Felder und Wellen 1/19 Klausur F15 Aufgabe 1 (16 Punkte) Hinweis: Die Aufgabenteile c) & d) können unabhängig voneinander und von a) & b) gelöst werden. Gegeben ist folgende im Koordinatenursprung zentrierte, kugelsymmetrische Anordnung mit der Gesamtladung Qges . ra rb rc Für rc < r < ∞ gelte κ = 0, ε = ε0 und ̺ = 0. Ferner weisen die einzelnen Kugelschalen folgende Charakteristika auf: 0 ≤ r < ra : ra ≤ r < rb : rb ≤ r ≤ rc : ̺ =??? ̺ = ̺0 ̺ =??? κ=0 κ=0 κ=∞ ε = ε0 ε = ε60 r12 ε = ε0 ~ = ̺0 r6~er E 2ε0 ~ =??? E ~ =??? E ~ =??? D ~ =??? D ~ =??? D a) Berechnen Sie die unbekannten Größen im Bereich 0 ≤ r ≤ rc . b) Berechnen Sie die Gesamtladungen Qb und Qc sowie die Flächenladungsdichen σb und σc auf den beiden Kugeloberflächen bei r = rb und r = rc . Die Anordnung wird nun mit einem im Koordinatenursprung zentrierten und entlang der Koordinatenachsen ausgerichteten Würfel der Kantenlänge 2l (l ≫ rc ) umschlossen, siehe Abbildung. c) Berechnen Sie den Fluss ΦE des elektrischen Feldes der geladenen, kugelsymmetrischen Anordnung aus a) durch die Oberfläche der Würfelseite bei (x, y, z) = (0, l, 0). Nutzen Sie kartesische Koordinaten. Wie groß ist der Fluss durch die Oberfläche des gesamten Würfels? Felder und Wellen Hinweis 1: Hinweis 2: R R dx (x2 +a2 )3/2 2/19 = Klausur F15 x a2 (x2 +a2 )1/2 dx (x2 +a2 )(x2 +b2 )1/2 = 1 a(b2 −a2 )1/2 tan −1 q x a (b2 −a2 ) (x2 +b2 ) , b 2 > a2 Der Würfel wird nun entlang der x-Achse um α = 30◦ im Uhrzeigersinn gekippt, siehe Abbildung. Der Raum außerhalb des Würfels wird mit einem Dielektrikum der unbekannten Dielektrizitätszahl ε2 gefüllt. ~ d) Wie muss ε2 gewählt werden, damit das E-Feld entlang der positiven y-Achse beim Eintritt in das Dielektrikum eine Richtungsänderung um 45◦ erfährt? Felder und Wellen 3/19 Klausur F15 Lösung 1 (16 Punkte) a) 0 ≤ r < ra : Materialgleichung: ~ = ε·E ~ D ̺0 6 = ε0 · r · ~er 2ε0 ~ = ̺0 r6 · ~er ⇒D 2 Satz von Gauss (differentielle Form): ~ ̺ = divD 1 ∂ 2 r · Dr = 2· r ∂r 1 ∂ 2 ̺0 6 r · r = 2· r ∂r 2 5 ⇒ ̺(r) = 4̺0 r ra ≤ r < rb : Kugelsymmetrie: ~ = Er (r) · ~er E Satz von Gauss (integrale Form): I Z ~ ~ D df = ̺ dv Z2πZπ 2 ε Er · r sin(ϑ) dϑ dϕ = Zr Z2πZπ 0 0 0 Zr 0 0 4πr2 · εEr = 4π · 4πr2 · ε0 Er 6r2 2 ̺(r′ ) · r′ sin(ϑ) dϑ dϕ dr′ ̺(r′ ) · r′2 dr′ 0 Zra Zr = 4π · 4̺0 r′5 · r′2 dr′ + ̺0 · r′2 dr′ 0 ε0 ρ0 4π Er = 4π 3ra 8 + 2r3 − 2ra 3 6 | 6 {z } ra Qi ⇒ Er ⇒ Dr ρ0 3ra 8 + 2r3 − 2ra 3 = ε0 ̺0 = εEr = 2 3ra 8 + 2r3 − 2ra 3 6r Felder und Wellen 4/19 Klausur F15 rb ≤ r ≤ rc : idealer Leiter (κ = ∞): ⇒ Er = 0 Dr = 0 ̺=0 b) Ansatz über Influenzladung auf den Oberflächen des idealen