Warum Caenorhabditis elegans

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Warum Caenorhabditis elegans?
VM-Ce1-1
Caenorhabditis elegans
-
Modellorganismus für einfache multizelluläre
Organismen
•
„How genes might specify the complex structures
found in higher organisms is a major unsolved
problem of biology“ S. Brenner (1974)
VM-Ce1-2
VM-Ce1-3
Übersicht
C. elegans als experimenteller Organismus
•
•
•
•
-
Anatomie und Lebenszyklus
Genom
Konstante Abfolge der Zellteilungen wä
während der Entwicklung
Genetische Techniken und molekulare Analyse
Genetische Analyse verschiedener Entwicklungsprozesse
•
•
•
Frü
Frühe Embryonalentwicklung
Funktion des programmierten Zelltods (Apoptose)
Zeitliche Kontrolle von Entwicklungsvorgä
Entwicklungsvorgängen wä
während der
Larvenentwicklung
-
Beispiel: Genetische Analyse von Signalwegen, die die
Vulvaentwicklung kontrollieren
-
RNAi: Seminarvorträ
Seminarvorträge
VM-Ce1-4
Anatomie eines ausgewachsenen Tieres
Cross section
VM-Ce1-5
Fig. C.6a
Genom von C. elegans
-
97 Mb – sehr klein (2/3 der Größ
e von D. melanogaster)
Größe
melanogaster)
Sechs Chromosomen (I-VI) – alle ähnlich groß
groß
Alle Chromosomen sind holozentrisch (ohne definierte
Centromere)
Physikalische Karte (Cosmide und YACs)
Die Rekombinationsrate variiert beträ
beträchtlich
ca. 1 Gen alle 5 kb
19.000 Gene
Proteins match homologous sequences of other organisms
20%
20% der Protein werden fü
für biologische Kernfunktionen benö
benötigt
(Replikation, Stoffwechsel etc.)
Die übrigen Gene werden nur in multizellulä
multizellulären Organismen
benö
benötigt
Repetitive Sequenzen – z.B. 7 verschiedene transponierbare
Elemente
VM-Ce1-6
VM-Ce1-7
Trans-Splicing
-
-
70% aller mRNAs erhalten eine von zwei
“splice-leader”-Sequenzen (SL1 oder SL2)
durch Trans-Splicing an das 5’- Ende der
mRNA
Trans-Splicing findet man in allen Nematoden
25% aller benachbarten Gene werden als
Operons transkribiert
Durch Trans-Splicing mit dem splice-leader
SL2 werden aus dem polycistronischen
Transkript Einzelgen-mRNAs produziert
VM-Ce1-8
Trans-Splicing in Nematoden
VM-Ce1-9
Mechanismus des Trans-Splicing
VM-Ce1-10
Anatomie von C. elegans
VM-Ce1-11
Lebenszyklus von C. elegans
-
Hermaphroditen:
•
•
Die ersten 40
Keimzellen
entwicklen zu ~150
Spermien die in der
Spermatheca
deponiert werden
Danach wechselt
das Geschlecht und
die restlichen
Keimzellen werden
Oozyten
VM-Ce1-12
C. elegans Lebenszyklus
Fig. C.5b
VM-Ce1-13
C. elegans Lebenszyklus
VM-Ce1-14
Entwicklung von der Zygote zum
ausgewachsenen Tier
-
3 Tage
Embryonalentwicklung beginnt im Uterus
Die Hermaphroditen legen ihre Eier 2 Stunden nach der
Befruchtung
Blastodermzellen – groß
große Zellen als Resultat der ersten
Zellteilungen
-
In der frü
frühen Entwicklung ungleiche Teilungen
Bis zum 28-Zell-Stadium stehen alle Blastodermzellen mit der
Oberflä
Oberfläche des Embryos in Verbindung
Gastrulation - Im 28-Zell-Stadiu beginnen zwei Schlund
Precursorzellen in das Innere einzuwandern
Drei Keimschichten (Endoderm, Mesoderm, Ektoderm)
Die Larven schlü
schlüpfen 14 Stunden nach der Befruchtung
Die L1 Larve ist 250µ
250µm lang und besteht aus 558 Zellen
•
•
•
•
•
•
-
Nächste 50 Stunden: L2, L3, L4 Stadien der Entwicklung, jeweils
getrennt durch Hä
Häutungen
VM-Ce1-15
Embryonalentwicklung in C. elegans
Ungleiche Zellteilungen
Gastrulation
Figure C.5a
Vor dem Schlüpfen
Larvenähnliche
Gestalt
VM-Ce1-16
C - 17
Die Enstehungsgeschichte jeder
einzelnen Zelle ist bekannt
VM-Ce1-18
Zellabstammungs-Diagramm
Fig. C.7a
VM-Ce1-19
Im Zellteilungsdiagramm erkennt man 6 Gründerzellen, aus
denen verschiedene Gewebe und Organe der
Erwachsenen hervorgeht
VM-Ce1-20
Kultivierung im Labor
C.elegans wächst auf Agarplatten und wird mit einem
E.coli Bakterienrasen gefüttert.
