21. So n. Trin. – 25. Okt 2015 Abendmahl

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21. So n. Trin. – 25. Okt 2015
Abendmahl
Praeludium
EG 452, 1-3 Er weckt mich alle Morgen
Introitus
»Laß dich nicht vom Bösen überwinden,
sondern überwinde das Böse mit Gutem.« (Römer 12,21
EG 708 – Ps 19 - Lobpreis
Eingangsgebet
O Gott, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
daß ich Liebe übe, wo man haßt;
daß ich verzeihe, wo man beleidigt;
daß ich verbinde, wo Streit ist;
daß ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht;
daß ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt;
daß ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
daß ich Licht entzünde, wo die Finsternis regiert;
daß ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Jesus Christus, laß mich trachten:
nicht, daß ich getröstet werde, sondern daß ich tröste;
nicht, daß ich verstanden werde, sondern daß ich verstehe;
nicht, daß ich geliebt werde, sondern daß ich liebe.
Denn wer da hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.“
In der Stille lass uns einen Moment des Friedens finden.
Stilles Gebet
Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des
Friedens...haltet Frieden - und der Gott der Liebe und des
Friedens wird mit euch sein.
Zu diesem Gott wollen wir uns bekennen:
Glaubensbekenntnis
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Ich glaube an GOTT, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an JESUS CHRISTUS,
seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn.
Empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel,
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.
Von dort wird er kommen, zur richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den HEILIGEN GEIST,
die heilige, christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das Ewige Leben.
Amen
Schriftlesung: Eph 6, 10-17
KGR Ahnert
EG 125, 1-3 Komm, Heiger Geist
Man hat die Bergpredigt auch als »Grundgesetz des Reiches
Gottes« bezeichnet. Aber so wie sie da im Matthäusevangelium
stehen, zielt Jesus mit dieser Rede auch auf das Verhalten der
Christen, also die Ethik. Die Eingangsworte lauten:
Als er nun die vielen Menschen sah, stieg er auf den Berg; und
als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm. Und er tat
seinen Mund auf und lehrte sie:
Der Predigtext für diesen Sonntag setzt sich aus den beiden
letzten Artikeln dieses Grundgesetzes zusammen
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Mt 5,38-48
Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Auge um Auge und
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Zahn um Zahn. 39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der Böses
tut, keinen Widerstand! Nein! Wenn dich einer auf die rechte
Backe schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. 40 Und
wenn dich einer vor Gericht ziehen will, um dein Gewand zu
nehmen, dann lass ihm auch den Mantel.
41 Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mitzugehen, dann
geh mit ihm zwei.
42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem,
der von dir borgen will!
43 Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen
Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage
euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
45 so werdet ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel;
denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und
lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr
die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr da
erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr
nur eure Brüder grüsst, was tut ihr da Besonderes? Tun das
nicht auch die Heiden? 48 Ihr sollt also vollkommen sein, wie
euer himmlischer Vater vollkommen ist.
Ehrlich, liebe Gemeinde,
wer kann nach diesen Regeln leben?
EG 452, 4-5 Er ist mir täglich nahe
Ehrlich, liebe Gemeinde,
wer kann nach diesen Regeln leben? Habe ich gefragt.
Der eiserne Kanzler Bismarck meinte, mit der Berpredigt könne
man keinen Staat regieren. Denn ein Saat muss dem Verbrecher
Widerstand leisten, was würden Sie denn sagen, wenn die
Polizei nach einem Raubüberfall sagte:
Leistet dem, der Böses tut, keinen Widerstand! Nein! Wenn
dich einer auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch
die andere hin. Gib dem, der dich bittet, und wende dich
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nicht ab von dem, der von dir borgen will!
Und wenn die IS Terroristen einem Christen den Kopf
abschneiden, wenn sie die Kurden und Jesiden massakrieren –
dann schicken wir keine Waffen, sondern die Botschaft:
Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, so
werdet ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel; denn
er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt
regnen über Gerechte und Ungerechte.
