TU Bergakademie Freiberg Institut für Diskrete Mathematik und Algebra Prof. Dr. Martin Sonntag Dr. Uwe Weber Freiberg, den 7. Juli 2017 Lineare Algebra II Mm/BWM 10. Hausaufgabe Musterlösungen 1. Die zur quadratischen Form q(·) bzw. zu deren zugeordneter symmetrischer Bilinearform β(·,P ·) gehörige Matrix B = M (β, B) ist die symmetrische Matrix B = (bij ) mit q(x) = 3i,j=1 bij xi xj , wobei x1 , . . . , x3 die Koordinaten von x bzgl. B sind. Wir 2 2 0 haben offenbar B = 2 4 0 . 0 0 1 Mittels der zugeordneten Matrix können wir auch die zugeordnete symmetrische Bilinearform ablesen: β(x, y) = 3 X bij xi yj = 2x1 y1 + 2x1 y2 + 2x2 y1 + 4x2 y2 + x3 y3 . i,j=1 Da für alle x 6= 0 die Beziehung β(x, x) = x21 + (x1 + 2x2 )2 + x23 > 0 (1) gilt, ist β (bzw. q) positiv definit. Unter dem Rang der Bilinearform versteht man den Rang der zugeordneten Matrix: r(β) = r(B) = 3, da det B = 4 6= 0. Wir haben q(x) = x21 + (x1 + 2x2 )2 + x23 = q 0 (ϕ(x)) 0 2 2 2 mit der quadratischen Form q(x) = x1 + x2 + x3 und der bijektiven linearen x1 x1 + 2x2 . Abbildung ϕ(x) = x3 Damit sind q und q 0 bzw. deren zugeordnete symmetrische Bilinearformen β und β 0 äquivalent und haben somit auch den gleichen Trägheitsindex. Die Matrix M (β 0 , B) (bzgl. der kanonischen Basis) ist die Einheitsmatrix, daher ist der Index von β 0 und somit auch von β gleich 3 (Anzahl Einsen auf der Hauptdiagonale in der Normalform). 1 2. Wegen der Symmetrie von A, B und AB haben wir zunächst AB = (AB)T = B T AT = BA. Dann ist auch (BA)T = AT B T = AB = BA. Zur positiven Definitheit: Für x ∈ Mn,1 (R) \ {0} ist hBAx, xi = Ax, B T x = x, AT B T x = hx, ABxi = hABx, xi > 0. 3. AT A ist symmetrisch, da (AT A)T = AT (AT )T = AT A. Zur positiven Semidefinitheit: Für x ∈ Mn,1 (R) ist T A Ax, x = hAx, Axi ≥ 0. 4. Sei λ EW von A und x zugehöriger EV, d. h. Ax = λx. Daraus folgt A2 x = A(Ax) = A(λx) = λAx = λ2 x, . . . , An x = λn x und damit (p(A))x = an An x + . . . + a1 Ax + a0 x = an λn x + . . . + a1 λx + a0 x = p(λ)x, d. h. p(λ) ist EW von p(A) mit dem EV x. (Man kann zeigen, dass tatsächlich {µ|µ EW von p(A)} = {p(λ)|λ EW von A} gilt.) Da also auch x ∈ Up(λ) (p(A)), gilt die Inklusion Uλ (A) ⊆ Up(λ) (p(A)). 0 1 Die Gleichheit der Eigenunterräume gilt nicht immer. Für A = ist z. B. 0 0 1 λ = 0 einziger EW und Uλ (A) = L . Hingegen ist A2 die Nullma0 trix mit dem einzigen EW λ = 0, aber der Eigenunterraum dazu ist der gesamte M2,1 (R). 2