Übertragung mit einem Platindraht
Erwachsene Tiere reproduzieren sich innerhalb von 3-4
Tagen
Ausgewachsene Tiere lebennoch bis zu 2 Wochen
nach der Reproduktion
“Dauer”-Larve
•
•
•
•
Unter Mangelbedingungen arretiert die Larvenentwicklung im
Larvenstadium L3
Die Dauerlarve kann bis zu 6 Monate überleben
Wenn wieder Nahrung vorhanden ist, wird die Entwicklung
wieder aufgenommen
Bei Nahrungsmangel wird auch die Alterung aufgehalten
VM-Ce1-21
VM-Ce1-22
Kreuzung
-
Männchen liegen neben den Weibchen bis der
fächerförmige Schwanz neben der Vulva liegt
Spezielle Struktur wird in die Vulva inseriert
Spermien bewegen sich durch die Vulva in den
Uterus
Die Spermien wandern zu den spermathecae
Dort erlangen sie einen Vorteil gegenüber den
vorhandenen Spermien und erzeugen
Kreuzungsnachkommen
VM-Ce1-23
Genetische Analyse
-
Diploider Organismus
Männchen haben nur ein X-Chromosom (XO)
Hermaphrodites sind XX
Männchen entstehen spontan durch
Nondisjunction während der Keimzellbildung
•
•
Sobald Männchen vorhanden sind, entstehen durch
Kreuzung weitere
Die Hälfte der Nachkommen entstehen aus
Spermien, die kein X-Chromosom tragen => XO
Männchen
VM-Ce1-24
Isolierung von Mutanten
-
EMS (ethyl methane sulfate) induziert eine hohe Mutationsrate
Heterozygote Hermaphroditen produzieren homozygote
Nachkommen durch Selbstbefruchtung
Aufgrund der Selbstbefruchtung kö
können auch Mutationen mit
einem starken Effekt (z.B. mit vollstä
vollständiger Paralyse der
Körpermuskulatur) erhalten werden
1600 Gene auf der Genkarte aus genetischen Screens
-
•
•
•
-
Dumpy (Dpy) – kurz und dick
Long (Lon) – lang und dü
dünn
Unc – unkoordinierte Bewegungen
Nomenklatur
•
•
Phä
Phänotypbezeichnungen beginnen mit einem Groß
Großbuchstaben und
sind nicht kursiv
Gene und Allele werden mit kleinen kursiven Buchstaben bezeichnet
Proteinprodukte werden mit Groß
Großbuchstaben gekennzeichnet (z.B.,
DPY-10)
VM-Ce1-25
VM-Ce1-26
Isolierung von Mutanten
VM-Ce1-27
VM-Ce1-1
Kultivierung im Labor
C.elegans wächst auf Agarplatten und wird mit einem
E.coli Bakterienrasen gefüttert.
Übertragung mit einem Platindraht
Erwachsene Tiere reproduzieren sich innerhalb von 3-4
Tagen
Ausgewachsene Tiere lebennoch bis zu 2 Wochen
nach der Reproduktion
“Dauer”-Larve
•
•
•
•
Unter Mangelbedingungen arretiert die Larvenentwicklung im
Larvenstadium L3
Die Dauerlarve kann bis zu 6 Monate überleben
Wenn wieder Nahrung vorhanden ist, wird die Entwicklung
wieder aufgenommen
Bei Nahrungsmangel wird auch die Alterung aufgehalten
VM-Ce1-2
Kreuzung
-
Männchen liegen neben den Weibchen bis der
fächerförmige Schwanz neben der Vulva liegt
Spezielle Struktur wird in die Vulva inseriert
Spermien bewegen sich durch die Vulva in den
Uterus
Die Spermien wandern zu den spermathecae
Dort erlangen sie einen Vorteil gegenüber den
vorhandenen Spermien und erzeugen
Kreuzungsnachkommen
VM-Ce1-3
VM-Ce1-4
Genetische Analyse
-
Diploider Organismus
-
Männchen haben nur ein X-Chromosom (XO)
-
Hermaphroditen sind XX
-
Männchen entstehen spontan durch
Nondisjunction während der Keimzellbildung
•
Sobald Mä
Männchen vorhanden sind, entstehen durch Kreuzung
weitere
•
Die Hä
Hälfte der Nachkommen entstehen aus Spermien, die kein
X-Chromosom tragen => XO Mä
Männchen
VM-Ce1-5
Isolierung von Mutanten
-
EMS (ethyl methane sulfate) induziert eine hohe Mutationsrate
Heterozygote Hermaphroditen produzieren homozygote
Nachkommen durch Selbstbefruchtung
Aufgrund der Selbstbefruchtung kö
können auch Mutationen mit
einem starken Effekt (z.B. mit vollstä
vollständiger Paralyse der
Körpermuskulatur) erhalten werden
1600 Gene auf der Genkarte aus genetischen Screens
-
•
•
•
-
Dumpy (Dpy) – kurz und dick
Long (Lon) – lang und dü
dünn
Unc – unkoordinierte Bewegungen
Nomenklatur
•
•
Phä
Phänotypbezeichnungen beginnen mit einem Groß
