Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 Einetotale” “ Predigt Liebe Gäste, liebe Gemeindeglieder, Wolfgang Clement war aufgebracht. Aus seinem südfranzösischen Urlaubsdomizil hatte der SPD-Vorsitzende Willy Brandt kurz vor der Bundestagswahl verkündet, 43 Prozent seien doch auch "ein schönes Ergebnis". Clement war damals, Ende 1986, Sprecher der Sozialdemokraten und setzte ebenso wie der Kanzlerkandidat Johannes Rau auf eine absolute SPD-Mehrheit. Die Einlassungen Brandts verärgerten Clement so sehr, dass er seinen Posten als Sprecher kurzerhand hinschmiß1. Man mag zur Person und zum Verhalten des früheren Bundesministers, der ja in der letzten Woche aus der SPD ausgetreten ist, stehen, wie man will. Aber dieser Auszug eines Zeitungsartikels, der sich mit seiner politischen Vergangenheit beschäftigt, zeigt einen, wie ich meine, nicht unbedingt vernünftigen, aber doch sympathischen Charakterzug: Was Herr Clement macht, das macht er ganz und mit aller Kraft. Ich habe auch an anderer Stelle gelesen, daß er nur ein Tempo kennt: volle Kraft voraus. Wir neigen leider manchmal dazu, auch im Dienst für Gott Dinge halbherzig oder im Schongang zu tun. Das hat Er nicht verdient, denn Er hat uns ja alles gegeben, was Er hatte: Seinen geliebten Sohn Jesus Christus. Ich habe in der letzten Woche einmal in einem Bibelprogramm in meinem Computer als Suchwort den Begriff “alles” eingegeben. Das Ergebnis hat mich schier erschlagen: über dreitausend Bibelverse. Ich habe mich dann auf das Matthäusevangelium beschränkt und habe dort zehn wichtige “totale” Dinge herausgegriffen. Aus dieser Liste wiederum habe ich vier Punkte für diese Predigt herausgenommen (die übrigen könnt Ihr auf Blättern auf den Tischen im Foyer mitnehmen und zu Hause nachlesen): 1) 2) 3) 4) Die Die Die Die totale Versorgung (Mt. 6, 33) totale Anteilnahme (Mt. 10, 30) totale Einladung (Mt. 11, 28) totalen Möglichkeiten (Mt. 19, 26) Gott macht keine halben Sachen. 1) Die totale Versorgung (Mt. 6, 33) Mt. 6, 33 Bemüht euch vor allem um das Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, und das alles wird euch gegeben werden. das alles: Gemeint ist Nahrung und Kleidung. Der Zusammenhang ist die Aufforderung, sich darum keine Sorgen zu machen. Gott sorgt auch für die Pflanzen und Tiere - warum dann nicht für uns, Seine Kinder, die wir Ihm unendlich viel wichtiger sind? Mt. 6, 31 - 32 1 Artikel “Sturkopf und Modernisierer” in Welt Online vom 26.11.2008: http://www.welt.de/welt_print/article2782887/Sturkopf-und-Modernisierer.html Seite 1 Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 31 So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen? 32 Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt. Auch hier haben wir wieder diesen Ausdruck: dies alles Nicht nur etwas davon, sondern tatsächlich alles! In meinem Studium in Basel hatte ich einen gläubigen Professor aus Kanada, der kein Gehalt bezog und auch keine Missionsgesellschaft hinter sich hatte, sondern, wie man in frommen Kreisen sagt, vom Glauben lebte. Er hat einmal sinngemäß gesagt: “Gott hat uns unser tägliches Brot versprochen; das bedeutet aber nicht unbedingt, daß wir immer auch Salami dazu haben.” Manche unserer älteren Geschwister haben in der Nachkriegszeit gehungert. Es muß schrecklich sein, sich nicht sattessen zu können. Aber Ihr seid nicht verhungert und habt nun seit Jahrzehnten immer genug Nahrung. Meine Familie hat nach der Flucht aus der “DDR” 1956 Jahre des Mangels erlebt: Da gab es, außer für unseren Vater, morgens und abends nur Zuckerrübensirup auf dem Brot. Ich kann mich daran nicht erinnern. Ich weiß es nur aus Erzählungen meiner Eltern. Ich habe mir nie