ASTROKURIER DER MOERSER ASTRONOMISCHEN ORGANISATION E .V. Zeichnungen: Volker Heesen V EREINSZEITSCHRIFT « Sternwarte Moers (Seite 4) Jetzt geht die Arbeit erst richtig los! « Mars-Zeichnungen 2001 (Seite 14) Was uns der rote Planet dieses Jahr zu bieten hatte « Visuelle Astronomie (Seite 22) Teil 11: Wir suchen Deep-Sky Objekte A K www.sternwarte-moers.de STRO URIER 4 / 2001 4 2001 1 Liebe Leserinnen und Leser, der AK ist fertig! Diesmal war es besonders schön. Warum? Ich habe einmal (!) per eMail nach Artikeln und Fotos gefragt, prompt lief mein Postkörbchen fast über. 36 Seiten sind es geworden. War der AK jemals so dick? Ich glaube nicht. So macht die Erstellung einer Zeitschrift Spaß. Vielen Dank! Was haben wir denn Neues? Manfred Hufer zeigt uns ab dieser Ausgabe die kritisch/ komischen Seiten der Astronomie auf. Eine Serie, die nicht nur zum Lachen anregt. Die Reihe „Visuelle Astronomie“ geht in die praktische Beobachtungsphase. Das Vereinsleben und die praktische Astronomie kommen natürlich auch nicht zu kurz. Selbstverständlich darf auch das Update zum Sternwartenprojekt nicht fehlen. Hoffentlich macht Euch das Lesen genauso viel Spaß, wie mir die Erstellung dieses Heftchens. Clear Skies wünscht Helmut Gröll TITELBILD Der Mars im Jahre 2001. Die Zeichnungen stammen von Volker Heesen. Der ausführliche Bericht findet sich ab Seite 14. INHALTSVERZEICHNIS 3 4 11 14 18 22 26 29 30 M.A.O.-Intern (H. Gröll) Sternwarte Moers - Die Arbeit geht richtig los (H. Schremmer, M. Brühl) Manfred Hufers Notizbuch (M. Hufer) Mars-Zeichnungen 2001 (V. Heesen) M.A.O.-live: Impressionen aus dem Verein (H. Gröll) Visuelle Astronomie (Teil 11) (H. Gröll, V. Heesen) Inhaltsverzeichnis 2001, Hinweise für Autoren Planetenbedeckungen in diesem Jahr (M. Shishido, H. Schremmer) Buchbesprechungen NÄCHSTER ASTROKURIER Redaktionschluß: 15. Dez. 2001 Wer Bücher besprechen will, kann sich gerne an die Redaktion wenden. Wir erhalten ständig Neuerscheinungen. Impressum: Fertigstellung: 30.09.2001 ASTRO-KURIER, Vereinszeitschrift der Moerser Astronomischen Organisation e.V., Postfach 101811, 47443 Moers, Telefon: 02841/170364, eMail: [email protected], Home-Page: www.sternwarte-moers.de Bankverbindung: Postbank Essen, Kto. 310481-432 (BLZ 360 100 43) Spendenkto. Sternwarte Moers: Sparkasse Moers, Kto. 101 150 003 (BLZ 354 500 00) Redaktion: Helmut Gröll, Telefon: 0177 / 2578 393, eMail: [email protected] Erscheinungsweise: Vierteljährlich, Auflage: 200 2 ASTROKURIER 4 / 2001 WARNUNG: Dieses Produkt besteht zu 100% aus Materie. Im Falle des ASTROKURIER INTERN Kontaktes mit Antimaterie kommt es zu gefährlichen Explosionen! M.A.O.-INTERN von Helmut Gröll STERNWARTE MOERS Mehrere Teams der M.A.O. haben an der Kuppel und am Teleskop gearbeitet. Informationen zu diesen Aktionen wie gewohnt ab Seite 4! AUSSTELLUNG IN DER ZENTRALBIBLIOTHEK MOERS Die Ausstellung in der Moerser Bibliothek ist vorbei. Fotos findet Ihr in der Rubrik „M.A.O.-live“ ab Seite 18. ATN 2001 Am 27. Oktober 2001 findet unser 5. ATN in der Mercatorhalle in Duisburg statt. Schwerpunkt ist die Internationale Raumstation ISS. VHS-VORTRAG Michael Kunze hält am 26.11.2001 in der VHS einen Vortrag über die Sonnenfinsternis vom 21. Juni 2001 (Seite 12). INA-SOMMERFEST Das INA-Sommerfest der Sternfreunde aus Goch/Kleve am 11. August 2001 fand bei bestem Wetter statt. Fotos in der Rubrik „M.A.O.-live“ ab Seite 18. INA-KLÖNABEND Über 20 Sternfreunde trafen sich beim letzten Klönabend in Moers. Der nächste Termin steht auch schon fest: 23.11.2001, ab 21 Uhr im Nordbahnhof in Krefeld. NEU: M.A.O.-SAMMELPOSTKARTE Ab sofort gibt es die 1. M.A.O.-Sammelpostkarte. Sie erscheint 2x pro Jahr und ist in den Vereinsräumen zu erwerben. Achtet auf die Anzeige in diesem AK (Seite 29). EURO-EINFÜHRUNG Die Zahlung des Mitgliedsbeitrags für das Jahr 2002 erfolgt natürlich ab dem 1. Januar in Euro. Der Betrag wird in der Mitgliederversammlung im Januar 2002 festgelegt. Wer den Beitrag für 2002 dennoch jetzt schon zahlen möchte, sollte - wie gewohnt - DM 72,- oder DM 36,- unter Vorbehalt auf unser Konto überweisen. Wenn es geht, wartet jedoch bitte mit der Beitragszahlung bis nach der Versammlung. HINWEISE FÜR AUTOREN Artikel für den AstroKurier sind gerne gesehen. Wenn Ihr wissen wollt, wie Ihr sie am besten schreiben sollt, dann schaut Euch die „Hinweise für Autoren“ auf Seite 28 an. ASTROKURIER 4 / 2001 3 STERNWARTE MOERS NUN GEHT DIE ARBEIT ERST ZUSAMMENGESTELLT HELMUT GRÖLL VON RICHTIG LOS TEIL 1: DER COUDÉ TEXT: HANS SCHREMMER FOTOS: HANS SCHREMMER TEIL 2: DIE KUPPEL TEXT: MARKUS BRÜHL FOTOS: MARKUS BRÜHL HELGE PHILIPP EINLEITUNG Nachdem die Demontage der Sternwarte erfolgreich durchgeführt wurde (siehe den ausführlichen Bericht im AstroKurier 3/2001), folgten und folgen nun vieleTeilprojekte, um unser Ziel „Sternwarte Moers“ zu erreichen. Da ist zum einen die bautechnische Planung, für die wir eng mit unserem Architekten Arno Kleinlützum zusammenarbeiten. Da die Geschwister-Scholl-Schule zur Zeit renoviert wird, müssen unsere Zeitpläne entsprechend synchronisiert werden. Parallel dazu muß die Finanzierung der Sternwarte aufgebaut werden. Weitere Teilprojekte sind die „Verlegung und der Check des Coudé“ und die „Überholung der 5m-Kuppel“. Über die4 se beiden Projekte soll im Anschluß an die diese Einleitung berichtet werden. TEIL 1: DER COUDÉ Das Teleskop wurde nach der Demontage provisorisch zwischengelagert. Zu