Verhaltenstherapie Verhaltenstherapie Kognitiv-emotionale VT Alois Kogler Psychotherapeutische Schulen I WS 2009 Die Erwartungen an eine Therapie sind sehr unterschiedlich Andrea Neumann, Supervisionen, Herder Verlag Verhaltenstherapie Didaktik der LV Ich gehe in der VL ähnlich vor wie in der Therapie. Ich versuche, Sie zu Reflexionen über Ihre Gedanken, Gefühle, Verhaltensweisen und körperlichen Zustände anzuregen. Ich versuche klar und transparent zu sein. Verstehen Sie die Folien als Begleittext zu meinem Vortrag. Vortrag und Folien passen zusammen. Verhaltenstherapie Verhaltenstherapie neben der Psychoanalyse zweite „große“ Therapieform Vergleichsweise jung - Entwicklung begann ab den 50er Jahren Ursprünge : Ende des vorigen Jahrhunderts zurück. Nach dem 2. Weltkrieg wurden Erkenntnisse der psychologischen Forschung therapeutisch umgesetzt. Klassisches und operantes Konditionieren und die systematische Desensibilisierung anfangs die wichtigsten Methoden des verhaltenstherapeutischen Vorgehens. Annahme, dass die aus psychologischen Lerntheorien und Konditionierungsexperimenten abgeleiteten Prinzipien und Verfahren seelisches Leid lindern. Erste Ansä Ansätze zur VT und VM im Rahmen der experimentellen LernLern- und Verhaltensforschung in der ersten Hä Hälfte des 20. Jahrhunderts. PAWLOW Beginn der Lernforschung u. der experimentellen Psychopathologie WATSON leitet daraus den Behaviorismus ab, Exp.: „Little Albert“ Albert“, und erste VTVT-ähnliche Behandlung mit M.C.JONES („ („Little Peter“ Peter“). Andere Lernforscher suchten bereits Anwendungsmö Anwendungsmöglichkeiten im klinischen und pä pädagogischen Feld: bspw. GUTHRIE, DUNLOP (auf den die negative Übung zurü zurückgeht). HULL und SKINNER stellen den Hö Höhepunkt der lerntheoretischen Entwicklung dar; beide haben zahlreiche Schü Schüler, die nicht nur in theoretischer Hinsicht zu Pionieren der VT und VM wurden (MILLER, MOWRER, DUNLOP, SALTER; LINDSLEY, AYLLON, AZRIN etc.). Vor allem HULLs Konzept der reaktiven Hemmung und SKINNERs Konzept des operanten Konditionierens und der kontrollierten EinzelfallEinzelfall-Studie bestimmten weiterhin die Entwicklung der VT. SALTER publizierte 1949 Conditioned Reflex Therapy, Therapy, eine an Pawlow ausgerichtete VT, die Elemente enthielt, die spä später noch in der VT verwendet wurden (excitatory (excitatory training). training). WOLPE verö veröffentlichte in RSA im selben Jahr erstmals seine Experimente zur reziproken Hemmung, Hemmung, die fü für ihn den bestimmenden therapeutischen Wirkmechanismus darstellt. Erste Entwicklungen einer eigentlichen VT in den 50er Jahren Entwicklung der VT in den 60er Jahren: rege kreative Tätigkeit hinsichtlich neuer Methoden, theoretischer Grundlagen, erster kontrollierter Evaluationsstudien; revolutionärer Elan. WOLPE entwickelte verschiedene VT-Verfahren auf der Basis der reziproken Hemmung, wie die systematische Desensibilisierung, das Assertive Training, etc.. Nun in den USA, veröffentlichte er sein Buch Psychotherapy by Reciprocal Inhibition. Er beeinflusste zahlreiche Personen in USA und UK. Er ließ seinen Mitarbeiter aus SA, LAZARUS, nachkommen, mit dem er sich später verfeindete. Eine ganz andere Entwicklung nahm O. LINDSLEY, ein Schüler SKINNERs, der in einem Marinespital operantes Verhalten an chronisch schizophrenen Patienten untersuchte. Die Studien veröffentlichte er Anfang der 50er Jahre unter erstmaliger Verwendung des Begriffes behavior therapy für seine Prozeduren. In der zweiten Hälfte der 50er Jahre befassten sich immer mehr Forscher und Kliniker in den USA und UK mit der Idee, lerntheoretische Konzepte in die klinische und pädagogische