Kiovig, INN-human normal immunoblobulin (IVIg)

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
KIOVIG 100 mg/ml Infusionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 ml enthält:
Normales Immunglobulin vom Menschen (IVIg)...........................100 mg*
*entsprechend dem Anteil an humanem Protein mit mindestens 98% IgG
Eine Durchstechflasche mit 10 ml enthält: 1 g
Eine Durchstechflasche mit 25 ml enthält: 2,5 g
Eine Durchstechflasche mit 50 ml enthält: 5 g
Eine Durchstechflasche mit 100 ml enthält: 10 g
Eine Durchstechflasche mit 200 ml enthält: 20 g
Verteilung der IgG-Subklassen:
IgG1 ≥ 56,9%
IgG2 ≥ 26,6%
IgG3 ≥ 3,4%
IgG4 ≥ 1,7%
Maximaler Immunglobulin A (IgA)-Gehalt: 0,14 Milligramm pro ml.
Sonstiger Bestandteil: Glyzin
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Infusionslösung
Die Lösung ist klar oder leicht opaleszent und farblos oder hellgelb.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
Substitutionstherapie bei
Primären Immunmangelkrankheiten wie:
−
Kongenitale Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie
−
Allgemeine, variable Immunmangelkrankheit
−
Schwere kombinierte Immunmangelkrankheit
−
Wiskott-Aldrich-Syndrom
Myelom oder chronische lymphatische Leukämie (CLL) mit schwerer sekundärer
Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infekten.
Kinder mit kongenitaler HIV-Infektion und rezidivierenden Infekten.
Immunmodulation:
−
Idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP), bei Kindern oder Erwachsenen sowohl bei
hohem Blutungsrisiko als auch vor Operationen zur Korrektur der Thrombozytenzahl.
−
Guillain Barré-Syndrom
2
−
Kawasaki-Syndrom
Allogene Knochenmarktransplantation
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung
Dosierung und Dosierungsintervalle sind abhängig von der Indikation.
Bei einer Substitutionsbehandlung kann eine individuelle Dosierung für jeden Patienten in
Abhängigkeit von der pharmakokinetischen und klinischen Reaktion notwendig sein. Folgende
Dosierungsangaben können als Richtlinie gelten.
Substitutionstherapie bei primären Immundefekten
Bei der Dosierung sollte ein IgG-Plasmaspiegel von mindestens 4-6 g/l angestrebt werden (gemessen
vor der nächsten Infusion). Nach Behandlungsbeginn werden 3-6 Monate benötigt, um ein
Gleichgewicht einzustellen. Die empfohlene Initialdosis liegt bei 0,4-0,8 g/kg Körpergewicht (KG),
gefolgt von mindestens 0,2 g/kg KG alle drei Wochen.
Um einen gleichmäßigen Plasmaspiegel von 6 g/l aufrechtzuerhalten, ist eine Erhaltungsdosis von 0,20,8 g/kg KG pro Monat erforderlich. Das Dosisintervall kann nach Erreichen eines Steady-States 2 bis
4 Wochen betragen.
Um die Dosierung und Dosierungsintervalle entsprechend anpassen zu können, sollten die IgPlasmaspiegel gemessen werden.
Substitutionstherapie bei Myelom oder chronisch lymphatischer Leukämie (CLL) mit schwerer
sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen; Substitutionsbehandlung bei
Kindern mit kongenitalem AIDS und rezidivierenden Infekten
Die empfohlene Dosis liegt bei 0,2-0,4 g/kg KG alle drei bis vier Wochen.
Idiopathische, Thrombozytopenische Purpura (ITP)
Zur Behandlung einer akuten Episode 0,8-1 g/kg KG am 1.Tag, evtl. einmalige Wiederholung
innerhalb von 3 Tagen, oder jeweils 0,4 g/kg KG an zwei bis fünf aufeinander folgenden Tagen. Die
Behandlung kann bei einem Rückfall wiederholt werden.
Guillain Barré-Syndrom
Jeweils 0,4 g/kg KG/Tag an 3 bis 7 aufeinander folgenden Tagen.
Die Erfahrung an Kindern ist begrenzt.
Kawasaki-Syndrom
1,6-2,0 g/kg KG sollten auf mehrere Dosen verteilt über zwei bis fünf Tage gegeben werden, oder
2,0 g/kg KG als Einzeldosis. Die Patienten sollten gleichzeitig mit Acetylsalicylsäure behandelt
werden.
Allogene Knochenmarktransplantation
Die Behandlung mit Normalem Immunglobulin G vom Menschen kann als Teil der Konditionierung
erfolgen als auch nach der Transplantation. Zur Behandlung von Infektionen und zur Prophylaxe einer
Graft-versus-Host-Reaktion soll die Dosis individuell zugeschnitten werden. Die Initialdosis ist
normalerweise 0,5 g/kg KG/Woche, beginnend 7 Tage vor der Transplantation und bis zu 3 Monaten
nach der Transplantation.
In Falle eines anhaltenden Mangels der Antikörperproduktion empfiehlt sich eine Dosis von 0,5 g/kg
KG pro Monat, bis der Antikörperspiegel Normalwerte erreicht hat.
3
Die Dosierungsempfehlungen sind in folgender Tabelle zusammengefasst:
Indikation
Substitutionstherapie bei primärem
Immunmangel
Dosis
– Initialdosis:
0,4-0,8 g/kg KG
– anschließend
0,2-0,8 g/kg KG
Häufigkeit der Injektionen
alle 2-4 Wochen, um den IgGPlasmaspiegel auf mindestens
4-6g/l zu halten
Substitutionstherapie bei sekundärem
Immunmangel
0,2-0,4 g/kg KG
alle 3- 4Wochen, um den IgGPlasmaspiegel auf mindestens
4-6 g/l zu halten
Kinder mit AIDS
Immunmodulation:
0,2-0,4 g/kg KG
alle 3-4 Wochen
Idiopathische, thrombozytopenische
Purpura
0,8-1 g/kg KG
am 1. Tag, ggf. innerhalb von 3
Tagen einmal wiederholen
oder
0,4 g/kg KG/d
für 2-5 Tage
Guillain-Barré-Syndrom
0,4 g/kg KG/d
für 3-7 Tage
Kawasaki-Syndrom
1,6-2 g/kg KG
auf mehrere Dosen verteilt über
2-5 Tage, zusammen mit
Acetylsalicylsäure
oder
2 g/kg KG
als Einzeldosis zusammen mit
Acetylsalicylsäure
Allogene Knochenmarktransplantation:
–
Behandlung von Infektionen und
Prophylaxe einer Graft-versus-HostDisease
0,5 g/kg KG
Jede Woche vom
Tag -7 bis 3 Monate nach der
Transplantation
–
Anhaltender Mangel an
Antikörperproduktion
0,5 g/kg KG
Jeden Monat, bis die
Antikörperspiegel normale Werte
erreicht haben
Art der Anwendung
Während der ersten 30 Minuten sollte Normales Immunglobulin G vom Menschen intravenös mit
einer Infusionsgeschwindigkeit von 0,5 ml/kg KG/Stunde infundiert werden. Bei guter Verträglichkeit
kann sie allmählich auf maximal 6 ml/kg KG/Stunde gesteigert werden. Klinische Daten von einer
geringen Anzahl von Patienten zeigen, dass erwachsene Antikörpermangelpatienten eine
Infusionsgeschwindigkeit von bis zu 8 ml/kg KG/Stunde gut vertragen.
KIOVIG darf nur intravenös verabreicht werden. Andere Verabreichungsarten sind nicht untersucht
worden.