Leiters, da sich die gesamte Ladung der Anordnung im Bereich r ≤ rc . befindet. Aus Aufgabenteil a) folgt: Qb = −Qi |r=rb 4π̺0 · 3ra 8 + 2rb 3 − 2ra 3 = − 6 Qc = −Qb 4π̺0 = + 3ra 8 + 2rb 3 − 2ra 3 6 Mit σ = Q/A folgt für die Flächenladungsdichten auf den Kugeloberflächen bei rb und rc : Qb 4πrb2 ̺0 = − 2 · 3ra 8 + 2rb 3 − 2ra 3 6rb Qc σc (r = rc ) = 4πrc2 ̺0 = + 2 · 3ra 8 + 2rb 3 − 2ra 3 6rc σb (r = rb ) = ~ c) Das E-Feld außerhalb einer kugelsymmetrischen Ladungsverteilung ist gleich dem Punktladungsfeld der im Kugelmittelpunkt zentrierten Gesamtladung. Transformation in kartesische Koordinaten: Qges · ~er 4πε0 r2 x~ex + y~ey + z~ez Qges · = √2 2 2 4πε0 r2 r r= x +y +z ~ = E = Qges x~ex + y~ey + z~ez · 4πε0 (x2 + y 2 + z 2 )3/2 Betrachtet wird die Würfelseite bei (x, y, z) = (0, l, 0), d.h. y = l und df~ = ~ey · dxdz. Felder und Wellen 5/19 Elektrischer Fluss: ΦE = I Klausur F15 ~ f~ Ed Qges = · 4πε0 Zl Zl l dzdx (x2 + l2 + z 2 )3/2 −l −l Qges ·l· = 4πε0 Zl −l Qges ·l· = 4πε0 Zl l z dx (x2 + l2 )(x2 + l2 + z 2 )1/2 z=−l 2l (x2 + l2 )(x2 + 2l2 )1/2 dx −l s !#l 2 l x 1 −1 · tan l2 l (x2 + 2l2 ) x=−l Qges π 1 Qges = · 2 · tan−1 √ · = 2πε0 πǫ0 6 3 Qges = 6ǫ0 Qges 2 = ·l · 2πε0 ⇒ ΦE " Aus Symmetrieüberlegungen folgt der Fluss durch den gesamten Würfel als Summe der einzelnen Flüsse durch die Würfelseiten zu ΦE,ges = 6 · ΦE = Qǫges . 0 d) Tangential– und Normalkomponenten: Et1 = Er · cos(60◦ ) En1 = Er · sin(60◦ ) An der ladungsfreien Grenzfläche folgt: 1 Et2 = Et1 = Er 2 √ ε1 3 ε1 Er En1 = En2 = ε2 ε2 2 Zusammenfassung der y– und z–Anteile: Ey2 = En2 sin(60◦ ) + Et2 cos(60◦ ) 1 ε1 = 3 + 1 Er 4 ε2 Ez2 = −En2 cos(60◦ ) + Et2 sin(60◦ ) √ 3 ε1 1− = Er 4 ε2 ! Für die gewünschte Ablenkung muss gelten Ey2 = Ez2 , d.h.: √ ε1 ε1 ! 3 +1 = 3 1− ε2 ε2 √ ⇒ ε2 = (3 + 2 3) · ε0 Felder und Wellen 6/19 Klausur F15 Aufgabe 2 (16 Punkte) Gegeben ist ein Zylinderkondensator. L κ I Ri U Ra Die innere Elektrode des Kondensators befinde sich bei Ri , die äußere Elektrode bei Ra . Beide Elektroden besitzen unendlich hohe Leitfähigkeit. Der Zwischenraum ist mit einem Dielektrikum mit der Dielektrizität ε = ε0 und der konstanten Leitfähigkeit von κ = κ0 6= 0 gefüllt. a) Berechnen Sie mittels der Gleichung κ ε κ ̺ + J~ · grad = 0 ε κ ε die Raumladungsdichte ̺ zwischen beiden Zylindern. b) Berechnen Sie das elektrische Feld zwischen beiden Zylindern als Funktion der Gesamtladung Qi auf dem inneren Zylinder. Von nun an sei die Leitfähigkeit des Dielektrikums im Zwischenraum radiusabhängig: κ = κ0rR0 . Die angeschlossene Stromquelle liefert einen konstanten Strom I = I0 der