Comparison of different testing methods used for bond

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Aus der Zahnklinik 1 – Zahnerhaltung und Parodontologie
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Direktor: Professor Dr. A. Petschelt
_____________________________________________________________
Vergleich verschiedener Methoden zur Haftkraftmessung von
Dentinadhäsiven
Inaugural-Dissertation
zur Erlangung der Doktorwürde
der Medizinischen Fakultät
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
vorgelegt von
Katharina Schwertner
aus Frankfurt am Main
Gedruckt mit der Erlaubnis der
Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg
Dekan:
Prof. Dr. J. Schüttler
Referent:
Prof. Dr. A. Petschelt
Korreferent:
Priv.-Doz. Dr. U. Lohbauer
Tag der mündlichen Prüfung:
24. Februar 2010
Meiner Familie gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
Seite
1.
Zusammenfassung
1
1.1
Hintergrund und Ziele
1
1.2
Material und Methode
1
1.3
Ergebnisse und Beobachtungen
2
1.4
Schlussfolgerungen
2
2.
Summary
3
2.1
Introduction
3
2.2
Materials and methods
3
2.3
Results
3
2.4
Conclusion
4
3.
Einleitung
5
4.
Literaturübersicht
7
4.1
Materialien
7
4.1.1
Zahnärztliche Komposite
7
4.1.1.1
Einteilung der Komposite
8
4.1.2
Haftvermittler zwischen Zahnhartsubstanz und Komposit
15
4.1.2.1
Adhäsivsysteme
15
4.1.2.2
Einteilung der Dentinhaftsysteme
16
4.2
Substrat
20
4.2.1
Zahnhartsubstanzen
20
4.2.2
Dentin
21
4.2.2.1
Dentin tierischer Herkunft
21
4.2.2.2
Humanes Dentin
22
4.2.2.3
Vergleich von tierischem und humanem Dentin als Substrat 24
4.2.3
Lagerungsmedium
25
4.3.
Methoden zur Testung von Adhäsivsystemen
26
4.3.1
In vivo
27
4.3.2
In vitro
30
4.3.2.1
Dentin als Substrat unter Laborbedingungen
30
4.3.2.2
Testmethoden zur Haftkraftbestimmung
31
5.
Ziel der Arbeit und Hypothesen
35
6.
Material und Methode
36
6.1
Vorbereitung der Probenzähne
36
6.1.1
Vorbereitung der Probenzähne für den Tensile Bond
Strength Test
6.1.2
39
Vorbereitung der Probenzähne für den Shear Bond
Strength Test
39
6.1.3
Vorbereitung der Probenzähne für den Microtensile
Bond Strength Test
6.1.4
40
Vorbereitung der Probenzähne für den Push-out Bond
Strength Test
41
6.2
Testmethoden
42
6.2.1
Tensile Bond Strength Test – Untersuchung
42
6.2.2
Shear Bond Strength Test – Untersuchung
43
6.2.3
Microtensile Bond Strength Test – Untersuchung
44
6.2.4
Push-out Bond Strength Test – Untersuchung
45
6.3
Frakturanalyse
45
6.4
Statistische Analyse
46
7.
Ergebnisse
48
7.1
Vergleich der Testmethoden nach Haftvermittler
51
7.2
Vergleich der Haftvermittler nach Testmethode
63
7.3
Regressionsmodell
68
8.
Diskussion
70
8.1
Diskussion der Methoden
70
8.1.1
Substrat
70
8.1.2
Lagerungsmedium
71
8.1.3
Materialien
72
8.1.4
Testmethoden
75
8.1.5
Statistische Analyse
78
8.2
Diskussion der eigenen Ergebnisse
79
8.2.1
Haftwerte
79
8.2.2
Frakturmechanismen
82
8.3
Schlussfolgerungen
84
9.
Literaturverzeichnis
86
10.
Anhang
96
10.1
Abkürzungen
96
10.2
Materialien
97
Danksagung
104
Lebenslauf
105
1
1.
Zusammenfassung
1.1
Hintergrund und Ziele
Um einen dauerhaften Verbund von Komposit mit den Zahnhartsubstanzen
zu erzielen, werden Adhäsive eingesetzt. Zur Bestimmung der Haftkraft
dieser Adhäsive stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Ziel dieser
Studie war es, vier gebräuchliche in vitro Haftkraftmessmethoden an drei
unterschiedlichen Adhäsivsystemen zu testen und die Ergebnisse zu
vergleichen.
1.2
Material und Methode
150 karies- und restaurationsfreie, extrahierte dritte Molaren wurden in zwölf
Gruppen mit jeweils 20 Proben unterteilt. Entsprechend der Testmethoden
[Tensile Bond Strength Test (inverted cone style), Shear Bond Strength Test
(knife style), Microtensile Bond Strength Test (beam style) und Push-out
Bond Strength Test] erfolgte die Probenherstellung. Die drei verwendeten
Adhäsivsysteme waren Syntac, Clearfil SE Bond und Adper Scotchbond
Multi Purpose. Nach der Adhäsivapplikation wurde Komposit (Clearfil APX)
aufgetragen und polymerisiert. Die Proben wurden nach Wasserlagerung
den entsprechenden Haftkrafttests unterzogen.
Die statistische Auswertung erfolgte mittels SPSS unter Nutzung deskriptiver
Statistiken. Für den Vergleich der Adhäsive und der Testmethoden wurden
der Kruskal-Wallis-Test und der Mann-Whitney U-Test verwendet (p≤0,05).
Zur Erstellung einer Formel, mit welcher die Ergebnisse einer Testmethode
in eine andere Testmethode umgerechnet werden können, wurde ein
lineares Regressionsmodell verwendet. Dabei wurde die Beziehung
zwischen der spezifischen Faktorkombination (zwei Testmethoden) und den
Haftkräften statistisch getestet.
2
1.3
Ergebnisse und Beobachtungen
Es zeigte sich, dass zwischen allen vier zu untersuchenden Testmethoden
die
gemessene
Haftkraft
pro
untersuchten
Dentinadhäsiv
statistisch
signifikante Unterschiede aufwies. Die Werte für den Microtensile Bond
Strength Test waren jeweils, gefolgt von den Werten des Push-out Bond
Strength Test, am höchsten. Die niedrigsten Werte wurden beim Tensile
Bond Strength Test gemessen.
Ferner wurden im Vergleich der Haftvermittler statistisch signifikant
unterschiedliche Haftkräfte für den Shear Bond Strength Test und den Pushout Bond Strength Test gefunden. Es war hier jeweils das Adhäsivsystem
Syntac, welches von den anderen Haftvermittlergruppen abweichende Werte
aufwies. Für den Tensile Bond Strength Test und den Microtensile Bond
Strength Test wurden jedoch keine statistisch signifikanten Unterschiede
bezüglich der Haftkräfte zwischen den drei getesteten Dentinadhäsiven
gefunden.
Basierend auf den Ergebnissen der Regressionsanalyse können die
ermittelten Haftwerte von einer Haftmessmethode in die zu erwartenden
Haftwerte einer anderen Testmethode umgerechnet werden.
1.4
Schlussfolgerungen
Die Haftkräfte sind abhängig von der verwendeten Messmethode. Viele
Parameter beeinflussen die Haftkraftmessung. Daher ist es nicht möglich, die
Werte unterschiedlicher Studien miteinander zu vergleichen. Durch die Wahl
der Testmethode können die Haftkräfte positiv wie auch negativ beeinflusst
werden.
Es ist möglich, die Haftwerte, die durch eine Messmethode erzeugt werden,
in die Haftwerte, einer anderen Messmethode umzurechnen. Die drei
getesteten Dentinadhäsivsysteme erzielten klinisch ausreichende Haftkräfte.
3
2.
Summary
2.1
Introduction
Adhesive systems are used for generating a durable bonding of composite to
dental substance. There are different methods for evaluating the bond
strength of these adhesive systems. The purpose of this study was to
compare four commonly used bond strength measurement methods and to
analyse the results.
2.2
Materials and methods
150 caries and restoration free, extracted third molars were divided into
twelve groups of 20 samples each.
The samples were prepared according to the testing methods (tensile bond
strength test [inverted cone style], shear bond strength test [knife style],
microtensile bond strength test [beam style] and push-out bond strength test).
The three used adhesive systems were Syntac, Clearfil SE Bond and
Adapter Scotchbond Multi Purpose. After adhesive application the composite
Clearfil APX was applied and polymerized. The bond strength tests were
performed after 24 hours water storage.
SPSS with usage of descriptive statistics was carried out for statistical
analysis. The Kruskal-Wallis-Test and the Mann-Whitney U-Test were used
for comparing the adhesives and the testing methods (p≤0,05). To
investigate whether an association between two testing methods and bond
strength does exist, a linear regression model was utilized.
2.3
Results
Statistic significant different bond strengths were detected for the four
evaluated testing methods within each adhesive system. The bond strengths
of the microtensile test were found to be the highest for each adhesive
4
system, followed by the results of the push-out bond strength test. The
tensile bond strength test showed the lowest bond strengths.
Statistical significant differences were found by comparing the adhesive
systems if tested with shear bond strength test and push-out bond strength
test. The adhesive Syntac showed lower bond strength in comparison to the
other adhesives. No statistic significant bond strengths were detected in
tensile bond strength test and microtensile bond strength test between the
three evaluated dentin adhesives.
It is possible to convert the evaluated bond strength values from different
testing methods under the condition of using similar study parameters.
2.4
Conclusion
The bond strength depends on the used testing method. Many parameters
affect the bond strength measurement. Therefore, only the results of studies
using the same parameters can be compared. The selection of the testing
method can affect the bond strength positive as well as negative.
Conversion of the bond strengths from one testing method into another
testing method is possible using the general formula of the linear regression
with the coefficient of regression and a constant. The three evaluated dentin
adhesives achieved high results.
5
3.
Einleitung
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Amalgam zum ersten Mal in
den USA zum Füllen von kariösen Defekten verwendet und war somit länger
als 100 Jahre das Material der Wahl für die Restauration von Zähnen. In
letzter Zeit wird Amalgam immer mehr durch Komposite verdrängt [94].
Die umstrittene Verurteilung des dentalen Amalgams durch die Wissenschaft
und die Medien, die daraus resultierende Verunsicherung und die steigenden
ästhetischen Ansprüche der Patienten haben dazu geführt, dass sowohl die
Forschung als auch die Hersteller dazu übergegangen sind, sich vermehrt
den natürlich erscheinenden Füllungsmaterialien zu widmen [13, 19, 65, 71].
Die Ära der zahnfarbenen plastischen Füllungsmaterialien begann in
Deutschland Anfang der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts mit der
Einführung der selbsthärtenden Acrylate. Diese neuen Kunststoffe wiesen
große werkstoffkundliche Schwächen auf. Der hohe Restmonomergehalt
führte zu Pulpaschädigungen, die hohe Polymerisationsschrumpfung mit
Randspaltbildung brachte die Gefahr der Sekundärkaries mit sich, und nicht
zuletzt war auch die Anbindung an die Zahnhartsubstanz problematisch [46].
Die ersten klinisch verwendeten Kunststoffe, die sogenannten Komposite,
erschienen 1962 auf dem dentalen Markt. Obwohl es zahlreiche Weiterentwicklungen gab, waren der ungünstige Wärmeausdehnungskoeffizient
und die Polymerisationsschrumpfung die Hauptprobleme bei der Adaptation
von Komposit an den Zahnhartsubstanzen. Ein klebender Verbund ist somit
für die Gewährleistung einer dauerhaften Restauration als Kompensationsmechanismus zur Polymerisationsschrumpfung unbedingt notwendig [6, 18,
22, 69].
In den letzten Jahren konnte, durch intensive Forschung auf dem Gebiet der
Adhäsive, neben dem Schmelz auch das Dentin als zusätzliches
Adhäsionsareal gewonnen werden [27, 39, 59].
6
Bezüglich ihrer klinischen Eignung stellt die Haftung am Schmelz heutzutage
kein Problem mehr dar. Die klebende Verankerung von vielen Dentinadhäsiven schätzt man aber noch kritisch ein [28, 79, 82]. Der dauerhafte
Verbund
zwischen
Füllung
und
Zahn
wird
durch
die
hydrophilen
Eigenschaften des Dentins in seiner Zusammensetzung und Struktur, im
Vergleich zum Schmelz, erschwert [21, 52, 58, 80].
Die
enormen
Fortschritte
auf
dem
Gebiet
der
Adhäsiv-
und
Komposittechnologie ermöglichen es, Läsionen auch im Seitenzahnbereich
adhäsiv zahnfarben zu versorgen [10, 34, 41, 46]. Dentin-Bonding-Agents
(DBA) dienen als Haftvermittler zwischen dem hydrophilen Dentin und den
hydrophoben Kompositen und sollen eine Randspaltbildung verhindern [68].
Ein wichtiges Bewertungskriterium zur Eignung von DBA ist die zu erzielende
Haftkraft.
Die Dentinadhäsive werden dem Dentalmarkt in einem rasanten Tempo
vorgestellt. Diese Tatsache macht es unmöglich, Daten ihrer Leistung aus
klinischen Langzeitstudien zu erhalten. Laboruntersuchungen spielen daher
eine wichtige Rolle, um Informationen, wie zum Beispiel zur Haftkraft,
innerhalb kurzer Zeit, verbunden mit niedrigen Kosten, zu erhalten [12]. Zur
präklinischen Bewertung von Dentinadhäsiven sind verschiedene gängige in
vitro Testmethoden im Labor bekannt. Es bestehen aber große Unterschiede
in den zu erzielenden Haftkräften, welche von verschiedenen Faktoren, wie
zum Beispiel der Testapparatur, abhängig sind [30, 77].
Ziel dieser in vitro Studie war es, vier häufig genutzte Methoden zur
Haftkraftmessung, den Tensile Bond Strength Test (inverted cone style),
Shear Bond Strength Test (knife style), Microtensile Bond Strength Test
(beam style) und Push-out Bond Strength Test, unter Einbeziehung drei
verschiedener Dentinadhäsive an menschlichen Zähnen, zu vergleichen.
7
4.
Literaturübersicht
4.1
Materialien
4.1.1 Zahnärztliche Komposite
In der zahnärztlichen Prothetik wurden Acrylate seit den frühen 40er Jahren
des 19. Jahrhunderts eingesetzt. Besonders im Frontzahnbereich war der
Wunsch nach zahnfarbenen Materialien vorhanden. Acrylate wurden daher
auch für direkte Füllungen verwendet.
Anfangs verwendete man für die Restaurationen Polymethylmethacrylate.
Diese sind durch eine hohe Polymerisationsschrumpfung und einen großen
Restmonomergehalt,
gekennzeichnet.
aufgrund
Die
hohe
des
geringen
Polymerisierungsgrades,
Polymerisationsschrumpfung
führte
zur
Randspaltbildung. Diese brachte wiederum die Gefahr der Sekundärkaries
mit sich. Der große Restmonomergehalt schädigte die Pulpa.
Im Jahre 1962 wurde von Bowen das so genannte „Bowen-Molekül“,
Dimethacrylat
Bis-GMA
(2,2-bis-[4(2-hydroxy-3-methacryloxy-propylpxy)-
phenyl]-propan), synthetisiert. Die Grundlage für klinisch brauchbare dentale
Kunststoffe
war
somit
geschaffen.
Ein
zahnärztlicher
Komposit
-
Füllungskunststoff besteht, wie die Bezeichnung „Komposit“ (lat. Componere
= zusammenfügen) andeutet, aus mehreren Komponenten. Dies sind eine
organische Matrix, anorganische Füllstoffe und eine Verbundphase. Barium,
Strontium, Zink oder Zirkonium werden in geringen Mengen beigefügt, um
eine Röntgenopazität zu erreichen [19, 56]. In der organischen Matrix sind
Monomere, Initiatoren, Stabilisatoren, Farbstoffe, Pigmente, Akzeleratoren
und Inhibitoren vorhanden.
Als Monomere finden meistens Bisphenolglycidylmethacrylat (Bis-GMA) und
Urethandimethacrylat (UDMA) Verwendung. Wegen seiner hohen Viskosität
müssen
dem
Bis-GMA
verdünnende
Triethylglycoldimethacrylat
(TEGDMA),
Moleküle,
wie
beigemengt
zum
werden.
Beispiel
Eine
Veränderung der Materialeigenschaften ist auch über den Füllstoffgehalt
8
einstellbar. UDMA findet man beinahe immer in Kombination mit dem niedrig
viskösen Bis-GMA, da sonst die Polymerisationsschrumpfung zu hoch wäre.
Initiatoren starten die Aushärtung der Komposite. Es gibt Photoinititatoren
und chemische Initiatoren. Für die Autopolymerisation liefern Benzoylperoxid
und aromatische tertiäre Amine die zur Aushärtung benötigten freien
Radikale.
Bei
der
später
entwickelten
UV-Licht-aktivierbaren
Photopolymerisation spaltet UV-Licht bei einer Wellenlänge von 365nm
Methylethermoleküle. Bei den heute verwendeten lichthärtenden Kompositen
wird Kampherchinon bei einer Wellenlänge von 468nm gespalten. Diese
Spaltprodukte bilden mit einem aliphatischen tertiären Amin wiederum freie
Radikale [2, 3, 56].
Die Verbundphase besteht aus dem Kopplungsagens Silan. Silane sind
amphiphile Moleküle, die eine Verbindung zwischen den organischen und
den anorganischen Füllkörpern herstellen.
Die anorganischen Füllstoffe sind kristallines Quarz und/oder Gläser, poröse
Füllkörper, Fasern und ionenfreisetzende Füllkörper. Sie verändern die Farbe,
Druck-, Zug-, und Biegefestigkeit, Abrasionsresistenz, Dimensionsstabilität
und die Volumenkontraktion während der Polymerisation. Ionenfreisetzende
Füllkörper setzen pH-abhängig Ionen frei. Diese sollen das Fortschreiten
einer möglicherweise im Randspalt vorhandenen Karies hemmen [2, 64].
Während
der
Härtung
entsteht
eine
von
der
Matrix
ausgehende
Polymerisationsschrumpfung. Durch die Füllstoffe konnte diese von circa
25%
auf
etwa
3%
reduziert
werden.
Es
zeigte
sich,
dass
die
Füllkörpermenge umgekehrt proportional zur Schrumpfung ist, jedoch erhöht
ein
grösserer
Füllkörperanteil
die
Viskosität
des
Komposits
und
verschlechtert somit die marginale Adaption [2].
4.1.1.1
Einteilung der Komposite
Im Folgenden werden die verschiedenen Einteilungsmöglichkeiten der
Komposite erläutert (Tab. 1a-d, Seite 11-14).
9
Einteilung nach Füllern
Komposite können anhand des Füllkörpertyps eingeteilt werden. Je nach
Füllkörpergrösse (0,01 µm bis >10 µm) erfolgt die Einteilung in Mikrofüller-,
Makrofüller- und Hybridkomposite [64].
