Ephedrin Von Katrin Hübscher, Serena Nickel, Rong-Bing Wang und Sascha Weiser Allgemeines - Ephedrin ist ein Alkaloid, welches hauptsächlich aus der Ephedra Sinica Pflanze (MaHuang, Meerträubel) gewonnen wird -Bereits vor über 5000 Jahren wurde das Ephedrakraut in China als Heilmittel (z.B. Kräuteraufguss) gegen Erkältungen, Asthma und Allergien eingesetzt. Ephedrin wurde 1887 erstmals von dem japanischen Chemiker N.Nagai isoliert und wird seit ca. 75 Jahren synthetisch hergestellt. - Bei der Extraktion von Ephedrin (1R,2S-Ephedrin) aus der Pflanze findet man außerdem das Diastereomer Pseudoephedrin (1S,2S- Pseudoephedrin) sowie Norephedrin und Norpseudoephedrin. - Nur bei der chemischen Synthese treten jeweils die Enantiomere der beiden natürlich vorkommenden Diastereomere auf. - Ephedrin ist dem Adrenalin verwandt. Allerdings ist es weniger toxisch, aber dafür in seiner Wirkung länger anhaltend. HO NH HO OH Adrenalin Chemische Synthese O O Br2 Br (S/R)-Bromethylphenylketon Ethylphenylketon O H2 CH3NH2 NH OH OH + NH NH 1S,2R-Ephedrin 1R,2S-Ephedrin Enantiomerenpaar OH OH + NH 1R,2R-Pseudoephedrin NH 1S,2S-Pseudoephedrin Enantiomerenpaar Physikalische Daten Summenformel: C10H15NO Nach IUPAC: 2-Methylamin-1-phenylpropan-1-ol Molekulargewicht: 165,24 g/mol Weißes kristallines Pulver Schmelzpunkt: 40° C Siedepunkt: 225° C pKA: 9,6 pH: 11 Gefahrensymbol: XN LD50: 560 – 1250 mg/kg Maus/Ratte/Rotdrossel Anwendung und Wirkungen im medizinischen Bereich Ephedrin wirkt blutdrucksteigernd, herzstimulierend, bronchienerweiternd, appetithemmend und beeinflusst das Zentrale Nervensystem. Es wird gegen Hypotonie, Bronchitis, Asthmaanfälle und zur Abschwellung der Schleimhäute bei Erkältungen verwendet. Außerdem ist es Bestandteil von diversen Appetitzüglern. Das Enantiomer sowie die beiden Diastereomere des Ephedrins haben eine weitaus abgeschwächtere Wirkung. Anwendung in der Körperkultur Ephedrin erhöht die Körpertemperatur und steigert die Proteinbiosynthese. Daher findet es Einsatz in diversen Diätprodukten (hauptsächlich in den USA) Aufgrund der Leistungssteigerung wird es als Dopingmittel eingestuft Nebenwirkungen Bei systematischer Anwendung führt Ephedrin zur Abhängigkeit. Es kann zu Unruhen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Pulsrasen, Kopfschmerzen, bis hin zu Halluzinationen und Delirium kommen. Quellen: - Gestis Stoffdatenbank - Römpp Chemie-Lexikon; Georg Thieme Verlag, Stuttgart (10.Auflage, 1997); Seite 11811182 - Naturstoffchemie; G.Habermehl / E.P.Hammann; Springerverlag, Berlin; Seite 147-148 - Organic Chemistry; Clayden, Greeves, Warren, Wothers; Oxford Verlag (2001); Seite 393394 - www.vetpharm.unizh.ch/WIR/ - www.botgard.ucla.edu/html /botanytextbooks/economicbotany/Ephedra/ - www.maripoisoncenter.com/ctr/9607ephedra.html - www.ephedrine-ephedra.com - http://members.aol.com/profchm/Gregory.html