597_673_BIOsp_0614_- 19.09.14 07:49 Seite 640 640 W I S S EN SCH AFT · JOU R NAL CLUB ÿ Synthesetrigger von aktiven Exportproteinen ÿ Männer bringen die Evolution voran ÿ Phototrophe Gemmatimonadetes ÿ Stoffwechsel auch ohne Zelle? Lothar Jaenicke Jochen Graw Johannes Sander © Springer-Verlag 2014 Synthesetrigger von aktiven Exportproteinen Die aktive tertiäre Faltform eines Wirkproteins entsteht im Endoplasmatischen Retikulum durch einen sekundären Suchvorgang unter den primär im Ribosom synthetisierten Polypeptidketten und wird dann ins Zytosol zum Weitertransport entlassen. Molekulare ChaperonKompartimente helfen, die Konformationsausbeute zu verbessern, indem sie intra- und intercatenare Fehlaggregationen verhindern oder auflösen. Aber sie helfen nicht nur, sondern suchen aktiv nach Falschfaltungen mithilfe eines lange vermuteten allgemeinen Chaperon-„Triggerfaktors“ (TF), der mit wachsenden und mit in das Zytosol freiwerdenden Polypeptidketten wechselwirkt und sie (aus)sortiert. ó Er wurde nun von A. Mashaghi et al. (Nature (2013) 500:98–101) bei Escherichia coli mit konzeptuell intelligenter und technisch eleganter, optischer Pinzettenmethodik am Maltoseparadigma verifiziert. Ein Maltose-Bindeprotein(MBP)-Molekül wurde zwischen zwei Halterungen in einen Laser-Lichtstrahl positioniert. N-seits ist es über eine Streptavidin/Biotin-Lasche mit einem 920 nm-langen DNA-Binder fixiert; am C-Ende über einen Digoxygenin(D)/(D)-Antikörpermyc-tag-Aggregationskomplex an einer senkrecht zum Lichtstrahl bewegbaren Pipette um bis zu 1 μM Länge (= x) dehnbar (Kraft in pN = y) gehalten. Aufgezeichnet wird das x/y-Diagramm. Man beobachtet ohne TF zwischen voll gefaltetem (N)- und voll gestrecktem (U)-Zustand reproduzierbare Stufungen in der Längenverteilung nach dem Kette/Wurm-Modell von C. F. Marko und D. Siggia (Macromolecules (1995) 28:8759–8770). Im Dehnungs/Relaxations-Experiment mit TF werden diese in charakteristischer Weise verschoben und zu nahezu inverser neuer Ordnung vermehrt. TF bindet nachweislich an MBP-Bruchstücke, erhöht ihre Denaturierungstemperatur und verzögert die Faltung der naszierenden Polypeptidketten weit über die Zeit der Domänenbildung hinaus. Die native Konformation einer im Entstehen begriffenen Polypeptidkette wird also direkt während der Synthese durch Abschreiten der Energiefläche ausgekundschaftet. Y Diese hier nachgewiesenen Wechselwirkungen in der enzymatischen Maltose-Synthese lassen extrapolieren, dass Chaperone und Proteine allgemein ein positiv gekoppeltes Kontrollsystem zur Lieferung einwandfreier Produkte bilden. Lothar Jaenicke ó Männer bringen die Evolution voran Mutationen in der Keimbahn bestimmen das Tempo der molekularen Evolution, die genetische Vielfalt und die genetische Fitness. Die durchschnittliche Rate von Punktmutationen beträgt bei Menschen etwa 1,2 × 10–8 pro Basenpaar und Generation; daran sind Männer etwa 3–4 mal häufiger beteiligt als Frauen – und mit jedem zusätzlichen Jahr des Vaters (bei der Konzeption) kommen genomweit 1–2 Mutationen hinzu. ó Oliver Venn und seine Kolleginnen und Kollegen aus Oxford, UK, und Rijswijk, Niederlande, haben die Mutationsrate in unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, bestimmt (Venn O et al., Science (2014) 344:1272–1275). Die Autoren haben dazu das Genom von neun Schimpansen (Pan troglodytes verus) aus drei Generationen vollständig sequenziert. Innerhalb des ganzen Stamm- baums gab es 375 autosomale Crossingovers; 58 Prozent davon stammten aus der männlichen Keimbahn. Ingesamt beobachteten die Autoren 204 de novo-Punktmutationen; davon sind die meisten C→T-Transitionen an CpGStellen. Die Mutationen kommen häufig in Gruppen vor, d. h. bei 17 Prozent aller Punktmutationen befindet sich innerhalb 1 Mb eine andere Mutation. Die Häufigkeit der Mutationen nimmt mit dem Alter des Vaters zu (3 Mutationen pro Jahr), aber nicht mit dem der Mutter (6,7 de novo-Mutationen). Die Geschlechtsreife der männlichen Affen beginnt mit ca. 8 Jahren; das Durchschnittsalter der Väter in der Kohorte lag bei ca. 19 Jahren (in der freien Wildbahn sind es ca. 24 Jahre). Die Autoren berechnen für Schimpansen in der freien Wildbahn ein Verhältnis der Mutationen in der männlichen zur weiblichen Keimbahn von 7,8. Y Die Autoren diskutieren Unterschiede im Sexualverhalten als Ursache für den Unterschied der männlichen Mutationsraten bei Menschen und Schimpansen: Menschen leben heute überwiegend monogam, Schimpansen aber in Gruppen mit vielen männlichen und weiblichen Tieren. Daraus wird ein unterschiedlicher Selektionsdruck auf die Keimzellen abgeleitet: wenn ein Schimpansen-Weibchen sich mit mehreren männlichen Tieren paart, bedeutet das einen höheren Selektionsdruck auf die Spermien der Schimpansen. Um die Hypothese zu testen, wollen die Autoren die Mutationsrate bei Gorillas bestimmen: Gorillas leben in Gruppen mit einem dominierenden männlichen Tier und vielen weiblichen Tieren – so sollte die Mutationsrate bei männlichen Gorillas niedriger sein als bei Menschen. Jochen Graw ó BIOspektrum | 06.14 | 20. Jahrgang 597_673_BIOsp_0614_- 19.09.14 07:49 Seite 641 641 Wolfgang Buckel Thorsten M. Hoffmann Tobias Madl Cornelia Welte Volkmar Braun Daniel-Christoph Wagner Phototrophe Gemmatimonadetes Außer Pflanzen betreiben auch Vertreter von sechs Bakterienphyla eine (Bacterio-) Chlorophyll-basierte Photosynthese: Cyanobakterien, Proteobakterien, Chlorobien, Chloroflexi, Firmicutes und Acidobacterien. Jetzt kann diese Liste durch einen Vertreter aus dem seltenen und bislang kaum untersuchten Phylum Gemmatimonadetes erweitert werden. ó Yonghui Zeng et al. (Proc Nat Acad Sci USA (2014) 111:7795–7800) fanden unter zahlreichen aus einem Süßwassersee in der Wüste Gobi isolierten, phototrophen Proteobakterien auch ein bevorzugt semiaerob wachsendes Bakterium (Isolat AP64), dessen 16S-rRNA zu 96 Prozent mit der 16-sRNA von Gemmatimonas aurantiaca T-27T – dem Typstamm der Gemmatimonadetes - übereinstimmt. Die Gesamtgenomsequenz des Bakteriums offenbarte ein vollständiges Photosynthesegencluster (PGC) sowie Gene für die Glykolyse und den Citratzyklus, während kein Stoffwechselweg zur Fixierung von anorganischem Kohlenstoff gefunden werden konnte. Das PGC wird exprimiert und liefert einen funktionierenden Photosyntheseapparat mit Typ-II-Reaktionszentrum (Chinontyp). AP64 lebt somit wahrscheinlich fakultativ photoheterotroph und nutzt die Lichtenergie wie andere aerobe und anoxygen-phototrophe Bakterien mit Bacteriochlorophyll (ABC-Bakterien) nur als Zubrot zu seiner ansonsten chemotrophen Lebensweise. Hinweise auf entsprechende Stämme wurden auch im Yellowstone Lake und in dänischem Abwasser gefunden Y Wahrscheinlich haben die heute phototrophen Vertreter der Gemmatimonadetes ihren Photosyntheseapparat (der Zusatz „-synthese“ ist hier eigentlich unangebracht, da keine CO2Fixierung stattfindet) wahrscheinlich einst durch horizontalen Gentransfer von einem Purpurbakterium erhalten. PGCs können nachweislich durch Phagen, Gentransfergen(GTA)Partikel oder Plasmide übertragen werden. Ungewöhnlich ist jedoch die große phylogenetische Distanz zwischen Spender und Empfänger. Johannes Sander ó Jochen Schmid Martin Daus Kurz gefasst Stoffwechsel auch ohne Zelle? ó Neues Nukleotidylzyklasetoxin entdeckt Der Erreger des Keuchhustens, Bordetella pertussis, und der des Milzbrands, Bacillus anthracis, produzieren Calmodulin-stimulierte Adenylylzyklase(AC)-Toxine, die in Zellen des Immunsystems die Konzentration von cAMP massiv erhöhen und dadurch die Infektabwehr paralysieren. Das Typ-III-Sekretionsprotein ExoY von Pseudomonas aeruginosa ist eine Nukelotidylzyklase (NC), die vor allem die cGMP und cUMP produziert und Zelltod induziert (Beckert U et al., Biochem Biophys Res Commun (2014) 450:870–874). Vibrio vulnificus kann schwere Infektionen beim Menschen hervorrufen und produziert ein Biotyp-3MARTX-Toxin, das strukturelle Ähnlichkeit mit ExoY besitzt (Ziolo KJ et al., Infection Immunity (2014) 82:2148–2157). Das Toxin besitzt ACAktivität, die aber noch niedriger ist als die entsprechende niedrige AC-Aktivität von ExoY. Eine potenzielle NC-Aktivität