Wird vor der Infusion eine Verdünnung benötigt, kann KIOVIG mit 5%iger Glucoselösung bis zu
einer Endkonzentration von 50 mg/ml (5%iges Immunglobulin) verdünnt werden. Einzelheiten zur
Verdünnung siehe Abschnitt 6.6.
4
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Unverträglichkeit gegenüber homologen Immunglobulinen, insbesondere in sehr seltenen Fällen von
IgA-Mangel, wenn der Patient Antikörper gegen IgA aufweist.
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bestimmte schwere Unverträglichkeitsreaktionen können mit der Infusionsgeschwindigkeit
zusammenhängen. Die unter Abschnitt 4.2 „Art und Dauer der Anwendung“ empfohlene
Infusionsgeschwindigkeit ist unbedingt einzuhalten. Die Patienten sind während der gesamten
Infusionsdauer genau zu überwachen und im Hinblick auf eventuell auftretende Symptome sorgfältig
zu beobachten.
Bestimmte Nebenwirkungen könnten häufiger auftreten:
−
Bei hoher Infusionsgeschwindigkeit
−
Bei Patienten mit Hypo- oder Agammaglobulinämie mit oder ohne IgA-Mangel
−
Bei Patienten, die normales Immunglobulin vom Menschen das erste Mal erhalten, oder in
seltenen Fällen, bei Präparatewechsel, oder wenn die Behandlung schon längere Zeit
zurückliegt.
Echte Überempfindlichkeitsreaktionen sind selten. Sie können in den sehr seltenen Fällen von IgAMangel mit anti-IgA-Antikörpern auftreten.
Selten kann Normales Immunglobulin G vom Menschen einen Abfall des Blutdrucks mit einer
anaphylaktischen Reaktion hervorrufen, sogar bei Patienten, die die Behandlung mit normalem
Immunglobulin vom Menschen bisher gut vertragen haben.
Mögliche Komplikationen können oft vermieden werden, wenn:
−
durch sehr langsame Erstinjektion (0,01 ml/kg KG/Min.) sichergestellt wird, dass die Patienten
nicht gegen Normales Immunglobulin G vom Menschen sensibilisiert sind;
−
sichergestellt ist, dass der Patient über die Infusionsdauer sorgfältig auf etwaige Symptome
überwacht wird. Insbesondere sollten Patienten, die das erste Mal Normales Immunglobulin G
vom Menschen erhalten, bei Präparatewechsel, oder nach einer längeren
Therapieunterbrechung, sorgfältig für die Dauer der Erstinfusion und während der ersten Stunde
nach der Erstinfusion überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen zu bemerken. Alle
anderen Patienten sollten nach der Verabreichung mindestens 20 Minuten unter Beobachtung
bleiben.
Es liegen klinische Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Verabreichung von intravenösem
Immunglobulin und thromboembolischen Ereignissen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie
und tiefer Venenthrombose vor. Diese sind wahrscheinlich auf einen relativen Anstieg der
Blutviskosität während des hohen Einstroms von Immunglobulin zurückzuführen. Bei der
Verschreibung und der Infusion von intravenösem Immunglobulin ist bei adipösen Patienten und
Patienten mit bereits vorliegenden Risikofaktoren für thrombotische Ereignisse wie fortgeschrittenes
Alter, Bluthochdruck, Diabetes mellitus und einer Anamnese mit vaskulärer Erkrankung oder
thrombotischen Ereignissen, bei Patienten mit erworbener oder angeborener Thrombophilie, bei
Patienten mit längeren Phasen einer Immobilität, bei Patienten mit schwerer Hypovolämie und bei
Patienten mit Krankheiten, welche die Blutviskosität erhöhen besondere Vorsicht angezeigt.
Fälle von akutem Nierenversagen wurden bei Patienten unter intravenöser Immunglobulin-Therapie
berichtet. In den meisten Fällen wurden Risikofaktoren wie z. B vorbestehende Niereninsuffizienz,
Diabetes mellitus, Hypovolämie, Übergewicht, nephrotoxische Begleitmedikation oder Alter über 65
Jahre nachgewiesen.
5
Bei einer Niereninsuffizienz sollte ein Abbruch der intravenösen Immunglobulin-Behandlung in
Betracht gezogen werden.
Berichte von eingeschränkter Nierenfunktion und akutem Nierenversagen liegen für viele zugelassene
Immunglobuline vor, wobei diejenigen, die Saccharose als Stabilisator enthalten, in unverhältnismäßig
hohem Anteil davon betroffen sind. Daher sollte bei Risikopatienten die Verwendung von
intravenösen Immunglobulin-Produkten ohne Saccharose bedacht werden.
Bei Patienten mit Risiko für akutes Nierenversagen oder thromboembolischen Nebenwirkungen sollte
die Infusion der intravenösen Immunglobuline mit der niedrigsten Infusiongeschwindigkeit und mit
der niedrigsten, noch möglichen Dosis erfolgen.
Alle Patienten mit Verabreichung von intravenösem Immunglobulin benötigen:
–
Ädäquate Hydratation vor Beginn der intravenösen Immunglobulintherapie
−
Überwachung der Harnproduktion
−
Überwachung der Serumkreatininspiegel
−
Vermeidung einer Begleittherapie mit Schleifendiuretika
Bei einer Unverträglichkeitsreaktion muss entweder die Infusionsgeschwindigkeit reduziert oder die
Infusion abgebrochen werden. Die erforderliche Behandlung ist von Art und Schwere der
Nebenwirkung abhängig.
Bei Auftreten von Schocksymptomen sollte die Behandlung nach den Regeln der Schocktherapie
erfolgen.
Wenn bei Patienten mit Diabetes mellitus eine Verdünnung von KIOVIG in eine niedrigere
Konzentration erforderlich ist, sollte der Einsatz von 5%iger Glucoselösung erneut überdacht werden.
KIOVIG wird aus humanem Plasma hergestellt. Standardmaßnahmen zur Vorbeugung von
Infektionen, die sich durch den Einsatz von Arzneimitteln ergeben, die aus Blut oder Blutplasma
hergestellt sind, schließen die Auswahl der Spender und das Screening der einzelnen Spenden und
Plasmapools auf spezifische Infektionsmarker sowie effektive Schritte zur Inaktivierung/Entfernung
von Viren im Herstellungsverfahren ein. Dennoch kann bei der Verabreichung von Arzneimitteln aus
menschlichem Blut oder Blutplasma die Möglichkeit der Übertragung von Krankheitserregern nicht
völlig ausgeschlossen werden. Dasselbe gilt auch für bislang unbekannte oder neu aufgetretene Viren
und andere Pathogene.
Die durchgeführten Maßnahmen werden als wirksam gegen umhüllte Viren wie HIV, HBV und HCV
und gegen nicht-umhüllte Viren wie HAV und Parvovirus B19 betrachtet.
Es liegen supportive klinische Erfahrungen hinsichtlich der Nichtübertragung von Hepatitis A oder
Parvovirus B19 mit Immunglobulinen vor. Darüber hinaus wird angenommen, dass der
Antikörpergehalt einen wichtigen Beitrag zur viralen Sicherheit leistet.
Es wird dringend empfohlen, bei jeder Verabreichung von KIOVIG an einen Patienten Name und
Chargennummer des Produktes zu dokumentieren, um einen Zusammenhang zwischen Patient und
Produktcharge herzustellen.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Virus-Lebendimpfstoffe
Die Verabreichung von Immunglobulin kann die Wirkung von Virus-Lebendimpfstoffe wie Masern,
Röteln, Mumps und Varizellen über einen Zeitraum von mindestens 6 Wochen bis zu 3 Monaten
beeinträchtigen. Nach Verabreichung dieses Produktes soll daher ein Zeitraum von 3 Monaten
verstreichen, bevor eine Impfung mit Virus-Lebendimpfstoffen erfolgt. Bei Masern kann dieser
Zeitraum bis zu 1 Jahr andauern. Deshalb sollte bei Patienten, die eine Masernimpfung erhalten, der
Antikörperspiegel überprüft werden.
