrome
Symptome bei anderen dissoziativen Störungen
Depersonalisation / Derealisation
Symptomatologie
„Das Individuum fühlt sich vollständig verändert im Vergleich zu dem, was es vorher war. Diese
Veränderung ist gegenwärtig im Selbst wie auch in seiner Außenwelt, das Individuum erkennt
sich selbst nicht mehr als eine Persönlichkeit. Seine Handlungen erscheinen ihm als automatisch.
Er beobachtet seine Handlungen und sein Verhalten vom Standpunkt eines äußeren Betrachters.
Die Außenwelt ist ihm fremd und neu und nicht so wirklich wie zuvor“ (Schilder 1935)
-
intensive unangenehme, zuweilen quälende Affektqualität
als Selbstverlust registrierte veränderte Selbstwahrnehmung mit gemindertem Selbstwertgefühl
Beschämung, soziale Isoliertheit,
Angst vor Verlust körperlicher Kontrolle oder geistiger Gesundheit
diffuse Somatisierungssymptome, beunruhigende Benommenheit, elementares Schwindelgefühl
Verlust der klaren Zeitwahrnehmung
autoskopische Phänomene, Metamorphopsien und Störungen des Körperschemas
Kontakt zur Umwelt verloren, ohne übliche affektive Konnotation, traumhaft entrückt
Depersonalisation / Derealisation
Ätiopathogenese
multifaktorielle Genese mit gemeinsamer zerebraler Endstrecke
-
Irritation der neuronalen Verbindungen mit Temporallappen
serotonerge, glutamaterge, opioiderge Dysfunktion
Epilepsien, Migräne (Lambert et al. 2002)
Konsum von Cannabis, Halluzinogenen (Simeon 2004)
metabolische Störungen, Intoxikationen (Medford et al. 2003)
präformierte cerebrale Reaktionsweise bei traumatischen Erfahrungen (Simeon et al. 2003)
intrapsychische Abwehr von schmerzlichen, beschämenden oder konflikthaften Affekten
Spaltung zwischen beobachtenden und erlebenden Funktionen mit distanzierter Sicht auf Selbst
in kindlicher Entwicklung elementare Erlebnisaspekte als unwirklich zurückgewiesen
Folge einer zugrundeliegenden spezifischen Affektstörung
- „phobischen Angst-Depersonalisationssyndroms“ (Roth 1959)
- „Entfremdungs-“ bzw. der „teilnahmslosen Depression“ (Leonhard 1995)
Symptomatische Hauptdimensionen von
Depersonalisation / Derealisation
nach: Sierra (2009)
Depersonalisation / Derealisation
Verlauf und Prognose
•
•
•
•
•
Beginn einer Depersonalisation / Derealisation gewöhnlich plötzlich
gelegentlich auch allmählich
Verlaufsdauer abhängig von Form der Depersonalisation
und zugrundeliegenden Bedingungen
primäre Depersonalisationsstörung nicht selten chronisch-persistierend
hiermit erhöhtes Suizidrisiko assoziiert
Dissoziative Amnesie
Definition
- Vergessen von wichtigen persönlichen Informationen:
weder durch „gewöhnliche“ Vergesslichkeit noch durch hirnorganische
oder internistische Erkrankung erklärbar
- retrograde Amnesie: eine Episode oder Zeitraum vor definiertem Ereignis,
meist unangenehmer, belastender oder traumatischer Natur
nicht unter Einfluss massiven Alkoholkonsums („Black-out“)
oder anderer psychotrop wirksamer Substanzen (z.B. Benzodiazepine)
- in der Regel reversibel, aber auch chronische Verläufe möglich
- integrales Symptom bei dissoziativer Fugue oder dissoziativen Identitätsstörung
Dissoziative Amnesie
Symptomatologie
Typ der mnestischen Störung
episodisches-explizites autobiographisches Gedächtnis betroffen prozedurales Gedächtnis intakt: relativ umfängliche Gruppen von Erinnerungen
einschließlich hiermit assoziierter Affekte nicht mehr bewusst und willentlich verfügbar
– ohne Konnex zum Selbst in seiner biographischen Kontinuität
Zeitstruktur
in der Regel retrograd eine oder mehrere zeitlich umrissene Episoden nicht mehr
erinnerbar, neue episodische Informationen anterograd ohne Probleme erlernbar
bei Intaktsein der allgemeinen kognitiven und sprachlichen Fertigkeiten
Typ der vergessenen Ereignisse
gewöhnlich traumatisch, unangenehm, belastend; verbunden mit auf den Alltag
bezogenen Fragen: „wer bin ich?, was habe ich getan?, mit wem habe ich gesprochen?,
was ich habe zu einer bestimmten Zeit gedacht, gefühlt usw.?“
Dissoziative Amnesie
umschrieben
selektiv
Janet (1894)
DA
generalisiert
kontinuierlich
systematisiert
Dissoziative Amnesie
Diagnose und Differentialdiagnose
Symptom:
einer anderen dissoziativen Störung
einer akuten oder posttraumatischen Belastungsstörung
einer somatoformen, speziell einer Konversionsstörung
einer Borderline Persönlichkeitsstörung
Simulation oder artifizielle Störung
organisch:
dementielle Entwicklung, Delir, Epilepsie, Migräne,
transiente globale Amnesie, nach Schädel-Hirn-Trauma
toxisch:
massiver Alkoholkonsum
Barbiturate, Benzodiazepine, Phencyclidin, LSD und Steroide
metabolische Störungen wie z.B. Urämie, Hypoglykämie, Porphyrie
Mehrebenen-Unterscheidung
organischer vs. psychogener Amnesien
[nach: Reinhard u. Markowitsch 2009]
Dissoziative Erinnerungsmodalität
bei trauma-assoziierter Stimuluskonfrontation
Lanius (2007)
Rauch et al. (1996)
Dissoziative Amnesie und
dysfunktionale Neurotransmittersysteme / HPA-Achse