einem Spezialeinsatz trafen sich Manfred Hufer, Hans Schremmer und Helmut Gröll, um den Coudé an den Ort zu verlegen, an dem wir vernünftig arbeiten können und das Gerät auch vor ungewollten Zugriffen geschützt ist. Das ist natürlich auch eine Frage des Versicherungsschutzes. Zuerst mußte der Coudé - natürlich mit vielen Kommentaren von Manfred zerlegt werden, da er sonst nicht durch die Türen paßte und auch zu schwer ist. ASTROKURIER 4 / 2001 Anzeige ASTROKURIER 4 / 2001 5 Es ist geschafft! Der Coudé ist an seinem neuen Lagerort angekommen. Um den Refraktor, der mit Montierung etwa 500 kg wiegt, zu bewegen, hat uns die Firma Sideres freundlicherweise einen kleinen Kran zur Verfügung ge- stellt. Nachdem einige Teile vom Gerät abmontiert worden sind, wurde das Gerät samt Palette mittels des Handkranes angehoben und auf der Türschwelle des Hauses abgelegt. Da wir mit dem Kran nicht in das Haus fahren konnten, wurde der Kran nun per Muskelkraft über den in der Tür liegenden Refraktor gehoben. Nun konnte der Kran das Teleskop von innerhalb der Wohnung wieder Der Umlenkspiegel mit seiner in exzellenten Zustand befindlichen Mechanik 6 ASTROKURIER 4 / 2001 anheben. Der Weg durch die engen Türen war etwas beschwerlich, aber nach einigem Rangieren war das Gerät sicher verstaut. Durch die weitere Demontage konnten wir jetzt erstmals noch tiefer in die Montierung hineinschauen und feststellen, das sich die Zahnräder, die den Umlenkspiegel bewegen, in exzellentem Zustand befinden. Wie das Gerät von innen aussieht, zeigen die Bilder auf diesen Seiten. Eine der nächsten Aktionen wird die Montage des Refraktors sein. Im Anschluß daran kann dann der erste Funktionstest folgen. Der Blick auf die Bedienelemente und durch den Okularstutzen (unten vergrößert dargestellt) : Wie kommt Manfred in den Coudé? ASTROKURIER 4 / 2001 7 TEIL 2: DIE KUPPEL Samstag 18. August 2001 Heute haben wir uns am städtischen Betriebshof in Moers getroffen. Anwesend waren: Manfred Hufer, Birgit Gregor, Helge Philipp, Dagmar Thürmer, Herr Haufschulz und ich. Als Fachmann hatte ich Herrn Baumgart, der in MoersUtfort eine eigene Lackfabrik besitzt, eingeladen.Wir freuten uns über sein Erscheinen, da niemand so richtig wußte wie wir den 30 Jahre alten Lack vom Inneren der Kuppel abbekommen sollten. Herr Baumgart hatte einige Lösungsmittel mitgebracht, die wir der Reihe nach auftrugen. Anschließend versuchten wir den immer noch (oder wieder) klebrigen Lack zu entfernen. Es klappte mit Butylacetat, daß in kleinen Mengen auch einigermaßen gut riecht. Wir überlegten, welchen Lack wir für den anschließenden „neuen Glanz“ der Kuppel, verwenden sollten. Kurzerhand wurde beschlossen, die Frage ob dunkelblau, schwarz oder weiß, sowie die Alternativen matt oder glänzend doch besser im Verein mit allen zusammen zu beschließen. Ich vereinbarte mit Hr. Baumgart in den nächsten Tagen ein kleines, gereinigtes Teil der Kuppel in seiner Fabrik für eine Probe-Lackierung vorbei zu bringen. In der Woche darauf konnte ich mir in seiner Firma erst einmal eine größere Menge des geeigneten Lösungsmittels abholen. Telefonisch vereinbarte ich mit Helge Philipp, mich mit ihm am Montag morgen zutreffen, um das erste Teil zu 8 Markus (oben) und Helge (rechts) reinigen gerade Kuppelelemente. Helge beim Testanstrich (ganz rechts) reinigen. Leider mußten alle anderen arbeiten. Montag, 27. August 2001 Helge und ich stehen um 9°°Uhr am Betriebshof auf der Matte. Wir reinigen mit alten Putzlappen das kleinste Teil, das immerhin noch ca. 80x100 cm groß ist. Als uns nach ca. 15 Minuten die Luft wegbleibt, geben wir erstmal auf. Wir schleppten das Teil nach draußen in den Regen und setzen unsere Arbeit dort fröhlich und hochmotiviert fort. Nach einer 3/4 Stunde war es geschafft. Die Handschuhe haben sich fast in Nichts aufgelöst, der Schädel brummt, Birgit mitten zwischen den Teilen der zerlegten Kuppel. ASTROKURIER 4 / 2001 aber das 1. Teil ist sauber und klebt nicht mehr. Das war wirklich eine Sch...arbeit. Wir überlegen, wie man die Kuppel sonst noch bearbeiten könnte, muß ja nicht unbedingt Lack sein. Da kam uns die Idee, Unterbodenschutz vom KFZ zu verwenden. Wir wuchteten das Teil ins Auto. Im Laufe der kommenden Woche brachte ich das Teil in die Lack-Fabrik von Hrn. Baumgart. Einige Metallteile schrauben wir noch ab, um uns zu erkundigen wie wir sie restaurieren können. Mittwoch, 29. August 2001 Ich bringe das gereinigte Kuppelteil in die Firma von Hrn. Baumgart. Er versichert mir, es nach dem Wochenende abholen zu können, nachdem er für uns eine Probelackierung durchgeführt haben wird. Farbe: schwarz seidenmatt Dienstag 4. September 2001 Die Probelackierung ist wirklich gut geworden. Zuhause, in meiner Garage, streiche ich eine kleine Stelle mit dem U-schutz. Am Freitag kann dann alles in den Vereinsräumen der MAO vom Vorstand begutachtet werden. Freitag, 7 September 2001 Im Verein diskutieren wir über den Anstrich. Wir einigen uns darauf, an einem “schmutzigen” Kuppelteil ein Stück mit U-schutz zu streichen, nur um zu sehen, ob es auch hält und hart wird ohne die Fläche vorher mit dem Lösungsmittel zu reinigen. Einige von den Metallteilen müssen ersetzt werden. Wir versuchen sie aus VA nachbauen zu lassen. Montag, 10. September 2001 Helge und ich streichen ein weiteres Teil, diesmal mit dem Unterbodenschutz für KFZ. Wir haben es vorher extra nicht gereinigt, wollen sehen ob es klappt. Freitag, 14. September 2001 Helge Philipp ist morgens im Betriebshof und prüft die mit U-schutz behandelte Stelle. Er ruft mich über Handy an und ist begeistert. Es sieht wohl ganz gut aus und ist einigermaßen hart. Heute Abend werden wir bei der MAO in Hülsdonk weitersehen. ASTROKURIER 4 / 2001 9 Einzelteile, wie hier vom Kuppelantrieb, die tadellos in Ordnung sind. Die Befestigung der unteren Klappe des Kuppelspaltes ist in einem maroden Zustand. Die Halterungen der Laufrollen der Kuppel müssen auf jeden Fall erneuert werden. 