Praxis umzusetzen. In England griff eine Gruppe im Maudsley Hospital WOLPEs Gedanken auf (EYSENCK, SHAPIRO, MEYER, JONES etc.). EYSENCK wurde zum Proponenten und Theoretiker der VT. SHAPIRO forderte, dass eine VT-Behandlung den Charakter eines kontrollierten Einzelfallexperimentes haben solle. EYSENCK gründete die erste VT-Zeitschrift: Journal of Behaviour Research and Therapy (1962). Ein Großteil der heute noch verwendeten Methoden im Bereich der Pädagogik und Sonderpädagogik, der psychiatrischen Rehabilitation und der Familienintervention wurde in dieser Zeit entwickelt oder es wurde der Grundstein dazu gelegt; in erster Linie handelte es sich dabei um operante Technologie. Das Modelllernen (BANDURA) wurde dabei ebenfalls häufig therapeutisch eingesetzt. Aber auch im Bereich des sog. klassischen Konditionierens gab es viele Neuerungen: in der Aversionstherapie, der Exposition (die sich aus der Implosionstherapie und dem flooding entwickelte). Immer neue Symptome und Störungsbilder wurden so zu behandeln versucht. Während man im Bereich des operanten Konditionierens weiterhin stark auf die kontrollierte Einzelfallanalyse baute, wurden die auf eher klassischem Konditionieren beruhenden Methoden nun ersten Wirksamkeitsstudien unterzogen. P: LANG untersuchte so die sich dafür besonders gut eignende systematische Desensibilisierung. Bei dieser Angstbehandlungsmethode wurde erstmals die Mehrebenen-Erhebung der Symptomatik verwendet. In der Folge begann eine rege Untersuchungstätigkeit innerhalb der VT (RACHMAN u.v.a.). In UK begann MARKS das flooding zu untersuchen und systematisch anzuwenden; MEYER entwickelte die Reaktionsverhinderung für Zwänge; Sexuelle Deviationen wurden nun ebenso behandelt wie sexuelle Funktionsstörungen, deren Behandlung zum großen Teil auf den Studien und Behandlungsvorschlägen von MASTERS und JOHNSON zurückgingen. AYLLON und AZRIN entwickelten das token economy, economy, nach zahlreichen Einzelfallstudien in psychiatrischen Anstalten; PATTERSON u.v.a. beschä beschäftigten sich mit dem sozialen Lernen im Bereich der Familie; STUART fü führte das Kontingenzmanagement erfolgreich bei partnerschaftlichen und familiä familiären Problemen ein. Gleichzeitig begann man sich auch schon über apparative Applizierung von VTVT-Methoden Gedanken zu machen; das Biofeedback wurde nach zahlreichen Laborstudien klinisch eingesetzt, brachte aber nicht ganz die erwarteten Erfolge. Darü Darüber hinaus begann man sich mit einer Systematisierung der Verhaltensanalyse zu beschä beschäftigen (KANFER). Die 70er Jahre setzten den Trend des vergangenen Jahrzehntes fort: fort: Methoden wurden verbessert und evaluiert, neue Anwendungen wurden wurden erschlossen. Die VT begann ihren Platz im klinischen und akademischen Bereich einzunehmen und zu festigen, wurde auch in Mitteleuropa (z.B.: BRD, A) eingef eingeführt und bekannt; erster EABTEABT-Kongress in Mü München. Beispiel Biofeedback / Stresstest Neue Bereiche: Depression LEWINSOHN, FERSTER, SELIGMAN; psychiatrische Rehabilitation und sozialpsychiatrische Erkenntnisse LIBERMAN, FALLOON; Paar- und Ehetherapie; Training sozialer Fertigkeiten... Ansätze zur behavioral medicine (z.T. aus BF, MILLER, BLANCHARD...) Wende der Grundkonzeption: coverants (=operants of the mind) werden legitimes Ziel der Intervention HOMME, CAUTELA... BECK und ELLIS: Modelle der Therapie falscher Überzeugungen. Daraus entwickelte sich die kognitive VT, in die wesentliche Elemente des Selbstmanagement und der Selbstkontrolltechniken (KANFER, MAHONEY, etc.) einflossen. Die 80er und 90er Jahre führten zur weiteren Festigung und Integration der VT in den klinischen