Gedanken gemacht, ob es am nächsten Tag genug zu essen geben würde. Ich habe kindlich auf die Fürsorge meiner Eltern vertraut und bin nie enttäuscht worden. Genauso dürfen wir als Kinder Gottes auf die Fürsorge unseres himmlischen Vaters vertrauen, denn: euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles benötigt. Das sollte uns genügen, auch, wenn wir an die weitere wirtschaftliche Entwicklung denken und uns fragen, was da eventuell noch auf uns zukommt. Oder wenn wir als Berufstätige Sorgen um unsere Rente haben - werden wir davon leben können? Sind wir von Altersarmut bedroht? Der Herr Jesus sagt uns dazu: Bemüht euch vor allem um das Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, und das alles wird euch gegeben werden. Mit anderen Worten: Macht Euch keine Sorgen um die Zukunft, sondern konzentriert Euch darauf, meine Gemeinde zu bauen und so zu leben, daß ich Gefallen daran haben kann. Für alles Andere sorge ich. Das ist letztlich nicht Eure Sache, sondern meine. Warum rackert Ihr Euch vergeblich mit etwas ab, was ein paar Nummern zu groß für Euch ist und wofür ich schon längst vorgesorgt habe? Das bedeutet nicht, daß wir die Hände in den Schoß legen sollen und darauf warten, daß uns die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, sondern daß wir aufhören, uns Sorgen zu machen, und statt dessen auf die Versorgung durch unseren himmlischen Vater vertrauen. Die deutsche Sprache entlarvt die Sorge als das, was sie in Wirklichkeit ist: ein selbstgemachtes und letztlich unnötiges Problem. Wir sagen: “Ich mache mir Sorgen” Das bedeutet, ich produziere etwas, was vorher noch nicht da war; ich kann es aber genauso gut auch sein lassen! Seite 2 Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 Jemand berichtete von einem Atlantikflug. Sein Sitznachbar war sehr nervös. Er sagte allen Ernstes: “Ich halte das Flugzeug durch meine Willenskraft in der Luft.” Er konnte sich keinen Augenblick entspannen, weil er Angst hatte, daß sonst der Flieger abstürzt. Im Grunde sind unsere Sorgen genauso unsinnig: Sie haben keinerlei Einfluß auf die Situation. Sie sind völlig überflüssig, weil eine viel größere Kraft als unsere sich um das Problem kümmert: im Flugzeug sind es die Düsen, und im Leben ist es der allmächtige Gott. Ich bin ein alter Mann und habe viel Schreckliches erlebt, aber zum Glück ist das meiste davon nie eingetroffen. Mark Twain Durch die Sorge erleben wir das Schreckliche im Grunde doch! Bemüht euch vor allem um das Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, und das alles wird euch gegeben werden. Gott macht keine halben Sachen. 2) Die totale Anteilnahme (Mt. 10, 30) Herr Jesus spricht in Mt. 10 zuerst von einem totalen Haß der Nichtchristen auf uns: Mt. 10, 22 Und ihr werdet von allen gehaßt werden um meines Namens willen. Damit haben wir uns in der letzten Bibelstunde beschäftigt. Das wäre eine große Entmutigung und Anlaß zu Angst und Sorge, wenn es keinen Ausgleich gäbe durch eine andere “totale” Sache: Mt. 10, 28 - 31 28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen; fürchtet aber vielmehr den, der sowohl Seele als auch Leib zu verderben vermag in der Hölle! 29 Werden nicht zwei Sperlinge für eine Münze verkauft? Und nicht einer von ihnen wird auf die Erde fallen ohne euren Vater. 30 Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. 