Kirchenmodelle

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„Kirchenmodelle“
Welche Organisationsformen auf Grund welcher theologischer Grundlagen
und Voraussetzungen gab es in der Kirchengeschichte?!
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Es geht um eine knappe Darstellung einiger typischer Versuche, Kirche zu
leben, wie sie zum Teil noch heute existieren und wozu sie sich allenfalls in
der Zukunft entwickeln könnten.!
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Die Darstellung ist unvollständig und dementsprechend willkürlich. !
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Eine ausführliche „Lehre der Kirche“ wird heute nicht angeboten - es
sind Denkanstösse.
Jesus!
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Jesus formierte um sich herum einen Zirkel von Jüngern, die sich in
mehrere Gruppen gliederten.!
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Im Zentrum stand die Person des leitenden Lehrers, Propheten oder
Rabbiners.!
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Er hatte eine Zwölferschar um sich gruppiert, die in einem besonders
engen Vertrauens- und Abhängigkeitsverhältnis standen. In diesem Kreis
der zwölf Apostel spielte Petrus eine dominante Rolle, aber auch Maria
und die Brüder Jesus hatten ein besonderes Gewicht. Allerdings ist Petrus,
wegen seiner „Leadership“ der meist kritisierte Jünger Jesu. Der
Lieblingsjünger war Johannes, was auf gewisse Spannungen innerhalb der
Gruppe schliessen lässt. Auch die Geschichten vom sinkenden Petrus, die
Zurückweisung der Kinder durch Petrus oder die Verleugnung des
gefangenen Jesus zeugen von einem gewissen Misstrauen ihm
gegenüber. Der Streber ist ist nicht der Beste und ein Machtmensch noch
kein Chef. Das lässt sich aus diesen wenig strukturierten Geschichten
herauslesen.!
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Die Leitung dieses innersten Zirkels oblag Jesus in allen spirituellen und
geistlichen Belangen. Die äussere Organisation war charismatisch oder
chaotisch: es wurde jeder dort aktiv, wo er es nötig fand und wo er Kompetenzen
dazu bei sich spürte.!
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Ueber diesen inneren Kreis hinaus, gliederten sich weitere Anhänger an, die in
unterschiedlicher Weise Jesus nachfolgten, ohne ihre bisherige Existenz ganz
aufzugeben. Darüber hinaus gab es Sympathisanten, die zur Jesusgruppe in
loser Verbindung standen.
Paulus
Viele Gaben - ein Geist!
Die uns zugeteilten Gaben sind verschieden, der Geist jedoch ist
derselbe. Die Dienste sind verschieden, der Herr aber ist derselbe.
Das Wirken der Kräfte ist verschieden, Gott jedoch ist derselbe, der
alles in allen wirkt. Jedem wird die Offenbarung des Geistes so
zuteil, dass es allen zugute kommt. Dem einen nämlich wird durch
den Geist die Weisheitsrede gegeben, dem anderen aber die
Erkenntnisrede gemäss demselben Geist; einem wird in demselben
Geist Glaube gegeben, einem anderen in dem einen Geist die Gabe
der Heilung, einem anderen das Wirken von Wunderkräften, wieder
einem anderen prophetische Rede und noch einem anderen die
Unterscheidung der Geister; dem einen werden verschiedene Arten
der Zungenrede gegeben, einem anderen aber die Übersetzung der
Zungenrede. Dies alles aber wirkt ein und derselbe Geist, der jedem
auf besondere Weise zuteilt, wie er es will.
Viele Glieder - ein Leib!
Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber,
obwohl es viele sind, einen Leib bilden, so auch Christus. Denn durch einen Geist
wurden wir ja alle in einen Leib hineingetauft, ob Juden oder Griechen, ob Sklaven
oder Freie; und alle wurden wir getränkt mit einem Geist. Und der Leib besteht ja
nicht aus einem Glied, sondern aus vielen. Wenn der Fuss sagt: Weil ich nicht
Hand bin, gehöre ich nicht zum Leib, gehört er nicht dennoch zum Leib? Und wenn
das Ohr sagt: Weil ich nicht Auge bin, gehöre ich nicht zum Leib, gehört es nicht
dennoch zum Leib? Ist der ganze Leib Auge, wo bleibt das Gehör? Ist er aber ganz
Gehör, wo bleibt dann der Geruchssinn? Nun aber hat Gott alle Glieder an ihre
Stelle gesetzt, ein jedes von ihnen an die Stelle des Leibes, an der er es haben
wollte.!
