Phytopathologie

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Phytopathologie
Wichtige Begriffe in der Phytopathologie I
Pathogen
Agens (lebend od. Virus), das Krankheit verursacht (auch Nematoden)
Parasit
Organismus, der sich von einem anderen ohne Gegenleistung ernährt
Mutualismus
Wechselbeziehung zwischen Lebewesen zweier Arten, die für die Individuen
beider Arten vorteilhaft ist (Symbiose). Zumindest eine der Arten kann aber
auch ohne die andere überleben.
Wichtige Begriffe in der Phytopathologie II
Pathogenität
Fähigkeit zur Erzeugugng einer Krankheit
Virulenz
qualitatives Merkmal, welches die Ausstattung eines
Pathogen mit Virulenzgenen widergibt; die Virulenz bestimmt die
Rassezugehörigkeit eines spezifischen Pathogens.
Virulente Erregerrassen sind mit anfälliger Sorte kompatibel und avirulente
Rassen auf resistenter Sorte inkompatibel.
Oft auch Grad der Pathogenität
Kompatibilität
Übereinstimmung von Faktoren, die zur Ausbildung einer Krankheit
führen
Inkompatibilität
Dissonanz von Faktoren, die zur Abwehr eines Pathogens führt
Immunität
Totale Abwehrreaktion einer ganzen Pflanzenspezies gegen Infektionen
durch bestimmte mikrobielle Pathogenspezies (Nichtwirtsresistenz), die dem
Zusammenspiel konstitutiver und induzierbarer Barrieren beruht.
Resistenz
Genetisch determinierte Fähigkeit zur erfolgreichen Abwehr von
Pathogenen
Abwehr
Ausprägung von Faktoren zur von Pathogenen
Entstehung einer Wirt-Pathogen-Interaktion
•
Verbreitung und Übertragung von Krankheitserregern und
Schadtieren
•
Räumliche und zeitliche Koinzidenz
•
Kontakt mit dem Wirt
•
Eindringen in den Wirt
•
Kolonisierung des Wirts
•
Reproduktion
•
Ausbreitung
Unterdrückung oder Vermeidung
der Wirtsabwehr
Umwelt – Pflanze - Pathogen
Temperatur
Feuchtigkeit
Licht
Boden
Ernährungszustand
Umwelt
Pflanze
Pathogen
Kompatible Interaktion - Imkompatible Interaktion
Lucas, 1998
Verbreitung und Übertragung von Krankheitserregern und
Schadtieren
• Mechanisch
• Direkte Übertragung über vegetative oder mobile Pflanzenteile
(Samen, Pollen): Phytochorie
• Indirekte Übertragung
Mechanische Virusübertragung
• Übertragung durch direkte Berührung, Werkzeug etc.
• Inokulum: Menge, Qualität
• Pflanzenoberfläche: Beschaffenheit
• Physiologischer Zustand der Pflanze
Mechanische Virusübertragung
• Übertragung durch direkte Berührung,
Werkzeug etc.
• Inokulum: Menge, Qualität
• Pflanzenoberfläche: Beschaffenheit
• Physiologischer Zustand der Pflanze
Direkte Ausbreitung und Übertragung
Samenübertragung von Viren
• ca. 15% aller Pflanzenviren samenübertragbar
• Virusdeterminanten für Samenübertragbarkeit mit
komplexem genetischen Hintergrund
(stammabhängig)
• Lokalisation der Virionen im Samen
• Samenschale
• Endosperm
• Embryo
Wyss
Virionen auf Samenschale (z.B. ToMV)
• Samenentwicklung in infizierter Pflanze
• Infektion durch Verletzungen bei und nach Keimung
• Virus muß sehr stabil sein
Virionen im Endosperm (z.B. TMV)
• Invasion durch Mutterpflanze oder Pollen
• führt nicht unbedingt zu Embryoinfektion
Virionen im Embryo
(z.B. Lettuce Mosaic Virus)
• Infektion durch Pollen oder
direkte Embryoinfektion
Hull, 2002
Pollenübertragung
• Virusinvasion in Pollen
• Infektion des Embryos durch Pollen
• selten Infektion der Mutterpflanze
durch Pollenkeimschlauch oder
• durch Verletzung von Gewebe das
mit Pollen kontaminiert ist
Hull, 2002
Samenübertragung von Bakterien
• Überleben häufig auf und unter Samenschale:
• z.B. Fettfleckenkrankheit der Bohne (Pseudomonas
phaseolicola,
• Bakterielle Tomatenwelke, Clavibacter michiganense
Samenübertragung von Pilzen
• am Samen: z.B., Haferflugbrand (U. avena), Weizensteinbrand (T.caries)
• im Sameninneren: z.B. Gersten - und Weizenflugbrand (U. nuda, U.
tritici), Fusarium culmorum
Samenübertragung von Nematoden
• Stock- oder Stengelnematode (D. dipsaci)
• Weizengallennematoden (A. tritici)
Samenübertragung von Nematoden
• Stock- oder Stengelnematode (D. dipsaci)
• Weizengallennematoden (A. tritici)
Samenübertragung von Insekten
• Erbsenkäfer, Bohnenkäfer
Vegetative Übertragung
Häufig bei Virosen, Phytoplasmen etc.: Knollen, Zwiebel,Rhizome,
Stecklinge etc.