30 Jahre für einen Normalstahl in freier Luft sind wohl genug. 10 ASTROKURIER 4 / 2001 ue Ne rik b R u AK im Manfred Hufers Notizbuch: Nicht ganz ernst zunehmende Kommentare zur Astronomie OPTIKOPTIMIERUNG? Nobodys perfect, auch TeleskopHersteller nicht. So oder so ähnlich muß es in den am Halsende angeborenen Gegengewichten einiger pfiffiger Bastler zugehen. Da werden nobelpreisverdächtige Ideen erbrütet, welche dem kleinen Geist langjährig erfahrener und sehr gut ausgebildeter Ingenieure und Techniker einfach nicht einfallen. Welche Methode, einen Hauptspiegel gewichtsmäßig zu optimieren, liegt da wohl näher , als einfach mit einem diamantbesetzten Frässtift und einer Handbohrmaschine idealer weise mit pneumatischem Schlagwerk - ein paar kleine Aussparungen rückseitig aus dem Spiegel auszufräsen? Woher soll der dumme Glasblock den Begriff der thermischen Verspannung schon kennen? Die merkwürdigen Beugungsbilder nach verrichtetem Tuning werden wohl der Luftunruhe zuzuschreiben sein Auch die Beschleunigung einer Nachführvorrichtung gehört zum Programm. Man nehme irgendeinen Motor mit einem, für eine beliebige Montierung berechneten, Getriebe und erfreue sich an einer viel höheren Nachführgeschwindigkeit als alle anderen sie haben. So ist man bestimmt in der Astrofotografie schneller als der Rest der konsumorientierten Doppellinkshänder. Eines Tages jedoch überkommt den größten Teil derartig orientierter Astro-Designer die Einsicht, daß wer selber baut, der schnell ergraut. Der kleine Rest hartgesottener Hobbykellerprofis, welcher nicht nach der Benutzung selbst entwickelter optischer oder mechanischer Leckerbissen deprimiert den Tubus ins Korn geworfen hat, wird vielleicht eines Tages den Newton-Reflektor oder die parallaktische Montierung erfinden!? Bleibt nur zu hoffen, daß es dann noch Sterne gibt. Manfred Hufer ASTROKURIER 4 / 2001 11 Montag, 26. November 2001 19.30 - 21.15 Uhr DURCH AFRIKA ZUR SONNENFINSTERNIS Referent: Michael Kunze, M.A.O. Ort: VHS Moers, Kastell, DM 5.Am 21. Juni 2001 fand die erste Sonnenfinsternis des neuen Jahrtausends statt. Auch war es die erste nach dem Ereignis im August 1999 in Deutschland. Die Faszination der afrikanischen Natur Namibias und Zambias, sowie die atemberaubende Stimmung während einer Totalverfinsterung der Sonne, zog uns in den schwarzen Kontinent. Erfahren Sie die Zusammenhänge einer Sonnenfinsternis und erleben Sie Afrika anhand beeindrukkender Dias. 12 ASTROKURIER 4 / 2001 Anzeige ASTROKURIER 4 / 2001 13 PLANETENBEOBACHTUNG MARS-ZEICHNUNGEN 2001 VON VOLKER HEESEN, M.A.O. Allgemeines Mars erreichte 2001 wieder die Oppositionsstellung und war im Teleskop als kleines oranges Scheibchen sichtbar. Die Opposition fand Ende Juni statt und diesmal war es eine perihelnahe Opposition, so dass das Marsscheibchen eine Größe von etwas über 20” erreichte. Was für Mars schon recht beachtlich ist. Leider befand sich Mars im südlichen Abschnitt der Ekliptik in der Nähe von Antares, was die Sichtbarkeitsdauer erheblich verkürzte und sich auch auf die Luftruhe nicht besonders positiv auswirkte. Dafür waren die Nächte angenehm warm und an Motivation mangelte es mir auch nicht, denn die nächste Marsopposition ist ja erst 2003. Also bin ich fleißig zum Beobachten gefahren und habe insgesamt 20 Zeichnungen angefertigt. Beobachten & Zeichnen Beobachtet habe ich mit einem 120/ 1000mm Fraunhoferrefraktor. Benutzt habe ich immer ein Zenithprisma, dadurch sind alle Zeichnungen spiegelverkehrt. Die südliche Polkappe befindet sich am oberen Rand, die nördliche am unteren. Der Planet rotiert dann von links nach rechts, d.h. der p-Rand (vorangehend) befindet sich rechts und der f-Rand (nachfolgend) links. Ich habe bei dieser 14 Opposition zum ersten mal mit Farbfiltern beobachtet und es hat sich wirklich gelohnt. Zum Einsatz kamen ein orange-Filter, ein grün-Filter und ein SkyGlow-Filter. Beim Sky-Glow-Filter handelt es sich dabei um einen leichten blau-Filter, der die Intensität nur leicht schwächt. Es handelt sich nicht um einen InterferenzFiter. Der orange-Filter brachte die Albedostrukturen deutlich heraus und verminderte außerdem das starke Strahlen des Marsscheibchens. Deswegen habe ich diesen Filter am häufigsten eingesetzt. Der Sky-Glow-Filter half ein wenig die Aufhellungen hervorzuheben. Allerdings war der Effekt nicht so deutlich wie beim orange-Filter. Der grünFilter zeigte keinen eindeutigen Effekt und wurde deswegen zum Zeichnen nicht eingesetzt. Als Vergrößerung wurde 160x, 200x, 250x und 320x eingesetzt. Hierbei wurde 320x benutzt um Aufhellungen zu erfassen, denn die sind bei höheren Vergrößerungen besser sichtbar. 