Gezeigt wurden Beispiele, die die Phantasie der EVN belegen – im operativen Geschäft ebenso wie bei visionären und strategischen Entscheidungen. Hier die Auflösung: Niederösterreich, der Heimatmarkt der EVN. Hier versorgt die EVN ihre Kunden mit Energie- und Umweltdienstleistungen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 Wie lebendig war Ihre Phantasie? Das hat Phantasie! (Sie auch?) Wie steht es um Ihre Phantasie? Hier sehen Sie das modernste Steinkohlekraftwerk Europas, das derzeit im deutschen Duisburg-Walsum gebaut wird. Die EVN ist an diesem Projekt zu 49 % beteiligt. Im Bild eines der Windräder der EVN, die derzeit 63 Anlagen in sieben Windparks betreibt. Hier sehen Sie die Wachstumsregion der EVN – Bulgarien, Mazedonien und Albanien. Die Kläranlage Tulln steht stellvertretend für das Portfolio des Umweltsegments, des zweiten strategischen Standbeins der EVN. Verbildlicht sind die Anteile der EVN an ihren strategischen Beteiligungen: 72,3 % an der Burgenland Holding AG, 12,8 % an der Verbundgesellschaft und 50,03 % an der Rohöl-Aufsuchungs AG. Geschäftsbericht 2007/08 Energie vernünftig nutzen Schlummert sie in Ihrem Unbewussten oder hilft sie Ihnen, neue Einsichten zu gewinnen? Stellen Sie sich unserem Assoziationstest in diesem Bericht, um herauszufinden, wie lebendig Ihre Phantasie ist. Denn auch beinharte Realisten wissen: Wer die Dinge nicht mit Phantasie sieht, sieht zu wenig. Gezeigt wurden Beispiele, die die Phantasie der EVN belegen – im operativen Geschäft ebenso wie bei visionären und strategischen Entscheidungen. Hier die Auflösung: Niederösterreich, der Heimatmarkt der EVN. Hier versorgt die EVN ihre Kunden mit Energie- und Umweltdienstleistungen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 Wie lebendig war Ihre Phantasie? Das hat Phantasie! (Sie auch?) Wie steht es um Ihre Phantasie? Hier sehen Sie das modernste Steinkohlekraftwerk Europas, das derzeit im deutschen Duisburg-Walsum gebaut wird. Die EVN ist an diesem Projekt zu 49 % beteiligt. Im Bild eines der Windräder der EVN, die derzeit 63 Anlagen in sieben Windparks betreibt. Hier sehen Sie die Wachstumsregion der EVN – Bulgarien, Mazedonien und Albanien. Die Kläranlage Tulln steht stellvertretend für das Portfolio des Umweltsegments, des zweiten strategischen Standbeins der EVN. Verbildlicht sind die Anteile der EVN an ihren strategischen Beteiligungen: 72,3 % an der Burgenland Holding AG, 12,8 % an der Verbundgesellschaft und 50,03 % an der Rohöl-Aufsuchungs AG. Geschäftsbericht 2007/08 Energie vernünftig nutzen Schlummert sie in Ihrem Unbewussten oder hilft sie Ihnen, neue Einsichten zu gewinnen? Stellen Sie sich unserem Assoziationstest in diesem Bericht, um herauszufinden, wie lebendig Ihre Phantasie ist. Denn auch beinharte Realisten wissen: Wer die Dinge nicht mit Phantasie sieht, sieht zu wenig. www.global-reports.com 2.233,1 7,3 2.071,6 1.609,5 1.207,3 EBITDA Mio EUR 362,3 350,7 3,3 397,4 335,2 297,6 % 15,1 15,7 –0,6 19,2 20,8 24,6 166,6 197,3 –15,6 184,4 131,0 114,6 % 7,0 8,8 –1,8 8,9 8,1 9,5 Ergebnis vor Ertragsteuern Mio EUR 235,5 287,4 –18,1 304,9 186,2 135,9 2.500 Konzernergebnis Mio EUR 186,9 227,0 –17,7 221,9 144,4 117,4 2.000 Operatives Ergebnis (EBIT) EBIT-Marge1) Konzern-Bilanz Umsatz, EBITDA in Mio EUR , EBITDA-Marge in % 1.500 Mio EUR Eigenkapital 6.636,3 6.261,9 6,0 5.845,8 4.739,6 3.732,0 Mio EUR 3.208,5 3.014,7 6,4 2.756,0 2.285,4 1.555,7 Eigenkapitalquote1) % 48,3 48,1 0,2 47,1 48,2 41,7 Nettoverschuldung Mio EUR 1.131,3 825,3 37,1 930,0 673,8 429,3 % 35,3 27,4 7,9 33,7 29,5 27,6 Gearing1) % 7,4 9,0 –1,6 10,6 8,2 8,7 % 6,3 7,1 –0,8 7,9 6,2 6,2 Cash Flow aus dem operativen Bereich Mio EUR 382,6 342,8 11,6 399,7 267,1 242,6 Investitionen Mio EUR 415,6 277,7 49,7 251,5 192,6 168,8 % 41,3 50,7 –9,4 49,1 44,5 67,0 Return on Equity (ROE)1) Return on Capital Employed (ROCE) 1) Konzern-Cash Flow und Investitionen 2) Net Debt Coverage (FFO)1) Interest Cover (FFO) x 5,5 5,5 – 8,1 6,1 6,4 Mitarbeiter 1.000 1.207,3 9.973 6.654 2.608 1.500 4,3 2.306 2.362 2.325 1.000 davon Ausland Ø 6.874 7.170 –4,1 7.667 4.292 283 500 2.756,0 1.555,7 27,6 3.219,7 % 8,7 Weighted Average Cost of Capital (WACC)1) 4) 3.041,2 5,9 2.760,4 2.461,0 2.135,5 9,0 –0,3 10,8 9,4 8,0 % 6,5 6,5 – 6,5 6,0 5,3 Mio EUR 71,7 77,5 –7,6 118,8 82,9 57,9 Aktie Ergebnis5) EUR Dividende5) EUR Ausschüttungsquote 1) Dividendenrendite 1) % % 1,39 1,14 0,370 6) 0,375 32,4 27,0 –17,7 –1,3 5,4 1,36 0,350 25,8 0,88 0,288 32,6 0,77 0,238 33,1 2,5 1,7 0,8 1,7 1,5 2,3 Performance der Aktie5) Kurs per Ultimo5) EUR 14,99 22,63 –33,7 20,90 18,75 10,38 Höchstkurs5) EUR 23,38 23,87 –2,1 24,75 19,63 11,84 Tiefstkurs5) Marktkapitalisierung EUR 14,39 20,38 –29,4 16,30 10,23 9,03 Mio EUR 2.451,3 3.699,8 –33,7 3.416,9 3.066,1 1.696,6 A1, stable A1, stable A1, stable A, negative A, stable A, stable Credit Rating Moody’s Standard & Poor‘s 1) Ausgewiesene Veränderungen in Prozentpunkten 2) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 3) Die ausgewiesenen Werte entsprechen einem durchschnittlichen und bereinigten Capital Employed. 4) Definition laut Stern Stewart & Co. 5) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 6) Vorschlag an die Hauptversammlung Aa3, stable Aa3, negative A+, stable A+, stable 3.014,7 3.208,5 33,7 27,4 930,0 673,8 35,3 1.131,3 825,3 15 5 0,3 –5 0 1,14 25 15 0,238 0,3702) 5 –5 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 415,6 382,6 399,7 342,8 300 242,6 200 267,1 277,7 251,5 0 Mitarbeiter nach Regionen 10.000 10,8 10 9,4 8.000 9,0 8,0 6 6,5 6,0 5,3 8,7 314 7.353 327 6.843 314 6.560 2.306 2.365 2.468 4.000 283 2.325 2.000 2 0 0 Operativer ROCE Weighted Average Cost of Capital (WACC) 2.362 Business Unit Netze 100 % 100 % 50 % EVN Netz GmbH Betrieb von Strom- und Gasnetzen Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs GmbH 2) 100 % Kabelsignal AG Kabel-TV- und Internetdienste grafotech Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH Digitale Kartografie 100 % NÖKOM NÖ Telekom Service GmbH Telekommunikationsnetz der Landesverwaltung Business Unit Vertrieb 100 % 100 % 49 % 45 % 45 % 15,7 % EVN Energievertrieb GmbH & Co KG Strom- und Gasverkauf an Endkunden im Rahmen der EnergieAllianz EVN Wärme GmbH Verkauf von Wärme, Gas, KWK- und Biogas-Wärme sowie solarer Energie Fernwärme St. Pölten GmbH Gemeinsame Fernwärmevertriebstochter mit den St. Pöltener Stadtwerken EnergieAllianz Austria GmbH Gemeinsame Vertriebstochter der EnergieAllianz Partner Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H. Stromvertrieb aus erneuerbaren Energiequellen 100 % 100 % Switch Energievertriebsgesellschaft m.b.H. e&t Energie Handelsgesellschaft mbH Gemeinsame Tochter der EnergieAllianz Partner für Energiehandel und -aufbringung EconGas GmbH Gemeinsame Handels- und Großkundengesellschaft der EnergieAllianz Gaspartner mit OMV, EGBV, Linz AG Business Unit Südosteuropa 67 % 67 % 100 % 100 % 100 % 90 % 100 % EVN Bulgaria EP AD Betrieb von Stromnetzen in Bulgarien EVN Bulgaria EC AD Stromversorgung von Kleinkunden in Bulgarien Energy Trading AD Stromversorgung von Großkunden in Bulgarien 100 % EVN Trading South East Europe EAD Stromhandel EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD Fernwärmegesellschaft in Bulgarien EVN Bulgaria EAD EVN Macedonia AD Stromversorgung in Mazedonien EVN Macedonia DOOEL Managementgesellschaft EVN Wasser GmbH Trinkwasserversorgung in Niederösterreich EVN Umweltholding und Betriebs-GmbH Holding für Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie Abfallverwertung WTE Wassertechnik GmbH, Essen Deutschland Wasserver- und Abwasserentsorgung 3) 100 % AVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH Thermische Abfallverwertung 100 % EVN Projektgesellschaft MVA3 mbH Thermische Abfallverwertung Moskau 99 % Strategische Beteiligungen und Sonstiges 243 4.049 6.000 6,5 6,5 EVN Kraftwerks- und Beteiligungsgesellschaft mbH 49 % Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH Errichtung eines Kohlekraftwerks in Duisburg evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs GmbH Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen 70 % Wasserkraftwerke Trieb und Krieglach GmbH Stromerzeugung aus Wasserkraft EVN Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H. Verwertung von Kraftwerkskomponenten 100 % 100 % 192,6 168,8 Business Unit Erzeugung 100 % 100 % 100 % Segment Umwelt 100 12 4 0,375 0,350 0,288 Operativer ROCE5) und WACC 6) in % 8 35 32,4 Cash Flow aus dem operativen Bereich Investitionen Eigenkapital Nettoverschuldung Gearing 2003/04 Capital Employed Operativer ROCE1) 171,1 2003/04 Wertschaffung 29,5 429,3 0 230,5 362,3 350,7 2.285,4 2004/05 –2,0 298,2 15,1 27,0 45 Ergebnis je Aktie Dividende je Aktie 2.500 9.535 2,1 15,7 0,77 0,6 25,8 32,6 0,88 400 2.365 275,2 25 397,4 335,2 33,1 0,9 1,39 3.500 9.342 280,9 19,2 3.000 2.468 Mio EUR 35 55 1,36 Cash Flow und Investitionen in Mio EUR Ø Mio EUR 1,5 1,2 Eigenkapital, Nettoverschuldung3) in Mio EUR , Gearing4) in % davon Österreich 3) 20,8 55 45 Umsatzerlöse EBITDA EBITDA-Marge Ø Geschäftsergebnis nach Steuern (NOPAT) 2.397,0 1.609,5 297,5 0 2.000 Mitarbeiter 2.233,1 Ergebnis, Dividende je Aktie1) in EUR, Ausschüttungsquote in % 500 2003/04 Bilanzsumme 2.071,6 24,6 Segment Energie Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mio EUR EBITDA-Marge1) 2007/08 2.397,0 2007/08 Mio EUR Wesentliche Beteiligungen der EVN AG1) 0 2007/08 Umsatzerlöse 0 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Die EVN Gruppe 12,8 % 72,3 % 50,05 % 100 % 100 % Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (Verbund) Stromproduktion, -handel und -transport Burgenland Holding Aktiengesellschaft Regionale Strom- und Gasversorgung 49 % Burgenländische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (BEWAG) Stromversorgung 49 % Burgenländische Erdgasversorgungs-Aktiengesellschaft (BEGAS) Gasversorgung R AG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft Öl- und Gasförderung sowie Gasspeicherung 75 % Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs-Gesellschaft 50 % Allplan Gesellschaft m.b.H. Haus-, Energie- und Umwelttechnik 49,95 % EESU Holding GmbH 4) 100 % EVN Business Service GmbH 100 % first facility GmbH Facility Management 100 % V&C GmbH Kathodischer Korrosionsschutz E VN Finanzmanagement und Vermietungs GmbH Konzernfinanzierung 100 % EVN Finanzservice GmbH Impressum Herausgeber EVN AG EVN Platz A-2344 Maria Enzersdorf Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Fotos: Jiro Shimizu, Klaus Vyhnalek und EVN Planungsgrundlage Tulln: Dipl. Ing. Vanek und Partner ZT GmbH Illustration: Artur Bodenstein Satz und Druck: gugler GmbH, www.gugler.at Wir haben diesen Geschäftsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Einschätzungen und Aussagen, die wir auf Basis aller uns bis zum Redaktionsschluss zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Diese zukunftsbezogenen Aussagen werden üblicherweise mit Begriffen wie „erwarten“, „schätzen“, „planen“, „rechnen“ etc. umschrieben. Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Gegebenheiten – und damit auch die tatsächlichen Ergebnisse – aufgrund verschiedenster Faktoren von den in diesem Bericht dargestellten Erwartungen abweichen können. Dieser Geschäftsbericht ist auch in englischer Sprache verfügbar. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version. Redaktionsschluss: 28. November 2008 2007/08 967 2006/07 1.033 2006/07 1.067 2006/07 49,5 2006/07 911 2005/06 1.362 2005/06 GWh 2005/06 Wärmeverkauf an Endkunden 5,1 16,5 145,0 50 500 2005/06 7.319 2004/05 6.164 7.035 2004/05 11.342 7.580 2004/05 15.641 20,6 2004/05 7,4 5.603 2003/04 18.043 6.759 4,3 110,3 100 2003/04 19.372 GWh 1.521,3 1.400,1 1.377,4 2003/04 GWh 98,9 1.108,4 16,7 14,5 99,8 2003/04 Stromverkauf an Endkunden Gasverkauf an Endkunden 1.000 2007/08 4.240 16,6 3,3 177,5 21,3 17,3 145,9 150 2007/08 4.484 2007/08 4.556 2007/08 16,5 2004/05 3.451 2004/05 4.022 2004/05 GWh 2003/04 Stromerzeugung Economic Value Added (EVA®) 148,5 247,3 1.213,7 1.500 121,4 754,3 209,2 623,9 226,6 467,6 2006/07 Verkaufsentwicklung 2.500 2.000 2006/07 2003/04 2006/07 2004/05 2006/07 2005/06 2005/06 Veränderung in % 2005/06 2006/07 EBIT nach Regionen in Mio EUR 200 2005/06 2007/08 Umsatz nach Regionen in Mio EUR 2005/06 Kennzahlen Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 2)Vorschlag an die Hauptversammlung 3)Saldo aus zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (begebene Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten minus Ausleihungen, Wertpapiere und liquide Mittel) 4)Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und Eigenkapital 5)Return on Capital Employed (ROCE) – Der Return on Capital Employed (ROCE) gibt die Rendite auf das in einem Unternehmen insgesamt eingesetzte Kapital an. Zur Berechnung dieser Messgröße wird das versteuerte Ergebnis zuzüglich der um Steuereffekte verminderten Zinsaufwendungen in Bezug zum buchmäßigen Kapitaleinsatz gesetzt. Beim operativen ROCE (OpROCE) werden Impairments, Einmaleffekte und die Marktbewertung der Verbund-Beteiligung nicht berücksichtigt, um die Entwicklung des Wertbeitrags konsistent zu zeigen. 6)Weighted Average Cost of Capital (WACC) – Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich aus Fremd- und Eigenkapitalkosten, gewichtet nach ihren Anteilen am Gesamtkapital, zusammen. Als Fremdkapitalkosten werden die tatsächlichen durchschnittlichen Kreditzinsen – vermindert um den Steuervorteil – angesetzt, die Eigenkapitalkosten entsprechen der Rendite einer risikofreien Veranlagung zuzüglich eines für jedes Unternehmen individuell errechneten Risikoaufschlags. Stand: 30.9.2008. Dargestellt sind die wesentlichen Gesellschaften sowie Holdings der Gruppe. Beteiligungsausmaße in %. 1) Die EVN AG beinhaltet im Wesentlichen die Kraftwerke. 2) Utilitas Dienstleistung ist im Segment „Strategische Beteiligungen und Sonstiges“ eingegliedert. 3) Die Beteiligungen der WTE Wassertechnik GmbH sind Projekt- und Betriebsgesellschaften in Mittel- und Osteuropa. 4) Hält 25 % an der Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2-Emissionen wurden durch Erwerb von Gold-Standard-Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Gedruckt und gebunden in Österreich durch gugler cross media. 2.233,1 7,3 2.071,6 1.609,5 1.207,3 EBITDA Mio EUR 362,3 350,7 3,3 397,4 335,2 297,6 % 15,1 15,7 –0,6 19,2 20,8 24,6 166,6 197,3 –15,6 184,4 131,0 114,6 % 7,0 8,8 –1,8 8,9 8,1 9,5 Ergebnis vor Ertragsteuern Mio EUR 235,5 287,4 –18,1 304,9 186,2 135,9 2.500 Konzernergebnis Mio EUR 186,9 227,0 –17,7 221,9 144,4 117,4 2.000 Operatives Ergebnis (EBIT) EBIT-Marge1) Konzern-Bilanz Umsatz, EBITDA in Mio EUR , EBITDA-Marge in % 1.500 Mio EUR Eigenkapital 6.636,3 6.261,9 6,0 5.845,8 4.739,6 3.732,0 Mio EUR 3.208,5 3.014,7 6,4 2.756,0 2.285,4 1.555,7 Eigenkapitalquote1) % 48,3 48,1 0,2 47,1 48,2 41,7 Nettoverschuldung Mio EUR 1.131,3 825,3 37,1 930,0 673,8 429,3 % 35,3 27,4 7,9 33,7 29,5 27,6 Gearing1) % 7,4 9,0 –1,6 10,6 8,2 8,7 % 6,3 7,1 –0,8 7,9 6,2 6,2 Cash Flow aus dem operativen Bereich Mio EUR 382,6 342,8 11,6 399,7 267,1 242,6 Investitionen Mio EUR 415,6 277,7 49,7 251,5 192,6 168,8 % 41,3 50,7 –9,4 49,1 44,5 67,0 Return on Equity (ROE)1) Return on Capital Employed (ROCE) 1) Konzern-Cash Flow und Investitionen 2) Net Debt Coverage (FFO)1) Interest Cover (FFO) x 5,5 5,5 – 8,1 6,1 6,4 Mitarbeiter 1.000 1.207,3 9.973 6.654 2.608 1.500 4,3 2.306 2.362 2.325 1.000 davon Ausland Ø 6.874 7.170 –4,1 7.667 4.292 283 500 2.756,0 1.555,7 27,6 3.219,7 % 8,7 Weighted Average Cost of Capital (WACC)1) 4) 3.041,2 5,9 2.760,4 2.461,0 2.135,5 9,0 –0,3 10,8 9,4 8,0 % 6,5 6,5 – 6,5 6,0 5,3 Mio EUR 71,7 77,5 –7,6 118,8 82,9 57,9 Aktie Ergebnis5) EUR Dividende5) EUR Ausschüttungsquote 1) Dividendenrendite 1) % % 1,39 1,14 0,370 6) 0,375 32,4 27,0 –17,7 –1,3 5,4 1,36 0,350 25,8 0,88 0,288 32,6 0,77 0,238 33,1 2,5 1,7 0,8 1,7 1,5 2,3 Performance der Aktie5) Kurs per Ultimo5) EUR 14,99 22,63 –33,7 20,90 18,75 10,38 Höchstkurs5) EUR 23,38 23,87 –2,1 24,75 19,63 11,84 Tiefstkurs5) Marktkapitalisierung EUR 14,39 20,38 –29,4 16,30 10,23 9,03 Mio EUR 2.451,3 3.699,8 –33,7 3.416,9 3.066,1 1.696,6 A1, stable A1, stable A1, stable A, negative A, stable A, stable Credit Rating Moody’s Standard & Poor‘s 1) Ausgewiesene Veränderungen in Prozentpunkten 2) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 3) Die ausgewiesenen Werte entsprechen einem durchschnittlichen und bereinigten Capital Employed. 4) Definition laut Stern Stewart & Co. 5) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 6) Vorschlag an die Hauptversammlung A+, stable 15 5 0,3 –5 0 1,14 15 0,238 3.208,5 33,7 27,4 930,0 673,8 35,3 1.131,3 825,3 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 0,3702) 5 415,6 382,6 399,7 342,8 300 242,6 200 267,1 277,7 251,5 0 10,8 10 9,4 8.000 9,0 8,0 6 6,5 6,0 5,3 8,7 314 7.353 327 6.843 314 6.560 2.306 2.365 2.468 243 4.049 6.000 6,5 6,5 4.000 283 2.325 2.000 2 0 0 Operativer ROCE Weighted Average Cost of Capital (WACC) 2.362 EVN Netz GmbH Betrieb von Strom- und Gasnetzen Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs GmbH 2) 100 % Kabelsignal AG Kabel-TV- und Internetdienste grafotech Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH Digitale Kartografie 100 % NÖKOM NÖ Telekom Service GmbH Telekommunikationsnetz der Landesverwaltung Business Unit Vertrieb 100 % 100 % 49 % 45 % 45 % 15,7 % EVN Energievertrieb GmbH & Co KG Strom- und Gasverkauf an Endkunden im Rahmen der EnergieAllianz EVN Wärme GmbH Verkauf von Wärme, Gas, KWK- und Biogas-Wärme sowie solarer Energie Fernwärme St. Pölten GmbH Gemeinsame Fernwärmevertriebstochter mit den St. Pöltener Stadtwerken EnergieAllianz Austria GmbH Gemeinsame Vertriebstochter der EnergieAllianz Partner Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H. Stromvertrieb aus erneuerbaren Energiequellen 100 % 100 % Switch Energievertriebsgesellschaft m.b.H. e&t Energie Handelsgesellschaft mbH Gemeinsame Tochter der EnergieAllianz Partner für Energiehandel und -aufbringung EconGas GmbH Gemeinsame Handels- und Großkundengesellschaft der EnergieAllianz Gaspartner mit OMV, EGBV, Linz AG Business Unit Südosteuropa 67 % 67 % 100 % 100 % 100 % 90 % 100 % EVN Bulgaria EP AD Betrieb von Stromnetzen in Bulgarien EVN Bulgaria EC AD Stromversorgung von Kleinkunden in Bulgarien Energy Trading AD Stromversorgung von Großkunden in Bulgarien 100 % EVN Trading South East Europe EAD Stromhandel EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD Fernwärmegesellschaft in Bulgarien EVN Bulgaria EAD EVN Macedonia AD Stromversorgung in Mazedonien EVN Macedonia DOOEL Managementgesellschaft EVN Wasser GmbH Trinkwasserversorgung in Niederösterreich EVN Umweltholding und Betriebs-GmbH Holding für Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie Abfallverwertung WTE Wassertechnik GmbH, Essen Deutschland Wasserver- und Abwasserentsorgung 3) 100 % AVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH Thermische Abfallverwertung 100 % EVN Projektgesellschaft MVA3 mbH Thermische Abfallverwertung Moskau 99 % 12,8 % 72,3 % 50,05 % 100 % 100 % Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (Verbund) Stromproduktion, -handel und -transport Burgenland Holding Aktiengesellschaft Regionale Strom- und Gasversorgung 49 % Burgenländische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (BEWAG) Stromversorgung 49 % Burgenländische Erdgasversorgungs-Aktiengesellschaft (BEGAS) Gasversorgung R AG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft Öl- und Gasförderung sowie Gasspeicherung 75 % Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs-Gesellschaft 50 % Allplan Gesellschaft m.b.H. Haus-, Energie- und Umwelttechnik 49,95 % EESU Holding GmbH 4) 100 % EVN Business Service GmbH 100 % first facility GmbH Facility Management 100 % V&C GmbH Kathodischer Korrosionsschutz E VN Finanzmanagement und Vermietungs GmbH Konzernfinanzierung 100 % EVN Finanzservice GmbH Impressum Herausgeber EVN AG EVN Platz A-2344 Maria Enzersdorf Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Fotos: Jiro Shimizu, Klaus Vyhnalek und EVN Planungsgrundlage Tulln: Dipl. Ing. Vanek und Partner ZT GmbH Illustration: Artur Bodenstein Satz und Druck: gugler GmbH, www.gugler.at Wir haben diesen Geschäftsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Einschätzungen und Aussagen, die wir auf Basis aller uns bis zum Redaktionsschluss zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Diese zukunftsbezogenen Aussagen werden üblicherweise mit Begriffen wie „erwarten“, „schätzen“, „planen“, „rechnen“ etc. umschrieben. Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Gegebenheiten – und damit auch die tatsächlichen Ergebnisse – aufgrund verschiedenster Faktoren von den in diesem Bericht dargestellten Erwartungen abweichen können. Dieser Geschäftsbericht ist auch in englischer Sprache verfügbar. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version. Redaktionsschluss: 28. November 2008 Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 2)Vorschlag an die Hauptversammlung 3)Saldo aus zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (begebene Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten minus Ausleihungen, Wertpapiere und liquide Mittel) 4)Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und Eigenkapital 5)Return on Capital Employed (ROCE) – Der Return on Capital Employed (ROCE) gibt die Rendite auf das in einem Unternehmen insgesamt eingesetzte Kapital an. Zur Berechnung dieser Messgröße wird das versteuerte Ergebnis zuzüglich der um Steuereffekte verminderten Zinsaufwendungen in Bezug zum buchmäßigen Kapitaleinsatz gesetzt. Beim operativen ROCE (OpROCE) werden Impairments, Einmaleffekte und die Marktbewertung der Verbund-Beteiligung nicht berücksichtigt, um die Entwicklung des Wertbeitrags konsistent zu zeigen. 6)Weighted Average Cost of Capital (WACC) – Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich aus Fremd- und Eigenkapitalkosten, gewichtet nach ihren Anteilen am Gesamtkapital, zusammen. Als Fremdkapitalkosten werden die tatsächlichen durchschnittlichen Kreditzinsen – vermindert um den Steuervorteil – angesetzt, die Eigenkapitalkosten entsprechen der Rendite einer risikofreien Veranlagung zuzüglich eines für jedes Unternehmen individuell errechneten Risikoaufschlags. www.global-reports.com Business Unit Netze 100 % 100 % 50 % Strategische Beteiligungen und Sonstiges Cash Flow aus dem operativen Bereich Investitionen Mitarbeiter nach Regionen EVN Kraftwerks- und Beteiligungsgesellschaft mbH 49 % Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH Errichtung eines Kohlekraftwerks in Duisburg evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs GmbH Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen 70 % Wasserkraftwerke Trieb und Krieglach GmbH Stromerzeugung aus Wasserkraft EVN Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H. Verwertung von Kraftwerkskomponenten 100 % 100 % 192,6 168,8 Business Unit Erzeugung 100 % 100 % 100 % Segment Umwelt 100 10.000 4 0,375 –5 12 8 35 32,4 25 0,350 0,288 Operativer ROCE5) und WACC 6) in % Aa3, stable Aa3, negative A+, stable 3.014,7 Eigenkapital Nettoverschuldung Gearing 2003/04 Capital Employed Operativer ROCE1) 171,1 2003/04 Wertschaffung 29,5 429,3 0 230,5 362,3 350,7 2.285,4 2004/05 –2,0 298,2 15,1 27,0 45 Ergebnis je Aktie Dividende je Aktie 2.500 9.535 2,1 15,7 0,77 0,6 25,8 32,6 0,88 400 2.365 275,2 25 397,4 335,2 33,1 0,9 1,39 3.500 9.342 280,9 19,2 3.000 2.468 Mio EUR 35 55 1,36 Cash Flow und Investitionen in Mio EUR Ø Mio EUR 1,5 1,2 Eigenkapital, Nettoverschuldung3) in Mio EUR , Gearing4) in % davon Österreich 3) 20,8 55 45 Umsatzerlöse EBITDA EBITDA-Marge Ø Geschäftsergebnis nach Steuern (NOPAT) 2.397,0 1.609,5 297,5 0 2.000 Mitarbeiter 2.233,1 Ergebnis, Dividende je Aktie1) in EUR, Ausschüttungsquote in % 500 2003/04 Bilanzsumme 2.071,6 24,6 Segment Energie Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mio EUR EBITDA-Marge1) 2007/08 2.397,0 2007/08 Mio EUR Wesentliche Beteiligungen der EVN AG1) 0 2007/08 Umsatzerlöse 0 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Die EVN Gruppe 2007/08 967 2006/07 1.033 2006/07 1.067 2006/07 49,5 2006/07 911 2005/06 1.362 2005/06 GWh 2005/06 Wärmeverkauf an Endkunden 5,1 16,5 145,0 50 500 2005/06 7.319 2004/05 6.164 7.035 2004/05 11.342 7.580 2004/05 15.641 20,6 2004/05 7,4 5.603 2003/04 18.043 6.759 4,3 110,3 100 2003/04 19.372 GWh 1.521,3 1.400,1 1.377,4 2003/04 GWh 98,9 1.108,4 16,7 14,5 99,8 2003/04 Stromverkauf an Endkunden Gasverkauf an Endkunden 1.000 2007/08 4.240 16,6 3,3 177,5 21,3 17,3 145,9 150 2007/08 4.484 2007/08 4.556 2007/08 16,5 2004/05 3.451 2004/05 4.022 2004/05 GWh 2003/04 Stromerzeugung Economic Value Added (EVA®) 148,5 247,3 1.213,7 1.500 121,4 754,3 209,2 623,9 226,6 467,6 2006/07 Verkaufsentwicklung 2.500 2.000 2006/07 2003/04 2006/07 2004/05 2006/07 2005/06 2005/06 Veränderung in % 2005/06 2006/07 EBIT nach Regionen in Mio EUR 200 2005/06 2007/08 Umsatz nach Regionen in Mio EUR 2005/06 Kennzahlen Stand: 30.9.2008. Dargestellt sind die wesentlichen Gesellschaften sowie Holdings der Gruppe. Beteiligungsausmaße in %. 1) Die EVN AG beinhaltet im Wesentlichen die Kraftwerke. 2) Utilitas Dienstleistung ist im Segment „Strategische Beteiligungen und Sonstiges“ eingegliedert. 3) Die Beteiligungen der WTE Wassertechnik GmbH sind Projekt- und Betriebsgesellschaften in Mittel- und Osteuropa. 4) Hält 25 % an der Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2-Emissionen wurden durch Erwerb von Gold-Standard-Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Gedruckt und gebunden in Österreich durch gugler cross media. Auch wenn die EVN ihre Entschei­ dungen aufgrund von Fakten fällt, beweist sie tagtäglich Phantasie. Als verlässlicher und kompetenter Partner für ihre Kunden. In der Entwicklung von Energiekonzepten. Mit vorausblickenden Investitionen und in der Umsetzung von Pro­ jekten in den Geschäftssegmenten Energie und Umwelt in 18 Ländern Europas. Und nicht zuletzt durch attraktive strategische Beteiligun­ gen. So wird aus Phantasie die Basis für profitable Realität. Testbild Nr. 1 Macht Sie diese Abbildung hungrig, weil Sie wie 43 % der Betrachter an eine ordent­ liche Portion Schnitzel denken? Oder erkennen Sie ein küssendes Diskusfisch­Pärchen? www.global-reports.com Der EVN fällt es nicht schwer, sich eine Vorstellung von Niederösterreich zu machen. Immerhin versorgt sie in ihrem Heimatmarkt 801.000 Kundenanlagen mit Strom und 287.000 mit Gas. 39.000 niederösterreichische Kunden beziehen Fernwärme von der EVN, 481.500 werden mit Trinkwasser versorgt. Diese Kundenbasis sichert einen sta­ bilen Cash Flow und bildet das Fundament für weiteres Wachstum im In­ und Ausland. Testbild Nr. 2 Stimmen Sie mit 34 % überein und sehen eine Fata Morgana in der Wüste schweben? 28 % haben Hubschrauber beim Extremkunstflug erkannt. Oder ist es für Sie doch eher ein Trainingsgerät für Fortgeschrittene? www.global-reports.com Für die EVN ist es das Kraftwerk im deutschen Duisburg­Walsum – ein Steinkohlekraft­ werk der neuesten Generation. Gemeinsam mit einem Partner werden Gesamtinvesti­ tionen von 800 Mio EUR getätigt, um die Produktionskapazitäten auszubauen und die Abhängigkeit vom Energiemarkt zu reduzieren. Im Geschäftsjahr 2007/08 erreicht die EVN in Niederösterreich bereits einen Eigenerzeugungsgrad von 60,9%, auf Kon­ zernebene von 20,8 %. Mittelfristig soll für den Gesamtabsatz der EVN ein Niveau von 40–60% erreicht werden. Testbild Nr. 3 45% aller Betrachter sagen: Angriff der Killermücken! 10% meinen: ein zerzauster Löwenzahn kurz vor dem Wegpusten. Oder zählen Sie zu jenen 23%, die in die Zukunft blicken und Hochgeschwindigkeitsschwalben erkennen – mit drei Flügeln? www.global-reports.com Mit einem Quäntchen Phantasie präsentiert sich der EVN eine Technologie mit großem Potenzial: Windräder. Die sieben Windparks der EVN zählen heute bereits 63 Anlagen mit einer jährlichen Produktionsleistung von 240 GWh. 70.000 Haushalte können so mit Ökostrom versorgt werden – eine wichtige Stütze bei der Zielsetzung, bis 2010 ein Drittel der Gesamtproduktion aus erneuerbaren Energiequellen zu generieren. Testbild Nr. 4 Schließen Sie sich der Mehrheit von 68 % an und sehen sich wohlig wälzende Pudel? Für 15% könnte es auch ein etwas zerzauster Truthahn bei der Futteraufnahme sein. Mythologisch interessierte Testpersonen erkannten hingegen ein kleines dickes Einhorn mit Turboantrieb. www.global-reports.com Die EVN sieht eine Region mit Wachstumspotenzial vor sich. Sie hat sich in Vorjahren in Bulgarien und Mazedonien erfolgreich als Energieversorger positioniert. Investitionen in die Netz­Infrastruktur und der geplante Aufbau eigener Produktionsanlagen, wie die derzeit verfolgten Wasserkraftprojekte in Albanien, helfen in Zukunft dem rasch wachsenden Energiebedarf gerecht zu werden. Testbild Nr. 5 Fans der Unterhaltungselektronik wollen heißen Sound, der aus einer Hi­Fi­Anlage aufsteigt, erkannt haben. Sportbegeisterte denken eher an ein Fußballstadion (was bei einem Teil der österreichischen Betrachter Depressionen auslöste). EDV­Geschädigte erinnern sich schmerzhaft an die rauchende Festplatte ihres letzten Computer­Crashs. www.global-reports.com In Projekten wie der Kläranlage Tulln erkennt die EVN ihr zweites Standbein im Segment Umwelt. Die EVN engagiert sich in diesem Bereich neben Österreich in 15 Ländern Mittel­ und Osteuropas und betreibt Großprojekte wie eine Wasserauf­ bereitungsanlage in Moskau oder eine Kläranlage in Zypern. Damit setzt die EVN auf Diversifikation und zukunftsorientierte Unternehmungen. Testbild Nr. 6 Sind es für Sie abgestürzte Gablonzer Christbaumkugeln wie für 31% der Betrachter? Angebissene Kekse wie für weitere 25%? Oder Smileys, die schallend lachen, wie kreative 12% vermuten? www.global-reports.com Die EVN sieht Torten. Allerdings jene, die Unternehmensanteile ausdrücken: Mit einer 12,8 %­Beteiligung an der Verbundgesellschaft, mit Mehrheitsbeteiligungen von 50,03 % an der RAG und 72,3 % an der Burgenland Holding AG hält die EVN attraktive strategische Beteiligungen. Sie stärken die Bilanzstruktur und damit auch den Unternehmenswert der EVN an sich. www.global-reports.com Was immer Sie auch sehen: Unsere Aktie hat Phantasie. Highlights 2007/08 +7,3 % (2.397,0 Mio EUR) EBITDA +3,3 % (362,3 Mio EUR) EBIT –15,6 % (166,6 Mio EUR) Konzernergebnis –17,7 % (186,9 Mio EUR) Ergebnis je Aktie –17,7 % (1,14 EUR) Umsatz 1) Dividende je Aktie 0,37 EUR 1) 2) – Konzernergebnis merklich unter dem Vorjahreswert – Witterungsbedingter Absatz- und Umsatzanstieg im Energiebereich, Umsatzrückgang im Umweltbereich – Mehrheitsbeteiligung an der Rohöl-Aufsuchungs AG – Erstmaliger Einbezug des zweitgrößten bulgarischen Fernwärmeversorgers in Plovdiv – Verhandlungen über eine Konzession zur Errichtung von drei Wasserkraftwerken am Fluss Devoll in Albanien weit fortgeschritten – Erwerb von 49 % an der Fernwärme St. Pölten GmbH – Deutliche Baufortschritte beim Steinkohlekraftwerk Duisburg-Walsum – Markteintritt in Montenegro im Umweltbereich – Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln und Aktiensplit per 17. April 2008 im Verhältnis 1:4 – Start eines Aktienrückkaufprogramms per 24. Juli 2008 – Dividende auf gleichem Niveau 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 angepasst 2) Vorschlag an die Hauptversammlung www.global-reports.com Inhalt Vorwort des Vorstands 2 Geschäftsmodell 5 Unternehmensprofil 5 Operative Ausrichtung 6 EVN auf einen Blick – Segmente 7 Geografische Aufstellung 8 Unternehmensausrichtung und Erfolgsfaktoren Unternehmensstrategie 12 Übergeordnete Zielsetzungen 14 Segment Energie 16 Segment Umwelt 17 Wertorientierte Unternehmenssteuerung 18 Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung 22 Klares Bekenntnis der EVN zur Nachhaltigkeit 22 CSR-Organisation 24 Forschung und Entwicklung 25 Mitarbeiter Corporate Governance 26 Organe der Gesellschaft 28 Bericht des Aufsichtsrats 30 Corporate-Governance-Bericht Aktie und Investor Relations 35 Entwicklung der Kapitalmärkte 35 Die EVN Aktie 39 Investor Relations Konzernlagebericht 40 Rechtliches Umfeld 43 Wirtschaftliches Umfeld 44 Energiewirtschaftliches Umfeld 46 Geschäftsentwicklung 54 Mitarbeiter 54 Umwelt und Nachhaltigkeit 55 Risikomanagement 58 Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008/09 Segmentberichterstattung 60 Segment Energie 66 Segment Umwelt 68 Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges Konzernabschluss 2007/08 69 Glossar 132 EVN Gruppenstruktur Umschlag Impressum Umschlag Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht auf geschlechtsbezogene Doppelnennungen verzichtet. Vorwort des Vorstands Witterungsbedingter Absatz- und Umsatzanstieg im Energiebereich 2 Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre! Die wichtigste Nachricht, die in turbulenten Zeiten wie diesen nicht mehr selbstverständlich scheint, vorab: Ihrem Unternehmen geht es trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gut. In einem herausfordernden Umfeld konnte die EVN im Geschäftsjahr 2007/08 ihren Erfolgskurs fortsetzen, wenngleich beim Ergebnisausweis die Werte des Vorjahres, die auch von positiven Einmaleffekten geprägt waren, nicht erreicht werden konnten. Im Segment Energie bildete der massive Anstieg der Strombezugskosten und der Primärenergiepreise die größte operative Herausforderung. Im Segment Umwelt gelang uns die Akquisition mehrerer Projekte im In- und Ausland, die sich jedoch erst im Geschäftsverlauf der Folgejahre widerspiegeln werden. Primärenergie- und Strombezugspreise deutlich über dem Vorjahr Unter diesen Bedingungen konnte in Summe ein Konzernumsatz von 2.397,0 Mio EUR und damit ein Anstieg um 7,3 % erzielt werden. Das EBItDA erhöhte sich trotz deutlich höherer Aufwendungen für Fremdstrombezug und Energieträger und gestiegener Personalaufwendungen um 3,3 % auf 362,3 Mio EUR. Höhere Abschreibungen führten zu einem EBIt von 166,6 Mio EUR, das um 15,6 % unter dem Vorjahresniveau liegt. Das Beteiligungsergebnis erhöhte sich um 7,9 % auf 137,0 Mio EUR, während das Zins- und sonstige Finanzergebnis vor allem aufgrund der negativen Entwicklung der Finanzmärkte von –36,9 Mio EUR auf –68,2 Mio EUR sank; per Saldo wird damit beim Finanzergebnis ein Rückgang um 23,6 % auf 68,9 Mio EUR ausgewiesen. Mit 235,5 Mio EUR liegt das Ergebnis vor Ertragsteuern um 18,1 % unter dem Wert des Vorjahres; das Konzernergebnis ging um 17,7 % auf 186,9 Mio EUR zurück. Im Sinne einer kontinuierlichen Dividenden- und Kapitalmarktpolitik schlagen wir der Hauptversammlung trotz Ergebnisrückgangs für das Geschäftsjahr 2007/08 eine im Wesentlichen unveränderte Dividende von 0,370 EUR je Aktie vor. Steigerung und Diversifikation in der Energieerzeugung Die preissensible Entwicklung der Energiemärkte bestätigte im Berichtsjahr einmal mehr unsere strategischen Zielsetzungen: Mit Investitionen zur Steigerung und Diversifikation der Produktionskapazitäten wollen wir eine größere Unabhängigkeit von Bezugspreisschwankungen erreichen. Mittelfristig streben wir an, 40 – 60 % des Stromabsatzes aus eigener Erzeugung bzw. Strombezugsrechten abdecken zu können (2007/08: 20,8 %). Mehrere Investitionsprojekte wurden dazu in den Vorjahren in Angriff genommen, neue im Berichtsjahr gestartet. Plangemäß verläuft die Realisierung des Energiekonzepts für den niederösterreichischen Zentralraum auf dem EVN Areal in Dürnrohr/Zwentendorf, wo mehrere Projekte zur voll integrierten und damit effizienten Energienutzung mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 200 Mio EUR umgesetzt werden. Einen ausführlichen Fortschrittsbericht finden Sie ab Seite 39 unseres Nachhaltigkeitsberichts, der gemeinsam mit diesem Bericht erscheint. Erstes Projekt in Albanien im Bereich erneuerbarer Energie In Plan liegen auch die Bauarbeiten des Steinkohlekraftwerks im deutschen Duisburg-Walsum, das die EVN in Kooperation mit der Evonik Steag GmbH, dem fünftgrößten deutschen Stromerzeuger realisiert. Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks im Geschäftsjahr 2009/10 wird die EVN einen Deckungsgrad von 40 % erreichen. In Albanien wurde die EVN nach intensiver Vorarbeit im Jänner 2008 im Rahmen einer internationalen Ausschreibung für den Erhalt einer Konzession zur Errichtung von drei SpitzenlastSpeicherkraftwerken am Fluss Devoll als bevorzugter Bieter ausgewählt; der Abschluss der Verhandlungen durch die Genehmigung der albanischen Regierung und des Parlaments steht noch aus. Ebenfalls in Albanien wird eine Partnerschaft mit der Verbundgesellschaft zur Errichtung eines Wasserkraftwerks am Fluss Drin angestrebt. Ein weiterer Schritt gelang im Bereich der strategischen Beteiligungen: Die EVN hat ihren indirekten Anteil an der Rohöl-Aufsuchungs AG auf 50,03 % erhöht. EVN GESCHäFtSBERICHt 2007/08 www.global-reports.com Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar EVN GESCHäFtSBERICHt 2007/08 3 Expansion im Wärmebereich In Bulgarien und Mazedonien wurden die Investitionsprogramme zur Modernisierung der Netzinfrastruktur und Zähleranlagen unserer Tochtergesellschaften fortgesetzt. Zudem konnten wir mit der Übernahme des zweitgrößten Fernwärmeversorgers Bulgariens, TEZ Plovdiv, im Dezember 2007 nicht nur die Anzahl unserer Fernwärmekunden verdoppeln, sondern auch erste eigene Strom- und Wärmekapazitäten vor Ort sichern. Als weiterer Eckpfeiler unserer Strategie soll der Anteil erneuerbarer Energiekapazität in Niederösterreich bis 2010 auf rund ein Drittel gesteigert werden. Die Revitalisierung und Modernisierung von Kleinwasserkraftwerken dient diesem Ziel ebenso wie die Forcierung des Einsatzes von Biomasse, Windkraft und Fotovoltaik. Neue Geschäftsfelder im Segment Umwelt Im Segment Umwelt konnten im Geschäftsjahr mehrere Projekte akquiriert werden. In Polen erhielt die EVN Tochtergesellschaft WTE den Zuschlag für die Modernisierung und Erweiterung der größten Kläranlage Warschaus sowie den Auftrag zum Bau einer Kläranlage in Kielce. In Ljuberzy, südöstlich von Moskau, wurde WTE mit dem Bau des zweiten Moskauer Blockheizkraftwerks beauftragt; die erste Anlage am Moskauer Standort Kurjanovo befindet sich derzeit in der Bauphase und soll noch 2008 den Betrieb aufnehmen. Ebenfalls in Moskau konnte WTE den Auftrag für die Finanzierung, den Bau und die Betriebsführung einer Trinkwasseraufbereitungsanlage gewinnen. EVN Wasser konnte mit der Übernahme der Trinkwasserversorgung mehrerer niederösterreichischer Gemeinden die Anzahl der direkt versorgten Kunden per Ende des Geschäftsjahres um 10.700 auf 41.500 erhöhen. Mit den hier nur im Überblick skizzierten Zielsetzungen und Vorhaben wollen wir demonstrieren, wie vielschichtig sich unsere Bemühungen zur Absicherung des nachhaltigen Wachstumskurses der EVN gestalten. Bei Ihnen als Aktionärinnen und Aktionäre der EVN möchten wir uns für das Vertrauen, das Sie uns auf diesem Weg entgegenbringen, bedanken. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EVN wollen wir unseren Dank und unsere Anerkennung für ihr Engagement aussprechen. Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer (Sprecher des Vorstands) 4 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher Unternehmensprofil Operative Ausrichtung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Geschäftsmodell Unternehmensprofil Wir sind ein führendes, internationales, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Niederösterreich, dem größten österreichischen Bundesland. Unseren Kunden bieten wir hier auf Basis modernster Infrastruktur Strom, Gas, Wärme, Wasser, thermische Abfallverwertung und damit verbundene Dienstleistungen „aus einer Hand“. Mit unserem Angebot sichern und verbessern wir die Lebensqualität von über 3 Millionen Kunden in 18 Ländern. In der Energiewirtschaft konnten wir uns neben Österreich erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien positionieren. Im Umweltsegment sind wir über Tochtergesellschaften in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung sowie thermische Abfallverwertung erfolgreich. Durch die Realisierung von Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern der EVN1) im In- und Ausland steht bei allen Aktivitäten die nachhaltige Wertschaffung und -steigerung im Interesse von Kunden, Eigentümern und Mitarbeitern im Vordergrund. Für alle Aktivitäten des Unternehmens gelten unsere zentralen Grundsätze der Versorgungssicherheit, des verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen, der Schaffung moderner und umweltgerechter Infrastruktur sowie des konsequenten Auftretens als Qualitätsanbieter. 1) In weiterer Folge ist mit EVN stets der EVN Konzern gemeint. Operative Ausrichtung Mit der zunehmenden Diversifikation der operativen Geschäftsfelder der EVN wurde auch eine Neuausrichtung der Konzernorganisation notwendig. Beginnend mit dem Geschäftsjahr 2005/06 gliedert sich die EVN Gruppe in die Segmente Energie, Umwelt sowie Strategische Beteiligungen und Sonstiges. Der damit verbundene Entwicklungsprozess der EVN lässt sich unter folgenden Aspekten zusammenfassen: – Die Internationalisierung im Umwelt- wie auch Energiesegment überwindet das begrenzte Wachstumspotenzial des Heimmarkts und ermöglicht die Partizipation an der Wachstumsdynamik Ost- und Südosteuropas. – Der Ausbau des Umweltsegments wurde Bestandteil der Wachstumsstrategie in technologisch verwandten Infrastrukturbereichen. Das Segment stärkt die Ertragskraft, mildert die Auswirkungen der Saisonalität und federt die tendenziell sinkenden Margen des Energiegeschäfts ab. – Partnerschaften und Joint Ventures wie die EnergieAllianz oder EconGas stärken die Wettbewerbsposition in Österreich und schaffen auch international konkurrenzfähige Einheiten. – Ausgewählte strategische Beteiligungen wie Verbundgesellschaft und RAG unterstützen die vertikale Integration im Energiegeschäft sowie die Ertragskraft und wirken bei steigenden Primärenergiepreisen als Ausgleich. EVN Geschäftsbericht 2007/08 5 EVN auf einen Blick – Segmente Energie Umwelt Business Unit Erzeugung Eigene Erzeugungskapazität davon Wärmekraft1) Wasserkraft2) Windkraft Biomasse Wasserver- und Abwasserentsorgung 1.829 MW 1.466 MW 233 MW 120 MW 10 MW 481.500 41.500 1.922 km 24,7 Mio m3 84 Trink- und Abwasserprojekte in 14 Ländern Mittel- und Osteuropas Business Unit Netze Stromnetze Leitungslänge Kundenanlagen Absatz Gasnetze Leitungslänge Kundenanlagen Absatz Sonstige Kabel-TV-Kundenanlagen Internet-Kundenanlagen Österreich Kunden davon direkt versorgt Leitungslänge Absatz International 50.180 km 801.000 7.476 GWh 13.250 km 287.000 18.818 GWh 72.371 39.199 Installierte Abwasserkapazität in Tausend 10.576 EGW4) Thermische Abfallverwertung Österreich Anlage in Zwentendorf/Dürnrohr Jahreskapazität 300.000 Tonnen International Anlage in Moskau Jahreskapazität 360.000 Tonnen Business Unit Energiebeschaffung und -vertrieb Strom 3) Absatz Gas3) Absatz Wärme Leitungslänge Kundenanlagen Absatz 6.440 GWh Strategische Beteiligungen und Sonstiges 6.759 GWh Strategische Beteiligungen 368 km 39.000 1.176 GWh Bulgarien Stromnetze und -vertrieb 53.148 km 1.590.700 7.945 GWh 6 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Sonstige Beteiligungen Utilitas Gruppe – Technische Dienstleistungen 172 km 40.000 185 GWh Mazedonien Stromnetze und -vertrieb Leitungslänge Kundenanlagen Absatz Burgenland Holding AG (BEWAG/BEGAS) – Regionale Strom- und Gasversorgung RAG-Beteiligungs-AG (Rohöl-Aufsuchungs AG) – Öl- und Gasförderung sowie Gasspeicherung Business Unit Südosteuropa Leitungslänge Kundenanlagen Absatz Wärme Leitungslänge Kundenanlagen Absatz Verbundgesellschaft – Stromproduktion, -handel und -transport 1)Inkl. Cogeneration und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen in Österreich und Bulgarien 23.966 km 720.000 4.987 GWh 2)Inkl. Bezugsrechte aus Donaukraftwerken in Österreich und Kleinwasserkraftwerken in Mazedonien 3)Inkl. von EnergieAllianz versorgte Anlagen (anteilig) 4)Einwohnergleichwert EVN auf einen Blick – Segmente Geografische Aufstellung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Geografische Aufstellung Niederösterreich Während der letzten Jahre entwickelte sich die EVN von einem reinen Energieversorger zu einem Energieund Umweltdienstleistungsunternehmen. Ihr aktuelles Leistungsportfolio erstreckt sich von der Strom-, Gas- und Wärmeversorgung über die Wasserver- und Abwasserentsorgung bis hin zur thermischen Abfallverwertung. Zum Kundenkreis in Niederösterreich zählen über eine Million Strom-, Gasnetz- und Wärmekunden; 481.500 Einwohner werden mit Trinkwasser versorgt. In Dürnrohr wird eine thermische Abfallverwertungsanlage mit einer Kapazität von rund 300.000 Tonnen pro Jahr betrieben. Abgerundet wird das Portfolio mit regionalem Kabel-TV und Telekommunikationsinfrastruktur. EVN als Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen Zentral-, Ost- und Südosteuropa Mit dem Erwerb von jeweils 67,0 % der Anteile an den beiden südostbulgarischen Stromversorgern beliefert die EVN seit Jänner 2005 etwa 1,6 Millionen Endkunden und damit rund ein Drittel des bulgarischen Strommarkts. Im Geschäftsjahr 2007/08 wurde die Akquisition des zweitgrößten bulgarischen Fernwärmeversorgers TEZ Plovdiv (nunmehr EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD) mit seinen rund 40.000 Fernwärmekunden abgeschlossen. Im Oktober 2007 erfolgte die plangemäße Übernahme der Stromverteilanlagen des lokalen Stromversorgers Sunny Beach AD am Schwarzen Meer. Bereits im April 2006 gelang der EVN mit der mehrheitlichen Übernahme (90 %) am Stromversorger ESM AD (nunmehr EVN Macedonia AD) der Markteintritt in Mazedonien, wo auf dem gesamten Staatsgebiet rund zwei Millionen Einwohner bzw. 720.000 Kundenanlagen versorgt und elf Wasserkraftwerke mit einer Kapazität von 46,5 MW betrieben werden. Energieversorger in Bulgarien und Mazedonien Die deutsche WTE Gruppe, ein führendes Unternehmen für Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, konnte die EVN Präsenz in Zentral- und Osteuropa deutlich ausbauen. Die WTE hat bereits mehr als 80 Kläranlagen für etwa zehn Millionen Menschen errichtet und ist mit Projekten in 14 Ländern tätig. Während der letzten Jahre konnte in dieser Region auch eine Abfallverwertungsanlage errichtet werden. Präsenz der WTE in 14 Ländern Zentral- und Osteuropas Estland Russland Lettland Litauen Dänemark Polen Deutschland Walsum1) Slowakei Österreich Ungarn Slowenien Kroatien EVN Präsenz Energieversorgung Trink- bzw. Abwasserprojekte Thermische Abfallverwertung Kraftwerke in Bau/Projekt Konzernzentrale Regionaler Standort Bulgarien Montenegro Mazedonien Albanien Türkei Zypern EVN Geschäftsbericht 2007/08 7 Unternehmensausrichtung und Erfolgsfaktoren Horizontale und vertikale Integration Das operative Geschäft der EVN unterteilt sich in die beiden Kernbereiche Energie und Umwelt, auf die sich auch Expansionsvorhaben konzentrieren. Im Sinne eines horizontalen Geschäftsmodells wird eine synergetische Verschränkung dieser beiden Segmente angestrebt, die den Know-how-Transfer bei Projektrealisierungen ebenso zum Ziel hat wie akkordierte Markterschließungen oder Energiebeschaffung. Kosteneinsparungen können zudem durch die zeitliche Abstimmung der Verlegung von Strom-, Gas-, Kanal- und Wasserleitungen realisiert werden. Im Segment Energie werden in Niederösterreich alle wesentlichen Stufen der Wertschöpfungskette abgedeckt (vertikale Integration). Dieses Modell soll schrittweise auch auf die EVN Märkte in Südosteuropa ausgedehnt werden, wofür im Berichtsjahr erste Maßnahmen gesetzt wurden. Im Segment Umwelt besteht eine gemeinsame Kundenbasis für Projekte im Wasser-, Abwasser- und Abfallbereich. Marktumfeld und Erfolgsfaktoren – Segment Energie Gesamterzeugungskapazität von 1.829 MW durch 71 Kraftwerke und sieben Windparks Modernisierung und Ausbau der Netze fortgeführt Business Unit Erzeugung Die EVN erzeugt Strom aus thermischen Quellen, Wasserkraft und Wind. Durch eigene Anlagen und durch Bezugsrechte an Wasserkraftwerken verfügt sie über eine Gesamterzeugungskapazität von rund 1.829 MW. Neben den drei kalorischen Kraftwerken in Dürnrohr, Theiß und Korneuburg werden fünf Speicher- und 63 Laufkraftwerke sowie 63 Windkraftanlagen in sieben Windparks betrieben. Strombezugsrechte bestehen an den Donaukraftwerken Melk, Greifenstein und Freudenau; am Kraftwerk Nussdorf in Wien hält die EVN eine Drittelbeteiligung. Der Verlauf des operativen Ergebnisses dieses Business Units hängt von den Preisen des europäischen Strommarkts, den internationalen Primärenergiepreisen und den Aufwendungen für CO2-Zertifikate ab. Eine flexibel variierbare Mischung aus unterschiedlichen Primärenergieträgern wirkt sich ebenso positiv auf die Margen aus wie eine nachhaltige Effizienzsteigerung der Produktionsanlagen. Preistreibend wirkt in Kombination mit beschränkten Erzeugungskapazitäten die Energienachfrage. Diesbezügliche Prognosen rechnen für die kommenden Jahre mit einem jährlichen Anstieg des Strombedarfs in Europa von etwa 2,0 %. Um zukünftig von den guten Marktchancen zu profitieren, realisiert die EVN derzeit mehrere Kraftwerkprojekte und baut erneuerbare Energiequellen aus. Business Unit Netze Diese Geschäftseinheit umfasst den Betrieb der Strom- und Gasnetze sowie der Netze für Kabel-TV und Telekommunikation in Niederösterreich. Für Stromtransport und -verteilung unterhält die EVN ein Leitungsnetz mit einer Gesamtlänge von rund 50.180 km Hoch-, Mittel- und Niederspannungsleitungen. Für Gastransport und -verteilung besteht ein Rohrleitungsnetz mit einer Gesamtlänge von mehr als 13.250 km. Der Strom- und Gasnetzbereich unterliegt einer staatlichen Regulierung. Anfang 2006 für den Strombereich und Anfang 2008 für den Gasbereich wurde ein mehrjähriges Anreizregulierungsmodell eingeführt. Seinen Kern bildet ein nationales Benchmarking der österreichischen Betreiber von Verteilernetzen, aus dem die EVN als eines der effizientesten Unternehmen hervorging. Aufgrund der Mehrjährigkeit dieser Modelle wird eine Rechts- und Planungssicherheit für die Betreiber gewährleistet, wenngleich im aktuellen System zu schwache Investitionsanreize bestehen. Das Ergebnis des Business Units Netze ist aufgrund seiner hohen Fixkostenkomponente stark von den Absatzmengen und somit – vor allem im Gasnetzbereich – von der Witterung abhängig. 8 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Unternehmensausrichtung und Erfolgsfaktoren Business Unit Vertrieb Die Beschaffung von Strom und Gas sowie der Handel mit und der Verkauf von Strom und Gas erfolgen im Rahmen der EnergieAllianz, eines Gemeinschaftsunternehmens von EVN, BEWAG, BEGAS und Wien Energie. Der gesamte Gasbezug und -handel der EVN wird über die EconGas, ein gemeinsames Erdgasgroßhandelsunternehmen der im Gasbereich tätigen EnergieAllianz Partner sowie der Linz AG, der EGBV Beteiligung GmbH und der OMV, abgewickelt. Mit der Auslagerung dieser Wertschöpfungsstufen in partnerschaftliche Unternehmen wurden wettbewerbsfähige Einheiten geschaffen, die Größenvorteile ermöglichen. Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Energiebezug und -handel im Rahmen der EnergieAllianz Die von der EVN produzierte und an 39.000 Privat- und Gewerbekunden verkaufte Wärme wird ebenfalls im Business Unit Vertrieb erfasst. Die Wärmeproduktion erfolgt in eigenen Fernheizwerken, Nahwärmeund Cogeneration-Anlagen, durch Wärmeauskopplung in den thermischen Kraftwerken sowie durch Biomasse. Mit 44 Anlagen ist die EVN der größte Biomasse-Wärmeversorger Österreichs. Im 2. Quartal 2007/08 wurde ein Anteil von 49 % an der Gesellschaft erworben, in die zuvor die Fernwärmeaktivitäten der St. Pöltener Stadtwerke ausgelagert wurden. Im 3. Quartal 2007/08 erfolgte die Ausgliederung des Wärmegeschäfts aus der EVN AG rückwirkend per 1. Oktober 2007 in die neu gegründete Gesellschaft EVN Wärme GmbH. Größter Biomasse-Wärmeversorger Österreichs Die Profitabilität des Business Units Vertrieb wird primär vom Energieabsatz und von internationalen Primärenergiepreisen beeinflusst. Im Wärmegeschäft sind die Verkaufspreise sämtlicher Produkte wertgesichert, wofür in nahezu allen Verträgen eine Bindung an öffentlich erhobene Preisindizes besteht. In der Strom- und Gasbeschaffung wird im Rahmen der EnergieAllianz eine aktive Hedgingpolitik betrieben. Im Stromgeschäft besteht zudem ein natürliches Hedging durch die Eigenproduktion. Der Deckungsgrad, das Verhältnis von Eigenerzeugung und Absatzmenge, ist im Geschäftsjahr 2007/08 in Österreich mit 60,9 % höher als im Vorjahr (55,9 %). Auf Konzernebene lag dieser Wert aufgrund der Einbeziehung der Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien bei 20,8 % (Vorjahr: 19,1 %), da in diesen Märkten nur geringfügige eigene Produktionskapazitäten zur Verfügung stehen. Starke Abhängigkeit von Primärenergiepreisen Business Unit Südosteuropa In diesem Geschäftsfeld werden im Wesentlichen der bulgarische Stromnetzbetreiber EVN EP AD, die dortige Stromvertriebsgesellschaft EVN EC AD, EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD sowie der mazedonische Stromversorger EVN Macedonia AD zusammengefasst. Aufgrund des wirtschaftlichen Aufholprozesses wird in beiden Märkten mit einem deutlichen Anstieg der Energienachfrage gerechnet. In Bulgarien wurde der Strommarkt mit Juli 2007 liberalisiert, eine tatsächliche Wettbewerbssituation konnte sich bislang jedoch noch nicht einstellen. In Mazedonien ist der Strommarkt noch weitgehend reguliert. In beiden Ländern wird aufgrund der zunehmenden Lücke zwischen der Stromnachfrage und den bestehenden Produktionskapazitäten mittelfristig mit deutlichen Preisanstiegen gerechnet. 60,9 % Deckungsgrad in Österreich, 20,8 % auf Konzernebene Effekt von steigenden Absatzmengen durch Preisniveau und regulatorisches Umfeld gebremst Marktumfeld und Erfolgsfaktoren – Segment Umwelt In den Geschäftsfeldern des Segments Umwelt – Wasser, Abwasser und Abfallverwertung – konnte sich die EVN erfolgreich in ausgewählten Nischen etablieren und sich als kompetenter Ansprechpartner für Gesamtlösungen profilieren. Neben der Trinkwasserversorgung in Niederösterreich durch EVN Wasser werden nationale und internationale Trink- und Abwasserprojekte von der WTE Gruppe verantwortet. Der Geschäftszweig Abfallwirtschaft konzentriert sich auf die thermische Abfallverwertungsanlage der AVN in Dürnrohr, Niederösterreich, und vergleichbare internationale Projekte. Ihre Auftragslage ist geprägt von Kontinuierlich steigende Nachfrage bei Wasser, Abwasser und Abfallverwertung EVN Geschäftsbericht 2007/08 9 einer kontinuierlich steigenden Nachfrage in Zentral- und Osteuropa, steht aber auch in Abhängigkeit zur finanziellen Ausstattung öffentlicher Institutionen wie Gemeinden und Kommunen. Durch den Ausbau des Umweltgeschäfts wird der Saisonalität des Energiegeschäfts zwar grundsätzlich entgegengewirkt, aufgrund ihres Charakters können Großprojekte jedoch zu Schwankungen in der Ergebnisrealisierung führen, die vom jeweiligen Baufortschritt abhängen. Dank langjähriger Betreibermodelle, der Vollauslastung der thermischen Abfallverwertung und der Trinkwasserversorgung werden aber auch in diesem Segment stabile Cash Flows generiert. Im Geschäftsjahr 2007/08 sind dem Segment Umwelt 7,7 % des Umsatzes (Vorjahr: 12,3 %) und 15,2 % des EBIT (Vorjahr: 19,3 %) zuzurechnen. Erhöhung der direkt versorgten Kunden auf 41.500 im Wasserbereich Generalunternehmerschaft, Betriebsführungsmodell und Betreibermodell (BOOT) Umweltfreundliche Energieproduktion durch „Waste to Energy“ Wasserversorgung in Niederösterreich Mit der Übernahme der regionalen Wasserversorgung in Niederösterreich im Jahr 2001 konnte die EVN ihr Portfolio im Bereich der öffentlichen Dienstleistungen ausbauen und damit ihr Profil als Multi-ServiceUtility-Anbieter schärfen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2007/08 versorgt EVN Wasser in 620 Katastralgemeinden mehr als 481.500 Einwohner (rund ein Drittel der Landesbevölkerung), meist indirekt durch Lieferungen an Gemeinden und Kommunen. Die Anzahl der direkt versorgten Kunden konnte im Berichtsjahr von 30.800 Einwohner auf 41.500 Einwohner erhöht werden. Internationale Wasserver- und Abwasserentsorgung Über die WTE plant, baut, finanziert und betreibt die EVN kommunale und industrielle Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen in Europa. Der Leistungsumfang hängt von den Kundenvorgaben ab und reicht von der Generalunternehmerschaft über die laufende Betriebsführung bis hin zu Betreibermodellen (BOOT – Build, Own, Operate, Transfer). Im Rahmen von BOOT-Modellen erstreckt sich die Bauphase meist über zwei bis drei Jahre, die Betriebsführung über deutlich längere Perioden. Die jeweilige Anlage bleibt für einen definierten Zeitraum im Eigentum der zur Abwicklung gegründeten Projektgesellschaft, um danach in das Eigentum des Auftraggebers überzugehen. So wird beispielsweise eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in Moskau bis 2016 von den Projektgesellschaften der WTE betrieben. Abfallverwertung Über die Tochtergesellschaft AVN betreibt die EVN eine Abfallverwertungsanlage im niederösterreichischen Dürnrohr, die aufgrund ihrer ganzjährigen Vollauslastung derzeit um eine dritte Linie erweitert wird. Darüber hinaus ist die EVN im internationalen Projektgeschäft tätig und bietet die Vorteile des BOOT-Modells an. Im Abfallbereich wird das Prinzip „Waste to Energy“ verfolgt: Der beim Verbrennungsprozess entstehende Dampf wird in Kraftwerke und Fernwärmenetze eingespeist und so der Stromerzeugung oder Wärmenutzung zugeführt. Ein konkreter Erfolg gelang mit der Errichtung einer Abfallverwertungsanlage in Moskau. Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges Neben den strategisch wichtigen Beteiligungen werden in diesem Segment Aktivitäten erfasst, die keinem der beiden operativen Segmente zuordenbar sind. Zu den strategischen Beteiligungen zählen jene an der Verbundgesellschaft, an BEWAG und BEGAS (diese werden indirekt über die vollkonsolidierte Burgenland Holding AG gehalten) sowie die Beteiligung an der Rohöl-Aufsuchungs AG (diese wird indirekt über die vollkonsolidierte RAG-Beteiligungs-AG sowie die at Equity einbezogene EESU Holding GmbH gehalten). Verbundgesellschaft Die börsenotierte Verbundgesellschaft ist Österreichs führender Stromproduzent und Betreiber des überregionalen Hochspannungsnetzes. Der Konzern verfügt über 116 eigene Kraftwerke bzw. Bezugsrechte an 10 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Unternehmensausrichtung und Erfolgsfaktoren fremden Kraftwerken und damit über eine Engpassleistung von 8.407 MW und ein Regelarbeitsvermögen von 24.715 GWh. Im Jahr 2007 stammten 86 % der erzeugten Strommenge aus erneuerbarer Energie. Die Verbundgesellschaft investierte während der letzten Jahre massiv in den Ausbau der Stromproduktion in Italien, Frankreich und der Türkei. Die EVN hält einen Anteil von 12,8 % an der Verbundgesellschaft. Die vereinnahmte Dividende dieser Beteiligung, die unter den anderen finanziellen Vermögenswerten in der Bilanz ausgewiesen und gemäß IAS 39 als „zur Veräußerung verfügbar“ klassifiziert ist, wird im Finanzergebnis und die Wertänderung erfolgsneutral im Eigenkapital der EVN erfasst. Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) Die RAG ist mit einem Anteil von etwa 10 % bzw. 30 % an den jährlich geförderten Öl- bzw. Gasmengen der zweitgrößte Öl- und Gasproduzent Österreichs. 60 % ihrer Konzessionsgebiete liegen in Österreich, die restlichen in Bayern. Sie betreibt neben dem Erdgashandel auch die Speicherung von Erdgas als Geschäftsfeld. Derzeit wird die bestehende Erdgasspeicherkapazität in Haidach in Oberösterreich in Kooperation mit der deutschen WINGAS – einem Joint Venture der BASF-Tochter Wintershall und der russischen Gazprom – und Gazprom Export massiv ausgebaut. Die erste Ausbaustufe ist bereits seit Juli 2007 in Betrieb, nach der zweiten Baustufe 2011 wird die Gesamtspeicherkapazität bis zu 2,4 Mrd m³ – etwa ein Viertel des österreichischen Gesamtjahresbedarfs – betragen, womit der zweitgrößte Speicher Mitteleuropas entsteht. Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 12,8 %-Beteiligung am größten österreichischen Stromproduzenten 50,03 %-Beteiligung am zweitgrößten österreichischen Öl- und Gasproduzenten Die EVN hält über ihre 50,05 %-Beteiligung an der RAG-Beteiligungs-AG indirekt einen Anteil von 37,5 % an der RAG. Die RAG-Beteiligungs-AG wird im Konzernabschluss der EVN vollkonsolidiert. Im 1. Quartal 2007/08 erfolgte der Erwerb von 25,0 % an der RAG durch die at Equity einbezogene EESU Holding GmbH, an der die EVN AG 49,95 % hält. Somit hält die EVN nunmehr mit 50,03 % indirekt die Mehrheit an der RAG. Der schon bislang praktizierte Einbezug at Equity wird beibehalten, da aufgrund vertraglicher Vereinbarungen keine Möglichkeit besteht, beherrschenden Einfluss auszuüben. Nach der Erhöhung der Beteiligung sind 87,5 % des anteiligen Ergebnisses der RAG im Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung der EVN enthalten. Vom Anteil der RAGBeteiligungs-AG sind 49,95 % dem Ergebnisanteil anderer Gesellschafter zuzurechnen. BEWAG und BEGAS An der börsenotierten Burgenland Holding AG, die ihrerseits zu je 49,0 % an der Burgenländische Elektrizitätswirtschafts-AG (BEWAG) und der Burgenländische Erdgasversorgungs-AG (BEGAS) beteiligt ist, hält die EVN zum Bilanzstichtag einen Anteil von 72,3 %. Die BEWAG versorgt im Burgenland rund 145.000 Kunden mit Strom und ist mit zehn Windparks, die 138 Windkraftanlagen umfassen, und einer Gesamtkapazität von 241 MW der größte österreichische Windstromerzeuger und auch Ökostromproduzent ­Österreichs. Zurzeit werden über Tochterfirmen Projekte in Tschechien, Kroatien, Ungarn, Polen, Italien, der Slowakei, Rumänien und Bulgarien in unterschiedlichen Entwicklungsstadien geprüft bzw. realisiert. BEWAG und BEGAS sind im Konzernabschluss der EVN jeweils at Equity einbezogen. Derzeit sind 49,0 % des anteiligen Ergebnisses der BEWAG und BEGAS im Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung der EVN erfasst, wovon 27,7 % dem Ergebnisanteil anderer Gesellschafter zuzurechnen sind. 72,3 %-Beteiligung an der Burgenland Holding AG Sonstige Beteiligungen Der Kreis der sonstigen Beteiligungen umfasst primär die in der Utilitas Gruppe zusammengefassten Bereiche Facility Management und Consulting & Engineering, die auch interne Konzerndienstleistungen abdecken, sowie sonstige Konzernbereiche und -funktionen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 11 Unternehmensstrategie Übergeordnete Zielsetzungen Orientierung an den Grundsätzen des wirtschaftlichen Handelns und der Nachhaltigkeit Als unabhängiges, börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen will die EVN ausgehend von Niederösterreich eine starke Position in ausgewählten Märkten Mittel- und Osteuropas erreichen und langfristig halten. Gegenüber ihren Kunden definiert sich die EVN als verlässlicher Partner, der hochwertige Leistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet. Ermöglicht wird dieser Qualitätsanspruch durch engagierte Mitarbeiter, denen Entwicklungsmöglichkeiten, faire Entlohnung und attraktive Arbeitsbedingungen geboten werden. Basierend auf diesem Wertekatalog fühlt sich die EVN einer nachhaltig orientierten Unternehmensführung verpflichtet und ist davon überzeugt, dass die angestrebte kontinuierliche Unternehmenswertsteigerung nur unter Einbindung aller relevanten Interessengruppen erreicht werden kann. Unterstützt durch eine aktive und transparente Kommunikation soll sich diese Wertsteigerung in der Kursentwicklung der EVN Aktie widerspiegeln und in Verbindung mit einer attraktiven Dividendenpolitik eine angemessene Verzinsung des von den Aktionären eingesetzten Kapitals ermöglichen. Strategische Vorhaben und Zielsetzungen bis 2010 In enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat wurden im Berichtsjahr die strategischen Vorhaben und Zielsetzungen bis zum Jahr 2010 definiert. Die vier Eckpfeiler dieser Strategie werden nachstehend erörtert. Eine Analyse der Risiken und Angaben zu deren Management finden sich ab Seite 55 im Lagebericht. 1. Zwei-Säulen-Strategie: Energie- und Umweltgeschäft Ausbau der geografischen Präsenz In den 90er Jahren startete die EVN die operative Diversifikation und erweiterte das historische Kerngeschäft Energie schrittweise um Geschäftsfelder im Umweltbereich wie Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie Abfallverwertung. Ab dem Geschäftsjahr 2005/06 wird in der Finanzberichterstattung dieser Entwicklung mit der Untergliederung in das Segment Energie und das Segment Umwelt entsprochen. Während im Segment Energie Niederösterreich und die südosteuropäischen Märkte Bulgarien und Mazedonien den Fokus bilden, erstreckt sich der Aktionsradius im Umweltsegment zusätzlich zu Niederösterreich auf Mittel- und Osteuropa. Im Geschäftsjahr 2007/08 wurde die geografische Präsenz der EVN ausgebaut. Im Umweltsegment konnte ein Projekt in Montenegro abgeschlossen werden. 