Noradrenalin
Glutamat
endogene Opioide
HPA-Achse
Multiple Systeme des expliziten und impliziten
Gedächtnisses
nach: Squire u. Zola (1996)
Multiple Gedächtnissysteme und
Selbstorganisation
nach: Tulving (2005)
nach: Markowitsch u. Staniloiu (2011)
Entwicklung von Gedächtnis und Selbst
nach: Nelson u. Fivush (2004)
Wahrnehmen und Speichern
emotional bedeutsamer Episoden
prozedurales (Habit) Lernen
Belohungslernen
Striatum
konditioniertes
emotionales Lernen
Präfrontaler Kortex
Amygdala
Dorsal
Arbeitsgedächtnis
Meta-Gedächtnis
Gedächtnisstrategien
prospektives Gedächtnis
Ventral
semantisches Gedächtnis
Extinktionslernen
konzeptuelles Priming
autobiographisches Gedächtnis
Gedächtnissystem des
medialen Temporallappens
Hippocampus
Entorhinaler Kortex
Perirhinaler Kortex
Deklaratives Gedächtnis
Gedächtniskonsolidierung
kontextuelles Gedächtnis für Furcht
komplexe Konditionierung
HPA-Achse
Zerebellum
Sensorischer Neokortex
neurohumorale
Gedächtnismodulation
Reflexkonditionierung
motorisches Lernen
Gedächtnisspeicherung
konzeptuelles Priming
Wahrnehmungspriming
nach:
LaBar u. Cabeza 2006
Neuronales Netzwerk des
autobiographischen Gedächtnisses
Autobiographisches Gedächtnis rekonstruktiver Erinnerungsprozess
mit spezifischen Funktionen:
- Identitätskontinuität
- soziale Interaktionen
- Direktive für die Zukunft
nach: Cabeza u. St Jacques (2007)
Informationsverarbeitung unter Einfluss
schwer wiegender Stressoren / Traumata
aus: Kapfhammer (2011)
Schlüsselreiz-getriggerte, intrusive Traumaerinnerung
Verbal zugängiges
autobiographisches Gedächtnis
Situationszugängiges
Traumagedächtnis
Verbalisierung des sprachlosen Schreckens:
Intrusive Erinnerung
„Flashback“
- Autonome Aktivierung, Aufmerksamkeit, Vigilanz
- Ausmaß / Form der Dissoziation
- Spezifische Affekte
- Spezifische Kognitionen, Überzeugungen
- Coping-Strategien
- Soziale Unterstützung
Wiedererinnern von traumatischen Erfahrungen

Van der Kolk (1984)
traumainduzierte dissoziative Erinnerungsmodalität:
desorganisiert, unvollständig erinnert, repetitiv
stark visualisiert, schlecht verbalisierbar, „real“
„vergangen“ = „gegenwärtig“