Man hat immer wieder gefragt: Sind die Gebote, die Jesus in der
Bergpredigt gibt, wirklich so gemeint? Und wenn ja, kann ein
Mensch sie überhaupt erfüllen?
Eine Auslegungslinie war: man schränkte diese Gebote auf den
privaten und persönlichen Bereich ein. Ich persönlich, schlage
nicht zurück, ich übe keine Vergeltung, ich sinne nicht auf Rache.
Wenn der Nachbar mich ärgert – ich bleibe freundlich. Wenn der
arme Bettler mir den Geldbeutel klaut, gebe ich ihm auch noch
die Kreditkarte dazu......
Oder wenn ich sehe, dass jugendliche Rowdies eine alte Frau in
der Straßenbahn bedrängen..... dann verzichte ich auf Gewalt,
sondern rede ihnen gut zu.
Wenn ein Amokläufer in die Schule eindringt, weil er Lehrer und
überhaupt alle Menschen hasst..... wie soll ich den denn lieben?
Ist das menschlich realistisch, dass den Amokläufer von
Winnenden oder den Copiloten von German Wings zu lieben?
Sie sehen, auch persönlich funktioniert es wohl nicht so recht.
Auch die Unterscheidung, die man dann macht: als Mensch liebe
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ich ihn, als Täter und Verbrecher bekämpfe ich ihn..... ist das
angemessen? Und: Macht Jesus denn diesen Unterschied?
Wenn die Bergpredigt schon im Persönlichen nicht funktioniert,
wie sollte sie dann politisch funktionieren? Darf ein Politiker, darf
ein Staat dem Verbrechen, der Gewalt, dem Hass und der
Feindschaft passiv begegnen – ohne Gegenwehr. Nur mir
schönen Worten?
Ich glaube, Jesus meinte aber diese Regeln in seiner Bergpredigt
genau so, wie sie dastehen. Er machte den Unterschied
zwischen privat und öffentlich, persönlich und politisch nicht.
Er selbst ist ja konsequent diesen Weg gegangen: er hat der
Gewalt seiner Feinde und dem bösen Tun der Gegner nicht mit
Hass und nicht mit Gegengewalt geantwortet. Als er verhaftet
wurde und Petrus sein Leben mit Gewalt verteidigen wollte, sagte
er: Steck dein Schwert in die Scheide.
Als scheinbar der Hass und die Feinde gesiegt hatten und er am
Ende war und sterben musste, sagte er am Kreuz noch: Vater,
vergib ihnen. Er hat für seine Feinde gebetet.
Die Theologen haben daraus abgeleitet, dass die Ethik der
Bergpredigt eine Ethik für Heilige sei. Normale Menschen
müssten daran scheitern. Heilige, Märtyrer könnten sei befolgen.
Wie etwa Martin Luther King, der den Rassisten in den USA
konsequent gewaltlos entgegengetreten ist und von seinen
Mitstreitern ebenfalls verlangte: Wenn Blut fließt, darf es nur
unser eigenes und niemals das unserer Feinde sein. Der Preis
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dieser Haltung war, dass auch er am Ende ermordet wurde. Ist
die Bergpredigt also eine Ethik für Märtyrer? Für Menschen, die
den Glauben so radikal leben, dass sie bereit sind, immer ihr
eigenes Leben und nicht das der anderen zu opfern?
Und was ist dann mit uns? Mit mir und dir, die wir normal
Sterbliche sind, deren Glaube nicht so radikal ist? Was wäre,
wenn Martin Luther King Präsident der USA geworden wäre, oder
auch nur Bürgermeister New Yorks? Dürfte er dann auch dem
Verbrechen gewaltlos entgegentreten und den Feinden des
Landes mit Gebeten?
Ich glaube freilich, eben weil Jesus das so meint, wie es da steht
in der Bibel. Und weil er uns damit aber überfordert, sollten wir
gründlich nachdenken.
Was wollte Jesus mit diesen Worten bezwecken? Nun – wir
wissen es nicht, wir kennen aber das Ziel seiner Botschaft.
