(nicht nachhaltigen) Ressourcenverbrauch - Holz-von

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Ressourcenverbrauch & Ressourceneffizienz
„Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz darf nicht erst am Ende der Nutzungsphase beim Recycling ein Thema sein. Ressourcenschonung von Anfang an, im gesamten
Stoffstrom wird immer wichtiger“ (Holz von Hier)
Fakten zum (nicht nachhaltigen) Ressourcenverbrauch
Einleitendes - Rohstoffverbrauch
nachhaltig und effizient machen
Weltweit wurden im Jahr 2009 über 68 Mrd. Tonnen an Rohstoffen eingesetzt, rund ein Drittel (!)
mehr als noch im Jahr 2000 (ca. 50 Mrd. Tonnen),
zwei Drittel mehr als im Jahr 1990 (ca. 42 Mrd. Tonnen) und etwa doppelt so viel wie Ende der 1970er
Jahre (Krausmann et al., 2009, vgl. Abb. 1). Die
ineffiziente Verwendung von Ressourcen ist heute höher denn je. Der World Business Council on
Sustainable Development schätzt, dass bis 2050
die weltweite Ressourceneffizienz 4 - 10 fach erhöht werden müsste und dass bis 2020 erhebliche
Verbesserungen notwendig sind (EU Kommission
2011, Fahrplan für ressourcenschonendes Europa).
Baumineralien
Erze und Industriemineralien
Fossile energieträger
Biomasse
70.000.000
60.000.000
50.000.000
40.000.000
30.000.000
20.000.000
10.000.000
2005
2000
1995
1990
1985
1980
1975
1970
1965
1960
1955
1950
1945
1940
1935
1930
1925
1920
1915
1910
1905
-
1900
Die Weltwirtschaft ist auf Energie und Rohstoffe
angewiesen. Der nachhaltige Umgang damit wird
immer essentieller für Umwelt, alle Menschen und
die Wirtschaft selbst. Gleichzeitig müssen überlebensnotwendige Güter wie Klima, Wasser, Boden
und Biodiversität geschützt werden. Weltweite Verteilungskämpfe um Rohstoffe, Wasser, Lebensmittel und Energie werden zunehmen, wenn die Weltgemeinschaft nicht gemeinsam handelt.
80.000.000
Ressourcenverbrauch [1000 tonnen]
1.3.1
Abb. 1: Ressourcenverbrauch weltweit 1990 - 2005 (Krausmann et al., 2009)
Natürliche Ressourcen sind Wasser, Luft, Boden, Biodiversität sowie biogene und abiotische
Rohstoffe. Die wichtigsten abiotischen Rohstoffe lassen sich unterteilen in fossile Energie, Erze,
Industriemineralien und Baumineralien. Laut EU
Kommission machen die Bereiche Gebäude, Mobilität und Ernährung zusammen 70-80% des Ressourcenverbrauches in Europa aus.
15
Notwendigkeit NB
Ressourcenverbrauch
Folgen nicht nachhaltigen
Ressourcenverbrauches
Folgen der Ressourcenverschwendung
(1) Humanitäre Folgen.
(2) Volkswirtschaftliche Folgen.
(3) Negative Ökosystemwirkungen.
Nutzung zur Verfügung (ca. 50 Mio. km2), davon
dienen bereits heute 80% (Weide und Futteranbau) der Viehhaltung. Von der weltweit genutzten
Biomasse werden 58% als Futtermittel, 20% als
Rohstoffe, 10% als Brennholz und nur 12% als
Nahrung genutzt (Steinfeld et al., 2006). Weltweit
steigen so auch die Nahrungsmittelpreise. Eine der
Ursachen dafür ist der steigende Fleischkonsum,
aber auch der weltweite Bioenergieboom. Ein Entschärfen dieser Nutzungskonkurrenz wäre heute
noch möglich (WBGU, 2009).
99
Industrieländer 2030
Schwellen/Transformationsländer
2030
59
Entwicklungsländer2030
1.3.2
Die Folgen nicht nachhaltigen
Ressourcenverbrauches
Nachhaltiger Ressourcenverbrauch bestimmt über
die Zukunft aller Menschen und aller nachfolgenden
Generationen. Die Forderung nachhaltig und schonend mit Ressourcen umzugehen war der Beginn
und Grundpfeiler jeglicher Nachhaltigkeitsdebatte,
Maßnahme oder politischen Vorgabe in dem Feld.