Hartmann (1998)
chronische posttraumatische Verläufe versus
akute posttraumatische Verläufe: „Entwicklung“:
affektgeladene Erinnerung des traumatischen Geschehens
Zurücktreten sensorischer Aspekte –
bildhafte Darstellung von Emotionen
(Hilflosigkeit, Horror, Furcht – Schuld –Trauerarbeit)
Integration in ein narratives Selbst
Dissoziative Fugue
Definition
- unerwartetes Verlassen der (s) häuslichen Umgebung /Arbeitsplatzes
- nicht im klaren darüber, warum und wohin unterwegs
- meist an fremdem Ort angetroffen, nicht möglicher Bericht zur
persönlichen Vergangenheit
- dissoziativ-amnestisches Erleben + Verwirrung über personale Identität +
ev. teilweise oder vollständig neue Identität
Beispiel: Reverend Ansel Bourne
Dissoziative Fugue
Epidemiologie
-
0.2% [Ross 1991, Ross et al. 1990]
insgesamt sehr viel seltener als dissoziative Amnesie
durchaus häufiger in Kriegs- und nach Naturkatastrophen
Fälle „jugendlichen Ausreißens“ (runaway behaviour)
Dissoziative Fugue
Ätiopathogenese
- Traumapsychologische Einflüsse
- sehr häufig aber auch breitere psychodynamische Faktoren:
- prämorbide Persönlichkeit
-
ungünstiger familiärer Hintergrund
Trennungsängste, depressive Verstimmungen
suizidale, fremdaggressive Impulse
primitive Verleugnungstendenzen
- im Kontext von Straftaten: mögliche Motive einer Simulation
- Müdigkeit, Schlafdeprivation, starker Alkoholkonsum,
- nicht selten: vorausgehendes diskretes Schädel-Hirntrauma
Dissoziative Fugue
Symptomatologie
- während Fugue: durchaus geordnetes und zielgerichtetes Verhalten
- Gedächtnisverlust, Verunsicherung in der Identität
drei klinische Typen:
- Amnesie bez. Biographie + Wechsel der Identität + fremder Ort
- lediglich Amnesie bez. Personaler Identität
- Rückkehr zu früherer Periode im eigenen Leben
- neue Identität meist großzügigere Wesensmerkmale
- gute psychosoziale Anpassung an fremde Örtlichkeit
- erhebliche seelische Erschütterung bei „Rückkehr“ zur alten Identität
Dissoziative Fugue
Verlauf/Prognose
•
•
•
•
Beginn und Ende in aller Regel plötzlich
nicht selten nach Schlaf
mögliche Wiederholungen
meist günstig
Dissoziative Fugue
Diagnose und Differentialdiagnose
•
•
•
•
•
•
•
dissoziative Identitätsstörung
Simulation
postiktale Wanderzustände (meist zielloses Umherirren)
Poriomanie
andere nichtepileptische, hirnorganische Störungen
Schizophrenie
Alkohol- u. drogeninduzierte Fugues
Dissoziative Identitätsstörung
Definition
„eine komplexe, chronische dissoziative Psychopathologie, die durch Störungen
des Gedächtnisses und der Identität charakterisiert ist. Sie unterscheidet sich von
anderen psychischen Störungen durch eine anhaltende Koexistenz von relativ
konsistenten, aber wechselnd auftretenden, subjektiv getrennten Identitäten und
durch wiederkehrende Episoden einer verzerrten Erinnerungsfähigkeit, einer
offenkundigen Amnesie oder beides“ (S. 161).
Kluft (1991)
Dissoziative Identitätsstörung
Epidemiologie
•
•
•
•
•
•
•
ca. 1% der Personen in der Allgemeinbevölkerung: dissoziative Identitätsstörung
große Diskrepanz zwischen durchschnittlicher psychiatrisch/psychotherapeutischer
Inanspruchnahme und Vorstellung bei Experten
3 – 5% in klinischen Populationen
Patienten im klinisch-therapeutischen Alltag gewöhnlich relativ unauffällig,
höchst selten Grundproblematik als Vorstellungsgrund, Vielzahl psychiatrischer Störungen
7 Jahren zur Diagnosestellung durch erfahrene Kliniker (Loewenstein u. Ross 1992)
vorliegende Studien: starkes Überwiegen von Frauen (ca. 9: 1)
durchschnittliches Lebensalter bei Diagnosestellung: Anfang bis Mitte der 30er Jahre
Dissoziative Identitätsstörung
Symptomatologie
• typisch, Patienten mit DID häufig nicht wegen der zugrundeliegenden Primärsymptomatik um
psychiatrische oder psychotherapeutische Hilfe nachsuchend
• vielfältigste psychopathologische Syndrome (Kluft 1996)
-
Angstsymptome (psychophysiologisch: 100%, phobisch: 60%, Panikattacken: 55%, Zwänge: 35%)
affektive Symptome (depressiv: 90%, hypomanisch: 15-73%)
assoziierte dissoziative Symptome (Amnesie: 57-100%, Fugue: 48-60%, Depersonalisation: 38%)
somatoforme Symptome (allgemein: 90%, Konversion: 60%, sexuelle Dysfunktion: 60-84%)
Suizidversuche (60-68%)
Selbstverletzungen (34%)
Substanzmissbrauch (40-45%)
Essstörungen (16-40%)
Schlafstörungen (65%)
Symptome mit Hinweischarakter auf Schizophrenie (abhängig von Symptomen: 35-73%),
Symptome einer PTSD (70-85%)
Merkmale einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (70%)
• viele Patienten nur vorübergehend, oft erst nach längerem Therapieverlauf Symptome der DID
Dissoziative Symptome bei DID (Dell 2006)
Dissoziative Identitätsstörung
Symptomatologie
- meist Hinweise nur sehr diskret (Franklin 1990):
- dissoziative / posttraumatische Symptome: Amnesien, Depersonalisation, Derealisation
- passive Beeinflussungserlebnisse
- plötzlich umschlagende Verhaltensweisen
- intrusive visuelle Bilder im Sinne von Flash back - Erlebnissen
- ein im Kopf lokalisiertes Stimmenhören
- Berichte über merkwürdige Zeitlücken, Fugue-Episoden, widersprüchliche
Verhaltensweisen, für die keine subjektive Erklärung
- verwirrende Vergesslichkeit
- Auftreten von pathognomonischen „multiplen Persönlichkeiten“, von „Alter Egos“ im therapeutischen
Gespräch spontan, oder erst nach therapeutischer Fokussierung auf dissoziative Symptome
- Koexistenz subjektiv getrennter Identitäten: konzeptualisiert als „hoch diskrete Bewusstseinszustände, um
speziellen Affekt, Selbstgefühl (einschließlich Körperbild) mit begrenztem Repertoire von Verhaltensweisen
und einer Menge zustandsabhängiger Erinnerungen organisiert“
Dissoziative Identitätsstörung
transpersonal
psychologisch
soziologisch
Trance /
Autohypnose
soziokognitiv
ätiologische
Modelle
Hemisphärale
Lateralität
Primäraffekte
Kindling /
kp-Epilepsie
behaviorale Zustände
des Bewusstseins
Neodissoziation /
Ich-Zustände
neuronales
Netzwerk
Strukturelle Dissoziation der Persönlichkeit
nach: van der Hart et al. (2006)
Dissoziative Identitätsstörung
pragmatisches klinisches Modell der dissoziativen Identitätsstörung:
eine in mehreren Stufen erfolgende ätiopathogenetische Entwicklungsreihe
-
grundlegend: Fähigkeit zur Dissoziation
psychobiologische Variable der allgemeinen Hypnotisierbarkeit mit diskreter Verteilung in
Allgemeinbevölkerung, stärkste Ausprägung in frühen Schuljahren, dann abnehmend
infolge konstitutioneller Bedingungen, vor allem aber infolge früher Traumaexpositionen
unverändertes Persistieren ins Erwachsenenalter hinein
durch Autosuggestion und -hypnose verstärkte Dissoziationsfähigkeit als Abwehr- und
Coping für die Kanalisierung überwältigender Traumata
- gravierende sexuelle, insbesondere inzestuöse Traumatisierungen
- körperliche Misshandlungen
- fortgesetzte Verletzungen des narzisstischen Gleichgewichts
- einschneidende Verlusterlebnisse wichtiger Bezugspersonen in Kindheit
- unmittelbare Beobachtung des physischen Todes, Suizide oder
anderer selbstdestruktiver Akte von nahen Angehörigen
- eigene ernsthafte körperliche Erkrankungen mit starken Schmerzen
-