Großbuchstaben und
sind nicht kursiv
Gene und Allele werden mit kleinen kursiven Buchstaben bezeichnet
Proteinprodukte werden mit Groß
Großbuchstaben gekennzeichnet (z.B.,
DPY-10)
VM-Ce1-6
Isolierung von Mutanten
VM-Ce1-7
Klonierung von C. elegans Genen
Positional cloning – basierend auf der Lage des Gens
im Genom
-
•
-
SNPs (Small nuclear polymorphisms) als Marker
Identifizierung von Genen
•
Wiederherstellung des Wildtypphä
Wildtypphänotyps durch Injektion von
Cosmid-DNA Die Cosmide entsprechen dem Intervall, das
durch die Genkartierung identifiziert wurde.
•
Kandidatengene kö
können durch RNAi getestet werden
VM-Ce1-8
DNA Transformation
-
Injektion von DNA in die
distalen Gonaden von
Hermaphroditen
-
Die injizierte DNA bildet
Arrays (Concatemere), die
sich mehr oder weniger stabil
vererben
-
Bestrahlung erhö
erhöht die
Integrationsrate ins Genom
-
GFP als Reportergen zeigt
transgene Tiere an
VM-Ce1-9
Erzeugung von Transposon-Mutanten
-
Forward genetics
•
-
Begin with mutant phenotype and isolate gene for molecular analysis
Reverse genetics
•
•
•
Gene of possible developmental interest predicted from genomic DNA sequence
Assign function through PCR methods
Assign function through RNAi
VM-Ce1-10
Mutator Maschine
ORF x
ORF y
ORF z
11
Mutator Maschine
12
RNAi
-
Ein Enzymkomplex (Dicer) schneidet
dsRNA in 22bp Fragmente, die als
small interfering RNAs (siRNAs)
siRNAs)
bezeichnet werden
Die siRNAs können sich im
Organismus ausbreiten
siRNAs werden entwunden und in
einen Proteinkomplex (RISC)
eingebaut. Dieser Komplex bindet
sequenz-spezifisch einzelsträ
einzelsträngige
mRNA und schneidet diese
Zwei mö
mögliche Wege:
-
•
•
Zerstö
Zerstörung von mRNA
Amplifikation der siRNA durch RNAabhä
abhängige RNA-Polymerase (RdRP)
VM-Ce1-13
C. elegans in der postgenomischen Ära
-
Funktionelle Genomik
•
-
-
Identifzierung aller Gene die in bestimmten Stadien
exprimiert werden oder deren Expression durch
bestimmte Stimuli induziert wird
Globale Analyse der Genexpression mit Hilfe
von DNA-Chips die geordnete Mikroarrays aller
19.000 Gene enthalten
In situ Hybridisierungen zeigen die
Expressionsmuster aller Gene während der
Entwicklung an
VM-Ce1-14
Genetische Analyse der Vulvaentwicklung
•
6 Zellen sind an der Vulvaentwicklung beteiligt (P3p – P8p)
•
P5p-P7p bilden die Vulva als Antwort auf einSignal der Ankerzelle (AC)
•
•
P3p, P4p, P8p bilden zusä
zusätzliche Hypodermalzellen
VM-Ce1-15
Screen zur Identifizierung von Genen, die an der ACInduktion von P5p, P6p, and P7p beteiligt sind
•
Suche nach vulvalosen Mutanten
Mutanten ohne Vulva produzieren befruchtete Eizellen, aus denen
Larven schlü
schlüpfen, diesich von der Mutter ernä
ernähren (Bag of
worms)
•
Multivulva Mutanten bilden ektopische vulva-artige Strukturen
•
VM-Ce1-16
Bindung des LIN-3 Liganden an den LET-23
Rezeptor aktiviert einen Signalweg, der die
Vulvaentwicklung steuert
VM-Ce1-17
Maternaler Effekt
-
Gene, die fü
für die frü
frühe
Entwcklung des embryonalen
Balstoderms benö
benötigt werden
-
Frü
Frühe Teilungen benö
benötigen
Komponenten, die von der
Mutter gestellt werden
-
Vulvalose Hermaphroditen
erleichtern die Analyse
•
•
Nachkommen essen die Mü
Mütter
von innen auf
Überlebende F2 Individuen
erzeugen mutierte Nachkommen, bei denen die
Entwicklung blockiert ist (Bag of
dead embryos)
VM-Ce1-18
Identifizierung von letalen Mutanten mit
maternalem Effekt
-
Gene, die fü
für die frü
frühe
Entwcklung des embryonalen
Balstoderms benö
benötigt werden
-
Frü
Frühe Teilungen benö
benötigen
Komponenten, die von der
Mutter gestellt werden
-
Vulvalose Hermaphroditen
erleichtern die Analyse
•
•
Nachkommen essen die Mü
Mütter
von innen auf
Überlebende F2 Individuen
erzeugen mutierte
Nachkommen bei denen die
Entwicklung blockiert ist.