(1) Humanitäre Folgen
Der hohe Energie- und Rohstoffverbrauch der Industrienationen und der sich stark entwickelnden
Nationen Asiens (z.B. China, Indien) bleibt nicht
ohne Folgen für die Rohstoffvorräte der Welt und
löst damit auch humanitäre Folgen und Ungleichgewichte aus.
Jede Rohstoffgewinnung hat weltweit systemisch
bedingt auch humanitäre Folgen, durch Beeinflussung von Wasser, Luft, Boden, Biodiversität, biogenen Rohstoffen und durch Nutzungskonkurrenzen
wie im folgenden Beispiel gezeigt wird.
Beispiel Nahrungs- und Futtermittelbedarf.
Weltweit steigen Nahrungs- und Futtermittelbedarf
und damit wiederum der Bedarf an Boden, Wasser,
Energie und Mineralien (z. B. Phosphor) zur Produktion. Heute leben 6,6 Mrd. Menschen auf unserer
Erde, davon 80% in Entwicklungsländern (FAOSTAT,
2006), bis 2030 werden es 8,3 Mrd. sein. Mit höherem Einkommen und steigender Verstädterung
steigt der Konsum an Fleisch, Milchprodukten, Fetten, Zucker, auch in Entwicklungs- und Schwellenländern (vgl. Abb. 2 und Abb. 3). Weltweit stehen
etwa 34% der Landflächen für landwirtschaftliche
223
179
38
67
Industrieländer
1999/2001
90
Schwellen/Transformationsländer
1999/2001
214
44
Entwicklungsländer1999/2001
160
27
Fleisch-Konsum
Milch-/Milchprodukte-Konsum
45
0
50
100
150
200
250
300
350
Menge in [kg/Person/Jahr]
Abb. 2: Konsum an Fleisch und Milchprodukten von Entwicklungs-, Schwellen-, Industrieländern 2001 und dem prognostizierten Konsum 2030 (Peters et al., 2007).
Getreide
1,1
Gemüse
1,7
Hülsenfrüchte
2,2
Obst
2,3
3,2
Ölfrüchte
Vollmilch
5
Eier
6
Schweinefleisch
7,3
9
Geflügelfleisch
31,2
Rindfleisch
0
5
10
15
20
25
30
35
Fläche in [m2 /1000 kcal]
Abb. 3: Flächenbedarf von Lebensmitteln bezogen auf den Energiegehalt des Produktes (WBGU, 2009).
Nachhaltige Beschaffung im Bereich Lebensmittel beispielsweise für Kantinen könnte
sich auch an ökologischer und bodenschonender Bewirtschaftung orientieren.
Nicht bodenschonende Bewirtschaftung bei der Nahrungs- und Futtermittelproduktion führt zu Humusabbau, Bodenverdichtung, Wind- und Wassererosion. Phosphor z.B. ist ein überlebensnotwendiges
Element, das nicht erneuerbar und nur in endlichen
begrenzten Ressourcen zur Verfügung steht. Der
Verlust an Mutterboden und Phosphor durch Erosion
ist ein elementares und wachsendes Problem.
16
Notwendigkeit NB
Ressourcenverbrauch
(2) Volkswirtschaftliche Folgen
Rohstoffe, sind wesentliche Produktionsfaktoren,
z.B. fossile Energie treibt heute immer noch die
Weltwirtschaft an. Hier zeigt sich, wie sensibel die
Wirtschaft auf Engpässe und Knappheiten reagiert.
Einige abiotische Rohstoffe sind nahezu ubiquitär,
wie Steine, Erden etc. Hieran besteht quantitativ
auf absehbare Zeit kein Mangel. Insbesondere ist
hier eine umweltschonende Gewinnung wichtig,
um nicht andere Ressourcen zu beeinträchtigen
wie z.B. Wasser, Boden oder Luft. Ein Großteil der
natürlichen Ressourcen ist jedoch nur in begrenztem Umfang vorhanden und nicht erneuerbar. Beispiele sind Erdöl, Erdgas sowie bestimmte Mineralien und seltene Erden, die immer weniger aus
leicht zugänglichen Quellen zu beschaffen sind.