Wäre aber alles ein Glied, wo bliebe der Leib? Nun aber gibt es viele Glieder,
aber nur einen Leib. Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich
nicht, auch nicht der Kopf zu den Füssen: Ich brauche euch nicht. Vielmehr
sind eben jene Glieder des Leibes, die als besonders schwach gelten, umso
wichtiger, und eben jenen, die wir für weniger ehrenwert halten, erweisen wir
besondere Ehrerbietung; so geniesst das Unansehnliche an uns grosses
Ansehen, das Ansehnliche an uns aber hat das nicht nötig. Gott jedoch hat
unseren Leib so zusammengefügt, dass er dem, was benachteiligt ist,
besondere Ehre zukommen liess, damit es im Leib nicht zu einem Zwiespalt
komme, sondern die Glieder in gleicher Weise füreinander besorgt seien.
Leidet nun ein Glied, so leiden alle Glieder mit, und wird ein Glied gewürdigt,
so freuen sich alle Glieder mit.
Ihr seid der Leib des Christus, als einzelne aber Glieder. Und als solche hat
euch Gott in der Gemeinde zum einen als Apostel eingesetzt, zum andern als
Propheten, zum dritten als Lehrer. Dann kommen die Wunderkräfte, die
Heilungsgaben, die Hilfeleistungen, die Leitungsaufgaben, verschiedene Arten
von Zungenrede. Sind etwa alle Apostel? Sind etwa alle Propheten? Sind
etwa alle Lehrer? Haben etwa alle Wunderkräfte? Haben etwa alle die Gabe
zu heilen? Reden etwa alle in Zungen? Können etwa alle übersetzen?
Die charismatischen Gemeinden des Paulus, die eine ähnliche
Struktur aufwiesen wie heute gewisse Gruppen der
Pfingstgemeinden oder der Jugendkirchen sind alle gescheitert. Mit
dem Wachstum der Mitgliederzahl brauchte es festere und
verbindlichere Strukturen. Man übernahm Werte und Normen der
damaligen Gesellschaft und die Funktionsweise der römischen
Verwaltung. Das Christentum wurde katholisch.!
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In den Pastoralbriefen 1./ 2. Timotheusbrief und dem Titusbrief
lässt sich das ablesen: es entsteht eine „bürgerlich - christliche
Normethik“, welche ganz der allgemeinen öffentlichen Moral
entsprach inklusive Sklavenhalterei, Abwertung der Frauen und
Kinder und dem Organisationsprinzip der Unterordnung. !
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Einige Beispiele aus dem 1. Timotheusbrief:!
Männer und Frauen im Gottesdienst!
Mein Wille ist nun, dass die Männer überall beim Gebet ihre Hände in
Reinheit erheben, frei von Zorn und feindseligen Gedanken. Ebenso will
ich, dass die Frauen sich in Würde schmücken, mit Anstand und
Besonnenheit, nicht mit kunstvoll geflochtenen Haaren oder Gold oder
Perlen oder teuren Gewändern, sondern, wie es sich schickt für Frauen,
die Gottesfurcht geloben, mit guten Werken. Die Frau soll durch stilles
Zuhören lernen, in aller Unterordnung. Zu lehren gestatte ich einer Frau
nicht, ebenso wenig über einen Mann zu bestimmen. Sie soll sich still
verhalten. Denn Adam wurde zuerst geschaffen, danach erst Eva. Und
nicht Adam hat sich verführen lassen, sondern die Frau liess sich
verführen und wurde so zur Übertreterin. Sie wird aber dadurch gerettet
werden, dass sie Kinder zur Welt bringt - wenn sie mit Besonnenheit im
Glauben, in der Liebe und in der Heiligung bleibt.
Zuverlässig ist das Wort: Wenn einer das Bischofsamt anstrebt, dann
begehrt er eine schöne Aufgabe. Ein Bischof muss ohne Tadel sein: der
Mann einer einzigen Frau, nüchtern, besonnen, massvoll, gastfreundlich,
ein begabter Lehrer, weder trunksüchtig noch gewalttätig, sondern
unparteiisch, nicht streitsüchtig, nicht geldgierig, einer, der seinem
eigenen Haus gut vorzustehen weiss und seine Kinder zu Gehorsam und
Ehrfurcht erzieht - denn wenn einer seinem eigenen Haus nicht
vorzustehen weiss, wie kann er dann für die Gemeinde Gottes sorgen?
Zudem soll er nicht einer sein, der gerade erst zum Glauben gekommen
ist, damit er nicht hochmütig wird und dem Gericht des Teufels verfällt. Er
muss aber auch bei denen, die draussen sind, einen guten Ruf haben,
damit er nicht ins Gerede kommt und dem Teufel in die Falle geht.