320x & 250x hatten gegenüber 160x & 200x den Vorteil, dass das Strahlen des Marsscheibchens angenehm verringert wurde und dadurch auch die Albedostrukturen besser zur Geltung kamen. Allerdings konnte häufig wegen schlechten Seeings keine Vergrößerung über 160x sinnvoll eingesetzt werden. ASTROKURIER 4 / 2001 www.sternwarte-moers.de Infos über die Sternwarte Moers? Allgemeiner Eindruck Wegen der 20”, die Mars erreichte, konnten einige Details in den Albedostrukturen gesehen werden. Insbesondere mit dem orange-Filter bei hoher Vergrößerung. Sehr häufig waren auch die Aufhellungen insbesondere am Rand des Planetenscheibchens. Ich habe sie mit gestrichelten Linien in den Zeichnungen markiert. Die Polkappen dagegen konnten meistens nicht eindeutig ausgemacht werden sondern nur die Polhauben. Am besten waren die Polkappen dabei noch bei hoher Vergrößerung ohne Filter oder mit Sky-Glow-Filter sichtbar. Häufig konnte um eine der Polhauben ein dunkles Band ausgemacht werden. ASTROKURIER 4 / 2001 15 16 ASTROKURIER 4 / 2001 ASTROKURIER 4 / 2001 17 M.A.O.-LIVE IMPRESSIONEN AUS DEM VEREINSLEBEN ZUSAMMENGETRAGEN VON HELMUT GRÖLL, M.A.O. Hans Schremmer hat auf Teneriffa mit der Taschenlampe „M.A.O.“ geschrieben. Oben rechts: der Mond (Foto: Miyuki Shishido) Am 16.8.2001 konnte man eine schöne Konjunktion der Planeten Venus und Jupiter mit dem Mond beobachten. Dieses Foto entstand um 5:07 MESZ kurz vor Sonnenaufgang. Foto: Hans Schremmer, Olympus C2000z Digitalkamera; 1:2,8; 4s Belichtungszeit; 19.1mm Brennweite. Venus am 15.Feb.2001 am C8 bei 333x. Vergrößerung. Brennweite effektiv 28,35m. 43 Tage vor der unteren Konjunktion. Foto: Markus Brühl 18 ASTROKURIER 4 / 2001 Ein typischer Beobachtungsabend auf dem Ö-Berg. Warum müssen Fernrohre eigentlich immer schwarz sein? Foto: Volker Heesen Ein interessantes optisches Phänomen konnten wir zur Zeit des Sonnenuntergangs beobachten. Man sieht ein Flug- gesetzter Richtung (rechts) zu sehen. Das Flugzeug scheint in den eigenen Schatten zu fliegen. Im zweiten Bild kann man sehen, dass später die Flugbahn etwas vom Schatten abweicht. Das Bild erinnert etwas an das Bild des SpaceShuttle Starts (siehe AK 2/2001 S. 8). Foto: Hans Schremmer zeug, das einen Kondensstreifen hinter sich her zieht. Der Schatten des Kondensstreifens zeigt ziemlich exakt in Flugrichtung (von rechts nach links). Die Sonne wäre in entgegenASTROKURIER 4 / 2001 19 Anzeige Eindrücke nach dem Aufbau der Ausstellung in der Zentralbibliothek in Moers, die bis zum 18. August besucht werden konnte. 20 ASTROKURIER 4 / 2001 Am 11. August 2001 fand das INA-Sommerfest statt. Es wurde von den Sternfreunden Goch/Kleve in Nierswalde durchgeführt. Natürlich waren auch MAOten reichlich vertreten. Dieses Fest ist eindeutig zur Nachahmung enpfohlen! ASTROKURIER 4 / 2001 21 VISUELLE ASTRONOMIE MIT EINER EINFÜHRUNG IN DAS STAR-HOPPING (11. TEIL: WIR SUCHEN DEEP-SKY OBJEKTE) VON HELMUT GRÖLL UND VOLKER HEESEN, M.A.O. 7.4 Wir suchen unser erstes Deep Sky-Objekt Zuerst orientieren wir uns im Okular unseres Instruments. Ein Feldstecher zeigt das Bild wie mit dem bloßen Auge (höhen- und seitenrichtig). Das astronomische Fernrohr stellt es auf den Kopf, während die Benutzung des Zenitprismas das Bild höhenrichtig, aber seitenverkehrt bringt. Setzen wir ein Amiciprisma ein, so sehen wir wieder alles korrekt wie im Feldstecher. Wir stellen ein helles Objekt (Planet oder Stern) ein und bewegen das Fernrohr in Richtung des Himmels-Nordpols bzw. entgegengesetzt und beobachten die Bewegung des Objektes im Gesichtsfeld. Anschließend machen wir das gleiche in Ost- bzw. Westrichtung. Nun drehen wir die Aufsuchkarte, so wie es das Fernrohr zeigt – oder wir drehen das Bild in unserem Gehirn passend. Jeder sollte ein Gefühl für die Gesichtsfeldgröße haben. Dazu bestim- men wir es wie im Kapitel 3.3.5 (AK 23/1999, Seite 10) beschrieben. Wenn wir uns diese Arbeit sparen wollen (obwohl es sehr hilfreich ist), so können wir uns auch ein grobes Bild von den Verhältnissen machen, wenn wir uns den Mond zu Hilfe nehmen. Wir setzen das schwächste Okular ein, stellen den Mond in die Mitte und beobachten ihn bei veschiedenen Vergrößerungen (Durchmesser des Mondes ca. ½ o). Damit haben wir zumindest ein Gefühl für das Gesichtsfeld des jeweiligen Okulars. Denken wir uns dieses Gesichtfeld in die Aufsuchkarte, so erleichtern wir uns das Aufsuchen erheblich. Damit nun wirklich jeder in der Lage sein soll, Deep-Sky Objekte aufsuchen zu können, möchte ich gerne ein bekanntes und relativ leicht zu findendes Objekt in dieser Reihe vorstellen lassen. Ich sage bewußt „lassen“, weil sich Volker Heesen bereit erklärt hat, diesen praktischen Teil zu übernehmen. Volker hat eine sehr große Erfahrung auf diesem Gebiet, daher wird er auch für die folgenden Teile spezielle HimmelsBild 7.4.1 Orientierung am Instrument. 22 ASTROKURIER 4 / 2001 Bild 7.4.2 Das Gesichtsfeld im Sucher und im Fernrohr. objekte der entsprechenden Jahreszeit heraussuchen und deren praktische Beobachtungsmöglichkeiten niederschreiben. Unser erstes Objekt: M27 – Der Hantelnebel (Volker Heesen) Etwas über M27 zu schreiben ist wie “Eulen nach Athen tragen”, denn der Hantelnebel gehört sicherlich zu den Highlights am gesamten Himmel. In den milden Sommernächten (sogar bis zum Spätherbst) ist es eines von den Objekten, die man dem interessierten Publikum an der Sternwarte gerne vorführt. Gesehen hat ihn jeder Sternfreund also bestimmt schon viele Male. Aber so oft man auch hinschaut, so richtig kennenlernen kann man ein Objekt erst durch das wirklich konzentrierte Beobachten, verbunden mit dem Anfertigen einer kleinen Zeichnung. Hierzu möchte ich mit meinem Artikel anregen und zwar