Beispiel Erdöl und Erdgas. Die Weltvorräte an Erdöl
werden auf ca. 160.000 Mio. Tonnen, die von Erdgas auf 180.000 Mrd. m3 geschätzt. Davon liegen
beim Erdöl 87% und beim Erdgas 57% in Risikobzw. Krisenregionen wie dem Nahen Osten, Afrika, Südamerika und in starken Wachstumsregionen
wie Asien (vgl. Abb. 4). Die Reichweite des WeltVorrates an Erdöl und Erdgas wird bei gegebener
Förderquote auf etwa 40 bis > 60 Jahre geschätzt
(BMWI, 2009/2010).
Der BDE (Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V.) mahnt
deshalb an, dass eine Erhöhung der Recyclingquote von Materialien kein Selbstzweck sei, sondern
ein nationales Erfordernis, da die deutsche Industrie aufgrund der sich weltweit dramatisch verknappenden Primärrohstoffvorkommen“ auf eine effektive Kreislaufwirtschaft angewiesen sei, um auch
künftig auf hohem Niveau produzieren zu können.
Bei vielen Materialien ist heute jedoch die Verwertungsrate bzw. reale Recyclingquote extrem gering
(vgl. Bereich 3 - Wirtschaftlichkeit, Seite 16).
Ressourcenschonende Gebäude und nachhaltige Beschaffung mit Blick auf optimale
Ressourcenschonung: auch hier kommt es
auf die Art des Materials an.
Ressourceneffizienz und das eingesetzte Material
spielen bei Gebäudebewertungssytemen noch EPD
eine Rolle. Dabei gibt es hier deutliche Unterschiede. Holz beispielsweise ist ein nachwachsender
Rohstoff, wenn es aus nachhaltiger Waldwirtschaft
stammt. Altholz wird heute nach der Nutzungsphase zu nahezu 100% wieder verwertet und nicht entsorgt, im Gegensatz zu einigen anderen Baustoffen
(vgl. Tab. im Bereich „Wirtschaftlichkeit“).
(3) Negative Ökosystemauswirkungen
Rohstoffvoräte fossil nach Weltregionen
Australien
Kohle-Vorräte (ausbringbar)
Erdöl-Vorräte
Erdgas-Vorräte
Europa
GUS
Asien/Ozeanien
Südamerika
Nordamerika
Afrika
Naher Osten
0
50
100
150
200
250
300
350
Reichweite bei gegenwärtiger Förderquote in Jahren
Abb. 4: Abbildung mit Daten des BMWi, 2009/2010.
Auf die Art der Materialien kommt es an.
In der EU werden jährlich 16 Tonnen Werkstoffe pro
Person verbraucht, davon werden 6 Tonnen zu Abfall (EU Kommission, 2011: „Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa“). Deshalb kommt der
Art der Rohstoffe, nachwachsend oder regenerierbar, große Bedeutung zu. Außerdem ist es wichtig,
ob sie nach Ende der Lebensphase recycelt, wieder verwertet oder nur entsorgt werden können.
Durch die steigende Nachfrage nach Rohstoffen
wie Öl, Gas, Erzen und Mineralien werden weltweit zunehmend Rohstoffvorkommen in Gebieten
erschlossen, die besonders sensibel auf menschliche Einflüsse reagieren. Selbst der Abbau in Lagerstätten mit nur geringer Rohstoffkonzentration wächst, so dass die Gewinnung energie- und
materialintensiver wird. In Folge dessen wachsen
die Umweltauswirkungen der Rohstoffgewinnung
überproportional zum Anstieg der Förderung. Ein
Beispiel ist die Gewinnung von Erdöl aus Teersanden in Kanada. Auch die Weiterverarbeitung der
Rohstoffe im Stoffstrom geht mit Umwelt-, Material- und Energieverbrauch sowie Emissionen einher.
Das Label HOLZ VON HIER kennzeichnet klima- und umweltfreundliche Holzprodukte
entlang des gesamten realen Stoffstromes.
Die Art, wie ökologisch und sozial fair Rohstoffe gewonnen werden, wie lange sie im Stoffstrom transportiert werden und wie effizent sie im gesamten
Stoffstrom genutzt werden, entscheidet über die
Nachhaltigkeit.
17
Notwendigkeit NB
Ressourcenverbrauch
Hauptursachen Ressourcenverschwendung:
(1) Weltweites Bevölkerungswachstum.
(2) Nicht nachhaltiges Wirtschaften.
(3) Nicht nachhaltige Produkte / Konsum.