Einteilung nach Konsistenz
1992 wurde von Willems et al. der Füllgrad der Komposite in der Einteilung
berücksichtigt. Die Viskosität von Kompositen kann durch kleine Variationen
der Füllkörpermenge oder Füllkörpergrösse beeinflusst werden. Fliessfähige
oder stopfbare Komposite sind herstellbar [70, 99].
Einteilung nach Einsatzgebiet
Verschiedene Füllkörper, verschiedene Konsistenzen und Aushärtemodi der
Komposite haben dazu geführt, dass sie für einige Bereiche der
Zahnheilkunde
besonders
gut
geeignet
sind,
beispielsweise
als
Füllungsmaterial oder als Einsetzzement.
Einteilung nach Aushärtungsmodus
Es gibt drei verschiedene Aushärtungsmodi von Kompositen.
Bei der Autopolymeristation erfolgt die Aushärtung chemisch über freie
Radikale. Benzoylperoxid ist der Initiator, in der Basispaste finden sich
tertiäre Amine, welche als Coinitiatoren fungieren. Wenn diese beiden
Pasten miteinander vermischt werden, werden freie Radikale freigesetzt und
die Polymerisation wird gestartet [2].
Die ersten lichthärtenden Komposite polymerisierten unter UV Licht. Aktuelle
lichthärtende Komposite polymerisieren bei sichtbarem, „blauem Licht“. Als
Initiator wird häufig Kampherchinon eingesetzt. Die Spaltprodukte reagieren
mit einem aliphatischen tertiären Amin, wobei freie Radikale entstehen [2].
10
Bei dual härtenden Kompositen findet sowohl eine chemische Initiation als
auch
eine
Photoinitiation
statt.
Diese
Komposite
können
die
Einschränkungen von rein chemisch- oder lichthärtenden Materialien, wie
zum Beispiel die Beschränkungen der Aushärtungstiefe, überwinden.
Dennoch
ist
durch
die
Polymerisation möglich [2].
Lichthärtung
eine
gesteuerte
Initiation
der
Füllkörpergröße
Füllkörperart
Makrofüller
1 -10µm
Quarz,
Gläser,
Keramik
Mikrofüller
0,01 – 0,1µm
Präpolymerisate aus
feinstteiligem
SiO2
Hybridkomposite
10µm – nm
Bereich
Feinpartikelhybrid
Feinstpartikelhybrid
Füllkörpergehalt
Konsistenz
Vorteile
Nachteile
Einsatzgebiet
Literatur
Schlechte
Polierbarkeit,
ungenügende
Abrasionsfestigkeit
Heute nicht mehr
verwendet
[64]
70 bis 80
Gew%
Sehr gute
Polierbarkeit, erhöhte
Druckfestigkeit,
geringeres
Elastizitätsmodul
Reduzierte
physikalische Belastbarkeit, starke Matrixabrasion, größere
Polymerisationsschrumpfung, erhöhte Wasseraufnahme, erhöhter
thermischer
Expansionskoeffizient
Frontzahnbereich,
Klasse V
Kavitäten,
erweiterte
Fissurenversiegelung
[66]
Glas,
Siliziumoxid,
Makro-,
Mikrofüller
ca. 85
Gew%
Positive
Handlingeigenschaften, geringe Abrasion,
weniger
Schrumpfung, höhere
Festigkeit,
Polierbarkeit
Ungünstige
Oberflächenbeschaffenheit, durch aus der
Matrix
herausgerissene
Füller
Universal
einsetzbar
[66]
< 5 µm
Glas,
Siliziumoxid
ca. 85
Gew%
Geringe Abrasion,
gute Polierbarkeit
Universal
einsetzbar
[66]
< 3 µm
Glas,
Siliziumoxid
ca. 85
Gew%
Sehr gute
Polierbarkeit
Universal
einsetzbar
[66]
Tab. 1a: Einteilung der Komposite nach Füllkörper.
11
Gute physikalische
Werte, hohe
Biegefestigkeit
12
Füllkörpergröße
Füllkörperart
Füllkörpergehalt
Konsistenz
Vorteile
Submikrometer
-hybrid
< 1 µm
Glas,
Siliziumoxid
ca. 85
Gew%
Bessere Polierbarkeit
Nanopartikelhybrid
≤ 1 µm
Nanocluster,
Nanomere
aus SiO2
Partikeln
ca. 87
Gew%
Hohe Transluzenz,
gute Polierbarkeit,
hervorragende
physikalische
Eigenschaften
Schlechtere
mechanische
Eigenschaften
Einsatzgebiet
Literatur
Universal
einsetzbar, meist
Frontzahnbereich
[66]
Universal
einsetzbar, meist
Seitenzahnbereich
[66]
12
Tab. 1b: Einteilung der Komposite nach Füllkörper.
Nachteile
13
Füllkörpergröße
Füllkörperart
Füllkörpergehalt
Konsistenz
Vorteile
Nachteile
Einsatzgebiet
Literatur
Um 2 – 3 %
reduziert
Fliessfähig
Geringeres
Elastizitätsmodul,
gute Benetzbarkeit
des Dentins, einfache
Verarbeitung
Werkstoffkundliche
Eigenschaften
schlecht, hohe
Abrasion, höhere
Polymerisationsschrumpfung, hoher
Matrixanteil mit
erhöhter
Wasseraufnahme
Klasse V,
Minimalinvasive
Kavitäten,
Fissurenversiegelung,
Zwischenschicht,
kieferorthopädischer
Bracketkleber
[74]
Packables
Erhöht
Stopfbar,
hochviskos
Bessere Herstellung
des
Approximalkontaktes,
reduzierte
Polymerisationsschrumpfung
Schlechteres
Anfliessen an die
Kavitätenwände
Grosse Kavitäten
im Seitenzahnbereich
[74]
Tabelle 1c: Einteilung der Komposite nach Konsistenz.
13
Flowables
14
Füllkörpergröße
Füllkörperart
Füllkörpergehalt
Konsistenz
Vorteile
Nachteile
Einsatzgebiet
Literatur
Hoher
Restmonomergehalt
Lufteinschlüsse
schwächen Struktur
und hemmen
Polymerisation,
Arbeitszeit nicht
bestimmbar
Restaurationen
und grosse
Basisstrukturen,
Zementieren von
Zahnersatz
[6]
Lichthärtend
Gesteuerte
Aushärtung,
reduzierte
Porositäten, lange
Verarbeitungszeit,
höherer
Polymerisierungsgrad
Beschränkung der
Aushärtungstiefe,
Gefahr der
vorzeitigen
Polymerisation unter
Tageslicht
Restaurationen in
der Mundhöhle
[6]
Dualhärtend
Gesteigerte
Aushärtungstiefe
Maximale Aushärtung
bei ungenügender
Lichtzufuhr nicht
erreichbar
Zementierung von
Restaurationen,
Endodontie
[6]
Tabelle 1d: Einteilung der Komposite nach Aushärtungsmodus.
14
Autopolymerisierend
(chemische
Härtung)
15
4.1.2 Haftvermittler zwischen Zahnhartsubstanz und Komposit
4.1.2.1
Adhäsivsysteme
Allgemeines
Der
ungünstige
Wärmeausdehnungskoeffizient,
und
vor
allem
die
Polymerisationsschrumpfung des Komposits, erfordern eine klebende
Verankerung des Komposits am Zahn. Die Adhäsivtechnologie führte zu
dieser gewünschten klebenden Verankerung. Dieses Prädikat erhielt es vor
allem in Bezug auf die Retention und die Randschlussqualität [76, 96].
Buonocore legte 1955 mit der Einführung der Schmelz-Ätz-Technik die Basis
jeglicher Adhäsion an Zahnhartsubstanzen [10].
Der Zahnschmelz wird mit 30 - 40%iger Phosphorsäure geätzt. Die Schmelzprismen im Zentrum und in der Peripherie besitzen eine unterschiedliche
Säurelöslichkeit, wodurch eine Oberflächenvergrößerung und die Schaffung
eines
Mikroreliefs
erreicht
werden.
Dies
führt
zu
einer
besseren
Benetzbarkeit. Den gefüllten und ungefüllten Adhäsiven wird das Einfließen
in das Mikrorelief ermöglicht. Durch die Lichtpolymerisation kommt es zu
einer innigen Verzahnung mit dem Zahnschmelz, mit dem Ergebnis einer
mikromechanischen Verankerung [96].
In der Literatur lagen die bisher beschriebenen Haftwerte am Schmelz
zwischen 16 und 24 MPa. Durch die Volumenkontraktion des Füllungsmaterials entstehen Kontraktionskräfte von bis zu 17 MPa. Demzufolge kann
die konventionelle Säureätztechnik einen stabilen Verbund am Schmelz
erreichen [29, 97].
Bei den frühen Dentinadhäsiven wurden freiliegende Dentinareale der Kavität
mit einem säurebeständigen Unterfüllungsmaterial zum Schutz der Pulpa
und zur Prävention postoperativer Hypersensibilitäten bedeckt [46]. Die
Schmelzränder wurden mit Phosphorsäure konditioniert, um das Einfließen
eines
ungefüllten
Haftvermittlers
zu
ermöglichen.
Dieses
Procedere
bedeutete, dass die mikroretentive Verankerung nur auf die Schmelzränder
begrenzt war. Im Vergleich zur Gesamtkontaktfläche zwischen Füllung und
Zahn, stellt dies jedoch nur einen geringen Flächenanteil dar [17, 18].
16
Um eine Vergrößerung des Adhäsionsareals und die Schaffung einer
effektiven Retentionsfläche zu erzielen, ist die Nutzung der gesamten, nach
der Präparation freiliegenden, Zahnhartsubstanz wünschenswert.
Das Problem der Anbindung von hydrophoben Kompositen an das
hydrophile Dentin wird durch die im Adhäsiv enthaltenen amphiphile
Monomere gelöst.
4.1.2.2
Einteilung Dentinadhäsivsysteme
In der Literatur werden Dentinhaftsysteme anhand unterschiedlicher
Einteilungskriterien bewertet. Während manche Autoren eine Klassifizierung
vornehmen, die sich mit der Vorbehandlung der Schmierschicht beschäftigt
[40, 95], und hierbei einteilen nach Schmierschichterhaltung oder –auflösung
bzw. Modifizierung der Schmierschicht, wählen andere Autoren eine
Einteilung nach klinischen Applikationsschritten und klassifizieren in Ein-,
Zwei- oder Drei-Schritt-Systeme [95].
Einteilung nach Generationen
Die geläufigste Klassifikation stellt die Einteilung an Hand unterschiedlicher,
zeitlich aufeinander folgender Entwicklungsstufen dar, die als Generationen
bezeichnet werden [23, 26, 31-33, 46] (Tab. 2, S. 17).
Ätzung
1. Generation
2. Generation
Vorteile
Ätzung mit
7%iger
Salzsäure
Heute nicht mehr
Keine
Dentinkonditionierung
verwendet
Nachteile
Charakteristika
Literatur
kein Gegenspieler der
Polymerisationsschrumpfung,
Randspaltbildung,
Entfernen der Schmierschicht
[21, 76]
Haftwerte 2 – 6 MPa,
hydrolytische Zersetzungsprozesse durch Schmierschicht
Infiltration der Schmierschicht
[21, 76,
78]
Selektive
Schmelzätzung
mit 37%iger
Phosphorsäure
Bildung einer Hybridschicht,
mechanische Retention, hohe
Haftwerte
Selektives Ätzen
Modifizierung der Schmierschicht mit
leicht sauren Primern, Einsatz
mehrerer Komponenten zur Hydrophobisierung des Dentins, Ätzung des
darunterliegenden Dentins
[27, 32,
57, 81,
89]
4. Generation
Total etching
Erhöhte Haftwerte, kein
selektives Ätzen
Kollabiertes Kollagengeflecht,
Überätzung
Entfernung aller anorganischer
Bestandteile des demineralisierten
Dentins und der Schmierschicht
[36, 89]
5. Generation
Total etching
Weniger Arbeitsschritte durch
Primer-Adhäsiv-Kombination
Verringerung der Haftkräfte
Minimierung der Arbeitsschritte,
Schonung des Kollagenfasergeflechts,
One-Bottle-Bonding
[2, 31]
6. Generation
Total etching mit
selbstätzendem
Primer
Weniger Arbeitsschritte durch
weglassen des Ätzens
Ergebnisse nicht optimal, keine
Aufbewahrung in einer Flasche
wegen Instabilität der Stoffe
Single-step Bonding
[2, 21,
31, 44]
7. Generation
Selbstkonditionierend
Vereinfachung der Arbeitsschritte
durch ein EinflaschenKombinationsprodukt
Ergebnisse nicht optimal, keine
Aufbewahrung in einer Flasche
wegen Instabilität der Stoffe
All in one, 1-Schritt-Self EtchingAdhäsive
[82]
Tab. 2: Übersicht der Adhäsivsysteme.
17
3. Generation
18
Einteilung nach “Flaschensystemen”
Da selbstätzende Systeme nicht in die Klassifizierung nach Generationen
einbezogen werden können, wird seit einiger Zeit eine neue Klassifizierung
verwendet. Es wird auf die Anzahl der klinischen Arbeitsschritte und die Art
der Interaktion des Adhäsivs mit dem Dentin Bezug genommen. Nahezu alle
modernen Adhäsive können mittels dieses Systems klassifiziert werden. Die
Einteilung erfolgt praktisch nach Flaschensystemen (Tab. 3, Seite 19) [45].
Anwendung
Typ 1
Etchant
Primer
Vorteile
Etchant
Primer/Bond
Typ 3
Bond
Typ 4
Selbstätzendes Adhäsiv
Literatur
Verwirrung und
Verwechslungen durch
mehrere Flaschen
3 klinische Arbeitsschritte,
Total etching, Entfernung
der Schmierschicht
[45]
Weniger Verwirrungen
und Verwechslungen,
Verminderung der
klinischen Arbeitschritte
Adhäsiv soll mehrmals
aufgetragen werden
2 klinische Arbeitsschritte,
Total etching, Entfernung
der Schmierschicht
[45]
Keine separate
Phosphorsäureätzung,
Verminderung der
klinischen Arbeitsschritte
Adhäsiv soll mehrmals
aufgetragen werden
2 klinische Arbeitsschritte,
Schmierschicht wird
aufgelöst
[45]
Alle Komponenten in
einer Flasche, simultane
Vorbehandlung von
Schmelz und Dentin
Instabilität der Inhaltsstoffe bei gemeinsamer
Lagerung
1 klinischer Arbeitsschritt,
Schmierschicht wird
aufgelöst
[45]
Tab. 3: Übersicht über die Flaschensysteme der Adhäsivsysteme.
19
Etchant/Primer
Charakteristika
Gute Haftwerte
Bond
Typ 2
Nachteile
20
Einteilung nach Aushärtungsmodus
Eine
weitere
Klassifikation
der
Bondingsysteme
betrachtet
den
Aushärtungsmodus. Bei lichthärtenden Adhäsiven erfolgt die Aushärtung, wie
bei Kompositen auch, durch einen Photoinitiator, häufig Kampferchinon.
Autopolymerisierende Adhäsive härten chemisch initiiert aus. Sie finden bei
autopolymerisierenden Aufbaukompositen oder bei Befestigungskompositen
Verwendung. Dualhärtende Adhäsive können sowohl chemisch als auch
durch Licht initiiert polymerisieren. Sie werden zur Befestigung von
Metallrestaurationen, zum Einsetzen von zahnfarbenen Restaurationen oder
im Bereich der Endodontie verwendet.
Den beiden letztgenannten Adhäsivsystemen wird zum Primer eine
Sulfinsäuresalzlösung zugesetzt, welche die Vernetzung der Primer-Moleküle
begünstigt [53].
4.2.
Substrat
4.2.1 Zahnhartsubstanzen
Allgemeines
Zähne bestehen aus drei Zahnhartsubstanzen, welche die Pulpa umgeben.
Die äußere Schicht der klinischen Krone besteht aus Schmelz. Dies ist das
härteste
Zellprodukt
des
Organismus
mit
einer
Vickers-Härte
von
300 – 400HV und ist zusammengesetzt aus 96 Gew% anorganischer
Substanz, 1 Gew% organischer Substanz und 3 Gew% Wasser. Das
Hauptmineral ist Hydroxylapatit.
Die Pulpa wird von Dentin umgeben. Es ist eine knochenähnliche Substanz.
Dentin besteht zu 69 Gew% aus anorganischer Substanz, zu 21 Gew% aus
organischer Substanz und zu 10 Gew% aus Wasser. Die anorganische
Grundsubstanz ist Kalziumphosphat.
Zement umgibt das Dentin im Bereich der Zahnwurzel und ähnelt dem
Faserknochen. Die Zusammensetzung von Zement in Gew% beträgt 57%
21
anorganische Substanz, 30% organische Substanz und 12% Wasser. Es
wird lebenslang von Zellen des Parodontalligaments auf- und umgebaut [37].
4.2.2 Dentin
4.2.2.1
Dentin tierischer Herkunft
Da menschliches Dentin nur begrenzt zur Verfügung steht und ein
potentielles Infektionsrisiko darstellt, intensiviert sich die Suche nach
passenden Alternativen. Aufgrund der Verfügbarkeit und der Grösse wird
Dentin tierischer Herkunft häufig als Ersatz verwendet [86].
Rind
Frisch extrahierte bovine Zähne können anstelle menschlicher Zähne für
Adhäsionstests verwendet werden, denn sie ähneln sich in Struktur und
Zusammensetzung [98]. Das bovine, koronale Dentin besitzt grössere Tubuli
als das menschliche Dentin. Jedoch können an superfiziellen Dentinarealen
ähnliche Haftwerte, wie an menschlichem Dentin gemessen werden. An
Wurzeldentin und pulpennahem Dentin werden jedoch unterschiedliche
Haftwerte gemessen [86].
Schwein
In
Bezug
auf
Form,
Größe,
Morphologie,
Zusammensetzung
und
Entwicklungszeitraum sind porcine Zähne, im Vergleich zu denen anderer
Säuger, den menschlichen Zähnen am ähnlichsten. Die Säureätzung zeigt
unter dem Rasterelektronenmikroskop bei porcinem Dentin ein ähnliches
Ätzmuster wie beim humanen [62].
Pferd
Auch das Dentin von Pferden ist dem menschlichen Dentin, bezüglich der
Morphologie, recht ähnlich [67].
22
4.2.2.2
Humanes Dentin
Allgemeines
Dentin kann aufgrund seiner Heterogenität als dynamisches Substrat
bezeichnet werden, was eine Herausforderung für Adhäsive darstellt.