6
Wechselwirkungen bei serologischen Untersuchungen
Nach Infusion von Immunglobulin kann es durch den vorübergehenden Anstieg der verschiedenen,
passiv übertragenen Antikörper im Blut des Patienten zu falsch positiven Testergebnissen bei
serologischen Untersuchungen kommen.
Die passive Übertragung von Antikörpern gegen Erythrozytenantigene z. B. A, B, D kann einige
serologische Untersuchungen auf Erythrozyten-Antikörper wie z. B. den Antiglobulintest (CoombsTest) beeinträchtigen.
Wird KIOVIG verdünnt mit einer 5%igen Glucoselösung verabreicht, kann die Bestimmung der
Glucosewerte im Blut beeinflusst werden.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Über die Sicherheit dieses Arzneimittels bei Anwendung während der Schwangerschaft liegen keine
kontrollierten klinischen Studien vor. Daher sollte es Schwangeren und stillenden Müttern nur mit
Vorsicht gegeben werden. Die klinische Erfahrung mit Immunglobulinen lässt jedoch keine
schädlichen Wirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft oder den Fötus und das Neugeborene
erwarten.
Immunglobuline treten in die Muttermilch über und können zur Übertragung von schützenden
Antikörpern auf das Neugeborene beitragen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen beobachtet.
4.8
Nebenwirkungen
Bei der intravenösen Verabreichung von normalem Immunglobulin vom Menschen können
gelegentlich unerwünschte Reaktionen wie Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Fieber, Erbrechen,
allergischen Reaktionen, Übelkeit, Gelenkschmerzen, Hypotonie und leichte Rückenschmerzen
auftreten.
Selten kann normales Immunglobulin vom Menschen einen plötzlichen Blutdruckabfall verursachen
und in Einzelfällen kann ein anaphylaktischer Schock auftreten, auch wenn der Patient bei früheren
Verabreichungen keine Überempfindlichkeit gezeigt hat.
Fälle von reversibler aseptischer Meningitis, Einzelfälle reversibler hämolytischer Anämie/Hämolyse,
vorübergehender Transaminasenanstieg der Leber und seltene Fälle von regressiven
Hautveränderungen wurden unter der Verabreichung von normalem Immunglobulin vom Menschen
beobachtet.
Ein Anstieg des Serum-Kreatininspiegels und/oder akutes Nierenversagen wurde beobachtet.
Sehr selten: Thromoembolische Reaktionen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Lungenembolie und
tiefe Venenthrombosen.
Es wurden 2 klinische Studien mit KIOVIG bei Patienten mit primärem Immundefekt (PID) in Europa
und den USA durchgeführt. In der europäischen Studie erhielten 22 Patienten mit Hypo- und
Agammaglobulinämie über 6 Monate KIOVIG. Die US-amerikanische Studie wurde an 61 Patienten
mit PID durchgeführt, die über 12 Monate KIOVIG erhielten. In Europa wurde eine weitere klinische
Studie an 23 Patienten mit Idiopathischer Thrombozytopenischer Purpura (ITP) durchgeführt. Es
wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen (ADRs) während dieser Studien beobachtet, mit
Ausnahme von 2 Ereignissen an aseptischer Meningitis bei 1 Patienten in der US-amerikanischen PID7
Studie, welche möglicherweise in positiver Korrelation zum Arzneimittel stehen. Die meisten
beobachteten ADRs waren leicht bis mittelschwer.
In den europäischen und US-amerikanischen PID-Studien betrug die durchschnittliche ADR-Rate pro
Infusion 0,27. Der viel höheren Dosierung entsprechend war die ADR-Rate pro Infusion in den ITPStudien erwartungsgemäß höher (0,49); 87,5% dieser ADRs wurden als leicht beurteilt. Die nichtschwerwiegenden ADRs, die in den 3 Studien berichtet wurden, sind in der u. g. Tabelle
zusammengefasst und gemäß MedDRA Systemorganklassen und Häufigkeit kategorisiert.
Die Häufigkeit wurde anhand der folgenden Kriterien bestimmt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig
(≥ 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1 000, < 1/100), selten (≥ 1/10 000, < 1/1 000) und sehr selten
(< 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad
angegeben.
Häufigkeiten der Nebenwirkungen (ADRs) aus klinischen Studien mit KIOVIG
Systemorganklassen
Kategorie der
gemäß
Bevorzugter Begriff in derMedDRA-Datenbank
Häufigkeit
MedDRA-Datenbank
der ADR
Untersuchungen
Erhöhte Körpertemperatur
Häufig
Erhöhter Blutcholesterinspiegel, erhöhter
Gelegentlich
Blutkreatininspiegel, erhöhter Blut-Harnstoffspiegel,
erniedrigter Hämatokrit, erniedrigte Erythrozytenzahl,
erhöhte Atemfrequenz, erniedrigte Leukozytenzahl
Herzerkrankungen
Tachykardie
Häufig
Erkrankungen des Blutes Anämie, Lymphadenopathie
Gelegentlich
und des Lymphsystems
Erkrankungen des
Kopfschmerzen
Sehr häufig
Nervensystems
Schwindel, Migräne
Häufig
Gedächtnisverlust, Brennen, Sprachstörungen,
Gelegentlich
Geschmacksstörungen, Schlafstörungen
Augenerkrankungen
Bindehautentzündung, Augenschmerzen,
Gelegentlich
Augenschwellungen
Erkrankungen des Ohrs
Schwindel
Häufig
und des Labyrinths
Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr
Gelegentlich
Erkrankungen der
Husten, Rhinorrhoe
Häufig
Atemwege, des
Asthma, verstopfte Nase, Schwellungen im Mund- und Gelegentlich
Brustraums und des
Rachenraum, Schmerzen
Mediastinums
im Rachen- und Kehlkopfbereich
Erkrankungen des
Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
Häufig
Gastrointestinaltrakts
Erkrankungen der Haut
Juckreiz, Rötung. Urtikaria
Häufig
und des
Angioneurotisches Ödem, akute Urtikaria, kalter
Gelegentlich
Unterhautbindegewebes
Schweiß, Quetschungen, Hautentzündungen,
erythematöser Ausschlag, juckender Ausschlag
Skelettmuskulatur-,
Rückenschmerzen, Muskelschmerzen,
Häufig
Bindegewebs- und
Gliederschmerzen
Knochenerkrankungen
Muskelkrämpfe
Gelegentlich
Endokrine Erkrankungen Schilddrüsenerkrankung
Gelegentlich
8
Häufigkeiten der Nebenwirkungen (ADRs) aus klinischen Studien mit KIOVIG
Systemorganklassen
Kategorie der
gemäß
Bevorzugter Begriff in derMedDRA-Datenbank
Häufigkeit
MedDRA-Datenbank
der ADR
Infektionen und
Bronchitis, Entzündung des Nasenrachenraums
Häufig
parasitäre Erkrankungen
Chronische Nebenhöhlenentzündung, Pilzinfektion,
Gelegentlich
Niereninfektion, Nasennebenhöhlenentzündung,
Infektion der oberen Atemwege, Harnwegsinfekte,
bakterielle Harnwegsinfektion
Gefäßerkrankungen
Flush, Hypertonie
Häufig
peripheres Kältegefühl, Venenentzündungen
Gelegentlich
Allgemeine
Fieber
Sehr häufig
Erkrankungen und
Müdigkeit, grippeähnliche Symptome, Schmerzen an
Gelegentlich
Beschwerden am
der Infusionsstelle, Schwellungen an der
Verabreichungsort
Infusionsstelle, Schüttelfrost
Juckreiz an der Injektionsstelle, Engegefühl in der
Gelegentlich
Brust, Hitzewallungen, Venenentzündung an der
Injektionstelle, Reaktionen an der Infusionsstelle,
Spannungsgefühl an der Infusionsstelle, Unwohlsein,
periphere Ödeme, Schwellung
Psychiatrische
Angstanfälle
Gelegentlich
Erkrankungen
Hinweise zur Sicherheit auf übertragbare Erreger siehe Abschnitt 4.4.