des MARTX-Toxins ist bislang noch nicht untersucht worden, aber es ist wahrscheinlich, dass das Toxin auch cGMP, cUMP und cCMP produziert. In Anbetracht der immer größer werdenden Problematik der Antibiotika-Resistenz stellen bakterielle NC-Toxine eine hochinteressante Zielstruktur für neue Antibiotika dar. Roland Seifert Markus A. Keller et al. (Mol Syst Biol (2014) 10:725) fanden, dass das Erhitzen von Fruktose-1,6-bisphosphat oder 6-Phosphoglukonat in reinem Wasser (70 °C, 5 h) zu Intermediaten der Glykolyse und des Pentosephosphatzylus führt. Zugabe von Fe(II) beschleunigt diese Reaktionen und vermehrt die Anzahl der Intermediate. Diese Experimente weisen darauf hin, dass unter den vermuteten Bedingungen des Urozeans wichtige Stoffwechselwege schon vor dem Entstehen der Enzyme abgelaufen sein könnten. ó Enzyme haben also keine neuen Stoffwechselwege geschaffen, sondern bereits existierende gefördert und in geordnete Bahnen gelenkt. Diese Ergebnisse haben bei manchen Lesern den Eindruck hinterlassen, dass diese Arbeit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Entstehung des Lebens liefere (www.scinexx.de/wissen-aktuell-17503-201404-29.html). Doch im Urozean gab es sicher weder Fruktose-1,6-bisphosphat noch 6-Phos- ó Bakterielle Tyrosin-Phosphatase kontrolliert pflanzliche Immunantwort Das Molekül-Wechselspiel bei der Wurzelknöllchenbildung der Leguminosen nach NodBindung bewirkt an die Plasmamembran eine Konformationsänderung durch die HMGCoAReduktase, durch die die Gen-Kette für die Knöllchen-Morphogenese in Gang kommt (Charpentier M et al., Plant Cell (2008) 20:3467–3479). Auch die konstitutive Immunität der Pflanzen beruht auf der Erkennung von Molekülmustern der Pathogene (PAMP) durch passende Rezeptoren (PRR) auf der passiven Wirtszell-Oberfläche. Viele von ihnen sind Kinasen; so auch die EFR-Rezeptorkinase von Arabidopsis thaliana (at). Sie erkennt EF-TU (elongation factor thermo unstable) abgeleitete elf18-Peptide des pathogenen Pseudomonas syringae (ps) an mehreren Resten und phosphoryliert diese. Das ausschlaggebende Signal für die Aktivierung ist die Markierung von Tyr1836. Sie wird im dynamischen Wirt/Gast-Konkurrenzsystem durch ps-TyrPhosphatase HopAO1 spezifisch gespalten und kontrolliert dadurch die Immunantwort (Macho AP et al., Science (2014) 343:1509–1512). Lothar Jaenicke BIOspektrum | 06.14 | 20. Jahrgang phoglukonat. Diese Verbindungen mussten erst aus CO2 und Wasserstoff über Essigsäure und Brenztraubensäure synthetisiert werden. Da die Reduktionskraft des Wasserstoffs nicht ausreicht, um CO2 über CO zu Essigsäure zu reduzieren, wird ein bifurkierendes System benötigt, dass ein stärker reduzierendes Agens wie das heutige Ferredoxin bereitstellt (Buckel W et al, Biochim Biophys Acta (2013) 1827:94–113). Außerdem musste eine Kompartimentierung durch eine Protozelle stattfinden, damit die Syntheseprodukte nicht sofort vom Ozean ausverdünnt werden. Y In der Protozelle könnte ein elektrochemischer Na+-Gradient aufgebaut werden, der ATPSynthese ermöglicht (Martin WF et al., Science (2014) 344:1092–1093). Ohne ATP gibt es kein Fruktose-1,6-bisphosphat oder 6-Phosphogluconat, die – wie von Keller et al. gefunden – ohne Enzyme zu Ribose-5-phosphat, einem Baustein der RNA und einer Vorstufe der DNA, umgesetzt werden könnten. Wolfgang Buckel ó 597_673_BIOsp_0614_- 19.09.14 07:49 Seite 642 642 W I S S EN SCH AFT · JOU R NAL CLUB ÿ Wirkung von Leucin auf den mTORC1-Signalweg ÿ Verschränkung der Hippo- und Wnt-Signalwege ÿ Darm-Mikrobiota staatenbildender Bienen und Hummeln ÿ Murein-Flippase: MurJ oder FtsW? Wirkung von Leucin auf den mTORC1-Signalweg Die Proteinbiosynthese wird in Gegenwart von Wachstumsfaktoren und Aminosäuren durch den Proteinkomplex mTORC1 aktiviert. Nach allen bisherigen Modellen ist für die Aminosäuren-induzierte Aktivierung von mTORC1 dessen Rekrutierung an die lysosomale Membran essenziell. J. Averous et al. (Cell Signal (2014) 26:1918–1927) zeigten, dass dies bei Leucin nicht zutrifft. ó Mittels Immunfärbung konnte gezeigt werden, dass bei