1.3.3
Die Hauptursachen nicht nachhaltigen Ressourcenverbrauches
(1) Weltweites Bevölkerungswachstum
Die wesentlichen Treiber für den zunehmenden
Rohstoffeinsatz sind einerseits die wachsende
Weltbevölkerung, von 4,3 Mrd. im Jahr 1980 über
7 Mrd. heute, auf geschätzte 9,3 Mrd. im Jahr 2050
und andererseits ein zunehmender Rohstoffeinsatz
pro Kopf in den alten Industrieländern und vor allem auch den Schwellenländern wie China, Brasilien oder Indien. So betrug im Jahr 2004 der ProKopf-Konsum an Rohstoffen in Europa 55 kg pro
Tag, in Nordamerika 102 kg, in Asien dagegen nur
15 kg und in Afrika nur rund 11 kg (Sustainable Europe Research Institute, 2010).
Trotz einer 20-jährigen Historie der Klimaverhandlungen haben die weltweiten CO2-Emissionen in
Summe zugenommen. Die zwei weltgrößten CO2Emittenten sind die USA und China (vgl. Abb. 6). Die
CO2-Emissionen Chinas haben sich seit 1990 verdreifacht (BMWI, 2009/2010; WBGU, 2009). Viele
Länder mit Primärwäldern, die große CO2-Senken
sind, haben in den letzten 10 Jahren große Teile
ihrer Primärwälder abgeholzt, was nicht als Landnutzungsänderung gewertet wurde und nicht in die
Erfassung der Treibhausgasemissionen eingeht.
Namhafte Wissenschaftler forderten bereits 2000,
Primärwälder im Klimaschutzprozess unter Schutz
zu stellen und ihre Nutzung als Landnutzungsänderung zu werten, dies wurde bisher nicht berücksichtigt. Seitdem fanden massiv Primärwaldrodungen
vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika statt.
Primärenergieverbrauch in der Welt
600,0
Primärenergieverbrauch in [ExaJ]
Hauptursachen des nicht
nachhaltigen Ressourcenverbrauches
energieverbrauch tendenziell rückläufig. Der weltweite Verbrauch von fossilen Brennstoffen hat sich
im Laufe des 20. Jahrhunderts verzwölffacht und
der Abbau von Bodenschätzen ist um den Faktor
34 (!) gestiegen. Neue aufstrebende Wirtschaftsnationen wie China und Indien treiben den WeltEnergieverbrauch stark an. China z.B. hat seinen
Energieverbrauch in nur 17 Jahren um ca. 50% gesteigert und lag 2007 nur noch ca. 20% unter dem
Energieverbrauch der USA (BMWI 2009, 2010).
500,0
400,0
Der Primärenergieverbrauch der Welt beispielsweise ist in den letzten 20 Jahren um etwa 30%
gestiegen, nicht etwa gesunken, und liegt heute bei 479 EJ (vgl. Abb. 5; BMWI, 2009, 2010;
WBGU; 2009). Lediglich in Europa ist der Primär-
1990 -2007
- 38%
-10%
300,0
+54%
200,0
+20%
100,0
+28%
+37%
+38%
0,0
(2) Nicht nachhaltiges Wirtschaften
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007
Jahre
Abb. 5: Anstieg des Primärenergieverbrauches weltweit, Daten aus BMWi 2009, 2010.
CO2-Emissionen ausgewählter Länder
18.000
16.000
USA
Deutschland
China
Frühere SU
2.565
14.000
857
12.000
Menge in [Mt]
Alle Ressourcenfelder sind miteinander verknüpft,
Einwirkungen auf einen Bereich ziehen unweigerlich, meist nicht bekannte und kaum vorhersehbare,
Aus- bzw. Nebenwirkungen in anderen Bereichen
nach sich. Umso wichtiger ist daher ein sorgsamer
und schonender Umgang mit den Ressourcen. Die
Weltgemeinschaft ist aber noch weit davon entfernt, sich im Ressourcenverbrauch als ein zusammenhängendes System zu betrachten.
Frühere SU
Europa
Asien (mit China und Indien)
Nordamerika
Pazifik (mit Japan und Australien)
Südamerika
Afrika
10.000
8.000
6.000
3.907
6.810
1.029
2.452
4.000
2.000
5.461
!
6.370
0
1990
2008
Abb. 6: der CO2-Emissionen ausgewählter Länder seit Beginn
der Welt-Klimaverhandlungen. Daten aus BMWi 2009, 2010.