Regionale
Unterschiede
und
die
Veränderungen,
bedingt
durch
physiologische und pathologische Stimuli, können die Qualität und die Stärke
der Bondschicht beeinflussen. Auch die Restdentindicke zur Pulpa kann ein
beeinflussender Faktor sein. Je pulpennaher das Dentin ist, desto höher sind
die in vitro gemessenen Haftkräfte [50].
Beim
Gebrauch
menschlicher,
präeruptiver
Weisheitszähne
für
Haftkraftmessungen muss beachtet werden, dass sie permeabler und
feuchter sind als posteruptive Zähne. Das Sammeln dieser Zähne zu
Versuchs- und Vergleichszwecken ist jedoch praktisch, da sie ähnliche
Ausgangsbedingungen
vorweisen
und
in
ausreichender
Menge
zur
Verfügung stehen [75].
Aufbau
Humanes Dentin ist zu etwa 69 Gew% aus anorganischen, zu etwa 21
Gew% aus organischen Substanzen und zu etwa 10 Gew% aus Wasser
aufgebaut. Im Gegensatz dazu besteht Schmelz zu etwa 96 Gew% aus
anorganischen Bestandteilen. Der hohe organische Matrixanteil im Dentin
besteht vornehmlich aus Kollagen. Dentin kann nicht als alleinige Substanz
gesehen werden, sondern wird immer in Kombination mit dem Pulpagewebe
betrachtet. Man bezeichnet dies auch als Pulpa-Dentin-Einheit. Es wird von
unzähligen flüssigkeitsgefüllten Kanälchen, den Dentintubuli, durchzogen. In
dieser tubulären Mikrostruktur liegen, umgeben von Flüssigkeit, die
Odontoblastenfortsätze. Bei vitalen Zähnen steht die Flüssigkeit in den Tubuli
unter einem ständigen, leicht nach außen gerichteten Druck, von etwa
25-
30 mm Hg [93]. Diese intrinsische Flüssigkeit (Dentinliquor), welche für die
hydrophile Eigenschaft des Zahnbeins verantwortlich ist, stellt ein Problem
bezüglich der Anbindung hydrophober Komposite dar [21, 80, 81].
23
Alle Dentintubuli sind von einer Schicht hypermineralisierten Dentins
umgeben,
dem
sogenannten
peritubulären
Dentin.
Zwischen
den
Dentintubuli befindet sich das hypomineralisierte, intertubuläre Dentin [83].
Nach
rotierender
Präparation
oder
Kariesexkavation
entsteht
eine
Schmierschicht, welche sich aus zermahlenen Dentinresten, Bakterien und
Wasser zusammensetzt. Sie bedeckt das Dentin und verlegt die Öffnungen
der Tubuli [21, 76].
Superfizielles versus pulpennahes Dentin
Die Odontoblasten formen das Dentin, während sie zentral Richtung Pulpa
„wandern“. Daher liegen sie pulpennah enger beieinander. Je weiter man
sich im Dentinbereich von der Pulpa entfernt, umso weniger Dentintubuli
werden gefunden. Die Anzahl der Tubuli beträgt 15.000/mm² bis 20.000/mm²
an der Schmelz-Dentin Grenze. Nahe der Pulpa findet man 45.000/mm² bis
65.000/mm². Ebenso verändert sich das Lumen der Tubuli. Im koronalen
Anteil beträgt der Durchmesser 0,5 bis 0,9 µm, pulpenwärts erweitert er sich
auf 2 bis 3 µm [85].
Desweiteren unterscheidet sich das Dentin an verschiedenen Stellen des
Zahnes in seiner Permeabilität. So ist das okklusale Dentin über den
Pulpahörnern durchlässiger, als das zentral gelegene okklusale Dentin [73].
Pashley
zeigte,
dass
approximal
gelegenes
Dentin
eine
grössere
Permeabilität besitzt als okklusales Dentin, und Wurzeldentin weniger gut
penetrierbar ist als koronales Dentin [74].
Kariös verändertes versus kariesfreies Dentin
Dentin ist ständigen physiologischen und pathologischen Veränderungen
ausgesetzt, was Auswirkungen auf seine Zusammensetzung, Mikrostruktur
und Permeabilität hat. Kariös verändertes tubuläres Dentin ist, verglichen mit
gesundem Dentin, sklerotisch und undurchlässig. Auch Säureätzung erhöht
24
die Durchlässigkeit nicht signifikant. In gesundem Dentin wird durch TotalEtching die Permeabilität erhöht.
Sklerotisches
Dentin
ist
sowohl
intertubulär
als
auch
intratubulär
hypermineralisiert, da Kalziumphosphat-Whitlockit-Kristalle die Tubuli füllen.
Diese Kristalle sind sehr säurebeständig und können selbst durch
säurehaltige Conditioner nur minimal demineralisiert werden. Die Bildung von
Kunststoffzapfen in sklerotischem Dentin weist eine stärkere Variabilität auf
und beinhaltet kurze, stumpfe, trichterförmige Zapfen, die zudem einen Kern
von Mineralkristallen enthalten. Die resultierenden Haftkräfte sind niedriger
als an gesundem Dentin [45, 75].
Auch das Alter des Patientens hat Einfluss auf die Dentindicke und –struktur.
Die Pulpa bildet zeitlebens Sekundärdentin, welches sich im Aufbau von
normalem Dentin unterscheidet. Dessen Struktur ist ungleichmäßiger, es ist
weniger permeabel und kann sogar sklerotisch sein.
4.2.2.3
Vergleich von tierischem und humanem Dentin als Substrat
Das beste Substrat, um Haftkrafttests durchzuführen, ist menschliches
Dentin in vivo. Da jedoch die Möglichkeiten für derartige Studien aus
verschiedenen Gründen limitiert sind, werden Untersuchungen häufig an
extrahierten Zähnen in vitro durchgeführt. Menschliche Zähne stehen nur
begrenzt zur Verfügung und besitzen ein potentielles Infektionsrisiko. Zähne
von Tieren können aufgrund ihrer Verfügbarkeit und ihrer Grösse als Ersatz
verwendet
werden,
jedoch
geht
auch
von
diesen
Zähnen
eine
Infektionsgefahr aus.
Scher- und Zugversuche haben signifikant niedrigere Haftwerte bei Zähnen
tierischen Ursprungs ergeben. Als Ursache dafür wird diskutiert, dass
koronales Dentin boviner Zähne grössere Tubuli besitzt als das Dentin
menschlicher Zähne [61]. Wurde jedoch ausschließlich superfizielles Dentin
verwendet, wurden gleiche Haftkräfte erzeugt [86]. Andere Studien haben
ergeben, dass die Haftwerte bei bovinem Dentin über denen menschlichen
Dentins liegen. Im bovinen Dentin finden sich, bei einer höheren Karbonat-
25
Konzentration, weniger Mineralien in der Matrix. Das Dentin kann in der
gleichen Zeit besser geätzt werden als menschliches Dentin. Mehr
Dentintubuli und deren grösserer Durchmesser führen zu längeren und
dickeren Tags, was unter Umständen die Haftkräfte positiv beeinflussen kann
[24, 63]. Gesundes, feuchtes, humanes Dentin ist die Standardvariante der
präklinischen Untersuchungen und wird vornehmlich an unveränderten, frisch
extrahierten Weisheitszähnen durchgeführt. Hierbei werden die höchsten
Haftwerte erzielt [45].
4.2.3 Lagerungsmedium
Das Lagerungsmedium kann die Haftkräfte der Adhäsive signifikant
beeinflussen [60].
Natriumazid
Natriumazid ist das Natriumsalz der Stickstoffwassersäure. Es gehört zur
Stoffklasse der Azide. Diese Chemikalie wird in Bereichen eingesetzt, in
denen das Wachstum von Mikroorganismen verhindert werden soll. Es wirkt
toxisch, indem es spezifische Enzyme hemmt, die Schwermetalle enthalten.
Außerdem ist es ein starkes Protoplasmagift.
Chloramin – T 0,5%
Chloramin – T wird aus der Umsetzung von ρ-Toluolsulfonamid mit
Natriumhypochlorit hergestellt. In Lösung mit Wasser wirkt es wie
Hypochlorid, also bleichend und desinfizierend. Es ist jedoch länger haltbar
und weniger aggressiv gegenüber organischen Materialien.
Es scheint, dass Chlor einen negativen Effekt auf die Haftkraft von
Adhäsiven haben kann. Im Vergleich zur Lagerung in destilliertem Wasser ist
die Haftkraft reduziert [60, 98].
26
Formaldehyd
Formaldehyd (Methanal) kommt natürlicherweise in Säugetierzellen als
Zwischenprodukt vor. Auch in der Atmosphäre, bei Verbrennungen und in
Pflanzen entsteht Formaldehyd. Es kann durch eine katalytische Oxidation
aus Methanol hergestellt werden. Als ein starkes Reduktionsmittel verwendet
man es zur Keimabtötung, und es findet als Konservierungsmittel Gebrauch.
Die Chemikalie ist gut in Wasser löslich, bildet darin ein Aldehydhydrat und
ist dann unter dem Namen „Formalin“ bekannt.
Organische Komponenten des Dentins, wie Kollagen und nicht - kollagene
Peptide, verändern mit der Zeit ihre Struktur in Formalin. An menschlichem
Dentin, welches 6 Monate lang in 10%igem Formalin aufbewahrt wurde,
erhöhte sich die Haftkraft des Adhäsives, im Vergleich zur Aufbewahrung in
physiologischem Speichel, um das Doppelte [86, 98].
Destilliertes Wasser
Die chemische Verbindung aus Sauerstoff und Wasserstoff ist Wasser.
Destilliertes Wasser ist weitgehend frei von Salzen, organischen Stoffen und
Mikroorganismen. In diesem Medium findet keine Keimabtötung statt. Die
Haftwerte von Adhäsiven werden am wenigsten beeinflusst, wenn als
Lagerungsmedium destilliertes Wasser gewählt wird [60].
4.3
Methoden zur Testung von Adhäsivsystemen
Viele Studien zur Haftkraft von Dentinbondings sind in vitro Studien. Diese
sind relativ einfach und kostengünstig durchzuführen. Sie können jedoch
meist nur bedingt auf in vivo Situationen übertragen werden, da vor allem die
Simulation physiologischer Testbedingungen Schwierigkeiten bereitet [61, 72,
91]. Andere Autoren fanden keinen Unterschied zwischen in vitro und in vivo
Untersuchungen und zeigten, dass diese physiologischen Bedingungen
simuliert werden können [72]. Klinisch prospektive Studien sind zwar der
“Goldstandard” zur Untersuchung von Adhäsivsystemen, doch oftmals sind
27
wegen der rasanten Entwicklung viele der getesteten Adhäsive nicht mehr
auf dem Markt, wenn diese Studien abgeschlossen sind [92]. Es scheint fast
unmöglich durch klinische Untersuchungen das Adhäsionspotential eines
Dentin-Bonding Systems zu erkennen. Zu viele Parameter beeinflussen
entweder die Qualität oder die Langlebigkeit einer Restauration [61].
Die spezifischen Parameter, die zu einem Scheitern des adhäsiven Verbunds
führen, können in einer in vivo Studie schlecht bestimmt werden. Diese
Möglichkeit besteht jedoch bei in vitro Studien. Somit kann sich die
Forschung auf diese spezifischen Faktoren konzentrieren und das Material
verbessern [15]. Bevor an humanen Probanden getestet werden kann, sind
präklinische in vitro Untersuchungen aus ethischen Gründen unerlässlich.
4.3.1 In vivo
Allgemeines
Die beste Möglichkeit die Effektivität eines Biomaterials zu testen sind
klinisch-experimentelle in vivo Studien mit kontrollierten Untersuchungen [61].
Klinische Studien an Patienten müssen von der Ethikkommission geprüft und
genehmigt werden. Außerdem sollen die Probanden über einen längeren
Zeitraum an Recall Untersuchungen teilnehmen.
Die klinische Beurteilung wird anhand der USPHS Kriterien, im Jahre 1971
von Ryge in dem US Public Health Service veröffentlicht, gemessen. Es
werden
die
Farbübereinstimmung,
die
Füllungsoberfläche,
marginale
Farbveränderungen, die anatomische Form und mögliche Karies beurteilt.
Modifizierte USPHS Kriterien mit ergänzenden Faktoren, wie postoperative
Sensibilitäten, Randschlußverhalten, Fraktur, Retention, der interaproximale
Kontakt und der okklusale Kontakt, wurden in den letzten Jahren nachträglich
hinzugefügt [5, 87].
Die Restaurationen sollen in bestimmten Zeitabständen von unabhängigen
Untersuchern mit Hilfe von Sonde und Spiegel begutachtet werden. Die
klinische Beurteilung wird in akzeptabel und nicht-akzeptabel unterteilt.
28
Jedem Urteil liegen zwei Qualitätsstufen zugrunde (Alpha – Bravo und
Charlie – Delta). Einfache ja/nein Entscheidungen erleichtern die Evaluation
in den einzelnen Kategorien. Röntgenbilder, Fotos und Modelle sollten zur
Kontrolle angefertigt werden [9, 55].
Die Ergebnisse einer klinischen in vivo Studie werden durch verschiedene
Faktoren beeinflusst, die es erschweren den genauen Grund des Versagens
einer Restauration zu bestimmen. Ein Faktor ist das verwendete Material
selbst. Externe Faktoren, wie zum Beispiel die Fähigkeiten des Behandlers,
die Polymerisationslampe oder die Instrumente zum Ausarbeiten der Füllung
verändern die Ergebnisse. Das Ergebnis wird auch vom Patienten beeinflusst.
Zu nennende Faktoren sind das Alter, die Mundhygiene, die okklusale
Belastung und sklerotisiertes Dentin.
Intraorale Temperaturschwankungen beim Genuss von kalten und warmen
Speisen induzieren Kontraktion und Expansion der Adhäsivschicht. Wasser,
sowie menschliche und bakterielle Enzyme aus dem Speichel können
kovalente
Bindungen
zwischen
den
Kollagenfibrillen
und
den
Kompositpolymeren aufbrechen. Okklusale Kaukräfte beanspruchen die
Bondschicht. Risse, die zum Versagen des Adhäsivs führen, können
entstehen [15, 47].
Studien an Klasse V – Kavitäten
Obwohl klinische Studien an nicht kariösen Klasse V - Kavitäten teuer, zeitund arbeitsintensiv sind und nur wenige Informationen über den wahren
Grund
des
klinischen
Misserfolges
liefern,
sind
sie
die
ultimative
Testmethode, um die Leistung des Adhäsivs zu beurteilen. Diese Läsionen
bieten, im Gegensatz zu allen anderen, keine makro-mechanische Retention.
Adhäsive, die keine ausreichenden Haftkräfte besitzen, werden daher einem
baldigen Restaurationsverlust unterliegen. Ein weiterer Vorteil von Klasse V Kavitäten ist, dass die Begrenzung der Restauration sowohl im Schmelz als
auch im Dentin liegt. Die Läsionen sind meist vestibulär, an Frontzähnen
oder Prämolaren lokalisiert. Somit ist ein einfacher Zugang zur Restauration
29
und zur Auswertung gewährleistet. Die Restaurationen können sowohl
intraoral visuell, als auch mit dem Rasterelektronenmikroskop nach
Replikaherstellung beurteilt werden. Präparation und Restauration von
zervikalen Kavitäten sind minimalinvasiv und relativ einfach, wodurch der
Einfluss von Variabilitäten in der Behandlerfähigkeit reduziert wird. Da
zervikale Läsionen weit verbreitet sind, fallen die Patientenselektion und die
Ausführung abgestimmter Studien leichter. Aufgrund des C-Faktors und der
daraus resultierenden Belastung für die adhäsive Zwischenschicht sind die
mechanischen Eigenschaften des verwendeten Komposits bei diesen
Kavitäten relativ unwichtig.
Bei Studien an nicht kariösen Klasse V - Kavitäten ist zu bedenken, dass
häufig sklerotisches Dentin vorhanden ist, was die Ausbildung einer
Hybridschicht erschwert. Dies könnte die Haftkraft negativ beeinflussen. Ein
weiterer Grund für das Versagen eines Adhäsivs bei zervikalen Läsionen ist
die exzentrische okklusale Belastung („Barreling“), eine Belastung, die auch
zum Verlust von Zahnhartsubstanz an dieser Stelle führen kann [15].
Studien an Klasse II - Kavitäten
Bei Studien an Klasse II – Kavitäten werden der approximale Kontakt, die
anatomische
Form,
der
Farbübereinstimmungen
Randspalt,
und
die
die
marginale
Sekundärkaries
Verfärbung,
nach
den
die
USPHS
Richtlinien bewertet [55]. Die Größe der Restauration, die Kavitätenform, der
ungünstigere
C-Faktor
und
ein
mögliches
„Pooling“
des
Adhäsivs
beeinflussen die Überlebensdauer erheblich [84]. Ferner entstehen bei
Klasse II – Restaurationen Abzugskräfte und Intrusionskräfte beim Kauen,
jedoch treten auch Friktion und Retention, bedingt durch das Kavitätendesign,
auf. Diese Faktoren beeinflussen die Haftkraft des Adhäsivs.
30
4.3.2 In vitro
Allgemeines
Grundsätzlich
unterschieden
können
funktionale
werden.
Im
Kavitätentests
Rahmen
der
und
Trennverfahren
Kavitätentests
steht
die
Randspaltanalyse an vorderster Stelle. Eine gefüllte Kavität wird abgeformt
und repliziert. Der Randspalt zwischen Füllungsmaterial und Zahn wird im
Rasterelektronenmikroskop (REM) quantitativ untersucht. Dies ist eine 1:1
Simulation der klinischen Verhältnisse, der relative C – Faktor (definiert als
Verhältnis zwischen gebundener zu ungebundener Kompositfläche [22]) wird
berücksichtigt,
und
eine
Ermüdungsprüfung
der
Verbindung
durch
Thermocycling oder Kausimulation ist möglich. Eine Kombination der
Randspaltanalyse mit der Bestimmung der internen Adaption und einer
Dichtigkeitsprüfung ist ideal. Die Evaluation der internen Adaption erfolgt an
der quergeschnittenen Kavität wiederum durch Abformung und Replikation.
Der Randspalt innerhalb der Kavität wird dabei begutachtet. Bei der
Dichtigkeitsprüfung
wird
die
Farbstoffpenetrationstiefe
als
Parameter
herangezogen.
Die Trennverfahren können hingegen im Wesentlichen in Scherversuche, wie
Shear Bond und Push-out Tests, und Zugversuche, wie Tensile und
Microtensile Tests, eingeteilt werden [40].
4.3.2.1
Dentin als Substrat unter Laborbedingungen
Viele eingebettete Dentinproben haben eine relativ trockene Pulpa. Auch bei
Wasserlagerung kann es sein, dass im Dentin ein Feuchtigkeitsgradient
auftritt, was zu unterschiedlichen Haftwerten führen kann.