4.9
Überdosierung
Überdosierung kann, insbesondere bei Risikopatienten einschließlich älteren Patienten oder Patienten
mit eingeschränkter Nierenfunktion, zu Volumenüberlastung und Hyperviskosität führen.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Kategorie: Sera und Immunglobuline: Normales Immunglobulin vom
Menschen zur intravenösen Anwendung, ATC-Code: J06BA02
Normales Immunglobulin vom Menschen enthält hauptsächlich funktionell intaktes Immunglobulin G
(IgG) mit einem breiten Spektrum an Antikörpern gegen infektiöse Erreger.
Normales Immunglobulin vom Menschen enthält das IgG-Antikörperspektrum, das in der
Normalbevölkerung vorhanden ist. Es wird in der Regel aus gepooltem Plasma von mindestens 1000
Spenden hergestellt. Die Verteilung der IgG-Subklassen entspricht nahezu der des natürlichen
menschlichen Plasmas. Adäquate Dosen von normalem Immunglobulin vom Menschen können
abnormal verminderte Immunglobulin-G-Spiegel wieder auf den Normbereich anheben.
Der Wirkmechanismus bei anderen Indikationen als der Substitutionstherapie ist nicht vollständig
geklärt, schließt aber immunmodulatorische Effekte mit ein.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Normales Immunglobulin vom Menschen ist nach intravenöser Applikation sofort und vollständig im
Kreislauf des Empfängers verfügbar. Es verteilt sich relativ rasch zwischen Plasma und
extravaskulärer Flüssigkeit; das Gleichgewicht zwischen Intra- und Extravasalraum ist nach etwa 3–5
Tagen erreicht.
9
Die pharmakokinetischen Parameter für KIOVIG wurden in den beiden klinischen Studien mit PIDPatienten in Europa und den USA bestimmt. In diesen Studien wurden insgesamt 83 Patienten mit
einem Mindestalter von 2 Jahren alle 21 bis 28 Tage 8 bis 12 Monate lang mit Dosen von 300 bis 600
mg/kg Körpergewicht behandelt. Die mittlere IgG-Halbwertszeit betrug nach der Verabreichung von
KIOVIG 32,5 Tage. Diese Halbwertszeit kann, insbesondere bei primären Immundefekten, von Patient
zu Patient variieren. Die pharmakokinetischen Parameter des Produktes sind in nachfolgender Tabelle
zusammengefasst. Alle Parameter wurden unabhängig für die 3 Altersgruppen: Kinder (unter 12
Jahren, n=5), Jugendliche (13 bis 17 Jahre, n=10) und Erwachsene (über 18 Jahre, n=64) ermittelt.
Die, in den Studien erhaltenen Werte sind vergleichbar mit anderen humanen Immunglobulinen.
Zusammenfassung der pharmakokinetischen Parameter von KIOVIG
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
(12 Jahre oder
(13 bis17 Jahre)
(18 Jahre oder älter)
jünger)
Parameter
95%
Mittelwert
Mittelwert
95% CI
Mittelwert 95% CI
CI*
Gemessene
20,2 bis
27,3 bis
29,6 bis
Halbwertszeit
41,3
45,1
31,9
86,8
89,3
36,1
(in Tagen)
Cmin (mg/dl)/(mg/kg)
1,72 bis
1,98 bis
1,92 bis
2,28
2,25
2,24
(Talspiegel)
2,74
2,64
2,43
Cmax (mg/dl) / (mg/kg)
3,30 bis
3,78 bis
3,99 bis
4,44
4,43
4,50
(Spitzenwert)
4,90
5,16
4,78
87 bis
75 bis
96 bis
121
99
104
In-vivo recovery (%)
137
121
114
gesteigerte Recovery
1,70 bis
1,78 bis
1,99 bis
2,26
2,09
2,17
(mg/dl)/(mg/kg)
2,60
2,65
2,44
AUC0-21d (g · h/dl)
1,34 bis
1,45 bis
1,50 bis
(Fläche unter der
1,49
1,67
1,62
1,81
2,19
1,78
Kurve)
*CI – Konfidenzintervall
IgG und IgG-Komplexe werden in den Zellen des retikuloendothelialen Systems abgebaut.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Immunglobuline sind normale Bestandteile des menschlichen Körpers.
Die Sicherheit von KIOVIG wurde in verschiedenen nicht-klinischen Studien nachgewiesen.
Präklinischen Daten basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie und
Toxizität zeigen kein besonderes Risiko für den Menschen.
Studien zur chronischen Toxizität, Genotoxizität und Reproduktionstoxizität an Tieren sind aufgrund
der Induktion und Wechselwirkung durch entstehende Antikörper gegen heterologe Proteine nicht
durchführbar. Da keine klinischen Hinweise auf ein kanzerogenes Potenzial von Immunglobulinen
vorliegen, sind keine experimentellen Studien mit heterogenen Spezies durchgeführt worden.
10
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Glyzin
Wasser für Injektionswecke
6.2
Inkompatibilitäten
Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, außer mit den unter
Abschnitt 6.6 angeführten.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
Nach dem Verdünnen auf eine niedrigere Konzentration wird empfohlen das Produkt unverzüglich zu
verwenden. Die Stabilität von KIOVIG nach Verdünnen mit einer 5%igen Glucoselösung auf eine
Endkonzentration von 50 mg/ml (5% Immunglobulin) wurde über 21 Tage bei 2°C bis 8°C und 28°C
bis 30°C nachgewiesen. Diese Studien schlossen aber weder mikrobiologische Kontamination noch
Sicherheitsaspekte mit ein.
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Im Kühlschrank lagern (2°C-8°C).
Nicht über 25°C lagern.
Nicht einfrieren
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Während der Laufzeit kann das Produkt bis zu 12 Monaten bei Raumtemperatur (nicht über 25°C)
gelagert werden. Das Datum der Umlagerung in die Raumtemperatur und das Ende der 12-monatigen
Periode sollen auf dem Außenkarton vermerkt werden. Wenn das Produkt einmal bei Raumtemperatur
gelagert wurde, darf es nicht wieder in den Kühlschrank zurückgegeben, sondern muss verworfen
werden, wenn es am Ende der 12-monatigen Periode nicht verbraucht wird.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
10, 25, 50, 100 oder 200 ml Durchstechflaschen (Typ I Glas) mit Stopfen (Brombutyl).
Packungsgröße: 1 Durchstechflasche
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Das Produkt vor Gebrauch auf Raum- oder Körpertemperatur bringen.
Wird eine verdünnte Lösung benötigt, empfiehlt sich die Verwendung einer 5%igen Glucoselösung.
Um eine Lösung mit 50 mg/ml (5%) Immunglobulin zu erhalten muss KIOVIG 100 mg/ml (10%) mit
dem gleichen Volumen an Glucoselösung verdünnt werden. Es wird empfohlen während der
Verdünnung das Risiko einer mikrobiellen Kontamination zu minimieren.
Infusionsbedingte Nebenwirkungen sollen durch Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit oder
Abbrechen der Infusion behandelt werden.