Fehlen tröstender oder kompensatorisch stützender Beziehungen nach Trauma,
so dass nicht als endliche und begrenzbare, sondern als anhaltende persönliche Realität kodiert
Dissoziative Identitätsstörung
- wiederholte, für das Kind nicht zu integrierende Traumatisierungen über Dissoziation
Kompartmentalisierung des biographischen Gedächtnisses, vielfältige Aspekte:
divergierende Lebenserfahrungen
entscheidende Personen in der kindlichen Welt (über Introjektion,
Internalisierung und Identifikation)
imaginäre Spielgefährten
extrinsische Einflüsse (Ermutigung zu Rollenspielen, widersprüchliche
Erziehungsanforderungen oder Belohnungssysteme, Identifikation mit einem
dissoziativen Elternteil)
- Nucleus für Bildung und phantasmatische Ausgestaltung von Alter Egos, endgültige Formung
der Erwachsenenpsychopathologie neben individuell-kreativen ebenso sehr von interpersonaltherapeutischen wie auch von soziokulturellen Faktoren bestimmt
- vielfältige Transformationen der ursprünglichen frühkindlichen Traumaerfahrungen:
in der Erwachsenenpsychopathologie Reminiszenzen von exakten biographischen Details oft
unentwirrbar mit abwehrbestimmten Konfabulationen, Kontaminationen und Fehlinterpretationen,
so dass historische Objektivierung unmöglich
Dissoziative Identitätsstörung
Verlauf und Prognose
•
•
natürliche Verlauf einer dissoziativen Identitätsstörung: hohe Chronizität (Kluft 1985):
kaum spontane Vollremissionen, aber Veränderung der symptomatischen Darstellung
Patienten in ihren 20er Jahren: Fülle dissoziativer Symptome
in den 30er Jahren eher depressive, ängstliche und Zwangssymptome
in den 40er Jahren erstmals als „multiple Persönlichkeit“ diagnostiziert
jenseits des 50. Lebensjahres zeigen die Persönlichkeitssysteme der
Alter Egos in der Regel vereinfachte, weniger dramatische Konfiguration
•
inhärente Komplikationen und Risiken durch sekundäre psychiatrische
Komorbiditäten, speziell: hohes Suizidalitätsrisiko
(Suizidversuch: 72%, vollzogener Suizid: 2.1%, n = 236, Ross et al. 1989)
Dissoziative Identitätsstörung
Diagnose
• Störungen in normalen integrativen Funktionen von Identität, Gedächtnis und Bewusstsein
bei einer Verdachtsdiagnose systematische Exploration folgender Symptombereiche:
• Hinweise für aktuell wirksamen dissoziativen Prozess (z.B. gravierende Verhaltensdiskrepanzen,
sprachliche Auffälligkeiten, plötzlicher Wechsel in anderen Erlebniszustand)
• Anzeichen hohen hypnotischen Potentials (Trancezustände, „out-of-body“-Erlebnisse,
Gefühle von vager Beeinflussung)
• Amnesie
• somatoforme Symptome
• PTSD-Symptome
• affektive Symptome
• behutsame Exploration von Traumata während früher Entwicklungsjahre (cave !)
• entscheidend: gravierende Diskrepanzen in Selbsterfahrung mit der Entfaltung unterschiedlichster
Selbstkonzepte
• unvorgesehenes Alternieren zwischen extrem heterogenen Erlebniszuständen, denen selbstreflexive
Integration fehlt, oder ausgeprägte amnestische Lücken über Zeiträume,
• typisch: umfassende Erinnerungslücken für Ereignisse während der Lebensjahre 6 bis 11
Phänomenologisches Modell der DID (Dell 2006)
Dissoziative Identitätsstörung
Differentialdiagnose
•
umfangreiche psychiatrische Komorbidität eigenständig zu beachten
•
differentialdiagnostische Schwierigkeiten:
- schizophrene Psychose
- artifizielle Störung sowie Simulation
- komplexe Syndrome bei Temporallappenepilepsie
Therapie der dissoziativen Störungen
Dissoziative Störungen:
- große Variabilität der führenden Syndrome
- breites Intensitätsspektrum
- unterschiedliche Akuität versus Chronizität
- differentielles Ausmaß an psychiatrischer Komorbidität
epidemiologisch hohe Verbreitung, damit begründeter therapeutischer Handlungsbedarf
• keine systematischen, in kontrollierten Studien empirisch erprobte Behandlungsansätze
• aus klinischer Praxis destillierte Richtlinien, spezifische Behandlungsprobleme fokussiert:
-
Planung und Durchführung einer Therapie in hohem Maße zu „individualisieren“
psychotherapeutischen Strategien Vorrangstellung vor biologischen Ansätzen
mögliche Gefahr einer durch Therapiemaßnahmen induzierten Retraumatisierung
komorbide psychiatrische Störung: jeweils etablierte Therapiestandards
syndromorientierte psychopharmakologische Therapie Priorität, wenn
psychiatrische Notfälle oder indizierter psychotherapeutischer Zugang blockiert
Behandlungsansätze bei dissoziativer Amnesie
und dissoziativer Fugue
Ziel: Wiederherstellung voller Erinnerungsfähigkeit / Integration dissoziierter Erinnerungen
sicherer / verlässlicher Behandlungsrahmen in stabilem Arbeitsbündnis
allgemeine therapeutische Haltung: Behandlungsmodell posttraumatischer Syndrome
behutsames Tempo in der therapeutischen Fokussierung auf amnestische Lücken
forciertes Vorgehen therapeutisch unproduktiv und oft gefährlich
Patienten in sicherem therapeutischen Rahmen, traumatisches Ereignis vorbei
häufig spontane Wiedererinnerung
sonst vorsichtige Erhebung der Anamnese, wiederholte Versicherung und Ermutigung
Entscheidend: Selbstbestimmung über Geschwindigkeit des Erinnerungsprozesses,
dadurch Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit
aktives Einschreiten des Therapeuten, wenn im Erinnerungsprozeß suizidale, parasuizidale
oder fremdaggressive Krisen, möglicherweise vorübergehende Hospitalisierung
Behandlungsansätze bei dissoziativer Amnesie
und dissoziativer Fugue
Ziel:
- Wiederherstellung personaler Identität und Wissen
besondere Lebensumstände der Auslösesituation
• Konfrontation mit dem auslösenden Trauma bzw.
