Algebraische Topologie - sigma

Werbung
Algebraische Topologie
Vorlesung 19
07.07.2005
Dieses Dokument wurde von der Homepage www.sigma-mathematics.de runtergeladen. Es darf zu nichtkommerziellen Zwecken verwendet und frei weitergegeben werden. Jeglicher Mißbrauch ist untersagt. Ich
hafte nicht für eventuelle Schäden, die durch Verwendung dieses Dokuments auftreten. Sollte das Dokument
Fehler enthalten, so melden Sie diese bitte an
[email protected].
(3.41) Satz. Die singuläre Homologie definiert einen kovarianten Funktor H∗sing : T2 → R−ModZ und ∂∗sing =
((∂n (X, A))n∈Z )(X,A)∈Obj T2 (definiert wie in (3.40)(c)) ist eine natürliche Transformation
∂∗sing : H∗sing
Sh−1 ◦H∗sing ◦ I
[I : T2 → T2 , (X, A) 7→ (A, ∅)]. (H∗sing , ∂∗sing ) ist eine Homologietheorie mit Werten in R−Mod, welche die
Axiome (H1) bis (H5) erfüllt.
Beweis. (3.40)(a), (b) ⇒ H∗ := H∗sing ist kovarianter Funktor. (3.40)(c), (3.33) ⇒ ∂∗ := ∂∗sing ist natürliche
Transformation und (H2) gilt.
(H4) Dimensionsaxiom: X = {•}. Sei n ≥ 0. | ⇒ Sn (X)| = 1, Cn (X) = R. n < 0 ⇒ Cn (X) = 0. Sei n ≥ 1,
σ ∈ Sn (X) ⇒ σ ◦ ink ∈ Sn−1 (X). Sn−1 (X) einelementig ⇒ σ ◦ ink =: σ ′ unabhängig von k ⇒
(
n+1
X
0, n ungerade,
(−1)k σ ◦ ink =
cn (σ) =
σ ′ , n ungerade.
k=1
cn = 0 für n ≤ 0 oder n ungerade, cn = id für n = 2m > 0. C∗ (X) = C∗ (X, ∅):
... o
0
0o
0
Ro
0
Ro
id
Ro
0
id
Ro
...
−1
0
1
2
3
(
R, n = 0,
⇒ Hn (X) =
0, sonst.
`
(H5) Disjunkte Vereinigung: Sei I Indexmenge, (Xi )i∈I Familie topologischer `Räume, jk : Xk →
i∈I Xi
die Inklusionen,
i
∈
I.
∆
zusammenhängend
für
alle
n
≥
0
⇒
S
(X)
=
S
(X
)
für
alle
n
≥ 0.
n
n
n
i
i∈I
`
L
∼
Daraus
C
(
X
)
C
(X
)
und
aus
(3.38)
erhalten
wir
Isomorphismus
von
R-Kettenkomplexen
=
n
i
n
i
i∈I `
L
Li∈I
i∈I (ji )∗ :
i∈I C∗ (Xi ) → C∗ ( i∈I Xi ). Aus (3.34) folgt nun:
a
M
(3.34) M
Hn (C∗ ( Xi )) ∼
C∗ (Xi )) ∼
Hn (C∗ (Xi )).
= Hn (
=
i∈I
i∈I
i∈I
(H1) Beweis der Homotopieinvarianz: Drei Schritte, das Wesentliche passiert im ersten Schritt.
• 1. Schritt: Sei X topologischer Raum. Für k ∈ {0, 1} sei νk (X) : X → X × [0, 1], x 7→ (x, k). Dann ist
Hn (ν0 (X)) = Hn (ν1 (X)). (Beweis: später.)
• 2. Schritt: Sei X topologischer Raum, A ⊆ X. Für k ∈ {0, 1} sei νk : X → X × [0, 1], x 7→ (x, k) aufgefasst
als Morphismus von Raumpaaren (X, A) −→ (X × [0, 1], A × [0, 1]). Dann ist Hn (ν0 (X)) = Hn (ν1 (X)).
Dies folgt aus dem 1. Schritt und den Definitionen, insbesondere (3.39), (3.38) und (3.28). Details lasse
ich weg.
1
www.sigma-mathematics.de/semester5/algtop/vorlesungen/vorlesung19.pdf
2
• 3. Schritt: Seien (X, A), (Y, B) ∈ Obj T2 und f0 , f1 : (X, A) → (Y, B) Morphismen, die homotop sind (vgl.
Definition (3.1)). Dann ist Hn (f0 ) = Hn (f1 ) für alle n ∈ Z.
Sei F : X × [0, 1] → Y eine Homotopie zwischen f0 und f1 , d.h. F ist stetig, F0 = f0 , F1 = f1 und
Ft (A) ⊆ B für alle t ∈ [0, 1]. (Ft : X → Y, Ft (x) = F (x, t), x ∈ X). Mit der Notation aus dem 2.