11
Vor Verabreichung soll das Produkt visuell auf Schwebeteilchen oder Verfärbung überprüft werden.
Trübe oder verfärbte Lösungen nicht verwenden. Nur klare oder leicht opaleszente, farblose bis leicht
gelbe Lösungen verabreichen.
KIOVIG darf nur intravenös verabreicht werden. Andere Verabreichungsarten wurden nicht geprüft.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen
zu entsorgen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Baxter AG
Industriestraße 67
A-1221 Wien, Österreich
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/05/329/001
EU/1/05/329/002
EU/1/05/329/003
EU/1/05/329/004
EU/1/05/329/005
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
19/01/2006
10.
STAND DER INFORMATION
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen
Arzneimittel-Agentur (EMEA) http://www.emea.europa.eu/ verfügbar.
12
ANHANG II
A.
HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN
URSPRUNGS UND INHABER DER
HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DIE FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH SIND
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN
13
A.
HERSTELLER DES WIRKSTOFFS BIOLOGISCHEN URSPRUNGS UND INHABER
DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DIE FÜR DIE CHARGENFREIGABE
VERANTWORTLICH SIND
Name und Anschrift der Hersteller des Wirkstoffs biologischen Ursprungs
Baxter AG
Industriestrasse 131
1221 Vienna
Austria
Baxter Manufacturing S.p.A.
Via della Chimica 5l
0210 – S.Rufina/Cittaducale, Rieti
Italy
Baxter Healthcare Corporation
4501 Colorado Boulevard
Los Angeles, CA
USA
Baxter S.A.
Boulevard René Branquart 80
B-7860 Lessines
Belgium
Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist
Baxter S.A.
Boulevard René Branquart 80
B-7860 Lessines
Belgium
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
•
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN
Arzneimittel, das der Verschreibungspflicht unterliegt.
•
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER SICHEREN
UND WIRKSAMEN ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS
Nicht zutreffend.
•
SONSTIGE BEDINGUNGEN
Staatliche Chargenfreigabe: Gemäß Artikel 114 der Richtlinie 2001/83/EG geänderte Fassung wird die
staatliche Chargenfreigabe von einem staatlichen Labor oder einem zu diesem Zweck autorisierten
Labor vorgenommen.
14
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
15
A. ETIKETTIERUNG
16
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG
AUSSENKARTON (1 g, 2,5 g, 5 g, 10 g und 20 g)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
KIOVIG 100 mg/ml Infusionslösung
Normales Immunglobulin vom Menschen
2.
WIRKSTOFF
Protein vom Menschen, 100 mg/ml, mit einem IgG-Gehalt von mindestens 98%.
3.
SONSTIGE BESTANDTEILE
Glyzin
Wasser für Injektionszwecke
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Infusionslösung (10%)
1 g in 10 ml
2,5 g in 25 ml
5 g in 50 ml
10 g in 100 ml
20 g in 200 ml
5.
HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Intravenöse Anwendung.
Packungsbeilage beachten.
6.
WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND
NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis: {MM/JJJJ}
Dem Kühlschrank entnommen am: __/__/____
Ende der 12-Monatsfrist bei Raumtemperatur am: __/__/____
17
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Im Kühlschrank lagern.
Nicht nach dem auf der Originalpackung angegebenen Verfalldatum verwenden.
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
KIOVIG kann bis zu 12 Monate bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) gelagert werden. Beginn und
Ende der 12-Monatsfrist sind auf der Produktschachtel zu vermerken. Nach Ablauf einer maximalen
Lagerfrist von 12 Monaten bei Raumtemperatur ist das Produkt zu verwenden oder zu verwerfen.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Baxter AG
Industriestraße 67
A-1221 Wien
Österreich
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/05/329/001 1 g /10 ml
EU/1/05/329/002 2,5 g /25 ml
EU/1/05/329/003 5 g/ 50 ml
EU/1/05/329/004 10 g/100 ml
EU/1/05/329/005 20 g/200 ml
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
14.
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
16.
INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT
KIOVIG
18
ANGABEN AUF DEM BEHÄLTNIS
DURCHSTECHFLASCHE/ETIKETT (5 g, 10 g und 20 g)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
KIOVIG 100 mg/ml Infusionslösung
Normales Immunglobulin vom Menschen
2.
WIRKSTOFF
Protein vom Menschen, 100 mg/ml, mit einem IgG-Gehalt von mindestens 98%.
3.
SONSTIGE BESTANDTEILE
Glyzin
Wasser für Injektionszwecke
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Infusionslösung (10%)
5 g in 50 ml
10 g in 100 ml
20 g in 200 ml
5.
HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Intravenöse Anwendung.
Packungsbeilage beachten.
6.
WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND
NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis: {MM/JJJJ}
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
Im Kühlschrank lagern.
Nicht nach dem auf der Originalpackung angegebenen Verfalldatum verwenden.
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
19
KIOVIG kann bis zu 12 Monate bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) gelagert werden. Beginn und
Ende der 12-Monatsfrist sind auf der Produktschachtel zu vermerken. Nach Ablauf einer maximalen
Lagerfrist von 12 Monaten bei Raumtemperatur ist das Produkt zu verwenden oder zu verwerfen.
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Baxter AG
Industriestraße 67
A-1221 Wien
Österreich
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/05/329/003 5 g/10 ml
EU/1/05/329/004 10 g/100 ml
EU/1/05/329/005 20 g/200 ml
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
14.
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
16.
INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT
20
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
DURCHSTECHFLASCHE/ETIKETT (1 g)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
KIOVIG 100 mg/ml Infusionslösung
Normales Immunglobulin vom Menschen
Intravenöse Anwendung.
2.
HINWEISE ZUR ANWENDUNG
Packungsbeilage beachten.
3.
VERFALLDATUM
Verw. bis:
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
1 g in 10 ml
6.
WEITERE ANGABEN
21
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
DURCHSTECHFLASCHE/ETIKETT (2,5 g)
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
KIOVIG 100 mg/ml Infusionslösung
Normales Immunglobulin vom Menschen
Intravenöse Anwendung.
2.
HINWEISE ZUR ANWENDUNG
Packungsbeilage beachten.
3.
VERFALLDATUM
Verw. bis:
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
5.
INHALT NACH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
2,5 g in 25 ml
6.
WEITERE ANGABEN
Im Kühlschrank lagern.
Nicht nach dem auf der Originalpackung angegebenen Verfalldatum verwenden.
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
KIOVIG kann bis zu 12 Monate bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) gelagert werden. Beginn und
Ende der 12-Monatsfrist sind auf der Produktschachtel zu vermerken. Nach Ablauf einer maximalen
Lagerfrist von 12 Monaten bei Raumtemperatur ist das Produkt zu verwenden oder zu verwerfen.
22
B. PACKUNGSBEILAGE
23
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
KIOVIG 100 mg/ml Infusionslösung
Normales Immunglobulin vom Menschen
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen.
•
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
•
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
•
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
•
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie
Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist KIOVIG und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Anwendung von KIOVIG beachten?
3.
Wie ist KIOVIG anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist KIOVIG aufzubewahren?
6.
Weitere Informationen
1.
WAS IST KIOVIG UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
KIOVIG gehört zur Gruppe der sogenannten Immunglobuline. Diese Arzneimittel enthalten
menschliche Antikörper, die auch in Ihrem Blut vorhanden sind. Antikörper helfen Ihrem Körper bei
der Immunabwehr. Arzneimittel wie KIOVIG werden bei Patienten verwendet, die nicht genügend
eigene Antikörper im Blut haben und zu häufigen Infektionen neigen. Sie können auch bei Patienten
eingesetzt werden, die zusätzliche Antikörper zur Heilung bestimmter entzündlicher Erkrankungen
benötigen (Autoimmunerkrankungen).