Jesus wollte diese Welt ändern. Diese Welt, die voller Gewalt,
voller Erpressung, voller Unterdrückung, Feindschaft und Hass
ist – denn das war damals nicht anders als heute – machen wir
uns da nichts vor. Es gab allenfalls immer wieder kurze Phasen
und kleine Inseln des Friedens..... insgesamt war die
Großwetterlage immer bestimmt von Kriegen, Vernichtung,
Barbarei und unsäglicher Grausamkeit.
Jesus wollte diese Welt ändern. Und er glaubte, sie kann
geändert werden, wenn der Mensch sich ändern lässt.
Die Bergpredigt ist sozusagen die Ethik einer neuen Welt, Jesus
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sagte dazu: des Reiches Gottes. Aber das Reich Gottes ist nicht
nur eine Sphäre im Jenseits, sondern mitten unter uns. Es wirkt
in uns und durch uns. Und die Regeln, die Jesus hier aufstellt,
sollen für uns Wegweiser sein zum Reich Gottes.
Schauen wir uns das am letzten Gebot an:
Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, 45 so
werdet ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel; denn
er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt
regnen über Gerechte und Ungerechte.
Das ist übermenschlich, in der Tat. Niemand kann den Feind
lieben. Niemand kann dem freundlich begegnen, der ihn foltert.
Das Opfer der Gewalt trägt die Narben ein Leben lang im Körper
und in der Seele. Das ist normal, sagt auch Jesus. Es gibt
Feindschaft. Es gibt Unterdrückung und Gewalt. Und wir
Menschen lieben in der Regel die, die uns nahe stehen.
Das ist auch nicht falsch. Aber es ist nicht genug. Wenn die Welt
eine Welt Gottes werden soll, müssen wir das Böse überwinden.
Jesus sagt nicht: bekämpfen, er sagt nicht: besiegen. Er erklärt
dem Bösen nicht den Krieg. Er sagt »überwinden«. Das Böse ist
ja da, es wirkt. Aber wir müssen es entmachten. Und das fängt in
uns an. Bei uns. Unter uns. Das Böse kann wie ein Fluch sein.
Daher muss es seine Macht über uns verlieren.
Wer reflexartig zurückschlägt, wer Gewalt mechanisch mit
Gegengewalt beantwortet, ist ein Gefangener des Bösen.
Frage: Wie würde die Welt und der Nahe Osten heute aussehen,
wenn der fromme George Bush, Präsident der USA, damals auf
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die dunkle Gewalt und den Hass des Anschlags von Nine eleven
– also vor 4 Jahren - nicht mit dem Krieg gegen den Terror
geantwortet hätte, sondern eine Strategie gesucht, die den
Gegnern und Feinden des Westens gezeigt hätte: Schaut her, wir
schlagen nicht mit Bomben zurück, wir bauen kein Folterlager in
Guantanamo, sondern - suchen nach einer Perspektive der
Menschenrechte, damit wir euch gewinnen für unsere Werte.
Die Hauptursache, warum Menschen sich in blinde Gewalt und
Terror hineinphantasieren, warum junge Menschen mit Messern
auf friedliche Bürger losgehen oder sich und andere in die Luft
sprengen, ist: weil sie resigniert und verzweifelt ohne Hoffnung
auf eine andere Welt sind. Nur daher glauben sie den Ideologen
des Hasses. Wenn wir langfristig Frieden wollen, müssen wir an
die Wurzeln des Hasses und der Feindschaft gehen. Das ist
mühsam und scheinbar bringen Bomben und Kampftruppen
einen schnellen und sichtbaren Erfolg. Aber was ist denn die
Folge all der Gewalt und der Gegengewalt? Ist Afghanistan
friedlicher? Haben sich die toten Soldaten gelohnt? Ist der Iraq
besser geworden durch den Einmarsch des Westens? Oder
lösen die Bomber Putins das Problem in Syrien? Israel verfolgt
geradezu verzweifelt mit der Strategie der Vergeltung Ruhe und
Sicherheit zu gewährleisten. Militärisch sind sie total überlegen
und siegen in jeder Auseinandersetzung – aber gewinnen sie den
Frieden damit?