Kultivierung von HEK293-Zellen in Aminosäure-haltigem Medium mTORC1 an die lysosomale Membran lokalisiert und aktiv ist, was sich in der Phosphorylierung der mTORC1-Substrate p70S6K und 4E-BP1 äußert. Bei Zellen, die in Aminosäure-freies Medium überführt werden, zeigt sich schon nach kurzer Zeit eine diffuse Verteilung von mTORC1 über die Zelle und eine Inaktivierung der mTORC1-Kinaseaktivität. Wird den Zellen statt allen Aminosäuren nur Leucin entzogen, findet ebenso keine Phosphorylierung der mTORC1-Substrate statt. Interessanterweise bleibt jedoch der mTORC1-Komplex am Lysosom lokalisiert. Die Aktivierung von mTORC1 kann in Zellen, die in Aminosäure-freiem Medium „ausgehungert“ wurden, wiederhergestellt werden, indem alle Aminosäuren oder lediglich Leucin in das Medium gegeben wird. Im ersten Fall wird mTORC1 zum Lysosom rekrutiert, im zweiten Fall nicht. Werden alle Aminosäuren außer Leucin zugegeben, lokalisiert mTORC1 zwar am Lysosom, die mTORC1-Substrate p70S6K und 4E-BP1 werden allerdings nicht phosphoryliert. Leucin ist somit zur Aktivierung von mTORC1 notwendig und ausreichend – die Lokalisierung von mTORC1 an die lysosomale Membran ist dabei nicht essenziell und wird wahrscheinlich durch andere Aminosäuren initiiert. Die Rekrutierung von mTORC1 an die lysosomale Membran wird durch die Rag-GTPasen vermittelt. Bei einem Knock-down von Rag C und D ist zwar die Lokalisierung von mTORC1 an das Lysosom gestört, dennoch findet keine Abnahme der p70S6K- und 4E-BP1-Phosphorylierung statt. Auch dies zeigt, dass die Lokalisierung von mTORC1 an die lysosomale Membran nicht obligatorisch für dessen Aktivität ist. Y Die Regulation des mTORC1-Signalweges ist ein äußerst komplexes Themengebiet, das durch die Arbeit von Averous et al. um wichtige Punkte erweitert wurde. Dabei muss in allen bisherigen Modellen nicht nur die Rolle des Lysosoms, sondern auch die der Rags bei der mTORC1-Aktivierung detaillierter bestimmt werden. Beides ist komplexer, als bisher angenommen. Thorsten M. Hoffmann ó Verschränkung der Hippo- und Wnt-Signalwege Die Hippo- und Wnt-Signalübertragungswege treten in allen Stämmen des Tierreichs auf und sind von entscheidender Bedeutung in einer Vielzahl von Entwicklungsprozessen wie Zellwachstum, Differenzierung und Homöostase. Um ein ausgewogenes Wachstum und die Reparatur von Gewebe zu gewährleisten, müssen diese Signalwege in Abstimmung handeln. In einer herausragenden Publikation berichtet die Gruppe von Stefano Piccolo wie diese Signalwege miteinander verschränkt sein könnten (Cell (2014) 158:1–14). ó In vielen Krebsarten findet man eine Aktivierung des Wnt- in Kombination mit einer Deaktivierung des Hippo-Signalwegs. Diese gegenläufigen Effekte auf das Wachstum üben die Synthesewege über ähnliche Steuerungsmechanismen unter Verwendung sekundärer Botenstoffproteine aus. Aktivierung des WntSignalwegs führt zur Stabilisierung des Botenstoffs β-Catenin. Dadurch kann β-Catenin in den Zellkern gelangen, wo es die Expression von Wnt-Zielgenen induziert. Aktivierung des Hippo-Signalwegs führt zum Gegenteil – die Botenstoffe YAP/TAZ werden aus dem Zellkern in das Zytoplasma transportiert, und die Genexpression unterdrückt. Sowohl β-Catenin, als auch YAP1/TAZ werden im Zytoplasma phosphoryliert, ubiquitiniert, und abgebaut. Und sie binden aneinander – YAP1 und TAZ bilden Homo- und Heterodimere, und jedes der beiden Proteine kann an β-Catenin binden. In einer kürzlich erschienenen Arbeit wurden nun erstmals experimentelle Beweise dafür geliefert dass YAP und TAZ integrale Bestandteile des β-catenin destruction complex sind (Bernier R et al., Cell (2014) 158:1–14). Dieser große Multi-Protein-Komplex dient dem Wnt-Signalweg zur strengen Regulierung freier β-Catenin-Mengen. YAP/TAZ wird ebenso wie β-Catenin in den destruction complex eingebaut, was zu einer Deaktivierung der Expression von Hippo-Zielgenen führt. Die Gegenwart von YAP/TAZ verstärkt den Abbau von β-Catenin durch Rekrutierung der E3-Ubiquitinligase β-TrCP. Dies stellt den bislang angenommenen Abbaumechanismus von β-Catenin in