durch den Kondensator fließt. c) Berechnen Sie die Stromdichte ~j(r) in Abhängigkeit von I0 . d) Wie verändert sich die Raumladungsdichte ̺ zwischen den beiden Zylindern mit dem neuen Dielektrikum. Geben Sie ̺ in Abhängigkeit des Stroms I0 an. e) Bestimmen Sie das Skalarpotential Φ(r) im Bereich Ri ≤ r ≤ Ra . Das Potential der äußeren Elektrode sei gleich Null (Φ(Ra ) = 0). Berechnen Sie zusätzlich den Widerstand R des Zylinderkondensators. Felder und Wellen 7/19 Klausur F15 Lösung 2 (16 Punkte) a) κ = const. und ε = const. b) Es gilt I ~ df~ = D Z ⇒ grad k =0 ε ⇒ ̺=0 ̺ dv V (V ) ~ = DR (R) · ~eR Da Der innere Zylinder trage die Ladung Qi . Aus Symmetriegründen gilt D der Zwischenraum feldfrei ist, gilt: Qi = I ~ df~ = DR (R) · 2π ℓ R D (V ) ⇒ DR (R) = Qi 2π ℓ R ⇒ ER (R) = Qi Qi ~ = ⇒ E ~eR 2π ℓ R ε0 2π ℓ R ε0 R ~jdf~ c) Ansatz: I~ = Der Gesamtstrom durch jede Zylinderhülle zwischen Ri und Ra beträgt I0 . Aufgrund der Symmetrie besitzt ~j nur eine radiale Komponente jr . I0 = Z2π ZL jr (r)rdldϕ = 2πrLjr (r) ϕ=0 l=0 jr (r) = I0 2πrL ~ = ρ bestimmt werden. d) Die Raumladungsdichte im Dielektrikum kann über div D jr (r) κ(r) I 0 ε0 r = · 2πrL κ0 R0 I 0 ε0 = 2πLκ0 R0 Dr (r) = ε0 ~ ρ(r) = div D 1 ∂ I 0 ε0 = r r ∂r 2πLκ0 R0 I 0 ε0 = 2πLκ0 R0 r Felder und Wellen e) Ansatz: Φ = − 8/19 R ~ s Ed~ Φ(r) − Φ(Ra ) = − | {z } =0 Zr Er (r′ )dr′ Ra r I0 ′ =− r 2πLκ0 R0 Ra I0 = (Ra − r) 2πLκ0 R0 Widerstand berechnen R= U I Spannung U aus Potentialdifferenz. U = Φ(Ri ) − Φ(Ra ) I0 (Ra − Ri ) = 2πLκ0 R0 R= Ra − Ri 2πLκ0 R0 Klausur F15 Felder und Wellen 9/19 Klausur F15 Aufgabe 3 (16 Punkte) y λ1 λ2 2b l/2 O x b z x0 l/2 5b Leiterschleife I ±I Zwei unendlich lange, gerade Linienleiter λ1 , λ2 verlaufen parallel zur z-Achse in der xz-Ebene, wie im Bild dargestellt. Der Betrag des konstanten Stromes in jedem Leiter sei I. Die Leiterschleife sei zunächst noch nicht da. a) Für welchen Strom +I oder −I im Leiter λ2 existiert im Raum ein H-Feld freier Ort? Wo befindet sich der Ort, und warum existiert dort kein H-Feld? Hinweis: Orte im Unendlichen sind nicht zu betrachten. Nun sei der Strom −I im Leiter λ2 . ~ zwischen den b) Bestimmen Sie die Komponenten Hx , Hy , Hz der magnetischen Feldstärke H Leitern im Bereich b < x < 5b in der Ebene y = 0. ~ auf der c) Skizzieren Sie qualitativ den Verlauf des Betrags der magnetischen Feldstärke (|H|) x-Achse für die drei Bereiche x < b, b < x < 5b und x > 5b. Zwischen beiden Leitern liegt nun in der xz-Ebene im Abstand x0 vom Koordinatenursprung O eine rechteckige, unterbrochene Leiterschleife der Länge l und der Breite 2b. Die