Frieden in Europa wurde erst möglich, als man an uns keine
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Rache geübt hat, sondern Carepakete geschickt. Als man
versucht hat, Recht zu sprechen und Gerechtigkeit gepaart mit
Versöhungsbereitschaft und Barmherzigkeit. Das war nicht immer
einfach. Aber es hat uns alle verändert.
Ich glaube, weil Jesus uns auf den ersten Blick naiv überfordert,
daher zeigt er einen wirklichen Weg zum Frieden. Nicht dass wir
den einfach schafften... aber mit Gottes Hilfe, mit Vertrauen in
seine Präsenz in der Welt könnten wir Kraft und Phantasie und
Hoffnung gewinnen, mitten in diesem finsteren Alltag Lichter,
Zeichen des Friedens zu senden.
Jesus spricht dabei nicht DIE Menschen an, oder DIE Christen....
sondern in der Tat wenige. Die, die sich das zutrauen. Die, die
mutig sein können ..... Denn es braucht Mut und Gottvertrauen,
wenn man nicht einfach Vergeltung übt. Im Kleinen wie im
Großen. Es braucht Mut und große seelische Kraft, die
Kopfabschneider oder die Mörder eines Kindes nicht zu hassen.
Aber das Böse wird nicht aus der Welt geschafft, wenn ich den
Mörder aufhänge. Und das Kind wird nicht lebendig, wenn ich
den Amokläufer erschieße. Manchmal bleibt uns in der Notwehr
keine andere Wahl, als dass wir den Gesetzen der Gewalt
gehorchen. Aber das darf nicht die letzte Antwort sein und nicht
die einzige. Jesu Forderung in der Berpredigt macht uns deutlich,
dass wir vielleicht als ultima ratio an der Gewalt nicht
vorbeikommen. Aber nur wer den Blick und die Vision für eine
Welt ohne Gewalt offenhält, der verfällt nicht dem Fluch der
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Gewalt. Sondern sucht danach, sie zu überwinden.
Darauf weist uns Jesus hin. Es wird immer Feinde und
Feindschaft und immer Gewalt geben in dieser Welt. Es kommt
aber darauf an, das Hoffen zu lernen. Den Glauben zu finden,
dass diese Welt verändert werden kann. Jesus beschreibt in der
Bergpredigt sozusagen das große Ziel. Was wir können ist,
Schritte zu tun, vielleicht auch oft nur kleine Schritte - wobei wir
das Ziel nicht aus den Augen verlieren dürfen.
Mit Gottes Hilfe und unserer kleinen Kraft. Aber es braucht einen
unendlich langen Atem. Und die Bereitschaft, den tiefsitzenden
Trieb in uns, zurückzuschlagen und Vergeltung zu üben... in uns
zu überwinden.
Amen
EG 657, 1-6 Damit aus Fremden Freunde werden
Das Abendmahl ist in besonderer Weise ein Vollzug des dritten
Glaubensartikels. Ich glauben an die Gemeinschaft der Heiligen.
Heilig sind wir nicht, denn wir sind unvollkommene Menschen.
Aber in der Vergebung werden wir dazu befähigt, die Gräben und
das Trennende zwischen uns untereinander und zwischen Gott
und uns zu überwinden. Wir sind also Geheiligte, weil im
Sakrament uns etwas zugetraut wird, was wir uns selbst oft nicht
trauen: die Kraft und das Vertrauen in die Vergebung – In Brot
und Wein sehen wir so die Zeichen Gottes. Wir teilen dass Brot
und zelebrieren so die Gemeinschaft sogar mit dem, den wir im
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Alltag nicht leiden mögen. Und wir trinken aus einem Kelch als
Bild dafür, dass Gottes Geist uns zu einr Gemeinschaft der
Heiligen formt.