Frage. Außerdem wird YAP/TAZ nach Aktivierung des Wnt-Signalwegs aus dem destruction complex entfernt, lokalisiert im Zellkern und aktiviert die Expression von YAP/TAZ-Zielgenen. Dies hat wichtige Auswirkungen im Bereich von Wnt-assoziierten Krebserkrankungen; oft kommt es in diesem Zusammenhang zu einer Aktivierung von YAP/TAZ. Deaktivierung von YAP/TAZ wirkt der Proliferation und Selbsterneuerung von Krebszellen entgegen und könnte einen neuen Behandlungsansatz darstellen. Y Diese Arbeit zeigt erstmals die molekularen Mechanismen der Verschränkung der Hippo- und Wnt-Signalwege auf. Dieser Schritt ist essenziell um die Grundlagen der Gewebeentwicklung, deren Regeneration sowie Störungen darin in Krebserkrankungen zu verstehen. Tobias Madl ó BIOspektrum | 06.14 | 20. Jahrgang 597_673_BIOsp_0614_- 19.09.14 07:49 Seite 643 643 Darm-Mikrobiota staatenbildender Bienen und Hummeln Die Darm-Mikrobiota von Tieren rückt immer näher in den Fokus der Wissenschaft, da klar wird, wie wichtig diese Tier-assoziierten Mikroorganismen für das Wohlergehen ihres Wirts sind. Eusoziale Bienen sind hierfür ein interessantes Modellsystem, da sie eine relativ einfache Mikrobiota besitzen. W. K. Kwong et al. erklären in ihrer Studie (Proc Nat Acad Sci USA (2014), doi: 10.1073/pnas. 1405838111), wie sich zwei Bakterienarten an ihren Bienen- und Hummelwirt angepasst haben. ó Bienen (Apis spp.) und Hummeln (Bombus spp.) sind staatenbildende Insekten, die eine einfache Darm-Mikrobiota besitzen. Acht Bakterienarten bilden etwa 95 Prozent der ge samten Mikrobiota, wobei Snodgrassella alvi (Familie Neisseriaceae) und Gilliamella apicola (Familie Orbaceae) am häufigsten vorkommen. Die amerikanischen Wissenschaftler sequenzierten Stämme beider Bakterienarten aus Hummeln und Bienen und verglichen die Genome. Es zeigte sich, dass G. apicola aus Bienen ein um etwa 800 kb größeres Genom besitzt, das vermehrt Kohlenhydrat-abbauende Enzyme codiert. Die Autoren vermuten, dass diese über horizontalen Gentransfer von den Firmicutes stammen und G. apicola somit über ein großes Pan-Genom, vor allem bei den Bienen, verfügt. Die Genome von S. alviIsolaten aus Hummeln und Bienen ähnelten sich und enthielten darüber hinaus viele Gene, die für Oberflächenproteine codieren, die direkt an das Darmepithelium der Tiere binden – Indizien dafür, dass S. alvi eng mit seinem Wirt assoziiert ist. Beim Vergleich von S. alviund G. apicola-Genome fiel auf, dass sich zentrale Stoffwechselwege in den zwei Bakterienarten ergänzen: G. apicola verstoffwechselt Kohlenhydrate zu Pyruvat, kann dieses aber nicht weiter im Citratzyklus verwerten; es wird Laktat abgegeben. S. alvi fehlen Schlüsselenzyme der Glykolyse, jedoch kann Laktat aufgenommen und über Pyruvat in den Citratzyklus eingeschleust werden. Neben diesen gibt es noch weitere sich gegenseitig ergänzende Eigenschaften der beiden Bakterienarten. Ausserdem konnten die Autoren zeigen, dass die Bakterien der einzelnen Darm-Mikrobioten einen hohen Grad an horizontalem Gentransfer innerhalb einer Insektenart aufweisen, nicht aber zwischen Hummeln und Bienen. Y Bienen und Hummeln besitzen eine einfache Darm-Mikrobiota und geben diese durch die Staatenbildung auch an Nachkommen weiter. Viele Aspekte wie horizontaler Gentransfer, Genom-Evolution, Pan-Genome und WirtMikrobe-Interaktionen können an diesem Insekten-Modellsystem sehr gut untersucht werden und führen zu wertvollen Erkenntnissen, die auch für das Verstehen der Säugetier-Mikrobiota genutzt werden können. Cornelia Welte ó Murein-Flippase: MurJ oder FtsW? Die Zellwand von Bakterien enthält ein Makromolekül, Murein oder Peptidoglycan, gegen das die Zytoplasmamembran (ZM) durch den internen osmotischen Druck gepresst wird. Die Zerstörung des Mureins durch Penicillin oder Lysozym führt zur Lyse der Zellen. Die Biosynthesevorstufe Undecaprenyl-PP-MurNAc-(Pentapeptid)-GlcNAc (Lipid II) wird an der Innenseite der ZM synthetisiert, durch die ZM transferiert und in das existierende Murein eingebaut. Die Mureinbiosynthese ist bekannt, jedoch blieb der Transfer der amphipathischen Vorstufe durch die hydrophobe ZM offen. ó Zum Nachweis des Transmembrantransfers mussten Methoden entwickelt werden, die zwischen der Bindung der Vorstufe an die zytoplasmatische Innenseite und an die periplasmatische Außenseite der ZM unterscheiden. L.