- Fokussierung und Durcharbeitung vorliegender Konflikte
- wahrscheinlich komplexere psychodynamische Ausgangslage bei dissoziativer Fuge
- bei Wiedererinnerung traumatischer Auslöseereignisse heftige affektive,
psychotische, zwanghafte, Angst-, PTSD- oder Symptome gestörter Impulskontrolle
differentielle psychopharmakologische Interventionen
- psychopathologische Komplizierung des Wiederinnerungsvorgangs:
zunächst als primär eingestufte „einfache“ dissoziative Amnesie oder Fugue =
Symptom einer komplexen dissoziativen Störung
Behandlungsansätze bei Depersonalisation
und Derealisation
• allgemeinen Richtlinien
• psychoedukativen Aufklärung
• Wahrnehmungschulung gegenüber möglichen Auslösereizen
• Techniken zur Symptomerleichterung
- „Erdung“ oder Reorientierungstechniken
- Ablenkungstechniken
- kontrollierte Dissoziation
- kreative Visualisierung.
• hypnotische Techniken
• verhaltenstherapeutische Ansätze
• kognitive Strategien
• modifizierte psychodynamische Verfahren
• psychopharmakologische Strategien
- selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer
- Buspiron
- Clonazepam
- Opiatantagonisten
- Lamotrigin
Behandlungsansätze bei der dissoziativen
Identitätsstörung
Orientierung am Behandlungsmodell posttraumatischer Störungen
Beachtung der Prinzipien einer psychodynamischen Psychotherapie
• nicht immer Therapieziel einer Integration in personale Identität realistisch
• Harmonierung der internen Spannungen zwischen „Persönlichkeiten“ ohne
Integration oft schon äußerste Grenze des therapeutisch Erreichbaren
• Bewältigung der vordringlichen aktuellen Lebensschwierigkeiten:
supportiv und problemlösend
Behandlungsansätze bei der dissoziativen
Identitätsstörung
drei Abschnitte mit jeweils unterschiedlicher
Akzentuierung der Therapietechnik:
•
•
•
Phase der Sicherheit
[supportive Interventionen, Ich-Stärkung, empathischer Fokus
auf Selbst-Wahrnehmung und selbstobjekthafte Übertragungsmuster]
Phase der Erinnerung und Trauer
[posttraumatisches Behandlungsmodell]
Phase der Verknüpfung
[traditionelle psychodynamische Behandlungsprinzipien]
Behandlungsansätze bei der dissoziativen
Identitätsstörung
Kontraindikationen für Aufdecken von dissoziierten Erinnerungen
in der Langzeitpsychotherapie (Colrain und Steele 1991):
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
frühe Therapiestadien
ein instabiles therapeutisches Bündnis
gegenwärtiger oder anhaltender Missbrauch
gegenwärtige akute äußere Lebenskrisen
hohes Lebensalter, schwere körperliche Handikaps und /
oder terminale Erkrankungen
Mangel an Ich-Stärke, inklusive schwere Borderlineund psychotische Zustände oder massive Regression
unkontrolliertes, abruptes Alternieren der unterschiedlichen Alter Egos
unkontrollierte Flashbacks
schwere Konflikte und mangelhafte Kooperation im Alter Ego-System
schwere primäre Alexithymie
zeitweilig: bevorstehende Abwesenheiten des Therapeuten,
Übergangszeiten im Lebenszyklus des Patienten
Behandlungsansätze bei der dissoziativen
Identitätsstörung
Wichtige Übertragungs- und Gegenübertragungsthemen
•
•
•
traumatische Übertragung:
Der Therapeut als Täter aus der Vergangenheit erlebt, worauf der Patient mit größter Ängstlichkeit
und Abwehrhaltung reagiert, gelegentlich auch die Realitätskontrolle verliert
Hypnotische Übertragung:
hohe Hypnotisierbarkeit des Patienten bestimmt das therapeutische Feld: völlige Absorption,
fokussierte Aufmerksamkeit und Amnesie, Wahrnehmungstäuschungen, kognitiven Verzerrungen wie
konkretistisches Verstehen des Gesagten oder Rationalisierung offenkundiger Widersprüche
pseudopositive, submissive Übertragung:
Patient reagiert scheinbar positiv auf Therapie und spiegelt hohes Engagement in den
therapeutischen Bemühungen, inszeniert aber eine höchst negative Übertragung, in dem er den
Therapeuten in Wirklichkeit als den Täter der Vergangenheit erlebt, der oft darauf bestand, dass ihm
Liebe und Wertschätzung bekundet werde, der faktische Mißbrauch sei eigentlich eine Wohltat und
vom Patienten auch so gewünscht
Behandlungsansätze bei der dissoziativen
Identitätsstörung
Häufige typische Reaktionsmuster der Therapeuten
•
•
•
•
Rückzug in eine Unerreichbarkeit als Person, skeptisches Detektivspiel zur
Objektivierung der historischen Wahrheit
Überzeugung, dass „durchschnittliches“ Therapiesetting diesen schwersttraumatisierten Patienten abträglich, sondern nur „Liebe“ hilfreich sei in den
mannigfaltigen Variationen einer therapeutischen Grenzverletzung
Übernahme der Rolle eines Rechtsanwalts, der den Patienten in einen Klienten wandelt,
ihn zur juristischen Klage gegen erlittenes Unrecht drängt
Therapeut ist in einer Gegenidentifikation mit dem Patienten gefangen
und entwickelt selbst posttraumatische Belastungssymptome
Frühe historische Konzeptualisierungen von
Konversionssyndromen in der Neurologie
Dissoziationsmodell
(J.M. Charcot, P. Janet)
Konversionsmodell
(J. Breuer, S. Freud)
Symptombildung als Ergebnis traumatischer
Erlebnisse bei psychobiologischer Vulnerabilität
Symptombildung als symbolhafter Körperausdruck –
dynamische adaptive Konfliktlösung
auf reifem Strukturniveau
Konversionssyndrome in der Neurologie
Hysterie
chronischer Typus
akuter Typus
Briquet-Syndrom
(polysymptomatisch)
Konversionsstörung
(mono-/oligosymptomatisch)
Somatisierungsstörung
Konversionsstörung
DSM-IV somatoforme / dissoziative Störungen
ICD-10
DSM-IV
ICD-10
artifizielle Störungen
Konversionsstörung / dissoziative Störung
- enges diagnostisches Konzept -