Indirekte Übertragung
Abiotische Träger
Wind: Anemochorie
Wasser: Hydrochorie
Biotische Träger
Mensch: Anthropochorie
Tiere:
Zoochorie
Pilze: Fungichorie
Anemochorie
• Pilzsporen, z.B. Uredosporen von Rostenverantwortlich für
Langstreckenausbreitung von Getreiderosten
Schlösser, 1997
Anemochorie (Langstrecken- und Kurzstreckendispersion)
• Pilzsporen, z.B. Uredosporen von Rosten verantwortlich für
Langstreckenausbreitung von Getreiderosten
• Nematodenzysten
• Lepidopterenlarven: Eiraupen z.B. der Getreidewickler
• Blattläuse: mehrere 100 km
Hydrochorie (Kurz- und Langstreckendispersion)
• Regenspritzer können Pilzsporen und Bakterien und Nematoden
verteilen
• bei künstlicher Bewässerung von Bedeutung (Viren, Bakterien, Pilze und
Nematoden)
Anthropochorie
Lang- und Kurzstreckenverbreitung durch menschliche Aktiviät
• Kultur- und Pflegemaßnahmen
• Handel und Verkehr (Einschleppung)
Fungichorie
Schlösser, 1997
Lebenszyklus einer Polymyxa-Art (Plasmodiophoramycota)
Graphik:Wyss
Infektion durch eine Polymyxa-Art
Lucas, 1998
BYMV
PMTV
Erikson
BNYV
Fungichorie
Schlösser, 1997
Lebenszyklus einer Olpidium-Art (Chytridiomycota)
Enzystierte Spore
Graphik: Wyss
Temminck & Campbell, 1969
Zoochorie
Vektoren
Pathogene
Nematoden
Milben
Thysanopteren
Zwergzikaden
Homopteren
Coleopteren
Viren
Bakterien
RLO
MLO
Virusübertragung durch Nematoden
Vektoren
Viren
Dorylaimida
Longidoridae
Longidorus spp.
Xiphinema spp.
NEPO Viren
Triplonchida
Trichodoridae
Trichodorus spp.
Paratrichodorus spp.
TOBRA Viren
Longidorus spec.
Xiphinema spec.
Virusübertragung durch Dorylaimida
Virion haften spezifisch an
• im Mundstachellumen
• in Stachelscheide
• im gesamten Ösophagus (nur X!)
Graphik: Wyss
Longidorus
Xiphinema
Virusübertragung durch Dorylaimida
Graphik: Wyss
Ablauf der Virusaufnahme und -abgabe
• Virusaufnahme beim Saugen
• Anhaften der Virionen durch Interaktion des Virushüllproteins
mit cuticulärer Oberfläche
• Ablösung der Virionen unter Einfluss von Speichelsekreten
Virusübertragung durch Dorylaimida
Nematoden
Longidoridae
Longidorus spp.
Xiphinema spp.
Viren
NEPO Viren
Raspberry ringspot virus • Beerenobst, Süßkirschen
Tomato black ring virus • z.B. Tomate, Spinat, Wein
Arabis mosaic virus
Grapevine fanleaf virus
Eigenschaften der Nepo Viren (Comoviridae)
• polyedrische Virionen,
• ca. 28 nm
• ssRNA
• z.B. Beeren, Rosen, Hopfen
•Wein
Trichodorus spec.
Saugaktivität von Trichodorus
Virusübertragung durch Trichodoridae
Virion haften spezifisch an
• in Stachelscheide
• im gesamten Ösophagus
Foto: Wyss
Ablauf der Virusaufnahme und -abgabe
• Virusaufnahme beim Saugen
• Anhaften der Virionen durch Interaktion des Virushüllproteins mit cuticulärer
Oberfläche
• Ablösung der Virionen unter Einfluss von Speichelsekreten
• Lokalisation der Virionen vermutlich in den Speichelröhrchen
Virusübertragung durch Trichodoridae
Nematoden
(Para)trichodirus
Tobraviren
Tobacco rattle virus
•Kartoffel, Tulpe , viele Unkräuter)
Pea early browning virus
1.
2.
3.
4.
Eigenschaften der Tobra Viren (keine
Familie)
stäbchenförmige Virionen,
ca. 180-215 und 46-114, dipartit
ssRNA
• v.a. Erbse
Zoochorie
Vektoren
Pathogene
Nematoden
Milben
Thysanopteren
Zwergzikaden
Homopteren
Coleopteren
Viren
Bakterien
RLO
MLO
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