18
Notwendigkeit NB
Ressourcenverbrauch
Umgesetzte Energiesparmaßnahmen wurden in
der Primärenergiebilanz von 1990 bis heute durch
Wachstumsprozesse (Wirtschaftswachstum, Bevölkerungswachstum) teilweise wieder aufgehoben.
Dies gilt im Großen wie im Kleinen. So hat sich z.B.
in Deutschland durch die gestiegene Ausstattung
mit Elektrogeräten der Stromverbrauch um 12%
erhöht, obwohl die Geräte meist verbrauchsärmer
wurden (BMWI, 2010).
Für viele Länder der Weltgemeinschaft ist Energie
sparen noch kaum ein Thema. Dabei ist Energie
sparen die größte „Energiequelle“ weltweit. Sie
ist jederzeit nutzbar, spart Kosten, kann von jedem
angewendet werden und befördert innovative Techniken. Energie sparen in Industrie, Gewerbe, Handel, Kommunen und Haushalten leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und ist eine wichtige
Säule nachhaltiger Beschaffung, z.B. durch die Beschaffung verbrauchsarmer Geräte (z.B. mit dem
Blauen Engel).
(3) Nicht nachhaltige Produkte / Konsum
Akteure und Konsumenten in Deutschland haben
über die Verwendung von Produkten und Materialien, die ganz oder zu Teilen von außerhalb Deutschlands und Europas stammen, einen Einfluss auf die
quantitative und qualitative Inanspruchnahme von
Ressourcen und die Umweltauswirkungen in anderen Teilen der Welt. In nur wenigen Ländern und
Regionen der Welt gibt es so ehrgeizige Umweltziele, hohe Umweltstandards und anspruchsvolle
rechtliche Rahmenbedingungen wie in Deutschland und Europa.
cherschutzes strengste ihrer Art in Europa, wenn
nicht weltweit. Sie verbietet beispielsweise die
Nutzung von Altholz bei in Deutschland hergestellten Plattenwerkstoffen. Nicht verboten ist jedoch
der Import von Billigplatten, die bis zu 100% teils
schutzmittelbelastetes Altholz enthalten können.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, steigt seit einigen Jahren auch bei deutschen Plattenherstellern
der Handelsanteil mit Importen im Portfolio zulasten der eigenen Produktion.
Ein anderes Beispiel betrifft den Wasserverbrauch.
Dabei geht es nicht nur um die unmittelbare Belastung der Ressource Wasser durch den Gebrauch
von Produkten, sondern zunehmend auch um den
indirekten Wasserverbrauch durch die Produktion
von Gütern. Viele Konsumgüter werden in sehr
wasserarmen Gegenden der Welt hergestellt und
verschärfen dort durch hohen Wasserbedarf die
Probleme massiv. Baumwolle ist eines der bekannteren Beispiele hierfür. Bei Produkten, die nach
deutschen und europäischen Umweltstandards
produziert wurden, ist man auf der sicheren Seite.
Aber nicht nur der Handel mit fertigen Produkten
sondern auch mit Rohstoffen und Halbwaren für
die stoffliche Nutzung ist weltweit stark gewachsen und unübersichtlich. Das Ausmaß der Transporte im Stoffstrom ist auch von der Art des Rohstoffes abhängig. Mehr Infos dazu finden sich in
den Wald- und Holzmarktberichten der FAO (2011)
und zusammengefasst in der Holz von Hier Info-CD
„Wälder - global und regional“.
In Deutschland trägt oft auch das Engagement der
Wirtschaft selbst dazu bei, Umweltbelastungen
möglichst gering zu halten. Im Sinne von Klima- und
Umweltschutz sowie Ressourcenschonung reicht
es jedoch nicht, dass der letzte Produktionsschritt
im Stoffstrom nach den hohen Standards der EU
und Deutschlands produziert wurde, das sollte in
der gesamten Stoffstromkette stringent durchgeführt werden. Denn, in vielen anderen Ländern, aus
denen Deutschland und die EU Rohstoffe und Produkte importieren, gibt es keine solchen vergleichbaren Rahmenbedingungen. Somit tragen viele Importwaren in die EU nicht nur den Umweltrucksack
an erhöhten Transportemissionen mit sich, sondern
hinterlassen zusätzlich einen noch größeren Fußabdruck an Ressourcen- und Umweltverbrauch.
Beispielsweise ist die deutsche Altholzverordnung die im Sinne der Umwelt und des Verbrau-
19
Notwendigkeit NB
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