Verlust / Veränderung einer neurologischen Funktion mit Verdacht auf
neurologische Störung

keine begründende neurologische Krankheit

zeitlicher Z.h. zu innerseelischem Konflikt / psychosozialer Belastung

keine willentliche Kontrolle der Symptomproduktion

kein kulturell sanktioniertes Reaktionsmuster

syndromal nicht ausschließlich Schmerzen oder sexuelle Dysfunktionen
motorischer Subtypus
sensorischer/sensibler Subtypus
Subtypus der Bewusstseinsregulation
Somatoforme /dissoziative Störung –
artifizielle Störung - Simulation
nach psychiatrischer Klassifikation [DSM-IV, ICD-10]:
distinkte diagnostische Kategorien
somatoforme / dissoziative
Störung
unbewusste / nicht-intentionale
Symptomproduktion
artifizielle Störung
Simulation
Selbstmisshandlung /
Täuschung / unklare
Motivation
offenkundiger primärer
sozialer Krankheitsgewinn
Konversionssyndrome –
Gang der Diagnostik im klinischen Alltag

grundlegend:
neurologische
Diagnostik
neurologische Semiologie
neurologische Anamnese
kompletter neurologischer Status
spezielle Untersuchungstechniken
umfassende apparative Diagnostik
[v. a. Neurophysiologie,
Neuroimaging]
psychiatrische
Klassifikation
psychosoziale
psychodynamische
Spezifizierung
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Phänomenologie –
Motorische Funktionsstörungen:






Muskuläre Schwächen, Paresen, Plegien
(Extremitäten >> Nacken, Rumpf >>> Gesicht, Zunge)
Symptome des Extrapyramidalsystems:
(Tremor, Dystonie, Dyskinesie, Parkinsonoid)
Gang- und Standstörungen
Schluckbeschwerden (Globus hystericus)
Aphonie, Dysphonie
Harnverhaltung
Motorische Konversionssyndrome in der Neurologie
- klinische Hinweise auf „Psychogenizität“ Anamnese:








plötzlicher Beginn mit oft schon initial maximaler Symptomausprägung / Behinderung
identifizierbare Auslösesituation, oft nach minimalen Verletzungen / Arbeits-Unfällen mit
nachfolgenden Schadensansprüchen
statischer Verlauf versus spontane Remission / Remission nach Psychotherapie
psychiatrische Komorbidität (cave: auch bei organischen neurologischen Erkrankungen)
sekundärer Krankheitsgewinn (nicht immer offenkundig)
psychologische / psychosoziale Stressoren, Traumata (nicht immer offenkundig)
multiple andere Somatisierungssymptome / „medizinisch unerklärte Körpersymptome“
Modell-Effekte (beachte: Assoziation zu medizinischen / pflegerischen Berufen)
Hinson, Haren (2006)
Shill, Gerber (2006)
Gupta, Lang (2009)
Nowak, Fink (2009)
Motorische Konversionssyndrome in der Neurologie
- klinische Hinweise auf „Psychogenizität“ Klinische Untersuchung:








inkonsistentes Bewegungsmuster
- variabel über Zeit (Amplitude, Frequenz, Richtung/Verteilung)
- Ablenkung reduziert / beendet, Aufmerksamkeit verstärkt
- Entrainment, Ko-Aktivierung, kontralaterale Aktivierung
- selektive Behinderung
Bewegungsmuster, inkongruent mit organischer Störung
- multiple, bizarre abnorme Bewegungsmuster
- paroxysmale Anfälle (inklusive pseudoepileptische Anfälle)
- ausgelöste Paroxysmen (exzessive Startle Reaktion)
Suggestibilität
selbst-zugefügte Verletzungen (cave)
absichtsvolle Langsamkeit der Bewegungen
„falsche“ motorische Schwäche
bestimmte Typen abnormer Bewegungen (z.B. bereits initial fixierte dystone Haltung, abrupt,
schmerzhaft, rasche Kontraktur, zuckende Seitwärtsbewegung des Mundes)
Hinson, Haren (2006)
Response auf Placebo, fehlende Response auf adäquate Medikation (cave)
Shill, Gerber (2006)
Gupta, Lang (2009)
Nowak, Fink (2009)
Psychogene Gang- und Standstörungen
- klinische Hinweise -









spontane Fluktuationen, Ablenkbarkeit
auffällige Verlangsamung („wie unter Zeitlupe“)
allmähliches Aufschaukeln beim Roomberg-Test
„plattfüßiger Eisgang“
„falsche“ muskuläre Schwäche
Beinahefallen, plötzliches Einknicken der Knie /Hüften
ausgesprochen unökonomische Körperhaltungen
schmerzhafte, erschöpfte Ausdrucksgestik
bizarrer Gang
Brandt et al. (1994)
Beispiele für psychogene Gang- und Standstörungen
Beispiele für psychogene Gang- und Standstörungen
Beispiele für psychogene Gang- und Standstörungen
Beispiele für psychogene Gang- und Standstörungen
Beispiele für psychogene Gang- und Standstörungen
Motorische Konversionssyndrome in der Neurologie
- Hinweise aus neurophysiologischen Tests allgemein:
auffällige Diskrepanz zwischen Symptombild und multiplen,
negativen Untersuchungsbefunden (MRT, LP, EPs)
spezielle Zusatzuntersuchungen:




Psychogener Parkinsonismus: I123 – β CIT SPECT, F18-DOPA-PET, I123 – Isoflupan SPECT
Psychogener Tremor: elektromyographische Analyse
[variable Amplitude, Frequenz, Entrainment, Ko-Aktivierung, abnorme R auf Gewicht]
Psychogener Myoklonus: elektromyographische Analyse
[variable / verlängerte Latenzen / Dauer, variable Muskelrekrutierung, Habituation]
Psychogene Bewegungsstörungen:
- exzessive affektive R auf Startle Eye Blink Reflex
- normale zentrale motorische Leitung – TMS
- motorische Schwelle, intrakortikale Hemmung mit kurzem / langen Intervall,
intrakortikale Fazilitierung: normal = unveränderte Baseline Errregbarkeit des Kortex
Bewegungsimagination - affiziertes KG: kortikale Erregbarkeit reduziert, nicht-affiziertes
KG: kortikale Erregbarkeit verstärkt (bei Dystonie nicht diskriminierend)
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Phänomenologie –
Sensorische und sensible Funktionsstörungen:





vollständige Analgesie
Berührungssinn: Hypästhesie, Anästhesie:
geringe Reliabilität - allenfalls grobe anatomische Verstöße
beeindruckend: durchgängige, strikt an Mittellinie
orientierte Ganzkörperanästhesie
Inkonsistenz: Beinanästhesie / fehlende Propriozeption
schließen normalen Romberg aus
auffällige Defekte im Gesichtsfeld, Blindheit
Taubheit
(Pseudo-) Halluzinationen
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Phänomenologie –
Psychogene
nicht-epileptische Anfälle
Grand Mal-Typus:
• allmählich/plötzlich (anwesende Personen)
• Quasi-Aura: Agitiertheit, „komisches Gefühl“
• sehr variables Anfallmuster: Stoßen, Beißen,
Hin- und Herwälzen, „arc-de-cercle“, Dystonien
• dramatische Affekte im Ausdruck
• Symptome autonomer Aktivierung
• meist Vermeidung von Schmerzen/Verletzungen
• „geotrope Augenbewegung“ (Henry-Woodruff)
• variabel: Bewusstseinslage / Erinnerung
• Dauer: wenige Minuten bis halbe Stunde
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Phänomenologie –
Psychogene
nicht-epileptische Anfälle
komplex-partialer Typus:
• im Vergleich zu bewegungslosem Starren mit
stereoptypen repetitiven Automatismen oder
semi-zweckhaftem Verhaltensweisen
einer kurzen Dauer bei organischen
komplex-partialen Anfällen
längeres Starren mit variablerem Muster,
längere Dauer oft mit distanziertem,
besorgtem / die Augen weit geöffnetem
Affektausdruck
• zufällige Bewegungsmuster vs. hoch
organisierte, aggressive / sexualisierte Akte
• nicht selten imitiert: generalisierte Absence
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Phänomenologie –
Psychogene
nicht-epileptische Anfälle
elementarer partialer / unspezifischer Typus
„fokaler“ motorischer Anfall:
weniger abrupt, auf-und-abschwellende
Intensität mit variablem, nicht einem
anatomischen Muster entsprechendem Ablauf
keine klare Ähnlichkeit zu bekanntem
echten Anfallsmuster:
Abgrenzung zu kurzen
meist abrupt einsetzenden elementaren,
von Anfall zu Anfall hoch stereotyp
repetitiven sensorischen / sensiblen / affektiven
iktalen Erlebnissen
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Epidemiologie -

Lebenszeitprävalenz: ca. 0.5 % [Ljungberg 1957, Weisman et al. 1978; Lieb et al. 2000]
Inzidenz in ambulanten psychiatrischen / psychotherapeutischen Praxen:
15 – 20 / 100 000 pro Jahr [Stefansson et al. 1976]
National Hospital London über Jahrzehnte: 0.85 – 1.55% [Trimble 1981]
Psychiatrischer Konsiliardienst: ca. 4% [Kapfhammer et al. 1992, 1998]
Rate „medizinisch unerklärter / nur teilweise erklärter neurologischer Symptome
auf neurologischen Stationen: 30 – 40% [Carson et al. 2000; Fink et al. 2005]
in tertiären Zentren: Häufung von „psychogenen“ Fällen [Lang 2006]
•
•
•
klares Übergewicht von Frauen gegenüber Männern (außer Arbeitsplatz, Militäreinsatz)
alle Altersgruppen, Häufigkeitsgipfel: 20. – 40. Lebensjahr
soziokulturelle Variablen