Nicht perfundiertes Dentin
Dies ist die Standardvariante der präklinischen Untersuchungen. Es wird
gesundes, feuchtes Dentin an unveränderten, frisch extrahierten Zähnen
verwendet [45].
31
Perfundiertes Dentin
Um die in vivo Situation des nach außen gerichteten Dentinliquorflusses zu
simulieren, kann man die Pulpenkammer oder nur Dentinanteile der
Prüfkörper
mit
einem
geeigneten
Medium
perfundieren.
Als
Perfusionsmedium eignen sich Wasser, physiologischen Kochsalzlösung
oder
eine
1:3
verdünnte
Lösung
von
Plasma
mit
physiologischer
Kochsalzlösung. Die Lösung kann ohne hydrostatischen Druck oder mit
positivem Druck während der Adhäsivapplikation und/oder der Lagerung
angebracht werden. Der zu simulierende pulpale Druck beim Menschen
beträgt etwa 14 cm Wassersäule [45, 75].
4.3.2.2
Testmethoden zur Haftkraftbestimmung
In Tabelle 4a-c auf Seite 32-34 werden gängige Testmethoden zur
Haftkraftbestimmung vorgestellt und miteinander verglichen.
Schema
Tensile
Bond
Strength
inverted cone
Beschreibung
- Kompositkegel wird auf planer, mit
Adhäsiv vorbehandelter Oberfläche
aufpolymerisiert
Zugkraft
Kompositkegel
Adhäsiv
Dentin
Einbettmasse
- Verbundfestigkeit wird durch
Abziehen des Kompositzylinders
bestimmt
- Kompositzylinder wird auf planer,
mit Adhäsiv vorbehandelter
Oberfläche aufpolymerisiert
knife style
Scherkraft
Dentin
Kompositzylinder
Einbettmasse
- Verbundfestigkeit wird durch
Abscheren des Kompositzylinders
bestimmt (ähnlich einer Guillotine)
Adhäsiv
- Vorbereitung wie knife style
Shear Bond
Strength
Scherkraft
Dentin
- Drahtschlinge wird um den
Kompositzylinder, möglichst nahe an
Zahnfläche, gelegt
Einbettmasse
Literatur
- relativ einfache Durchführung
- maximal 2 Proben pro Zahn
[11,
- viele Vergleichsstudien
- niedriger C-Faktor
45, 54]
- Komposit schrumpft ungehindert
auf Dentin
- nur Ableitung des Potentials des
Dentinadhäsives möglich
40,
- Dentin-Komposit-Verbindung frei
von allen Einflüssen des
Kavitätendesigns testbar
- realtiv einfache Durchführung
- maximal 2 Proben pro Zahn
[11,
- viele Vergleichsstudien
- niedriger C-Faktor
40, 45]
- Komposit schrupft ungehindert auf
Dentin
- nur Ableitung des Potentials des
Dentinadhäsives möglich
- lineare Belastung des Kompositzylinders im 90° Winkel
- überhöhte
Belastungsschwerpunkte
- Dentin-Komposit-Verbindung frei
von allen Einflüssen des
Kavitätendesigns testbar
- früherer Frakturbeginn mit
Dentindefekten
- Scherkraft parallel zur gebondeten
Zahnoberfläche
- maximal 2 Proben pro Zahn
- Kraftapplikation weniger
punktförmig als knife style
Drahtschlinge
Kompositzylinder
wire loop style
Nachteile
Adhäsiv
- niedriger C-Faktor
- nur Ableitung des Potentials des
Dentinadhäsives möglich
- früherer Frakturbeginn mit Dentindefekten
- grössere Verschiebungen der
Kraftapplikation als knife style
- Dicke der Schlinge beachten
Tab. 4a: Übersicht über die verschiedenen Haftkraftmessmethoden in vitro.
16,
32
Shear Bond
Strength
Vorteile
[16]
33
Schema
- ein Block Füllungsmaterial wird auf
eine plane, mit Adhäsiv
vorbehandelter Oberfläche
polymerisiert
Zugkraft
K om posit
Microtensile
Bond
Strength
A dhäsiv
D entin
- Herstellung von Stäbchen mit
quadratischer oder rechteckiger
Grundfläche
- Abzug mit linear ansteigender Kraft
beam style
Vorteile
Beschreibung
- geringe Größe der untersuchten
Verbundzone
- höchste Belastbarkeit in der verkleinerten Bondschicht
- Zuverlässigkeit der Evaluation
durch Verringerung der Fehler in der
Verbundzone und geringerer
Standardabweichung
Nachteile
- Sektionsprozedur sehr sensitiv
Literatur
[75]
- da Proben sehr klein sind besteht
schnell Austrocknungsgefahr
- Adhäsive mit Haftwerten <5Mpa
versagen bei der Herstellung
- bestimmte Dentinareale können
untersucht werden
- bis zu 40 Proben pro Zahn
33
- Vorbereitung wie Stäbchenform
- Zersägen in Scheiben
Z ugkraft
K om posit
Microtensile
Bond
Strength
hour glass
shape
A dhäsiv
D entin
- sanduhrförmige Präparation an
Bondzwischenschicht mit ultrafeiner
Diamantfräse
- Abzug wie Stäbchenform
- geringe Größe der untersuchten
Verbundzone
- Herstellung schwierig, Erfahrung
nötig
- höchste Belastbarkeit in der verkleinerten Bondschicht
- da Proben sehr klein sind besteht
schnell Austrocknungsgefahr
- Zuverlässigkeit der Evaluation
durch Verringerung der Fehler in der
Verbundzone und geringerer
Standardabweichung
- Adhäsive mit Haftwerten <5Mpa
versagen bei der Herstellung
- bestimmte Dentinareale können
untersucht werden
- bis zu 10 Proben pro Zahn
Tab. 4b: Übersicht über die verschiedenen Haftkraftmessmethoden in vitro.
[75]
34
Schema
- modifizierter Scherversuch
Druckkraft
Push-out
Bond
Strength
Kompositkegel
Adhäsiv
Dentin
Dentin
Vorteile
Beschreibung
- Herausdrücken zylindrischer oder
konischer Kompositformen mit
einem Stößel aus einer Dentinscheibe
- Simulation der 3-dimensionalen
Situation wie bei Kavitätenpräparation
- Nachbildung der
Polymerisationskräfte und dem
dabei entstehenden Stress innerhalb
der Verbundzone
Nachteile
- Techniksensitiv
- Ergebnissverfälschungen bei
Reibungs- und Verkeilungseffekten
Literatur
[31, 33,
40, 45]
- nur eine Probe pro Zahn
- Reduktion von Biegemomenten,
Kerbspannungen, Friktion
- homogenere Spannungsverteilung
in der Verbundfläche
- hoher C-Faktor
- Analyse des Randspaltverhaltens
möglich
34
Tab. 4c: Übersicht über die verschiedenen Haftkraftmessmethoden in vitro.
35
5.
Ziel der Arbeit und Hypothesen
Da es verschiedene Testmethoden gibt, mit denen man die Haftkraft von
Dentinadhäsiven bestimmen kann, stellt sich die Frage, ob die dabei
ermittelten Werte vergleichbar sind und ob die Möglichkeit besteht, die
Ergebnisse der Haftkrafttestung durch die Wahl des Testverfahrens zu
„steuern“?
Ziel der Arbeit war es, anhand dreier verschiedener Adhäsivsysteme zu
prüfen, ob vier häufig eingesetzte Methoden zur Haftkraftmessung (Tensile
Bond Strength Test (inverted cone style), Shear Bond Strength Test (knife
style), Microtensile Bond Strength Test (beam style) und Push-out Bond
Strength Test) vergleichbare Ergebnisse liefern und ob es Unterschiede
bezüglich der Haftkraft zwischen den Adhäsivsystemen gibt.
Folgende Nullhypothesen wurden formuliert:
1. Es werden keine Unterschiede bezüglich der gemessenen Haftkraft pro
untersuchten Dentinadhäsiv für die vier zu untersuchenden Testmethoden
erwartet.
2. Es werden keine Unterschiede bezüglich der gemessenen Haftkräfte
zwischen den drei getesteten Dentinadhäsiven pro Testmethode erwartet.
36
6.
Material und Methode
6.1
Vorbereitung der Probenzähne
Einhundertfünfzig
kürzlich
extrahierte,
karies-
und
füllungsfreie,
unbeschädigte menschliche Molaren wurden in einer 0,25%igen wässrigen
Natriumazidlösung aufbewahrt. Vor ihrer Verwendung wurden grobe
Ablagerungen mit Hilfe eines Scalers (SH3/46, Hu-Friedy, Leimen,
Deutschland) entfernt.
Den Testgruppen entsprechend, wurden die Probenzähne nach dem
Zufallsprinzip in 4 Gruppen aufgeteilt. Die „Inverted Cone Tensile
Testgruppe“ (TBST), die „Shear Bond Testmethode“ (SBST) und die „Microtensile Testgruppe (µTBST) bestanden aus jeweils 30 Zähnen. Die „Push-out
Testgruppen (POBST) bestanden aus 60 Zähnen. Die Lagerung der Zähne
vor und nach den Vorbereitungen für die einzelnen Testmethoden erfolgte
bei Raumtemperatur in destilliertem Wasser.
Als Dentinadhäsive kam jeweils ein System der dritten, welches jedoch als
vierte Generation mit Total Etching verwendet wurde, sowie ein System der
fünften und sechsten Generation zum Einsatz. Als Präparat der dritten
Generation wurde Syntac (SC) (Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein)
verwendet. Aus der fünften Generation stammt Adper Scotchbond MultiPurpose (SBMP) (3M ESPE, Seefeld, Deutschland). Als Vertreter der
sechsten Generation wurde Clearfil SE Bond (CSEB) (Kuraray Medical
Products, Frankfurt, Deutschland) gewählt.
Als Komposit wurde, unabhängig vom verwendeten Adhäsivsystem, das
Mikrohybridkomposit Clearfil APX (CAPX) in der Farbe A2 (Kuraray Medical
Products, Frankfurt, Deutschland) verwendet. Abbildung 1 auf Seite 37 zeigt
eine graphische Gesamtübersicht zur Probenherstellung. Die Anwendung
der Dentinadhäsive ist in Abbildung 2 auf Seite 38 schematisch dargestellt.
37
TBS-T
SBS-T
µTBS-T
POBS-T
150 Weisheitszähne
30 Zähne
30 Zähne
Mesio-distale
Halbierung
Mesio-distale
Halbierung
Darstellung des
Dentins bukkal/
lingual
Darstellung des
Dentins bukkal/
lingual
30 Zähne
60 Zähne
Präparation 2 mm
Dentinscheibe
Darstellung des
okklusalen
Dentins
Präparation der
zentralen
Dentinkavität
Lagerung in Aqua dest. (24 h; 37°C)
60 Proben
60 Proben
SC
30 Proben
SMPP
60 Proben
CSEB
Je 20 Proben pro Adhäsiv und Testmethode
Applikation
CAPX
3 Schichten
Applikation
CAPX
3 Schichten
Applikation
CAPX
3 Schichten
Applikation
CAPX
2 Schichten
Sägen der
Stäbchen
(2 pro Probe)
20 Proben
pro Adhäsiv
20 Proben
pro Adhäsiv
20 Proben
pro Adhäsiv
Lagerung in Aqua dest. (24 h; 37°C)
Testung der Haftkraft in der Zwick Universal-Testmaschine
Abb. 1: Übersicht über die Probenherstellung.
20 Proben
pro Adhäsiv
38
SC
SBMP
Etchant
Etchant
15 s ätzen,
Abspülen,
trocknen
15 s ätzen,
Abspülen,
leicht trocknen
CSEB
Primer I
15 s applizieren,
verblasen
Primer II
Primer
Primer
10 s applizieren,
verblasen
5 s applizieren,
verblasen
20 s applizieren,
sanft verblasen
Bond
Bond
Bond
Applikation,
verblasen
Applikation
Applikation,
sanft verblasen
Lichtpolymerisation
(20 s)
Kompositapplikation
3 Schichten, je 40 s Lichtpolymerisation
Abb. 2: Flow chart zur Anwendung der getesteten Dentiadhäsive.
39
6.1.1 Vorbereitung der Probenzähne für den Tensile Bond Strength
Test
Für den TBST wurden die Zähne longitudinal in mesio-distaler Richtung
halbiert, in Sample Kwik fast cure acrylic (Buehler, Ltd, Lake Bluff, Il, USA)
eingebettet und das superfizielle Dentin mit Nassschleifpapier Buehler-Met II,
Silicon carbide grinding paper, wet or dry (Buehler, Ltd, Lake Bluff, Il, USA)
der Körnung 60, 320 und 600 grit, in aufsteigender Reihenfolge, mit Hilfe der
Schleifmaschine Phoenix Beta (Grinder/Polisher, Buehler, Ltd, Lake Bluff Il,
USA) dargestellt. Nach der Präparation wurden die Dentinproben bei 37°C in
einem Inkubator (100-800, Memmert, Schwabach, Deutschland) für 24 h in
destilliertem Wasser gelagert.
Die Dentinproben wurden wiederum in 3 Gruppen, mit jeweils 20 Zahnhälften,
aufgeteilt. Die Dentinflächen der ersten Gruppe (TBST-SC) wurden mit
Syntac nach Herstellerangaben konditioniert. Mittels einer individuell
hergestellten PTFE Form wurde Clearfil APX der Farbe A2 in drei
Inkrementen eingebracht. Die gebondete Fläche betrug 3 cm. Jedes
Inkrement
wurde
mit
einem
Kugelstopfer
verdichtet
und
mit
der
KavoPOLYlux2 (KaVo Dental GmbH) Polymerisationslampe mit einer
Leistung von 600 mW/cm² jeweils 40 s ausgehärtet (Abb. 1, S. 37)
Die zweite Testgruppe (TBST-CSEB) wurde mit Clearfil SE Bond und die
dritte
Gruppe
mit
Scotchbond
Multi
Purpose
(TBS-SBMP)
nach
Herstellerangaben behandelt und das Komposit, wie bei TBST-SC,
aufgebracht.
6.1.2 Vorbereitung der Probenzähne für den Shear Bond Strength Test
Wie beim TBST wurden auch beim SBST die Zähne longitudinal in mesiodistaler Richtung halbiert, eingebettet, das Dentin dargestellt und danach bei
37°C für 24 h in destilliertem Wasser zur Wiederbefeuchtung gelagert.
Beim SBST wurden die Zähne ebenfalls nach dem Zufallsprinzip in 3
Gruppen, mit jeweils 20 Zahnhälften, nach den jeweiligen Dentinadhäsiven
40
unterteilt. Die Dentinflächen der ersten Gruppe (SBST-SC) wurden mit SC
nach
Herstellerangaben
konditioniert.
Mittels
einer
PTFE
Form
in
zylindrischer Form von 3 mm Durchmesser wurde CAPX der Farbe A2 in drei
gleich großen Inkrementen nach Herstellerangaben eingebracht. Jedes
Inkrement wurde verdichtet und 40 s ausgehärtet.
Die zweite (SBST-CSEB) und die dritte Gruppe (SBST-SBMP) wurden mit
entsprechenden Dentinbondings nach Herstellerangaben behandelt und das
Komposit, wie bei SBST-SC, aufgebracht.
6.1.3 Vorbereitung der Probenzähne für den Microtensile Bond
Strength Test
Für den µTBST wurden die Wurzeln der Zähne entfernt und das okklusale,
superfizielle Dentin freigelegt. Nach der Präparation wurden die Zahnreste
bei 37°C 24 h in destilliertem Wasser zur Wiederbefeuchtung gelagert.
Jeweils 10 Zähne bildeten eine Testgruppe. Die okklusale Dentinfläche der
ersten Testgruppe (µTBST-SC) wurde mit SC nach Herstellerangaben
konditioniert und CAPX wurde in drei Inkrementen etwa 5 mm hoch als Block
aufgetragen. Die Inkremente wurden jeweils mit einem Kugelstopfer
verdichtet und 40 s ausgehärtet.
Die okklusale Dentinfläche der zweiten Testgruppe (µTBST-CSEB) wurde
mit CSEB nach Herstellerangaben konditioniert und CAPX, wie bei µTBSTSC, aufgebracht. Die okklusale Dentinfläche der dritten Testgruppe (µTBSTSBMP) wurde mit SBMP, ebenfalls nach Herstellerangaben, behandelt und
CAPX auch wie bei der ersten µTBS Testgruppe aufgetragen.
Die
mit
Komposit
vorbereiteten
Zähne
wurden
im
90°-Winkel
zur
plangeschliffenen Dentinfläche mit einer wassergekühlten Diamantsäge
(Isomet Low Speed Saw, Buehler, Ltd, Lake Bluff, Il, USA) in 1mm dicke
Scheiben gesägt, welche wiederum in 1mm mal 1mm dicke Stäbchen gesägt
wurden. Die Dicke der Stäbchen wurde mit einem digitalem Messschieber
(Type
Garant,
Garant
Hoffmann
Gruppe,
München,
Deutschland),
nachgeprüft. Jeweils zwei zufällig ausgewählte Stäbchen ohne Schmelz
41
fanden pro Zahn als Proben Verwendung. Die Stäbchen, die während der
Herstellung zerstört wurden, sollten dokumentiert werden und in die
Bewertung eingehen, jedoch kam es in keiner Gruppe zu einem Verlust
während der Probenherstellung. Somit wurden 20 Stäbchen jeder Gruppe
dem µTBST unterzogen (Abb. 1, S. 37).
6.1.4 Vorbereitung der Probenzähne für den Push-out Bond Strength
Test
Die 60 Zähne der POBST Testgruppe wurden in drei Gruppen unterteilt. Die
Wurzeln der Molaren und der okklusale Schmelz wurden entfernt. Danach
wurde das Dentin des koronalen Anteils der Zähne in 2 mm dicke Scheiben
gesägt.
Mit
einem
standardisierten,
konischen
Diamantbohrer
(Diamantinstrument 847H, Hager & Meisinger, Neuss, Deutschland) wurde
eine zentrale, konische Kavität präpariert. Nach der Präparation wurden die
Dentinscheiben in destilliertem Wasser zur Wiederbefeuchtung gelagert.
Jeweils 20 Dentinscheiben bildeten eine Testgruppe: POBST-SC mit SC,
POBST-CSEB mit CSEB, POBST-SBMP mit SBMP. Die Flächen der Kavität
wurden nach Herstellerangaben mit den unterschiedlichen Dentinadhäsiven
behandelt. Das Komposit wurde in zwei Inkrementen eingebracht, welche
jeweils mit einem Stopfer verdichtet und 40 s lichtgehärtet wurden (Abb.1, S.
37). Alle Proben wurden dann 24 h in destilliertem Wasser gelagert.