31 Fürchtet euch nun nicht! Ihr seid wertvoller als viele Sperlinge. Mir ist hier ein kleines Wort zum ersten Mal aufgefallen: selbst Das bedeutet: Unsere Haare sind nicht das Einzige, was Gott an uns zählt - so sehr nimmt Er Anteil an uns! Kein Sperling stirbt, ohne daß Gott es weiß und es Ihn interessiert. Bei uns Menschen ist es für den Schöpfer des Universums sogar wichtig, wenn uns ein Haar ausfällt! Sein Motiv ist nicht bloße Neugier, sondern Liebe und tiefe Anteilnahme. Als Commander Scott Carpenter von seinem Weltraumflug zurückkehrte, wurde er dafür geehrt, woran die ganze amerikanische Nation teilnahm. Während dieser Feier kam seine fünfjährige Tochter zu ihm, um ihrem Vater eine kleine Wunde am Ellbogen zu zeigen, die sie sich während seiner Abwesenheit zugezogen hatte. Das war für sie eine höchst wichtige Angelegenheit. Sie wußte, daß es auch ihren Vater interessieren würde; und mitten in der Geschäftigkeit und Aufregung dieses Moments nahm ihr Vater sich tatsächlich die Zeit, sein Interesse am Ellbogen seiner Tochter zu zeigen.2 2 Quelle: These Times, Copyright © September 1967, Pacific Press, http://www.signstimes.com Seite 3 Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 Das meiste, was uns Menschen bewegt, ist sicher in den Augen des allmächtigen Gottes, des Schöpfers und Erhalters des Universums, des Herrn aller Herren und Königs aller Könige völlig unwichtig. Es sind Bagatellen, Lappalien, Kinderkram. Aber weil Er uns unendlich liebhat, nimmt Er trotzdem zutiefst Anteil an allem, was uns beschäftigt. Allerdings verhindert Gott unseren Haarausfall genauso wenig wie den Tod des Sperlings. Er mutet uns auch Leiden zu, aber Er ist uns in diesem Leiden ganz besonders nah, weil Er daran Anteil nimmt. Er leidet mit uns. David drückt das so aus: Ps. 23, 4 Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Der Philosoph Immanuel Kant (1724 - 1804) sagte darüber: Alle Bücher, die ich je gelesen, haben mir nicht den Trost geben können, den mir das eine Wort der Bibel gab. Gott geht mit uns durch das Tal des Todesschattens. Er führt uns heraus ins Licht und in die Sicherheit. So sagt der Prophet Jesaja: Jes. 43, 1 - 2 1 Aber jetzt, so spricht der HERR, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein. 2 Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen. Der Herr Jesus sagt nie: “Vorwärts!”, sondern immer: “Mir nach!” Er mutet uns keine Not zu, die Er nicht selbst bereits durchlitten hat. Er ist uns in der Not besonders nah. Als Schadrach, Meschach und Abed-Nego sich weigerten, das Standbild Nebukadnezars anzubeten, da wurden sie in einen brenenden Feuerofen geworfen.3 Das hat Gott ihnen nicht erspart. Aber als der König in den Ofen hineinschaute, sah er vier Männer und sagte über den vierten Mann: Dan. 3, 25 … und das Aussehen des vierten Mannes gleicht dem eines Göttersohnes. Gott hatte ihnen einen Engel geschickt, der im Feuerofen bei ihnen war, damit sie keine Angst haben mußten. In den tiefsten Tiefen der Not steht Gott und wartet auf uns. Dietrich Bonhoeffer Das hat Bonhoeffer selbst auch erlebt - er wurde ja von den Nazis hingerichtet. Ein Zyniker fragte einen älteren Gläubigen, der zwanzig Jahre lang starke körperliche Schmerzen erlitten hatte: “Was halten Sie jetzt von Ihrem Gott?” Der Christ antwortete: “Mehr denn je.” Das lag mit Sicherheit an den Erfahrungen, die er gerade im Leiden mit Seinem himmlischen Vater gemacht hatte: Das Bewußtsein Seiner Nähe, Liebe und Anteilnahme. Jemand hat einmal gesagt: 3 Dan. 3 Seite 4 Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 Wenn wir zurückblicken, sehen wir mit großer Klarheit, und was einst als Schwierigkeit erschien, offenbart sich nun als Segen. Dan Millman Jesus sagt: Bei euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt. Das ist totale Anteilnahme. Gott macht keine halben Sachen. 