insbesondere auch diejenigen, die den Hantelnebel auf Anhieb gar nicht finden würden. Deswegen beginne ich mit einer genauen Aufsuchbeschreibung. Wie können wir es finden? M27 steht im Sternbild Füchslein/ Vulpecula, das allerdings sehr unauffällig ist. Zum Aufsuchen gehen wir daher vom Sternbild Pfeil aus. Es befindet sich etwa 10° nördlich von Atair, dem Hauptstern im Sternbild Adler. Einfach ist es natürlich, wenn man das Sternbild Pfeil direkt sieht, was ausserhalb der Stadt nicht allzu schwer fallen dürfte. Wenn das nicht der Fall sein sollte, muss man sich anders behelfen. Man schwenkt dazu von Atair mit Fernglas oder Sucher ein bis zwei Gesichtsfelder nach Norden und dann sollte man den Pfeil bestehend aus vier Sternen im Gesichtsfeld haben. Es gibt noch eine weitere Methode: Falls man den schönen Doppelstern Albireo am Kopf des Schwans sehen sollte, kann man auch einfach genau zwischen Atair und Albireo zielen. Als nächstes zentrieren wir den Sucher genau auf die “Pfeilspitze”, das ist der östlichste der vier Sterne, nämlich γ-Vul. Wenn wir von dort aus etwa 4° nach Norden gehen, kommen wir zu dem Stern 14-Vul. Er ist der mittlere Stern in einer kleinen Konstellation, die aussieht wie ein “M”. Hierbei sind die beiden oberen Sterne jeweils doppelt. Wenn man das ganze im umkehrenden Sucher betrachtet, so sieht ASTROKURIER 4 / 2001 23 Bild 7.4.3 Die Aufsuchkarte für M27 das ganze natürlich aus wie ein “W” und 14-Vul ist dann der obere Stern in der Mitte. Etwa 0,5° südlich von 14-Vul steht dann M27. Eventuell sieht man M27 schon im Sucher als verwaschenen Stern, so dass man den Nebel direkt einstellen kann. Ansonsten stellt man 14Vul bei niedriger Vergrößerung ein. Man hat dann etwa ein Gesichtfeld von 1° wie in der Karte eingezeichnet. Ein kleiner Schwenk nach Süden führt dann zu M27. Was es zu sehen gibt: Das erste was man sieht, ist ein länglicher ovaler Nebel. Man erkennt dann vielleicht eine Einschnürung in der Mitte, die den Nebel in zwei Hälften zerteilt. Wenn man soweit ist, hat man schon die Namensgebung für den Nebel verstanden: Die Hantel ist wirklich nicht schwer zu sehen. Dabei erscheint die südwestliche Hantelhälfte die hellere zu sein. Soviel konnte ich auch schon in 24 meiner ersten Zeichnung vom Hantelnebel im Herbst 1996 festhalten, die mit einem 4,”5Newton-Teleskop unter Moerser Stadthimmel entstanden ist. Um mehr zu sehen beobachtete ich im Herbst 1999 den Hantelnebel mit meinem 12cm-Fraunhoferrefraktor erneut, aber diesmal unter einem guten bayerischen Landhimmel auf dem Taubenberg bei Holzkirchen. Diesmal konnte ich erkennen, dass die Hantelstruktur eingebettet ist in ein viel größeres ovales Halo. Außerdem war die Stundenglasform des inneren Nebelteils sichtbar. In dem Nebel fielen mir noch zwei weitere Kondensationen auf, von denen die hellere in der südwestlichen Hantel lag. Direkt bei dieser Kondensation liegt auch der hellste der vier eingezeichneten Feldsterne. Den Zentralstern mit m~13,8mag konnte ich erwartungsgemäß nicht sehen. Wie wir es beobachten und zeichnen: Zunächst sollte man die verschiedenen Vergrößerungen durchprobieren. Man fängt dabei mit der niedrigsten an und wählt dann jeweils die nächst höhere. Man sollte es hierbei auch mit einer etwas höheren Vergrößerung probieren, selbst wenn dabei der Nebel deutlich ASTROKURIER 4 / 2001 dunkler wirkt und der Gesamteindruck schlechter wird. Denn bei hohen Vergrößerungen kann man die kleinen Details besser erkennen, also insbesondere die Kondensationen aber auch die umgebenden Feldsterne. Man kann ja auch den Gesamteindruck bei niedrigen Vergrößerungen festhalten und die Details bei höheren Vergrößerungen nachzeichnen. In meinem Fall habe ich bei 100x gezeichnet, was einer Austrittspupille von 1,2mm entspricht. Wenn man einen Nebelfilter zu Verfügung hat, kann man den natürlich auch noch ausprobieren. Da ich aber keinen besitze, habe ich damit auch keine Erfahrungen bei M27. Wenn man nach einigem geduldigem Beobachten glaubt, keine weiteren Details mehr erkennen zu können, fängt man mit der Zeichnung an. Ich zeichne hierzu mit einem weichen Bleistift unter einem schwachen Rotlicht, wobei ich mit einem Radiergummi korrigiere und mit verschiedenen Bleistifthärten weitere Details einzeichne. Wenn der Nebel fertig ist, zeichnet man noch einige Feldsterne ein, was dem ganzen ein erheblich professionelleres Aussehen verleiht. Abschließend sollte man noch unbedingt die astronomische Westund Nordrichtung eintragen. Denn ohne Orientierung kann man Bild 7.4.5 Ein Foto von M27 (Aufnahme: ESO) Zeichnungen hinterher nur sehr schlecht miteinander vergleichen. Meine Zeichnung entstand z.B. mit einem Zenithprisma und ist deswegen gespiegelt, was man beim Vergleichen natürlich beachten muss. Zu guter Letzt muss die Zeichnung noch vollständig dokumentiert werden mit Datum, Ort, Vergrößerung, Bemerkungen etc. FORTSETZUNG IM NÄCHSTEN ASTROKURIER Bild 7.4.4 Zeichnung von M27 (Volker Heesen) ASTROKURIER 4 / 2001 25 INHALTSVERZEICHNIS 2001 Legende: AK: laufende Nr. des AstroKuriers in 2001 Art: A = Artikel, B = Beobachtungspraxis, R = Rezension AK 1 Autor(en) Helmut Gröll Hans Schremmer A,B Volker Heesen Seite Art 4 A Titel Sternwarte Moers Die Story geht weiter! Deep-Sky Objekte: M33, M82 & NGC 7814 A,B Helmut Gröll Visuelle Astronomie Teil 9: Dokumentation und Praxis A Helmut Gröll Impressionen aus dem Vereinsleben A Michael Kunze www.astrofotografie.com R