-T. Sham et al. (Science (2014) 345:220–222) benutzten hierzu ein Escherichia coli-Proteintoxin, Colicin M, das im Periplasma die Bindung zwischen dem Undecaprenyl-PP und der Mureinvorstufe spaltet. Freigesetztes PP-MurNAcPentapeptid-GlcNAc wurde über HPLC nachgewiesen. Der schon früher geäußerte Verdacht, dass MurJ als Flippase dient, wurde durch chemische Inaktivierung von MurJ bestätigt. Da MurJ-Mutanten letal sind, wurden BIOspektrum | 06.14 | 20. Jahrgang 39 Cysteinreste in MurJ eingeführt und gemessen, welche Mutante durch Umsetzung mit einem Cystein-spezifischen Reagenz (MTSES) inaktiviert wird. In der Cysteinmutante setzte Colicin M ohne MTSES-Behandlung Mureinvorläufer frei, nach MTSE-Behandlung wurde keine Vorstufenfreisetzung beobachtet. Die ausgelöste Lyse der MTSES-inaktivierten MurJZellen wurde durch gleichzeitige Präsenz von Wildtyp-MurJ verhindert. Die Experimente zeigen überzeugend, das MurJ als Flippase der Mureinvorstufe dient. In früheren Experimenten wurde das FtsWProtein als Flippase identifiziert (Mohammadi T et al., EMBO J (2011) 30:1425–1432). FtsW ist ein für die Zellteilung essenzielles ZM-Protein. Lipd II und Vancomycin wurden unterschiedlich fluoreszenzmarkiert. Bindung von Vancomycin an Lipid II führt zu einem FRET-Signal. Da Vancomycin nicht die ZM passiert, markiert es Lipid II an der Außenseite der ZM. NBDmarkiertes Lipid II wurde in E. coli-Membranvesikeln synthetisiert. Dazu wurden die Vorstufen NBD-UDP-MurNAc-PP und UDP-GlcNAC zur Lipid II-Synthese durch eine Gefrier-Tau-Prozedur in das Lumen der Vesikel gebracht. Bei Zugabe von Vancomycin erhöhte sich das FRETSignal, das durch Überproduktion von FtsW gesteigert, durch Reduktion von FtsW vermindert wurde. Ferner wurde gereinigtes FtsW zusam- men mit NBD-Lipid II in unilamminaren Vesikeln rekonstituiert. FtsW erhöhte Lipid II an der Außenseite der Vesikel, dessen Fluorezenz durch Dithionit gelöscht wurde. Lys und Arg in der Transmembranhelix 4 wurden als notwendig für die Flippaseaktivität identifiziert. In dem in vivo-Verfahren mit Colicin M wird die Lipid IITranslokation in einer FtsW-Mutante, die durch einen regluierbaren FtsW-Wildtyp komplementiert wurde, nicht wesentlich beeinträchtigt. Das in vivo-Verfahren ist experimentell einfacher und weniger störanfällig als das in vitro-Verfahren. Letzteres zeigt aber eindeutig eine Lipid II-Translokation durch FtsW. Es ist möglich, dass beide Proteine als Mureinvorstufen-Flippasen aktiv sind und FtsW den hohen lokalen Bedarf an Vorstufen bei der Septumsbildung mit abdeckt. Y Die Geschwindigkeit, mit der Flippasen Lipid II transferieren, beträgt mehrere Millionen Moleküle pro 30 Minuten Generationszeit. Das Bakterien-spezifische Murein ist bevorzugter Wirkort von Antibiotika, insbesondere von BetaLactam-Antibiotika. Die Kenntnis der Flippasen, vor allem der hydrophilen Pore mit geladenen Aminosäuren, sowie das in vivo-Testverfahren eröffnen die gezielte Suche nach wasserlöslichen Bakterien-spezifischen Wirkstoffen, die den Transmembran-Vorstufentransfer hemmen. Volkmar Braun ó 597_673_BIOsp_0614_- 19.09.14 07:49 Seite 644 644 W I S S EN SCH AFT · JOU R NAL CLUB ÿ Wie unser Mikrobiom die Gesundheit beeinflusst ÿ Generalisierte Methode der bakteriellen Genommodifikation ÿ Amyloidogen oder nicht? Wie unser Mikrobiom die Gesundheit beeinflusst Eine aktuelle tierexperimentelle Studie (Cox LM et al., Cell (2014) 158:705–721) zeigt, dass eine Antibiotikatherapie direkt nach der Geburt die sich entwickelnde Darmflora stört. Dies führt wiederum zu einer dauerhaften metabolischen Umprogrammierung und zu einem erhöhten Risiko für Adipositas. ó Adipositas ist eine komplexe metabolische Störung, die maßgeblich das Risiko für die großen Volkskrankheiten Herzinfarkt, Schlaganfall und Krebs bestimmt. Neben alimentären