42
6.2
Testmethode
Nachdem alle Proben 24 h in destilliertem Wasser im Inkubator bei 37°C
gelagert wurden, wurden die Haftkräfte in einer Universalprüfmaschine
(Zwick Corp, Modell 21120, Ulm, Deutschland) bestimmt. Für alle
Testmethoden wurde ein Vorschub von 0,5 mm/min gewählt. Die Versuche
wurden bis zum Versagen des Verbundes durchgeführt. Als Versagen wurde
eine Reduktion der Kraft um 30% definiert. Die maximale Haftkraft wurde in
N gemessen. Mittels SPSS wurden die Haftwerte in MPa berechnet. Dafür
wurde
der
Quotient
aus
der
maximalen
Haftkraft
in
N und
der
Adhäsionsfläche gebildet.
6.2.1 Tensile Bond Strength Test - Untersuchung
Beim TBST wurde jeweils eine Probe waagrecht in die Universal
Materialprüfmaschine eingespannt (Abb. 3). Eine standardisierte, frei
bewegliche Zughalterung wurde an eine Zugmessdose angebracht. Diese
entfernte sich von der Probe.
Zugkraft
Adhäsiv
Kompositkegel
Dentin
Einbettmasse
Abb. 3: Tensile Bond Strength Test - Schema.
43
6.2.2 Shear Bond Strength Test - Untersuchung
Beim
SBST
wurde
jeweils
eine
Probe
senkrecht
in
die
Universalprüfmaschine eingespannt (Abb. 4). Ein Scherblatt bewegte sich
auf den Kompositzylinder zu, bis der Kompositzylinder vom Dentin abbrach.
Scherkraft
Dentin
Kompositzylinder
Einbettmasse
Adhäsiv
Abb. 4: Shear Bond Strength Test - Schema.
44
6.2.3 Microtensile Bond Strength Test - Untersuchung
Für den µTBST wurde jeweils ein Stäbchen, welches als eigenständige
Probe galt, unabhängig von welchem Zahn es stammt, mit der Dentinseite in
einen Metallblock der Universal Materialprüfmaschine eingespannt (Abb. 5).
Die
Kompositseite
wurde
an
eine
Testvorrichtung,
die
mit
einer
Zugmessdose verbunden war, mit Klebewachs befestigt. Die Testvorrichtung
entfernte sich von der Dentinseite, bis ein Defekt auftrat.
Zugkraft
Komposit
Adhäsiv
Dentin
Abb. 5: Microtensile Bond Strength Test - Schema.
45
6.2.4 Push-out Bond Strength Test - Untersuchung
Beim POBST wurde jeweils eine Dentinscheibe, mit dem größeren
Durchmesser
nach
zylinderförmiger
unten,
Stempel
in
die
Prüfmaschine
eingespannt.
(1,7
mm
Durchmesser)
wurde
an
Ein
eine
Druckmessdose angebracht (Abb. 6). Diese bewegte sich auf die Füllung zu,
bis ein Defekt auftrat.
Druckkraft
Kompositkegel
Adhäsiv
Dentin
Dentin
Abb. 6: Push-out Bond Strength Test - Schema.
6.3
Frakturanalyse
Alle Proben wurden nach der Haftkraftmessung mit 37%iger Phosphorsäure
für 10 s geätzt und danach mit einer Toluidinblau–Lösung behandelt, um das
Kollagen des Dentins anzufärben. Anschließend wurde mit einem roten
Farbstift (Faber – Castell, 117500 Color Farbstift rot/blau, Stein, Deutschland)
leicht über die Bruchstelle gefahren, um die Füllkörper im Komposit
darzustellen. Im Stereo-Lichtmikroskop (Stemi SV 6, Zeiss AG, Jena,
Deutschland) wurden diese behandelten Dentinproben untersucht, um die
Frakturart zu bestimmen. Es wurden jeweils fünf Proben je Gruppe zusätzlich
zur Überprüfung der Richtigkeit im Rasterelektronenmikroskop (50 und
1000fache Vergrößerung (ISI-SR-50, Leitz, Akashi Seisakusho, Tokio, Japan)
untersucht.
Die Fraktur kann in vier Frakturmodi unterteilt werden. Bei einem kohäsiven
Dentin Frakturtyp konnte man Ausrisse des Dentins unter dem Mikroskop
46
erkennen. Ein adhäsiver Dentin – Bond Frakturtyp war ein glatter Abriss des
Adhäsives auf der Dentinoberfläche. Ein glatter Abriss des Komposites von
der Bondschicht auf dem Dentin wurde als adhäsiver Bond – Komposit
Frakturtyp diskutiert. Bei einem kohäsiven Komposit Frakturtyp fand man
noch Kompositreste auf der gebondeten Dentinoberfläche vor.
6.4
Statistische Analyse
Die
ermittelten
Werte
wurden
zur
statistischen
Analyse
in
das
Softwareprogramm SPSS 16.0 for Windows XP (SPSS Inc., Chicago, IL,
USA) eingegeben.
Die folgenden Variablen wurden festgelegt:
Variable Haftvermittler:
Variable Testmethode:
SC
= Syntac
CSEB
= Clearfil SE Bond
SBMP
= Scotchbond Multi Purpose
TBST
= Tensile Bond Strength Test
SBST
= Shear Bond Strength Test
µTBST
= Microtensile Bond Strength Test
POBST
= Push-out Bond Strength Test
Folgende statistische Testverfahren fanden Verwendung:
1.
Der Kolmogorov-Smirnov-Test überprüft die Normalverteilung. Das
Signifikanzlevel wurde mit p ≤ 0,05 festgelegt.
2.
Der ANOVA-Test untersucht, ob sich die Werte verschiedener
Gruppen unterscheiden. Das Signifikanzlevel wurde mit p ≤ 0,05
festgelegt.
47
3.
Der Kruskal-Wallis-Test prüft mehrere unabhängige Stichproben auf
statistische Unterschiede zwischen den Gruppen. Das Signifikanzlevel
wurde mit p ≤ 0,05 festgelegt.
4.
Der Mann-Whitney U-Test prüft auf der Basis der Rangordnungen, ob
zwei
unabhängige
Stichproben
derselben
Grundgesamtheit
angehören. Das Signifikanzlevel wurde mit p ≤ 0,05 festgelegt.
5.
Das Regressionsmodell überprüft, ob Beziehungen zwischen einer
abhängigen und einer oder mehreren unabhängigen Variablen
bestehen. Das Signifikanzlevel wurde mit p ≤ 0,05 festgelegt.
48
7.
Ergebnisse
Die
Gesamtdaten
wurden
mittels
Kolmogorov-Smirnov-Test
auf
Normalverteilung (p ≤ 0,05) überprüft. Die asymptotische Signifikanz zeigte
einen Wert von p = 0,016. Somit unterliegen die Daten keiner
Normalverteilung.
Zur Darstellung der statistischen Verteilung wurden Histogramme mit einer
Normalverteilungskurve zum Vergleich erstellt (Abb. 7).
Abb. 7: Histogramm zum statistischen Vergleich der Gesamtdaten mit der
Normalverteilungskurve.
Wie man in der Abbildung erkennen kann, liegen die ermittelten Daten nicht
unter
der
Normalverteilungskurve.
Da
die
Gesamtdaten
keine
Normalverteilung aufwiesen, fanden für die folgenden Analysen nicht
parametrische Tests Anwendung (Abb. 8, Seite 49).
49
Abb. 8: Histogramme zur statistischen Verteilung der Daten der Haftvermittler und der
Testmethoden mit der Normalverteilungskurve.
Man erkennt aus den Daten, dass die Daten auch innerhalb der Gruppe
keiner Normalverteilung unterliegen. Tabelle 5 auf Seite 50 zeigt die
Mittelwerte und die Standardabweichung (SD) der Haftkräfte (MPa), sowie
die Ergebnisse der Frakturanalyse, aufgegliedert nach dem Frakturtyp.
50
POBST
µTBST
SBST
TBST
Kraft pro
Fläche in
(MPa)
Frakturtyp
kohäsiv
Dentin (%)
adhäsiv
DentinBond (%)
adhäsiv
KompositBond (%)
kohäsiv
Komposit
(%)
SC
11,8
(3,2)
0,0
(0,0)
19,0
(21,4)
56,5
(35,3)
24,5
(34,1)
CSEB
11,1
(3,3)
0,0
(0,0)
37,8
(31,1)
23,0
(19,8)
39,3
(38,0)
SBMP
11,0
(3,4)
0,0
(0,0)
40,5
(34,3)
21,3
(18,6)
38,3
(37,5)
SC
11,9
(3,7)
6,0
(20,9)
18,0
(24,7)
65,3
(35,4)
10,8
(18,4)
CSEB
17,7
(5,2)
10,3
(20,0)
25,8
(28,7)
45,3
(25,8)
18,8
(15,6)
SBMP
17,5
(4,8)
12,5
(24,0)
49,3
(34,5)
30,8
(28,9)
7,5
(11,5)
SC
31,9
(8,0)
3,8
(9,6)
24,8
(39,4)
14,0
(26,1)
57,5
(43,0)
CSEB
31,7
(7,7)
3,0
(8,0)
45,8
(41,1)
0,0
(0,0)
51,3
(40,0)
SBMP
30,4
(7,9)
25,8
(44,1)
30,3
(34,7)
17,3
(27,6)
26,8
(34,0)
SC
18,8
(5,0)
4,3
(4,9)
59,8
(26,5)
32,0
(22,1)
4,0
(5,3)
CSEB
23,8
(6,2)
2,0
(4,4)
81,3
(22,1)
5,0
(7,4)
11,8
(21,8)
SBMP
22,0
(6,0)
8,0
(13,2)
82,8
(13,8)
6,0
(6,0)
2,3
(4,1)
Tab. 5: Mittelwerte und Standardabweichung (SD) der ermittelten Haftwerte (MPa)
sowie der Frakturmodi (%).
51
Es gibt Unterschiede bezüglich der Haftwerte für die verschiedenen
Testmethoden. Die höchsten Haftkräfte, von bis zu 31,9 MPa, wurden beim
µTBST erreich. Die niedrigsten Haftungswerte, mit etwa 11 MPa, wurden
beim TBST gefunden.
Sowohl beim SBST als auch beim POBST erreichen CSEB und SBMP
höhere Haftwerte als SC. Dagegen erreichte SC bei µTBST und TBST
höhere Haftwerte als CSEB gefolgt von SBMP. Der Einfluss der Faktoren
Adhäsiv und Testmethode, sowie deren Kombinaton wurden mittels
Varianzanalyse (ANOVA) geprüft (Tab. 6).
Einflussfaktoren
Kraft pro
Fläche in
(MPa)
Adhäsiv
Testmethode
Frakturtyp
kohäsiv
Dentin (%)
adhäsiv
DentinBond (%)
adhäsiv
KompositBond (%)
kohäsiv
Komposit
(%)
P=0,02
p=0,01
p<0,01
p<0,01
P=0,04
P<0,01
p<0,01
p<0,01
p<0,01
P<0,01
P=0,02
p=0,04
p=0,18
p<0,01
P=0,06
Adhäsiv
+
Testmethode
Tab. 6: Ergebnisse der Varianzanalyse (ANOVA) für die Einflussfaktoren Adhäsiv und
Testmethode der ermittelten Haftwerte (MPa) sowie der Frakturmodi (%).
Aus der generellen Übersicht wird erkenntlich, dass sowohl der Faktor
Adhäsiv, wie auch der Faktor Testmethode einen signifikanten Einfluss auf
die Ergebnisse der Haftkraftmessungen sowie die Frakturanalyse haben. Die
Kombination der Faktoren hatte nur auf die Haftkraft sowie das kohäsive
Versagen im Dentin und das adhäsive Versagen zwischen Bond und
Komposit einen statistisch signifikanten Einfluss. Zum Nachweis signifikanter
Unterschiede zwischen den Gruppen wurden der Kruskal-Wallis-Test und der
Mann-Whitney U-Test durchgeführt.
Nach der Haftkraftmessung wurden die Proben zur Bestimmung des
Frakturtyps mikroskopisch ausgewertet.
52
Beim TBST wurde für keinen Haftvermittler ein kohäsiver Dentin Frakturtyp
gefunden. Beim Haftvermittler SC überwiegt die adhäsive Fraktur zwischen
Bond – Komposit (Abb. 9). In der CSEB-Gruppe wurden hauptsächlich
kohäsive Frakturen im Komposit (Abb. 10) und in der SBMP-Gruppe
adhäsive Frakturen zwischen Dentin und Bond beobachtet (Abb. 11).
Dentin
Komposit
Dentin
Dentin
Adhäsiv
Adhäsiv
Adhäsiv
Komposit
Abb. 9: SC mit TBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen
zwischen Bond und
Komposit.
Abb. 10: CSEB mit TBST
getestet. Es überwiegt das
kohäsive
Versagen im
Komposit.
Abb. 11: SBMP mit TBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Dentin und Bond.
Beim SBST überwiegt bei SC und bei CSEB das adhäsive Versagen
zwischen Bond und Komposit (Abb. 12 und 13). Der Frakturtyp adhäsiv
Dentin – Bond überwiegt hingegen bei SBMP (Abb. 14).
Adhäsiv
Adhäsiv
Komposit
Abb. 12: SC mit SBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Bond und Komposit.
Komposit
Abb. 13: CSEB mit SBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Bond und Komposit.
Adhäsiv
Dentin
Abb. 14: SBMP mit SBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Dentin und Bond.
53
SC und CSEB wiesen nach µTBST großteils kohäsive Frakturen im
Komposit (Abb. 15 und 16) auf. SBMP weicht davon ab, da in dieser Gruppe
hauptsächlich das Versagen zwischen Dentin und Bond auftrat (Abb. 17).
Komposit
Komposit
Abb. 15: SC mit µTBST
getestet. Es überwiegt das
kohäsive Versagen im
Komposit.
Adhäsiv
Abb. 16: CSEB mit µTBST
getestet. Es überwiegt das
kohäsive
Versagen
im
Komposit.
Abb. 17: SBMP mit µTBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Dentin und Bond.
Beim POBST findet man bei alle drei Haftvermittlern den Frakturtyp adhäsiv
Dentin – Bond am häufigsten (Abb. 18 bis 20).
Adhäsiv
Dentin
Dentin
Adhäsiv
Adhäsiv
Dentin
Abb. 18: SC mit POBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Dentin und Bond.
Abb. 19: CSEB mit POBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Dentin und Bond.
Abb. 20: SBMP mit POBST
getestet. Es überwiegt das
adhäsive Versagen zwischen
Dentin und Bond.
54
7.1
Vergleich der Testmethoden nach Haftvermittler
Für den Vergleich der Testmethoden, bezüglich der getesteten Haftvermittler,
wurden die ermittelten Werte zur Verdeutlichung als Boxplot graphisch
dargestellt (Abb.21).
Abb.
21:
Ermittelte
Haftwerte
(MPa)
der
Adhäsivsysteme
bei
Anwendung
unterschiedlicher Testmethoden.
Für die Untersuchung auf statistisch signifikante Unterschiede zwischen den
Testmethoden innerhalb der einzelnen Haftvermittlergruppen, wurde der
Kruskal-Wallis-Test (p ≤ 0,05) eingesetzt. Für alle drei Haftvermittlergruppen
wurden p-Werte kleiner als 0,05 gefunden (Tab. 7, S. 55). Dies bedeutet,
dass statistisch signifikante Unterschiede für die Haftkraftmessmethoden
innerhalb der getesteten Adhäsivgruppe auftraten.
55
P – Wert
SC
CSEB
SBMP
0,000
0,000
0,000
Tab. 7: Ergebnisse (p-Wert) des Kruskal-Wallis-Tests auf generelle statistische
Unterschiede zwischen den Testmethoden innerhalb der Haftvermittlergruppen.
Da der Kruskal-Wallis-Test keine Aussage trifft, welche Testmethoden
innerhalb der Haftvermittlergruppe Unterschiede aufweisen, wurde zum
paarweisen Vergleich der Testmethoden der Mann-Whitney U-Test (p ≤ 0,05)
herangezogen. In den Tabellen 8 – 10 auf den Seiten 55 und 56 wurden die
ermittelten p-Werte für den paarweisen Vergleich der Testmethoden pro
Haftvermittlergruppe dargestellt. Alle ermittelten Haftwerte weisen statistisch
signifikante Unterschiede im Vergleich der Testmethoden auf. Lediglich für
Syntac konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede in den
Haftwerten, die mittels SBST und TBST ermittelt wurden, festgestellt werden.
Alle Werte p ≤ 0,05 wurden in den folgenden Kreuztabellen grau unterlegt.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,607
0,000
0,000
TBST
0,000
0,000
SBST
0,000
µTBST
POBST
Tab. 8: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für
Syntac.
56
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,000
0,000
0,000
TBST
0,000
0,008
SBST
0,001
µTBST
POBST
Tab. 9: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für
Clearfil SE Bond.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,000
0,000
0,000
TBST
0,000
0,028
SBST
0,002
µTBST
POBST
Tab. 10: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für
Scotchbond Multipurpose.
Um die Frakturmodi besser darstellen zu können wurde folgendes
gestapeltes Balkendiagramm erstellt (Abb. 22, S. 57). Im direkten Vergleich
sind dabei die vier Testmethoden für die drei getesteten Haftvermittler
gezeigt.
Anhand der graphischen Darstellung ist zu erkennen, dass Unterschiede in
den
Frakturmodi
bei
verschiedenen
Testmethoden
innerhalb
einer
Haftvermittlergruppe auftraten. Der TBST und der SBST führten zu relativ
ähnlichen Frakturverteilungsmustern bei allen drei Haftvermittlern. Die
Frakturmodi des µTBST und des POBST wichen sowohl im Vergleich der
drei Haftvermittler, als auch im Vergleich zu den anderen Testmethoden
deutlich ab.
57
Abb 22: Frakturverteilungsmuster für die verwendeten Testmethoden innerhalb der
Haftvermittlergruppen.
# = Fraktur, D = Dentin, B = Bond, K = Komposit
Um diese Beobachtungen statistisch zu prüfen, wurde wiederum der KruskalWallis-Test (p ≤0,05) zur Detektion genereller Unterschiede innerhalb der
Haftvermittlergruppen angewendet (Tab. 11, S. 58).
58
Frakturtyp
Haftvermittler
Kohäsiv Dentin
Adhäsiv
Dentin – Bond
Adhäsiv
Bond –
Komposit
Kohäsiv
Komposit
SC
0,002
0,000
0,000
0,000
CSEB
0,030
0,000
0,000
0,000
SBMP
0,023
0,000
0,006
0,000
Tab. 11: Kruskal-Wallis H-Test für alle Haftvermittlergruppen nach Frakturtyp.
Alle ermittelten p-Werte waren kleiner als 0,05, was bedeutet, dass
statistisch signifikante Unterschiede bezüglich der Frakturverteilungsmuster
zwischen den Testmethoden innerhalb der Haftvermittlergruppen vorhanden
sind.