2. Organisches und externes Wachstum mit Fokus Mittel- und Osteuropa Abgesehen vom laufenden Bedarfszuwachs ist das Wachstumspotenzial der EVN im niederösterreichischen Energiegeschäft eingeschränkt. Diese Prämisse gilt vor allem im Stromgeschäft, während im Gas- und Wärmegeschäft durch den Ausbau der Netze und Anlagen organische Steigerungen realisiert werden können. Im Bereich der Gasnetze konnten im Berichtsjahr Entscheidungen für zwei Großprojekte gefällt werden: Auf Basis der durch die Energie-Control-Kommission genehmigten Langfristplanung der Regelzone Ost für den Zeitraum 2008 bis 2012 mit Ausblick auf das Gasjahr 2030 wird die EVN in den nächsten Jahren zwei Erdgastransportleitungen mit einer Länge von 120 km bzw. 147 km errichten und damit eine langfristige wie auch bedarfsorientierte Absicherung der Erdgasversorgung sicherstellen. Nach dem erfolgreichen Eintritt in die Energiemärkte Bulgarien und Mazedonien in den Vorjahren gilt es das Potenzial dieser Märkte, das aus dem enormen wirtschaftlichen Aufholprozess dieser Region resultiert, bestmöglich zu nutzen. Während in Niederösterreich das Wachstumspotenzial im Strombereich mit etwa 1 % pro Jahr begrenzt ist, wird in Südosteuropa ein jährlicher Nachfrageanstieg von 3 % bis 5 % erwartet. Um mittelfristig die Versorgung der 2,3 Millionen Kunden in Bulgarien und Mazedonien aus eigener Kraft sicherstellen zu können, plant die EVN schrittweise eigene Produktionskapazitäten zu errichten. Mit der 12 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Übergeordnete Zielsetzungen Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Revitalisierung der elf Kleinwasserkraftwerke in Mazedonien und der Akquisition des zweitgrößten bulgarischen Fernwärmeversorgers EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD in Plovdiv (fünf Wärmeerzeugungsanlagen mit 1.259 MW thermischer und 85 MW elektrischer Kapazität) konnten im Berichtsjahr wichtige Schritte in diese Richtung gesetzt werden. Eine Erweiterung der Strom- bzw. Wärmekapazitäten auf dem Areal des Fernwärmeversorgers in Plovdiv ist geplant. Zudem wurden im Oktober 2007 am Schwarzen Meer die Stromverteilanlagen des lokalen Stromversorgers Sunny Beach AD von EVN Bulgaria EP AD in Erfüllung der ursprünglichen Privatisierungsvereinbarung übernommen. Grundstein für zukünftiges Wachstum in Bulgarien und Mazedonien Im Versorgungsgebiet der EVN in Südosteuropa aber auch in den Nachbarländern wird zudem der Ausbau von erneuerbarer Energie (Wind-, Wasserkraft und Solarenergie) intensiv geprüft. Die diesbezüglichen von der EU festgesetzten Ziele bedeuten aufgrund des niedrigen Ausgangsniveaus eine große Herausforderung für diese Länder. Nähere Informationen zur Steigerung der Stromerzeugungskapazitäten im Ausland siehe Seite 15. Prüfung weiterer Expansionsmöglichkeiten in Südosteuropa 3. Finanzstärke, Transparenz und dividendenstarke Kapitalmarktpolitik Die EVN notiert seit 1989 an der Wiener Börse und behauptet sich trotz ihres geringen Streubesitzes von rund 14 % als attraktives und stabiles Investment. Zur Verbesserung der Liquidität und Attraktivität der EVN Aktie wurden im Berichtsjahr eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln und ein Aktiensplit im Verhältnis 1:4 durchgeführt. Aufgrund des durch die allgemeine Kapitalmarktentwicklung ausgelösten Kursrückgangs wurde im Juli 2008 zur Nachfragebelebung mit dem von der Hauptversammlung genehmigten Aktienrückkaufprogramm begonnen. Dieses Programm beschränkt sich auf eine Million Aktien bzw. 0,612 % des Grundkapitals, um die Liquidität der EVN Aktie nicht weiter zu reduzieren. Seit dem Börsegang beläuft sich der Total Shareholder Return auf 10,4 % p.a. Im Berichtsjahr behauptete sich die EVN Aktie zwar besser als der ATX bzw. ATX Prime, die 38,9 % bzw. 42,4 % einbüßten, musste aber dennoch einen Kursrückgang von 33,7 % verzeichnen. Stabile und gesunde Bilanzstruktur Eine Eigenkapitalquote von zumindest 40 % soll gemeinsam mit den hervorragenden Beurteilungen von externen Rating-Agenturen optimale Finanzierungsstrukturen und -kosten sicherstellen. Das langfristige Credit Rating von Standard & Poor’s und Moody’s ist unverändert positiv. Ziel der EVN ist es, das Rating – trotz der Fortsetzung der Expansionspolitik – im „A“-Bereich zu halten. Als Wachstumsunternehmen verfolgt die EVN eine im Vergleich zum Branchendurchschnitt konservative Dividendenpolitik; für das Berichtsjahr werden eine im Wesentlichen unveränderte Dividende von 0,370 EUR je Aktie und damit eine Ausschüttungsquote von 32,4 % vorgeschlagen. Mit dieser Politik wird eine Balance zwischen Wachstumsinvestitionen in die nachhaltige Entwicklung des Unternehmens und einer kontinuierlich steigenden Aktionärsvergütung angestrebt, die auch bei temporären Ergebnisrückgängen aufrecht erhalten werden kann. Um den Aktionären und Analysten ein möglichst realistisches Bild der EVN zu liefern und damit eine faire Bewertung am Kapitalmarkt sicherzustellen, wird ein aktiver, regelmäßiger und transparenter Dialog mit den Kapitalmarktteilnehmern geführt (siehe Seite 35 Investor Relations). Wachstumsinvestitionen und Ausschüttungsquote von 32,4 % 4. Nachhaltige Unternehmensführung Die oberste Prämisse aller EVN Aktivitäten bildet die langfristige Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. In ökonomischer Hinsicht gilt es, den Interessen der Eigentümer und Kunden zu entsprechen. Den ökologischen Fokus der EVN bilden vielfältige Anstrengungen, einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – hierzu zählt der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ebenso wie die Verbesserung der Energie­ Verantwortung in ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Hinsicht EVN Geschäftsbericht 2007/08 13 effizienz. Als dritte Dimension sind die Anliegen der Mitarbeiter und jene der Gesellschaft im Allgemeinen zu berücksichtigen. Im Nachhaltigkeitsbericht 2007/08, der gemeinsam mit diesem Geschäftsbericht erscheint, wird ausführlich auf diese Fragestellungen eingegangen. Segment Energie Herausforderungen und Entwicklungen Im Energiegeschäft ist die EVN im Wesentlichen mit folgenden Herausforderungen und Entwicklungen konfrontiert: Internationaler Wettbewerb und Konsolidierungsprozess Nach der Öffnung der europäischen Strom- und Gasmärkte gewinnt die Unternehmensgröße an Bedeutung. Der EVN Konzern versorgt in Niederösterreich, Bulgarien und Mazedonien in Summe mehr als drei Millionen Kunden mit Strom. Zudem stärkt die EVN ihre Marktposition über die EnergieAllianz Austria, die mit rund 3,3 Millionen Kundenanlagen zu den führenden Energiedienstleistern in Mitteleuropa zählt. Steigender Energiebedarf bei limitierten Erzeugungskapazitäten In Europa steigt der Strombedarf jährlich um etwa 2 %. In den ersten Jahren nach der Marktöffnung reduzierten die Elektrizitätsunternehmen ihre Investitionen in den Kraftwerkspark, wodurch die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot spürbar größer wurde. Vergleichbares gilt für den Netzbereich, vor allem für internationale Hochspannungsnetze, wo sich schon heute ein großer Investitionsbedarf abzeichnet. Steigende Primärenergiekosten Die steigende Nachfrage der letzten Jahre führte ebenso wie politische Unsicherheiten in wichtigen Rohstoffregionen zu einem teilweise massiven Anstieg der Aufbringungskosten für Öl, Gas und abgeschwächt auch für Kohle. Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die seit Anfang 2005 erforderlichen CO2-Emissionszertifikate. Umsetzung der Kyoto-Ziele und weiterer Umweltvorgaben Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 die CO2-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 1990 um 20 % zu senken. Den Energieunternehmen erwachsen aus den damit einhergehenden Umweltauflagen enorme Kostenbelastungen, sie werden aber auch angehalten, verstärkt in erneuerbare Energieformen zu investieren. Initiativen der EVN In ihrem eigenen Einflussbereich setzt die EVN folgende Initiativen: Integration von Strom, Gas und Wärme Die vertikale Konvergenz von Strom, Gas und Wärme, die von der EVN in Österreich bereits seit Mitte der 1980er Jahre verfolgt wird, ermöglicht deutliche Synergien; sie soll weiter verstärkt und auch bei den Auslandsaktivitäten schrittweise realisiert werden. Vertikale Integration entlang der Wertschöpfungskette Um die Abhängigkeit von Bezugspreisschwankungen zu reduzieren und eine vorausschauende Preiskalkulation für Endkunden sicherstellen zu können, ist ein ausgewogenes Verhältnis von Absatzmengen und unternehmenseigenen Erzeugungskapazitäten notwendig. Die EVN hat sich deshalb als mittelfristiges 14 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Segment Energie Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Ziel gesetzt, 40 % bis 60 % des Stromabsatzes aus eigener Erzeugung bzw. Strombezugsrechten zu generieren (Geschäftsjahr 2007/08: 20,8 %). Die Stromerzeugung soll in einer ausgewogenen Mischung aus thermischer Energie, Wasserkraft und erneuerbaren Energiequellen erfolgen. Bis 2010 soll der Anteil erneuerbarer Erzeugungskapazität der EVN in Niederösterreich auf ein Drittel gesteigert werden. Organisches Wachstum und Akquisitionen Nach dem Modell der EVN in Niederösterreich werden die neuen Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien umstrukturiert und möglichst profitabel gestaltet. In Bulgarien ist die Umstrukturierung abgeschlossen, in Mazedonien im Gange. Um die begrenzten Wachstumsmöglichkeiten in Niederösterreich zu überwinden, werden neben Bulgarien und Mazedonien weitere wertsteigernde Akquisitionen angestrebt. Energiekonzept für den niederösterreichischen Zentralraum Die EVN realisiert während der nächsten Jahre rund um den Kraftwerkstandort Dürnrohr ein breit angelegtes Energie- und Klimaschutzprojekt, das sich in mehrere Teilprojekte gliedert und Gesamtinvestitionen in Höhe von über 200 Mio EUR vorsieht. Die Bauarbeiten zur Errichtung der Linie 3 der thermischen Abfallverwertungsanlage verliefen im Berichtsjahr plangemäß; die Gesamtverbrennungskapazität wird von derzeit 300.000 Tonnen auf 500.000 Tonnen jährlich gesteigert, die Fertigstellung ist für 2009 geplant. Im April 2008 konnte die Biomasse-Versuchsanlage mit einer thermischen Leistung von 3 MW ihren Betrieb aufnehmen. Sie erprobt die Einsatzmöglichkeit von Biogas als Alternativenergieträger für den dortigen Kraftwerksbetrieb; sollte sich der Biogas-Einsatz bewähren, wäre ein stufenweiser Ausbau bis zu einer Kapazität von 120 MW möglich. Zukunftsweisender Ausbau des Standorts Dürnrohr Als Teil der Fernwärmekooperation mit der Stadt St. Pölten erfolgte am 20. Mai 2008 der Spatenstich für die 31 km lange Fernwärmetransportleitung von Dürnrohr nach St. Pölten, die ab der Heizsaison 2009/10 rund zwei Drittel der in St. Pölten benötigten Fernwärme liefern wird. Als Wärmequellen dienen das Wärmekraftwerk, die Abfallverwertungsanlage sowie die Biomasse-Versuchsanlage am Standort Dürnrohr. Nach der kartellrechtlichen Genehmigung wurden die Fernwärmeaktivitäten aus den St. Pöltener Stadtwerken in die Fernwärme St. Pölten GmbH ausgegliedert, an der die EVN 49 % erwarb. Weiters unterzeichnete die EVN im Juli 2008 einen Kooperationsvertrag mit der Stadtgemeinde Amstetten, mit dem Ziel, in den nächsten Jahren weitere Fernwärmeprojekte auf Basis erneuerbarer Energie im Gebiet von Amstetten zu realisieren. Im 3. Quartal 2007/08 wurde mit der Dampflieferung aus dem Kraftwerk Dürnrohr an die Bioethanolanlage der Agrana AG, Wien, begonnen. Einen weiteren Bestandteil dieses Energiekonzepts bildet die Errichtung einer Gurtbandförderanlage, die über eine Länge von 4 km die Transportlücke zwischen Donau und dem Kraftwerk in Dürnrohr schließen wird. Erweiterung der Stromerzeugungskapazitäten im Ausland Das derzeit größte Projekt zur Erreichung der Eigenproduktionsziele bildet ein modernes Steinkohlekraftwerk im deutschen Duisburg-Walsum, das gemeinsam mit Evonik Steag GmbH, dem fünftgrößten deutschen Stromerzeuger, mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 800 Mio EUR errichtet wird. Dank modernster Technologien werden die CO2-Emissionen dieses Kraftwerks um rund 35 % unter jenen durchschnittlicher Kraftwerke in der EU liegen. Angestrebt werden ein Wirkungsgrad von 46 % Inbetriebnahme des Kohlekraftwerks Duisburg-Walsum im Jahr 2010 EVN Geschäftsbericht 2007/08 15 und eine Leistung von 790 MW. Der Spatenstich erfolgte im November 2006, die Inbetriebnahme ist für 2010 geplant. Im Geschäftsjahr 2007/08 konnten der Kühlturm mit seiner Endhöhe von 181 m sowie die Montagetätigkeiten vor allem im Bereich des Kessels und der Bekohlungsanlage abgeschlossen werden. Die Anlieferung der Turbine und des Generators aus Japan erfolgte im August. Ende Jänner 2008 hat die albanische Regierung die EVN im Rahmen einer internationalen Ausschreibung für den Erhalt einer Konzession zur Errichtung von Wasserkraftwerken am Fluss Devoll als bevorzugten Bieter ausgewählt. Im Rahmen dieses Vergabeverfahrens hat die EVN ein Angebot zur Errichtung von drei Spitzenlast-Speicherkraftwerken mit einer Leistung von 320 MW gelegt. Die Verhandlungen mit der Regierung für den Erhalt einer Konzession wurden intensiv weitergeführt. In Mazedonien stehen elf Kleinwasserkraftwerke mit einer Kapazität von 46,5 MW im Eigentum der EVN Macedonia AD. Sieben dieser Wasserkraftwerke werden im Rahmen eines Finanzierungsleasings bis zum Ende der Vertragslaufzeit 2012 revitalisiert werden. Durch bereits abgeschlossene Arbeiten konnte im Berichtsjahr die Gesamtleistung um 7 MW erhöht werden. Segment Umwelt Das Umweltgeschäft entwickelte sich während der letzten Jahre zu einem bedeutenden zweiten Standbein und liefert einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenswachstum. Durch den Bau und Betrieb zahlreicher Trinkwasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen besitzt das EVN Tochterunternehmen WTE wertvolle Erfahrung in der Umsetzung derartiger Großprojekte. Folgende Zielsetzungen werden von der EVN im Umweltgeschäft verfolgt: Positionierung als Komplettanbieter mit dem Betreibermodell (BOOT) Das Leistungsspektrum der EVN reicht im Umweltsegment von der Planung, Finanzierung und Errichtung bis hin zur Betriebsführung von Anlagen. Um die gesamte Wertschöpfungskette nutzen zu können, soll diese Positionierung verstärkt werden. Dies ermöglicht auch die Weiterentwicklung von Technologien während des laufenden Betriebs sowie eine wertvolle Rückkoppelung der Erfahrungen aus der Betriebsführung in den Planungsprozess. Nach dem Abschluss von zwei Großprojekten, die als Betreiber- bzw. BOOT-Modell realisiert wurden, konnten zwei Folgeprojekte gewonnen werden: Nach einer internationalen Ausschreibung wurde WTE im April 2008 mit der Realisierung einer Natriumhypochlorit-Produktionsanlage für die Stadt Moskau beauftragt, die das bislang eingesetzte Chlorgas in der Trinkwasseraufbereitung ersetzen wird. Im Sommer 2008 wurde eine Meerwasserentsalzungsanlage in Montenegro fertiggestellt und in eine zehnjährige Betriebsführung übernommen. Positionierung als Generalunternehmer und direkter Investor WTE erhielt Ende Februar 2008 den Zuschlag für den Bau des zweiten Moskauer Blockheizkraftwerks inklusive Schlammtrocknungsanlage zur Biogas-Gewinnung auf dem Gelände der Abwasseranlage in Ljuberzy, südöstlich von Moskau. Dieses Projekt wird als Eigeninvestment durchgeführt. WTE wird für 15 Jahre für die Betriebsführung der Biogas-Anlage verantwortlich sein. Im Oktober 2008 erhielt WTE als Generalunternehmer den Auftrag zum Bau einer Klärschlammbehandlungsanlage in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Während der letzten Jahre wurden von der WTE bereits 16 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Segment Umwelt Wertorientierte Unternehmenssteuerung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar fünf Kläranlagen in Litauen errichtet, vier weitere Anlagen befinden sich in der Planungs- bzw. Errichtungsphase, womit in Summe die Marktführerschaft der WTE in Litauen weiter ausgebaut werden konnte. Effektives Risikomanagement Projektgeschäfte bergen eine Vielzahl von Risiken, denen die EVN mit einem effektiven Risikomanagement begegnet. Zur Risikominimierung erfolgt die Abwicklung über Projektgesellschaften, die einen Haftungsrückgriff auf die Konzernmuttergesellschaft ausschließen. Weiters werden Instrumente der Risikoreduzierung im Rahmen der strukturierten Finanzierung der Projekte angewandt. Wertorientierte Unternehmenssteuerung EVA und ROCE Die Unternehmenssteuerung der EVN zielt auf eine nachhaltige Steigerung ihres Unternehmenswerts ab. Der effiziente Einsatz von Kapital wird über ein konzernweit einheitliches Controllingsystem sichergestellt. Die zentralen Kennzahlen zur Beurteilung der Wertentwicklung des operativen Geschäfts bilden der Wertbeitrag (Economic Value Added – EVA®) und die Kapitalrendite (ROCE). Alle Investitionsentscheidungen werden anhand dieser Kennzahlen beurteilt. Die Transparenz über die Wertschaffung im Konzern bildet die Basis für die strategische Kapitalallokation auf die einzelnen Segmente. Der Wertbeitrag spiegelt die operative Performance des EVN Konzerns wider. Entwicklung im Geschäftsjahr 2007/08 Der um Impairments und Einmaleffekte sowie um die Marktbewertung der Beteiligung an der Verbundgesellschaft bereinigte Return on Capital Employed, Operativer ROCE (OpROCE), ging im Berichtsjahr von 9,0 % auf 8,7 % zurück. Diese Verminderung ist auf die Erhöhung des Capital Employed zurückzuführen. Die gewogenen Kapitalkosten der EVN nach Ertragsteuern (WACC) – unter Berücksichtigung spezifischer Unternehmens- und Länderrisiken – beliefen sich im Berichtszeitraum wie im Vorjahr auf 6,5 %. In Summe lag der Wertbeitrag der EVN im Geschäftsjahr 2007/08 mit 71,7 Mio EUR um rund 5,9 Mio EUR unter dem Wert des Vorjahres. EVA-Entwicklung in Mio EUR 120 1118,8 100 Entwicklung des Wertbeitrags 2007/08 2006/07 2005/06 NOPAT1) Mio EUR 280,9 275,2 298,2 Durchschnittliches Capital Employed1) Mio EUR 3.219,7 3.041,2 2.760,4 Operativer ROCE (OpROCE)1) % 8,7 9,0 10,8 WACC nach Ertragsteuern2) % 6,5 6,5 6,5 80 77,5 71,7 60 40 2007/08 0 2006/07 1)Bereinigt um Impairments und Einmaleffekte. Um die Entwicklung des Wertbeitrags konsistent zu ermitteln, wird die Marktbewertung der Verbund-Beteiligung nicht im Capital Employed berücksichtigt. 2) Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten wurden mit einem Eigenkapitalkostensatz von 9,3 % und Fremdkapitalkostensatz (nach Steuern) von 3,4 % sowie mit einem 50 %igen Eigenkapitalanteil berechnet. 2005/06 20 EVN Geschäftsbericht 2007/08 17 EVN – Investment mit Phantasie Die Mitglieder des EVN Vorstands, Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer, Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr und Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher im Gespräch zu den aktuellen Herausforderungen der Energiewirtschaft, den strategischen Entscheidungen der EVN und der Phantasie der EVN Aktie. „Massive Preissteigerung der Großhandelsmärkte und Erhöhung der Primärenergiepreise beeinträchtigten das Ergebnis 2007/08.“ Für das Geschäftsjahr 2007/08 müssen Sie einen Ergebnisrückgang ausweisen, und das in einer Zeit, in der Kunden über Höchststände der Energiepreise klagen. Wie erklären Sie das? Hofer: Vorab möchte ich den Rückgang beim Konzernergebnis um 17,7 % relativieren, weil hinter dem Ergebnis des Vorjahres auch positive Einmaleffekte standen. Wichtiger ist jedoch, dass sich die Preismechanismen der Energiemärkte viel komplexer darstellen, als vielleicht auf den ersten Blick vermutet wird. Auf Konzernebene, inklusive Bulgarien und Mazedonien, konnten wir den Stromabsatz nur zu knapp 21 % aus eigenen Erzeugungsanlagen und Bezugsrechten decken, den Rest mussten wir auf den Großhandelsmärkten zukaufen. Und hier, aber auch bei Primärenergieträgern, war im Geschäftsjahr 2007/08 ein massiver Preisanstieg zu verzeichnen. Besonders schmerzhaft war die Preissteigerung bei Gas, die Gasimportpreise waren im September um über 40 % höher als im Vorjahr. Pöttschacher: Ich möchte ergänzen, dass die Entwicklung der internationalen Energiemärkte aufgrund langfristiger Energielieferverträge, die wir abschließen, auch zeitverzögert auf unseren eigenen Geschäftsverlauf einwirken. Hinzu kommt, dass sich Teilmärkte mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten entwickeln, so folgt der Gaspreis dem Rohölpreis in der Regel mit einer Verzögerung von sechs Monaten. Layr: Und auf der Absatzseite haben wir in Niederösterreich sowohl die Strom- wie auch die Gaspreise seit Dezember 2006 nicht erhöht. Die EVN fühlt sich zu einer fairen Preisgestaltung verpflichtet. Zuerst gilt es die Möglichkeiten in unserem eigenen Wirkungsbereich auszuschöpfen, zum Beispiel durch eine umsichtige Beschaffungspolitik, Preissicherungsmaßnahmen oder Effizienzsteigerungen. Erst wenn diese Möglichkeiten ausgereizt sind, geben wir Preissteigerungen an unsere Kunden weiter, was im November 2008 letztlich auch notwendig wurde. „Preiserhöhungen für Kunden können nur dann gerechtfertigt werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.“ 18 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Wie beurteilen Sie in diesem Zusammenhang den stetigen Anstieg der Absatzmengen? Hofer: Die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Energie trägt – bei den vorhandenen knappen Ressourcen – naturgemäß zu einem Preisanstieg bei. Diese Spirale gilt es zu durchbrechen. Daher kann es auch nicht unser Ziel sein, den Absatz zu maximieren, sondern einer langfristigen Versorgungssicherheit oberste Priorität einzuräumen. Hier darf nicht in Geschäftsjahren gedacht werden, dafür ist unsere Verantwortung als Energiedienstleister zu groß. Layr: Diese Verantwortung spiegelt sich in den Beratungsleistungen wider, die wir unseren Kunden zur Optimierung ihrer eigenen Energiebilanz anbieten. Aber auch Investitionen in unsere Produktionskapazitäten sind notwendig, um den Bedarf decken zu können und die Abhängigkeit von externen Quellen zu reduzieren. Und bei diesen Investitionsentscheidungen ist darauf zu achten, dass eine ausgewogene Mischung an Technologien und Energieträgern zum Einsatz kommt. Mit unseren aktuellen Investitionsprojekten stellen wir das sicher: Beim im Bau befindlichen Kraftwerk Duisburg-Walsum in Deutschland, das wir mit einem Partner errichten, kommt ab 2010 Steinkohle zum Einsatz. Steinkohle deshalb, weil sie weltweit vorkommt und so eine regionale Abhängigkeit vermieden wird und weil moderne Technologien einen hohen Wirkungsgrad und geringe Umweltauswirkungen sicherstellen. Eine zentrale Rolle nehmen bei uns aber auch erneuerbare Energieträger ein. Aktuell verfolgen wir beispielsweise mehrere Wasserkraftwerksprojekte in Albanien. Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher EVN Geschäftsbericht 2007/08 19 Hofer: Albanien ist ein gutes Beispiel dafür, wie erfolgreich wir unser Know-how auch im Ausland zum Einsatz bringen können. Nachdem wir durch Machbarkeitsstudien wertvolle Vorarbeit für die internationale Ausschreibung leisten konnten, wurden wir Anfang 2008 als bevorzugter Bieter für den Erhalt einer Konzession zur Errichtung von drei Spitzen-Speicherkraftwerken am Fluss Devoll ausgewählt. Geplant ist eine Kapazität von etwa 320 MW. Ebenfalls in Albanien ist eine Partnerschaft mit der Verbundgesellschaft zur Errichtung eines Wasserkraftwerks am Fluss Drin angestrebt. „In Niederösterreich investieren wir über 200 Mio EUR zur Steigerung der Erzeugungskapazität und Energieeffizienz.“ Welche Projekte sind für Niederösterreich in Planung? Pöttschacher: Die Möglichkeiten zur Realisierung von Großprojekten sind in Österreich aufgrund des Ausbaustandes sicherlich geringer als in Ost- oder Südosteuropa. Dennoch bestehen hier Chancen die Produktionskapazitäten zu steigern, es verlangt nur mehr Phantasie. Und diese Phantasie beweisen wir beispielsweise mit dem Energiekonzept für den niederösterreichischen Zentralraum, wo wir mit mehreren Projekten am Standort Dürnrohr eine deutliche Effizienzsteigerung des Energieeinsatzes sicherstellen. So wird zum Beispiel die Abwärme der dortigen Abfallverwertungsanlage, des Wärmekraftwerks und der geplanten Biomasseanlage zur Fernwärmeversorgung von St. Pölten verwendet werden, wofür wir derzeit eine 31 km lange Fernwärmeleitung errichten. Die Biomasseanlage zur Erprobung des Einsatzes von Biogas als Alternativenergieträger für den dortigen Kraftwerksbetrieb konnte im April 2008 bereits gestartet werden. Die Dampflieferung aus dem Kraftwerk zur Bioethanolanlage der Agrana wurde ebenfalls im letzten Geschäftsjahr aufgenommen. Und nicht zuletzt steigern wir mit der Errichtung der Linie 3 der thermischen Abfallverwertungsanlage die Jahreskapazität von derzeit 300.000 auf 500.000 Tonnen. In Summe investieren wir in dieses Energiekonzept über 200 Mio EUR. Wie beurteilen Sie das Investitionsklima im Netzbereich, Stichwort Anreizregulierung? Hofer: Das Modell der Anreizregulierung, das ja seit Februar 2008 auch für den Gasbereich gilt, brachte Vorteile, aber auch markante Nachteile mit sich. Der Vorteil besteht darin, dass aufgrund des Horizonts von vier bzw. fünf Jahren bei den Netztarifen eine Berechenbarkeit möglich ist. Ein gravierender Nachteil liegt darin, dass Investitionen in den Netzausbau und die Netzqualität nicht ausreichend Niederschlag in der Berechnungsformel für die Tarife finden. Letztendlich müssen sich aber auch diese Investitionen rechnen, sie müssen sich wirtschaftlich darstellen lassen. Wenn das mittelfristig nicht gewährleistet wird, löst das zwangsläufig eine Investitionspause aus, die in weiterer Folge nur schwer wieder aufzuholen wäre. „Kunden wählen nicht immer den Billigst- sondern den Bestbieter, und hier kann die EVN mit Beratungs- und Servicequalität überzeugen.“ 20 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Layr: In diesem Zusammenhang möchte ich aber auch festhalten, dass im letzten Geschäftsjahr im Gasbereich wichtige Entscheidungen von der Regulierungsbehörde genehmigt und auch finanziell entsprechend gewürdigt wurden. Mit dem Abschluss von multilateralen Verträgen zwischen mehreren regionalen Anbietern wird ein überregionaler Netzausbau in Niederösterreich und der Steiermark sichergestellt. Im Rahmen von mehrjährigen Großprojekten werden zwei Gaspipelines errichtet: Richtung Süden von Gänserndorf bis Semmering mit einer Länge von rund 120 km und Richtung Westen von Auersthal bis Hart mit knapp 150 km. Damit werden wir temporäre Transportengpässe ausgleichen und den gleichzeitigen Vollbetrieb der bestehenden Kraftwerke sowie den Betrieb der neu zu errichtenden Anlagen ermöglichen. Eine ausreichende Gasversorgung ist auch für die Absicherung des Wirtschaftsstandorts wichtig: Unternehmen brauchen eine zuverlässige Versorgung, die wir sicherzustellen haben. Wie entwickeln sich die EVN Tochterunternehmen in Bulgarien und Mazedonien? Hofer: Mit dem Eintritt in Bulgarien im Jahr 2005 und in Mazedonien ein Jahr später haben wir uns Märkte mit enormem Wachstumspotenzial erschlossen. In Summe versorgen wir dort etwa 2,3 Millionen Endkunden mit Energie. Die Herausforderungen, aber auch die Chancen dieser Märkte sind mit jenen in Westeuropa absolut nicht vergleichbar. Und diesen Herausforderungen haben wir uns in den letzten Jahren erfolgreich gestellt. Wir haben massiv in die Netzqualität investiert, den Austausch von Zähleranlagen in Angriff genommen und auch die Kundenbetreuung ausgebaut. Sicherheitsstandards für Mitarbeiter wurden definiert und Schutzausrüstungen in großem Umfang angeschafft. In Mazedonien konnte auch EVN – Investment mit Phantasie Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar die notwendige Restrukturierung im Personalbereich umgesetzt werden. Für mich persönlich erfreulich war, dass all diese Optimierungsschritte auch dank des enormen Einsatzes unserer niederösterreichischen Mitarbeiter vor Ort realisiert werden konnten. Layr: Auch wenn wir in beiden Ländern unsere Hausaufgaben größtenteils erledigt haben bzw. weiter an operativen Verbesserungen arbeiten, zeigt sich, dass unser Erfolg stark von der Entwicklung der regulativen Rahmenbedingungen abhängt. Bulgarien nähert sich aufgrund des EU-Beitritts per Jänner 2007 schrittweise den EU-Regulierungsstandards, wenn auch mit unterschiedlicher Konsequenz in den einzelnen Fragestellungen. In Mazedonien ist im derzeit bestehenden Preisregime – dort besteht ein Single-BuyerModell, Strompreise und Stromnetztarife werden vom Regulator festgelegt – eine Ergebnisverbesserung nur durch Effizienzsteigerungen möglich. Ich bin aber unverändert vom Potenzial dieser Märkte und der damit für die EVN verbundenen werthaltigen Wachstumschancen überzeugt. Pöttschacher: Mittelfristig wird sich auch in diesen Ländern aufgrund der Nachfrageentwicklung eine Annäherung des Preisniveaus an das westeuropäische Niveau abzeichnen und eine stärkere Öffnung stattfinden müssen. In diesem Stadium wird es dann von Vorteil sein, wenn wir in der Region auch über eigene Produktionskapazitäten verfügen. Einen ersten Schritt in diese Richtung konnten wir im Berichtsjahr mit der Übernahme der zweitgrößten bulgarischen Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv ja schon setzen. „Im Berichtsjahr konnten wir uns erste eigene Erzeugungskapazitäten in Bulgarien sichern.“ Zurück nach Österreich – wird hier mittelfristig eine Konsolidierung unter den Energiedienstleistungsunternehmen stattfinden müssen? Hofer: Es ist unbestritten, dass aufgrund der Internationalisierung der Energiemärkte die Unternehmensgröße wichtiger geworden ist, um vor allem bei der Energiebeschaffung selbstbewusst auftreten zu können. Mit der EnergieAllianz, welche die EVN mit Wien Energie, BEGAS und BEWAG eingegangen ist, sehe ich das gewährleistet, weil mit drei Millionen Einwohnern im Gesamtversorgungsgebiet diese relevante Größe erreicht wird. Unter Berücksichtigung unserer Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien halte ich uns in Summe auch im gesamteuropäischen Kontext für durchaus wettbewerbs- und damit auch ohne österreichische Marktkonsolidierung für überlebensfähig. Layr: Für mich spiegelt sich die Wettbewerbsfähigkeit der EVN auch in der Entwicklung der Marktanteile seit der Liberalisierung wider. Der Wettbewerb funktioniert, der Kunde kann den Anbieter wechseln, hat völlige Preis- und Leistungstransparenz. In den geringen Wechselraten sehe ich nicht ein Marktversagen, sondern die Tatsache, dass Kunden ihre Entscheidungen nicht immer zugunsten des Billigstbieters treffen, sondern auch Service- und Beratungsqualität schätzen und sich für den Bestbieter entscheiden. Die EVN kann hier punkten und fördert dieses Kundenvertrauen. Mit einem Kursrückgang im Berichtsjahr von rund einem Drittel auf knapp 15 EUR werden Sie Ihre Aktionäre hingegen wohl nur schwer überzeugen können. Hofer: Der aktuelle Kurs der EVN Aktie kann selbst unter Berücksichtigung ihrer engen Liquidität nicht zufriedenstellend sein. Unter Berücksichtigung der strategischen Beteiligungen wie jener an der Verbundgesellschaft, der RAG oder der Burgenland Holding ist das operative Geschäft der EVN mit knapp 15 EUR je Aktie per Ende des Geschäftsjahres in keiner Weise ausreichend reflektiert. Auch im Lichte der aktuellen Finanzmarktkrise scheint diese Entwicklung übertrieben, zumal die EVN als Versorgungstitel von einem konjunkturellen Abschwung nicht im vollen Umfang betroffen wäre. Deshalb wollen wir in diesem Umfeld mit einer kontinuierlichen, berechenbaren Dividendenpolitik und einer absoluten Transparenz in der Berichterstattung überzeugen und damit die Phantasie der EVN als ertragreiches und langfristiges Investment hervorheben. „Der Kurs der EVN Aktie spiegelt unsere operativen Erfolge in keiner Weise wider.