und genetischen Ursachen kann Adipositas auch durch Veränderungen der Darmflora (microbe-induced obesity, MIO) verursacht werden. Die Tatsache, dass eine Antibiotikagabe im frühen Lebensalter zu einer Steigerung des Körpergewichts führt, ist seit langem bekannt und wird intensiv in der Tiermast ausgenutzt. In den letzten Jahren verdichteten sich die Hin- weise, dass Antibiotika die Symbiose zwischen Wirt und Mikrobiom stören und so eine MIO verursachen können. Dieser Pathomechanismus konnte nun in einer umfangreichen Mausstudie bestätigt werden. Die chronische, niedrigdosierte Gabe von Penicillin führte zu einer Störung der Darmflora junger Mäuse; besonders betroffen waren dabei Penicillin-sensible Bakterien wie Candidatus Arthromitus und Allobaculum, die vorübergehend den jungen Darm bevölkern. Gerade diese Bakterien scheinen jedoch für eine gesunde Immunhomöostase der Darmwand notwendig zu sein. Die Autoren vermuten, dass eine Störung der lokalen Immunbarriere während eines kritischen Zeitfensters zu einer Programmierung langanhaltender metabolischer Veränderungen führt. Entsprechende Surrogate wie Adipositas, Leberverfettung, ein veränderter Fettsäurestoffwechsel und eine gestörte Insulinreaktion waren tatsächlich lange nach Beendigung der Penicillintherapie und Normalisierung der Darmflora nachweisbar. Natürlich weisen Menschen ein komplexeres Verhältnis zwischen Wirt und Mikrobiom auf als Mäuse, die unter standardisierten Haltungs- und Ernährungsbedingungen untersucht werden können. Das Konzept der metabolischen Programmierung durch frühzeitige Antibiotikagabe muss daher in weiteren Studien auf seine Relevanz im Menschen überprüft werden. Y Diese Studie weist auf eine bisher unbekannte, unerwünschte Wirkung von Antibiotika im jungen Lebensalter hin. Eine direkte Behandlung mit Antibiotika oder die indirekte Aufnahme über die Muttermilch oder über belastete Lebensmittel könnte das Risiko für Adipositas und die entsprechenden Folgeerkrankungen langfristig erhöhen. Daniel-Christoph Wagner ó Generalisierte Methode der bakteriellen Genommodifikation Effiziente Methoden zur Genom-Modifikation, anwendbar auf ein breites Spektrum an Bakterienarten, sind selten und müssen meist mühsam und zeitintensiv an die jeweiligen Zielorganismen angepasst werden. Die Gruppe um Peter J. Enyeart veröffentlichte eine Modifikationsmethode basierend auf der Kombination aus Gruppe II-Introns und dem Cre/lox-System, welche sie als GETR (Genome Editing via Targetrons and Recombinase) bezeichneten (Molecular Systems Biology (2013) 9:685). ó Hierbei werden mittels der mobilen Gruppe II-Introns (Retroelemente) lox-Erkennungssequenzen in spezifische genomische Loci eingebracht, wodurch genomweite Modifikationen ermöglicht werden. Die Introns codieren eine reverse Transkriptase und können mittels retrohoming gezielt in spezifische DNA-Zielsequenzen eingebracht werden. Das retrohoming wird durch einen Ribonukleoprotein- Komplex (RNP) ermöglicht, welcher während RNA-splicing gebildet wird. Dieser Ribonukleoprotein-Komplex besteht aus dem Intron-codierten Protein (IEP) und der ausgeschnittenen Intron-RNA in Lassoform. Der gesamte RNP initiiert die Mobilität aufgrund der Erkennung einer spezifischen doppelsträngigen DNASequenz durch das IEP und der passenden Basenpaarung der Intron-RNA. Hierbei entwindet das IEP nach der Erkennung die lokale DNA-Doppelhelix und ermöglicht so der IntronRNA die exakte Anlagerung an die angrenzenden komplementären 14–16 bp langen DNA-Sequenz. Die gezielte Einbringung dieser komplementären Sequenzen in das Intron mittels PCR erlaubt die spezifische Lokalisierung im Zielgenom. Die Ermittlung dieser passenden Sequenz zur Einbringung in das Intron erfolgt anhand eines eigens entwickelten Algorithmus. Y Mit diesem System wurden eindrucksvoll Insertionen, Deletionen und Inversionen inner- halb des Genoms von Escherichia coli durchgeführt. Modifikationen wie z. B. die Insertion des 12 kb-Polyketidsynthase-Operons in das lacZ-Gen zeigen die Möglichkeiten dieses Ansatzes auf. Zusätzlich wurden mehrere