Schritt gilt: fk = F ◦ νk (X, A), k ∈ {0, 1}. ⇒ Hn (f0 ) = Hn (F ◦ ν0 (X, A)) = Hn (F ) ◦ Hn (ν0 (X, A)) =
Hn (F ) ◦ Hn (ν1 (X, A)) = Hn (F ◦ ν1 (X, A)) = Hn (f1 ).
(3.38)
• Beweis des 1. Schrittses: νk (X) : X → X × [0, 1], k ∈ {0, 1} ⇒ νk (X)∗ : C∗ (X) → C∗ (X × [0, 1]), k ∈
{0, 1} [Cn (X) → Cn (X × [0, 1]), σ 7→ νk (X)n (σ) = νk (X) ◦ σ]. Konstruktion einer Kettenhomotopie h∗ (X)
zwischen ν0 (X)∗ und ν1 (X)∗ (vgl. (3.29)). h∗ (X) = (hn (X))n∈Z mit hn (X) : Cn (X) → Cn+1 (X × [0, 1])
mit
(∗)
cn+1 (X × [0, 1]) ◦ hn (X) + hn−1 (X) ◦ cn (X) = ν0 (X)n − ν1 (X)n .
Zur Definition von hn (X) führen wir folgende Notation ein: Für v1 , . . . , vm+1 ∈ Rl (= R1×l ) (m ≥
Pm+1
0, l ≥ 1) sei [v1 , . . . , vm+1 ] : ∆m ⊆ Rm+1 → Rl , (x1 , . . . , xm ) 7→ j=1 xj vj . Sei e1 , . . . , en+1 ∈ Rn+1 die
Standardbasis. Sei σ : ∆n → X ein Element aus Sn (X).
– Sei k ∈ {0, 1}. [(e1 , k), . . . , (en+1 , k)] : ∆n → Rn+2 , x 7→ (x, k) ⇒ (σ ×id[0,1] )◦[(e1 , k), . . . , (en+1 , k)] =
νk (X)(σ) (= νk (X) ◦ σ).
Pn+1
– Definieren hn (X) : Cn (X) → Cn+1 (X×[0, 1]) auf Basis Sn (X) von Cn (X): hn (X)(σ) := i=1 (−1)i (σ×
id[0,1] ) ◦ [(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)]. Dabei ist
[(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)] : ∆n+1 → ∆n × [0, 1] ⊆ Rn+2 ,
(x1 , . . . , xn+2 ) 7→ (x1 , . . . , xi + xi+1 , . . . , xn+2 ,
n+2
X
j=i+1
(Komposition ist in Sn+1 (X × [0, 1]).
– Es genügt, (∗) für Elemente σ ∈ Sn (X) nachzuweisen.
xj ).
www.sigma-mathematics.de/semester5/algtop/vorlesungen/vorlesung19.pdf
– Es gilt:
cn+1 (X × [0, 1])hn (X)(σ)
= cn+1 (X × [0, 1])
n+1
X
(−1)i (σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=1
=
n+1
X
(−1)
(−1)j+1 (0 × id ◦[..] ◦ in+1
j
j=1
i=1
=
n+2
X
i
n+1
XX
\
(−1)i+j+1 (σ × id)[(e1 , 0), . . . , (e
j , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=1 j=1
n+2
X
X n+2
+
(−1)i+j+1 (σ × id)[(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (e\
j−1 , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=1 j=i+1
=
i−1
n+1
XX
(−1)i+j+1 (σ × id)[..]
i=2 j=1
j=i
+
n+1
X
(−1)i+i+1 (σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (ei−1 , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=1
j=i+1
+
n+1
X
(−1)i+i+2 (σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei+1 , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=1
+
n n+2
X
X
(−1)i+j+1 (σ × id) ◦ [..]
i=1 j=i+2
=−
i−1
n+1
XX
\
(−1)i+j σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (e
j , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=2 j=1
−
n n+1
X
X
\
(−1)i+j+1 (σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (e
j , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=1 j=i+1
− (σ × id)[(e1 , 0), . . . , (en+1 , 0)] + (σ × id)[(e1 , 1), . . . , (en+1 , 1)]
=−
i−1
n+1
XX
\
(−1)i+j σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (e
j , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=2 j=1
−
n n+1
X
X
\
(−1)i+j+1 (σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (e
j , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=1 j=i+1
− ν0 (X)n (σ) + ν1 (X)n (σ).
– Weiter ist
hn−1 (X)(cn (X)(σ))
=−
i−1
n+1
XX
\
(−1)i+j σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (e
j , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (en+1 , 1)]
i=2 j=1
−
n n+1
X
X
\
(−1)i+j+1 (σ × id) ◦ [(e1 , 0), . . . , (ei , 0), (ei , 1), . . . , (e
j , 1), . . . , (en+1 , 1)].
i=1 j=i+1
(Selbst nachrechnen, evtl. nächste Vorlesung.)
Aus den letzen vier Punkten folgt (∗).
3
Zugehörige Unterlagen
Herunterladen