Denn in der Nacht, als er verraten ward und mit seinen Jüngern
zu Tische saß, nahm Jesus das Brot, sagte Dank, brach's, gab's
seinen Jüngern und sprach:
>Nehmet hin und esset; das ist mein Leib, der für euch gegeben
wird. Das tut zu meinem Gedächtnis.<
Desgleichen nach dem Mahl nahm er den Kelch, sagte Dank,
gab ihnen den und sprach:
>Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Neuen Bundes, das
für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
Das tut zu meinem Gedächtnis<
Bußgebet
Komm, Herr, öffne mich.
Immer wieder spüre ich,
wie verschlossen ich bin in meinen Sorgen, in meinem Kummer
und wie wenig ich von dem wahrnehme, was anderen zu
schaffen macht.
Immer wieder merke ich, wie gefangen ich bin in meinen
Vorstellungen und Gedanken und wie schwer es mir fällt, offen zu
sein für die, die anders denken als ich.
Immer wieder entdecke ich, wie begrenzt ich bin in meinen
Möglichkeiten und wieviel Mühe es mir macht zuzugeben, daß
ich dich brauche.
Darum bitte ich dich:
Komm, Herr, öffne mich, laß mich mein Leben,
laß mich das Leben der anderen in deinem Licht sehen:
Damit das, was mich quält, leichter wird,
das, vor dem ich mich fürchte, weniger mächtig erscheint.
Damit ich Kraft erhalte für die, deren Lasten ich mittragen soll,
Geduld mit Schwierigen, Humor mit ihnen und auch mit mir.
Darum komm, Herr, öffne mich.
Wir bringen unser Versagen, unsere Fehler, unsere
Enttäuschungen und Verletzungen, die wir anderen zugefügt
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haben oder auch selbst erfahren haben- all das, was uns
belastet, bringen wir in der Stille vor dich, den barmherzigen Gott.
STILLE
Dir legen wir alles vor die Füße, dir sagen wir alles ins Ohr, höre
unsere Bitte und erlöse uns aus der Angst und den
Schuldgefühlen, befreie uns zu einem Neuen Anfang
untereinander.
EG 178.9 Kyrie Eleison
Zuspruch der Vergebung
"Kraft der Verheißung, die Christus seiner Kirche gegeben
hat, sage ich: Gott erbarmt sich über uns und vergibt uns
unsere Sünde. Amen"
EG 213, 1-3 Kommt her, ihr seid geladen
Austeilung
Lobe den Herrn, meine Seele,
und was in mir ist seinen heiligen Namen.
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat:
Der dir alle deine Sünde vergibt,
und heilet alle deine Gebrechen,
der dein Leben vom Verderben erlöst,
der dich krönet mit Gnade und
Barmherzigkeit,
Barmherzig und gnädig ist der Herr, er handelt nicht mir uns nach
unseren Sünden und vergilt uns nicht nach unserer Missetat,
denn so hoch der Himmel ist lässt er seine Gnade walten über
denen, die ihn fürchten. Amen
Vaterunser
Vater unser im Himmel! Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel,
so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und
vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern
Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern
erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und
die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
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EG 213, 5+6 Drum jauchze, meine Seele
Abkündigungen KGR Ahnert
EG 163 Unsern Ausgang segne Gott
Segen
Postludium
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Mt 5,38-48
Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Auge um Auge und
Zahn um Zahn. 39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der Böses
tut, keinen Widerstand! Nein! Wenn dich einer auf die rechte
Backe schlägt, dann halte ihm auch die andere hin. 40 Und
wenn dich einer vor Gericht ziehen will, um dein Gewand zu
nehmen, dann lass ihm auch den Mantel.
41 Und wenn dich einer nötigt, eine Meile mitzugehen, dann
geh mit ihm zwei.
42 Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem,
der von dir borgen will!
43 Ihr habt gehört, dass gesagt wurde: Du sollst deinen
Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage
euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
45 so werdet ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel;
denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und
lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr
die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr da
erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? 47 Und wenn ihr
nur eure Brüder grüsst, was tut ihr da Besonderes? Tun das
nicht auch die Heiden? 48 Ihr sollt also vollkommen sein, wie
euer himmlischer Vater vollkommen ist.
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