Um nun die Unterschiede genauer zu detektieren, wurde wiederum der
Mann-Whitney U-Test (p ≤ 0,05) angewandt. Es wurden jeweils die
verschiedenen Haftkrafttestmethoden nach Haftvermittler und Frakturtyp
miteinander verglichen. Alle p-Werte größer als 0,05 bedeuten, dass es keine
statistisch
signifikanten
Unterschiede
zwischen
den
verglichenen
Testmethoden bezüglich des Frakturverteilungsmusters gibt. Alle p-Werte
kleiner als 0,05 weisen darauf hin, dass es statistisch signifikante
Unterschiede zwischen den verglichenen Testmethoden bezüglich der
Frakturmodi gibt. Diese Werte sind grau hervorgehoben (Tab. 12 – 23,
S. 59 – 62).
59
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,152
0,76
0,00
TBST
0,706
0,19
SBST
0,71
µTBST
POBST
Tab. 12: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Dentin für den Haftvermittler Syntac.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,563
0,273
0,00
TBST
0,639
0,00
SBST
0,005
µTBST
POBST
Tab. 13: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Dentin + Bond für den Haftvermittler Syntac.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,362
0,000
0,026
TBST
0,000
0,003
SBST
0,002
µTBST
POBST
Tab. 14: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Bond + Komposit für den Haftvermittler Syntac.
60
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,067
0,77
0,005
TBST
0,002
0,332
SBST
0,000
µTBST
POBST
Tab. 15: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Komposit für den Haftvermittler Syntac.
Das Adhäsivsystem Syntac weist in jedem der vier Frakturtypen, vor allem
aber im Vergleich der Testmethoden mit dem POBST, p-Werte kleiner als
0,05 auf.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,004
0,076
0,038
TBST
0,149
0,174
SBST
0,806
µTBST
POBST
Tab. 16: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Dentin für den Haftvermittler Clearfil.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,252
0,553
0,000
TBST
0,394
0,000
SBST
0,004
µTBST
POBST
Tab. 17: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Dentin + Bond für den Haftvermittler Clearfil.
61
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,004
0,000
0,002
TBST
0,000
0,000
SBST
0,002
µTBST
POBST
Tab. 18: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Bond + Komposit für den Haftvermittler Clearfil.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,121
0,380
0,001
TBST
0,016
0,011
SBST
0,000
µTBST
POBST
Tab. 19: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Komposit für den Haftvermittler Clearfil.
Auch der Haftvermittler Clearfil SE Bond wies in jeden Frakturtyp, vor allem
im Vergleich der Testmethoden zum POBST, statistisch signifikante
Unterschiede auf (p≤0,05).
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,019
0,009
0,001
TBST
0,491
0,515
SBST
0,815
µTBST
POBST
Tab. 20: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Dentin für den Haftvermittler Scotchbond Multi Purpose.
62
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,399
0,335
0,000
TBST
0,082
0,002
SBST
0,000
µTBST
POBST
Tab. 21: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Dentin + Bond für den Haftvermittler Scotchbond Multi Purpose.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,488
0,067
0,002
TBST
0,051
0,003
SBST
0,955
µTBST
POBST
Tab. 22: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Bond + Komposit für den Haftvermittler Scotchbond Multi Purpose.
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,005
0,144
0,000
TBST
0,378
0,035
SBST
0,023
µTBST
POBST
Tab. 23: p-Werte im Vergleich der Testmethoden mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Komposit für den Haftvermittler Scotchbond Multi Purpose.
Wie auch bei den beiden vorausgegangenen Dentinadhäsiven zeigt
Scotchbond Multi Purpose bei jedem der vier Frakturtypen p-Werte kleiner
0,05. Und wie auch schon bei Syntac und Clearfil SE Bond sind die
statistisch signifikanten Unterschiede meist im Vergleich zum POBST zu
finden.
63
7.2
Vergleich der Haftvermittler nach Testmethoden
Zum Vergleich der ermittelten Haftwerte zwischen den Haftvermittlern
bezüglich der Testmethoden, wurde zur Visualisierung ein Boxplot erstellt
(Abb. 23).
Abb. 23: Haftwerte (MPa) der Testmethoden bei Anwendung unterschiedlicher
Haftvermittlern.
Für die Untersuchung auf statistisch signifikante Unterschiede zwischen den
Haftvermittlern bei den einzelnen Testmethoden, wurde der Kruskal-WallisTest (p ≤ 0,05) eingesetzt. Nur für SBST und POBST wurden p-Werte kleiner
als 0,05 gefunden (Tab. 24, S. 64). Dies bedeutet, dass statistisch
signifikante Unterschiede für die Adhäsive innerhalb dieser beiden Gruppen
auftraten.
64
p - Wert
TBST
SBST
µTBST
POBST
0,934
0,000
0,916
0,041
Tab. 24: Kruskal-Wallis H Test für die vier Haftkraftmessmethoden nach Haftwerten.
Um
herauszufinden
welche
Haftvermittler
pro
Haftkraftmessmethode
Unterschiede aufweisen, fand der Mann-Whitney U-Test (p ≤ 0,05)
Verwendung (Tab. 25 - 28, S. 64 – 65).
Statistisch signifikante Unterschiede wurden beim SBST, wie auch beim
POBST, für Syntac im Vergleich zum Clearfil SE Bond und zum Scotchbond
Multi Purpose ermittelt. In den anderen Testmethoden wurden keine
statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Haftvermittlern gefunden.
Die Werte mit signifikantem Unterschied (p ≤ 0,05) wurden in den folgenen
Kreuztabellen markiert.
SC
CSEB
SBMP
0,705
0,797
SC
0,935
CSEB
SBMP
Tab. 25: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für
TBST.
SC
CSEB
SBMP
0,001
0,001
SC
0,808
CSEB
SBMP
Tab. 26: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für
SBST.
65
SC
CSEB
SBMP
0,935
0,685
SC
0,766
CSEB
SBMP
Tab. 27: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für
μTBST.
SC
CSEB
SBMP
0,010
0,026
SC
0,705
CSEB
SBMP
Tab. 28: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für
POBST.
Um die Verteilung des Frakturtyps für die unterschiedlichen Testmethoden
darzustellen, wurde ein gestapeltes Balkendiagramm erstellt. Im direkten
Vergleich sind dabei die drei Haftvermittler für die vier getesteten
Testmethoden gezeigt (Abb. 24, S. 66).
Anhand der graphischen Darstellung ist zu erkennen, dass Unterschiede in
den
Frakturmodi
bei
verschiedenen
Haftvermittlern
innerhalb
einer
Testmethodengruppe auftraten. CSEB und SBMP führten zu relativ
ähnlichen Frakturverteilungsmuster, die Frakturmodi von SC wichen dagegen
ab.
66
Abb 24: Frakturverteilungsmuster für die verwendeten Haftvermittler innerhalb der
Testmethodengruppen.
Um diese Beobachtungen statistisch zu prüfen, wurde wiederum der KruskalWallis-Test (p ≤ 0,05) zur Detektion genereller Unterschiede innerhalb der
Testmethodengruppen angewendet (Tab. 29).
P - Wert
# kohäsiv
# adhäsiv
# adhäsiv Bond
# kohäsiv
Dentin
Dentin - Bond
- Komposit
Komposit
TBST
1,000
0,126
0,004
0,250
SBST
0,259
0,010
0,005
0,012
µTBST
0,256
0,384
0,005
0,032
POBST
0,138
0,003
0,000
0,537
Tab. 29: Kruskal-Wallis H Test für alle Testmethoden nach Frakturtyp.
67
Alle ermittelten p-Werte des Frakturtyps kohäsiv Dentin waren größer als
0,05, was bedeutet, dass keine signifikanten Unterschiede bezüglich der
Adhäsivsysteme vorhanden sind. Beim Frakturtyp adhäsiv Bond - Komposit
sind hingegen alle ermittelten p-Werte kleiner als 0,05, was bedeutet, dass
es statistisch signifikante Unterschiede bezüglich der Adhäsive gibt. Das
adhäsive Versagen zwischen Dentin+Bond für SBST und POBST, das
kohäsive Versagen im Komposit für SBST und µTBST unterscheiden sich
signifikant (p ≤ 0,05).
Um die Unterschiede genauer zu ermitteln, wurde zum paarweisen Vergleich
der Mann-Whitney U-Test (p ≤ 0,05) durchgeführt (siehe Anhang, Tab. 30–45,
S. 97–100). Es wurden die verschiedenen Haftvermittler pro Testmethode
bezüglich der Frakturtypen miteinander verglichen. P-Werte kleiner als 0,05,
die statistisch signifikanten Unterschied aufzeigten, sind grau hinterlegt.
Die p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test
sind für die Testmethode TBST in allen Frakturtypen, außer der kohäsiven
Fraktur im Dentin, mit statistisch signifikanten Unterschieden. Der adhäsive
Frakturtyp zwischen Dentin + Bond und Bond + Komposit und der kohäsive
Frakturtyp im Komposit für SC und den anderen Haftvermittlern weisen
statistisch signifikante Unterschiede auf (p-Wert ≤0,05).
Für SBST werden bei allen vier Frakturtypen statistisch signifikante
Unterschiede gefunden. Der Frakturtyp kohäsiv
im Dentin für die
Haftvermittler CSEB und SC, der Frakturtyp adhäsiv Dentin+Bond für SBMP,
der Frakturtyp adhäsiv Bond+Komposit für alle Haftvermittler und der
Frakurtyp kohäsiv Komposit für CSEB unterscheiden sich signifikant (p ≤
0,05).
Der Frakturtyp kohäsiv Dentin weist keinen statistisch signifikanten
Unterschied für den µTBST auf. Die drei anderen Frakturtypen unterscheiden
sich für den Haftvermittler SC und SBMP im Frakturmodus adhäsiv zwischen
Dentin und Bond, für den Haftvermittler CSEB und SBMP im Frakturmodus
adhäsiv zwischen Bond und Komposit und für den Haftvermittler SBMP im
68
Frakturmodus kohäsiv Komposit und den anderen Adhäsiven signifikant
(p-Werte ≤ 0,05).
Der POBST zeigt im Vergleich der Haftvermittler für die Fraktur kohäsiv
Dentin keine p-Werte kleiner 0,05 und somit keine statistisch signifikanten
Unterschiede. Aber die adhäsiven Frakturen zwischen Dentin und Bond und
zwischen Bond und Komposit weisen beide für das Adhäsiv SC p-Werte
kleiner als 0,05 auf. Die kohäsive Fraktur im Komposit für SC und SBMP
unterscheidet sich signifikant (p ≤ 0,05).
7.3
Regressionsmodell
Für
das
Regressionsmodell
wurden
die
Testmethoden
paarweise
miteinander verglichen. Basierend auf einem linearen Regressionsmodell [8]
wurden Zusammenhänge zwischen zwei Testmethoden und der mittleren
Haftkraft der Adhäsivsysteme statistisch überprüft. Es wurden paarweise
Vergleiche für jede getestete Haftkraftmessmethode vorgenommen. Der
Wert des Regressionskoeffizientens kennzeichnet den Unterschied der
Haftkraft bei Vorhandensein einer spezifischen Faktorkombination. Tabelle
46 zeigt die Ergebnisse der linearen Regression zur Vorhersage der Haftkraft
(MPa) mit Regressionskoeffizienten, Konstante und Faktorkodierung, die für
die Berechnung auf der Grundlage der allgemeinen Formel y = mx + t
notwendig sind. Es wurde getestet, ob die Testmethoden grundsätzlich
ineinander umrechenbar sind (p ≤ 0,05). Alle paarweise Vergleiche ergaben,
dass eine Umrechnung möglich ist. Die modifizierte Formel lautet
Haftkraft=Regressionskoeffizient * x + Konstante, wobei x den Wert 0 oder 1,
entsprechend der in Tabelle 46 (S. 69) gezeigten Kodierung für die
Haftkraftmesswerte, annimmt.
Beispielsweise sollen die Haftkräfte der TBST Methode in Haftkräfte nach
SBST umgerechnet werden (Werte siehe S. 74, Tab. 46, Zeile 1).
Haftkraft = -4,4 * 1 + 15,7
69
Dies bedeutet im Falle der gewählten Kombination, dass der Wechsel vom
TBST zum SBST in 4,4 MPa höheren Haftwerte resultiert.
Haftkraft
(MPa)
paarweiser
Vergleich
durchschnittliche
Haftkraft
durchschnittliche
Haftkraft
(=1)
(=0)
0,00
11,3
15,7
31,3
0,00
11,3
31,3
- 10,2
21,5
0,00
11,3
21,5
- 15,6
31,3
0,00
15,7
31,3
- 5,8
21,5
0,00
15,7
21,5
9,8
21,5
0,00
31,3
21,5
Regressionskoeffizient
Konstante
- 4,4
15,7
- 20,0
p-Wert
TBST (=1)
vs.
SBST (=0)
TBST (=1)
vs.
µTBST (=0)
TBST (=1)
vs.
POBST (=0)
SBST (=1)
vs.
µTBST (=0)
SBST (=1)
vs.
POBST (=0)
µTBST (=1)
vs.
POBST (=0)
Tab. 46: Werte für das lineare Regressionsmodell (siehe auch Text S. 72).
70
8.
Diskussion
Komposite und Zahnhartsubstanzen haben unterschiedliche chemische und
physikalische Eigenschaften. Aufgrund dessen ist es für einen dauerhaften
Verbund notwendig, diese Füllungsmaterialien mit Hilfe von Adhäsiven
klebend an Schmelz und Dentin zu verankern [14].
In der vorliegenden Studie wurden, mittels vier gebräuchlicher in vitro
Haftkraftmessmethoden, drei unterschiedliche Adhäsivsysteme getestet. Ziel
war es, die Haftkraftmessmethoden zu vergleichen sowie die Vor- und
Nachteile abzuwägen.
8.1
Diskussion der Methoden
8.1.1 Substrat
In der vorliegenden Studie erfolgte die Evaluation an unbeschädigten, kariesund füllungsfreien, frisch extrahierten Weisheitszähnen, da dies die
Standardvariante der präklinischen Untersuchung ist. An diesen Zähnen
können relativ einheitliche Haftwerte gemessen werden und es gibt
Vergleichsstudien. Jedoch würde unter klinischen Bedingungen keine
Füllungstherapie an kariesfreien Zähnen durchgeführt werden [11, 12, 33].
Das
Sammeln
extrahierter
Weisheitszähne
und
die
ähnlichen
Ausgangsbedingungen sind praktisch für Versuche und Vergleiche. Sie sind
gut verfügbar, meist kariesfrei und haben etwa das gleiche Alter. Daraus
ergibt sich ein relativ homogenes Ausgangs- und Testmaterial. Es muss aber
beachtet werden, dass präeruptive Weisheitszähne permeabler und feuchter
sind
als
posteruptive
Zähne.
Die
Dentinschicht
ist
dünner,
die
Dentinkanälchen haben einen größeren Durchmesser und im Dentin haben
noch keine sklerotischen Veränderungen stattgefunden. Höhere Haftwerte
können das Resultat sein [75].
Da bei einer gesunden Pulpa ein nach außen gerichteter Liquorstrom zu
verzeichnen ist, findet man nach Kavitätenpräparation, abhängig von der
Tiefe, eine mehr oder weniger feuchte Kavität. Um dieses Phänomen in vitro
71
zu simulieren, kann das Dentin mit verschiedenen Lösungen perfundiert
werden. Allerdings ist die Standardvariante präklinischer Untersuchungen
stets nicht perfundiertes, feuchtes Dentin [45, 75].
Dentin ist ein heterogenes, dynamisches Substrat, welches zeitlebens
physiologischen
und
pathologischen
Veränderungen
unterliegt.
Zur
Heterogenität des Dentins tragen die Anzahl und der Durchmesser der
Dentinkanälchen und der nach außen gerichtete Liquorfluss bei. Auch die
Dentindicke zur Pulpa hin kann einen Einfluss auf Haftkräfte haben [50, 75,
76]. Dentin tierischer Herkunft kann als Alternative zu menschlichem Dentin
verwendet werden. Aufgrund von Struktur und Beschaffenheit können andere
Haftwerte als bei menschlichen Dentin gemessen werden, da beispielsweise
grössere Tubuli oder weniger Mineralien im tierischen Dentin vorhanden sind
[24, 61, 63, 86].
Um möglichst ähnliche Ausgangsbedingungen und Vergleichsmöglichkeiten
des Substrates zu erhalten, wurde in dieser Studie menschliches, nicht
perfundiertes Dentin von feucht gelagerten, karies- und restaurationsfreien,
extrahierten dritten Molaren verwendet. Zur Vereinheitlichung wurde generell
superfizielles Dentin verwendet.
8.1.2 Lagerungsmedium
Die verwendeten Molaren wurden ständig in einem feuchten Milieu
aufbewahrt, um ein Austrocknen des Dentins zu verhindern. Das
Lagerungsmedium kann signifikanten Einfluss auf die späteren Haftkräfte
haben [60].
Chloramin – T scheint die Haftkraft von Adhäsiven zu reduzieren. Formaldehyd erhöht hingegen die Haftkraft. Destilliertes Wasser beeinflusst das
Substrat
bezüglich
der
Haftkraft
desinfizierende Wirkung [60].
am
wenigsten,
hat
aber
keine
72
In dieser Studie wurde destilliertes Wasser mit einem Zusatz von
Natriumazid als Lagerungsmedium verwendet, um das Wachstum von
Mikroorganismen zu verhindern.
8.1.3 Materialien
Der entscheidende Parameter für die Verbundfestigkeit von Komposit an
Dentin scheint eine suffiziente Hybridisierung der Dentinoberfläche zu sein
[78]. Die Festigkeit des Dentin – Komposit - Verbundes kann stark variieren.
Werte von über 20 MPa sind bei Mehrflaschensystemen nicht selten.
Vertreter der fünften und sechsten Generation erzeugen häufig niedrigere
Werte, es werden aber bei einigen Systemen auch höhere Haftwerte erzielt
[2, 25, 75].
Durch die Dentinbondingagents der dritten Generation wurde erstmals Dentin
als zuverlässige Verankerungsfläche, zusätzlich zum Schmelz, gewonnen.
Dentinadhäsive der vierten Generation auf der Basis des „total etching“ und
„wet bonding“ fanden schnell Zuspruch, da bei Kombination dieser Techniken
beste Haftwerte erziehlt werden. Um eine Zeitersparnis zu erlangen, kam es
zur Einführung von schneller zu handhabenden Haftvermittlern, den
selbstätzenden
und
selbstprimenden
Haftvermittlern
mit
integrierten
Phosphorsäureestern (Self-Etch-Adhesive) [31, 81].