Längsseiten (l) der Schleife liegen parallel zu den beiden stromführenden Leitern λ1 und λ2 . d) Berechnen Sie den magnetischen Fluss Φm (x0 ) durch die Leiterschleife für b < x0 < 3b. Hinweise: - Im Raum sei die Permeabilität µ = µ0 . - log α − log β = log αβ für α > 0, β > 0 oder α < 0, β < 0. e) Wie groß ist der magnetische Fluss Φm (x0 = 2b) durch die Leiterschleife? Warum? Felder und Wellen 10/19 Klausur F15 Lösung 3 (16 Punkte) y λ1 λ2 O x b 5b 3b H(λ2 ) z I H(λ1 ) +I a) Da die Ströme durch die Leiter λ1 und λ2 betragsmäßig gleich groß sind kann nur zwischen ~ beiden Leitern ein H feldfreier Ort entstehen. Bedingung ist hierfür, dass die H-Felder sich gegenseitig aufheben. Bei der eingezeichneten Orientierung des Stromzählpfeils von Leiter λ2 muss der Strom −I fließen damit sich die Felder aufheben. Lösung Strom: −I; Dies wird besser ersichtlich, wenn man die Zählpfeilrichtung von Leiter λ2 umkehrt. Damit ändert sich auch das Vorzeichen des Stromes in Leiter λ2 zu +I. Anschließende Anwendung der rechten Hand-Regel führt zu obiger Skizze. ~ Man erkennt die Symmetrie der Anordnung mit den entgegengesetzt gerichteten H-Feldlinien zwischen den Leitern. Da beide Ströme vom Betrag her identisch sind hebt sich das Feld genau in der Mitte der beiden Leiter (x = 3b) auf der xz-Ebene auf. Lösung feldfreier Raum: ~ Gerade (x = 3b, y = 0, z) weil sich dort die H-Felder gegenseitig aufheben b) Die Feldlinien verlaufen in konzentrischen Kreisen um die stromdurchflossenen Leiter λ1 und ~ λ2 . Da die Leiter selbst in der xz−Ebene (y = 0) liegen, besitz das H-Feld in der xz−Ebene nur eine Hy -Komponente. Hx = Hz = 0. Berechnung von Hy : Für den stromdurchflossenen Leiter gilt das Durchflutungsgesetz: Z ~ =I ~ · ds H (1) Felder und Wellen 11/19 Klausur F15 Die allgemeine Lösung in Zylinderkoordinaten (Leiter im Zentrum des Zylinders lautet): I= Z2π 0 0 Hr Hϕ · rdϕ = Hϕ 2πr 0 Hz (2) Somit: Hϕ (r) = I 2πr (3) Anpassung der Zylinderkoordinatenlösung auf die kartesischen Koordinaten: I. Leiter λ1 : Im Bereich b < x < 5b verlaufen die Feldlinien in der Ebene y = 0 in positive y-Richtung. Die Position x = b entspricht r = 0. Dieser Offset muss berücksichtigt werden: ~ y,λ1 (x) = H I e~y 2π(x − b) (4) II. Leiter λ2 : Im Bereich b < x < 5b verlaufen die Feldlinien in der Ebene y = 0 in negative y-Richtung. Die Position x = 5b entspricht r = 0. Dieser Offset muss berücksichtigt werden: ~ y,λ2 (x) = H I I · −e~y = e~y 2π(5b − x) 2π(x − 5b) (5) III. Summe der H-Felder: ~ y (x) = H ~ y,λ1 (x) + H ~ y,λ2 (x) = I H 2π Lösung: Hx = Hz = 0. Hy (x) = I 2π 1 1 + (x − b) (x − 5b) 1 (x−b) + 1 (x−5b) e~y (6) N.B.: Kontrolle feldfreier Raum aus Aufgabe a) bei x = 3b liefert: Hy (3b) = I 2π 1 2b + 1 −2b =0 Felder und Wellen 12/19 Klausur F15 c) Da der Betrag der Feldstärke zu skizzieren ist muss der Verlauf spiegelsymmetrisch sein, da beide Leiter betragsmäßig die selbe Feldstärke verursachen. Die Spiegelache muss duch x = 3b gehen, da hier das Feld zu 0 wird. In den Bereichen x < b und x > 5b zeigt die Feldstärke den klassischen 1/r Abfall. Dieser ist auch im Zwischen-Bereich x < b < 5b gegeben nur mit der Randbedingung, dass bei x = 3b das Feld zu 0 werden muss. |H| b 3b 5b x d) Allgemein berechnet sich der magenetische Fluß Φm durch eine Fläche A zu: ZZ ~ ~ dA Φm = B (7) A mit 0 ~ = µ0 · Hy (x) . B 0 (8) Die Feldstärke ist entlang z-Position konstant. Daher muss nur entlang der x-Achse integriert werden. Für den differentiellen Flächenvektor folgt: 0 ~ = l · dx · e~y = l dx. (9) dA 0 Somit erhält man für den magnetischen Fluss durch die Leiterschleife für b < x0 < 3b: xZ xZ 0 +2b 0 +2b 0 0 1 1 µ l I 0 µ Hy (x) · l dx = Φm (x0 ) = + dx. 2π (x − b) (x − 5b) 0 0 x0 x0 (10) Felder und Wellen 13/19 Der mathematischen Formelsammlung entnimmt man: Klausur F15 R 1 x−a = ln(x − a). Dies führt zu µ0 l I [ln(x − b) + ln(x − 5b)]xx00 +2b 2π µ0 l I = (ln(x0 + b) − ln(x0 − b) + ln(x0 − 3b) − ln(x0 − 5b)) . 2π Φm (x0 ) = Zusammenfassen der Logarithmen wie im Hinweis gegeben liefert dann die Lösung: µ0 l I x0 − 3b x0 + b Φm (x0 ) = + ln ln . 2π x0 − b x0 − 5b (11) (12) (13) e) Lösungsweg I: Nachdenken und Verständnis Für x0 = 2b liegt die Schleife mittig zwischen den beiden Leitern. Leiter λ1 und λ1 verursachen im Bereich 0 < x < 5b betragsmäßig den selben Fluß aber mit entgegengesetzten Vorzeichen. Lösung: Φm (x0 = 2b) = 0. (14) Lösungsweg II: Berechnung mit Lösung aus Aufgabenteil d. x0 = 2b einsetzen in Gleichung (13): Φm (x0 = 2b) = = = = 2b + b 2b − 3b µ0 l I ln + ln 2π 2b − b 2b − 5b µ0 l I 1 ln 3 + ln 2π 3 µ0 l I (ln 3 + ln 1 − ln 3) 2π 0 (15) (16) (17) (18) Felder und Wellen 14/19 Klausur F15 Aufgabe 4 (16 Punkte) Gegeben sei ein Hohlleiter mit rechteckförmigen Querschnitt aus unendlich gut leitendem Material. Die Kantenlängen des Querschnitts seien a und b. Im Inneren des Hohlleiters befindet sich ein Vakuum und es breitet sich eine T Emn -Welle aus. Für Hz gelte Hz = Hz0 (x, y)ej(ωt−kz z) . x a z b y ~ a) Geben Sie die allgemeinen Randbedingungen für einen ideal leitenden Hohlleiter bezüglich E ~ und B an. ~ ~ Geben Sie die Randbedingungen für das E-Feld und das H-Feld an. Geben Sie die Randbedingung für das elektrische