VM-Ce1-19
C - 20
Cell-autonomous Determinants must be
Distributed to Cells in Which They Act
-
PAR proteins help direct
embryonic polarity
(a) wild-type zygotes, P
granules initially uniformly
distributed, but then localize
to posterior part of zygote
(b) shortly after fertilization,
PAR-2 is found in posterior
cortex and PAR-3 in anterior
cortex
-
-
-
Maternal lethal mutations
that produce two-cell
embryos with no polarity
identify six par genes
VM-Ce1-21
Fig. C.13
Inductive Signals Control Cell Fates in Early
Embryogenesis
-
PAR proteins only affect cells that
contain them
•
-
Early development also depends
on control signals sent between
cells to partition
Intercellular signaling determines
fates of ABa and ABp cells
•
Figure C.14
Cell autonomous
Contact between P2 and ABp
enables P2 to send signals to ABp
required for proper fate of Abp
lineage
VM-Ce1-22
Zeitliche Kontrolle während der Larvenentwicklung
VM-Ce1-23
Heterochrone Mutationen
Führen zu Fehlern im Timing und der
Zellbestimmung wä
während der Larvalentwicklung
Schaltergene: Nullmutanten und dominant
aktive Mutanten haben entgegen-gesetzte
zeitliche Effekte
Lin-14 Deletion verursacht verzö
verzögerte
Entwicklung
Der Zeitpunkt und/oder die Entscheidungen
während der Zellteilung sind verä
verändert
VM-Ce1-24
LIN-14 protein behaves as central clock
•
Concentration descends from high in L1 animals to a low in L4
animals
•
Epistasis tests show lin-4 negatively regulates expression of
lin-14 by novel mechanism
•
Lin-4 gene transcript is processed to produce a smaller 22nucleotide RNA complementary to 3!
3! untranslated transcript of
lin-14 mRNA
•
RNAi machinery appears to control LIN-14 concentrations
VM-Ce1-25
Genetische Mosaikanalyse
-
Tiere, die aus Wildtyp und mutanten Zellen zusammengesetzt sind
-
Chromosomenfragmente werden durch Rö
Röntgen- oder gammaStrahlung erzeugt
•
•
-
Die Fragment werden als freie extrachromosomale Duplikationen
aufrechterhalten
Eine rezessive Mutation wird in beide Chromosomen eingefü
eingeführt
(homozygot)
Wenn die Duplikation verlorengeht, entstehen Zellen mit dem
mutanten Phä
Phänotyp
VM-Ce1-26
-
Genetisches Mosaik
•
•
•
Eine freie Duplikationen
trägt das Wildtyp-Allel
von lin-12+ in einem
mutierten Wurm (lin-12)
mrk+ auf der Duplikation
im mrk- Hintergrund zeigt
den Verlust der lin-12
Duplikation an
Mosaik-Analyse zeigt,
daß Z1.ppp or Z4.aaa lin12+ Aktivität benötigen
um die VU Form
anzunehmen
VM-Ce1-27
Fig. C.11
Geschlechtsbestimmung in C. elegans
C - 28
Programmierter Zelltod - Apoptose
VM-Ce1-29
Programmierter Zelltod - Apoptose
VM-Ce1-30
C - 31
Trans-Splicing in Nematoden
VM-Ce1-32
Bindung des LIN-3 Liganden an den LET-23
Rezeptor aktiviert einen Signalweg, der die
Vulvaentwicklung steuert
VM-Ce1-33
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