Für die vorliegende Studie wurden die Dentinadhäsive Syntac (Ivoclar,
Vivadent, Schaan, Liechtenstein), ein System der dritten Generation,
welches jedoch mit Total-Etch Technik als vierte Generation verwendet wird,
Adapter Scotchbond Multi Purpose (3M ESPE, Seefeld, Deutschland), ein
System der fünften Generation (Total-Etch) und Clearfil SE Bond (Kuraray
Medical Ing, Frankfurt, Deutschland), ein System der sechsten Generation
(Self-Etch), ausgewählt. Diese drei Haftvermittler zeichnen sind durch gute
Haftwerte aus und haben sich im klinischen Gebrauch bewährt [27, 48, 50].
Da in dieser Studie die Testmethoden zur Haftkraftmessung evaluiert werden
sollten, wurden Adhäsive gewählt, von denen bereits viele Vergleichsstudien
vorhanden sind und die häufig als „Goldstandard“ herangezogen werden.
73
In der vierten Generation wird nach dem Prinzip des Total-Etchings die
gesamte Kavität mit 30-40%iger Phosphorsäure geätzt. Die nach der
rotierenden Behandlung dem Dentin aufliegende Schmierschicht wird
komplett aufgelöst und anschließend entfernt. Schmelz und Dentin sind
demineralisiert. Der Primer, in dem 1-4%ige Maleinsäure enthalten ist, wird
auf die Zahnhartsubstanz aufgetragen. Die darin enthaltenen amphiphilen
Moleküle wie z.B. TEGDMA dringen in das Kollagenfasergeflecht ein und
wirken als Kopplungsagens zwischen dem hydrophilen Dentin und dem
hydrophoben Komposit. Als nächste Substanz wird das Adhäsiv aufgetragen.
Es dient zur Stabilisation des Kollagenfasergeflechtes und bereitet so die
Penetration der im Bond enthaltenen Monomere vor. Das ungefüllte
Bondingharz verankert sich an den Kollagenfasern, wodurch es nach der
Polymerisation
zur
Ausbildung
der
Hybridschicht
kommt,
die
als
mikromechanische Verankerung zwischen dem tiefen kunststoffinfiltrierten
Dentin und dem Komposit dient. Sie stellt den entscheidenden Faktor für
eine erfolgreiche Anbindung von Komposit an Dentin dar [43]. Gegenüber
neueren Adhäsiven erscheint Syntac als aufwändiger und zeitintensiver.
Daher wurde als „benutzerfreundlicheres“ Material, das aus der fünften
Generation stammende Scotchbond Multi Purpose verwendet. Es besteht
aus nur drei Arbeitsschritten, nämlich Ätzen, Primer, Bond.
Clearfil SE Bond, bestehend aus selbstätzendem Primer und Adhäsiv, diente
als Repräsentant der 2-Schritt-Self-Etching-Systeme. In der Literatur werden
Self-Etch-Adhäsive vor allem an präpariertem Schmelz und Dentin als
Alternative
zur
unpräpariertem
konventionellen
Schmelz
muss
Phosphorsäureätzung
eine
zusätzliche
gesehen.
selektive
An
Ätzung
vorgenommen werden [42].
Hohe Haftwerte sind bei den Adhäsiven der vierten Generation zu erwarten
[36, 89]. Häufig weisen Adhäsive der fünften Generation geringere Haftwerte
auf als die der vierten Generation, jedoch ist aus der Literatur bekannt, dass
das in der Studie verwendete Clearfil SE Bond vergleichbar hohe Haftwerte
am Dentin erzielt [2, 25, 50].
74
Die korrekte Durchführung des Ätzens und die richtige Applikation des
Adhäsivsystems sind wichtig und entscheidend für die Ausbildung einer
stabilen Hybridschicht [78]. Die Systeme der sechsten Generation können
weniger techniksensitiv sein, da der Ätzschritt, welcher bei der vierten
Generation obligat ist, wegfällt. Ein weiterer Faktor, der für das Gelingen
einer klebenden Verbindung eine Rolle spielt, ist die Zusammensetzung des
Lösungsmittels.
Bei einem acetonbasiertem Adhäsivsystem soll nach dem Ätzen ein „wet
bonding“ auf einem restfeuchten Dentin stattfinden. Der acetonhaltige Primer
kann, wenn dem Kollagengeflecht des Dentins zu viel Feuchtigkeit entzogen
wird, nicht mehr wirksam in das demineralisierte Dentin eindringen [51, 52].
Wet Bonding ist sehr techniksensitiv und zu feucht belassenes Dentin kann
wiederum zu einer reduzierten Haftung der Restauration führen. Wie viel
Feuchtigkeit noch vorhanden ist, kann vom Behandler schwer beurteilt
werden. Ein weiterer Nachteil von Aceton als Lösungsmittel ist seine
Flüchtigkeit. Die Folge ist eine Änderung der Konzentration des Primers in
der Flasche, was die Wirksamkeit beeinflussen kann. Syntac ist ein wasseracetonbasiertes Adhäsivsystem, welches dennoch hervorragende Haftwerte
liefert. Das Aceton im Primer kann Wasser aus dem demineralisierten
Kollagen verdrängen und die Monomerinfiltration verbessern. Das Wasser
und die hydrophilen Eigenschaft von HEMA können in das kollabierte
Fasergeflecht dringen und es wieder aufrichten.
Clearfil SE Bond und Scotchbond Multi Purpose sind Adhäsivsysteme auf
Wasser-, und Wasser-Ethanolbasis; sie sind nicht so techniksensitiv.
Aufgrund des Wasseranteils im Primer erfolgt ein Wiederbefeuchten („rewetting“) des Dentins.
Trotzdem besteht bei diesen Systemen die Gefahr von trockenen Stellen im
Dentin, die eine Ausbildung der Dentin-Komposit Hybridschicht verhindern
können und dadurch zu verminderten Dentinhaftwerten führen [25].
Bei der Probenherstellung wurde Clearfil APX (Kuraray Medical Ing.,
Frankfurt, Deutschland), ein Mikrohybridkomposit mit 86 Gew% Füllkörper,
75
verwendet. Die mechanischen Materialeigenschaften sind sehr gut. Durch
den hohen Füllkörperanteil resultiert eine Polymerisationsschrumpfung von
1,9 Vol%. Außerdem hat das Material im Vergleich zu anderen Kompositen
eine ausgezeichnete Biege- und Druckfestigkeit. Es ist universell, sowohl für
den Frontzahnbereich als auch für den Seitenzahnbereich, einsetzbar und
lichthärtend. Clearfil APX ist seit über 10 Jahren auf dem Markt und hat sich
klinisch bewährt. Es wurde in Kombination mit allen drei Haftvermittlern
verwendet, um gleiche Ausgangsbedingungen zum Vergleich der getesteten
Gruppen zu gewährleisten [35, 49]. Um optimale Ergebnisse zu erzielen,
erfolgte die Verarbeitung aller Materialien nach Herstellerangaben.
8.1.4 Testmethoden
Da für die Evaluation klinischer Studien eine lange Laufzeit notwendig ist,
werden vor der Markteinführung eines neuen Bondingsystems in vitro
Studien durchgeführt. Während bei in vivo Untersuchungen direkt nach der
Restauration (Baseline) und später in festgelegten Recallintervallen Replika
hergestellt werden, die mit Hilfe des Rasterelektronenmikoskops auf
Randspalten oder Defekte untersucht werden, bieten sich für in vitro
Untersuchungen verschiedene werkstoffwissenschaftliche Testverfahren an.
Diese sind relativ einfach und kostengünstig durchzuführen. Präklinische in
vitro Untersuchungen sind aus ethischen Gründen unerlässlich, um vor der
klinischen Testung Informationen und Daten zum Materialverhalten zu
sammeln und bei möglichen Fehlschlägen eine Schädigung von Patienten zu
vermeiden [61, 72, 91]. In vitro Tests können in funktionelle Kavitätentests
und Trennverfahren unterschieden werden.
Für die funktionellen Kavitätentests wird ein restaurierter Zahn abgeformt und
repliziert.
Ein
eventuell
Rasterelektronenmikroskop
vorhandener
untersucht
Randspalt
und
kann
vermessen
unter
dem
werden.
Zur
Bestimmung der internen Adaption und Dichtigkeit wird der restaurierte Zahn
geteilt und die somit gewonnenen Hälften ebenfalls abgeformt und repliziert.
Die Adaption der Kompositfüllung an das Dentin kann unter dem Mikroskop
76
beurteilt
werden,
zur
Feststellung
der
Dichtigkeit
kann
ein
Farbstoffpenetrationstest erfolgen, um die Eindringtiefe des Farbstoffes
entlang der Dentin/Füllungsgrenze zu messen.
Trennverfahren sind Scherversuche und Zugversuche im Makro- und
Mikrodesign. Beim Scherversuch wird ein Zylinder aus Füllungsmaterial auf
eine plan geschliffene Zahnfläche aufpolymerisiert. Anschließend wird die
Kraft gemessen, die zum Abscheren des Zylinders von der Zahnoberfläche
nötig ist. Der C-Faktor ist niedrig, das Komposit kann ungehindert auf das
Dentin schrumpfen. Da es bereits viele Vergleichstudien gibt [11, 16, 40, 45],
wurde in dieser Studie der Scherversuch im „knife style“ durchgeführt.
Andere Möglichkeiten den Scherversuch durchzuführen sind der „wire loop
style“ und der „half moon style“ [16]. Diese sind komplizierter in der
Durchführung. Optimalerweise liegen hier die Testapparaturen flächig dem
Probenkörper an. Es ist aber problematisch die Schlinge genau parallel zur
gebondeten Zahnoberfläche zu platzieren. Die Kraftapplikation ist sowohl bei
der Schlinge als auch beim Halbmond größeren Verschiebungen ausgesetzt
als beim „knife style“. Beim „half moon style“ können, wenn der Prüfkörper
und die Schervorrichtung nicht optimal zusammenpassen, Verkeilungen
zwischen der Testapparatur und dem Kompositzylinder auftreten. Obwohl
beim „knife style“ eine eher punktförmige Anlage besteht und dies wiederum
zu Spannungsspitzen im Prüfkörper führen kann, ist es hier am besten
möglich das Abscheren gleichmäßig zu gestalten. Daher wurde als Schertest
der „knife style“ ausgewählt.
Eine andere Möglichkeit eines Trennverfahrens ist der Push-out Versuch.
Unter Push-out Versuch ist das Füllen einer „Kavität“ in einer Dentinscheibe
und das Ausstoßen des Kompositkegels zu verstehen. Die dazu benötigte
Kraft wird gemessen. Obwohl der Push-out Test techniksensitiv ist, wurde
und
wird
er
in
vielen
Studien
verwendet.
Idealerweise
kann
die
dreidimensionale Situation einer Füllung nach Kavitätenpräparation simuliert
werden und der C - Faktor der klinischen Situation angenähert werden. Da
durch die Form der Probe im Dentin Friktionskräfte auftreten und eine
77
mechanische Retention vorhanden ist, können bei dieser Testmethode
häufig höhere Haftwerte gemessen werden.
Ähnlich wie beim Scherversuch, wird beim Zugversuch ein Zylinder oder ein
umgekehrter
Kegel
aus
Füllungsmaterial
auf
die
plan
geschliffene
Dentinfläche aufpolymerisiert. Es wird die Kraft gemessen, die nötig ist, um
das Füllungsmaterial senkrecht von der Zahnoberfläche abzuziehen. Die
Zugapparatur muss frei beweglich aufgehängt sein, da sonst die Gefahr der
Verkeilung besteht. Der Komposit schrumpft ungehindert auf das Dentin, mit
einem resultierenden niedrigeren C-Faktor [11, 16, 40, 45].
Sowohl beim Abzugs- als auch beim Scherversuch ist die Haftfläche des
Probenkörpers relativ groß. Bei diesen Haftkraftmessmethoden breiten sich
Risse leicht und schnell aus und ein Versagen ist bereits bei geringen
Haftwerten möglich.
Beim Miniaturzugversuch (microtensile test) wird auf eine plan geschliffene
Zahnfläche ein Aufbau aus Komposit aufpolymerisiert. Die Zähne werden in
Scheiben gesägt, welche dann entweder sanduhrförmig präpariert (hourglass
shape) oder weiter in schmale Stäbchen (beam style) gesägt werden. Vorteil
der sanduhrförmigen Präparation ist die größere Fläche, die man zum
Einspannen in eine Testapparatur hat. Durch diese größere Fläche kommt es
bei größeren Haftwerten zu weniger Ausrissen in Dentin oder Komposit. Eine
weitere Variante der Sanduhrform ist das zirkuläre Ausdünnen eines
gesägten Stäbchens (dumbbell shape) [75]. Bei der dumbbell Variante ist die
Kraftverteilung beim Abzug homogener um die gebondete Fläche als bei den
beiden anderen Varianten. Die Kraftverteilung kann Einfluss auf den
Frakturtyp haben [90].
Die Kraft, die benötigt wird um die beiden unterschiedlichen Komponenten,
Füllung und Zahn, auseinander zu ziehen, kann gemessen werden. Der
Miniaturzugversuch führt zu hohen Haftwerten. Die Form der drei
verschiedenen Prüfkörper scheint keinen Einfluss auf die gemessene
Haftkraft zu haben. Lediglich beim hourglass shape können etwas niedrigere
Haftwerte gemessen werden [7, 38]. Die untersuchte Fläche ist klein und der
78
Einfluss von Rissausbreitungen, die die Fraktur beschleunigen ist geringer.
Da die Herstellung der Sanduhrform relativ schwierig ist und Erfahrung
benötigt, gibt es weniger Vergleichsstudien. In dieser Studie wurde daher die
Stäbchenform gewählt.
Im Rahmen dieser Studie sollten jeweils ein Vertreter dieser in vitro
Haftkrafttests miteinander verglichen werden, um herauszufinden, ob die
verschiedenen Testmethoden vergleichbare Ergebnisse liefern. Wenn es
mehrere Varianten der Testmethode gab, wurde die Testvariante gewählt,
die am häufigsten in der Literatur gefunden wurde, um möglichst viele
Vergleichstudien zu haben.
8.1.5 Statistische Analyse
Zur statistischen Analyse wurden die ermittelten Daten in SPSS 16.0 for
Windows XP eingegeben. Die Daten wurden mit dem Kolmogorov-SmirnovTest auf Normalverteilung geprüft. Da keine Normalverteilung vorlag werden
in der Regel nicht parametrische Tests durchgeführt. Eine Ausnahme stellt
die Anwendung der Varianzanalyse (multifaktorielle ANOVA) dar, die jedoch
lediglich verwendet wurde, um vor der detaillierten Prüfung und Verifizierung
mittels nicht parametrischen Tests einen Eindruck zum Einfluss der Faktoren
Adhäsiv und Testmethode zu erhalten. Um auf generelle, signifikante
Unterschiede
zwischen
mehreren
Gruppen
(mehrere
unabhängige
Stichproben) zu prüfen, fand der Kruskal-Wallis-Test Verwendung. Wenn bei
diesem Test keine statistisch signifikanten Unterschiede auftraten, wurde auf
einen paarweisen Vergleich der Gruppe verzichtet. Wenn statistisch
signifikante Unterschiede detektierbar waren, wurde grundsätzlich der MannWhitney U-Test zum Vergleich zweier unabhängiger Stichproben angewandt.
Das Signifikanzlevel wurde für alle statistischen Analysen mit p ≤ 0,05
festgelegt.
Um festzustellen, ob Beziehungen zwischen den getesteten Haftkraftmessmethoden vorhanden sind, wurde eine lineare Regressionsanalyse
durchgeführt. Da eine lineare Beziehung laut Regressionsanalyse für alle
79
Testmethoden vorhanden ist (p ≤ 0,05) können die Haftwerte der
Testmethoden bei bekanntem Regressionskoeffizienten und der Konstanten
berechnet
werden.
Voraussetzung
hierfür
ist
jedoch,
dass
die
Testbedingungen, wie Haftfläche, Substrat, Adhäsiv, etc. einheitlich sind.
8.2
Diskussion der eigenen Ergebnisse
8.2.1 Haftwerte
Im Rahmen dieser Arbeit wurden zwei Nullhypothesen formuliert. Es wurde
davon ausgegangen, dass keine Unterschiede bezüglich der gemessenen
Haftkraft pro untersuchten Dentinadhäsiv für die vier zu untersuchenden
Testmethoden zu erwarten sind. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass für alle
drei untersuchten Dentinadhäsive im Kruskal-Wallis-Test zwischen den vier
Testmethoden p-Werte kleiner als 0,05 auftraten. Das bedeutet, dass
innerhalb der Haftvermittlergruppe im Vergleich der Testmethoden statistisch
signifikante Unterschiede gefunden wurden. Aufgrund dieser Ergebnisse
kann die erste Nullhypothese zurückgewiesen werden.
Die niedrigsten Haftwerte werden beim TBST gemessen, gefolgt vom SBST
und dem POBST. Die höchsten Haftwerte wurden beim µTBST gemessen.
Diese Rangfolge ist bei allen drei Haftvermittlern gleich. Die beiden
Haftkrafttestmethoden mit den größten Prüfkörpern erreichen in dieser Studie
die niedrigsten Haftwerte. Wie bereits erwähnt, breiten sich Risse bei relativ
großen Prüfkörpern leichter aus. Wenn die Prüfkörper des TBST nicht
akkurat eingespannt werden, können Verkeilungen zwischen Testapparatur
und dem Kompositkegel entstehen. Die Klinge des SBST übt die größte Kraft
am Dentin/Komposit Verbund aus. Aufgrund des initialen Kontakts der Klinge
an einem Punkt des Prüfkörpers ist die Scherkraft auf eine kleine Fläche
reduziert. Schon bei niedrigen Haftwerten tritt ein Versagen des Verbundes
auf [77]. Beim POBST sorgen Retention und Friktion des Prüfkörpers für
erhöhte Haftwerte. Beim µTBST ist die zu untersuchende Fläche des
Prüfkörpers klein. Eine vorzeitige Rissausbreitung, wie sie bei größeren
80
Flächen vorkommt, findet nicht statt. Höchste Haftwerte können gemessen
werden [11, 16, 31, 33, 40, 45, 54, 75].
Die zweite Nullhypothese besagt, dass keine Unterschiede bezüglich der
gemessenen Haftkräfte zwischen den drei getesteten Dentinadhäsiven pro
Testmethode erwartet werden. Bei der Untersuchung auf statistisch
signifikante Unterschiede zwischen den Haftvermittlern bei den einzelnen
Testmethoden wurde deutlich, dass bei dem SBST und den POBST für das
Adhäsivsystem SC statistisch signifikant niedrigere Haftwerte ermittelt
wurden als für SBMP und CSEB. Bei dem TBST und dem µTBST wurden
keine signifikant unterschiedlichen Haftwerte innerhalb der Haftvermittlergruppen gefunden. Somit kann die Nullhypothese in Bezug auf den SBST
und den POBST zurückgewiesen werden, da statistisch signifikante
Unterschiede zwischen den Haftwerten gefunden wurden. Die Nullhypothese
hat sich aber in Bezug auf den TBST und den µTBST bestätigt, da hier keine
statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den Haftwerten gefunden
werden konnten.