Feld der T Emn -Welle an. b) Die Funktionen Hz0 = A sin kx x sin ky y und Hz0 = B cos kx x cos ky y beschreiben jeweils ein ~ mögliches H-Feld im Leiterinneren. Welche der beiden Funktionen erfüllt die Randbedingungen und welche Werte sind für kx und ky erlaubt? Begründen Sie Ihre Antwort rechnerisch. Hinweis: −jωµ ω 2 µǫ − kz2 jωµ Ey = 2 ω µǫ − kz2 Ex = ∂Hz ∂y ∂Hz · ∂x · c) Bestimmen Sie für eine Frequenz ω1 die Wellenzahl kz mit dem größten möglichen Wert unter Berücksichtigung der Lösung aus Aufgabenteil b) und der Wellengleichung ~ − ǫµ ∆H ~ ∂ 2H = 0. ∂t2 Geben Sie alle möglichen Lösungen an. d) Bestimmen Sie die Phasengeschwindigkeit Annahme das b > a. ω k und die Gruppengeschwindigkeit dω dk unter der Felder und Wellen 15/19 Klausur F15 Lösung 4 (16 Punkte) a) Randbedingungen ~ und die Normalkomponente von B ~ verschwinden: Die Tangentialkomponente von E ~ × ~n = 0 E und ~ · ~n = 0, B (19) wobei ~n der Normalenvektor auf die Fläche sei. Außerdem folgt aus der Annahme eines Vakuums im Inneren des Hohlleiters, dass die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Lichtgeschwindigkeit entspricht c̄ = c. Ey (0, y, z) = Ey (a, y, z) = Ex (x, 0, z) = Ex (x, b, z) = 0, (20) ∂Hz (0, y) ∂Hz (a, y) ∂Hz (x, 0) ∂Hz (x, b) = = = = 0. ∂x ∂x ∂y ∂y (21) Für die T Emn -Welle gilt: Ez = 0. b) Bestimmung von kx und ky Der richtige Ansatz ist Hz0 = B cos kx x cos ky y. Die Differentiation in x-Richtung ergibt mit der Randbedingung aus Aufgabenteil a): ∂Hz0 (0, y) = −Bkx sin kx 0 cos ky y ∂x ∂Hz0 (a, y) = −Bkx sin kx a cos ky y ∂x = 0, (22) = 0 ⇒ sin kx a = 0 nπ ⇒ kx = n = 0, 1, 2, . . . a (23) (24) In y-Richtung ergibt sich: ∂Hz0 (x, 0) = −Bky cos kx x sin ky 0 ∂y ∂Hz0 (x, b) = −Bky cos kx x sin ky b ∂y = 0, (25) = 0 ⇒ sin ky b = 0 (26) mπ m = 0, 1, 2, . . . (27) b unter der Bedingung das nicht gleichzeitig m = 0 und n = 0 gilt, da sonst die Bedingung ~ 6= 0 verletzt wird. divH ⇒ ky = c) Berechnung der Wellenzahl kz Die Gleichung für Hz lautet: mπ nπ j(ωt−kz z) Hz = B cos y cos xe . b a Aus der in der Aufgabenstellung gegebenen Wellengleichung ergibt sich somit: mπ 2 nπ 2 − − kz2 + ω 2 µǫ, 0=− b a mπ 2 nπ 2 2 2 − . ⇒ kz = ω µǫ − b a (28) (29) Felder und Wellen 16/19 Klausur F15 Die größtmögliche Lösung für kz ergibt sich in Abhängigkeit von a und b unter folgenden Bedingungen: m = 0, n = 1, m = 1, n = 0. (30) Die Bedingungen sind geknüft an die Forderung aus Aufgabenteil b) das immer eine Komponente n oder m ungleich Null sein muss! Für m = 0 und n = 1 ergibt sich: π 2 kz2 = ω12 µǫ − a r π 2 . ⇒ kz = ω12 µǫ − a (31) Für m = 1 und n = 0 ergibt sich: kz2 = ω12 µǫ − r ⇒ kz = ω12 µǫ π 2 − b π 2 b (32) . Je nachdem ob a größer ist als b oder umgekehrt ergibt sich das entsprechende Ergebnis! d) Phasen- und Gruppengeschwindigkeit bestimmen Da b > a folgt aus den Lösungen von Aufgabenteil c) für kz : r π 2 2 kz (b) > kz (a) ⇒ max (kz ) = kz (b) = ω1 µǫ − . b Für die Phasengeschwindigkeit ω ω =c= q kz ω 2 µǫ − ω kz ergibt sich damit: (34) π 2 b und für die Gruppengeschwindigkeit q 2 1 ω µǫ − = vg = c ǫµ ω c20 (33) π 2 b dω dk resultiert: (35) oder vg = dk dω −1 . (36) Felder und Wellen 17/19 Klausur F15 Aufgabe 5 (16 Punkte) Medium mit κ > 0, ǫr > 1 Vakuum x y z z=0 Eine elektromagenetische, ebene Welle breitet sich im Vakuum in z-Richtung aus und trifft an der Stelle z = 0 auf ein leitfähiges Medium mit κ > 0 und ǫr > 1. Das Feld im leitfähigen Medium wird durch folgenden Ansatz beschrieben: ~ = E0 ej(ωt−kz)~ex E ~ = H0 ej(ωt−kz)~ey H Hinweis: Alle folgenden Aufgabenteile beziehen sich auf das leitfähige Medium. a) Bestimmen Sie k im Medium mit Hilfe der Wellengleichung für harmonische Vorgänge ~ − j ωµκE ~ + ω2 µ ε E ~ =0 ∆E b) Berechnen Sie mit Hilfe der Maxwellgleichungen H0 als Funktion von E0 . ~ und E-Feld ~ c) Wie groß ist der Betrag der Phasenverschiebung zwischen Him Medium? d) Das Material leitet sehr gut (κ ≫ ωε). Berechnen Sie die Näherung für k und zerlegen Sie k in seinen Real- und Imaginärteil. Geben ~ Sie den Ausdruck für das E-Feld an. √ 1−j Hinweis: −j = √ 2 e) Nach welcher Distanz im Medium hat die Strahlungsleistung der Welle um -3dB abgenommen? Felder und Wellen 18/19 Klausur F15 Lösung 5 (16 Punkte) a) ~ ∂2 E ~ + ω 2 µεE ~ =0 − jωµκE 2 ∂z ~ Angegebenes E-Feld eingesetzt: ⇒ k 2 = −jωµκ + ω 2 µε r jκ √ k = ω µε 1 − ωε b) Berechnung von H0 : ~ ~ = −∂ B rot E ∂t ∂ E x ~ = ~ey = −jkE0 ej(ωt−kz)~ey rot E ∂z ~ ∂B = −jωµH0 ej(ωt−kz)~ey − ∂t ⇒ H0 = k E0 ωµ (37) c) Die Phasendrehung wird nach Gleichung 37 durch die komplexe Wellenzahl verursacht. Es ist also die Phase von k zu berechnen. ∠k = arctan Im{k} Re{k} Da sich k schwer zerlegen lässt, kann man nach den Rechenregeln für komplexe Zahlen auch die Phase von k 2 berechnen: 1 −ωµκ 1 κ 1 = − arctan ∠k = ∠k 2 = arctan 2 2 2 ω µε 2 ωε d) k ≃ ω ≃ r √ µε r κ p −j ωε ωµκ (1 − j) 2 ~ = E0 ejωt e−j ⇒ E √ ωµκ 2 z − e √ ωµκ 2 z ~ex Felder und Wellen 19/19 Klausur F15 e) Da nach der Strahlungsleistungsdichte gefragt ist, muss der Pointingvektor betrachtet werden. Es gilt: S ∼ E2 Daher muss gelten: ~ 2 E(z) kE 2 (z = 0)k2 ⇒e − √ ωµκ 2 z = −3dB ≈ 0, 5 ·e − √ ωµκ 2 z = e− √ ln(2) ln(0, 5) =√ ⇒ z = −√ 2ωµκ 2ωµκ 2ωµκz = 0, 5 ⇒− p 2ωµκz = ln(0, 5)