Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung Erfolg durch intensives Training von A.T Holler überarbeitet Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung – Holler schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG MVS Medizinverlage Stuttgart 2008 Verlag C.H. Beck im Internet: www.beck.de ISBN 978 3 8304 9177 4 Inhaltsverzeichnis: Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung – Holler Sonntag-Verlag Frau Hüsgen 112 Antwort Teil II 113 Antwort Sommer-Druck Feuchtwangen Holler Heilpraktiker-Prüfung WN 021949/01/03 TN 4-9177 16.1.2008 Fragen Warum würden Sie einem Patienten raten sich das Rauchen abzugewöhnen? G Ein Konsum von mehr als 20 Zigaretten pro Tag über mehr als 25 Jahre führt nachweislich zu Schäden im Körper. Ist dies bei einem Patient gegeben, werde ich ihn mindestens einmal deutlich auf die Gefahren des Rauchens hinweisen. Im Wesentlichen sind drei Wirkstoffe im Tabakrauch enthalten, die zu Körperschäden führen können: Nikotin, Kondensat und Kohlenmonoxid. Nikotin führt zur Abhängigkeit und ist für die ganze Reihe von arteriellen Verschlusskrankheiten verantwortlich wie zum Beispiel Herzinfarkt, Gehirnschlag, Schaufensterkrankheit. Kondensat bzw. Teer führt zur chronisch obstruktiven Lungenerkrankung mit der Gefahr auf Lungenemphysem und Rechtsherzversagen, außerdem ist bekannt, dass der Teer in den Zigaretten zu einem deutlich erhöhten Krebsrisiko führt, und nicht nur im Bereich der Lunge. So erkranken Raucher überdurchschnittlich häufig an Speiseröhrenkrebs, Nieren- und Blasenkrebs. Das Kohlenmonoxid bindet das Hämoglobin in den Erythrozyten und führt so zum Sauerstoffmangel und der daraus resultierenden Müdigkeit mit Leistungsabfall. Bei einem starken Raucher sind gut ein Drittel des Hämoglobins der Erythrozyten mit Kohlenmonoxid besetzt. Welche Anamnese erheben Sie bei Verdacht auf Zuckerkrankheit? G Als Leitsymptom ist Polyurie und Polydipsie zu nennen. Der Patient hat eine Harnausscheidung von mehr als zwei Liter am Tag bei gleichzeitig gesteigertem Durst. Dies ist jedoch erst bei Überschreitung der Nierenschwelle möglich, das heißt, erst wenn der Blutzuckerspiegel mehr als 180 mg auf 100 ml aufweist, ist die maximale Rückresorptionskapazität der Niere für Glukose überschritten. Da Glukose in gelöster Form ausgeschieden wird, kommt es zur erhöhten Harnausscheidung mit reflektorisch gesteigertem Durst. Glukose im Harn kann durch Mehrfachteststreifen nachgewiesen werden. Besteht jedoch gleichzeitig schon eine diabetische Nephropathie, könnte unter Umständen bei nachgewiesener Hyperglykämie der Harntest negativ sein. Befindet sich der Blutzuckerspiegel unterhalb der Nierenschwelle, verursacht dies unmittelbar keine Symptome, führt aber auf Dauer gesehen zu einer Schädigung der Gefäße, das heißt zu einer Makro- und Mikroangiopathie. Diese Umstände sind Grundlagen des Diabetes Typ II und könnten erst durch einen Glukose-Toleranztest aufgedeckt werden. Auf jeden Fall sollte bei Bestehen einer essenziellen Hypertonie und gleichzeitigem Übergewicht ein erhöhter Blutzucker ausgeschlossen werden. Oftmals wird der Diabetes Typ II im Anfangsstadium nicht erkannt, so dass die Erkrankung sich erst aufgrund von Gefäßschäden bemerkbar macht, zum Beispiel vermehrte Infektanfälligkeit, Pilzinfektionen vor allem der Haut, Furunkel und Karbunkel, Hautjucken, wiederkehrende Harnwegsinfektionen, nachlassen von Libido und Potenz. 114 aus: Holler, Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung (ISBN 9783830491774) 2008 Sonntag Verlag 114 Antwort 115 Antwort Sommer-Druck Feuchtwangen Holler Heilpraktiker-Prüfung WN 021949/01/03 TN 4-9177 16.1.2008 Fragen Nennen Sie die Ursachen und die wichtigsten Symptome einer Nebennierenrindeninsuffizienz! G Die primäre Nebennierenrindeninsuffizienz entsteht durch Autoimmunprozesse, im Rahmen bösartiger Tumoren oder durch Infektionskrankheiten innerhalb der Nebennierenrinde. Sie wird auch als klassischer Morbus Addison bzw. Bronzehautkrankheit oder brauner Addison bezeichnet. Die sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz entsteht durch Insuffizienz des Hypophysenvorderlappens und wird auch als so genannter weißer Addison bezeichnet. Die Nebennierenrinde produziert Mineralokortikoide, deren Hauptvertreter das Aldosteron ist und Glukokortikoide, deren Hauptvertreter