3) Die totale Einladung (Mt. 11, 28) Mt. 11, 28 Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und schwere Lasten tragt! Und ich werde euch Ruhe geben. Wen ruft Herr Jesus hier zu sich? a) Menschen, die sich abmühen Die Elberfelder Bibel übersetzt: Mühselige Andere benutzen diese Eigenschaftswörter: • müde • abgekämpft Der Grundtext hat auch die Bedeutung entmutigt. b) Menschen, die schwere Lasten tragen Hier spricht die Erlberfelder Bibel von Beladenen, während andere übersetzen: belastet. Was für Mühen und Lasten sind gemeint? Zunächst wohl die religiösen Forderungen des alttestementlichen Gesetzes, vor allem aber der zusätzlichen Bestimmungen der jüdischen Tradition, besonders der Pharisäer und Schriftgelehrten z.Zt. Jesu. Aber auch hier sollten wir das Wörtchen “alle” beachten! Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und schwere Lasten tragt! “Alle” ist das Gegenteil von “keine”. Es schließt niemand aus, sondern umfaßt die Gesamtheit der Angesprochenen. Es läßt keine Ausnahmen zu. Ich bin sicher: Auch unter uns hier heute morgen sind viele Abgekämpfte, Erschöpfte, Entmutigte und Belastete, z.B. vom Leistungsdruck in der Schule, im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf, von der Zukunftsangst, von den Sorgen, von finanziellen Problemen, vom Beziehungsstreß in der Ehe, in der Familie und vielleicht auch von der Mitarbeit in der Gemeinde. Was es auch sein mag, das Dich auslaugt oder bedrückt - der Herr Jesus lädt Dich zu sich ein. Er bittet Dich, damit zu Ihm zu kommen. Und Er sagt auch, was Er dann mit Dir machen will: Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und schwere Lasten tragt! Und ich werde euch Ruhe geben. Seite 5 Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 Ruhe - wer wünscht sich das nicht: Lasten ablegen, herauskommen aus dem Streß und entspannen! Das Wort im Grundtext hat noch einen weiteren Aspekt, der in der Luther-Übersetzung zum Ausdruck kommt: “Ich will euch erquicken.” Gemeint ist: innerlich aufrichten, erfrischen, psychisch fit machen. Ich lade Euch jetzt ein, den Stein, den jeder am Eingang bekommen hat, als Symbol Eurer Mühen, Entmutigung und Lasten hier vorne unter dem Kreuz abzulegen und sie damit an den Herrn Jesus abzugeben. Aber denkt dran: Sie sind dann Seine Sache! Nehmt sie nicht wieder mit (auch innerlich nicht). Natürlich muß das niemand machen. Wer will, kann gerne seinen Stein und seine Lasten mit nach Hause nehmen und sich weiter damit abbuckeln. Wer sich nicht traut, sich an dieser Aktion zu beteiligen, der kann es auch still im Gebet an seinem Platz tun: Gib dem Herrn Jesus innerlich Deine Last ab und laß Deinen Stein nach dem Gottesdienst einfach auf Deinem Stuhl liegen - wir entsorgen ihn dann später. Ich ermutige aber trotzdem sehr dazu, nach vorne zu kommen damit - das ist ein befreiender symbolischer Akt. Unser Herr lädt Dich jetzt ein, Dich ganz persönlich: Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und schwere Lasten tragt! Und ich werde euch Ruhe geben. Der Apostel Petrus sagt dasselbe: 1. Pt. 5, 7 (Schlachter 2000) Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. Gott macht keine halben Sachen. 4) Die totalen Möglichkeiten (Mt. 19, 26) Mt. 19, 23 - 26 23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Schwer wird ein Reicher in das Reich der Himmel hineinkommen. 24 Wiederum aber sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. 25 Als aber die Jünger es hörten, gerieten sie ganz außer sich und sagten: Wer kann dann gerettet werden? 