Somatoforme Syndrome / Störungen bei
Adoleszenten und jungen Erwachsenen
Cumlated lifetime incidence
0,12
0,1
0,08
0,06
Conversion Disorder
Dissociative Disorder NOS
SSI4,6
Pain disorder
USDS
0,04
0,02
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24
age
N = 3021; gewichtete Daten, EDSP-Basisbefunde, 14- bis 24-Jährige; Lieb et al. (2000)
Relative Häufigkeit von psychogenen Bewegungsstörungen
in neurologischen Spezialambulanzen
nach: Lang (2006), 8 Zentren, N = 1245
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Ätiopathogenetische Konzepte -
Psychoanalyse
Traumapsychologie
Lerntheorie
Neurophysiologie /
Neuropsychologie
Konversionsmodell
- multiple Konflikte
- ich-strukturelle Aspekte
- impressionistischer Stil
- Emotionalisierung
- Symbolisierungsdimension
- Identifikation
- primärer/sekundärer KG
Lernen am Modell
Copingmechanismus
soziale Verstärkung
Aufmerksamkeitsstörung
interhemisphärale
Dysfunktion
verbale / nonverbale
Inkongruenz
Dissoziationsmodell
- Koexistente psychologische
dissoziative Symptome
Konflikt- /
Traumaverarbeitung
hypnoide Zustände
koexistente zerebrale
Störungen
automatisierte Motive vs.
bewusste Kontrolle vs.
soziale Manipulation
kognitiv-affektive
Dissoziation
impressionistischer Stil
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Neurobiologische Konzepte Funktionelle Neuroimaging Studien zu psychogenen Bewegungsstörungen
starke Aktivierung des kontralateralen
OFC, ACC, nicht des primären MC
OFC: Hemmfunktion (emot > motor),
ACC: Mediatorrolle zwischen präMC/
PFC und PMC
Halligan et al. (2000)
Marshall et al. (1997)
Spence et al. (2000)
mögliches Willensdefizit bei Konversion:
Dysfunktionalität des linken DLPFC
(höhere Komponenten der willentlichen
Handlung betroffen)
bei Simulation: Hypofunktionalität
des rechten DLPFC
funktionelle Störung in striato-thalamokortikalem Regelkreis: Ncl. Caudatus:
motorische Prozesse – emotionale S aus LS
- höhere kortikale Strukturen / Bewusstsein
(Vuilleumier et al. 2001)
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Neurobiologische Konzepte -






Hypothese (dissoziative BWS – Unterdrückung motorischer Bahnen durch Hemmsignale aus speziellen emotionalen
Situationen): komplexer
Fallstudie: linke dissoziative Handparese vs. KG – Vorbereitung – Vorstellung – go/no-go – Simulation
Vorbereitungsphase: ungestört in re MC = erhaltene Intentionen, aber vmPFC-Aktivierung (affektiv-motivational)
Exekution: Versagen Aktivierung vlFG, Präcuneus, jedoch nicht rechte frontale Areale (IFG) – normale Hemmung
Simulation: ähnliche Aktivierung bei Simulation wie bei no-go-Signal – unterschiedliche Hemmsysteme K vs S
Konnektivitätsanalyse: Patient – rechter MC + posteriorer CC + Präcuneus + vmPFC = nicht kognitive Hemmung,
sondern selektive Aktivierung von mittellinien-nahen Strukturen, assoziiert mit Selbst-Repräsentation / emotionaler
Regulation
[Cojan, WAber, Carruzzo, Vuilleumier 2009]
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Verlauf / Prognose 



überwiegend akuter Belastungskontext:
möglicherweise hohe Spontanremission, aber bedeutsames Rezidivrisiko
intermittierender Verlaufstypus
chronischer Verlaufstypus:
- weitgehende monomorphe Symptomatik
- symptomatisch buntes Erscheinungsbild:
mit Übergang zu Somatisierungsstörung
prognostisch bedeutsam:
- Akuität
- prävalentes neurologisches Syndrom
- kurzes Intervall: Symptombeginn – Therapiebeginn
- Dauer und Komplexität der Störung
- Intelligenz
Konversionssyndrome in der Neurologie
- kategoriale Diagnostik -
Konversionsstörung
Somatisierungsstörung
Verlust / Veränderung einer neurologischen
Funktion
multiple organbezogene Symptomkomplexe
ohne medizinische Erklärung
Vortäuschung / Aggravation /
Selbstinduktion von Krankheitssymptomen
V. a. neurologische Erkrankung zeitlicher
Zusammenhang von Symptombeginn zu
psychischem Konflikt / psychosozialer
Belastung
nicht willentlich kontrolliert
häufige Krankenhausaufenthalte
exzessive diagnostische Untersuchungen /
operative Eingriffe / unkontrollierte
Polypharmazie
auffällige Bereitschaft zu diagnostischen und
operativen Maßnahmen
nicht durch bekannte körperliche Krankheit
erklärt
Beginn meist frühes Erwachsenenalter –
oft chronischer Verlauf
Artifizielle Störung
täuschende Angaben zur Anamnese und
Biographie
fehlende verstehbare äußere Motive
nicht willentlich kontrolliert
hohe psychiatrische Komorbidität
kein kulturell sanktioniertes Reaktionsmuster
ausgeprägte psychosoziale Behinderung
syndromal nicht ausschließlich Schmerzen/
sexuelle Dysfunktionen
Beginn meist frühes Erwachsenenalter –
oft chronischer Verlauf
Pseudologia phantastica
soziale Entwurzelung-Krankenhauswandern
Selbstentlassung gegen ärztlichen Rat
Konversionssyndrome in der Neurologie
- dimensionale Diagnostik -
nach: Mayou et al. (2005)
Konversionssyndrome in der Neurologie
- psychiatrische Differentialdiagnostik Abgrenzung gegenüber neurologischen
und psychiatrischen Störungen
beachte:
- Slater et al. (1965) versus Crimlisk et al. (1998), Stone et al. (2005, 2009)
- Erstmanifestation und Notfallsituation
beachte:
- komplex-partielle / frontale Anfallsmuster
beachte:
- „hysteropare“ („hysterisch“ anmutende) EPMS unter Neuroleptika
- Symptombildungen bei Benzodiazepin-Entzügen
beachte:
- affektive Störungen
- schizophrene Störungen
Konversionssyndrome in der Neurologie
- Fehldiagnosen im Verlauf -
Stone et al. (2005), N =1466
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