Michael Kunze Dirk Lorenzen Deep Space Blick an den Rand des Universums R Volker Heesen Julian Schwinger Einsteins Erbe Die Einheit von Raum und Zeit R Jürgen Klotz Jean Lacroux, Christian Legrand Der Kosmos Mondführer R Hans Schremmer CD: Kosmos Himmelsjahr 2001 R Hans Schremmer Europäischer Meteorologischer Kalender 2001 R Michael Kunze Martin Trittelvitz Spiegelfernrohre selbstgebaut R Michael Kunze Hans Roth Der Sternhimmel 2001 1 10 1 15 1 1 1 20 22 24 1 24 1 25 1 1 28 30 1 30 1 31 2 4 2 2 8 10 Helmut Gröll Hans Schremmer A Hans Schremmer A,B Volker Heesen 2 14 A,B Helmut Gröll 2 2 2 18 20 22 A A R 26 A Helmut Gröll Helmut Gröll Michael Kunze Sternwarte Moers Die neuesten Informationen! AKM Frühjahrsseminar in Bollmannsruh Praxis der Planetenbeobachtung Der Schröter-Effekt Visuelle Astronomie Teil 10: Beobachtungstechniken und Orientierung Impressionen aus dem Vereinsleben Auf der Sonne ist was los Günter D. Roth: Sterne und Planeten ASTROKURIER 4 / 2001 AK 2 2 2 2 Seite 22 23 24 24 Art R R R R Autor(en) Hans Schremmer Hans Schremmer Jürgen Klotz Hans Schremmer Titel Kalender: Himmel und Erde 2001 José-Phillipe Pérez: Optik James B. Kaler: Sterne Oliver Montenbruck, Thomas Pfleger Astronomie mit dem Personalcomputer Hans Schremmer Pierre Guillermier, Serge Koutchmy Total Eclipses Andreas Schönfeld Hans-Ulrich Keller Kosmos Himmelsjahr 2001 Hans Schremmer CD-ROM Mission Weltall 2 26 R 2 28 R 2 29 R 3 4 A 3 3 3 12 17 21 A A A Helmut Gröll Hans Schremmer Hans Schremmer Hans Schremmer Helge Philipp 3 30 R Michael Kunze 4 4 A 4 11 4 4 14 18 4 22 4 29 4 4 30 32 4 33 4 34 Sternwarte Moers Jetzt ist sie in Moers! Die totale Sonnenfinsternis am 21.6.2001 Astronomie auf Teneriffa Schwarze Sonne über Afrika Vom Etoscha über die Namib zur schwarzen Sonne Oliver Montenbruck Grundlagen der Ephemeridenrechnung Hans Schremmer Sternwarte Moers Markus Brühl Nun geht die Arbeit erst richtig los! A Manfred Hufer Manfred Hufers Notizbuch Optikoptimierung? A,B Volker Heesen Mars-Zeichnungen 2001 A Helmut Gröll M.A.O.-live: Impessionen aus dem Vereinsleben A,B Helmut Gröll Visuelle Astronomie Volker Heesen Teil 11: Wir suchen Deep-Sky Objekte A,B Miyuki Shishido Aufruf zur Beobachtung Hans Schremmer Planetenbedeckungen in diesem Jahr R Hans Schremmer Mission Mars: Der rote Planet in 3D R Markus Brühl Stefan Korth, Bernd Koch Stars am Nachthimmel R Hans Schremmer Kristian Schlegel Vom Regenbogen zum Polarlicht R Jürgen Vögeding Peter D. Ward, Donald Brownlee Unsere einsame Erde ASTROKURIER 4 / 2001 27 HINWEISE FÜR AUTOREN Beiträge für den AstroKurier werden gerne gesehen. Denn nur, wenn möglichst viele schreiben, kann der AstroKurier so vielseitig bleiben, wie er ist. Was müssen Sie beachten? Text-Beiträge sollten unformatiert als *.txt oder *.doc Dateien eingereicht werden. Das kann per Diskette (3,5” oder 100 MB Zip-Diskette) oder per eMail (bitte max. 1 MB) geschehen. Der Text sollte keine Bilder oder Zeichnungen enthalten. Diese müssen separat beigelegt werden. Im Text kann gekennzeichnet werden, wo bestimmte Bilder plaziert werden sollten. Alternativ kann auch eine formatierte Datei mit dem Wunschlayout additiv zur unformatierten Version beigelegt werden. Der endgültige Platz für die Bilder hängt vom Layout des AstroKuriers ab und kann etwas vom Wunsch abweichen. Für den Fall, das kein Computer zur Verfügung steht, nehmen Sie bitte mit dem Redakteur Kontakt auf. Eventuell kann der Text auch auf einem der Vereinscomputer eingegeben werden. Liegt der Text in einer sauberen Maschinenschrift vor, kann über OCR eine Datei erstellt werden. Da diese Methode nicht immer fehlerfrei funktioniert, ist immer eine Nacharbeit erforderlich. Bilder können auf verschiedene Arten eingereicht werden. Erwünscht sind Dateien der gängigen Grafikformate. Wenn nicht anders möglich, können auch 28 Papierbilder oder Dias/Negative eingereicht werden (Papierbilder nicht größer als DIN A4). Zeichnungen bitte nicht im Original einreichen. Alle Zeichnungen und Bilder müssen eindeutig mit dem Autor, dem Objekt und den relevanten Daten versehen sein. Bei Bildern in Dateiform sollten die Daten in einer Textdatei mit eindeutigem Bezug zu den Bildern hinterlegt sein. Nutzung der Artikel und Bilder Alle Artikel und Bilder werden nur im AstroKurier veröffentlicht, sofern nicht eine gesonderte Vereinbarung getroffen wird. Eine Garantie für eine Veröffentlichung von nicht angeforderten Artikeln oder Bilder gibt es nicht. Wohin müssen die Artikel/Bilder gesendet werden? Postweg: Moerser Astronomische Organisation e.V. Postfach 101811 47408 Moers oder direkt zum aktuellen Redakteur des AstroKurier: Helmut Gröll Redaktion AstroKurier Bergstraße 21e 47443 Moers elektronischer Weg: [email protected] oder direkt an [email protected] ASTROKURIER 4 / 2001 AUFRUF ZUR BEOBACHTUNG PLANETENBEDECKUNGEN IN DIESEM JAHR von Miyuki Shishido und Hans Schremmer Am 12. September dieses Jahres fand eine Bedeckung des Planeten Jupiter durch den Mond statt. Da diese Bedekkung für 15Uhr15 vorhergesagt war, haben wir uns einen Tag Urlaub genommen um das Ereignis zu beobachten. Leider war das Wetter ziemlich mies. Am Vormittag war der Mond noch in Wolkenlücken zu erkennen. Als wir am Nachmittag voll bepackt mit Feldstechern, Stativen, Kameras und C-8 auf dem Oermterberg eintrafen, wurde leider nicht nur der Jupiter vom Mond son- dern auch noch der Mond von den Wolken bedeckt. Aus der Not eine Tugend