Der SBST und der POBST sind Scherversuche. Der TBST und der µTBST
sind Abzugsversuche. Bei den Scherversuchen können Spannungsspitzen
und Techniksensitivitäten zu unterschiedlichen Haftwerten innerhalb der
Haftvermittlergruppe führen. Bei den Abzugsversuchen wird das Komposit
senkrecht in einer frei beweglichen Apparatur vom Dentin abgezogen. Zwar
ist
die
Herstellung
der
Prüfkörper
techniksensitiver
als
bei
den
Scherprüfkörpern, jedoch birgt der Versuch an sich weniger Fehlerquellen.
Die Haftwerte bei den Abzugsversuchen waren bei CSEB durchschnittlich
11,1 MPa für den TBST und 31,7 MPa für den µTBST. In der Studie von
Abdalla et al. waren die Haftwerte etwa doppelt so hoch [1]. Das Dentin
wurde mittels eines Klebestreifens so abgedeckt, dass eine 1 mm² großen
Dentinfläche freilag. Diese Fläche wurde mit dem Adhäsiv behandelt. Das
Komposit wurde mithilfe einer Teflon Form mit einem Durchmesser von
3,9 mm und einer Höhe von 2,5 mm auf das Dentin aufgetragen. Die
Sägeprozedur beim µTBST entfiel. Das Adhäsiv wurde nur 2 s ausgehärtet.
81
Es wird keine nähere Angabe zum verwendeten Lagerungsmedium und zu
dem verwendeten Dentin gemacht. Diese Parameter können die Adhäsion
stark beeinflussen [1].
Obwohl bei Atash et al. Rinderdentin verwendet wurde, waren die Haftwerte
für CSEB im SBST ähnlich im Vergleich zu unseren Untersuchungen [4]. Der
Probekörper war 1 mm² schmaler als in dieser Studie und längere KompositTags, die bei Rinderdentin gebildet werden können, können eine Erklärung
für die ähnlichen Haftwerte sein [4].
In einer Studie von Dunn et al. wurden unter anderen CSEB und SBMP mit
dem
SBST,
im
wire
loop
style,
verglichen
[20].
CSEB
erreichte
durchschnittliche Haftwerte von 24,6 MPa und SBMP 21,2 MPa. Diese Werte
sind etwas höher als in unseren Versuchen, was mit dem differierendem
Versuchsaufbau zusammenhängen könnte. Beim wire loop style ist die
Kraftapplikation
weniger
punktförmig
und
es
entstehen
weniger
Spannungsspitzen als beim knife style [20].
Pecora et al. messen bei gleichem Versuchsaufbau und geringerem
Probendurchmesser höhere Haftwerte von 16 MPa für SC und 26 MPa für
SBMP beim SBST [77].
SBMP erzeugte bei Cardoso et al. im µTBST die gleichen Haftwerte wie in
unserer Studie [11]. Beim SBST und beim TBST liegen die gemessenen
Werte jedoch bei ihm nur bei 50% verglichen zu unseren Ergebnissen. Beide
Testmethoden unterschieden sich im Versuchsaufbau von der bei uns
verwendeten. Beim TBST wurde der Kompositkegel mit einer Klammer fixiert
vom Prüfkörper abgezogen. Die punktförmige, starre Kontaktfläche kann zu
Spannungsspitzen und vorzeitigen Rissentstehungen führen. Beim SBST
wurde der Kompositkegel mit einem Scherblatt, welches passend zur
longitudinalen Achse des Kompositkegels auf dem ganzen Kegel auflag,
abgeschert. Die Kraftverteilung ist anders als in unserer Studie [11].
In unserer µTBST Untersuchung wurden für SBMP Haftwerte von etwa
30 MPa evaluiert. Sano et al. erreichte 38 MPa [88]. Die Prüfkörper waren in
hourglas shape präpariert und die Verbundfläche wurde mit 0,4 mm²
82
Durchmesser sehr klein gestaltet. Höhere Haftwerte können dadurch erzielt
werden [88].
Im POBST fanden wir für SC Haftwerte um 19 MPa. Dieser Haftwert ist
etwas höher als beim gleichen Versuch bei Frankenberger et al. [27, 33].
Anstatt
des
CAPX
wird
Vivalux
oder
Tetric
verwendet,
was
zu
unterschiedlichen Haftwerten führen kann [27, 33].
Für SBMP sind Haftwerte um 22 MPa in unserer Studie evaluiert worden.
Frankenberger et al. ermittelte etwas niedrigere Haftwerte, was wiederum an
dem verwendeten Komposit liegen könnte [27]. In unseren Untersuchungen
wurden bei den Abzugsversuchen niedrigere Haftwerte für SC im Vergleich
zu den anderen Haftvermittlersystemen gefunden. Möglicherweise sind der
Haftvermittler SC und das Komposit Clearfil APX nicht optimal kompatibel
und der Verbund Bond/Komposit versagt bei geringeren Werten.
8.2.2 Frakturmechanismen
Wie bereits in der Diskussion zu den Haftwerten erwähnt, scheint der
Haftvermittler SC nicht optimal auf das Komposit CAPX abgestimmt zu sein.
Dies zeigt sich auch bei dem gehäuft auftretenden adhäsiven Frakturtyp
zwischen Bond und Komposit. Hingegen findet man bei allen drei Adhäsiven
im POBST überwiegend den adhäsiven Frakturtyp zwischen Dentin und
Bond. Aufgrund des ungünstigen C-Faktors bei den Push-out Proben könnte
die Polymerisationsschrumpfung eine Ablösung des Adhäsives von der
Dentinwand verursachen [27, 31, 33, 40, 45].
Durch die gute Druck- und Biegefestigkeit von CAPX entsteht die Fraktur
beim POBST an der Stelle des geringsten Widerstandes. Bei den
Haftvermittlern CSEB und SBMP ist dies zu ca. 80% adhäsiv zwischen
Dentin und Bond. Bei dem Haftvermittler SC ist auffällig, dass der Frakturtyp
adhäsiv zwischen Dentin und Bond etwa 60%, der adhäsive Frakturtyp
zwischen Komposit und Bond etwa 30% betrug. Aus dem Ergebnis kann
angenommen werden, dass der Verbund von CSEB und SBMP zu CAPX
besser ist als von SC zu CAPX.
83
Bei dem SBST überwiegt für alle Haftvermittler die adhäsive Fraktur
zwischen Dentin und Bond oder Bond und Komposit. Dunn et al. fanden in
ihrer Studie beim SBST vornehmlich eine adhäsive Fraktur zwischen Bond
und Dentin [20]. Dieses Ergebnis gleicht dem unseren. Durch den
Versuchsaufbau kann es zu einer höheren Krafteinwirkung am Interface
Bond/Komposit kommen und zu einer rascheren Rissausbreitung und Fraktur
an dieser Stelle führen [20].
Der kohäsive Frakturtyp im Komposit findet sich häufig beim TBST und beim
µTBST. Die Haftwerte für Komposit/Komposit sind meist höher als für
Dentin/Komposit. Clearfil APX zeigt bei den Abzugsversuchen geringere
Haftwerte, da die Zugkraft des Materials niedriger ist [35, 49].
Bei Abdalla et al. führte der TBST für CSEB in den meisten Fällen zu einer
kohäsiven Fraktur im Dentin [1]. In vorliegender Studie wurde jedoch für
dieses Adhäsiv keine Fraktur im Dentin gefunden. Beim µTBST fand Abdalla
et al. die meisten Frakturen adhäsiv und keine kohäsiv im Komposit [1]. Auch
dies stimmt mit den hier gewonnen Werte nicht überein. Der am häufigsten
vorkommende Frakturtyp ist kohäsiv im Komposit. Die Testvorrichtung für
den TBST hatte einen anderen Aufbau im Prüfkörper und in der Halterung.
Es kann zu unterschiedlichen Kräfteverteilungen kommen und daher andere
Frakturmechanismen erzeugen. Zur Herstellung der µTBST Proben wurde
bei Abdalla das Dentin freigelegt und ein 1 mm² großes Dentinareal mit dem
Dentinadhäsiv behandelt. Ein Kompositzylinder mit einem Durchmesser von
3,9 mm und einer Höhe von 2,5 mm wurde aufpolymerisiert. Veränderte
Frakturmechanismen sind die Folge [1].
In dieser Studie ist der überwiegende Frakturtyp von CSEB bei der
Testmethode TBST kohäsiv im Komposit. In der Studie von Kaaden et al.
war bei dieser Testgruppe die adhäsive Fraktur am häufigsten [50]. Kaaden
et al. unterscheidet aber nicht zwischen den adhäsiven Frakturtypen
Dentin/Bond und Bond/Komposit, sodass in seiner Studie der adhäsive
Frakturtyp überwiegt [50]. Wenn in vorliegender Studie die beiden adhäsiven
84
Frakturmöglichkeiten addiert werden, so stimmen die Ergebnisse überein
[50].
8.3
Schlussfolgerungen
Die vier getesteten Haftkraftmessmethoden werden häufig verwendet, um die
Haftkraft von Dentinadhäsiven in vitro zu bestimmen. Die Haftkräfte sind
abhängig von der verwendeten Testapparatur. Der Vergleich mit anderen
Studien zeigt jedoch, dass neben der Wahl der Testmethode weitere
Parameter die Haftkraftmessung entscheidend beeinflussen. Es ist nicht
möglich die ermittelten Werte, ohne identische Parameter, miteinander zu
vergleichen.
Durch
die
Wahl
des
Testverfahrens
können
die
Ergebnisse
der
Haftkrafttestung gesteuert werden. Je nach Testmethode ist es möglich, mit
dem gleichen Dentinadhäsiv, unter den gleichen Bedingungen, verschiedene
Haftwerte zu evaluieren. Mit dem Microtensile Bond Strength Test können
die höchsten Haftkräfte ermittelt werden.
Mit Hilfe der allgemeinen Formel y = mx + t, basierend auf einer linearen
Regression ist es möglich, die Haftwerte der einzelnen Testmethoden in die
Haftwerte einer anderen Testmethode umzurechnen. Die modifizierte Formel
lautet Haftkraft = Regressionskoeffizienzt * x + Konstante. Bedingung dafür
ist jedoch, dass die Testparameter gleich der vorliegenden Studie gewählt
werden.
Die drei Adhäsivsysteme, welche in dieser Studie getestet wurden, erzielten
gleiche,
verhältnismäßig
Haftkraftmessmethoden
hohe
und
Haftwerte
können
als
in
den
vier
„Goldstandard“
getesteten
unter
den
Haftvermittlern bezeichnet werden.
Zur weiteren Untersuchung der Methoden zur Haftkraftmessung von
Dentinadhäsiven sollte auch an Adhäsivsystemen mit geringeren Haftkräften
getestet werden. Bereits bei der Probenherstellung könnte es zu frühzeitigen
85
Frakturen kommen. Auch ist eine andere Verteilung der Frakturtypen
denkbar.
86
9.
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and mechanical characteristics. Dent Mater 8, 310-319 (1992).
96
10. Anhang
10.1
Abkürzungen
CAPX
Clearfil APX
CSEB
Clearfil SE Bond
POBST
Push-out Bond Strength Test
SBMP
Scotchbond Multi Purpose
SBST
Shear Bond Strength Test
SC
Syntac
TBST
Tensile Bond Strength Test
µTBST
Microtensile Bond Strength Test
97
10.2 Tabellen
SC
CSEB
SBMP
1,000
1,000
SC
1,000
CSEB
SBMP
Tab. 30: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Dentin für die Testmethode TBST.
SC
CSEB
SBMP
0,040
0,039
SC
0,838
CSEB
SBMP
Tab. 31: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Dentin+Bond für die Testmethode TBST.
SC
CSEB
SBMP
0,004
0,004
SC
0,785
CSEB
SBMP
Tab. 32: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Bond+Komposit für die Testmethode TBST.
SC
CSEB
SBMP
0,047
0,268
SC
0,744
CSEB
SBMP
Tab. 33: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Komposit für die Testmethode TBST.
98
SC
CSEB
SBMP
0,048
0,220
SC
0,739
CSEB
SBMP
Tab. 34: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Dentin für die Testmethode SBST.
SC
CSEB
SBMP
0,371
0,004
SC
0,032
CSEB
SBMP
Tab. 35: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Dentin+Bond für die Testmethode SBST.
SC
CSEB
SBMP
0,037
0,004
SC
0,035
CSEB
SBMP
Tab. 36: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Bond+Komposit für die Testmethode SBST.
SC
CSEB
SBMP
0,018
1,000
SC
0,006
CSEB
SBMP
Tab. 37: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Komposit für die Testmethode SBST.
99
SC
CSEB
SBMP
0,948
0,176
SC
0,170
CSEB
SBMP
Tab. 38: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Dentin für die Testmethode µTBST.
SC
CSEB
SBMP
0,287
0,031
SC
0,268
CSEB
SBMP
Tab. 39: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Dentin+Bond für die Testmethode µTBST.
SC
CSEB
SBMP
0,195
0,593
SC
0,001
CSEB
SBMP
Tab. 40: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Bond+Komposit für die Testmethode µTBST.
SC
CSEB
SBMP
0,858
0,018
SC
0,028
CSEB
SBMP
Tab. 41: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Komposit für die Testmethode µTBST.
100
SC
CSEB
SBMP
0,077
0,837
SC
0,074
CSEB
SBMP
Tab. 42: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Dentin für die Testmethode POBST.
SC
CSEB
SBMP
0,004
0,002
SC
0,651
CSEB
SBMP
Tab. 43: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Dentin+Bond für die Testmethode POBST.
SC
CSEB
SBMP
0,000
0,000
SC
0,182
CSEB
SBMP
Tab. 44: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp adhäsiv Bond+Komposit für die Testmethode POBST.
SC
CSEB
SBMP
0,899
0,002
SC
0,390
CSEB
SBMP
Tab. 45: p-Werte im Vergleich der Haftvermittler mittels Mann-Whitney U-Test für den
Frakturtyp kohäsiv Komposit für die Testmethode POBST.
101
10.3
Materialien
Testmaterialien
Material
Lot Nummer
Ätzgel 37% auf
Phosphorsäurebasis
A1925
Syntac Classic,
Primer
H29247
Syntac Classic,
Adhesive
H29246
Syntac Classic,
Heliobaond
H29583
Clearfil SE Bond,
Primer
00536A
Clearfil SE Bond,
Bond
00755A
Scotchbond Multi
Purpose, Primer
5AT
Scotchbond Multi
Purpose, Adhesive
5NY
Clearfil AP-X, A2
00864A
Hersteller
Omni Dent
Rodgau Nieder-Roden,
Deutschland
Ivoclar Vivadent
Schaan, Liechtenstein
Ivoclar Vivadent
Schaan, Liechtenstein
Ivoclar Vivadent
Inhaltsstoffe
Phosphorsäure 37%,
Siliziumoxid, Wasser
Maleinsäure,
TEGDEMA, Wasser,
Aceton
PEGDMA,
Glutaraldehyd,
Wasser
Bis-GMA, UDMA
Schaan, Liechtenstein
Kuraray Medical Ing.
Frankfurt, Deutschland
Kuraray Medical Ing.
Frnakfurt, Deutschland
3M Espe
Seefeld, Deutschland
3M Espe
Seefeld, Deutschland
Kuraray Medical Ing.
Frankfurt, Deutschland
MDP, HEMA,
hydrophiles DMA,
Wasser,
Kampferchinon, N,NDiethanol-p-toluidin,
Wasser
MDP, Bis-GMA,
HEMA, hydrophiles
DMA,
Kampferchinon, N,NDiethanol-p-toluidin,
Mikrofüller
HEMA,
PolyalkensäureKopolymer, Wasser
Bis-GMA, HEMA;
Photoinitiator
Silanisiertes
Bariumglas,
silanisiertes,
kolloidales Silika,
silanisiertes Silika,
Bis-GMA, TEGDMA;
Kampferchinon
102
Hilfsmittel
Material
LOT Nummer
0,1%-ige
Natriumazidlösung
Sampl-Kwick Liquid
Hersteller
Apotheke der Universitätskliniken
Erlangen, Deutschland
20-3768
Buehler
USA
Sampl-Kwick
Powder
Silicon carbide
grinding paper wet
or dry
Toluidinblau-Lösung
20-3566
Buehler
USA
Buehler
USA
Apotheke der Universitätskliniken
Erlangen, Deutschland
Farbstift rot/blau
Faber-Castell
9608 Document
Stein, Deutschland
103
Geräte
Gerät
Artikelnummer
Hersteller
Scaler
SH3/46
Hu-Friedy; Leimen, Deutschland
Heidemann-Spatel
PF HIS 2
Hu-Friedy; Leimen, Deutschland
Kugelstoper
BB 18, CE
Hu-Friedy; Leimen, Deutschland
Phoenix Beta,
Grinder/Polisher
Buehler; USA
Isomet, Low speed saw
Buehler; USA
Diamond wafering blade
Buehler; USA
Trimmer
HSS 88
Wassermann Dentalmaschienen;
Hamburg, Deutschland
Stereo-Lichtmikroskop
Stemi SV 11
Zeiss AG; Jena, Deutschland
Farb Video Kamera
3CCD
Sony; Tokio, Japan
UniversalMaterialprüfmaschine
21120
Zwick Corp; Ulm, Deutschland
Diamantinstrument 847 H
806104172524033
Hager & Meisinger; Neuss,
Deutschland
Tischbohrmaschine
BFW 36
Proxxon; Niersbach, Deutschland
Rasterelektronenmikroskop
ISI-SR-50
Leitz, Akashi Seisakusho, Tokio, Japan
Inkubator
100-800
Memmert, Schwabach, Deutschland
104
Danksagung
Ich möchte mich bei Herrn Prof. Dr. Anselm Petschelt für die Möglichkeit,
diese Dissertation an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
durchführen zu können, bedanken.
Meiner Mentorin, Frau Dr. Christine Berthold, danke ich für die freundliche
Überlassung des Themas dieser Arbeit und für die herzliche Betreuung
meiner Arbeit.
105
Lebenslauf
22.08.1982
geboren in Frankfurt am Main als erstes Kind des
Ehepaares Gustav Schwertner und Ellen Schwertner,
geb. Tsai
1988-1993
Friedrich-Rückert Grund- und Teilhauptschule
Erlangen
1993-2002
Marie-Therese Gymnasium
Erlangen
Abschluss:
Allgemeine Hochschulreife
2002-2007
Studium der Zahnmedizin an der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg
2007
Zahnärztliche Prüfung und Approbation
seit 01.12.2008
Assistenzzahnärztin in der Zahnarztpraxis Daniela Hoerr
Nürnberg
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