Kortisol bzw. Kortison sind. Außerdem werden noch Androgene, männliche Sexualhormone, produziert. Bei einer Nebennierenrindeninsuffizienz kommt es infolge des Hormonmangels zu einer Hypovolämie, Hyponatriämie und Hypoglykämie. Der gesamte Stoffwechsel ist heruntergesetzt, der Blutdruck ist erniedrigt, der Patient verliert an Gewicht und klagt unter allgemeiner Müdigkeit und Antriebsmangel. Durch die Elektrolytstörungen kann es zu Herzrhythmusstörungen und Muskelkrämpfen kommen. Außerdem besteht meist Übelkeit und Erbrechen und ein ausgeprägter Salzhunger. Beim so genannten braunen Addison ist die Zunahme der Hautpigmentierung zu beobachten, die dem Patienten ein sonnenbraunähnliches Aussehen verleiht. Auffällig ist vor allem, dass die Bräunung auch an Körperstellen zu finden ist, die normalerweise von einer typischen Sonnenbräunung ausgeschlossen sind, wie zum Beispiel die Handflächen und Fußsohlen, oder der Hodensack. Im Gegensatz dazu weist die sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz weiße Hautflecken auf. Wie sind die Ursachen und Symptome einer Peritonitis? G Peritonitis ist eine lebensgefährliche Entzündung des Bauchfells, die sofortiger Behandlung bedarf und als Notfall einzustufen ist. In der Regel handelt es sich um eine infektiöse Peritonitis, die infolge eines Durchbruchs von pathologischen Prozessen in der Wand von Hohlorganen verursacht wird. Die Symptomatik tritt in der Regel plötzlich mit heftigen Bauchschmerzen auf. Es zeigt sich ziemlich schnell eine Abwehrspannung der Bauchmuskulatur, diese wird „bretthart“. Der Patient ist in einem schlechten Allgemeinzustand, ihm ist übel und er erbricht. Eventuell bestehen auch Fieber und Schocksymptome. Relativ schnell kann es zu einer Darmlähmung kommen, dann wären bei der Auskultation keine Darmgeräusche mehr zu hören. 115 aus: Holler, Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung (ISBN 9783830491774) 2008 Sonntag Verlag Pathologie Sonntag-Verlag Frau Hüsgen Sonntag-Verlag Frau Hüsgen Teil II 116 Sommer-Druck Feuchtwangen Holler Heilpraktiker-Prüfung WN 021949/01/03 TN 4-9177 16.1.2008 Fragen Können Sie uns erklären, wie es zu einer Wirbelsäulenverkrümmung kommen kann? Antwort G Bei der Skoliose ist die Ursache am häufigsten idiopathisch, das heißt man kann den Grund der seitlichen Krümmung der Wirbelsäule nicht ausmachen. Freilich können degenerative oder auch entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule zu einer seitlichen Fehlstellung führen. Aber auch Erkrankungen der Muskeln und Nerven oder Stoffwechselerkrankungen können zu Fehlstellungen führen. Eine extreme Lordose nennt sich Hohlkreuz und ist meist angeboren. Hier findet sich eine übermäßige Biegung der Lendenwirbelsäule zum Bauch hin. Eine übermäßige Kyphose, Buckel genannt findet sich beim Morbus Bechterew, beim Morbus Scheuermann oder bei der Osteoporose als so genannter Witwenbuckel. Zusatzfrage Wie können Sie erkennen, dass es sich um eine Skoliose handelt? Antwort G Eine seitliche Wirbelsäulenverkrümmung kann am besten von der Rückenansicht aus wahrgenommen werden. Der Verlauf der Dornfortsätze ist gebogen, jedoch ist dies bei einer leichten Skoliose nicht immer deutlich zu sehen. Die unteren Ränder der Schulterblätter stehen auf ungleicher Höhe, der Abstand der Schulterblätter zur Mittellinie ist unterschiedlich. Bei entspannt herabhängenden Armen kann von hinten erkannt werden ob die Taillendreiecke symmetrisch sind, eine Asymmetrie weist auf eine Skoliose hin. Zusatzfrage Welche weiteren Untersuchungsmethoden zur physiologischen Beweglichkeit der Wirbelsäule kennen Sie? Antwort G Das untere und obere Schober-Zeichen. Beim unteren Schober-Zeichen wird die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule geprüft. Dabei wird im Stand ein Punkt auf dem Rücken ermittelt, welcher sich 10 cm kopfwärts von S1 befindet. Bei maximaler Vorwärtsneigung vergrößert sich diese Strecke im Normalfall um 4 – 6 cm. Das obere Schober-Zeichen, welches auch als Ott-Zeichen benannt wird, prüft die Beweglichkeit der Brustwirbelsäule. Hier wird ein Punkt ermittelt, welcher sich 30 cm unterhalb von C7 befindet. Bei maximaler Vorwärtsneigung vergrößert sich diese Strecke im Normalfall auch um 4 – 6 cm. 116 aus: Holler, Die mündliche Heilpraktiker-Prüfung (ISBN 9783830491774) 2008 Sonntag Verlag