machend, haben wir dann noch ein wenig Ornithologie betrieben und einige Adler und andere Vögel durch die Feldstecher beobachtet. Es war auch ein Adler mit weißem Kopf dabei (als vogelkundlicher Laie würde ich auf Weiskopfseeadler tippen). In diesem Jahr gibt es zwei weitere Möglichkeiten Bedeckungen eines Planeten durch den Mond zu beobachten. Am 3. November und am 1. Dezember wird Saturn vom Mond bedeckt. Dies wird, gutes Wetter vorausgesetzt, sicherlich sehr dramatisch aussehen, wenn die Saturnmonde, der Ring und der Planet selbst langsam hinter dem Mond verschwinden. MAO-Sammelpostkarte geht an den START Mit Erscheinen dieser AstroKurierAusgabe geht ebenfalls die erste Sammelpostkarte an den Start. Das erste Motiv ist ein Komposit der Sonnenfinsternis 2001 mit der Wüste Namib. Diese Serie soll 2x im Jahr erscheinen und kostet 1,80 DM für Mitglieder und 2,50 DM für Nichtmitglieder. ASTROKURIER 4 / 2001 29 Mars nach der Umgestaltung durch den Menschen. (“Areoforming” auf der CD allerdings als “Terraforming” bezeichnet.) Auf dem Mars-Globus ist dann ungewohnterweise auch blaue Farbe für Wasser und grüne für Vegetation zu sehen. MISSION MARS DER ROTE PLANET IN 3D United Soft Media ISBN 3-8032-1704-0 Diese CD-ROM bietet Informationen speziell zum Planeten Mars und seinen Monden. Nach der Installation von 63MB Daten auf der Festplatte erhält man die Möglichkeit sich 3dimensionale Karten des Mars anzuschauen, den Globus zu drehen und die Vergrößerung zu verändern. Man kann durch Eingabe des Namens einer Region auch automatisch diesen Ort suchen und darstellen lassen. Eine weitere Option “3d-Flüge” hat mir besonders gefallen. Hier werden ausgewählte Orte auf dem Mars dargestellt über die man per Maus-Steuerung fliegen kann. Auch die Erklärung bisheriger und zukünftiger Marsmissionen fehlt nicht. So kann man sich zum Beispiel anschauen, wo Pathfinder herumgefahren ist. Alternativ gibt es eine fiktive Ansicht des 30 Die Mythen, die sich um den roten Planeten ranken werden auch erwähnt. Man kann in den Originalton von Orson Welles’ Hörspiel “Der Krieg der Welten” hineinhören oder erfährt etwas über die berühmten Marskanäle. Im “Marsplanetarium” erfährt man, wo der Mars zur Zeit am Sternenhimmel zu finden ist. Alles in allem eine CD-ROM, mit der man sich einige Stunden lang beschäftigen kann. Hans Schremmer Urheberrechtsvermerk: Für die Grafiken auf den Seiten 2, 11, 14 und 30 gilt: (c) 1998 TLC Tewi Verlag GmbH ASTROKURIER 4 / 2001 5. A T N Amateurastronomische Tagung am Niederrhein I N A Moerser Astronomische Organisation (M.A.O.) Rudolf-Römer-Sternwarte, DU-Rheinhausen (RRS) Vereinigung Krefelder Sternfreunde (VKS) Volkssternwarte Goch / Kleve (VGK) Vorträge, Workshops und Ausstellung Samstag, 27. Oktober 2001 1000 - 1800 Uhr Mercator-Halle, Duisburg (Innenstadt) ,10 M D 7,- /P. M D 5,M itt: t: r D t g Ein äßi n: m r e uppe Gr ASTROKURIER 4 / 2001 31 Stefan Korth, Bernd Koch STARS AM NACHTHIMMEL 131 Seiten über 150 Abbildungen ISBN 3-440-08526-0 März 2001 Kosmos Verlag, Stuttgart Pappe / Hardcover, deutsch Ein sehr schönes Buch für den Anfänger. Im ersten Teil wird der Laie kurz darauf vorbereitet, was ihn mit einem Teleskop Nachts draußen erwarten könnte. Es wird hier bewusst auf Fachbegriffe wie Rektaszension verzichtet. Die Sternbilder mit ihren lateinischen oder arabischen Namen werden in einer Tabelle gezeigt. Der Anfänger muss sich nicht verrückt machen und kann diese fremden Begriffe erst einmal überblättern. Nun wird der Aufbau der Doppelseiten besprochen, die pro Jahreszeit ca. 12 interessante Objekte beinhalten. Im Sommer-Kapitel ist es unter anderem der Ring-Nebel M 57 in der Leier. Gezeigt wird hier eine schöne Astroaufnahme der Autoren, die den Leser wahrscheinlich erst einmal sprachlos macht. Das Objekt wird noch kurz erläutert und auf verschiedene Teleskopgrößen hin erläutert. Hier kann jeder sofort feststellen, ob es für ihn Sinn macht das Objekt mit seinem Fernrohr zu suchen. Auf der 2. Doppelseite ist eine Aufsuchkarte dargestellt, die allerdings nur Sinn macht, wenn man das entsprechende Sternbild kennt und findet. Ein 32 Anfänger mit einem “Kaufhaus”teleskop ist hier schnell am Ende, da er mit den Koordinaten Rektaszension und Deklination nichts anfangen kann. Eine kurze Angabe der Himmelsrichtung sowie eine ungefähre Höhenangabe wäre hier nicht schlecht. Es wird mühsam, jedesmal die Gesamtübersicht “Sommer” aufzusuchen. Trotzdem sind die Aufsuchkarten auf das wichtigste beschränkt und mit dieser Hilfe ist es wirklich ein leichtes das Objekt der Begier- de zu finden. Am Ende einer jeden Jahreszeit findet man noch eine Checkliste, auf der man seine Beobachtungen dokumentieren kann. Die Planeten werden hier nur kurz erwähnt und gezeigt, aber es ist ja auch ein Buch der “Deep-Sky-Objekte”. Ich persönlich finde die Angabe der Mindestanforderung (Auge / Fernglas / Teleskop) in der Infoleiste einer jeden Doppelseite teilweise etwas übertrieben. ASTROKURIER 4 / 2001 Wer z.B. den Andromeda-Nebel mit bloßem Auge sehen möchte, muss sich schon “weitab jeglicher Zivilisation” befinden. Nur an einem wirklich dunklen Ort hat man die Chance, auch nur annähernd eine Übereinstimmung mit den schönen Aufnahmen im Buch festzustellen. Für den Anfänger in Sachen Deep-Sky ist dies Buch zu empfehlen – ich persönlich werde es mir nun zulegen. ständlich, zu erklären. Kristian Schlegels Buch bildet die angenehme Ausnahme. Der Autor gliedert