gleichzeitige, sowie aufeinanderfolgende Deletionen von bis zu 120 kb demonstriert. Das System ermöglicht zudem Inversionen großer DNA Sequenzen (1,2 Mb) oder die Exzision chromosomaler Sequenzen (120 kb) und deren gezielten Wiedereinbau an anderer Stelle im Genom (1,5 Mb Entfernung). Die in den durchgeführten Ansätzen erreichten Effizienzen von bis zu 100 Prozent sind im Vergleich zu anderen Methoden, wie z. B. die Verwendung von suicide-Vektoren, sehr hoch. Das System wurde zusätzlich erfolgreich in Bacillus subtilis, Staphylococcus aureus und Shewanella oneidensis angewandt und weist somit ein hohes Potenzial als generalisierte Methode der Genommodifikation auch in Bereich der Synthetischen Biologie auf. Jochen Schmid ó BIOspektrum | 06.14 | 20. Jahrgang 597_673_BIOsp_0614_- 19.09.14 07:49 Seite 645 Amyloidogen oder nicht? Bakterien werden routinemäßig zur Generierung von heterologen Genprodukten verwendet. Dabei könnte die Synthese von funktionellen Amyloiden, d. h. β-Faltblatt-reichen Isoformen von diversen zellulären Proteinen, einen Beitrag zum Verständnis des amyloiden Prinzips leisten, das auch neurodegenerativen Erkrankungsformen zugrunde liegt. ó Zahlreiche Proteine von Bakterien, Pilzen und Tieren sind in der Lage, amyloide Aggregate zu bilden, die mit einer biologischen Funktion verbunden und in manchen Fällen auch pathogen sein können. Beispiele sind fehlgefaltete Proteine neurodegenerativer Erkrankungen beim Menschen, Amyloide bei Pilzen, welche als epigenetische Faktoren fungieren können oder auch Amyloide auf Zelloberflächen Biofilm-bildender Bakterien. V. Sivanathan und A. Hochschild stellen eine zellbasierte Methode zur Generierung amyloider Aggregate in Escherichia coli vor (Nature Protocols (2013) 8:1381–1390). Das bakterielle Curli-System, welches den Export von Proteinen des Biofilmes in Form von Amyloiden koordiniert, wird hierfür genutzt. Dabei wird die N-terminale Signalsequenz der CurliUntereinheit CsgA an ein zu untersuchendes Protein fusioniert, was den Export an die Zelloberfläche ermöglicht und zur Bildung von Amyloidfibrillen führen kann. Somit stellt diese Methode erstmals ein E. coli-basiertes Expressionssystem zur Generierung amyloider Aggregate dar, das sich ideal zur Identifikation potenziell amyloidogener Proteinen eignet. Y Diese Möglichkeit der zellbasierten Amyloidsynthese kann verwendet werden, um potenziell amyloidogene Proteine aus verschiedenen Reichen des Lebens in E. coli zu identifizieren. Eine Analyse dieser Amyloide hinsichtlich einer biologischen Funktion und Struktur kann einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis des amyloiden Prinzips generell leisten. Martin Daus ó Prof. Dr. Lothar Jaenicke, Institut f. Biochemie, Universität zu Köln, Zülpicher Straße 47, D-50674 Köln Prof. Dr. Jochen Graw, Helmholtz Zentrum München – Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt GmbH, Ingolstädter Landstraße 1, D-85764 Neuherberg, [email protected] Dr. Johannes Sander, Falkenstraße 87, D-58553 Halver, [email protected] Prof. Dr. Wolfgang Buckel, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie und Fachbereich Biologie, Universität Marburg, D-35032 Marburg, [email protected] Dr. Thorsten M. Hoffmann, College of Life Science, University of Dundee, Dow Street, DD15EH Dundee, UK, [email protected] Dr. Tobias Madl, Fakultät für Chemie, TU München, Lichtenbergstraße 4, D-85748 Garching, [email protected] Dr. Cornelia Welte, Radboud University Nijmegen, Heyendaalseweg 135, NL-6525 AJ Nijmegen, Niederlande, [email protected] Prof. Dr. Volkmar Braun, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Spemannstraße 35, D-72076 Tübingen, [email protected] Dr. Daniel-Christoph Wagner, Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie, Perlickstraße 1, D-04103 Leipzig, [email protected] Dr.-Ing. Jochen Schmid, Lehrstuhl für Chemie Biogener Rohstoffe, TU München, Schulgasse 16, D-94315 Straubing, [email protected] Dr. Martin L. Daus, Robert Koch-Institut, Nordufer 20, D-13353 Berlin, [email protected] BIOspektrum | 06.14 | 20. Jahrgang