Ebenso sollen die Diakone geachtete Leute sein, nicht doppelzüngig, nicht
dem Wein ergeben, nicht auf Gewinn bedacht. Sie sollen das Geheimnis des
Glaubens mit reinem Gewissen bewahren. Auch sie soll man zuerst prüfen;
erst wenn sie sich als untadelig erwiesen haben, sollen sie ihr Amt antreten. !
Ebenso sollen die Frauen geachtet sein, nicht verleumderisch, nüchtern, treu
in allen Dingen. Diakone sollen nur eine Frau haben und ihren Kindern und
dem eigenen Hausstand gut vorstehen. Denn die, welche ihr Diakonenamt
gut ausüben, erwerben sich hohes Ansehen und haben grossen Freimut im
Glauben an Christus Jesus.
Wer immer als Sklave unter einem Joch ist, soll dem eigenen Herrn die
Ehre geben, die ihm gebührt, damit der Name Gottes und die Lehre nicht
gelästert werden. Die aber gläubige Herren haben, sollen es ihnen
gegenüber nicht an Respekt fehlen lassen, weil sie Brüder sind, sondern
ihnen umso williger dienen, weil sie Gläubige und Geliebte sind, die es sich
zur Aufgabe gemacht haben, Gutes zu tun.
katholischer Kirchenaufbau
Papst der römischen Kirche!
Patriarchen der Orthodoxie!
Queen Elizabeth II.!
Erzbischof von Canterbury
Diakone/ Priester/ Bischöfe
Sakramente:!
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Rechte Lehre:
Dogma
Moral
Gläubige/ Laien
Gott, Jesus Christus, Hl. Geist
Taufe!
Firmung!
Abendmahl!
Ehe/ Priesterweihe!
Beichte!
Krankensalbung
Zu diesem Kirchentypus gehören sämtliche „episkopal" (bischöflich)
aufgebauten Gemeinschaften:!
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die römisch-katholische Kirche: monarchisches Episkopat mit dem Papst an
der Spitze. Der römische Bischof beruft sich das Unfehlbarkeitsdogma von
1870, welches von Papst Pius IX. am Ersten Vatikanischen Konzil verkündet
worden war. Der Papst herrscht als absoluter Monarch.!
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dieser Anspruch führte zu einer Kirchenspaltung und es entstand !
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die christkatholische/ altkatholische Kirche!
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zu den „Bischofskirchen“ gehören unter anderem!
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! -! die evanglische-lutherischen Kirchen!
! -! die anglikanische Kirche!
! -! die episcopal church in Amerika!
! -! die Methodisten!
! -! die orthodoxen Landeskirchen!
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und weitere
Freikirchen!
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die Freikirchen wie zum Beispiel die Chrischona, die täuferischen Kirchen
(Baptisten) und eigentlich alle nicht öffentlich-rechtlich anerkannten
Gruppierungen funktionieren nach dem!
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„Vereinsprinzip“!
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Gemäss ZGB Artikel 60-79 wird vorgegeben, wie sich solche Gruppen zu
organisieren haben.!
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Freikirchen unterscheiden sich rechtlich nicht von einem Fussballclub.!
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Was die innerkirchlichen Strukturen betrifft, können sich die Formen mischen,
so ist zum Beispiel der Methodistenkirche eindeutig eine evangelische Kirche
mit episkopalen Strukturen aber rechtlich gesehen ein Verein.!
Heilsarmee!
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einen anderen Weg geht die Heilsarmee, die ebenfalls einen anglikanischen
Hintergrund hat, aber für ihre interne Organisation ein militärisches Vorbild
genommen hat. Dennoch ist auch die Heilsarmee ein „Verein“ und nicht eine
Armeeeinheit im VBS.!
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Pfingstliche und andere charismatische Gemeinden!
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Auch die Pfingstgemeinden und andere charismatische Gruppierungen, die nur
wenige strukturiert sind, müssen sich dieser Gesetzgebung unterstellen.!
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Haus- und Bibelkreise!
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Eine Ausnahme machen spontane Erscheinungen wie Haus- oder Bibelkreise.!
Jugendkirchen!
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Sogenannte „Jugendkirchen“ wie der ICF orientieren sich nach
kommerziellen Geschäftsmodellen. Da wird „Kirche“ zum Business nach
amerikanischem Vorbild. Das sind profitorientierte Unternehmungen, die
sich zwar über Spenden finanzieren, aber doch sehr deutlich auf rein
wirtschaftlichen Mustern aufbauen.!
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Auch da mischen sich Formen und Strukturen, so sieht die !
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„Streetchurch“!
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im St. Jakob in Zürich zwar aus wie der ICF und vertritt eine ähnliche
evangelikale Theologie, ist aber eine Unternehmung der Zürcher
Landeskirche, die auf diesem Weg versucht, sich den „Jugendmarkt“ zu
erschliessen.!
Zugehörige Unterlagen
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