“ EVN Geschäftsbericht 2007/08 21 Nachhaltige Unternehmensführung Klares Bekenntnis der EVN zur Nachhaltigkeit Als verantwortungsbewusstes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen stellt sich die EVN der Herausforderung, wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Aspekte als Gesamtheit zu betrachten und einen Ausgleich zwischen den Ansprüchen unterschiedlicher Interessengruppen zu schaffen. Die oberste Zielsetzung bildet dabei eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes. Als Konsequenz dieser Ausrichtung erfolgte auch der Beitritt zum UN Global Compact im September 2005. Dank engagierter Mitarbeiter definiert sich die EVN gegenüber ihren Kunden als verlässlicher Partner, der hochwertige Leistungen zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet. Die Handlungsfelder der EVN in der Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gestalten sich vielfältig. Aufgrund des Unternehmensgegenstands steht der aktive Beitrag zum Klimaschutz im Zentrum dieser Ausrichtung. Detaillierte Informationen finden Sie im Nachhaltigkeitsbericht, der gemeinsam mit diesem Geschäftsbericht erscheint. Organisation der Corporate Social Responsibility (CSR) Verbesserte und überarbeitete CSR-Organisation Anfang Oktober 2005 wurde in der EVN erstmals eine CSR-Organisationsstruktur implementiert, die die grundlegenden Mechanismen und Zuständigkeiten vorgibt und dennoch eine flexible Weiterentwicklung der Prozesse und eine Reaktion auf aktuelle Entwicklungen und Priorisierungen ermöglicht. So wurden im Berichtsjahr, unter Einbindung der unternehmensweiten CSR-Verantwortlichen, einzelne Prozessschritte und Zuständigkeiten optimiert. Auch die Empfehlungen der Konzernrevision, die im Berichtsjahr erstmals eine Prüfung der CSR-Aktivitäten hinsichtlich Strategie, Umsetzung, Kosten und Kommunikation durchführte, wurden aufgenommen. CSR-Organisation CSR-Lenkungsausschuss (Gesamtvorstand, Leiter der Konzernfunktionen Umweltcontrolling, Kommunikation und Personalwesen) Liefert Impulse für neue CSR-Maßnahmen und beschließt die Nachhaltigkeitsstrategie; legt die CSROrganisation fest, gibt Budgetmittel frei und kommuniziert Maßnahmen und Entscheidungen auf der Führungsebene. 22 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com CSR-Beratungsteam (CSR-Beauftragte und Mitarbeiter der Unternehmensbereiche Kommunikation, Personalwesen, Investor Relations, Umweltcontrolling und Recht) Stellt die Berichterstattung und CSR-Beratung für den Lenkungsausschuss sicher, erhebt und evaluiert CSR-Maßnahmen in Abstimmung mit dem Fachbereich und informiert über laufende Aktivitäten nach innen und außen. CSR-Verantwortliche (Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen) Stellen die Einbeziehung aller Unternehmenseinheiten sicher und identifizieren Potenziale zur CSR-Weiterentwicklung und Koordinierung in den jeweiligen Fachbereichen. Sind Ansprechpartner für das CSR-Beratungsteam. Temporäre Arbeitsgruppen Unterstützen das CSR-Beratungsteam bei der konkreten Ausarbeitung der vom CSR-Lenkungsausschuss vorgegebenen Maßnahmen. Klares Bekenntnis der EVN zur Nachhaltigkeit CSR-Organisation Im Nachhaltigkeitsbericht, der gemeinsam mit diesem Geschäftsbericht veröffentlicht wird, versucht die EVN einerseits die damit verbundenen mannigfaltigen Bemühungen und Projekte zu dokumentieren. Andererseits soll der Bericht einen Ausblick auf die Ziele und Vorhaben, aber auch interessante Einblicke in die Unternehmenswelt der EVN liefern. Um die Transparenz zu erhöhen, erfolgt die Ausrichtung der Berichterstattung gemäß den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Berichterstattung folgt den Leitlinien der Global Reporting Initiative Sollte Ihnen der Nachhaltigkeitsbericht 2007/08 der EVN nicht vorliegen, können Sie ihn unter www.investor.evn.at oder über die kostenlose Service-Hotline 0800 800 200 jederzeit anfordern. Parallel zu diesem Bericht informiert die EVN unter www.verantwortung.evn.at auch online umfassend über ihre Initiativen im Interesse einer nachhaltig orientierten Unternehmensführung. Während der Nachhaltigkeitsbericht die konkreten Maßnahmen des abgelaufenen Geschäftsjahres in den Vordergrund stellt, dient die Homepage primär der Dokumentation der allgemeinen Grundsätze und der längerfristigen Entwicklung der EVN in Sachen CSR. EVN Aktie in Nachhaltigkeitsindizes Die Anstrengungen der EVN, die Unternehmensführung nachhaltig zu gestalten, wurden mehrfach durch die Aufnahme in Nachhaltigkeitsindizes bestätigt. Diese dienen Investoren zur Orientierung, um beurteilen zu können, welche Unternehmen anerkannte Standards für den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und den unterschiedlichen Interessengruppen einhalten. Die EVN wurde 2008 als Mitglied des FTSE4Good Index bestätigt und ist weiterhin in der Ethibel-Sustainability-Index-Gruppe (ESI) vertreten. In den VÖNIX, einen Index, der nachhaltig agierende börsenotierte Unternehmen Österreichs erfasst, ist die EVN wiederholt aufgenommen worden. Nachhaltige Unternehmensstrategie mit Aufnahmen in die wichtigsten Nachhaltigkeitsindizes honoriert Zielsetzungen im Überblick Das oberste Ziel und die wichtigste Verpflichtung gegenüber den Kunden sieht die EVN in der Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung der von ihr angebotenen Energie- und Umweltdienstleistungen. Gleichzeitig ist sich die EVN der unbedingten Notwendigkeit bewusst, einen aktiven Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Klimaschutz zu leisten. Die diesbezüglichen Ansatzpunkte fokussieren den Ausbau erneuerbarer Energiequellen ebenso wie Beratungsleistungen zur Optimierung der Energiebilanz von Kunden oder die Forcierung alternativer Kraftstoffe wie CNG oder Biogas. Versorgungssicherheit als oberstes Ziel In der ökonomischen Dimension gilt es, die nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes über die Absicherung der Profitabilität der operativen Geschäftsfelder sicherzustellen und eine bedachte Investitionsstrategie zu realisieren. Bei den Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien sind die Optimierungsmaßnahmen der Vorjahre fortzusetzen, um sie schrittweise an das Qualitäts- und Rentabilitätsniveau des Heimatmarkts Niederösterreich heranzuführen. In der Ausgestaltung der Mittelverwendungsstrategie wird eine Balance aus attraktiver Aktionärsvergütung und Wachstumsinvestitionen angestrebt. Know-how-Transfer von Niederösterreich nach Südosteuropa Die EVN stellt sich auch ihrer sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung und unterstützt zahlreiche Initiativen zur Förderung der Gesundheit, Kultur und Wissenschaft. Im Berichtsjahr wurde auch ein Sozialfonds eingerichtet, der die Unterstützung von Jugendinstitutionen in Niederösterreich zum Ziel hat. Verantwortungsvoller und partnerschaftlicher Umgang mit Mitarbeitern EVN Geschäftsbericht 2007/08 23 Forschung und Entwicklung Ausrichtung und Zielsetzung Innovativer Ressourceneinsatz und Beitrag zur Weiterentwicklung des Energiesektors Um den aktuellen ökologischen Herausforderungen bei der fossilen Stromerzeugung zu begegnen und alternative Formen der Energiegewinnung zu erschließen, engagiert sich die EVN in zahlreichen nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. In Österreich nimmt die EVN bereits heute eine führende Rolle bei hocheffizienten und umweltschonenden Kraftwerken ein. Im Berichtsjahr wurden in Summe etwa 1 Mio EUR für Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufgewendet, die teilweise durch Förderungen unterstützt wurden. Klimaschutz und Versorgungssicherheit als F&E-Herausforderung Kooperationen auf nationaler und internationaler Ebene Neben technologischen Verbesserungen zur Steigerung der Anlageneffizienz fokussiert die EVN in ihrer F&E-Strategie Möglichkeiten zur Reduktion der CO2-Emissionen. Im Rahmen des Forschungsprojekts COMTES 700 werden in einer Versuchsanlage in Scholven/Gelsenkirchen neue Materialien erprobt, die einer Erhöhung der Dampftemperatur in Kraftwerken auf 700°C standhalten und damit den Wirkungsgrad erhöhen sollen. Zudem ist die EVN an der Austrian Fenco Initiative (AFI) beteiligt, einer Arbeitsgemeinschaft, die unter anderem einen Fonds für Projekte zur Erforschung eines umweltfreundlichen Einsatzes von fossilen Brennstoffen verwaltet und finanziert. Führende Rolle bei „Carbon Capture & Storage“-Projekten Bei „Carbon Capture & Storage“ (CCS) ist die EVN Technologieführer in Österreich und kooperiert mit anderen Energieversorgungsunternehmen wie auch mit namhaften Universitäten. Eine Studie zur Erforschung der Um- bzw. Nachrüstungsmöglichkeiten des Kraftwerks Dürnrohr in eine Oxyfuelanlage bzw. mit einer CO2-Wäscheanlage kam zu dem Ergebnis, dass die derzeitigen Technologien einen erheblichen Rückgang des Wirkungsgrads zur Folge hätten. Im nächsten Schritt wird versucht, geeignete Maßnahmen zur Überwindung dieses entscheidenden Nachteils zu finden. Workshop der Internationalen Energy Agency bei der EVN Einen wichtigen Beitrag zur Ausdehnung des internationalen Netzwerks der EVN lieferte auch die Ausrichtung des „International 11th IEA GHG – Post Combustion CO2 Capture Workshops“ der International Energy Agency (IEA), der am 20. und 21. Mai 2008 mit rund 110 Experten am Firmensitz in Maria Enzersdorf abgehalten wurde. Alternative Antriebstechnologien Im Rahmen des strategischen Leitprojekts „Clean Energy Pathways 2020“ des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie werden im Rahmen eines zweijährigen Forschungsvorhabens neue Antriebstechnologien für den Einsatz sauberer Energieträger wie Erdgas und Biogas bei realen Bedingungen untersucht. Die Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben wurden im Rahmen des Energiesymposiums beim EVN Cup 2008 vorgestellt. 24 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Forschung und Entwicklung Mitarbeiter Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Mitarbeiter Im Geschäftsjahr 2007/08 verringerte sich die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der EVN Gruppe um 2,0 % auf 9.342 Personen. Während in Niederösterreich ein Anstieg um 4,6 % zu verzeichnen war, konnte im Rahmen der Integrationsfortschritte in Südosteuropa der Personalstand um 4,1 % auf 6.560 Mitarbeiter optimiert werden, obwohl mit der Erstkonsolidierung von TEZ Plovdiv nahezu 300 Mitarbeiter hinzukamen. Aufgrund kollektivvertraglicher Anpassungen und der damit einhergehenden Zunahme der Sozialaufwendungen erhöhten sich die Personalaufwendungen im Berichtsjahr um 5,4 % auf 304,4 Mio EUR. Rückgang der Mitarbeiterzahl um rund 2% Mit einem Gesamtaufwand von 2,9 Mio EUR wurden im Geschäftsjahr 2007/08 pro Mitarbeiter 314,9 EUR für Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen verwendet. Neben EDV-Schulungen und Fachseminaren liegt ein weiterer Schwerpunkt des Bildungsangebots bei Verhaltenstrainings, die die Sozialkompetenz gegenüber den Kunden aber auch Kollegen verbessern sollen. Per Ende des Geschäftsjahres 2007/08 waren bei der EVN 95 Lehrlinge überwiegend in gewerblichen Lernberufen beschäftigt. Der traditionell hohe Stellenwert der Lehrlingsausbildung will nicht nur Jugendlichen einen fundierten Einstieg in die Berufswelt bieten, sondern dient auch der Absicherung des zukünftigen Fachkräftebedarfs. Nähere Details zu den Aktivitäten der EVN im Interesse ihrer Mitarbeiter finden Sie in dem gemeinsam mit diesem Geschäftsbericht veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht 2007/08 ab Seite 53. Entwicklung des Mitarbeiterstands1) Veränderung 2007/08 2006/07 Anzahl % 2005/06 Segment Energie 8.262 8.478 –216 –2,5 8.989 davon Südosteuropa 6.560 6.843 –283 –4,1 7.358 Segment Umwelt 456 462 –6 –1,2 438 Sonstige Unternehmensbereiche 624 595 29 4,8 546 9.342 9.535 –193 –2,0 9.973 78 77 1 –1,3 78 EVN Gruppe davon Lehrlinge 1) Auf Vollzeitbasis (FTE); im Jahresdurchschnitt EVN Geschäftsbericht 2007/08 25 Corporate Governance Organe der Gesellschaft Vorstand Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer Sprecher des Vorstands Geboren 1944, Doktor der Rechtswissenschaften. 1980 Eintritt in die EVN, März 2005 Berufung zum Mitglied und Sprecher des Vorstands der EVN AG, Mai 2008 Ernennung zum Generaldirektor. Bestellung bis zum Ende der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2008/09 entscheidet. Verantwortlich für die strategischen Geschäftseinheiten Umwelt sowie Energiebeschaffung und -vertrieb, weiters für die Konzernfunktionen Beschaffung und Einkauf, Controlling, Customer Relations, Finanzwesen, Rechnungswesen (inkl. Investor Relations), Generalsekretariat und Corporate Affairs, Informa­ tion und Kommunikation, Personalwesen. Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Mitglied des Vorstands Geboren 1953, Doktor der technischen Wissenschaften. 1978 Eintritt in die EVN, Oktober 1999 Berufung in den Vorstand der EVN AG. Bestellung bis 30. September 2014. Verantwortlich für die strategischen Geschäftseinheiten Netze und Südosteuropa und für die Konzernfunktionen Informationsverarbeitung sowie Umweltcontrolling und Sicherheit. Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher Mitglied des Vorstands Geboren 1949, Diplomstudium aus Vermessungswesen, Raumplanung und Raumordnung. Von 1991 bis 1995 Mitglied des Aufsichtsrats der EVN AG. Juli 1995 Berufung in den Vorstand der EVN AG. Bestellung bis 30. Juni 2010. Verantwortlich für die strategische Geschäftseinheit Kraftwerke und für die Konzernfunktionen Revision sowie Verwaltung und Bauwesen. 26 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Organe der Gesellschaft Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Mitglieder des Aufsichtsrats Name (Bestellung) Andere Funktionen Unabhängigkeit Regel 531) Regel 542) Kapitalvertreter Kommerzialrat Dr. Rudolf Gruber Präsident (seit 19.1.2005) Ökonomierat Dipl.-Ing. Stefan Schenker Vizepräsident (seit 12.12.1996) Kammerrat Gerhard Posset Vizepräsident (seit 12.12.1995) Aufsichtsratsfunktionen in mehreren nicht börsenotierten Gesellschaften nein ja Forstwirt ja ja Landessekretär des ÖGB Landesexekutive Niederösterreich ja ja Kammerrat Walter Aigner (seit 12.12.1996 bis 17.3.2008) ja ja Dr. Amir Ghoreishi (seit 12.1.2006 bis 17.1.2008) ja nein ja ja ja ja Generaldirektor Dr. Norbert Griesmayr (seit 12.1.2001) Vorsitzender des Vorstands der VAV Versicherungs-Aktiengesellschaft Univ.-Prof. Dr. Gottfried Holzer (seit 22.6.1987) Komm.-Rat Direktor Dieter Lutz (seit 12.1.2006) Gesellschafter und Geschäftsführer der BENDA LUTZ-WERKE GmbH, Obmann der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Niederösterreich ja ja Hofrat Dr. Reinhard Meißl (seit 12.1.2006) Leiter der Gruppe Finanzen des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung, Geschäftsführer der NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH ja nein Bernhard Müller (seit 12.1.2006) Bürgermeister der Stadtgemeinde Wiener Neustadt ja ja Wolfgang Peterl (seit 12.1.2001) Bürgermeister der Stadtgemeinde Korneuburg ja ja Martin Schuster (seit 12.1.2006) Abgeordneter zum Niederösterreichischen Landtag, Bürgermeister der Marktgemeinde Perchtoldsdorf ja ja Mag. Michaela Steinacker (seit 12.1.2001) Mitglied der Geschäftsleitung der RAIFFEISENHOLDING NIEDERÖSTERREICH-WIEN reg.Gen.m.H. ja ja ja nein Vorsitzender des Vorstands der Generaldirektor Hans-Peter Villis (seit 17.1.2008) EnBW Energie Baden-Württemberg AG Arbeitnehmervertreter Franz Hemm (seit 3.5.1994) Vorsitzender des Zentralbetriebsrats, Vizepräsident der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Niederösterreich Rudolf Rauch (seit 2.4.1993) Vorsitzender-Stellvertreter des Zentralbetriebsrats Kammerrat Manfred Weinrichter (seit 1.1.2001) Vorsitzender-Stellvertreter des Zentralbetriebsrats Ing. Paul Hofer (seit 1.4.2007) Betriebsrat Ing. Otto Mayer (seit 12.5.2005) Betriebsrat Helmut Peter (seit 12.5.2005 bis 17.3.2008) Betriebsrat Franz Ziegelwagner (seit 22.3.2004) Betriebsrat Kein Aufsichtsratsmitglied hat eine vergleichbare Position bei einer in- oder ausländischen börsenotierten Gesellschaft inne. Die Funktionsperiode der von der Hauptversammlung gewählten Aufsichtsratsmitglieder endet mit Ablauf der Hauptversammlung, die über das Geschäftsjahr 2009/10 beschließt. 1) Regel 53 des ÖCGK: Unabhängigkeit von der Gesellschaft und vom Vorstand 2) Regel 54 des ÖCGK: Keine Vertretung eines Anteilseigners über 10 % Eine Aufstellung der Ausschüsse des Aufsichtsrats findet sich auf Seite 32. EVN Geschäftsbericht 2007/08 27 Bericht des Aufsichtsrats Erfolgreiches Geschäftsjahr sichert Wachstum und zukünftige Entwicklung Sehr geehrte Damen und Herren! Der EVN Konzern hat im Geschäftsjahr 2007/08 die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre sowohl in Österreich als auch international fortgesetzt. Dies gilt insbesondere für die weitere energiewirtschaftliche Konsolidierung in Bulgarien und die Integration der Geschäftsaktivitäten der EVN Macedonia. Im Segment Umwelt war ein akquisitionsbedingter Umsatzrückgang zu verzeichnen. Durch zahlreiche Neuprojekte, die 2007/08 gewonnen wurden, wird ein Beitrag zum profitablen Wachstum und damit zur positiven internationalen Unternehmensentwicklung des EVN Konzerns geleistet. Der Aufsichtsrat hat die strategischen Schritte der EVN im Rahmen der ihm zukommenden Verantwortung aktiv begleitet und unterstützt. Dazu traf er sich im Berichtszeitraum zu vier Sitzungen, bei denen die Anwesenheitsrate 92 % betrug; kein Mitglied blieb mehr als 50 % der Sitzungen fern. Der Arbeitsausschuss tagte im Berichtszeitraum fünf Mal, der Prüfungsausschuss ein Mal und der Personalausschuss vier Mal. Durch die Berichte des Vorstands wurde der Aufsichtsrat zeitnah und umfassend über alle relevanten Aspekte der Geschäftsentwicklung, die Risikosituation und über die wesentlichen Konzernunternehmen informiert. So konnte der Aufsichtsrat die Geschäftsführung des Vorstands laufend überwachen und begleitend beraten. Die wichtigsten Beschlüsse des Gesamtaufsichtsrats haben sich im Geschäftsjahr 2007/08 auf folgende Themen bezogen: – Erhöhung des Grundkapitals der EVN AG aus Gesellschaftsmitteln sowie die Neueinteilung der Anzahl der Aktien durch Aktiensplit im Verhältnis 1:4. –Änderung der Geschäftsordnungen für Vorstand und Aufsichtsrat (insbesondere vor dem Hintergrund des URÄG 2008). – Bestellung eines Vorstandsmitglieds. – Ausgliederung des Wärmegeschäfts in eine Tochtergesellschaft. – Neubau der Südschiene und der Westschiene im Gasnetzbereich durch die EVN Netz GmbH. – Errichtung des Kraftwerks Schütt durch die evn naturkraft Erzeugungsund Verteilungs GmbH. – Diverse Investitionsentscheidungen. Die Beschlüsse des Arbeitsausschusses haben sich im Geschäftsjahr 2007/08 insbesondere auf folgende Themen bezogen: – Errichtung von Wasserkraftwerken am Fluss Devoll/Albanien. – Wasserkraftwerkprojekt Ashta/Albanien in Kooperation mit der Verbundgesellschaft. – Übernahme der Fernwärme Bad Vöslau durch die EVN Wärme GmbH. – Wärmeversorgung der Eliteuniversität Maria Gugging. 28 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Bericht des Aufsichtsrats Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Die zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2007/08 vom 1. Oktober 2007 bis zum 30. September 2008 bestellte KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, hat den nach den österreichischen Rechnungslegungsvorschriften erstellten Jahresabschluss zum 30. September 2008 der EVN AG sowie den Lagebericht des Vorstands geprüft. Sie hat über das Ergebnis der Prüfung schriftlich berichtet und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt. Nach eingehender Prüfung und Erörterung im Prüfungsausschuss sowie im Aufsichtsrat billigte der Aufsichtsrat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss zum 30. September 2008, den zugehörigen Lagebericht sowie den Vorschlag für die Gewinnverwendung. Damit ist der Jahresabschluss zum 30. September 2008 gemäß § 125 Abs. 2 des österreichischen Aktiengesetzes festgestellt. Der Konzernabschluss wurde nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt, ebenfalls von der KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss samt Konzernanhang und den Konzernlagebericht zustimmend zur Kenntnis genommen. Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk und Feststellung des Jahresabschlusses der EVN AG sowie des EVN Konzerns Abschließend dankt der Aufsichtsrat dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des EVN Konzerns für ihren Einsatz und ihr Engagement im Geschäftsjahr 2007/08. Besonderer Dank gilt auch den Aktionären und Kunden der EVN für das entgegengebrachte Vertrauen. Dank an Mitarbeiter und Management Maria Enzersdorf, am 10. Dezember 2008 Für den Aufsichtsrat: Präsident Dr. Rudolf Gruber EVN Geschäftsbericht 2007/08 29 Corporate-Governance-Bericht Die EVN ist eine österreichische Aktiengesellschaft und notiert an der Wiener Börse. Der Gestaltungsrahmen für die Corporate Governance ergibt sich somit – neben dem österreichischen Recht, insbesondere dem Aktien- und Kapitalmarktrecht, den Bestimmungen über die betriebliche Mitbestimmung sowie der Satzung der EVN AG – aus dem Österreichischen Corporate Governance Kodex sowie aus den Geschäftsordnungen der sozietären Organe. Bekenntnis zum Österreichischen Corporate Governance Kodex Verpflichtungserklärung der EVN AG Vorstand und Aufsichtsrat der EVN sind den Grundsätzen guter Corporate Governance verpflichtet und entsprechen damit den Erwartungen nationaler und internationaler Investoren nach einer verantwortungsvollen, transparenten und langfristig orientierten Unternehmensführung und -kontrolle. Die EVN hat sich mit Wirkung zum 1. Juni 2006 dem Österreichischen Corporate Governance Kodex in seiner Fassung vom Jänner 2006 vollinhaltlich unterworfen. Zum 1. Jänner 2008 trat der Kodex in der Fassung vom Juni 2007 für die EVN in Kraft. Die Standards des Österreichischen Corporate Governance Kodex unterteilen sich in drei Gruppen. Die erste Kategorie von Regelungen (Legal Requirement) beruht durchwegs auf zwingenden Rechtsvorschriften und ist von österreichischen börsenotierten Unternehmen verpflichtend anzuwenden. Sie wird auch von der EVN lückenlos eingehalten. Das Nichteinhalten von C-Regeln (Comply or Explain) ist öffentlich zu begründen. Die EVN stellt derartige Abweichungen unter www.investor.evn.at/Corporate_Governance im Detail dar und liefert nachstehend einen Überblick. Für R-Regeln hingegen, die reinen Empfehlungscharakter haben, sind Abweichungen nicht zu begründen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der EVN erklären, unbeschadet der nachfolgend angeführten Abweichungen samt Begründungen, die vollständige Beachtung und Einhaltung der L- und C-Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex; auch bei R-Regeln bestehen nur vereinzelt Abweichungen. Abweichungen von C-Regeln Aufgrund von Besonderheiten der österreichischen Energiewirtschaft und des Unternehmens werden folgende C-Regeln des Österreichischen Corporate Governance Kodex von der EVN nicht eingehalten: Veröffentlichungen von Anträgen an die Hauptversammlung Regel 4 und 5: Die EVN vertritt den Standpunkt, dass eine Veröffentlichung der Anträge an die Hauptversammlung und aller Unterlagen samt Anträgen und Gegenanträgen von Aktionären sowie der Kandidaten zur Aufsichtsratswahl auf der Website der Gesellschaft grundsätzlich nicht zweckmäßig ist. Die EVN ist der Ansicht, dass diese Informationen nicht öffentlich, sondern nur aktionärsöffentlich sind, weshalb nur Aktionären Einblick in diese Unterlagen zu gewähren ist, um das Recht der Antrag stellenden Aktionäre auf Vertraulichkeit zu wahren. Erst nach Abstimmung mit den Antragstellern wurden daher die Anträge zur letzten Hauptversammlung auf der Website veröffentlicht, womit dieser Regelung entsprochen wurde. Regel 16: Da der Vorstand der EVN aus drei Mitgliedern besteht, kann eine Stimmengleichheit bei Beschlussfassungen ausgeschlossen werden; die Ernennung eines Vorsitzenden, dem bei Stimmengleichheit ein Dirimierungsrecht zukäme, ist daher nicht notwendig. Die Aufgaben der Sitzungsleitung und der Repräsentation nach außen sowie gegenüber dem Aufsichtsrat (Regel 37) werden durch den Sprecher des Vorstands wahrgenommen. Bestellung des Vorstands 30 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Regel 38 und 41: Beim Prozedere für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern ist die EVN an die zwingenden Bestimmungen des Stellenbesetzungsgesetzes gebunden. Die Empfehlungen des Kodex können daher Corporate-Governance-Bericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar nur zum Teil befolgt werden. Hinsichtlich der empfohlenen Altersgrenze räumt die EVN der Qualifikation der Kandidaten gegenüber einer Altersbegrenzung jedenfalls den Vorrang ein. Regel 52: Aufgrund der Aktionärsstruktur und im Sinne einer möglichst vielfältigen Interessenvertretung zählt der Aufsichtsrat der EVN per 30.9.2008 zwölf gewählte Mitglieder. Die derzeitige Funktionsperiode des Aufsichtsrats begann vor der freiwilligen Selbstverpflichtung der EVN zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex. Nach der im Jahr 2006 erfolgten Reduktion von zuvor 15 Mitgliedern auf 13 und dem Ausscheiden eines Mitglieds in 2008 wird eine weitere Annäherung an die empfohlene Anzahl von zehn Mitgliedern angestrebt. Zusammensetzung des Aufsichtsrats Regel 55: Die Wahl des amtierenden Aufsichtsratsvorsitzenden erfolgte vor der freiwilligen Selbstverpflichtung der EVN zur Einhaltung des Kodex. Regel 57: Hinsichtlich der empfohlenen Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder räumt die EVN der Qualifikation der Kandidaten gegenüber einer Altersbegrenzung den Vorrang ein. Klare Trennung von Unternehmensführung und -kontrolle Durch das österreichische Aktienrecht ist ein duales Führungssystem gesetzlich vorgegeben. Es sieht eine strikte personelle Trennung zwischen Leitungsorgan (Vorstand) und Kontrollorgan (Aufsichtsrat) vor. Eine gleichzeitige Mitgliedschaft in beiden Organen ist nicht zulässig. Leitung der Gesellschaft durch den Vorstand Der Vorstand der EVN besteht aus drei Mitgliedern. Sofern der Aufsichtsrat nicht einen Vorsitzenden oder Sprecher des Vorstands bestimmt hat, wird dieser durch die Mitglieder selbst gewählt. Der Vorstand hat unter eigener Verantwortung die Gesellschaft so zu leiten, wie der Gegenstand und das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Interessen der Aktionäre und der Arbeitnehmer sowie das öffentliche Interesse es erfordern. Grundlagen seines Handelns sind die gesetzlichen Bestimmungen sowie die Bestimmungen der Unternehmenssatzung und die vom Aufsichtsrat beschlossene Geschäftsordnung für den Vorstand. Wichtige Verhaltensregeln liefert auch der Österreichische Corporate Governance Kodex. Ohne die Gesamtverantwortung des Vorstands zu schmälern, bestimmt der Aufsichtsrat nach den jeweiligen Anforderungen an die Geschäftsführung die Bildung und Verteilung von Vorstandsbereichen. Ausgewählte Geschäfte sind der kollegialen Beratung und Beschlussfassung durch den Gesamtvorstand vorbehalten. Darüber hinaus hat der Vorstand bei zustimmungspflichtigen Angelegenheiten, die per Gesetz oder Beschluss des Aufsichtsrats als solche definiert sind, die Zustimmung des Aufsichtsrats einzuholen. Die Geschäftsordnungen beinhalten einen ausführlichen Katalog derartiger Angelegenheiten. Berichtspflichten des Vorstands Der Vorstand hat dem Aufsichtsrat gemäß den organisationsrechtlichen Bestimmungen zu berichten. Die dort normierte Berichtspflicht gilt auch gegenüber den Ausschüssen des Aufsichtsrats. Zur Berichtspflicht des Vorstands zählen auch Quartalsberichte über die Geschäftslage des Gesamtkonzerns sowie Informationen zu wichtigen Belangen wesentlicher Konzerngesellschaften. Aufsichtsrat Dem Aufsichtsrat der EVN AG gehören per 30. September 2008 zwölf von der Hauptversammlung gewählte Kapitalvertreter an. Nach dem Ausscheiden eines Mitglieds per 17. März 2008, dem keine Nachbesetzung folgte, wurde auch die Anzahl der vom Betriebsrat entsandten Belegschaftsvertreter auf sechs reduziert. Der Aufsichtsrat wird von einem Präsidenten und zwei Vizepräsidenten geleitet, die der Aufsichtsrat aus seinen eigenen Reihen wählt. Die Mindestzahl der unabhängigen Mitglieder wurde vom Aufsichtsrat in seiner Klare Trennung der Kompetenzen Verantwortlichkeit des Vorstands Mitspracherecht des Aufsichtsrats Berichtspflicht gegenüber Ausschüssen, Quartalsberichte, wichtige Belange Zusammensetzung des Aufsichtsrats der EVN AG EVN Geschäftsbericht 2007/08 31 Sitzung am 29. Mai 2006 mit 50 % festgesetzt. Welche Aufsichtsratsmitglieder nach den Regeln 53 und 54 des Österreichischen Corporate Governance Kodex unabhängig sind, ist aus der Aufstellung auf Seite 29 ersichtlich. Der Aufsichtsrat übt seine Tätigkeit nach Maßgabe der Bestimmungen des Aktiengesetzes und der Satzung aus. Weitere Grundlagen seines Handelns bilden die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat sowie der Österreichische Corporate Governance Kodex. Dem Aufsichtsrat obliegt insbesondere die Überwachung der Tätigkeit des Vorstands, von dem er jederzeit einen Bericht über die Angelegenheiten der Gesellschaft verlangen kann. Den Kreis der per Gesetz (§ 95 Abs. 5 AktG) definierten zustimmungspflichtigen Geschäfte kann der Aufsichtsrat über Beschlüsse erweitern. Ein solcher Katalog findet sich in den jeweiligen Geschäftsordnungen für den Vorstand und den Aufsichtsrat. Ausschüsse, Aufgaben und Verantwortungsbereiche des Aufsichtsrats Die Ausschüsse des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat kommt seinen Aufgaben im Plenum nach, soweit einzelne Angelegenheiten nicht Ausschüssen des Aufsichtsrats zugewiesen sind. Derzeit sind im Aufsichtsrat der EVN folgende Ausschüsse, die jeweils aus zumindest drei Mitgliedern des Aufsichtsrats bestehen und die jeweilige gesetzliche Anzahl an Arbeitnehmervertretern aufweisen, eingerichtet: – Der Prüfungsausschuss (§ 92 Abs. 4 und 4a AktG) ist für die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des Jahresabschlusses, des Vorschlags für die Gewinnverteilung und des Lageberichts der Gesellschaft und des Konzerns zuständig. Weiters erstattet er einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers. – Dem Personalausschuss obliegen alle Angelegenheiten, die die Beziehungen zwischen der Gesellschaft und den Vorstandsmitgliedern betreffen, soweit nicht die Zuständigkeit des Gesamtaufsichtsrats zwingend vorgesehen ist. Der Personalausschuss nimmt die Aufgaben eines Nominierungs- und Vergütungsausschusses wahr. – Der Arbeitsausschuss ist für alle Angelegenheiten zuständig, die ihm vom Gesamtaufsichtsrat übertragen werden. In bestimmten dringenden Fällen ist der Arbeitsausschuss durch die Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ermächtigt, im Namen des Aufsichtsrats die Zustimmung zu bestimmten Geschäften zu erteilen. Der Aufsichtsrat kann aus seinen Mitgliedern weitere Ausschüsse bestellen, die seine Verhandlungen und Beschlüsse vorbereiten, die Ausführung seiner Beschlüsse überwachen oder über vom Aufsichtsrat besonders zugewiesene Angelegenheiten entscheiden. Arbeitsausschuss Kommerzialrat Dr. Rudolf Gruber (Vorsitzender) Ökonomierat Dipl.-Ing. Stefan Schenker Kammerrat Gerhard Posset Hofrat Dr. Reinhard Meißl Franz Hemm Kammerrat Manfred Weinrichter 32 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Personalausschuss Kommerzialrat Dr. Rudolf Gruber (Vorsitzender) Ökonomierat Dipl.-Ing. Stefan Schenker Kammerrat Gerhard Posset Prüfungsausschuss Ökonomierat Dipl.