26 Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. Die Jünger waren wahrscheinlich vom Denken der Pharisäer beeinflußt. Die lehrten: Gott schenkt denen, die Er liebt, Reichtum. Die Jünger meinten deshalb, gerade Reiche müßten am ehesten in den Himmel kommen. Wenn es also für die fast unmöglich ist, dann schafft es niemand, dachten sie. Die Antwort Jesu lautete: Bei Menschen ist dies unmöglich, bei Gott aber sind alle Dinge möglich. Kein Mensch kann von sich aus gerettet werden - das kann nur Gott bewirken. Seite 6 Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 Was für unser Heil gilt, trifft aber auch auf alles Andere zu. Unser Gott ist allmächtig. Das schließt nicht aus, daß es Dinge gibt, die Ihm unmöglich sind, weil sie mit Seinem Charakter unvereinbar sind, z.B. Lügen, Untreue und Sünde überhaupt. Aber Seine Macht, Seine Möglichkeiten, Seine Fähigkeiten und Seine Souveränität sind unbegrenzt, uneingeschränkt, total und allumfassend. Deshalb ist es so dumm, daß wir uns mit unseren Lasten abbuckeln, anstatt sie dem allmächtigen Gott zu überlassen, der nichts lieber tut, als sie uns abzunehmen, und für den sie überhaupt kein Problem sind. jemand hat einmal gesagt: Wir haben einen Gott, der an Unmöglichkeiten Vergnügen hat.4 Jessica, 5 Jahre alt, und Stephanie, 3 Jahre alt, unterhielten sich mit ihrer Mutter. Stephanie fragte: “Mama, macht Gott wirklich Regenbogen?” “Natürlich tut er das,” antwortete die Mutter. Jessica stupste Stephanie an und sagte: “Nur Gott hat so große Buntstifte.” Ja - Gott hat die größten Buntstifte, die es gibt, und nicht nur die größten Buntstifte! Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann. Zurück zum Beispiel aus dem Buch Daniel: Alle Bürger Babylons sollten zu bestimmten Uhrzeiten ein Standbild Nebukadnezars anbeten. Drei jüdische Männer namens Schadrach, Meschach und Abed-Nego weigerten sich. Sie wurden denunziert. Der König wollte ihnen eine letzte Chance geben und forderte sie auf, das Standbild anzubeten. Er drohte an, sie andernfalls in einen brennenden Feuerofen zu werfen. Und dann fragte er sie: Dan. 3, 15 Und wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten könnte? Deie Antwort der drei Männer: Sie weigern sich weiterhin und beantworten die Frage Nebukadnezars: Dan. 3, 17 (Luther-Übersetzung) Siehe, unser Gott, den wir ehren, kann uns wohl erreten aus dem glühenden Ofen, dazu auch von deiner Hand erretten. Unser Gott kann! Warum tut Er es dann manchmal nicht? Ich denke an meine beiden Onkel, die im Krieg einen sinnlosen Tod sterben mußten - warum hat Gott sie nicht davor bewahrt? Er kann doch! Ich denke an unsere Geschwister, die trotz unserer inständigen und anhaltenden Fürbitte an schweren Krankheiten gestorben sind - warum hat Er sie nicht geheilt? Er kann doch! Nun, Gott kann, aber Er muß nicht. Wenn Gott unsere Gebete nicht oder noch nicht erhört oder nicht so, wie wir es uns wünschen, dann ist Er uns dafür keine Rechtfertigung schuldig, noch nicht einmal eine Erklärung - wir würden das sowieso nicht verstehen mit unserem kleinen menschlichen Verstand. Dazu ein Zitat: 4 We have a God who delights in impossibilities. (Quelle unbekannt) Seite 7 Predigt Rüsselsheim, 30. November 20008 Wenn ein begrenztes Geschöpf den ewigen Gott zu begreifen sucht, ist das so, als würde eine Mücke versuchen, den Ozean auszutrinken. Charles Haddon Spurgeon Darum werden wir in diesem Leben keine Antwort auf diese Fragen finden. Wir werden auch keinen inneren Frieden finden, solange wir diese Suche nicht aufgeben und statt dessen anfangen, unserem himmlischen Vater kindlich zu vertrauen, daß Er es trotzdem gut mit uns meint und ganz genau weiß, was Er tut. Gott macht keine halben Sachen. (ZUSAMMENFASSUNG:) 1) totale Versorgung 2) totale Anteilnahme 3) totale Einladung 4) totale Möglichkeiten Laßt uns also an der Hand unseres wunderbaren himmlischen Vaters getrost und vertrauensvoll in die neue Woche gehen. AMEN. Copyright © 2008 Detlev Fleischhammel alle Rechte vorbehalten Seite 8