KIOVIG dient zur
Behandlung von Patienten, die über nicht genügend eigene Antikörper verfügen (Substitutionstherapie). Es gibt 3 verschiedene Gruppen:
1.
Patienten mit angeborenem Mangel an Antikörpern (primäre Immundefektsyndrome (PID)) wie
z. B.:
– Kongenitale Agammaglobulinämie oder Hypogammaglobulinämie,
– Allgemeine, variable Immunmangelkrankheit,
– Schwere kombinierte Immunmangelkrankheit,
– Wiskott-Aldrich-Syndrom.
2.
Patienten mit Erkrankungen des Blutes, die zu einem Mangel der Antikörperproduktion und
wiederkehrenden Infektionen führen (Myelome oder chronische lymphatische Leukämie mit
schwerer sekundärer Hypogammaglobulinämie).
3.
Kinder mit angeborenem AIDS und häufigen Infekten.
Behandlung von Patienten mit bestimmten entzündlichen Erkrankungen (Immunmodulation).
Es gibt 3 Gruppen:
Patienten, die nicht genügend Blutplättchen haben (idiopathische thrombozytopenische Purpura,
1.
ITP) und bei denen ein hohes Blutungsrisiko besteht bzw. in naher Zukunft eine Operation
vorgenommen wird.
24
2.
3.
Patienten mit einer Erkrankung, die zu mannigfachen Entzündungen der Nerven im gesamten
Körper führt (Guillain Barré-Syndrom).
Patienten mit einer Erkrankung, die zu vielfachen Entzündungen mehrerer Organe im Körper
führt (Kawasaki-Syndrom).
Behandlung oder Vorbeugung von Infektionen nach einer Knochenmarktransplantation
(allogene Knochenmarktransplantation).
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON KIOVIG BEACHTEN?
KIOVIG darf nicht angewendet werden,
Wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Immunglobuline oder einen der sonstigen Bestandteile
von KIOVIG sind.
Wenn Sie z. B. einen Immunglobulin-A-Mangel haben, könnten Sie Antikörper gegen Immunglobulin
A in Ihrem Blut haben. Da KIOVIG Spuren an Immunglobulin A enthält (maximal 0,14 mg/ml),
könnten Sie eine allergische Reaktion entwickeln.
Besondere Vorsicht bei der Anwendung von KIOVIG ist erforderlich
Wie lange muss während der Infusion überwacht werden?
•
Während der Infusion von KIOVIG werden Sie sorgfältig überwacht, um sicherzustellen, dass
keine Reaktion auftritt. Ihr Arzt achtet darauf, dass die Infusionsgeschwindigkeit von KIOVIG
für Sie geeignet ist.
•
Wird KIOVIG mit hoher Geschwindigkeit verabreicht, oder Sie leiden an einem Zustand mit
niedrigen Antikörperspiegeln im Blut (Hypo- oder Agammaglobulinämie), oder Sie haben
dieses Arzneimittel erstmals oder nach einer längeren Therapieunterbrechung (z. B. mehrere
Wochen) erhalten, könnte ein erhöhtes Nebenwirkungsrisiko bestehen. In diesen Fällen werden
Sie während und eine Stunde nach der Infusion engmaschig überwacht.
•
Haben Sie KIOVIG vorher bereits mehrmals und die letzte Behandlung erst vor kurzem
erhalten, werden Sie während und mindestens 20 Minuten nach der Infusion überwacht.
Wann ist eine Verlangsamung der Infusionsgeschwindigkeit oder ein Abbruch der Infusion
erforderlich?
In seltenen Fällen kann Ihr Körper zuvor gegen bestimmte Antikörper reagiert haben und ist daher
gegenüber Arzneimitteln, die Antikörper enthalten, empfindlich. Dies kann vor allem dann auftreten,
wenn Sie an einem Immunglobulin A-Mangel leiden. In diesen seltenen Fällen können Sie allergische
Reaktionen wie einen plötzlichen Blutdruckabfall oder einen Schock entwickeln, auch wenn Sie
bereits früher Medikamente, die Antikörper enthalten, erhalten haben.
Verspüren Sie während der Infusion von KIOVIG eine solche Reaktion, sollten Sie umgehend Ihren
Arzt informieren. Ihr Arzt wird entscheiden, ob die Infusionsrate verlangsamt werden kann, oder ob
die Infusion sogar abgebrochen werden muss.
Besondere Patientengruppen
•
Ihr Arzt wird besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen, wenn Sie übergewichtig, älter oder
Diabetiker(in) sind, an hohem Blutdruck oder zu geringem Blutvolumen (Hypovolämie) leiden,
oder wenn Sie Probleme mit Ihren Blutgefäßen (vaskuläre Erkrankungen) haben. Unter diesen
Umständen können Immunglobuline das Risiko auf einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall, eine
Lungenembolie oder eine tiefe Venenthrombose erhöhen; obwohl dies nur in seltenen Fällen
beobachtet wurde.
Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie Diabetiker sind. Obwohl KIOVIG keinen Zucker enthält,
kann es mit einer speziellen Zuckerlösung (Glukose 5%) verdünnt werden, was dann Ihren
Blutzuckerspiegel beeinflussen kann.
25
•
Ihr Arzt wird besondere Vorsicht walten lassen, wenn Sie Nierenprobleme haben oder früher
hatten oder wenn Sie Arzneimittel erhalten, die Ihre Nieren schädigen können (nephrotoxische
Arzneimittel), da das sehr seltene Risiko eines akuten Nierenversagens besteht.
Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an einer Nierenkrankheit leiden. Ihr Arzt wird dann
das passende intravenöse Immunglobulin für Sie auswählen.
Informationen über das Herkunftsmaterial von KIOVIG
KIOVIG wird aus menschlichem Plasma (dem flüssigen Anteil des Blutes) hergestellt. Bei der
Herstellung von Arzneimitteln aus menschlichem Blut oder Blutplasma werden eine Anzahl von
Maßnahmen durchgeführt, um einer Übertragung von infektiösen Erregern auf Patienten vorzubeugen.
Dazu gehören die sorgfältige Auswahl der Blut- und Plasmaspender - um sicherzustellen, dass
Personen mit Infektionsrisiko ausgeschlossen werden - sowie die Testung jeder einzelnen Spende und
der Plasmapools auf Virus- und Infektionsmarker. Die Hersteller dieser Produkte führen während der
Verarbeitung von Blut oder Plasma auch Schritte zur Inaktivierung oder Entfernung von Viren durch.
Trotzdem kann bei der Verabreichung von Arzneimitteln, die aus menschlichem Blut oder Plasma
hergestellt werden, das Risiko von Infektionskrankheiten durch Übertragung von infektiösen Erregern,
auch bislang unbekannter Natur, nicht völlig ausgeschlossen werden.
Die während der Herstellung von KIOVIG durchgeführten Maßnahmen werden für umhüllte Viren,
wie das humane Immunschwächevirus (HIV), Hepatitis B- und Hepatitis C-Virus sowie für nichtumhüllte Viren wie Hepatitis A und Parvovirus B19 als wirksam erachtet. KIOVIG enthält ebenso
bestimmte Antikörper, die dazu beitragen können, einer Infektion mit dem Hepatitis A-Virus oder
Parvovirus B19 vorzubeugen.
Bei Anwendung von KIOVIG mit anderen Arzneimitteln
•
•
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel
einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um
nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, oder wenn Sie in den vergangenen sechs
Wochen geimpft wurden.