-Ing. Stefan Schenker (Vorsitzender) Kommerzialrat Dr. Rudolf Gruber Kammerrat Gerhard Posset Hofrat Dr. Reinhard Meißl Bernhard Müller Franz Hemm Rudolf Rauch Kammerrat Manfred Weinrichter Corporate-Governance-Bericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Vergütungsbericht Erfolgsbeteiligung des Vorstands (Regel 30) Die Bezüge des Vorstands setzen sich zu rund 75 % aus fixen und zu rund 25 % aus erfolgsabhängigen Komponenten zusammen. Die der Höhe nach limitierte Erfolgsbeteiligung basiert zu jeweils 35 % auf dem operativen Ergebnis und dem Return on Capital Employed und zu 30 % auf individuell vereinbarten Zielen. Die Altersversorgung ist unterschiedlich geregelt; sie reicht von einem festgelegten Prozentsatz des Letztbezugs bis zu einer Pensionskassenregelung. Bei Beendigung der Funktion kommen hinsichtlich Abfertigungsregelung im Wesentlichen die gesetzlichen Regelungen zur Anwendung. Die Bezüge der aktiven Vorstandsmitglieder belaufen sich für das Geschäftsjahr 2007/08 auf insgesamt 1.235,3 TEUR (Vorjahr: 1.186,4 TEUR). Darüber hinaus bestehen für die derzeitigen Vorstandsmitglieder Pensionsverpflichtungen in Höhe von 9.391,9 TEUR (Vorjahr: 8.167,8 TEUR). Die Erhöhung der Bezüge der aktiven Vorstandsmitglieder sowie der Pensionsverpflichtungen gegenüber dem Vorjahr resultiert aus der jährlichen Bezugsanpassung sowie der zuvor beschriebenen variablen Erfolgsbeteiligung. Etwaige Sachbezüge sind in diesem Ausweis inkludiert. Ein Vorstandsmitglied nahm im Berichtsjahr mit Zustimmung des Aufsichtsrats ein konzernfremdes Aufsichtsratsmandat an. Die Offenlegung der Vergütung liegt in der persönlichen Entscheidungssphäre der Vorstandsmitglieder, weshalb der Empfehlung der Regel 31 des Österreichischen Corporate Governance Kodex an dieser Stelle nicht entsprochen wird. Zielabhängige Erfolgsbeteiligung Aktien-Optionen (Regel 29) Bei EVN ist kein Aktien-Optionsprogramm für Vorstandsmitglieder oder leitende Angestellte eingerichtet. Directors’ Dealings (Regel 70) Im Geschäftsjahr 2007/08 wurde der EVN eine Kauftransaktion von EVN Aktien von einem Organmitglied gemeldet. Vergütungsschema für den Aufsichtsrat (Regel 51) Die Aufsichtsratsvergütung ist mit einem jährlichen Pauschalbetrag von 108.000 EUR festgelegt. Auf den Vorsitzenden entfallen 12,5 %, auf seine beiden Stellvertreter jeweils 8,5 % und auf jedes weitere Mitglied des Aufsichtsrats knapp über 7 % dieses Pauschalbetrags. Das Sitzungsgeld beträgt 170 EUR. Zustimmungspflichtige Verträge von Aufsichtsratsmitgliedern (Regel 48) Von keinem Mitglied des Aufsichtsrats wurden Verträge mit der EVN oder einer ihrer Tochtergesellschaften abgeschlossen, die zu einer Leistung gegen ein nicht bloß geringfügiges Entgelt verpflichten oder berechtigen. Derartige Verträge würden die Zustimmung des Aufsichtsrats erfordern. Honorare des Wirtschaftsprüfers Die Prüfung des Jahresabschlusses der EVN und des Konzernabschlusses erfolgt im Geschäftsjahr 2007/08 durch die KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien. Die Wirtschaftsprüfungs- und -beratungskosten betrugen insgesamt 1,14 Mio EUR (Vorjahr: 1,07 Mio EUR). Von den von der EVN an die KPMG-Gruppe geleisteten Honoraren entfielen auf Prüfungshonorare und prüfungsnahe Honorare 62,6 % sowie auf Steuerberatungsleistungen 30,5 % und sonstige Beratungsleistungen 6,9 %. Aktionäre und Hauptversammlung Die Aktionäre nehmen ihre Rechte in der Hauptversammlung wahr und üben dort ihr Stimmrecht aus. Jede Aktie der EVN gewährt eine Stimme. Aktien mit Mehrfach- oder Vorzugsstimmrechten bestehen nicht. Der One Share – One Vote EVN Geschäftsbericht 2007/08 33 Hauptversammlung sind per Gesetz oder Satzung definierte Entscheidungen vorbehalten. Sie stimmt über die Verwendung des Bilanzgewinns ebenso wie über die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats ab und wählt den Abschlussprüfer sowie die Mitglieder des Aufsichtsrats. Auch Vorschläge zu Satzungsänderungen und geplante Kapitalmaßnahmen sind ihr zur Entscheidung vorzulegen. Das Ergebnis der 79. ordentlichen Hauptversammlung der EVN vom 17. Jänner 2008 kann auf der EVN Website eingesehen werden. Interne Revision Keine gravierenden Beanstandungen Die Konzernrevision der EVN berichtet direkt an den Vorstand sowie an den Bilanzausschuss des Aufsichtsrats. In ihren Kompetenzbereich fallen Prüfungsleistungen für Vorgänge und Einheiten der EVN. In den Tochtergesellschaften in Bulgarien und Mazedonien sind zudem eigene Revisionsabteilungen eingerichtet. Die Prüfungen im technischen wie auch im kaufmännischen Bereich führten zu keinen gravierenden Beanstandungen. Risikomanagement Umfassende Abbildung der aktuellen Risikosituation Als international operierende Unternehmensgruppe ist die EVN einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt. Zur Steuerung dieser Risiken, die als Folge der erfolgreichen Internationalisierung der EVN neu definiert werden mussten, und zur Entsprechung der gesetzlichen Vorschriften wurde das Risikomanagementsystem angepasst bzw. weiterentwickelt. Die Eckpfeiler dieses Systems bilden konzernweit einheitliche Richtlinien, die eine umfassende Darstellung der aktuellen Risikosituation ermöglichen. Sein übergeordnetes Ziel bildet das frühzeitige Erkennen von potenziellen Risiken, damit von den operativen Gesellschaften zeitnah Maßnahmen zur Schadensminimierung eingeleitet werden können. Das Risikomanagement erfolgt im Rahmen eines zweistufigen Systems: In den operativen Gesellschaften agieren Risikoverantwortliche vor Ort, die regelmäßig an das zentrale Risikocontrolling berichten. Dieses ist zentral geführt und wertet die gelieferten Informationen modell- und softwareunterstützt aus. Die daraus resultierende Risikoanalyse wird dem Vorstand regelmäßig vorgelegt. Eine ausführliche Darstellung der Risikoklassen und des Risikomanagements findet sich ab Seite 55. In Erfüllung der Bestimmungen des österreichischen Aktien- und Börserechts, der österreichischen Emittenten-Compliance-Verordnung sowie der Marktmissbrauch-Richtlinie der EU besteht bei der EVN ein umfassendes internes Regelwerk zur Verhinderung des Missbrauchs von Insiderinformationen. Es wurden 16 ständige sowie vier Ad-hoc-Vertraulichkeitsbereiche definiert. Laufend werden Schulungen der betroffenen Mitarbeiter durchgeführt. Überwacht und administriert wird dieser Bereich von einem ComplianceBeauftragten, der direkt dem Vorstand berichtet. Im Geschäftsjahr 2007/08 führten die regelmäßigen Kontrollen durch den Compliance-Beauftragten zu keinen Beanstandungen. Zertifizierung der Einhaltung des Österreichischen Corporate Governance Kodex durch KPMG Austria Den Bericht der KPMG Austria GmbH über die Evaluierung der gemeinsamen Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der EVN AG, Maria Enzersdorf, über die Beachtung des Österreichischen Corporate Governance Kodex finden Sie auf www.investor.evn.at. 34 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Entwicklung der Kapitalmärkte Die EVN Aktie Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Aktie und Investor Relations Entwicklung der Kapitalmärkte Finanzmarktkrise und drohende weltweite Rezession in der Realwirtschaft Das Berichtsjahr war geprägt von der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 durch die Hypotheken- und Finanzkrise in den USA ausgelöst wurde und sich im Laufe des Jahres 2008 zugespitzt hat. Massive Volatilitäten auf den Finanzmärkten und stark steigende Refinanzierungskosten für Unternehmen waren die Folge, zahlreiche Banken mussten teilweise massive Abschreibungen ihrer Kreditportfolios vornehmen. Die Wachstumsprognosen für 2008 und 2009 mussten dementsprechend gesenkt werden, eine weltweite Rezession in der Realwirtschaft wird erwartet. Rezession in der Realwirtschaft erwartet Die Zentralbanken in den USA und Europa verfolgten während der letzten zwei Jahre eine unterschiedliche Geld- und Zinspolitik. Aufgrund einer beginnenden Abkühlung der US-amerikanischen Wirtschaft sah sich die US-Notenbank FED im September 2007 erstmals seit vier Jahren zu einer Zinssenkung veranlasst, setzte aufgrund der Finanzkrise ihre aggressive Zinspolitik auch im Jahr 2008 fort und senkte die Leitzinsen im Oktober 2008 in zwei Schritten von 2,00 % auf 1,00 %. Gegensätzlich gestaltete die europäische Zentralbank EZB ihre Zinspolitik, die sich der Eindämmung der Inflationsrate verpflichtet fühlt, und erhöhte die Leitzinsen Anfang Juli 2008 um 25 Basispunkte auf 4,25 %. Aufgrund der negativen Finanzmarktentwicklungen begleitete die EZB die Fed auf ihrem Kurs und senkte Ende Oktober bzw. Anfang November 2008 den Leitzinssatz jeweils um 50 Basispunkte auf 3,25 %. Erosion der Aktienmärkte Aufgrund der erwarteten Auswirkungen der Banken- und Finanzkrise auf die Realwirtschaft verzeichneten die internationalen Aktienmärkte im Berichtsjahr starke Abwärtsbewegungen. Während der amerikanische Index Dow Jones im Berichtszeitraum (1.10.2007 – 30.9.2008) 21,9 % an Wert verlor, musste der deutsche Aktienindex DAX Kursverluste von 25,8 % hinnehmen, der japanische Aktienindex Nikkei von 32,9 % und der Euro Stoxx 50 von 30,7 %. Der Wiener Leitindex ATX büßte nach erfolgreichen Vorjahren 38,9 % an Wert ein. Mit einem Rückgang von 22,2 % schließt der für die EVN AG relevante Branchenindex DJ Euro Stoxx Utilities per Ende September 2008. Trotz nationaler und internationaler Bemühungen zur Stabilisierung der Finanzsysteme waren auch zu Beginn des vierten Quartals 2008 massive Kursschwankungen an den Börsen zu verzeichnen, die zu mehrjährigen Tiefstständen führten. Wichtigste Indizes schließen mit deutlichem Minus EVN Marktkapitalisierung in Mio EUR 4.000 3.700 3.500 Die EVN Aktie 3.000 Kurs- und Handelsentwicklung 2007/08 2.000 3.417 3.066 2.451 2.500 1.000 EVN Geschäftsbericht 2007/08 30.9.2008 30.9.2007 30.9.2006 0 30.9.2005 500 30.9.2004 Die EVN Aktie konnte sich den turbulenten Entwicklungen auf den internationalen Märkten nicht entziehen und schließt das Berichtsjahr mit einem Kurs von 14,99 EUR, was einem Rückgang von 33,7 % und einer Marktkapitalisierung von rund 2,5 Mrd EUR entspricht. Das durchschnittliche Handelsvolumen verlief mit 78.054 Stück (Einmalzählung) weiterhin stabil und löste ein Umsatzvolumen an der Wiener Börse von 406 Mio EUR aus. Der Handel mit EVN Aktien nimmt somit einen Anteil von 0,49 % am Gesamtumsatz der Wiener Börse ein, ihre Gewichtung im ATX Prime lag per Ende September 2008 bei 1,28 %. 1.697 1.500 35 Kursentwicklung EVN Aktie im relativen Vergleich 140 % 130 % 120 % 110 % 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % Okt Nov Dez Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 2006 2007 EVN ATX ATX Prime Dow Jones Euro Stoxx Utilities Jan Feb Mär Apr Mai 2008 Jun Jul Aug Sep Angaben zum Kapital und zur Aktionärsstruktur In der 79. ordentlichen Hauptversammlung am 17. Jänner 2008 wurden eine Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln um 200.930,6 TEUR von 99.069,4 TEUR auf 300.000,0 TEUR sowie ein Aktiensplit im Verhältnis 1:4 beschlossen. Die Erhöhung des Grundkapitals wurde im 2. Quartal 2007/08 durch Umwandlung des entsprechenden Teilbetrags der gebundenen Kapitalrücklagen ohne Ausgabe neuer Aktien durchgeführt. Mit Wirkung vom 17. April 2008 erfolgte die effektive Umsetzung des Aktiensplits der EVN AG an der Wiener Börse. Aktionäre der EVN AG erhielten an diesem Tag für eine Stückaktie drei weitere Stückaktien, der Kurs beträgt seither nur noch ein Viertel des ursprünglichen Werts. Die Anzahl der im Umlauf befindlichen auf den Inhaber lautenden Aktien wurde von 40.881.455 um 122.644.365 Stückaktien auf 163.525.820 Stückaktien erhöht. Aktionärsstruktur <14 % 51 % >35 % NÖ Landesbeteiligungsholding GmbH 51% EnBW > 35 % Streubesitz < 14 % 36 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Die Hauptversammlung hat in ihrer ordentlichen Sitzung den Vorstand ermächtigt, auf Inhaber lautende Stückaktien bis höchstens 10 % des Grundkapitals während einer Geltungsdauer von 18 Monaten ab dem Tag der Beschlussfassung zu erwerben und ohne weiteren Beschluss der Hauptversammlung einzuziehen. Der Vorstand der EVN AG hat am 17. Juli 2008 beschlossen, von dieser Ermächtigung Gebrauch zu machen. Beabsichtigt ist, ein Volumen von bis zu 1.000.000 Stück Aktien – dies entspricht bis zu 0,612 % des derzeitigen Grundkapitals – über die Wiener Börse rückzukaufen. Der Rückkauf erfolgt mit dem Hauptzweck der Verbesserung von Angebot und Nachfrage für die EVN Aktie an der Wiener Börse, da diese nach Einschätzung der EVN unterbewertet ist. Der Handel mit eigenen Aktien zum Erwerbszweck ist jedoch ausgeschlossen. Das Rückkaufprogramm begann am 24. Juli 2008 und wird spätestens am 31. März 2009 enden. Bis zum 30. September 2008 wurden 278.035 Stück EVN Aktien bzw. 0,17 % der Gesamtaktien zu einem Durchschnittskurs von 17,10 EUR erworben. Die Aktionärsstruktur der EVN AG blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert: Mehrheitseigentümer der EVN AG ist auf Basis der verfassungsrechtlichen Vorschriften mit 51 % unverändert das Land Niederösterreich, das seine Anteile über die NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH, St. Pölten, hält. Die deutsche EnBW Energie Baden-Württemberg hat am 23. Oktober 2006 bekannt gegeben, dass ihr Aktienanteil die Schwelle von 35 % überschritten hat. Die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz. Die EVN Aktie Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Total Shareholder Return 1,5 80,7 80 60 40 20 2,3 14,6 1,7 11,4 0 1,7 8,3 2,5 –20 30.9.2008 30.9.2007 –33,7 30.9.2006 In Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Unternehmensentwicklung wird prinzipiell eine schrittweise Erhöhung der Dividende angestrebt. Diese Kapitalmarktorientierung spiegelt sich auch im Vorschlag des Vorstands wider, trotz eines im Vorjahresvergleich niedrigeren Konzernergebnisses, der Hauptversammlung am 15. Jänner 2009 für das Geschäftsjahr 2007/08 eine unter Berücksichtigung des Aktiensplits im Wesentlichen unveränderte Dividende von 0,370 EUR je Aktie vorzuschlagen. Aus der daraus resultierenden Dividendenrendite von 2,5 % und dem zuvor genannten Kursrückgang der EVN Aktie errechnet sich für das Berichtsjahr ein Total Shareholder Return von rund –31,3 %. Der Vergleichswert im langjährigen Durchschnitt seit dem Börsegang der EVN Aktie im Jahr 1989 beläuft sich auf 10,4 % p.a. 100 30.9.2005 Die Dividendenpolitik der EVN soll eine nachhaltige und wertsteigernde Entwicklung des Unternehmens ermöglichen. Den Aktionären wird daher stets eine Dividende vorgeschlagen, die eine angemessene Verzinsung ihres eingesetzten Kapitals und gleichzeitig die langfristigen Wachstumsperspektiven sowie den künftigen Investitions- und Finanzierungsbedarf sicherstellt. 30.9.2004 Dividendenpolitik Kursveränderung in % EVN Anleihen Dividendenrendite in % Als Teil der langfristig orientierten Finanzierungsstruktur hat die EVN in den Vorjahren mehrere Anleihen in unterschiedlichen Währungen emittiert. Eine ausführliche Darstellung findet sich im Konzernanhang zum Konzernabschluss unter Erläuterung 39. Langfristige Finanzverbindlichkeiten. Im Geschäftsjahr 2007/08 wurden die mit 3,25 % verzinste CHF-Obligation (Nominale 184 Mio CHF) und die mit 5,0 % verzinste DEM-Anleihe (Nominale 224 Mio DEM) am 8. April bzw. am 26. August 2008 getilgt. Auch die Anleihen der EVN AG konnten sich der allgemeinen negativen Entwicklung auf dem Sekundärmarkt im Zuge der Finanzkrise nicht entziehen – die Spreads haben sich deutlich ausgeweitet. I EVN Anleihen Betrag Endfälligkeit Öffentliche Anleihen I EUR Privatplatzierungen JPY I CHF 300 Mio 8 Mrd 200 Mio 10.6.2009 14.11.2011 1.9.2014 Laufzeit (Jahre) 10 20 5 Kupon (% p.a.) 5,25 5,20 2,43 XS0140090514 XS0052014114 CH0018703709 ISIN Positive Credit Ratings Per 3. Februar 2008 hat die Ratingagentur Standard & Poor’s das langfristige Credit Rating der EVN von „A“ bestätigt; der Ausblick wurde von „stable“ auf „negative“ geändert. Das langfristige Rating wurde mit der starken Finanzlage der EVN begründet, die trotz der zunehmenden Präsenz in der verhältnismäßig risikoreicheren ost- und südosteuropäischen Region gegeben ist. Die Änderung des Ausblicks auf „negative“ ist auf die Prüfung der möglichen Projekte in Albanien zurückzuführen. Moody’s hielt im Geschäftsjahr 2007/08 das Rating von „A1 (stabiler Ausblick)“ aufrecht. Im Vergleich zu anderen Unternehmen des europäischen Energiesektors weist die EVN mit diesen Bewertungen nach wie vor ein sehr gutes Rating auf. Bestätigung der Ratings EVN Geschäftsbericht 2007/08 37 Die EVN Aktie 2007/08 2006/07 2005/06 Kurs per Ultimo September 1) EUR 14,99 22,63 20,90 Höchstkurs1) EUR 23,38 23,87 24,75 Tiefstkurs1) EUR 14,39 20,38 16,30 Aktienumsatz2) Durchschnittlicher Tagesumsatz1) 2) Anteil am Gesamtumsatz2) Börsekapitalisierung per Ultimo September Mio EUR 406 411 433 Stück 78.054 75.772 87.600 % 0,49 0,50 0,77 Mio EUR 2.451 3.700 3.417 2005/06 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 2) Wiener Börse, Einmalzählung Wertschaffung 2007/08 2006/07 Ergebnis je Aktie1) EUR 1,14 1,39 1,36 Dividende je Aktie 1) EUR 0,3702) 0,375 0,350 Cash Flow je Aktie1) EUR 2,61 2,52 2,45 Buchwert je Aktie1) EUR 19,62 18,44 16,85 Kurs-Gewinn-Verhältnis X 13,1 16,3 15,4 Kurs-Cash Flow-Verhältnis X 5,7 9,0 8,5 Kurs-Buchwert-Verhältnis X 0,8 1,2 1,2 % 2,5 1,7 1,7 Dividendenrendite 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 2) Vorschlag an die Hauptversammlung Basisinformationen Grundkapital Stückelung ISIN-Wertpapierkennnummer Ticker-Symbole Börsenotierung ADR-Programm; Depositary Ratings 38 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com 300.000.000,00 EUR 163.525.820 nennwertlose Stückaktien AT0000741053 EVNV.VI (Reuters); EVN AV (Bloomberg); AT; EVN (Dow Jones); EVNVY (ADR) Wien Sponsored level one ADR program (5 ADR = 1 Aktie); Bank of New York A1, stable (Moody’s); A, negative (Standard & Poor’s) Investor Relations Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Investor Relations Mit ihren zahlreichen Investor-Relations-Aktivitäten verfolgt die EVN einen aktiven und vor allem regelmäßigen Dialog mit bestehenden und potenziellen Investoren wie auch Analysten. Als Grundprinzipien gelten hierbei die zeitgleiche, offene und umfassende Kommunikation mit allen Kapitalmarktteilnehmern, hohe Transparenz und eine aktive Berichterstattung. Im Geschäftsjahr 2007/08 wurden auf Pressekonferenzen, Conference Calls, Roadshows und auf internationalen Konferenzen der Utility-Branche zahlreiche Gelegenheiten genutzt, über die Geschäftsentwicklung und Strategie der EVN zu informieren. Neben österreichischen Banken (UniCredit CAIB, Erste Bank und Raiffeisen Centrobank) haben auch die internationalen Brokerhäuser Société Générale und Sal. Oppenheim die EVN auf Roadshows begleitet. Informationsnachmittag für Privatanleger Um dem Wunsch der Aktionäre nach einer stärkeren Informationsvermittlung nachzukommen, wurde heuer erstmals anstelle des Aktionärstreffens anlässlich des Halbjahresergebnisses 2007/08 ein Informationsnachmittag für Aktionäre veranstaltet, an dem etwa 150 Privataktionäre teilnahmen. www.investor.evn.at und www.verantwortung.evn.at Als interaktive Kommunikationsplattform bietet die Website der EVN neben den Geschäfts- und Quartalsberichten, Kapitalmarktaussendungen, Roadshows und Analystenpräsentationen auch Aufzeichnungen der Conference Calls, Online-Börseninformationen und zahlreiche individuell auf Anleger zugeschnittene Services an. Die Websites www.investor.evn.at und www.verantwortung.evn.at werden ständig weiterentwickelt und mit Jahresanfang im neuen Design erscheinen. Transparente, zeitnahe und regelmäßige Information Folgende Institutionen führen regelmäßige Analysen der EVN Aktie durch: – UniCredit CAIB Group (Harald Weghofer), Wien – Erste Bank (Christoph Schultes), Wien – Raiffeisen Centrobank (Teresa Schinwald), Wien – Sal. Oppenheim (Gregor Kirstein), Frankfurt – Société Générale (John Honoré), Paris Ausgezeichneter Geschäftsbericht Das Wirtschaftsmagazin trend hat im September 2008 zum 21. Mal in Folge die besten Geschäftsberichte Österreichs ausgezeichnet. Die Bewertung erfolgte in den zwei Kategorien Business Reporting und Mediumsqualität. In der Kategorie Mediumsqualität verbesserte sich die EVN unter allen börsenotierten Gesellschaften Österreichs vom 17. auf den 7. Rang, beim Business Reporting wurde Platz 6 und in der Gesamtbewertung Rang 5 eingenommen. Die hohe Transparenz der EVN bei der Berichterstattung wurde zum zweiten Mal in Folge mit dem Exzellenzpreis „Corporate Governance“ gewürdigt. Finanzkalender 2008/091) 80. ordentliche Hauptversammlung 15.1.2009 Ergebnis 1. Halbjahr 2008/09 28.5.2009 Ex-Dividendentag 20.1.2009 Ergebnis 1.–3. Quartal 2008/09 27.8.2009 Dividendenzahltag 27.1.2009 Jahresergebnis 2008/09 Ergebnis 1. Quartal 2008/09 26.2.2009 1) vorläufig 10.12.2009 Kontakt Service-Telefon für Anleger: 0800 800 200 Informationen im Internet: www.evn.at www.investor.evn.at www.verantwortung.evn.at Kontakt Investor Relations: Dr. Klára Székffy Telefon:+43 2236 200-127 45 Telefax:+43 2236 200-827 45 E-Mail: [email protected] EVN Geschäftsbericht 2007/08 39 Konzernlagebericht Rechtliches Umfeld Europäische Energiepolitik Beitrag der EU-Länder zum Klimaschutz Im Jahr 2007 hat sich die Europäische Kommission für eine integrierte Energie- und Klimapolitik ausgesprochen und im Rahmen eines ambitionierten Klimaschutzpakets auch verbindliche Ziele für den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz bis 2020 festgelegt: – Senkung der Treibhausgase um mindestens 20 %, im Falle einer Kyoto-Nachfolgevereinbarung sogar um 30 % gegenüber 1990 – Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energie (Wind, Wasser, Sonne, Erdwärme, Biomasse) am Gesamtenergieverbrauch von 6 % im Jahr 2005 auf 20 % (Bandbreite von 0,3 % in Malta bis 40,0 % in Lettland). Österreich liegt derzeit mit 21,2 % an der vierten Stelle in der EU, als Ziel wurden 34 % definiert. – Steigerung der Energieeffizienz: Reduktion des Primärenergieverbrauchs um 20 % gegenüber dem Basisjahr 1990 und eine Effizienzsteigerung bei den Endkunden um 9 % bis 2016 Entscheidung der Länder über den Energiemix Die Entscheidung über den Energiemix zur Erreichung dieser Ziele obliegt den Mitgliedsstaaten, jedoch sollte der laut WIFO-Studie „Energieszenarien für Österreich bis 2020“ zu erwartende jährliche Anstieg des energetischen Endverbrauchs um 1,1 % in den Überlegungen Berücksichtigung finden. Diskussion über Entflechtung der Übertragungs- bzw. Fernleitungsnetze Neben diesen Bestimmungen legte die EU-Kommission im September 2007 ein drittes Gesetzespaket zum Energiebinnenmarkt vor, auf dessen Basis der Wettbewerb gestärkt und der Energiebinnenmarkt vollendet werden soll. Tiefgreifende Strukturmaßnahmen sind darin vorgesehen: Im Vordergrund steht die Frage, ob bei der „Entflechtung“ auf der Ebene der Übertragungs- bzw. Fernleitungen eine eigentumsrechtliche Entflechtung oder die Installierung eines unabhängigen Systemnetzbetreibers erfolgen soll. Da die EVN keine Übertragungsnetze betreibt, ist keine relevante Auswirkung auf den EVN Konzern zu erwarten. Konsumentenrechte stehen im Vordergrund Zu allen anderen Themenbereichen wie Grad der Entflechtung der Verteilernetzbetreiber, Unabhängigkeit und Kompetenzen der Regulierungsbehörden, Konzentration der Kompetenzen auf eine nationale Regulierungsbehörde, Transparenz von Marktvorgängen, Konsumentenrechte etc. werden eine Vielzahl von Lösungsansätzen geprüft. Zur Gewährleistung einer raschen Umsetzung der in Aussicht gestellten Konsumentenrechte wurde ein weiteres Gremium („London Forum“) eingerichtet. Das Gesetzespaket wird von den Mitgliedstaaten und den involvierten Interessenvertretungen weiterhin kontroversiell diskutiert, die konkrete Beschlussfassung wird für das Geschäftsjahr 2008/09 erwartet. Erst dann können die Auswirkungen der künftigen Rahmenbedingungen beurteilt und die nötigen Schritte für eine Implementierung in die nationalen Rechtsordnungen beurteilt werden. Energiepolitisches Umfeld Österreich Anreizregulierung auch im Gasbereich 40 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Regulierung der Strom- und Gasnetze Für Stromnetze wurde Anfang 2006 und für Gasnetze Anfang 2008 das System der Anreizregulierung eingeführt, das die bislang jährliche Tarifprüfungsverfahren durch eine mehrjährige Regulierungsperiode ersetzt. Während der Regulierungsperiode – die erste erstreckt sich für das Stromnetz bis 2009 und für das Gasnetz bis 2012 – folgt die Tarifentwicklung einem festgelegten Automatismus. Die Anreizregulie- Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar rungsmodelle wurden auf einheitlicher Basis erstellt: Sie sehen eine Abgeltung der Inflation vor, vermindert um eine von allen österreichischen Netzbetreibern erwartete Produktivitätssteigerung sowie um eine unternehmensspezifische Effizienzsteigerung. Den Kern beider Modelle bildet ein nationales Benchmarking der österreichischen Netzbetreiber. Aus dem Benchmarking-Verfahren ging die EVN sowohl im Stromals auch im Gasnetzbereich als einer der effizientesten Anbieter hervor. Daher kann die EVN für beide Regulierungsperioden eine stabile Entwicklung der Strom- und Gasnetzerlöse erwarten. Die Tarifrunden für die Strom-Netznutzungstarife per Jänner 2007 sowie 2008 führten bei der EVN dank der hohen Netzeffizienz zu keinen Senkungen, wodurch per Saldo eine stabile Entwicklung der Netzerlöse erzielt wurde. Im Bereich der Gasnetze wirkten sich jedoch im Geschäftsjahr 2007/08 zwei Tarifrunden auf die Netznutzungstarife und in Folge auf die Netzerlöse negativ aus: Noch basierend auf dem System der jährlichen Kostenprüfung wurden bereits per Jänner 2007 die Gas-Netznutzungstarife der EVN um 4,0 % gesenkt. Per 1. Februar 2008 wurde im Rahmen des Anreizregulierungssystems eine Reduktion des Gas-Netznutzungstarifs von rund 2,0 % vorgegeben. Liberalisierungsbedingter Kundenwechsel Seit Beginn der Liberalisierung des österreichischen Strom- und Gasmarkts in den Jahren 2001 bzw. 2002 haben – laut Angaben von E-Control – insgesamt etwa 260.000 Haushaltskunden (das sind 6,6 %) bei Strom und 48.000 (das sind 3,8 %) bei Gas ihren Lieferanten gewechselt. Inklusive Gewerbe- und Industriekunden wechselten rund 470.000 Kunden (8,4 %) ihren Strom- und rund 53.000 (4,0 %) ihren Gaslieferanten. 2. Ökostromgesetz Die am 8. Juli 2008 vom Nationalrat beschlossene 2. Ökostromgesetz-Novelle 2008 führte zu wesentlichen Änderungen im Ökostromgesetz. Um bis zum Jahr 2015 den Ökostrom-Anteil auf 15 % zu erhöhen, soll die Produktion aus Windkraft um 700 MW bzw. 1.500 GWh p.a., jene aus Wasserkraft um 700 MW bzw. 3.500 GWh p.a. (davon 350 MW bzw. 1.750 GWh p.a. aus Kleinwasserkraft und mittelgroßer Wasserkraft) und jene aus Biomasse bei nachweislicher Rohstoffverfügbarkeit um 100 MW bzw. 600 GWh p.a. angehoben werden. Das zusätzliche jährliche Unterstützungsvolumen für neu in Betrieb gehende sonstige Ökostromanlagen wird von 17 Mio EUR auf 21 Mio EUR erhöht (davon 2,1 Mio EUR für neue Photovoltaikanlagen). Aufgrund des Beihilfencharakters einzelner Regelungen dieses Gesetzes erfordert dessen Inkrafttreten die Genehmigung oder Nichtuntersagung der Europäischen Kommission. Geplant ist das Inkrafttreten mit spätestens 1. Jänner 2009. CO2-Emissionszertifikate Die Europäische Kommission hat 2007 die Nationalen Allokationspläne II (2008 –2012) geprüft und durchschnittlich um 6,4 % gekürzt. Die aus der CO2-Emissionsprognose für Österreich errechnete Gratis-Zuteilungsmenge von 32,8 Mio Tonnen wurde demzufolge auf 30,33 Mio Tonnen gekürzt, wodurch sich in Summe eine Lücke zwischen Emissionsprognosen und Zuteilungsmenge von mehr als 20 % errechnet. Der österreichischen Elektrizitätswirtschaft wurden Gratis-CO2-Emissionszertifikate im Ausmaß von 7,70 Mio Tonnen p.a. zugeteilt, wovon rund 1,58 Mio auf die EVN entfallen (NAP I für die Periode 2005 – 2007 1,45 Mio Tonnen). Die EVN rechnet für die nächsten Jahre mit einem notwendigen Zukauf von Zertifikaten für rund 0,5 bis 0,8 Mio Tonnen p.a. Hohe Netzeffizienz der EVN Kundenwechsel in Österreich Ausbau Ökostromanteil auf 15 % bis 2015 Finanzielle Belastung durch Zukauf von Emissionsrechten EVN Geschäftsbericht 2007/08 41 Rechtliches Umfeld in Südosteuropa Unbundling für EVN Gesellschaften abgeschlossen Bulgarien In Entsprechung der EU-Richtlinien zum Elektrizitäts- bzw. Erdgasbinnenmarkt wurde per 1. Jänner 2007 die gesellschaftsrechtliche Entflechtung der Netzbetreiber und Stromversorger in Bulgarien umgesetzt. Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2006 wurden von der EVN die Entflechtung von Netzbetrieb und Stromversorgung und die gleichzeitige Zusammenlegung ihrer beiden bulgarischen Stromgesellschaften durchgeführt. Die Tochtergesellschaft EVN EP (vormals ERP Plovdiv AD) ist nunmehr für den Netzbetrieb, EVN EC (vormals ERP Stara Zagora AD) für den Vertrieb zuständig. Liberalisierter Strommarkt mit Hindernissen Mit 1. Juli 2007 wurde der bulgarische Strommarkt, wie im Energiegesetz vorgesehen, zwar vollständig liberalisiert, eine Wettbewerbssituation existiert aufgrund des mangelnden Mengenangebots am freien Markt jedoch nur eingeschränkt. Langfristige Bezugsverträge zwischen den Produzenten und der nationalen Elektrizitätsgesellschaft NEK stehen der tatsächlichen Öffnung ebenso entgegen wie die Fixierung von Mengen, die von der Regulierungsbehörde den bestehenden Versorgungsgesellschaften zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit zugewiesen wurden. Die meisten Großkunden entfallen auf das regulierte Marktsegment. Auch nach der von der EU verordneten Einstellung der Blöcke des Atomkraftwerks Kozloduy bleibt Bulgarien Stromexporteur. Neue fünfjährige Regulierungsperiode Die Strompreise in Bulgarien werden nach wie vor von einer staatlichen Kommission reguliert. Nach der ersten dreijährigen Regulierungsperiode lief per 1. Juli 2008 die neue, nun fünfjährige Periode an. Die Basis für die Preisregulierung wurde, dem gesetzlich vorgeschriebenen Unbundling entsprechend, geändert, was zu einer Erhöhung der Endkundenpreise für Strom per 1. Juli 2008 um durchschnittlich 14 % führte. Für die verschiedenen Versorgungsfunktionen (Erzeugung, Übertragung, System Operator, Verteilnetz, Endversorger) wurden jedoch unterschiedliche Preissteigerungen realisiert. Am höchsten fielen sie für die nationale Elektrizitätsgesellschaft NEK und die anderen Stromproduzenten aus. Die von der EVN vorgelegten Kosten für 2009 fanden in den neuen Netzzugangspreisen keine Beachtung, ebenso wenig honoriert wurden die neuen Investitionen und andere Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit. Bei diesen Gegebenheiten kommen daher der Reduzierung des Netzverlustes sowie der Senkung der operativen Kosten erhebliche Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit des Verteilnetzbetriebs zu. Während der letzten vier Jahre sind die Strompreise in Bulgarien um ein knappes Drittel gestiegen, belaufen sich aber auch weiterhin auf etwa nur die Hälfte des westeuropäischen Niveaus. Im Hinblick auf die Anforderungen des liberalisierten Markts streben die bulgarischen Tochterunternehmen der EVN in Zusammenarbeit mit den anderen Verteil- und Versorgungsunternehmen und der Regulierungsbehörde die Weiterentwicklung und Etablierung einer modernen Tarifstruktur an. Strommangel in Mazedonien 42 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Mazedonien In Mazedonien ist der Strommarkt noch weitgehend reguliert und nach dem Single-Buyer-Modell organisiert. Aus dem früheren staatlichen Stromunternehmen wurden zwei Stromerzeuger ausgegliedert: der größte weiterhin staatliche Energieproduzent ELEM sowie das Wärmekraftwerk TEC Negotino. Bis September 2008 fungierte MEPSO, der Betreiber des staatlichen Übertragungsnetzes, als nationaler Energiepool, der sich zu 80 % aus der Stromproduktion der staatlichen Erzeugungsgesellschaft ELEM und zu 20 % aus Stromimporten speiste. Die Tochtergesellschaft EVN Macedonia deckte ihren Strombedarf fast zur Gänze aus diesem Energiepool ab. Mazedonien ist in Summe stark von Energie- bzw. Stromimporten abhängig. Trotz der kontinuierlichen Energiepreiserhöhungen der letzten Jahre liegt das Preisniveau deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Im September 2008 trat in Mazedonien ein neues Energiegesetz in Kraft, das zukünftig zu Änderungen in den Rahmenbedingungen für die Energiebeschaffung führen wird. ELEM wurde die Funktion des nationalen Energiepools übertragen und ist fortan verpflichtet, EVN Macedonia mit einer gewissen Strommenge zu versorgen, die aufgrund des vom Regulator gemessenen Kundenbedarfs und anerkannter Netzverluste bestimmt wurde. Jene Strommengen, die über die anerkannten Netzverluste hinausgehen, sind von EVN Macedonia über den Großhandelsmarkt zu beziehen, was zu höheren Beschaffungskosten führen wird. Neues Energiegesetz in Kraft Die Sekundärlegislative, insbesondere für ein neues Preisregelwerk und für entsprechende Marktregeln, befindet sich derzeit unter Beteiligung internationaler Berater in Ausarbeitung. Eine wichtige Entwicklung konnte durch die Bewilligung der von der EVN Macedonia vorgeschlagenen technischen Netzregeln durch den Regulator im Juli 2008 erwirkt werden. Besonders durch die Neudefinition des Netzanschlussprozesses und eine transparente Kostenverrechnung wurde damit ein Meilenstein zur Verbesserung der Versorgungsqualität gesetzt. Neues Preisregelwerk in Ausarbeitung Wirtschaftliches Umfeld Die Konjunkturlage der Weltwirtschaft hat sich 2008 deutlich verschlechtert. Nachdem bereits im Jahr 2007 hohe Energie-, Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise zu einer Abflachung der Wachstumsdynamik führten, hat die Mitte 2008 durch die Hypotheken- und Finanzkrise in den USA ausgelöste internationale Finanzkrise die negativen Auswirkungen des Preisauftriebs noch verstärkt. Die Turbulenzen am US-Finanzmarkt hielten mit unverminderter Vehemenz an und erreichten auch den europäischen Bankensektor. Eine hohe Volatilität der Finanzmärkte und stark gestiegene Refinanzierungskosten für Unternehmen waren die Folge. Vor allem Banken mussten zum Teil massive Abschreibungen ihrer Kreditportfolios verbuchen. Die Hochkonjunkturphase der Vorjahre wurde damit beendet, die Dauer der einsetzenden Rezession war gegen Jahresende 2008 noch nicht abzuschätzen. Nach Finanzkrise droht weltweite Rezession Bedingt durch die Rezession in den USA, die deutliche Aufwertung des Euros gegenüber dem US-Dollar und die massiven Rohstoffpreissteigerungen verschlechterte sich im Laufe des Jahres die Wirtschaftslage auch im Euroraum deutlich. Für 2008 wurden die Wirtschaftsprognosen auf 1,0 % bis 1,5 % zurückgenommen, für 2009 gilt ein Rückgang auf 1,0 % als wahrscheinlich. Konjunkturelle Eintrübung in den USA und in Europa Für die österreichische Wirtschaft wird nach 3,2 % im Jahr 2007 ein BIP-Wachstum für 2008 von 2,0 % und für 2009 von 0,9 % bis 1,2 % erwartet. Die zuletzt starke Exportleistung erfuhr durch den Nach­ fragerückgang und den starken Euro ebenso eine markante Abkühlung wie die private Nachfrage. Angesichts dieses Umfelds trübte sich auch das Investitionsklima ein. Getrieben von der starken Erhöhung der Nahrungsmittel- und der Energiepreise wird im Jahresdurchschnitt 2008 eine Inflationsrate von etwa 3,4 % erwartet. Die schwache Konjunktur sollte die Inflation im Jahr 2009 auf rund 2,3 % reduzieren. Diese Entwicklungen bleiben nicht ohne Konsequenzen für den Arbeitsmarkt; nach ersten Anzeichen im Jahr 2008 wird für 2009 ein deutlicher Anstieg der Arbeitslosenquote prognostiziert. Österreichs Wirtschaft wächst stärker als EU-Durchschnitt Seit 2000 fiel das Wirtschaftswachstum der Länder in Zentral- und Südosteuropa etwa doppelt so hoch aus wie im EU-Raum. Nach unverändert starken Wachstumsraten in der ersten Jahreshälfte 2008 wirkte sich der weltweite Konjunkturabschwung aber auch in dieser Region negativ aus. Im Durchschnitt wird für die Volkswirtschaften der zentral- und osteuropäischen Länder eine Abflachung der Wachstumsraten von 6,0 % im Vorjahr auf 5,0 % im Jahr 2008 und auf 4,0 % bis 5,0 % im Jahr 2009 erwartet. Die Prognosen für die südosteuropäischen Länder fallen mit 7,0 % für 2008 und 5,0 % für 2009 etwas besser aus. EVN Geschäftsbericht 2007/08 43 BIP-Anstieg in Bulgarien von über 6 %, in Mazedonien von 5 % und Albanien von 9 % Die Wirtschaft Bulgariens profitierte von der robusten Entwicklung der Industrie und des Dienstleistungssektors sowie den zweistelligen Zuwachsraten an Investitionen. Für das Jahr 2008 wird Bulgarien einen BIP-Anstieg von voraussichtlich 6,0 % ausweisen, für 2009 werden 5,8 % prognostiziert. Bei der Inflationsrate, die sich für 2008 mit 13,0 % auswirken wird, wird ein Rückgang auf 8,0 % erwartet. In Mazedonien beläuft sich das vorläufige BIP-Wachstum für das Jahr 2008 auf 5,0 %. Nach 8,0 % im Vorjahr zeigen die Prognosen für das BIP-Wachstum in Albanien 9,0 % für 2008 und 10,0 % für 2009. Die Inflation bleibt mit 3,0 % unverändert niedrig, die Arbeitslosenrate mit 13,0 % bis 14,0 % unverändert hoch. Energiewirtschaftliches Umfeld Temperaturbedingter Energiebedarf1) Rohöl – Brent Gas – GIMP2) 2007/08 2006/07 % 102 76 26 EUR/Barrel 70,41 49,24 43,0 Veränderung in % Cent/m³ 28,09 21,80 28,9 Kohle – API#23) EUR/Tonne 98,84 55,58 77,8 CO2-Zertifikate (1. und 2. Periode) EUR/Tonne 17,92 3,06 – Strom – Spotmarkt EEX 4) Grundlaststrom EUR/MWh 63,20 34,69 82,2 Spitzenlaststrom EUR/MWh 86,58 49,69 74,2 Strom – Forwardmarkt5) Grundlaststrom EUR/MWh 56,01 53,62 4,5 Spitzenlaststrom EUR/MWh 79,64 79,88 –0,3 1) Berechnet nach Heizgradsummen in Österreich; die Basis (100 %) entspricht dem Durchschnittswert 1997–2006; ausgewiesene Veränderungen in Prozentpunkten 2) Gasimportpreis (GIMP) 3) Notierung in ARA (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) 4) EEX – European Energy Exchange 5) Durchschnittspreise der jeweiligen Quartals-Forwardpreise, beginnend ein Jahr vor dem jeweiligen Zeitraum an der EEX Die energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen nehmen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der EVN. Die wichtigsten, zum Teil gegensätzlich wirkenden Faktoren werden nachstehend erörtert. Kalte Witterung treibt den Energieverbrauch Im österreichischen Versorgungsgebiet der EVN lagen die Temperaturen im Berichtszeitraum gemessen an der Heizgradsumme um 1,5 % über dem langjährigen Durchschnitt; in Mazedonien um 5,2 % und in Bulgarien um 1,3 %. Die kalte Witterung wirkt sich vor allem auf den Energieverbrauch der Haushalte, insbesondere auf deren Gas- und Wärmenachfrage aus. Großteils versorgte die EVN beide Sektoren im Berichtszeitraum nur in Österreich, mit der Übernahme von TEZ Plovdiv wurden seit Jahresbeginn 2008 auch rund 40.000 Kunden in Bulgarien mit Wärme beliefert. Demzufolge stieg der Gasverkauf an Endkunden im Vergleich zum Vorjahr um 20,6 % und der Wärmeabsatz um 49,5 %. Rohölpreis auf Eurobasis legte um 43,0 % zu, Gaspreis stieg um 28,9 % Der Preis für das in Europa als Referenz geltende Nordseeöl Brent stieg im Geschäftsjahr 2007/08 um 61,9 % auf 106,2 US-Dollar je Barrel. Gleichzeitig gewann der Euro gegenüber dem US-Dollar deutlich an Wert, wodurch per Saldo der Rohölpreis auf Euro-Basis um 43,0 % auf 70,41 EUR zulegte. Der zeitlich verzögert an den Rohölpreis gekoppelte Gasbezugspreis stieg im Berichtszeitraum um 28,9 %. Trotz dieser massiven Erhöhung der Energiepreise blieben die Endkundenpreise der EVN seit Dezember 2006 stabil. 