sein Buch in die Teile: Himmelsfarben, Regenbogen, Halo-Erscheinungen, Beugungs- Markus Brühl Kristian Schlegel VOM REGENBOGEN ZUM POLARLICHT LEUCHTERSCHEINUNGEN IN DER ATMOSPHÄRE. Sondereinband, 180 Seiten Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, 2. Auflage ISBN: 3827411742 Warum ist der Himmel blau? Wie “funktioniert” ein Regenbogen? Gibt es wirklich Kugelblitze? - Fragen dieser Art stellen sich sicherlich viele Menschen, wenn Sie die faszinierenden, oft farbigen Lichterscheinungen beobachten, die uns unsere Erdatmosphäre beschert. Leider gibt es nicht viele Bücher, die den Ansatz haben, die Natur dieser Erscheinungen in populärwissenschaftlicher Form, also auch für den Laien ver- erscheinungen, Blitze, Erdatmosphäre, Meteore, Leuchtende Nachtwolken und Polarlicht. Ganz grob ist dies die Reihenfolge in der die Erscheinungen auftreten, wenn man vom Erdboden aus zu immer höheren Luftschichten aufsteigt. Obwohl viele dieser Erscheinungen eine vollkommen unterschiedliche physikalische Erklärung finden, liegt die Gemeinsamkeit der Erscheinungen darin, dass sie alle in der Erdatmosphäre stattfinden. Die Ausführungen in diesem Buch beginnen häufig mit einer historischen Darstellung der Erklärungen, die in früheren Zeiten für die Phänomene gegeben wurden. Die Physik, die dahinter steckt wird sehr anschaulich anhand von ASTROKURIER 4 / 2001 33 Zeichnungen verdeutlicht. Der Autor kommt praktisch ohne Formeln aus. Begeistert bin ich vor allen Dingen von den vielen Fotos, die in diesem Buch zusammengetragen wurden. Sie machen Lust darauf, selbst loszuziehen und die Erscheinungen der Erdatmosphäre zu fotografieren und zu studieren. Obwohl die Wissenschaftsgebiete, mit denen sich der Autor beschäftigt schon weitestgehend verstanden und abgeschlossen sind, konnten für die zweite Auflage noch einige interessante Phänomene hinzugefügt werden. Dies sind Erscheinungen wie Blitze in der Mesosphäre (Sprites, Elves) oder Informationen zu Computerprogrammen, mit denen auch Laien Simulationen zu Halos durchführen können. Abgerundet wird das Buch durch einen Anhang mit Hinweisen zu Literatur, Internetseiten und Anschriften. Durch die klare Beschreibung und die vielen hervorragenden Grafiken und Fotos zählt Kristian Schlegels “Vom Regenbogen zum Polarlicht” für mich zu den interessantesten Werken auf diesem Gebiet. Es darf in keiner Bibliothek, ei- nes an der Natur der Leuchterscheinungen in der Erdatmosphäre Interessierten, fehlen. Hans Schremmer Peter D. Ward Donald Brownlee UNSERE EINSAME ERDE 374 Seiten, gebunden Springer-verlag Berlin, Heidelberg 2001 ISBN 3-54041365-0 Gegenstand dieses Buches ist eine Frage, mit der wohl schon jeder Astronom konfrontiert wurde: Gibt es außerirdisches Leben? Antworten hierauf können entweder nur spekulativ sein oder aber als Glaubenssatz formuliert werden. Fundiertere Argumentationshilfen findet der Astronom dagegen, wenn er das wissenschaftlich tiefgründige, trotzdem spannende Buch der beiden amerikanischen Professoren für Astronomie bzw. WICHTIGE INFORMATION FÜR DEN LESER: Es besteht die Möglichkeit, daß dieses Produkt durch einen Prozeß, der als „Tunneln“ bekannt ist, von seinem Platz verschwindet und an einer anderen Stelle des Universums wieder auftaucht. Der Verein ist für daraus entstehende Schäden nicht haftbar. 34 ASTROKURIER 4 / 2001 gen für komplexes Leben könnten nur hier auf der Erde vorhanden sein. Bedingungen und Lebensformen, wie sie auch in manchen Science-Fiction-Romanen vorkommen, und die derzeit unser rationales Vorstellungsvermögen noch übertreffen, werden von den Autoren ausgeklammert. Aber das ist eine legitime Selbstbeschränkung der beiden Wissenschaftler. Trotz dieser Einschränkung ist das Buch von Ward und Brownlee ein Lesegenuss für jeden an der Astrobiologie Interessierten und unbedingt empfehlenswert. ASTROKURIER 4 / 2001 Wir haben ein Spendenkonto! Konto-Nr.: 101 150 003 Sparkasse Moers BLZ 354 500 00 Jürgen Vögeding Sternwarte Moers? Geowissenschaften Ward und Brownlee zu Rate zieht. Die Hypothese, unsere Erde sei einsam und komplexes Leben im Universum unwahrscheinlich, wird in diesem Buch Punkt für Punkt in einer gelungenen Aneinanderreihung von Fakten und Argumenten entwickelt. Der Leser erfährt in leicht verständlicher und unterhaltsamer Form, dass niedrig entwickeltes Leben wahrscheinlich sehr weit verbreitet ist, dass aber die Entstehung und Entwicklung komplexer Lebensformen ein äußerst seltenes Ereignis selbst in den unvorstellbaren Weiten des Kosmos sein dürfte. Als Modell für die These der einsamen Erde muss unser Planet selbst herhalten. Hierin liegt die argumentative Stärke des Buches. Die Neigung der Erdachse, das Vorhandensein unseres Mondes, die Plattentektonik, der richtige Abstand zu einem in Größe und Leuchtkraft genau passenden Mutterstern, ein Riesenplanet wie Jupiter als kosmischer „Staubsauger“ und vieles andere mehr waren notwendige Bedingungen für die Entstehung und die Entwicklung von Leben in der Form wie wir es kennen. Folgerichtig behaupten die Verfasser, dass derartige Bedingungen, man könnte auch von einer Reihe äußerst glücklicher Zufälle reden, im Universum sehr selten anzutreffen sind. Was soeben als Stärke des Buches gepriesen wurde, könnte bei näherem Hinsehen aber auch seine Schwäche sein: Die Natur im Kleinen wie im Großen ist derart erfinderisch, dass es etwas gewagt scheint zu behaupten, Bedingun- 35 36 ASTROKURIER 4 / 2001