Die Infusion von Immunglobulinen wie KIOVIG kann die Wirkung von VirusLebendimpfstoffen, wie Masern, Röteln, Mumps oder Windpocken beeinträchtigen. Daher soll
nach der Verabreichung dieser Produkte ein Zeitraum von 3 Monaten verstreichen, bevor mit
einem Virus-Lebendimpfstoff geimpft wird. Bei Masern kann dieser Zeitraum bis zu 1 Jahr
dauern.
Auswirkungen auf Bluttests
KIOVIG enthält ein breites Spektrum verschiedener Antikörper, von denen einige das Ergebnis von
Bluttests beeinflussen können. Wird nach der Verabreichung von KIOVIG ein Bluttest durchgeführt,
informieren Sie bitte die Person, die das Blut abnimmt, oder Ihren Arzt darüber.
Schwangerschaft und Stillzeit
•
•
•
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Ihr Arzt entscheidet, ob
KIOVIG während der Schwangerschaft und der Stillzeit eingesetzt werden darf.
Es liegen keine Daten für die Verwendung von KIOVIG bei Schwangeren oder stillenden
Müttern vor. Dennoch wurden Arzneimittel, die Antikörper enthalten jahrelang bei
Schwangeren oder Stillenden angewendet und es hat sich gezeigt, dass keine schädlichen
Wirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft oder das Neugeborene zu erwarten sind.
Erhalten Sie während der Stillzeit KIOVIG werden die Antikörper dieses Arzneimittels auch in
der Muttermilch gefunden. Daher kann Ihr Kind vor bestimmten Infektionen geschützt sein.
26
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
KIOVIG hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen.
3.
WIE IST KIOVIG ANZUWENDEN?
KIOVIG ist zur intravenösen Verabreichung (Infusion in eine Vene) bestimmt. Die Infusion wird von
Ihrem Arzt oder einer Krankenschwester verabreicht. Die Dosis hängt von Ihrem Zustand und Ihrem
Körpergewicht ab.
Zu Beginn Ihrer Infusion erhalten Sie KIOVIG mit einer geringen Infusionsgeschwindigkeit. Bei guter
Verträglichkeit kann Ihr Arzt die Infusionsgeschwindigkeit schrittweise erhöhen.
Wenn Sie eine größere Menge KIOVIG erhalten haben, als Sie sollten
Wenn Sie mehr KIOVIG erhalten haben, als Sie sollten, könnte Ihr Blut zu dick (hyperviskös) werden.
Dies kann vor allem dann auftreten, wenn Sie ein Risikopatient sind, z. B. ein älterer Patient sind oder
Nierenprobleme haben.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann KIOVIG Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen. Mögliche Nebenwirkungen können durch eine Verringerung der Infusionsgeschwindigkeit
reduziert werden.
•
•
•
•
•
Gelegentlich kam es zum Auftreten von Allgemeinreaktionen wie Schüttelfrost,
Kopfschmerzen, Fieber, Erbrechen, allergische Reaktionen, Übelkeit, Gelenksschmerzen,
niedriger Blutdruck und mäßige Rückenschmerzen.
In seltenen Fällen wurden ein plötzlicher Blutdruckabfall und in Einzelfällen allergische
Reaktionen (anaphylaktischer Schock) beobachtet, auch wenn die Patienten bei früheren
Verabreichungen keine Reaktion gezeigt haben.
Fälle von vorübergehender Hirnhautentzündung (reversible aseptische Meningitis), Einzelfälle
eines vorübergehenden Abfalls der Zahl an roten Blutkörperchen (reversible hämolytische
Anämie/Hämolyse), vorübergehender Anstieg der Leberfunktionswerte (Lebertransaminasen)
und seltene Fälle von ekzemähnlichen Symptomen (vorübergehende Hautreaktionen) wurden
im Zusammenhang mit Immunglobulinpräparaten beobachtet.
Ebenso wurden ein Anstieg des Kreatininwertes im Blut und Nierenversagen beobachtet.
Sehr selten wurde in möglichem Zusammenhang mit der Immunglobulingabe über die Bildung
von Blutgerinnseln in den Venen (thromboembolische Reaktionen) und als Folge davon
Herzinfarkt, Schlaganfall, Lungenschädigung (Pulmonalembolie) und tiefer Venenthrombose
berichtet.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie
erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation
angegeben sind.
27
5.
WIE IST KIOVIG AUFZUBEWAHREN?
•
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
•
Sie dürfen KIOVIG nicht nach Ablauf des Verfalldatums anwenden, das auf dem Etikett und
auf dem Außenkarton nach „verwendbar bis“ angegeben ist. Das Verfalldatum bezieht sich auf
den letzten Tag des angegebenen Monats.
•
Im Kühlschrank lagern (2°C-8°C).
•
Nicht über 25°C lagern
•
Nicht einfrieren.
•
In der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen.
•
KIOVIG kann einmalig bis zu 12 Monate bei Raumtemperatur (nicht über 25°C) gelagert
werden. Das Datum der Umlagerung auf Raumtemperatur und das Ende der 12-Monatsfrist ist
auf dem Außenkarton zu vermerken. Einmal bei Raumtemperatur gelagert, darf KIOVIG nicht
wieder in den Kühlschrank zurückgegeben werden, sondern ist am Ende der 12 Monats-Frist
unmittelbar zu verbrauchen oder zu verwerfen.
6.
WEITERE INFORMATIONEN
Was KIOVIG enthält
–
–
Der Wirkstoff ist Normales Immunglobulin G vom Menschen.
KIOVIG enthält 10% (100 mg/ml) humanes Protein, mit einem IgG-Gehalt von mindestens 98%.
Die sonstigen Bestandteile sind Glyzin und Wasser für Injektionszwecke.
Wie KIOVIG aussieht und Inhalt der Packung
KIOVIG ist eine Infusionslösung in einer Durchstechflasche (1 g/10 ml oder 2,5 g/25 ml oder,
5 g/10 ml oder 10 g/100 ml oder 20 g/200 ml – Packungsgröße von 1 Durchstechflasche). Die Lösung
ist klar oder leicht opaleszent, farblos oder leicht gelb.
Pharmazeutischer Unternehmer
Baxter AG
Industriestraße 67
A-1221 Wien
Österreich
Hersteller
Baxter S.A.
Boulevard René Branquart, 80
B-7860 Lessines
Belgien
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
28
Belgique/België/Belgien
Baxter Belgium SPRL
Bd. de la Plaine/Pleinlaan 5
B-1050 Bruxelles/Brussel/Brüssel
Tél/Tel.: + 32 2 650 1711
Luxembourg
Baxter Belgium SPRL
Bd. de la Plaine
B-1050 Bruxelles, Belgique
Tél/Tel.: + 32 2 650 1711
България
ТП Бакстер АД
Ул. Рачо Димчев 4
София 1000 .
Teл.: + 359 2 9808482
Magyarország
Baxter Hungary Kft
Česká republika
Baxter Czech spol.s.r.o.
Opletalova 55
CZ-110 00 Praha 1
Tel.: + 420-225 774 111
Malta
Baxter Healthcare Ltd
Wallingford Road
Compton Berkshire RG20 7QW
United Kingdom
Tel.: + 44 1635 206345
Kύπρoς
Baxter Hellas EPE
Εθνάρχου Μακαρίου 34
Ηλιούπολη
GR – 163 41 Αθήνα/Ελλάδα
Τηλ: + 30-210-99 87 000
Nederland
Baxter B.V.