Anwendungsbereichen. Sie sind ferner gekennzeichnet durch eine emsige Forschungstätigkeit im Sinne von Wirksamkeits- und Komponentenstudien, es breitete sich zudem nun stärker die Überzeugung aus, daß auch ein rein technologischer Ansatz seine Berechtigung haben kann. In den USA fand die VT durch den zunehmenden Einfluss der managed health care Organisationen eine weitere Unterstützung ihrer Position. Verhaltenstherapie Durch Entwicklung der klinischen Psychologie und deren Einflüsse auf die Verhaltenstherapie kam es in den letzten 30 Jahren zu einer deutlichen Erweiterung des ursprünglichen Ansatzes. Inzwischen wird die ganze Spannbreite der experimentellen Psychologie genutzt. Konzepte der kognitiven Psychologie, der Handlungstheorie, der Informationsverarbeitung, der Kommunikationstheorien und der Systemtheorien kommen zur Anwendung und werden miteinander verknüpft. Verhaltenstherapie Neben die Reiz-Reaktions-Modelle (klassisches und operantes Konditionieren) sind soziale und kognitive Lerntheorien getreten und haben eine dominierende Stellung eingenommen. Diese Entwicklung hat Vor- und Nachteile. Die Berücksichtigung innerer Prozesse führte zu verminderter methodischer Schärfe auf der einen Seite, auf der anderen bedeutete sie aber eine Vergrößerung des Spektrums der theoretischen Konzepte und der Interventionsstrategien. Verhaltenstherapie In den 90er Jahren kam es zur sogenannten „dritten Welle“ der VT. Damit nimmt die „Emotionale Psychologie“ (z.B. Greenberg) einen immer stärkeren Platz in der VT ein. Verfeinerungen oder Vertiefungen der VT Konzepte erfolgen z.B. durch die „Schematherapie“ Verhaltenstherapie Die unterschiedlichen Ebenen des Begriffs Verhalten a) körperliche Funktionszustände (physiologisches, muskuläres Verhalten) b) emotionale Zustände (Gefühlsregungen) c) Formen des Wahrnehmens, Erkennens, Denkens oder Vorstellens (kognitive Verhalten) d) Formen sozialen (motorischen) Verhaltens (kollegiales Verhalten, Arbeitsverhalten, politisches Verhalten...) Verhaltenstherapie Die VT geht von einem Systemmodell menschlichen Verhaltens aus, das in 4 Ebenen beschrieben wird. - Kognitive - Physiologische / körperliche - Emotionale und - Verhaltensebene. Zwischen diesen Wechselwirkungen, kommen. Ebenen kann es Rückkopplungen, zu komplexen Überlagerungen Verhaltenstherapie Aus systemtheoretischer Sicht ist es wichtig, die Gesamtpersönlichkeit zu sehen. Der Mensch kann als komplexes System verstanden werden, bei dem Veränderungen in einem Teil Auswirkungen auf alle anderen Teile hat (Watzlawick et al., 1967). Deshalb kann es für den Behandlungsprozess kontraproduktiv sein, einen Patienten zur Änderung eines isolierten Verhaltens überreden oder gar zwingen zu wollen. Der Erfolg wird nicht dauerhaft sein, wenn das neue Verhalten nicht zur Persönlichkeit passt. Verhaltenstherapie “Charakteristisch für die Verhaltenstherapie ist mehr ihr prinzipieller methodischer Standpunkt als der Rückgriff auf spezielle theoretische Konzepte oder Techniken. Ihre Basis ist heute die gesamte experimentelle bzw. empirische Psychologie mit ihren Nachbardisziplinen“ (DGVT, 1986, S. 1). Verhaltenstherapie Kennzeichen und Prinzipien • Orientierung an der wissenschaftlichen Psychologie • Menschliches Verhalten ist erworben und kann wieder verlernt werden • Menschliches Leiden wird Hier und Jetzt beschrieben, erklärt und verändert • Mensch handelt aktiv und bewusst in seinem sozialen Kontext Verhaltenstherapie Kennzeichen und Prinzipien • Problemgenese hat Bedeutung für das Verständnis des Problems • Die Fähigkeit des Menschen zur Selbststeuerung wird in den Mittelpunkt der therapeutischen Bemühungen gestellt • VT ist verstehbar und durchschaubar Verhaltenstherapie Kennzeichen und Prinzipien • Die persönliche Würde der Patientin steht an oberster Stelle. Sie darf Geheimnisse haben. • Das Wissen (inklusive der Rezepte) wird gemeinsam erarbeitet. • Die Patientin ist Expertin ihrer Gefühle, Gedanken, Emotionen, des Körpers, der Handlungen, des Umfeldes… Verhaltenstherapie Kennzeichen und Prinzipien • Fragebögen und Diagnostikinstrumente sind zur Unterstützung des gemeinsamen Wissens von Klientin und Therapeutin da, aber nicht für die Kontrolle von Gedanken oder Gefühlen der Patientin. • Diagnostik und Intervention sind kontinuierliche Prozesse während der gesamten Therapie. Verhaltenstherapie Die Erweiterung der Verhaltenstherapie durch die Theorien der kognitiven Psychologie, der Handlungstheorien, Theorien der Informationsverarbeitung, der Kommunikationstheorien und insbesondere auch der Systemtheorien führte zu einer offenen und undogmatischen Konzeption. Verhaltenstherapie Typisch für das neue Selbstverständnis ist der als “kognitive Wende” bezeichnete Paradigmenwechsel anzusehen. Verhaltenstherapie Wegbereiter für eine Integration kognitiver und behavioristischer Ansätze wie ELLIS, MEICHENBAUM, MAHONEY oder BECK haben zu einer international akzeptierten Weiterentwicklung dieser Therapieform beigetragen. Verhaltenstherapie Konzepte wie Selbststeuerung, Selbstkontrolle und Selbstbehandlung (Prinzipien der Autoregulation) haben das „Menschenbild“ in der Verhaltenstherapie verändert. Verhaltenstherapie Das Individuum wird nicht mehr als Objekt der Behandlung oder der Wissenschaft betrachtet, sondern als reflexives und aktives Subjekt. Verhaltenstherapie Der Mensch wird als personal scientist (als persönlicher Wissenschafter) und die Therapie als Hilfe zur Selbsthilfe gesehen. Verhaltenstherapie Im aktuellen Verständnis wird jenes Menschenbild vertreten, wonach es dem Menschen prinzipiell möglich ist, Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen, und sich aktiv in seiner Lebensumgebung zurecht zu finden. Verhaltenstherapie 12 Kernannahmen 1) Der Begriff “Verhalten” 2) Therapie als zielgerichtete Aktivität 3) Verhaltenstherapie als dynamisches sowie interaktionelles Problemlösen 4) Kooperative Therapeut-Patient-Beziehung Verhaltenstherapie 12 Kernannahmen 5) Menschenbildannahme der VT a) Kanfers Selbstregulationsmodell (Therapie als Selbstmanagement) b) Banduras soziale Lerntheorie (reziproker Determinismus Mensch-Umwelt) c) Mahoneys Konzept des personal scientist Verhaltenstherapie 12 Kernannahmen 6) Die Rolle von Lernen und Lerntherapie sowie Erfahrungsorientierung 7) Zeitorientierung und die Rolle der Genese 8) Hohe Affinität zur empirischen Grundlagenforschung 9) Hohe Affinität zur wissenschaftlichen Vorgangsweise 10) Verpflichtung zu Erfolgsüberprüfung und Evaluation Verhaltenstherapie 12 Kernannahmen 11) Besonderheiten der verhaltenstherapeutischen Diagnostik: a) individualisierte Problemanalyse b) funktionale Betrachtungsweise c) keine eindeutige Trennung zwischen Diagnostik und Therapie d) VT-Diagnostik ist selbst ein Prozess in der Zeit e) Patient bei Diagnostik aktiv und miteinbezogen f) Auswahl der diagnostischen Maßnahmen Verhaltenstherapie 12 Kernannahmen 12) Basisprinzipien der Hypothesenleitung und ergebnisorientierte Optimierung Verhaltenstherapie Information Beispiel Teufelskreis der Angst Körperliche Symptome Wahrnehmung Gedanken („Gefahr“) Physiologische Veränderungen „ANGST“ Verhaltenstherapie Primäre Ansatzpunkte für therapeutisches Eingreifen: Verhaltensweisen (“Beschwerden”) mit folgenden Merkmalen: - akute existentielle Bedrohung - hohe subjektive Belastung - Änderungen sind prinzipiell im Einklang mit subjektiven Zielen oder Erwartungen Verhaltenstherapie Primäre Ansatzpunkte für therapeutisches Eingreifen: - Problem ist prinzipiell änderbar - Änderungskompetenz ist gegeben - Vorrang für Probleme mit hoher Änderungsmotivation und Erfolgswahrscheinlichkeit - zentrale Probleme, deren Lösung positive Folgen auch in anderen Bereichen zeitigen Verhaltenstherapie Keine therapeutischen Ansatzpunkte: - Tatsachen - Passagere Schwierigkeiten - Alternative Hilfsmöglichkeiten - Unrealistische Ziele oder Erwartungen - ethische Bedenken, moralische Einwände Verhaltenstherapie Schritte des diagnostisch-therapeutischen Prozesses 7 Phasen-Modell nach Kanfer • Eingangsphase / Orientierungsphase • Aufbau von „Änderungsmotivation“ und vorläufige Auswahl von Änderungsbereichen • Verhaltensanalyse und funktionales Bedingungsmodell • Vereinbaren therapeutischer Ziele / Zielanalyse • Therapieplanung, Auswahl und Durchführung spezieller Methoden • Evaluation therapeutischer Fortschritte • Endphase: Erfolgsoptimierung und Abschluss der Therapie Oftmals dauert es einige Zeit, bis Therapeut und Patient sich darüber verständigt haben, welche Form und Richtung die Therapie haben soll. Andrea Neumann, Supervisionen, Herder Verlag Verhaltenstherapie Problembeschreibung • Analyse der Lebensbedingungen • Abklärung körperlicher und geistiger Beeinträchtigung • Beschreibung lebensgeschichtlicher Entwicklung Diagnostik Verhaltenstherapie Problemanalyse Welche Problembereiche sind veränderungsbedürftig Welche Gründe sind für die Problemaufrechterhaltung von Bedeutung Verhaltenstherapie Problemanalyse 1) Präzise Beschreibung des Problems 2) Erfassung und Beschreibung situationaler Bedingungen des Verhaltens 3) Bisheriger Umgang mit dem Problem und Grad der Beeinträchtigung 4) Genese und Entwicklung des Problems Verhaltenstherapie Problemanalyse 5) Erstellung eines hypothetischen Bedingungsmodells für das Problem Erfassung des “Health-Belief-Model” und der Attributionen des Patienten (“Mikroanalyse”) 6) Analyse des Zusammenhangs mehrerer Probleme; Systemische Analyse; Probleme im “Lebenskontext des Patienten” (“Makroanalyse”) Verhaltenstherapie Problemanalyse Exploration, Verhaltensbeobachtung, Verhaltenstest, Rollenspiel, Fragebogen, Diagnostikverfahren usw. Verhaltenstherapie Zielfindung Information aus Problemanalyse • Klärung motivationaler Aspekte • Persönliche Änderungswünsche • Analyse der sozialen Rahmenbedingung • Derzeitige Lebensbedingungen • Erwartungen der Sozialpartner • Normen und Wertvorstellung des Patienten und Therapeuten • Therapeutische Möglichkeiten Verhaltenstherapie Therapieplanung “Welches sind geeignete praktische Methoden, um angestrebte Veränderungen bei einer Person zu erzielen?” (Kanfer & Saslow, 1969) 1) Planung des Therapieverlaufs 2) Vermittlung eines plausiblen Ätiologie- und Therapiemodells (PM) Verhaltenstherapie Therapieplanung Ansatzpunkte der/des Therapeutin/Therapeuten: Verfassung zur Problemveränderung Reihenfolge der Anwendung Ansatzpunkte: • beim Patienten • bei Bezugspersonen • an den Rahmenbedingungen Ich habe die negativ beurteilte Schularbeit zurückbekommen und bemerke zuhause, dass der Lehrer einen Punkt falsch bewertet hat. Ich sage mir: „Das ist wieder mal typisch, das passiert auch nur mir. Das akzeptiert der nie, dass das sein Fehler ist. Ich hab‘ auch immer Pech. Der mag mich nicht. Ich sage mir: „Das muss ich gleich ansprechen. Es ist mein gutes Recht. Da ist ihm halt ein Fehler unterlaufen!“ Gefühl der Resignation Gefühl von Zuversicht, Entschlossenheit Anspannung Entspannt Ich unternehme nichts. Ich gehe zur Lehrperson.