Kobaltweg 49
NL-3542 CE Utrecht
Tel.: + 31 30 2488911
Danmark
Baxter A/S
Gydevang 43
DK-3450 Allerød
Tel.: + 45 48 16 64 00
Norge
Baxter AS
Gjerdrumsvei 11
N-0486 Oslo
Tel.: + 47 22 58 4800
Deutschland
Baxter Deutschland GmbH
Edisonstraße 4
D-85716 Unterschleißheim
Tel: + 49 89 31701 0
Österreich
Baxter Vertriebs GmbH
Landstraβer Hauptstraβe 99 /Top 2A
A-1031 Wien
Tel.: + 43 1 71120 0
Eesti
AS Oriola
Saku tn. 8
EE-11314 Tallinn
Tel.: + 372 6 515 100
Polska
Baxter Poland Sp. z o.o.
ul. Kruczkowskiego 8
PL-00-380 Warszawa
Tel.: + 48 22 4883 777
Ελλάδα
Baxter Hellas EPE
Εθνάρχου Μακαρίου 34
Ηλιούπολη
GR – 163 41 Αθήνα
Τηλ: + 30-210-99 87 000
Portugal
Baxter Médico Farmacêutica Lda
Sintra Business Park
Zona Industrial da Abrunheira, Edifício 10
P-2710-089 Sintra
Tel.: + 351 21 9252500
Népfürdő u. 22H-1138 Budapest
Tel.: + 361 202 19 80
29
España
Baxter S.L.
Pouet de Camilo, 2
E-46394 Ribarroja del Turia (Valencia)
Tel.: + 34 96 2722800
România
Farmaceutica Remedia SA
Str. Octavian nr.42
Sector 3
Bucureşti 031232 - RO
Tel: + 40 21 321 01 90
France
Baxter
Avenue Louis Pasteur BP 56
F-78311 Maurepas Cedex
Tél.: + 33 1 3461 5050
Slovenija
Baxter d.o.o.
Železna cesta 18
SL-1000 Ljubljana
Tel.: + 386 1 420 16 80
Ireland
Baxter Healthcare Ltd
Unit 7 Deansgrange Industrial Estate
IRL – Blackrock, Dublin
Tel.: + 353 1 2065500
Slovenská republika
Baxter AG, o. z.
Dúbravská cesta 2
SK-841 04 Bratislava
Tel.: + 421 2 59418455
Ísland
Icepharma hf
Lynghalsi 13
IS-110 Reykjavík
Simi: + 354 540 8000
Suomi/Finland
Baxter Oy
PL 270
Valimotie 15 A
FIN-00381 Helsinki
Puh/Tel: + 358 9 8621111
Italia
Baxter S.p.A.
Sverige
Baxter Medical AB
Torshamnsgatan 35
S-164 40 Kista
Tel.: + 46 8 6326400
Piazzale dell’Industria 20
I-00144 Roma
Tel.: + 39 06 324911
Latvija
SIA Oriola-Rīga
Dzelzavas iela 120 M
RĪGA LV-1021
Tel.: + 371 7 802 450
United Kingdom
Baxter Healthcare Ltd
Wallingford Road
Compton Berkshire RG20 7QW - UK
Tel.: + 44 1635 206345
Lietuva
UAB TAMRO atstovybė
S. Žukausko g. 29-1
LT-09129 Vilnius
Tel.: + 370 5 269 16 91
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen
Arzneimittel-Agentur (EMEA) http://www.emea.europa.eu/verfügbar.
30
DIE FOLGENDEN INFORMATIONEN SIND NUR FÜR ÄRZTE BZW. MEDIZINISCHES
FACHPERSONAL BESTIMMT:
Art der Anwendung
•
•
•
KIOVIG darf nur intravenös verabreicht werden. Andere Verabreichungsarten wurden nicht
untersucht.
Während der ersten 30 Minuten sollte KIOVIG mit einer anfänglichen
Infusionsgeschwindigkeit von 0,5 ml/kg Körpergewicht/Stunde intravenös infundiert werden.
Bei guter Verträglichkeit kann die Infusionsrate schrittweise bis maximal 6 ml/kg
Körpergewicht/Stunde gesteigert werden. Klinische Daten einer geringen Anzahl von Patienten
zeigen, dass erwachsene Antikörpermangelpatienten eine Infusionsgeschwindigkeit von bis zu
8 ml/kg KG/Stunde gut vertragen.
Wird vor der Infusion eine Verdünnung auf niedrigere Konzentrationen benötigt, kann KIOVIG
mit 5 iger Glukose auf eine Endkonzentration von 50 mg/ml (5% Immunglobulin) verdünnt
werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen
•
•
Infusionsbedingte Nebenwirkungen sollen durch Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit oder
Abbrechen der Infusion behandelt werden.
Es wird empfohlen jede Verabreichung von KIOVIG mit Produktnamen und Chargennummer
zu dokumentieren.
Inkompatibilitäten
Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Besondere Lagerungshinweise
•
Nach dem Verdünnen wird empfohlen KIOVIG unverzüglich zu verwenden. Die Stabilität von
KIOVIG nach Verdünnung mit einer 5% Glukoselösung auf eine Endkonzentration von
50 mg/ml (5%iges Immunglobulin) wurde für 21 Tage bei 2°C bis 8°C und 28°C bis 30°C
nachgewiesen. Diese Studien schlossen aber weder mikrobiologische Kontamination noch
Sicherheitsaspekte ein.
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
•
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•
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•
Das Produkt vor Gebrauch auf Raum- oder Körpertemperatur bringen.
Vor Verabreichung soll KIOVIG visuell auf Schwebeteilchen oder Verfärbung überprüft
werden. Es dürfen nur klare oder leicht opaleszente, farblose bis leicht gelbe Lösungen
verabreicht werden. Trübe oder verfärbte Lösungen nicht verwenden.
Zum Verdünnen wird eine 5%ige Glukoselösung empfohlen. Um eine Lösung mit 50 mg/ml
(5%) Immunglobulin zu erhalten muss KIOVIG 100 mg/ml (10%) mit dem gleichen Volumen
an Glukoselösung verdünnt werden. Es wird empfohlen während der Verdünnung das Risiko
einer mikrobiellen Kontamination zu minimieren.
Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen
Anforderungen zu entsorgen.
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Dosierungsempfehlungen
Indikation
Substitutionstherapie bei:
Dosis
– primärem Immunmangel
– Initialdosis:
0,4-0,8 g/kg KG
– danach:
0,2-0,8 g/kg KG
Häufigkeit der Infusion
alle 2-4 Wochen, um den IgGPlasmaspiegel auf mindestens 4-6 g/l zu
halten
– sekundärem Immunmangel
0,2-0,4 g/kg KG
alle 3-4 Wochen, um den IgGPlasmaspiegel auf mindestens 4-6 g/l zu
halten
– Kinder mit AIDS
Immunmodulation:
0,2-0,4 g/kg KG
alle 3-4 Wochen
– Idiopathische, thrombozytopenische
Purpura
0,8-1 g/kg KG
am 1.Tag, ggf. innerhalb von 3 Tagen
einmal wiederholen
oder
0,4 g/kg KG/d
für 2-5 Tage
– Guillain Barré-Syndrom
0,4 g/kg KG/d
für 3-7 Tage
– Kawasaki-Syndrom
1,6-2 g/kg KG
auf mehrere Dosen verteilt über 2-5
Tage zusammen mit Acetylsalicylsäure
oder
2 g/kg KG
als Einzeldosis zusammen mit
Acetylsalicylsäure
Allogene Knochenmarktransplantation:
– Behandlung von Infektionen und
Prophylaxe einer Graft-versus-HostDisease
0,5 g/kg KG
jede Woche von 7 Tage vor bis 3
Monate nach der Transplantation
– Anhaltender Mangel an
Antikörperproduktion
0,5 g/kg KG
Jeden Monat, bis die Antikörperspiegel
normale Werte erreicht haben
KG = Körpergewicht
d = Tag
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