44 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Der Preis für CO2-Emissionszertifikate vervielfachte sich für das Geschäftsjahr 2007/08 von 3,06 EUR je Tonne des Vorjahres auf 17,92 EUR je Tonne. Vor dem Hintergrund des Auslaufens der ersten Handels­ periode im Jahr 2007 und nachdem bekannt wurde, dass die meisten EU-Länder ihre Zielwerte unterschreiten werden, setzte bereits 2006 ein Preisverfall ein, der sich auch 2007, im letzten Jahr dieser Handels­periode fortsetzte. Der Zertifikatspreis für die zweite Regulierungsperiode (2008 bis 2012) pendelte sich bislang hingegen in der Bandbreite von 15 EUR bis 30 EUR je Tonne ein. Preissteigerung der CO2-Emissionszertifikate Bei den Primärenergiepreisen fiel der Anstieg von Steinkohle mit durchschnittlich 77,8 % auf 98,84 EUR je Tonne am deutlichsten aus. Im letzten Quartal wurde für Steinkohle ein Rekordpreis von 125 EUR je Tonne erzielt, wofür vor allem die starke Nachfrage des asiatischen und indischen Wirtschaftraums verantwortlich war. Preis für Steinkohle auf Rekordniveau Im Geschäftsjahr 2007/08 lagen die Spotmarktpreise für Strom bei Grundlast um 82,2 % und bei Spitzenlast um 74,2 % über dem Niveau des Vorjahres. Im Geschäftsjahr 2006/07 war hingegen noch ein starker Rückgang der Großhandelspreise für Strom aufgrund fallender Primärenergiepreise, die durch die milde Witterung ausgelöst wurden, und aufgrund eines deutlichen Preisverfalls für CO2-Zertifikate zu verzeichnen. Die Termin-Marktpreise für Grundlaststrom der jeweiligen Quartale im Geschäftsjahr 2007/08 lagen im Durchschnitt um 4,5 % über den Vergleichswerten des Vorjahres. Für die tatsächlichen Strombeschaffungskosten der EVN ist die Entwicklung der Forwardpreise für Strom ausschlaggebend, da die EVN bereits jeweils in Vorperioden Terminkontrakte abschließt. Strompreise legten stark zu Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Einflussfaktoren lässt sich Folgendes zusammenfassend feststellen: Die Preissteigerung der Primärenergieträger Rohöl, Erdgas und Steinkohle sowie steigende Preise für CO2-Emissionszertifikate wirkten sich negativ auf den Geschäftsverlauf der EVN aus. Im Laufe des Geschäftsjahres wurden die Kostensteigerungen jedoch nicht an die Endkunden weitergegeben. Negativer Einfluss durch Kostenentwicklung Entwicklung der Primärenergiepreise (indexiert) 380 % 330 % 280 % 230 % 180 % 130 % 80 % Okt. 2005 2006 2007 2008 Kohle Sep. 2008 Öl Gas Entwicklung der Strompreise – EEX Forwardmarkt 210 % 190 % 170 % 150 % 130 % 110 % 90 % Okt. 2005 2006 2007 2008 Grundlaststrom Sep. 2008 Spitzenlaststrom EVN Geschäftsbericht 2007/08 45 Geschäftsentwicklung IFRS-Konzernabschluss Umsatz nach Regionen in Mio EUR 2.500 2.000 121,4 754,3 209,2 623,9 226,6 467,6 1.500 1.521,3 1.400,1 1.377,4 Der vorliegende Konzernabschluss wurde nach den Grundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRSs, wie sie in der EU anzuwenden sind) erstellt. Der Konsolidierungskreis wurde gegenüber dem Vorjahr um fünf vollkonsolidierte Gesellschaften erweitert. Maßgeblich war dabei vor allem der Erwerb der bulgarischen Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv im Dezember 2007. Insgesamt fließen somit – inklusive der EVN AG als Muttergesellschaft – 51 vollkonsolidierte (Vorjahr: 46), vier quotenkonsolidierte (Vorjahr: vier) sowie 13 (Vorjahr: 12) at Equity einbezogene Unternehmen in den Konzernabschluss ein. 1.000 Anstieg der Umsatzerlöse 500 Die EVN konnte im Geschäftsjahr 2007/08 einen Umsatzanstieg von 163,9 Mio EUR bzw. 7,3 % auf 2.397,0 Mio EUR verzeichnen. Vor allem die im Vergleich zur Vorperiode kälteren Temperaturen, der gestiegene Einsatz der Kraftwerke sowie partiell durchgeführte Preisanpassungen in Südosteuropa führten zu einem absatzbedingten Anstieg der Umsatzerlöse im Segment Energie um 249,6 Mio EUR bzw. 12,9 % auf 2.182,3 Mio EUR. Die höheren Erlöse des Energiesegments konnten den durch Verzögerungen in der Projektakquisition verursachten Rückgang im Segment Umwelt um 90,5 Mio EUR auf 184,6 Mio EUR mehr als kompensieren. Der Anteil des Segments Energie am Gesamtumsatz stieg dadurch von 86,5 % im Vorjahr auf 91,0 % an. Der im Ausland generierte Umsatz stieg von 833,0 Mio EUR auf 875,7 Mio EUR, was einem Anteil von 36,5 % entspricht. 2007/08 2006/07 2005/06 0 Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Kurzfassung Umsatzerlöse Energie Umsatzerlöse Umwelt Umsatz nach Segmenten in Mio EUR 2.200 2.182,3 Umsatzerlöse Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge 2.000 1.932,7 Fremdstrombezug und Energieträger 2006/07 Mio EUR 2.182,3 184,6 1.932,7 249,6 12,9 1.761,7 275,1 –90,5 –32,9 290,1 30,1 25,3 4,8 19,0 19,8 2.397,0 2.233,1 163,9 7,3 2.071,6 Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 8,3 3,5 42,4 13,6 50,9 45,6 5,3 11,6 40,7 –1.042,1 11,8 –1.375,8 –1.176,1 –199,7 –17,0 Material- und Betriebsaufwand –281,7 –335,2 53,4 15,9 –316,1 Personalaufwand –304,4 –288,9 –15,5 –5,4 –263,6 1.400 Sonstige betriebliche Aufwendungen –135,3 –136,1 0,8 0,6 –106,6 1.200 EBITDA 362,3 350,7 11,6 3,3 397,4 1.000 Abschreibungen –195,7 –153,3 –42,3 –27,6 –213,0 166,6 197,3 –30,7 –15,6 184,4 68,9 90,1 –21,3 –23,6 120,5 235,5 287,4 –52,0 –18,1 304,9 1.800 1.761,7 1.600 Operatives Ergebnis (EBIT) 800 Finanzergebnis 600 Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern 400 19,8 25,3 184,6 30,1 2007/08 275,1 2006/07 0 290,1 2005/06 200 Energie Umwelt Strategische Beteiligungen und Sonstiges Umsatzerlöse Sonstiges 2007/08 Mio EUR 46 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Ergebnis nach Ertragsteuern davon Ergebnisanteil anderer Gesellschafter Ergebnisanteil der Aktionäre der EVN AG (Konzernergebnis) Ergebnis je Aktie in EUR1) –5,6 –28,5 22,8 80,3 –38,1 229,8 42,9 259,0 –29,1 –11,2 266,8 31,9 11,0 34,3 44,9 186,9 227,0 1,39 –40,1 –0,25 –17,7 –17,7 221,9 1,14 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 1,36 Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Energiebezugspreise auf unverändert hohem Niveau Der massive Anstieg der Primärenergiepreise (Öl, Gas, Kohle) und Strommarktpreise sowie höhere Bezugsmengen aufgrund der guten konjunkturellen Entwicklung, insbesondere in Südosteuropa, aber auch die im Vergleich zum Vorjahr deutlich kühlere Witterung haben zu einem starken Anstieg bei der Aufwandsposition Fremdstrombezug und Energieträger geführt. Vom Gesamtanstieg um 199,7 Mio EUR bzw. 17,0 % sind 109,0 Mio EUR auf den Mengeneffekt und 90,7 Mio EUR auf die gestiegenen Primär- und Strommarktpreise zurückzuführen. Anstieg der Energiebeschaffungsaufwendungen: +17,0 % Beim Material- und Betriebsaufwand war hingegen ein Rückgang in Höhe von 53,4 Mio EUR bzw. 15,9 % zu verzeichnen, der in erster Linie auf geringere Volumina im Projektgeschäft des Umweltsegments zurückzuführen war. Darüber hinaus standen niedrigeren Aufwendungen für das Instandhaltungsprogramm in Österreich – wo im Vorjahr Revisionen der Abfallverwertungsanlage und einer Gasturbine in Theiß enthalten waren – gestiegene Aufwendungen für die Reduzierung der Netzverluste in Südosteuropa gegenüber. Verringerung des Material- und Betriebsaufwands: –15,9 % Steigende Effizienz dank erfolgreicher Restrukturierung Die EVN weist für das Geschäftsjahr 2007/08 – trotz eines Anstiegs der Mitarbeiter in Österreich und des erstmaligen Einbezugs von TEZ Plovdiv – mit 9.342 Mitarbeitern einen um 2,0 % geringeren Personalstand aus. Der Hauptgrund für diese Entwicklung liegt in der fortgeführten Restrukturierung in Bulgarien und Mazedonien. Die Personalaufwendungen erhöhten sich jedoch aufgrund der steigenden Mitarbeiterzahl in Österreich und stärkerer kollektivvertraglicher Gehaltserhöhungen um 15,5 Mio EUR bzw. 5,4 % auf 304,4 Mio EUR. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen lagen mit 135,3 Mio EUR knapp unter dem Vorjahresniveau von 136,1 Mio EUR. Einem deutlichen Rückgang von Kosten für Netzzutritte in Bulgarien standen Erhöhungen von Forderungsabschreibungen sowie von Beratungsaufwendungen gegenüber. Anstieg der Personalaufwendungen: +5,4 % Operatives Ergebnis (EBIT) in Mio EUR 140 131,0 114,6 100 80 60 40 EVN Geschäftsbericht 2007/08 2007/08 0 2006/07 20 2005/06 Die Abschreibungen nahmen gegenüber dem Vorjahr in Summe um 42,3 Mio EUR bzw. 27,6 % auf 195,7 Mio EUR zu. Neben einer durch die laufenden Investitionen um 8,2 Mio EUR auf 183,7 Mio EUR gestiegenen planmäßigen Abschreibung war dafür auch das außerplanmäßige Ergebnis der Werthaltigkeitsprüfungen verantwortlich. Dabei stand dem positiven – vorwiegend aus Zuschreibungen bei den Kraftwerken bedingten – Vorjahreseffekt von +22,1 Mio EUR heuer ein negativer Ergebnisbeitrag von –12,0 Mio EUR gegenüber. Dieser resultierte in erster Linie aus Wertminderungen im Verteilnetz in Bulgarien, die aufgrund nachteiliger regulatorischer Rahmenbedingungen erforderlich waren. 166,6 160 120 Einmaleffekt im Abschreibungsbereich 184,4 180 2004/05 Per Saldo erhöhte sich das EBITDA trotz der schwierigen Rahmenbedingungen um 11,6 Mio EUR bzw. 3,3 % auf 362,3 Mio EUR. Die EBITDA-Marge reduzierte sich aufgrund des höheren Umsatzwachstums um 0,6 Prozentpunkte auf 15,1 %. 197,3 200 2003/04 Verbesserung im EBITDA 47 EBIT nach Segmenten Rückgang im operativen Ergebnis (EBIT) in Mio EUR Aufgrund der beschriebenen Entwicklung verringerte sich das EBIT um 30,7 Mio EUR bzw. 15,6 % auf 166,6 Mio EUR. Davon entfielen 155,2 Mio EUR auf das Segment Energie und 25,4 Mio EUR auf das Segment Umwelt sowie –13,9 Mio EUR auf das Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges. 180 172,3 155,2 150 141,6 Veränderung des EBIT 2007/08 im Vergleich zum Vorjahr 120 in Mio EUR 90 300 250 60 45,9 30 200 38,1 25,4 39,6 –42,3 197,3 –15,5 0,8 –13,3 Sonstiger betrieblicher Aufwand Sonstige G&VPositionen 166,6 150 0 100 –3,2 –13,0 –13,9 2007/08 2006/07 2005/06 –30 Energie Umwelt Strategische Beteiligungen und Sonstiges 50 0 EBIT 2006/07 Energiewirtschaftlicher Deckungsbeitrag Abschreibungen Personalaufwand EBIT 2007/08 Finanzergebnis durch negative Entwicklung auf den Finanzmärkten belastet Finanzergebnis: –23,6 % Der Beitrag der at Equity einbezogenen Unternehmen, der sich um 5,9 Mio EUR auf 95,7 Mio EUR erhöhte, sowie das Ergebnis aus anderen Beteiligungen, das vor allem bedingt durch die höhere Dividendenausschüttung der Verbundgesellschaft um 4,1 Mio EUR auf 41,3 Mio EUR anstieg, führten insgesamt zu einem Anstieg des Beteiligungsergebnisses von 10,0 Mio EUR bzw. 7,9 %. Dem steht ein deutlicher Rückgang im Zins- und sonstigen Finanzergebnis von 31,3 Mio EUR auf –68,2 Mio EUR gegenüber. Der darin enthaltene Anstieg der Zinserträge aus langfristigen Vermögenswerten, der vor allem aus den Leasingzahlungen der nunmehr in der Betriebsphase befindlichen Moskauer Großprojekte resultierte, konnte zwar den durch die gestiegenen langfristigen Finanzverbindlichkeiten höheren Zinsaufwand mehr als kompensieren, nicht jedoch die Entwicklung im sonstigen Finanzergebnis. Bei dieser Position konnte sich die EVN der weltweit negativen Entwicklung auf den Finanzmärkten nicht entziehen. Marktwertbedingte Kursänderungen der Investmentfonds, die zur Wertpapierdeckung der Personalrückstellungen gesetzlich vorgeschrieben sind, und der Wertpapiere aus der Veranlagung der kurzfristigen Liquidität belasteten das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres, wodurch sich das Finanzergebnis der EVN Gruppe per Saldo um 21,3 Mio EUR bzw. 23,6 % auf 68,9 Mio EUR verminderte. Ergebnis vor Ertragsteuern unter Vorjahresniveau Ertragsteuern: –80,3 % 48 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Unter Berücksichtigung der Entwicklung des Finanzergebnisses reduzierte sich das Ergebnis vor Ertragsteuern um 52,0 Mio EUR bzw. 18,1 % auf 235,5 Mio EUR. Die Ertragsteuern lagen mit –5,6 Mio EUR um 22,8 Mio EUR unter dem Niveau des Vorjahres, das durch Steuersatzreduktionen in Bulgarien, Deutschland und Mazedonien positiv beeinflusst worden war. Maßgeblich dafür war ein – trotz deutlich gestiegener steuerfreier Beteiligungserträge – geringeres Ergebnis vor Ertragsteuern sowie ein positiver Einmaleffekt von 11,0 Mio EUR aufgrund einer Bewertungsänderung im Bereich der latenten Steuern. Konzernlagebericht Der Rückgang im Ergebnis nach Ertragsteuern fiel daher mit 29,1 Mio EUR bzw. 11,2 % auf 229,8 Mio EUR moderater aus. Der Ergebnisanteil anderer Gesellschafter, der die Anteile von Konzernfremden am Jahresergebnis vollkonsolidierter Gesellschaften erfasst, stieg aufgrund des positiven Ergebnisses der RAG sowie der Ergebnisverbesserungen in Südosteuropa um 11,0 Mio EUR auf 42,9 Mio EUR. Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Ergebnis und Dividende je Aktie in EUR 2,0 1,6 Das Konzernergebnis lag um 40,1 Mio EUR bzw. 17,7 % unter dem Niveau des Vorjahres. Unter Berücksichtigung des Aktiensplits und der Rückkäufe eigener Anteile im abgelaufenen Geschäftsjahr ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 1,14 EUR gegenüber 1,39 EUR im Vorjahr. 1,2 1,36 1,39 1,14 0,8 Kennzahlen ROE Durchschnittliches Eigenkapital ROCE Durchschnittliches Capital Employed WACC OpROCE EVA 0,375 0 2006/07 0,350 0,370 2007/08 Entwicklung ausgewählter Kennzahlen 0,4 2005/06 Trotz der rückläufigen Ergebnisentwicklung wird der Vorstand der Hauptversammlung eine nahezu gleichbleibende Dividende von 0,370 EUR je Aktie (Vorjahr: 0,375 EUR) vorschlagen. Daraus ergibt sich eine Erhöhung der Ausschüttungsquote auf 32,4 % (Vorjahr: 27,0 %) sowie eine Dividendenrendite von 2,5 % (Vorjahr: 1,7 %). Ergebnis je Aktie1) Dividende je Aktie1) 2007/08 2006/07 2005/06 % 7,4 9,0 10,6 Mio EUR 3.111,6 2.885,3 2.520,7 % 6,3 7,1 7,9 Mio EUR 4.901,8 4.624,6 4.068,8 % 6,5 6,5 6,5 % 8,7 9,0 10,8 Mio EUR 71,7 77,5 118,8 1)Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. Aufgrund des erwartungsgemäß niedrigeren versteuerten Ergebnisses und des höheren durchschnittlichen Eigenkapitals ging der Return on Equity (ROE) von 9,0 % auf 7,4 % zurück. In gleicher Weise ist auch die Rentabilität des im Unternehmen gebundenen Gesamtkapitals (Return on Capital Employed bzw. ROCE) von 7,1 % im Vorjahr auf heuer 6,3 % gesunken. Zu berücksichtigen ist bei diesen beiden Kennzahlen, dass im Anstieg der Kapitalbasis auch eine ergebnisneutrale Aufwertung der Beteiligung an der Verbundgesellschaft enthalten ist. Bei Neutralisierung des Bewertungseffekts der Beteiligung an der Verbundgesellschaft zeigt sich in den operativen Steuerungskennzahlen für das Geschäftsjahr 2007/08 mit 71,7 Mio EUR ein nur geringfügig niedrigerer erwirtschafteter Wertbeitrag (EVA) sowie mit 8,7 % ein leicht geringerer operativer ROCE. Im Berichtszeitraum wurden die gewogenen Kapitalkosten der EVN nach Steuern (WACC) – unter Berücksichtigung spezifischer Unternehmens- und Länderrisiken – wie im Vorjahr mit 6,5 % berechnet. Deutlicher Anstieg der Bilanzsumme Die Bilanzsumme der EVN Gruppe erhöhte sich gegenüber dem Bilanzstichtag des Vorjahres um 374,3 Mio EUR auf 6.636,3 Mio EUR. Maßgeblich dafür war in erster Linie ein deutlicher Anstieg des langfristigen Vermögens, dessen Anteil an der Bilanzsumme von 82,5 % auf 86,1 % zunahm. Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhten sich einerseits durch den Erwerb von TEZ Plov- EVN Geschäftsbericht 2007/08 49 Bilanzstruktur in % 100 17,5 13,5 13,9 38,4 86,1 11,6 90 80 82,5 40,1 Konzern-Bilanz Kurzfassung 70 30.9.2008 Mio EUR 30.9.2007 Mio EUR Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 2.749,5 2.477,0 At Equity einbezogene Unternehmen und andere finanzielle Vermögenswerte 2.365,0 597,9 % 30.9.2006 Mio EUR 272,5 11,0 2.359,3 2.073,7 291,3 14,0 1.903,4 615,3 –17,4 –2,8 519,1 5.712,4 5.166,0 546,4 10,6 4.781,9 Veränderung Mio EUR Aktiva 60 50 48,3 48,1 40 30 20 Langfristige Vermögenswerte Übrige langfristige Vermögenswerte 30.9.2008 30.9.2007 10 0 div, andererseits durch gestiegene laufende Investitionen. Der Bilanzansatz der at Equity einbezogenen Unternehmen und anderen finanziellen Vermögenswerte erhöhte sich vor allem durch die Aufstockung der indirekten Beteiligung an der RAG und durch die erfolgsneutrale Aufwertung der Beteiligung an der Verbundgesellschaft. Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Schulden Langfristige Schulden Eigenkapital Kurzfristige Vermögenswerte Summe Aktiva 923,9 1.095,9 –172,1 –15,7 1.063,9 6.636,3 6.261,9 374,3 6,0 5.845,8 2.975,9 2.788,0 187,9 6,7 2.523,3 232,5 226,7 5,8 2,6 232,7 3.208,5 3.014,7 193,7 6,4 2.756,0 Passiva Eigenkapital Anteile der Aktionäre der EVN AG Anteile anderer Gesellschafter Langfristige Schulden Langfristige Finanzverbindlichkeiten 1.358,9 1.172,6 186,3 15,9 1.397,2 Latente Steuerverbindlichkeiten und langfristige Rückstellungen 876,4 856,9 19,5 2,3 813,9 Vereinnahmte Baukosten- und Investitionszuschüsse und übrige langfristige Verbindlichkeiten 420,0 371,0 49,0 13,2 325,9 2.655,3 2.400,6 254,7 10,6 2.537,0 Kurzfristige Schulden Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 153,9 247,2 –93,3 –37,7 15,3 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 618,6 599,4 19,2 3,2 537,6 Summe Passiva 772,5 846,6 –74,1 –8,8 552,8 6.636,3 6.261,9 374,3 6,0 5.845,8 Der Rückgang des kurzfristigen Vermögens von 172,1 Mio EUR bzw. 15,7 % auf 923,9 Mio EUR resultierte in erster Linie aus der Rückführung der kurzfristigen Liquidität in Form der kurzfristigen Wertpapiere zur erfolgten Tilgung fälliger Anleiheverbindlichkeiten. Das Eigenkapital erhöhte sich um 193,7 Mio EUR bzw. 6,4 % auf 3.208,5 Mio EUR. Einem Anstieg durch das laufende Ergebnis sowie der Aufwertung der Beteiligung an der Verbundgesellschaft steht die Ausschüttung der Dividende des Geschäftsjahres 2006/07 an die Aktionäre der EVN AG in Höhe von 61,3 Mio EUR sowie an Minderheitengesellschafter in Höhe von 36,4 Mio EUR gegenüber. Daraus resultiert eine mit 48,3 % knapp über dem Vorjahreswert von 48,1 % liegende Eigenkapitalquote. 50 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Die langfristigen Schulden nahmen um 254,7 Mio EUR bzw. 10,6 % auf 2.655,3 Mio EUR zu. Der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten, höhere latente Steuerverbindlichkeiten, die aus der Aufwertung der Beteiligung an der Verbundgesellschaft resultieren, sowie gestiegene von Kunden geleistete Baukostenzuschüsse lösten diese Entwicklung aus. Aufgrund nahezu stabiler sonstiger kurzfristiger Verbindlichkeiten reduzierten sich die kurzfristigen Schulden vor allem durch den Rückgang der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten, die in erster Linie zu tilgende Anleihen enthalten. Verschuldungsgrad Der Anstieg der Nettoverschuldung führte trotz der Erhöhung des Eigenkapitals zu einer Verschlechterung des Gearings um 7,9 Prozentpunkte auf 35,3 %, was jedoch weiterhin einen unter dem Branchendurchschnitt liegenden Wert darstellt. Die mit 3,25 % verzinste CHF-Obligation und die mit 5,00 % verzinste DEM-Anleihe in Höhe von insgesamt 225,4 Mio EUR wurden im laufenden Geschäftsjahr planmäßig getilgt. Die Refinanzierung erfolgte durch Ziehung der bestehenden syndizierten Kreditlinie im Ausmaß von 200 Mio EUR. Weiters wurden von EVN Macedonia AD zur Finanzierung der im Zuge der Privatisierung übernommenen Investitionsverpflichtung Investitionskredite von insgesamt 70,0 Mio EUR mit der European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) und der International Finance Corporation (IFC) abgeschlossen. Zum Bilanzstichtag wurden 62,4 Mio EUR davon in Anspruch genommen. Auch für die Errichtung der Linie 3 der Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr werden Fremdmittel verwendet. Unter Berücksichtigung der laufenden Tilgung der bestehenden Kredite erhöhten sich damit die langfristigen Finanzverbindlichkeiten per Saldo um 186,3 Mio EUR auf 1.358,9 Mio EUR. Verschuldungsgrad 2007/08 Mio EUR 2006/07 Mio EUR Langfristige Finanzverbindlichkeiten Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 1.358,9 1.172,6 186,3 15,9 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten1) 127,0 225,4 –98,3 –43,6 0,1 Fonds liquider Mittel –94,1 –54,4 –39,8 –73,2 –76,8 Kurzfristige Wertpapiere –136,0 –395,7 259,7 65,6 –282,7 Langfristige Wertpapiere –102,9 –101,2 –1,6 –1,6 –94,2 –21,6 –21,4 –0,2 –1,0 –13,6 1.131,3 825,3 306,0 37,1 930,0 3.208,5 3.014,7 193,7 6,4 2.756,0 35,3 27,4 – 7,9 33,7 Ausleihungen Nettoverschuldung Eigenkapital Gearing2) % Planmäßige Anleihentilgungen von 225,4 Mio EUR 1.397,2 1) Exkl. der im Fonds liquider Mittel enthaltenen Kontokorrentverbindlichkeiten 2) Ausgewiesene Veränderung in Prozentpunkten Die mit 2,43 % verzinste CHF-Obligation wird mit 10.6.2009 fällig und ist daher unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. Die Finanzlage der EVN wird trotz dieser Tilgung weiterhin sehr stabil bleiben und auch künftig die Erfüllung der Anforderungen aus der Geschäftsentwicklung ermöglichen. Neben den liquiden Mitteln steht der EVN bis 2013 eine syndizierte Kreditlinie zur Verfügung, von der zum Bilanzstichtag 400 Mio EUR nicht ausgenutzt waren. EVN Geschäftsbericht 2007/08 51 Entwicklung des Cash Flow Cash Flow aus dem Ergebnis: +3,5 % Nachdem sich die Abschreibungen insbesondere aufgrund des Ergebnisses der Werthaltigkeitsprüfungen gegenüber dem Vorjahr deutlich erhöhten und ein Großteil der durch die Finanzkrise aufgetretenen negativen Erfolgsbeiträge im Finanzergebnis unbar waren, erhöhten sich die unbaren Ergebniskomponenten im Cash Flow deutlich um 66,5 Mio EUR bzw. 53,3 % auf 191,2 Mio EUR. Dadurch erhöhte sich der Cash Flow aus dem Ergebnis trotz eines rückläufigen Ergebnisses vor Ertragsteuern um 14,5 Mio EUR bzw. 3,5 % auf 426,7 Mio EUR. Konzern-Geldflussrechnung Kurzfassung 2006/07 Mio EUR Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR Ergebnis vor Ertragsteuern 235,5 287,4 –52,0 –18,1 Unbare Ergebniskomponenten 191,2 124,7 66,5 53,3 130,1 Cash Flow aus dem Ergebnis 426,7 412,1 14,5 3,5 435,0 Veränderung kurz- und langfristiger Bilanzpositionen –15,6 –51,7 36,1 69,9 –14,7 Zahlung für Ertragsteuern –28,5 –17,6 –10,9 –61,6 –20,6 Cash Flow aus dem operativen Bereich 304,9 382,6 342,8 39,8 11,6 399,7 Veränderung bei immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen –350,4 –206,2 –144,1 –69,9 –210,9 Nettoauszahlung für Unternehmensakquisitionen –35,0 – – – –227,9 –186,8 18,8 –205,7 – –180,4 245,4 –107,7 353,2 – –100,7 –326,8 –295,2 –31,6 –10,7 –719,9 314,6 Veränderung bei Finanzanlagen und übrigen langfristigen Vermögenswerten Veränderung bei kurzfristigen Finanzinvestitionen Cash Flow aus dem Investitionsbereich Cash Flow aus dem Finanzierungsbereich Operativer Cash Flow: +11,6 % 2007/08 Mio EUR –16,0 –70,1 54,1 77,1 Cash Flow gesamt 39,8 –22,4 62,2 – –5,6 Liquide Mittel am Anfang der Periode 54,4 76,8 –22,4 –29,2 82,4 Liquide Mittel am Ende der Periode 94,1 54,4 39,8 73,2 76,8 Aufgrund des im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringeren Anstiegs im Working Capital erhöhte sich der operative Cash Flow trotz höherer Ertragsteuerzahlungen mit 39,8 Mio EUR bzw. 11,6 % auf 382,6 Mio EUR deutlich stärker. Der Mittelabgang in Form des Cash Flow aus dem Investitionsbereich lag trotz gestiegener laufender Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen, des Erwerbs der Anteile an TEZ Plovdiv und der Fernwärme St. Pölten sowie der Aufstockung der indirekten Beteiligung an der RAG mit 326,8 Mio EUR nur leicht über dem Vorjahresniveau, da die Finanzierung zum Großteil durch den Verkauf von Wertpapieren erfolgte. Der Vorjahreswert war zudem vom Eingang der Zahlung aus dem Verkauf der Energie AG Oberösterreich in Höhe von 177,4 Mio EUR geprägt. Per Saldo erhöhten sich die Finanzverbindlichkeiten trotz der Tilgung der beiden Anleihen im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der Refinanzierung aus der syndizierten Kreditlinie und der Aufnahme weiterer 52 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Projektfinanzierungen stärker als im Vorjahr. Bei nur geringfügig höheren Mittelabflüssen durch die Dividendenzahlungen an die Aktionäre der EVN AG sowie an Minderheitengesellschafter vollkonsolidierter Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2006/07 verringerte sich der Mittelabfluss aus dem Cash Flow aus dem Finanzierungsbereich in ähnlicher Höhe auf 16,0 Mio EUR. In Summe erzielte die EVN im Geschäftsjahr 2007/08 einen Cash Flow von 39,8 Mio EUR, wodurch sich die liquiden Mittel auf 94,1 Mio EUR erhöhten. Per 30. September 2008 wurden zusätzlich kurzfristige Wertpapiere mit einem Volumen von 136,0 Mio EUR (Vorjahr: 395,7 Mio EUR) gehalten, die nach IFRS nicht dem Fonds der liquiden Mittel zuzurechnen sind. Die Liquiditätssituation der EVN ist damit weiterhin sehr stabil. Durch den Anstieg der Nettoverschuldung reduzierte sich die Net Debt Coverage von 50,7 % auf 41,3 %. Da sich die Zinsaufwendungen analog zu den Funds from Operations entwickelten, bleibt die Interest Cover mit 5,5 auf Vorjahresniveau. Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Die Investitionen der EVN in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wurden im Berichtszeitraum deutlich um 137,9 Mio EUR auf 415,6 Mio EUR erhöht. Davon wurden 153,2 Mio EUR für den Ausbau der Netz- und Zählertechnik in Südosteuropa verwendet, um die Versorgungssicherheit und -qualität weiter zu verbessern und auch um die Reduktion der Netzverluste voranzutreiben. Im Business Unit Netze wurden 140,0 Mio EUR in Niederösterreich investiert, fokussiert wurden der Ausbau und die Erneuerung von Hochspannungsleitungen sowie der Neubau von Umspannwerken im Bereich Stromnetze. Verstärkte Investitionen in Südosteuropa Einen Überblick über die wichtigsten Investitionsschwerpunkte liefert die folgende Tabelle: davon Stromnetz davon Gasnetz Vertrieb davon Wärmeanlagen Südosteuropa Umwelt davon Linie 3 der Abfallverwertung in Dürnrohr davon Blockheizkraftwerk in Moskau davon überregionale Versorgungsleitungen, Ortsnetze, Abwasserentsorgung Strategische Beteiligungen und Sonstiges Summe 32,3 2006/07 13,1 26,6 12,0 140,0 104,7 107,2 81,8 27,3 16,3 20,6 21,0 20,5 20,9 153,2 83,2 67,9 53,6 39,0 20,0 6,4 13,1 14,9 17,5 1,6 2,1 415,6 277,7 Struktur der Investitionen in % 100 80 0,3 16,3 0,8 19,3 0,9 3,8 12,1 14,7 36,9 30,0 41,1 60 7,6 37,7 40 5,0 33,7 27,4 20 7,8 4,7 0 2007/08 davon kalorische Kraftwerke Netze 2007/08 2006/07 Mio EUR Erzeugung 2005/06 Investitionsschwerpunkte der EVN Strategische Beteiligungen und Sonstiges Umwelt Südosteuropa Vertrieb Netze Erzeugung EVN Geschäftsbericht 2007/08 53 Mitarbeiter Mitarbeiterqualifikation als Erfolgsfaktor Die EVN sieht in der Qualifizierung und im Engagement ihrer 9.342 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine stabile Basis ihres Unternehmenserfolgs. Dementsprechend hoch ist ihre Bereitschaft, in die laufende Aus- und Weiterbildung, in Sicherheitsmaßnahmen und in die Implementierung moderner Führungsinstrumente zu investieren. Erfolgreiche Integration der Mitarbeiter in Südosteuropa Mit Gesamtaufwendungen (Seminargebühren, Trainer, E-Learning) von rund 2,9 Mio EUR wurden im Berichtsjahr pro Mitarbeiter 314,9 EUR für Weiterbildungsmaßnahmen aufgewendet. Der leichte Rückgang um 2,1 % im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich im Auslaufen von Schwerpunktveranstaltungen im Bereich der Führungskräfteentwicklungen in Österreich und vergleichbaren Veranstaltungen in Bulgarien und Mazedonien. Die Stundenanzahl der durchschnittlich absolvierten Weiterbildungsveranstaltungen beläuft sich auf 11,4 Stunden pro Mitarbeiter, woraus sich für den EVN Konzern 105.765 Schulungsstunden bzw. 13.308 Schulungstage errechnen. Neben EDV-Schulungen und Fachseminaren bilden Verhaltenstrainings, die die Sozialkompetenz gegenüber Kunden und auch Kollegen verbessern sollen, einen weiteren Bildungsschwerpunkt. Verbesserung der persönlichen Arbeitstechnik Bei der Erhebung des Qualifikationsbedarfs agieren bereits seit 2005 konzernweit Bildungsbeauftragte als Schnittstelle zwischen Mitarbeitern, Vorgesetzen und dem Personalwesen. Sie koordinieren alle internen und externen Qualifizierungsmaßnahmen für den jeweiligen Bereich. Ebenfalls seit 2005 wird – beginnend mit der EVN Netz GmbH – ein praxisorientiertes Trainingsprogramm für Mitarbeiter und Führungskräfte durchgeführt. Ziel ist die Verbesserung und Verfeinerung der persönlichen Arbeitstechnik: höhere Arbeitszufriedenheit, Effizienz und Effektivität am Büroarbeitsplatz. Bisher wurden rund 1.100 Mitarbeiter in Niederösterreich geschult; für das Geschäftsjahr 2008/09 sind weitere Trainings geplant. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess stabilisiert langfristig die erzielten Verbesserungen. Umwelt und Nachhaltigkeit Umweltschutz und Nachhaltigkeit als fixer Bestandteil der Unternehmensstrategie Die EVN hat den schonenden Umgang mit Ressourcen fest in ihrer nachhaltig orientierten Unternehmensführung verankert und sieht darin einen entscheidenden Erfolgsfaktor. Mit der Forcierung erneuerbarer Energiequellen wie Wind- und Wasserkraft, Biomasse oder Biogas wird nicht nur ein wertvoller Beitrag zur Reduktion der CO2-Emissionen geleistet, sondern auch die eigene Abhängigkeit von fossilen Primärenergieträgern reduziert. Um einen möglichst hohen Wirkungsgrad der Produktionsanlagen zu erreichen, kommen modernste Technologien wie Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz. Nahezu alle kalorischen Anlagen der EVN weisen ein Umweltzertifikat auf. Auf Basis dieses bestehenden Umweltmanagementsystems wurden die Anforderungen an Umwelt- und Arbeitsschutz, Recht und Sicherheit in einem abgestimmten System erfasst sowie sämtliche darauf bezogene Maßnahmen in eine einheitliche Struktur zusammengeführt. Den nächsten Schritt bildet die Erweiterung dieses integrierten Managementsystems um die Dimension der Nachhaltigkeit. 54 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Risikomanagement Risikodefinition Der EVN Konzern definiert Risiko als die Gefahr der negativen Abweichung von geplanten Unternehmenszielen. Bei der Beurteilung und der Steuerung von Risiken werden auch die damit verbundenen Chancen berücksichtigt. Risikomanagementprozess Das oberste Ziel des Risikomanagements besteht in der gezielten Sicherung bestehender und zukünftiger Ertragspotenziale. Ein zentral geführtes, zweistufig aufgebautes Risikocontrolling stellt den verantwort­ lichen Mitarbeitern des EVN Konzerns die Methoden und Werkzeuge zur Identifizierung und Beurteilung von Risiken zur Verfügung. Die verantwortlichen Geschäftseinheiten kommunizieren ihre Risikopositionen an das zentrale Risikocontrolling; dort findet eine bereichsübergreifende Beurteilung statt, um letztlich geeignete Maßnahmen zur Risikominimierung definieren zu können. Prozess des Risikocontrollings –Identifikation: Feststellung der Risiken aus den Ergebnissen der jeweils letzten Risikoinventur und den neuen Geschäftsaktivitäten des Konzerns –Bewertung & Analyse: Quantifizierung des Risikos, Aggregation der Risiken nach unterschiedlichen Betrachtungsperspektiven, Modellierung der Ergebnisverteilungen und Erstellung des Risikoberichts –Berichterstattung: Risikoberichte ergehen in regelmäßigen Abständen an die Risikoverantwortlichen. In der Berichterstattung an den Vorstand wurden mit dem Konzernrisikoausschuss und dem Risikoarbeitsausschuss zwei Gremien geschaffen, die in die Beurteilung und Diskussion der Risikopositionen involviert sind. –Prozess-Review: Dient einerseits der Festlegung der zu betrachtenden organisatorischen Einheiten, wozu eine Methodik entwickelt wurde, die konzernweit jene Einheiten identifiziert, die regelmäßig einer expliziten Risikobetrachtung zu unterziehen sind. Andererseits ist regelmäßig zu überprüfen, ob die festgelegten Methoden zur Identifikation und Bewertung der Risiken bei geänderten Verhältnissen zu modifizieren sind. Verantwortliche in operativen Einheiten berichten an zentrales Risiko-Controlling Ausschüsse des Risikomanagements und Kontrolle Im Konzernrisikoausschuss werden die Ergebnisse der Risikoberichte präsentiert und diskutiert. Er entscheidet über den weiteren Handlungsbedarf und kann Arbeitsgruppen einberufen und Arbeitsaufträge erteilen. Als Letztinstanz hat der Konzernrisikoausschuss die Kompetenz, die Steuerungsmaßnahmen des EVN Konzerns zur Veränderung der Risikopositionen anzupassen und damit auch die Risikopolitik aber auch die strategische Unternehmensausrichtung zu beeinflussen. Der Risikoarbeitsausschuss hingegen ist mit der Überwachung der ordnungsgemäßen Umsetzung des Risikocontrolling-Kreislaufs beauftragt. Er definiert auch die Bewertungsmethoden und die Leitlinienvorgaben bezüglich der Art und des Umfangs der offiziellen Berichterstattung. Die interne Revision beinhaltet die Überprüfung der Prozesse des Risikocontrollings sowie der Umsetzung der geplanten Maßnahmen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 55 Zertifizierung des Risikomanagementsystem durch KPMG Austria Das Risikomanagementsystem des EVN Konzerns wurde hinsichtlich seiner Funktionsfähigkeit und Qualitätsstandards von KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, Wien, zertifiziert. Risiko aufgrund internationaler Expansion Risikominimierung durch zentrales Treasury und laufendes Monitoring Durch die stetige Expansion des EVN Konzerns in Regionen Zentral-, Ost- und Südosteuropas wurde das Ertrags-, aber auch das Risikopotenzial des Unternehmens gesteigert. Die Expansion im Geschäftsbereich Energiebeschaffung- und Vertrieb konzentriert sich vorwiegend auf das Engagement in Bulgarien und Mazedonien und stellt den EVN Konzern regelmäßig vor neue Herausforderungen. In Bulgarien ist der EVN Konzern seit fünf Jahren im Südosten des Landes aktiv. Die damit verbundenen Risikopotenziale stammen vor allem aus dem politisch-rechtlichen Umfeld und der makroökonomischen Entwicklung des Landes. Die wichtigsten Risikoklassen bilden Deckungsbeitragsrisiken im Strom- und Fernwärmegeschäft, Lieferantenausfallsrisiken bei diversen Projekten, hohe Personalfluktuation, unerlaubte Vorteilsgewährung sowie Ausfallsrisiken bei gewerblichen und privaten Kunden. Die Risiken in Mazedonien resultieren vor allem aus dem politisch-rechtlichen Umfeld. Wechselnde rechtliche Rahmenbedingungen und die ethnischen Spannungen in dieser Region bilden die größten Herausforderungen, die nur in Kooperation mit lokalen, regionalen und nationalen Behörden und Interessenvertretungen gelöst werden können. Die operativen Risiken bilden Deckungsbeitragsrisiken im Stromgeschäft, unerlaubte Vorteilsgewährungen, technische und kommerzielle Netzverluste, regulative Vorschriften sowie steigende Personalaufwendungen für gut ausgebildete Spezialisten. Absicherungsinstrumente für volatile Märkte Auch die stetige Expansion des Segments Umwelt in die zentral- und osteuropäische Region – vor allem in Russland – beeinflusst die Risikolandschaft des EVN Konzerns. Die wichtigsten Risikoklassen dieses Engagements bilden die vorherrschenden politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Aspekte der Projektfinanzierung, die im Licht der internationalen Finanzkrise und geänderter makroökonomischer Indikatoren neu zu beurteilen sind. Steigende Finanzierungskosten der Kommunen, der Mangel an Facharbeitern sowie Ausfallsrisiken bei den Geschäftspartnern sind die größten Einzelrisiken dieses Geschäftszweigs. Politische und ökonomische Risiken werden mit einer Versicherungsstrategie minimiert, Haftungs- und Durchgriffsrechte werden durch gesellschaftsrechtliche Konstruktionen geregelt. Gesamtrisikoprofil Keine bestandsgefährdenden Risiken erkennbar 56 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Expansionsbedingt verändert sich das Risikoprofil der EVN kontinuierlich. Trotz des überaus volatilen Umfelds – vor allem bei Finanzierungsfragen und der Auswahl von Partnern – konnten keine bestandsgefährdenden Risiken identifiziert werden. Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Die wichtigsten Risiken der EVN und Maßnahmen zu deren Minimierung Markt- und Wettbewerbsrisiken Betriebsrisiken Deckungsbeitragsrisiken Stromhandel und Fernwärme: Nichterreichen der Deckungsbeiträge ➝ Absicherungsstrategien, Diversifizierung der Kundensegmente, längerfristiger Verkauf von Kraftwerkskapazitäten, Fixpreisvereinbarungen Nichtanerkennung der Vollkosten des Netzbetriebs im Netztarif durch den Regulator ➝ Lobbying bei nationalen Behörden und Interessenvertretungen Lieferantenrisiko Zunehmende Konzentration bei Anlagenherstellern mit Potenzial zu Abhängigkeitsverhältnissen gegenüber einzelnen Lieferanten ➝ Gezielte Diversifikation der Lieferantenbeziehungen, langfristige vertragliche Leistungsvereinbarungen Projektrisiko Steigende Projektkosten beim Aufbau neuer Produktionskapazitäten ➝ Partnerschaften, weitestgehend vertragliche Absicherung der wirtschaftlichen Parameter, externe Expertisen Personalrisiken Wettbewerbsnachteil aufgrund verspäteten Know-how-Aufbaus ➝Regelmäßige interne und externe Weiterbildungsmaßnahmen, Teilnahme an externen Forschungsprojekten Mitarbeitersicherheit: Persönliche Folgeschäden für Mitarbeiter aus Arbeitsunfällen, Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess und damit Verlust von Personalressourcen ➝ Gesundheits- und Sicherheitsvorsorge, flexible Arbeitszeitmodelle Infrastrukturrisiken Kommerzielle Netzverluste ➝ Austausch der Zählermesseinrichtungen, Abschalten der Stromlieferung bei Zahlungsverzug Technische Netzverluste: Einsatz veralteter Technologien ➝Forcierte Investitionsprogramme in die Infrastruktur Technische Komplikationen bei Eigen- bzw. Fremdanlagen: Teilweise mangelhafte technische Infrastruktur in Südosteuropa ➝ Kontinuierlicher Austausch von veralteten Anlagen ➝ Lobbying bei lokalen, regionalen und nationalen Behörden zur Modernisierung der Anlagen Finanzrisiken Ausfallrisiko Zahlungsunfähigkeit von Geschäftspartnern ➝ Konzernweites Kreditlimitsteuerungssystem, vertragliche Vereinbarungen und Haftungen Dritter Liquiditätsrisiko Nicht fristgerechte Begleichung eingegangener Verbindlichkeiten ➝ Langfristig abgestimmte und zentral gesteuerte Finanzplanung, vertragliche Absicherung des benötigten Finanzierungsbedarfs Beteiligungsrisiken Nichterreichung der Gewinnziele einer Beteiligungsgesellschaft ➝ Vertretungen im Aufsichtsrat der jeweiligen Beteiligungsgesellschaft Zinsänderungsrisiken Veränderungen der Marktzinsen, Wertveränderung der variabel verzinsten Finanzinstrumente ➝ Einsatz von Absicherungsinstrumenten Fremdwährungsrisiken Wechselkursschwankung bei Auslandsengagements ➝ Einsatz von Absicherungsinstrumenten Preisänderungsrisiken Preisschwankungen der Primärenergieträger (Öl, Gas, Kohle und Biomasse) ➝ Diversifikation der Bezugsquellen, Absicherungsinstrumente Unsichere Rahmenbedingungen für Handel mit CO2-Zertifikaten in der EU ab 2013 ➝ Lobbying bei nationalen und EU-Interessenvertretungen sowie bei Behörden Rechtliche, politische und makroökonomische Umfeldrisiken Drittes EU-Binnenmarktpaket Unklare Auswirkungen aus der Trennung der Bereiche Verteilung und Vertrieb ➝ Lobbying bei Behörden, Verbänden und Interessenvertretungen auf nationaler und internationaler Ebene, Vorbereitung interner Organisationsmaßnahmen Umweltgesetzgebung Absenkung der Grenzwerte in den Produktionsanlagen für Strom und Wärme ➝ Einsatz modernster Technologien im bestehenden Kraftwerkspark und bei Neubauprojekten, Lobbying über regionale, nationale und internationale Interessenvertretungen Rechtliche Rahmenbedingungen in Zentral- und Osteuropa Auslegung nationaler und internationaler rechtlicher Rahmenbedingungen auf lokaler Ebene ➝ Lobbying über lokale, regionale, nationale und EU-weite Interessenvertretungen Sonstige Risiken Informationsweitergabe und unerlaubte Vorteilsgewährung Weitergabe interner vertraulicher Informationen an Dritte und unerlaubte Vorteilsgewährung ➝ IT-Sicherheitskonzepte, Zugangsbeschränkungen für vertrauliche Informationen EVN Geschäftsbericht 2007/08 57 Ausblick auf das Geschäftsjahr 2008/09 Der Geschäftserfolg der EVN im Energiebereich wird vor allem von den Preisen für Primärenergie und CO2-Emissionszertifikate sowie von den Strompreisen im Stromhandel auf den europäischen Spot- und Terminmärkten bestimmt. Zusätzlich wirkt die Entwicklung der Außentemperaturen auf die Verkaufsmengen der Produkte Strom, Gas und Wärme. Trotz starker Preissteigerungen auf den Energiemärkten konnte die EVN zum Teil dank einer erfolgreichen Beschaffungspolitik die Endkundenpreise für Strom und Gas seit Dezember 2006 stabil halten. Eine temporäre Erholung der Gaspreise konnte sogar in Form einer 7 %-igen Gaspreissenkung im Juni 2007 an die Endkunden weitergegeben werden. Nunmehr haben die Preissteigerungen auf den internationalen Rohstoff- und Energiemärkten ein so hohes Ausmaß erreicht, dass sich die EVN gezwungen sieht, per 1. November 2008 eine Anpassung der Endkundenpreise für Strom und Gas im Regionalmarkt Niederösterreich vorzunehmen, die jedoch im Laufe des Geschäftsjahres im Zuge der Erholung der Primärenergiepreise wieder angepasst werden. Die für das Geschäftsjahr 2008/09 erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung resultiert demnach aus folgenden Faktoren: –Im Business Unit Erzeugung wird aufgrund der aktuellen Entwicklung der Primärenergieeinsatzkosten und Stromhandelspreise mit einem stärkeren Einsatz der thermischen Kraftwerke gerechnet. Dies wird zu einem Anstieg der Umsatzerlöse und des Ergebnisses führen. –Im Business Unit Netze wird als Saldo der verbesserten Energieeffizienz im Haushaltsbereich und des zu erwartenden höheren Kraftwerkseinsatzes mit einer leichten Nachfrage- und damit Absatzsteigerung gerechnet. Hinsichtlich Tarifgestaltung wird mit keinen nennenswerten negativen Einflüssen auf die Netzerlöse gerechnet, womit das Ergebnis per Saldo stabil bleiben sollte. –Im Business Unit Vertrieb wird bei Strom infolge der verbesserten Energieeffizienz mit einer nur geringfügigen Absatzerhöhung und beim Gasvertrieb mit einem Rückgang aufgrund des Umstiegs auf andere Brennstoffe und Fernwärme gerechnet. Aufgrund der hohen Volatilitäten bei der Entwicklung der internationalen Energiepreise erscheint es schwierig, an das operative Ergebnis des Geschäftsjahres 2007/08 anschließen zu können. – Die Integration im Business Unit Südosteuropa wird planmäßig fortgesetzt und sollte insgesamt zu einer positiven Entwicklung führen. Der Geschäftsverlauf in Bulgarien wird von der erfolgreichen Bewältigung der geplanten Marktliberalisierung abhängen. In Mazedonien kann eine Ergebnisverbesserung aufgrund der problematischen regulatorischen Rahmenbedingungen und einer Änderung des Energiegesetzes nur durch deutliche Effizienzsteigerungen und eine weitere Reduktion der Netzverluste erreicht werden. – Das Ergebnis im Segment Umwelt wird stark vom projektspezifischen Charakter des Geschäftsfelds beeinflusst und sollte nach einem Rückgang im Geschäftsjahr 2007/08 sowohl umsatz- als auch erfolgsmäßig wieder ansteigen. Aufgrund des guten Auftragsstands wird im Wasserver- und -entsorgungsgeschäft mit einer positiven Entwicklung gerechnet, während im Abfallgeschäft die Akquisition neuer Großprojekte erst geplant ist. 58 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konzernlagebericht Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar –Im Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges wird ein mit dem Geschäftsjahr 2007/08 vergleichbares Niveau angestrebt, wenngleich die Entwicklung sehr stark mit dem weiteren Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung im Zusammenhang steht. Bei Eintreten der genannten Prämissen kann für das Geschäftsjahr 2008/09 in Summe mit einem starken Anstieg der Umsatzerlöse der EVN Gruppe gerechnet werden. Das operative Ergebnis sollte ebenfalls verbessert werden können, wenngleich aus heutiger Sicht nicht das Niveau des Rekordjahres 2006/07 erreicht werden wird. Bei einer Stabilisierung des Geld- und Kapitalmarkts wird ein leicht verbessertes Finanz­ergebnis erwartet, womit in Summe das Konzernergebnis über jenem des Geschäftsjahres 2007/08 liegen würde. Eine Fortsetzung der attraktiven Dividendenpolitik wird in Abstimmung mit dem wertorientierten Wachstumskurs angestrebt. Stabiles Fundament für weiteres Wachstum Für das Geschäftsjahr 2008/09 plant die EVN eine markante Erhöhung der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Die Großprojekte im Rahmen des Energiekonzepts Zentralraum Niederösterreich werden zügig fortgesetzt. Dieses Vorhaben konzentriert sich auf das Areal der EVN in Dürnrohr/Zwentendorf und umfasst die Kapazitätserweiterung der thermischen Abfallverwertungsanlage, den Anlagenausbau im Kraftwerk Dürnrohr zur Weiterverarbeitung der anfallenden Wärme aus der Müllverbrennungsanlage sowie den Bau der Fernwärme-Transportleitung von Dürnrohr nach St. Pölten. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei steigender Nachfrage werden die Investitionen in das niederösterreichische Strom- und Gasnetz auf hohem Niveau weitergeführt. In Südosteuropa wird fortlaufend in die weitere Modernisierung und den Ausbau der Netze investiert. Markante Erhöhung des Investitionsvolumens geplant Einschränkend sei jedoch angemerkt, dass die beschriebene mögliche Entwicklung der EVN Gruppe durch die rezessiven Wirkungen der sich zunehmend verstärkenden Finanz- und Wirtschaftskrise nicht unbeeinflusst bleiben könnte. Obwohl anzunehmen ist, dass die Betroffenheit im Energie- und Umweltgeschäft weniger stark ausfallen sollte als vergleichsweise in anderen Wirtschaftssektoren, muss gegebenenfalls auch damit gerechnet werden, dass das Ergebnis der EVN Gruppe des Geschäftsjahres 2008/09 unter den beschriebenen Erwartungen liegen kann. Maria Enzersdorf, am 20. November 2008 EVN AG Der Vorstand Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer Sprecher des Vorstands Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher EVN Geschäftsbericht 2007/08 59 Segmentberichterstattung Segmente im Überblick Energie Business Unit Erzeugung Business Unit Netze Business Unit Energiebeschaffung und -vertrieb Business Unit Südosteuropa Drei Segmente analog zur Konzernstruktur Umwelt Wasserver- und Abwasserentsorgung, thermische Abfallverwertung Strategische Beteiligungen und Sonstiges Strategische und sonstige Beteiligungen, Konzernfunktionen Die EVN berichtet seit 1. Oktober 2005 in drei Segmenten, die die Ausrichtung der Konzernstruktur widerspiegeln. Nachstehend werden die operative und finanzielle Entwicklung der Segmente beschrieben. Angaben zur Funktionsweise und strategischen Ausrichtung finden sich auf den Seiten 5ff und 12ff. Segment Energie Das Segment Energie setzt sich aus den Business Units Erzeugung, Netze, Energiebeschaffung und -vertrieb (in weiterer Folge nur „Vertrieb“ genannt) sowie Südosteuropa zusammen. Energiewirtschaftliche Kennzahlen Veränderung absolut 2007/08 2006/07 % 2005/06 4.022 3.451 571 16,5 4.556 davon Wärmekraftwerke 2.722 2.353 369 15,7 3.517 davon erneuerbare Energie 1.300 1.099 201 18,3 1.039 16.495 Stromerzeugung GWh Netzabsatz Strom 20.408 19.119 1.289 6,7 davon Österreich 7.476 7.247 229 3,2 7.279 davon Bulgarien 7.945 7.256 689 9,5 7.229 davon Mazedonien Gas1) 4.987 4.616 371 8,0 1.987 18.818 16.252 2.566 15,8 20.824 15.641 Energieverkauf an Endkunden Strom2) 19.372 18.043 1.329 7,4 Gas 6.759 5.603 1.156 20,6 7.580 Wärme3) 1.362 911 451 49,5 1.067 1) Inkl. Netzabsatz an Kraftwerke der EVN 2) In Bulgarien und Mazedonien entspricht der Energieverkauf an Endkunden in etwa dem derzeitigen Netzabsatz. 3) Ab 1.1.2008 inklusive Wärmeabsatz in Bulgarien („TEZ Plovdiv“) 60 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Segmentberichterstattung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Operative Entwicklung Im Berichtsjahr 2007/08 lag die Stromerzeugung der EVN mit 4.022 GWh um 16,5 % über dem Wert der Vergleichsperiode des Vorjahres. Sowohl die Stromerzeugung in eigenen Wärmekraftwerken, als auch jene aus erneuerbarer Energie trugen zu dieser positiven Entwicklung bei. Stromerzeugung: +16,5 % Einerseits bedingt durch die gegenüber dem Vorjahr signifikant höheren Spotmarkt-Preise, andererseits durch eine erhöhte Nachfrage lag die Stromerzeugung aus eigenen Wärmekraftwerken mit 2.722 GWh um 15,7 % über dem Vorjahreswert. Erstmalig konnten, wenn auch nur in geringem Umfang, thermische Erzeugungskapazitäten im Ausland genutzt werden. Der Anteil des Fernwärmekraftwerks TEZ Plovdiv an der Gesamterzeugung betrug 1,5 %. Begünstigt durch die außerordentlich vorteilhafte Wasserführung konnte die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie um 18,3 % auf 1.300 GWh gesteigert werden. Der Stromnetzabsatz der EVN konnte um 6,7 % auf 20.408 GWh angehoben werden. Besonders in ­Bulgarien und Mazedonien wurden mit einem Plus von 9,5 % bzw. 8,0 % auf 7.945 GWh bzw. 4.987 GWh beachtliche Steigerungen erzielt. Auch in Österreich legte der Stromnetzabsatz, wenn auch im Vergleich zu Bulgarien und Mazedonien deutlich schwächer, um 3,2 % auf 7.476 GWh zu. Der auf Witterungseinflüsse sensibler reagierende Gasbereich verzeichnete insbesondere aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr kälteren Temperaturen einen um 15,8 % höheren Netzabsatz in Höhe von 16.252 GWh auf 18.818 GWh. Netzabsatz: +6,7 % Der Stromverkauf der EVN an Endkunden lag witterungsbedingt mit 19.372 GWh um 7,4 % über dem Vorjahreswert. Im Geschäftsjahr 2007/08 betrug der Gasverkauf 6.759 GWh, um 20,6 % mehr als in der Vorperiode. Korrelierend dazu verläuft die Entwicklung im Wärmebereich. Neben der kalten Witterung und dem laufenden Netzausbau wurde durch den Einbezug des bulgarischen Fernwärmeversorgers TEZ Plovdiv für drei Quartale eine Steigerung des Wärmeverkaufs um 49,5 % von 911 GWh auf 1.362 GWh ermöglicht. Auf Österreich begrenzt legte der Wärmeabsatz um 29,2 % auf 1.176 GWh zu. Stromverkauf: +7,4 % Im Geschäftsjahr 2007/08 konnten auf Konzernebene 20,8 % (Vorjahr: 19,1 %) des abgesetzten Stroms aus eigener Produktion abgedeckt werden. Ohne Berücksichtigung des Energieverkaufs in Bulgarien und Mazedonien, wo derzeit noch keine nennenswerten Erzeugungskapazitäten zur Verfügung stehen, wurde ein Deckungsgrad von 60,9 % (Vorjahr: 55,9 %) erzielt. Deckungsgrad in der Gruppe: 20,8 % Umsatz- und Ertragsentwicklung Einhergehend mit der kälteren Witterung und den partiell durchgeführten Preisanpassungen in Südost­europa konnten die Außenumsätze des Segments Energie im Vorjahresvergleich um 12,9 % auf 2.182,3 Mio EUR gesteigert werden. Umsatz: +12,9 % Das EBITDA des Segments Energie stieg bedingt durch die energiewirtschaftlichen Entwicklungen um 26,9 Mio EUR bzw. 8,7 % auf 335,9 Mio EUR. Flexible Vermarktungsstrategien der Kraftwerkserzeugung und energiewirtschaftliche Optimierungen im Handelsbereich ermöglichten diese Entwicklung. EBITDA: +8,7 % Die Werthaltigkeitsprüfungen des Geschäftsjahres 2007/08 lösten Wertminderungen in Höhe von 13,4 Mio EUR (Vorjahr: 0,6 Mio EUR) sowie Zuschreibungen in Höhe von 1,4 Mio EUR (Vorjahr: 23,1 Mio EUR) aus. Per Saldo resultierte daraus ein negativer außerplanmäßiger Ergebniseffekt von –12,0 Mio EUR gegenüber einem Plus von 22,5 Mio EUR im Vorjahr. Effekt der diesjährigen Werthaltigkeitsprüfungen: –12,0 Mio EUR EVN Geschäftsbericht 2007/08 61 Das EBIT des Segments Energie verminderte sich dadurch um 17,1 Mio EUR bzw. 9,9 % auf 155,2 Mio EUR, wobei die positive Entwicklung der Business Units Netze und Südosteuropa nicht ausreichte, um die ­deutlichen Rückgänge in den Business Units Erzeugung und Vertrieb zu kompensieren. EBIT: –9,9 % Strom – Erzeugungs- und Verkaufsentwicklung in GWh Segment Energie 2007/08 Mio EUR 2006/07 Mio EUR Außenumsatz 2.182,3 1.932,7 249,6 12,9 20.000 Innenumsatz 15,2 10,7 4,5 42,6 11,3 –1.861,6 –1.634,5 –227,2 –13,9 –1.439,8 19.372 18.043 18.000 16.000 Operativer Aufwand EBITDA 15.641 Abschreibungen 14.000 Operatives Ergebnis (EBIT) 12.000 EBIT-Marge (%) 10.000 Finanzergebnis Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 1.761,7 335,9 309,0 26,9 8,7 333,2 –180,7 –136,7 –44,1 –32,2 –191,5 155,2 172,3 –17,1 –9,9 141,6 7,1 8,9 –1,8 –20,4 8,0 –31,1 –24,2 –6,9 –28,4 –12,0 8.000 Ergebnis vor Ertragsteuern 124,1 148,1 –24,0 –16,2 129,7 6.000 Gesamtvermögen 3.421,3 3.006,0 415,3 13,8 2.847,9 Gesamtschulden 2.240,6 1.929,8 310,9 16,1 1.949,4 346,1 222,0 124,1 55,9 239,7 4.000 4.556 3.451 4.022 Investitionen 2.000 2007/08 2006/07 2005/06 0 Stromverkauf an Endkunden Stromerzeugung Umsatz: +6,7 % Business Unit Erzeugung Das Business Unit Erzeugung umfasst die Stromerzeugung der EVN aus thermischen Quellen, Wasserkraft, Wind und Biomasse. Im Geschäftsjahr 2007/08 war ein starker Anstieg der Spotmarktpreise an den Strombörsen zu verzeichnen, relativiert wurde diese Entwicklung jedoch durch den rapiden Anstieg der Primärenergiepreise. Der Umsatz des Business Unit Erzeugung stieg aufgrund der höheren Stromerzeugung im Geschäftsjahr 2007/08 um 6,7 % auf 124,6 Mio EUR. Business Unit Erzeugung Umsatz EBIT: –29,1 % 62 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com 2007/08 Mio EUR 2006/07 Mio EUR Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 124,6 116,7 7,9 6,7 260,9 Operatives Ergebnis (EBIT) 47,9 67,6 –19,7 –29,1 85,6 Ergebnis vor Ertragsteuern 43,6 61,9 –18,3 –29,6 79,6 Investitionen 32,3 13,1 19,2 – 68,9 Aufgrund der vorjährigen Zuschreibung bei den Kraftwerken und gestiegener operativer Aufwendungen, vor allem im Personalbereich sowie im Material- und Betriebsaufwand, konnte diese Entwicklung jedoch nicht auf das EBIT übertragen werden. Das EBIT sank im Betrachtungszeitraum um 29,1 % auf 47,9 Mio EUR. Segmentberichterstattung Ausblick Aufgrund der aktuellen Entwicklung der Primärenergieeinsatzkosten und der Stromgroßhandelspreise rechnet die EVN im Business Unit Erzeugung für 2008/09 mit einem stärkeren Einsatz der thermischen Kraftwerke. Dies wird zu einem Anstieg der Umsatzerlöse und des Ergebnisses führen. Das mit Evonik Steag GmbH initiierte Kohlekraftwerk in Duisburg-Walsum, Deutschland, wird 2010 in Betrieb gehen; mit deutlichen Fortschritten in der Projektrealisierung wird im Geschäftsjahr 2008/09 gerechnet. Die EVN ist an diesem Projekt mit 49,0 % beteiligt und konsolidiert die Projektgesellschaft at Equity. Nach Inbetriebnahme des Kraftwerks kann die Stromproduktion der EVN deutlich gesteigert werden. Eingehend geprüft wird derzeit der Ausbau von erneuerbaren Energieprojekten (Windkraft und Photovoltaik) in Südosteuropa. Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Volatile Strommärkte Business Unit Netze Dieses Business Unit umfasst primär den Betrieb von Strom- und Gasnetzen in Österreich sowie von Netzen für den Kabel-TV- und Telekommunikationsbereich und somit im Wesentlichen die EVN Netz GmbH und die Kabelsignal AG. Die Netznutzungstarife für das Gasnetz sind durch den Regulator mit Wirkung vom 1. Jänner 2007 um durchschnittlich 4,0 % gesenkt worden. Im Bereich des Stromnetzes kam es im Rahmen der Tarifrunde per Jänner 2008 aufgrund des Anreizregulierungsmodells zu keiner Senkung der Strom-Systemnutzungstarife. Per 1. Februar 2008 ist das System der Anreizregulierung auch im Gasnetzbereich in Kraft getreten. Für einen Haushaltskunden mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 15.000 KWh ergibt sich auf Basis der neuen Tarifverordnung eine Reduktion des Entgelts für die Nutzung des Gasnetzes von rund 2,0 %. Eine erstmalige Anpassung der Gas-Netznutzungstarife basierend auf der Methodik der Anreizregulierung ist per 1. Jänner 2009 zu erwarten. Business Unit Netze Umsatz 2007/08 Mio EUR 2006/07 Mio EUR Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 474,7 448,0 26,7 6,0 467,1 Operatives Ergebnis (EBIT) 58,0 37,9 20,2 53,3 12,5 Ergebnis vor Ertragsteuern 43,1 29,6 13,5 45,7 4,9 140,0 104,7 35,3 33,7 103,4 Investitionen Anreizregulierung im Gasnetzbereich Durch die Erhöhung des Netzabsatzes im Strombereich um 3,2 % und im Gasbereich um 15,8 % konnte der Netzumsatz trotz der Tarifsenkung im Gasnetz um 25,6 Mio EUR bzw. 7,6 % auf 364,5 Mio EUR erhöht werden. In Summe weist das Business Unit Netze trotz geringerer Umsätze im Kabel-TV- und Telekom­ bereich aufgrund höherer Verrechnungen von Konzerndienstleistungen einen Umsatzanstieg von 6,0 % bzw. 26,7 Mio EUR auf 474,7 Mio EUR aus. Umsatz: +6,0 % Leichte Anstiege in sämtlichen Aufwandspositionen konnten durch einen Anstieg der sonstigen betrieb­ lichen Erträge mehr als ausgeglichen werden, woraus eine Erhöhung des EBIT um 53,3 % bzw. 20,2 Mio EUR auf 58,0 Mio EUR resultierte. EBIT: +53,3 % Der Anstieg der Investitionen ist auf Verbesserungen der Versorgungssicherheit und den Netzausbau im Stromnetz zurückzuführen. Im Vordergrund standen dabei der Ausbau und die Erneuerung von Hochspannungsanlagen sowie der Neubau von Umspannwerken. EVN Geschäftsbericht 2007/08 63 Ausblick Unter der Annahme eines durchschnittlichen Temperaturverlaufs gehen wir im Geschäftsjahr 2008/09 – trotz der verbesserten Energieeffizienz vor allem im Haushaltsbereich – von einem konstanten Absatz der Strom- und Gasnetze aus. Aufgrund der per 1. Februar 2008 eingeführten fünfjährigen Anreizregulierung im Gasnetzbereich wird per 1. Jänner 2009 eine erstmalige Anpassung der Gas-Netznutzungstarife erwartet. Im Benchmarking der österreichischen Gasnetzbetreiber hat sich das Netz der EVN als effizient erwiesen, weshalb mit keinen nennenswerten negativen tarifbedingten Einflüssen auf die Gasnetzerlöse zu rechnen ist. 2009 bildet das letzte Jahr der ersten vierjährigen Regulierungsperiode im Stromnetzbereich; für die Tarifrunde im Jänner 2009 werden stabile Systemnutzungstarife erwartet. In Summe wird aufgrund der verbesserten Energieeffizienz im Haushaltsbereich und des zu erwartenden höheren Kraftwerkseinsatzes mit einer leichten Umsatzsteigerung gerechnet. Im Bereich Kabel-TV und Telekommunikation sollte dank weiterer Netzzukäufe eine leichte Umsatzsteigerung möglich sein. Die Stromnetze der EVN werden kontinuierlich modernisiert und um neue Kundenanschlüsse erweitert, das Investitionsvolumen im Geschäftsjahr 2008/09 wird auf Vorjahresniveau bleiben. Die Investitionen im Gasnetz werden deutlich erhöht. Mehr Stabilität im Ergebnis durch Anreizregulierung Business Unit Vertrieb Das Business Unit Vertrieb erfasst die Beschaffung, den Handel mit und den Verkauf von Strom und Gas im Rahmen der EnergieAllianz sowie von Wärme. Rückwirkend per 1. Oktober 2007 wurde das Wärmegeschäft der EVN aus der EVN AG ausgegliedert und in der neu gegründeten EVN Wärme GmbH, Maria Enzersdorf, („EVN Wärme“), gebündelt, die fortan für die Belieferung der Kunden mit Wärme, Gas, KWKWärme, Biogas-Wärme, solarer Energie und anderen Energieträgern verantwortlich ist. Business Unit Vertrieb Umsatz Wärme – Verkaufsentwicklung in GWh 1.176 1.200 1.000 967 1.033 1.067 911 800 600 64 2007/08 2006/07 2005/06 2004/05 2003/04 200 2006/07 Mio EUR Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 999,0 925,1 74,0 8,0 628,5 Operatives Ergebnis (EBIT) 32,8 63,6 –30,8 –48,5 26,3 Ergebnis vor Ertragsteuern 43,7 69,6 –25,9 –37,2 35,7 Investitionen 20,6 21,0 –0,4 –1,8 37,0 Das Business Unit Vertrieb verzeichnete im Geschäftsjahr 2007/08 einen Umsatzanstieg von 8,0 % bzw. 74,0 Mio EUR auf 999,0 Mio EUR. Neben deutlichen, witterungsbedingten Mengenzuwächsen besonders in den Bereichen Gas und Wärme führten die mit 1. Dezember 2006 aufgrund von gestiegenen Primärenergiepreisen notwendig gewordenen Verkaufspreisanpassungen sowie die Weitergabe der Mehrkosten für Ökostrom zu diesem Anstieg. Bei konstanten Endkundenpreisen ließ sich dieser Anstieg nicht auf das EBIT übertragen. Ein massiver Anstieg der Aufwendungen für Fremdstrombezug und Energieträger, aber auch höhere Personal- und Abschreibungsaufwendungen führten in Summe zu einem Rückgang des EBIT um 48,5 % auf 32,8 Mio EUR. Die Investitionstätigkeit des Business Units wurde auf hohem Niveau fortgesetzt, so wurde beispielsweise der Bau der Fernwärmetransportleitung von Dürnrohr nach St. Pölten begonnen. 400 0 2007/08 Mio EUR EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Ausblick Während im Stromvertrieb infolge der verbesserten Energieeffizienz mit einer nur geringfügigen Absatzerhöhung gerechnet wird, wird im Gasvertrieb vor allem aufgrund des Umstiegs auf andere Brennstoffe und Fernwärme ein leichter Absatzrückgang erwartet. Die Weitergabe eines Teils der stark gestie- Segmentberichterstattung genen Beschaffungspreise an die Endkunden per 1. November 2008 wird im Strom- und Gasbereich eine Umsatzverbesserung ermöglichen. Das operative Ergebnis des Business Units kann jedoch aufgrund der enormen Volatilitäten bei den internationalen Energiepreisen auf den Großhandelsmärkten unter dem Vorjahresniveau bleiben. Im Wärmebereich wird 2008/09 ein stabiler Verlauf der Absatzmenge erwartet; aufgrund der laufenden Projekte wird mit einem deutlichen Absatz- und Umsatzwachstum erst im Geschäftsjahr 2009/10 gerechnet. Bedingt durch die Realisierung der Fernwärmetransportleitung von Dürnrohr nach St. Pölten bleiben die Investitionen im Wärmebereich auf hohem Niveau. Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Unverändert schwierige Rahmenbedingungen Business Unit Südosteuropa Seit Dezember 2007 erfasst das Business Unit Südosteuropa zusätzlich zu den bulgarischen und mazedonischen Tochtergesellschaften auch die Aktivitäten des bulgarischen Fernwärmeversorgers EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD, Plovdiv, Bulgarien („TEZ Plovdiv“). Der Vergleich mit den Zahlen früherer Geschäfts­ perioden ist daher nur eingeschränkt möglich. Business Unit Südosteuropa Umsatz 2007/08 Mio EUR 2006/07 Mio EUR Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 754,3 623,9 130,4 20,9 467,6 Operatives Ergebnis (EBIT) 16,5 3,3 13,2 – 17,3 Ergebnis vor Ertragsteuern –6,3 –13,0 6,7 51,6 9,3 153,2 83,2 70,0 84,1 30,5 Investitionen Nach Absatzsteigerungen von 9,5 % in Bulgarien bzw. 8,0 % in Mazedonien sowie geringfügigen Preis­ erhöhungen im Juli 2007 in Bulgarien bzw. April 2007 in Mazedonien weist das Business Unit Südosteuropa für das Geschäftsjahr 2007/08 einen Umsatzanstieg von 20,9 % auf 754,3 Mio EUR aus. Umsatz: +20,9 % EBIT: +13,2 Mio EUR Abgeschwächt wurde diese positive Entwicklung durch den dazu korrespondierenden Anstieg der Aufwendungen für die Energiebeschaffung. Weiters erhöhten sich die Abschreibungen durch das Investitionsprogramm und die außerplanmäßigen Wertminderungen aufgrund von Werthaltigkeitsprüfungen in Bulgarien. Berücksichtigt man die gestiegenen Aufwendungen für das Instandhaltungsprogramm und die – gegenüber dem Vorjahr durch die Rückstellung für Netzzutritte negativ belasteten – rückläufigen operativen Aufwendungen fällt der Anstieg im EBIT mit 13,2 Mio EUR auf 16,5 Mio EUR jedoch noch immer deutlich aus. Ausblick Die Integration der Geschäftseinheiten in Südosteuropa schreitet zügig und planmäßig voran. Die Energienachfrage stützt sich auf ein deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegendes Wirtschaftswachstum, dennoch wird der Zeitraum für die Restrukturierungen in Bulgarien wie auch in Mazedonien auf etwa fünf bis sieben Jahre veranschlagt. Die bulgarische Volkswirtschaft wächst robust, weist wiederholt Wachstumsraten von etwa 5,5 % aus und gilt als wichtiger Treiber der Energienachfrage. Die Inflationsprognose geht – nach der Kostenexplosion von 13,0 % im Jahr 2008 – weiterhin von einer zweistelligen Wachstumsrate aus. Die inflationsbedingten Lohnkostensteigerungen können zum Teil durch Restrukturierungsmaßnahmen kompensiert werden. Die völlige Marktliberalisierung im Jahr 2007 stellt alle Strommarktteilnehmer vor eine neue Herausforderung. Planmäßige Integration Strommarktliberalisierung in Bulgarien EVN Geschäftsbericht 2007/08 65 Die mit 1. Juli 2008 in Kraft getretene fünfjährige Regulierungsperiode macht die immer noch unzufriedenstellenden Rahmenbedingungen zum Teil stabiler und kalkulierbarer. Um für den Wettbewerb gerüstet zu sein und die Kundenbasis auszubauen, hat die EVN schon im Geschäftsjahr 2006/07 Handelsgesellschaften gegründet. Durch die steigende Stromnachfrage in Kombination mit der Marktliberalisierung und erforderlichen Neuinvestitionen in Kraftwerke wird sich das Preisniveau schrittweise an den west­ europäischen Durchschnitt annähern. Die Umstrukturierung der Mitte Dezember 2007 erstkonsolidierten Fernwärmegesellschaft TEZ Plovdiv läuft plangemäß. Derzeit wird die Errichtung einer neuen CogenerationAnlage geprüft. Kaum Anzeichen der Marktliberalisierung in Mazedonien In Mazedonien trat im September 2008 ein neues Energiegesetz in Kraft. Die geänderten Rahmenbedingungen für die Energiebeschaffung können künftig zu negativen Auswirkungen auf die Ertragslage führen. Durch das Mitwirken bei der Überarbeitung des neuen Preisregelwerks und der zugehörigen Marktregeln konnte das EVN Tochterunternehmen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität leisten. Einhergehend mit der prognostizierten Konjunkturerholung und einem Wirtschaftswachstum von 4,5 % wird ein Anstieg der Stromnachfrage erwartet. Der mazedonische Strommarkt zeigt kaum Liberalisierungstendenzen. Ergebnisverbesserungen können somit vorwiegend nur über die Verringerung der Netzverluste und Effizienzsteigerungen realisiert werden. Neben den damit verbundenen Bemühungen werden in Abstimmung mit den Arbeitnehmervertretern Rahmenbedingungen für ein zweites – auf Freiwilligkeit basierendes – Personalreduktionsprogramm erarbeitet. Das Investitionsvolumen für die Instandhaltung und Verbesserung der Netzinfrastrukturen wird auch im Geschäftsjahr 2008/09 ein hohes Niveau erreichen und im Einklang mit der Erfüllung der Investitionsverpflichtung, die aus dem Privatisierungsvertrag resultiert, stehen. Darunter fallen auch Revitalisierungsarbeiten von elf unternehmenseigenen Wasserkraftwerken, die bis Ende 2009 auf Hochtouren laufen. Segment Umwelt Wasser, Abwasser, Abfall Das Segment Umwelt umfasst das Wasser-, Abwasser- und Abfallgeschäft der EVN Gruppe in Niederösterreich und Zentral- und Osteuropa. Segment Umwelt Außenumsatz Innenumsatz Operativer Aufwand EBITDA –90,5 –32,9 9,4 1,8 19,2 9,6 –156,1 –230,6 74,5 32,3 –233,7 290,1 53,8 –14,3 –26,5 66,0 1,6 10,0 –20,1 Operatives Ergebnis (EBIT) 25,4 38,1 –12,7 –33,3 45,9 EBIT-Marge (%) 13,0 13,4 –0,4 –3,1 15,3 Finanzergebnis 17,9 13,1 4,9 37,2 –11,1 Gesamtschulden Investitionen www.global-reports.com 275,1 11,2 2005/06 Mio EUR –15,8 Ergebnis vor Ertragsteuern EVN Geschäftsbericht 2007/08 184,6 Veränderung Mio EUR % 39,6 Gesamtvermögen 66 2006/07 Mio EUR –14,2 Abschreibungen 2007/08 Mio EUR 43,3 51,1 –7,8 –15,3 34,9 1.083,8 1.049,5 34,3 3,3 929,9 801,0 806,9 –5,8 –0,7 761,5 67,9 53,6 14,3 26,7 9,6 Segmentberichterstattung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Das Segment Umwelt verzeichnete im Geschäftsjahr 2007/08 einen Rückgang der Umsatzerlöse um 90,5 Mio EUR auf 184,6 Mio EUR. Projektspezifischer Umsatzrückgang Ein Hauptgrund dieser Entwicklung lag im erfolgreichen Abschluss des Großprojekts zur Errichtung einer thermischen Abfallverwertungsanlage in Moskau, der im Geschäftsjahr 2006/07 umsatzwirksam wurde. Diverse kleinere Neuprojekte konnten das Volumen dieses Projekts nicht kompensieren. Wasser: Großprojekt Moskau abgeschlossen Analog dazu reduzierte sich der Material- und Betriebsaufwand aus dem Projektgeschäft. Unter Berücksichtung eines geringen Anstiegs der sonstigen operativen Aufwendungen ergibt sich ein Rückgang im EBIT von 12,7 Mio EUR auf 25,4 Mio EUR. Der Rückgang des Ergebnisses vor Ertragsteuern um 7,8 Mio EUR auf 43,3 Mio EUR fiel hingegen aufgrund der guten Entwicklung des Finanzergebnisses geringer aus. Die höheren Zinserträge aus den Leasingzahlungen für die in Moskau errichtete Trinkwasseranlage und die ebenfalls bereits übergebene Moskauer Abfallverwertungsanlage konnten das bedingt durch die Fertigstellung niedrigere Beteiligungsergebnis für die Kläranlage der Stadt Zagreb mehr als ausgleichen, wodurch ein Anstieg des Finanzergebnisses möglich wurde. Abfallverwertung: Großprojekt Moskau fertig, Kapazitätserweiterung am Heimmarkt begonnen Die WTE konnte 2007/08 wichtige Projekte abschließen bzw. neue initiieren. Mit dem Auftrag Kielce hat die WTE als Konsortialführer im Mai 2008 ein weiteres Großprojekt in Polen akquiriert, nachdem bereits im Jänner 2008 der Auftrag für den Bau der größten Abwasserreinigungsanlage des Landes in Warschau mit einer Kapazität von 300.000 Einwohnerwerten erteilt wurde. In Litauen konnte die WTE zwei neue Projekte – jeweils im Konsortium mit lokalen Partnern – gewinnen. Im Juni 2008 wurde die Kläranlage Anthoupolis in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia – anschließend mit einer zehnjährigen Betriebsführung – eröffnet. Die WTE hat im Sommer eine Meerwasserentsalzungsanlage in Budva, Montenegro, errichtet und für eine zehnjährige Betriebsführung übernommen. Nach der Berichtsperiode hat die WTE im Oktober 2008 einen Auftrag zum Bau der Schlammbehandlungsanlage mit einer Kapazität von 600.000 Einwohnergleichwerten für die litauische Hauptstadt Vilnius erhalten. Expansionsfokus neue EU-Mitgliedsstaaten Wasser – Verkaufsentwicklung in Mio m3 27 26,0 26 25,2 25 24,7 24,3 Ausblick Das Ergebnis im Segment Umwelt wird stark vom projektspezifischen Charakter des Geschäftsfelds beeinflusst und sollte nach einem Rückgang im Geschäftsjahr 2007/08 sowohl umsatz- als auch erfolgsmäßig wieder ansteigen. Aufgrund des guten Auftragsstands wird im Wasserver- und -entsorgungsgeschäft mit einer positiven Entwicklung gerechnet, während im Abfallgeschäft die Akquisition neuer Großprojekte erst geplant ist. 24 23,7 2007/08 2006/07 2005/06 0 2004/05 23 2003/04 Mit der Übernahme der Trinkwasserversorgung der Gemeinden Maria Lanzendorf, Langau, Ottenthal und Glinzendorf wurde die Anzahl der von EVN Wasser direkt versorgten Wasserkunden von 30.800 im Vorjahr auf 41.500 erhöht. Die Erweiterung der thermischen Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr um die Linie 3 wurde im Juni 2007 begonnen, die Baufortschritte liegen im Terminplan: Bis September 2008 wurden die Bauarbeiten für die Bereiche Kessel, Rauchgasreinigung, Bunker und Vorbunker fertiggestellt. Die Erweiterungen der Gleisanlagen für den Transport liegen ebenso im Zeitplan. Ergebnisverbesserung aufgrund neuer Projekte EVN Geschäftsbericht 2007/08 67 Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges Strategische Beteiligungen Dieses Segment erfasst die strategischen Beteiligungen der EVN an der Verbundgesellschaft, der Burgenland Holding AG und RAG-Beteiligungs-AG sowie sonstige Beteiligungen, die nicht zum Kerngeschäft der EVN zählen und deshalb nicht direkt einer strategischen Geschäftseinheit zugeordnet sind. Zudem sind in diesem Segment die zentralen Konzernfuktionen sowie auch Gesellschaften abgebildet, die Konzerndienstleistungen innerhalb der EVN Gruppe erbringen. Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges 2007/08 Mio EUR 2006/07 Mio EUR Außenumsatz 30,1 25,3 4,8 19,0 19,8 Innenumsatz 56,8 49,0 7,8 16,0 48,5 Operativer Aufwand –99,1 –85,8 –13,3 –15,5 –69,5 EBITDA –12,1 –11,5 –0,6 –5,6 –1,1 –1,8 –1,6 –0,3 –16,4 –2,1 Operatives Ergebnis (EBIT) –13,9 –13,0 –0,9 –6,9 –3,2 EBIT-Marge (%) –16,0 –17,6 1,5 8,6 –4,7 Finanzergebnis 87,3 110,3 –22,9 –20,8 151,0 Abschreibungen Ergebnis vor Ertragsteuern Veränderung Mio EUR % 2005/06 Mio EUR 73,4 97,2 –23,8 –24,5 147,9 Gesamtvermögen 3.136,7 3.005,9 130,9 4,4 2.880,6 Gesamtschulden 1.303,6 1.221,8 81,7 6,7 1.149,7 1,6 2,1 –0,5 –24,5 2,2 Investitionen Segmentergebnis Verschlechterung infolge der weltweiten Finanzkrise Bei einem nahezu stabilen Zinsergebnis reduzierte sich das Finanzergebnis des Segments Strategische Beteiligungen und Sonstiges trotz des gestiegenen At-Equity-Ergebnisses – vor allem aus der RAG – und der erhöhten Dividende der Verbundgesellschaft deutlich um 20,8 % bzw. 22,9 Mio EUR auf 87,3 Mio EUR. Ausgelöst wurde dieser Rückgang in erster Linie durch negative Erfolgsbeiträge aus der Entwicklung der Investmensfonds und der Veranlagung der kurzfristigen Liquidität in Wertpapiere, die der generell negativen Entwicklung der Finanzmärkte entsprechen. Unter Berücksichtigung des negativen EBIT aufgrund der Aufwendungen der zentralen Konzernbereiche ergibt sich ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 73,4 Mio, das um 24,5 % bzw. 23,8 Mio unter dem Vorjahresniveau liegt. Ausblick Nach der Finanz- und Bankenkrise, die sich im Geschäftsjahr 2007/08 negativ auf das Finanzergebnis des Segments ausgewirkt hat, geht die EVN für das Geschäftsjahr 2008/09 von einer entsprechenden Erholung aus. Die positive Entwicklung der strategischen Beteiligungen sollte sich weiterhin fortsetzen, wodurch auch insgesamt ein Ergebnisanstieg dieses Segments erwartet wird. 68 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Inhalt Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Konzernabschluss 2007/08 Nach International Financial Reporting Standards Konzern-Bilanz 70 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 71 Konzern-Geldflussrechnung 72 Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals 73 Konzernanhang 74 Grundsätze der Rechnungslegung 76 Konsolidierung 81 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 91 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 109 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 115 Sonstige Angaben Beteiligungen der EVN 124 Berichterstattung nach IFRS 128 Bestätigungsvermerk 131 EVN Geschäftsbericht 2007/08 69 Konzern-Bilanz Erläuterung1) 30.9.2008 TEUR 30.9.2007 TEUR Aktiva Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte 24 357.549,5 327.857,2 Sachanlagen 25 2.391.972,3 2.149.128,1 At Equity einbezogene Unternehmen 26 641.490,1 460.310,7 Andere finanzielle Vermögenswerte 27 1.723.504,2 1.613.362,0 Aktive latente Steuern 40 912,0 1.032,4 Übrige langfristige Vermögenswerte 28 596.987,2 614.303,8 5.712.415,3 5.165.994,3 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte 29 97.551,7 84.127,5 Kurzfristige Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte 30 569.376,3 539.900,1 Liquide Mittel 31 256.932,5 471.904,1 923.860,5 1.095.931,6 6.636.275,7 6.261.925,9 32–37 2.975.927,3 2.788.012,5 38 232.532,3 226.720,8 3.208.459,6 3.014.733,3 Summe Aktiva Passiva Eigenkapital Anteile der Aktionäre der EVN AG Anteile anderer Gesellschafter Langfristige Schulden Langfristige Finanzverbindlichkeiten 39 1.358.888,1 1.172.612,3 Latente Steuerverbindlichkeiten 40 420.022,5 399.807,9 Langfristige Rückstellungen 41 456.363,3 457.122,7 Vereinnahmte Baukosten- und Investitionszuschüsse 42 354.322,2 324.041,4 Übrige langfristige Verbindlichkeiten 43 65.684,4 46.968,7 2.655.280,3 2.400.553,0 247.233,6 Kurzfristige Schulden Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 44 153.904,0 Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten 45 60.479,4 58.870,5 Lieferantenverbindlichkeiten 46 283.695,6 297.980,0 Kurzfristige Rückstellungen 47 96.410,8 92.956,6 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 48 178.045,9 149.598,9 Summe Passiva 1)Die Erläuterungen im Konzernanhang sind integrierender Bestandteil dieser Konzern-Bilanz. 70 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com 772.535,8 846.639,6 6.636.275,7 6.261.925,9 Konzern-Bilanz Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Umsatzerlöse Erläuterung1) 2007/08 TEUR 2006/07 TEUR 49 2.397.001,9 2.233.124,3 Bestandsveränderungen –1.745,8 –5.098,3 Aktivierte Eigenleistungen 13.500,9 13.353,7 50 50.863,8 45.585,5 Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen 51 –1.657.571,5 –1.511.279,0 Personalaufwand 52 –304.436,8 –288.893,2 Abschreibungen 53 –195.681,3 –153.339,9 Sonstige betriebliche Aufwendungen 54 –135.326,7 –136.138,3 166.604,3 197.314,9 89.844,7 Sonstige betriebliche Erträge Operatives Ergebnis (EBIT) Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen 55 95.721,2 Ergebnis aus anderen Beteiligungen 56 41.307,0 37.160,6 Zinserträge 57 49.934,1 31.467,0 Zinsaufwendungen 57 –84.921,3 –75.835,0 Sonstiges Finanzergebnis 57 –33.186,2 7.487,9 68.854,8 90.125,3 235.459,2 287.440,2 Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern 58 Ergebnis nach Ertragsteuern –5.616,2 –28.462,2 229.843,0 258.978,0 davon Ergebnisanteil anderer Gesellschafter Ergebnisanteil der Aktionäre der EVN AG (Konzernergebnis) Ergebnis je Aktie in EUR2) Dividende je Aktie in EUR 59 42.906,1 31.948,3 186.936,8 227.029,7 1,14 1,393) 4) 0,3753) 0,370 1) Die Erläuterungen im Konzernanhang sind integrierender Bestandteil dieser Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung. 2) Verwässert ist gleich unverwässert 3) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 4) Vorschlag an die Hauptversammlung EVN Geschäftsbericht 2007/08 71 Konzern-Geldflussrechnung 2007/08 2006/07 Ergebnis vor Ertragsteuern 235.459,2 287.440,2 +Abschreibungen/– Zuschreibungen auf langfristige Vermögenswerte 195.681,3 153.339,9 –1.621,4 –10.205,4 TEUR –Nicht zahlungswirksames Ergebnis von at Equity einbezogenen Unternehmen –Gewinne/+ Verluste aus Fremdwährungsbewertungen +/– Übriges nicht zahlungswirksames Finanzergebnis –Auflösung von Baukosten- und Investitionszuschüssen –Gewinne/+ Verluste aus dem Abgang von Vermögenswerten des Investitionsbereichs +Zunahme/– Abnahme von langfristigen Rückstellungen Cash Flow aus dem Ergebnis –Zunahme/+Abnahme der kurzfristigen Vorräte und der kurzfristigen Forderungen +Zunahme/– Abnahme von kurzfristigen Rückstellungen +Zunahme/– Abnahme der Lieferantenverbindlichkeiten sowie der übrigen Verbindlichkeiten –69,3 –105,0 29.671,8 –5.644,4 –29.507,6 –27.835,1 –840,2 –331,4 –2.115,3 15.482,2 426.658,4 412.140,9 –60.927,1 – 89.812,1 3.348,9 –9.623,2 41.999,6 47.747,4 –Zahlungen für Ertragsteuern –28.487,0 –17.623,6 Cash Flow aus dem operativen Bereich 382.592,7 342.829,4 +Einzahlungen aus Anlagenabgängen 5.270,2 2.675,4 +Einzahlungen aus Baukosten- und Investitionszuschüssen 59.191,1 64.419,0 +Einzahlungen aus Abgängen von Finanzanlagen und übrigen langfristigen Vermögenswerten 46.859,0 201.943,8 +Einzahlungen aus Abgängen von kurzfristigen Finanzinvestitionen1) 352.423,2 81.513,9 –Nettoauszahlung für Unternehmenserwerbe –35.021,9 – –Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen –414.816,8 –273.341,9 –Auszahlungen für Zugänge von Finanzanlagen und übrigen langfristigen Vermögenswerten –233.723,0 –183.122,0 –Auszahlungen für Zugänge von kurzfristigen Finanzinvestitionen –107.001,5 –189.244,1 Cash Flow aus dem Investitionsbereich –326.819,7 –295.155,9 –Gezahlte Dividende an Aktionäre der EVN AG –61.322,2 –57.234,0 –Gezahlte Dividende an Minderheitengesellschafter vollkonsolidierter Tochterunternehmen –36.420,7 –35.147,0 1) –4.753,9 – +Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten – Rückkauf von eigenen Anteilen 404.183,4 128.268,3 –Auszahlungen für die Tilgung von Finanzverbindlichkeiten –317.712,7 –106.002,3 Cash Flow aus dem Finanzierungsbereich –16.026,1 –70.115,0 39.747,0 –22.441.4 54.356,0 76.797,4 Cash Flow gesamt Fondsveränderungen1) 1)In dieser Position wird die Veränderung von Wertpapieren ausgewiesen, die zur Veranlagung der kurzfristigen Liquidität dienen, jedoch nicht die Kriterien für die Einstufung als Cash-Äquivalente gemäß IFRS erfüllen. Siehe Erläuterung 60. Geldflussrechnung. 72 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Fonds liquider Mittel am Anfang der Periode Währungsdifferenzen 14,5 – Fonds liquider Mittel am Ende der Periode 94.117,5 54.356,0 Cash Flow gesamt 39.747,0 –22.441,4 Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Konzern-Geldflussrechnung Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals TEUR Stand 30.9.2006 Grundkapital 99.069,4 Kapitalrücklagen NeubewertungsGewinnrücklage rücklagen gem. IFRS 3 309.361,9 1.255.634,2 7.050,6 UnterBewerschiedstungsbetrag rücklage Währungsgem. IAS 39 umrechnung 851.897,6 262,4 Eigene Anteile Anteile der Aktionäre der EVN AG Anteile anderer Gesellschafter Summe – 2.523.276,1 232.676,8 2.755.952,9 Direkt im Eigenkapital erfasste Ergebnisse nach Ertragsteuern aus... Währungsdifferenzen – – – – – 842,0 – 842,0 – 842,0 Marktbewertung von Wertpapieren – – – – 69.369,6 – – 69.369,6 – 69.369,6 Cash Flow Hedges – – – – 16.806,9 – – 16.806,9 – 16.806,9 At Equity einbezogenen Unternehmen – – – – 7.886,5 – – 7.886,5 –786,8 7.099,7 Übrigen Veränderungen – – 35,8 – – – – 35,8 –36,0 –0,1 Summe im Eigenkapital erfasste Ergebnisse nach Ertragsteuern – – 35,8 – 94.063,0 842,0 – 94.940,8 –822,7 94.118,0 Ergebnis nach Ertragsteuern 2006/07 – – 227.029,7 – – – – Gesamtergebnis der Periode – – 227.065,5 – 94.063,0 842,0 Dividende 2005/06 – – –57.234,0 – – – – – – – – 7.050,6 945.960,7 1.104,4 – 2.788.012,5 226.720,8 3.014.733,3 Aktienerwerb von vollkonsolidierten Unternehmen Stand 30.9.2007 – 99.069,4 309.361,9 1.425.465,7 227.029,7 31.948,3 258.978,0 321.970,5 31.125,5 353.096,0 – –57.234,0 –35.147,0 –92.381,1 – – –1.934,5 –1.934,5 Direkt im Eigenkapital erfasste Ergebnisse nach Ertragsteuern aus... Währungsdifferenzen – – – – – 1.032,3 – 1.032,3 – 1.032,3 Marktbewertung von Wertpapieren – – – – 81.097,5 – – 81.097,5 – 81.097,5 Cash Flow Hedges – – – – –7.502,8 – – –7.502,8 – –7.502,8 At Equity einbezogenen Unternehmen – – – – –7.573,2 – – –7.573,2 –673,9 –8.247,1 Summe im Eigenkapital erfasste Ergebnisse nach Ertragsteuern – – – – 66.021,4 1.032,3 – 67.053,8 –673,9 66.379,9 Ergebnis nach Ertragsteuern 2007/081) – – 186.936,8 – – – – 186.936,8 42.906,1 229.843,0 – – 186.936,8 – 66.021,4 1.032,3 – 253.990,6 42.232,3 296.222,8 200.930,6 –200.930,6 – – – – – – – – –4.753,9 – –4.753,9 –61.322,2 –36.420,7 –97.742,9 Gesamtergebnis der Periode Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln Erwerb eigener Anteile – – – – – – –4.753,9 Dividende 2006/07 – – –61.322,2 – – – Stand 30.9.2008 300.000,0 108.431,3 1.551.080,5 7.050,6 1.011.982,0 – 2.136,7 –4.753,9 2.975.927,3 232.532,3 3.208.459,6 1) Aus dem Ergebnis wird der Hauptversammlung eine Gewinnausschüttung von 0,370 EUR je Aktie vorgeschlagen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 73 Konzernanhang Grundsätze der Rechnungslegung 1. Allgemeines Die EVN AG als Mutterunternehmen des EVN Konzerns („EVN“) ist ein in 2344 Maria Enzersdorf ansässiges, führendes börsenotiertes Energie- und Umweltdienstleistungsunternehmen, das seine Aktivitäten auf die Bereiche Energie und Umwelt konzentriert (siehe auch Erläuterung 61. Segmentberichterstattung). Neben der Versorgung des niederösterreichischen Heimmarkts konnte sich die „EVN“ in der Energiewirtschaft erfolgreich in Bulgarien und Mazedonien positionieren. Im Umweltbereich werden über Tochtergesellschaften Kunden in 14 Ländern erfolgreich in den Bereichen Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und thermische Abfallverwertung serviciert. Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt. Das Geschäftsjahr des Mutterunternehmens umfasst den Zeitraum 1. Oktober bis 30. September. Im Konzern erfolgt die Bilanzierung und Bewertung nach einheitlichen Kriterien. Weichen Abschlussstichtage der einbezogenen Unternehmen von jenem des Mutterunternehmens ab, werden Zwischenabschlüsse auf den Konzernbilanzstichtag erstellt. Die einbezogenen Abschlüsse aller nach nationalen Vorschriften prüfungspflichtigen oder freiwillig geprüften in- und ausländischen Unternehmen wurden von unabhängigen Wirtschaftsprüfern auf ihre Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs) geprüft. Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Konzern-Bilanz sowie in der Konzern-Gewinn-und-VerlustRechnung Posten zusammengefasst und im Konzernanhang nach dem Prinzip der Wesentlichkeit gesondert aufgeführt und erläutert. Der Konzernabschluss wird zum Zweck der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit, sofern nicht anders angegeben, grundsätzlich in Tausend Euro (TEUR) ausgewiesen. Durch die kaufmännische Rundung von Einzelpositionen und Prozentangaben kann es zu geringfügigen Rechendifferenzen kommen. Die Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. 2. Berichterstattung nach International Financial Reporting Standards Der vorliegende Konzernabschluss wurde in Anwendung von § 245a UGB nach den Vorschriften aller am Abschlussstichtag vom International Accounting Standards Board (IASB) verlautbarten und anzuwendenden Richtlinien der IFRSs sowie den Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, erstellt. 74 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Grundsätze der Rechnungslegung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Folgende Standards und Interpretationen waren erstmals im Geschäftsjahr 2007/08 anzuwenden: 2. Erstmals anwendbare Standards und Interpretationen Inkrafttreten1) Neue Standards/Interpretationen IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben IFRIC 10 Zwischenberichterstattung und Wertminderung IFRIC 11 Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen nach IFRS 2 1.1.2007 1.11.2006 1.3.2007 Geänderte Standards/Interpretationen IAS 1 Darstellung des Abschlusses 1.1.2007 IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung 1.1.2007 IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben 1.7.2008 IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung 1.7.2008 1)Die Standards sind gemäß dem Amtsblatt der EU für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen. Die erstmalige Anwendung der Änderungen des IAS 1 und des IFRS 7 führt zu erweiterten Anhangs­ angaben. Die erstmalige Anwendung der weiteren genannten Standards und Interpretationen hatte keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der „EVN“. Die folgenden Standards und Interpretationen wurden bis zum Erstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses vom IASB ausgegeben, von der EU teilweise übernommen und im Amtsblatt der EU veröffentlicht: 2. Noch nicht anwendbare Standards und Interpretationen Inkrafttreten Neue Standards/Interpretationen IFRS 8 Geschäftssegmente1) 1.1.2009 IFRIC 12 Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen2) 1.1.2008 IFRIC 13 Kundentreueprogramme2) 1.7.2008 IFRIC 14 Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswertes, Mindestfinanzierungsvorschriften und ihre Wechselwirkung2) 1.1.2008 IFRIC 15 Vereinbarung über die Errichtung von Immobilien2) IFRIC 16 Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb2) 1.1.2009 1.10.2008 Geänderte Standards/Interpretationen IAS 1 Darstellung des Abschlusses3) IAS 23 Fremdkapitalkosten2) IAS 27 Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS2) 1.1.2009 1.1.2009 1.1./1.7.2009 IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung2) 1.1.2009 IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung2) 1.7.2009 IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards2) 1.1.2009 IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütungen2) 1.1.2009 IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse2) 1.7.2009 1) Die Standards sind gemäß dem Amtsblatt der EU für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen. 2)Die Standards, die von der EU noch nicht übernommen wurden, sind gemäß IASB für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen. 3)Es erfolgten mehrere Änderungen, die bislang nur teilweise von der EU übernommen wurden. Bezüglich deren Inkrafttreten sei auf die Ausführungen im Anhang auf den Seiten 128ff. unter „Berichterstattung nach IFRS“ verwiesen. Neue oder geänderte Standards und Interpretationen werden derzeit nicht frühzeitig angewandt. Für den genauen Inhalt der Bestimmungen siehe die Seiten 128ff. „Berichterstattung nach IFRS“. EVN Geschäftsbericht 2007/08 75 Konsolidierung 3. Konsolidierungsmethoden Die Kapitalkonsolidierung erfolgt durch Verrechnung der Anschaffungskosten mit dem neu bewerteten Nettovermögen der Tochterunternehmen zum Zeitpunkt ihres Erwerbs. Im Zuge von Unternehmenserwerben gemäß IFRS 3 werden Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden unabhängig von der Höhe des Minderheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem gesetzlichen, vertraglichen oder anderen Rechtsanspruch resultieren. Restrukturierungsrückstellungen dürfen im Rahmen der Kaufpreisallokation nicht neu gebildet werden. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge, die dem Veräußerer nicht näher identifizierbare Marktchancen und Entwicklungspotenziale abgelten, werden in Landeswährung im zugehörigen Segment als Firmenwert aktiviert. Ergeben sich negative Unterschiedsbeträge, werden diese nach einer erneuten Beurteilung der Bewertung der identifizierten Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden des erworbenen Unternehmens und der Bemessung der Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst. Die aufgedeckten stillen Reserven und Lasten werden im Rahmen der Folgekonsolidierung entsprechend den korrespondierenden Vermögenswerten und Schulden fortgeführt. Beim Erwerb zusätzlicher Anteile an Gesellschaften, an denen bereits beherrschender Einfluss besteht, wird der Unterschiedsbetrag aus Anschaffungskosten und anteiligem Eigenkapital den stillen Reserven zugerechnet. Ein verbleibender Unterschiedsbetrag wird dem Firmenwert zugeordnet. Der Konzernabschluss beinhaltet die Geschäfte derjenigen Gesellschaften, bei denen die EVN AG unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte (Tochtergesellschaften) verfügt oder aufgrund ihrer wirtschaftlichen Verfügungsmacht aus der Tätigkeit der betreffenden Gesellschaften mehrheitlich den wirtschaftlichen Nutzen ziehen kann bzw. die Risiken tragen muss. Dies ist in der Regel bei einem Besitz von mehr als 50,0 % der Stimmrechte der Fall. Die Erstkonsolidierung erstmals einbezogener Unternehmen erfolgt zum Erwerbszeitpunkt. Die Konsolidierung von Gemeinschaftsunternehmen (gemeinschaftliche Leitung zusammen mit einem oder mehreren konzernfremden Unternehmen) erfolgt quotal (anteilsmäßig) nach den gleichen Grundsätzen. Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Posten von Bilanz und Gewinn-und-Verlust-Rechnung der anteilig einbezogenen Gemeinschaftsunternehmen: 76 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konsolidierung 3. Wesentliche Posten von Gemeinschaftsunternehmen Bilanz 2007/08 TEUR Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 2006/07 Langfristige Vermögenswerte 16.024,7 3.143,0 Kurzfristige Vermögenswerte 301.634,0 230.629,4 Langfristige Schulden 4.983,7 5.118,9 Kurzfristige Schulden 246.362,9 128.850,4 Gewinn-und-Verlust-Rechnung Umsatzerlöse Operativer Aufwand Abschreibungen Operatives Ergebnis (EBIT) Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern 776.082,7 616.849,6 –749.640,6 –576.516,2 –319,0 –197,9 26.123,1 40.135,5 3.552,7 1.365,9 29.675,8 41.501,4 Für die at Equity einbezogenen Unternehmen gelten dieselben Konsolidierungsgrundsätze wie für voll­ konsolidierte Unternehmen. Den Jahresabschlüssen der at Equity in den Konzernabschluss einbezogenen Beteiligungen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen sowie assoziierte Unternehmen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich ist, werden nicht konsolidiert. Diese Unternehmen werden mit dem beizulegenden Zeitwert, der in der Regel den fortgeführten Anschaffungskosten entspricht, berücksichtigt. Für die Beurteilung der Wesentlichkeit werden jeweils die Bilanzsumme, die Summe des Anlagevermögens, das anteilige Eigenkapital sowie der Außenumsatz des einbezogenen Unternehmens im Verhältnis zur Konzernsumme herangezogen. Die nach diesen Kriterien im Konsolidierungskreis erfassten Unternehmen repräsentieren mehr als 98 % der jeweiligen Gesamtsumme. Bei den ergebniswirksamen Konsolidierungsvorgängen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und die latenten Steuern in Ansatz gebracht. Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse aus der Verrechnung zwischen Unternehmen des Voll- und Quotenkonsolidierungskreises werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Die im Geschäftsjahr in den Einzelabschlüssen vorgenommenen Zu- bzw. Abschreibungen auf Anteile an Konzerngesellschaften werden im Konzernabschluss wieder neutralisiert. 4. Konsolidierungskreis Die Festlegung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen des IAS 27. Dementsprechend sind inklusive der EVN AG als Muttergesellschaft 25 (Vorjahr: 23) inländische und 26 (Vorjahr: 23) ausländische Unternehmen als vollkonsolidierte Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. 28 (Vorjahr: 25) verbundene Unternehmen wurden aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht konsolidiert. EVN Geschäftsbericht 2007/08 77 Der von der ENERGIEALLIANZ Austria GmbH, Wien, („EAA“), aufgestellte Teilkonzernabschluss wird anteilsmäßig einbezogen. Dabei beträgt der Anteil der „EVN“ am Teilkonzernabschluss, bestehend aus „EAA“, Switch Energievertriebsgesellschaft m.b.H., Salzburg, sowie Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H., Wien, 45,0 %. Die EVN Energievertrieb GmbH & Co KG, Maria Enzersdorf, an der ein Kapitalanteil von 100 % gehalten wird, wird aufgrund sondervertraglicher Regelungen anteilsmäßig einbezogen. Die vollkonsolidierte RAG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Maria Enzersdorf, („RBG“), an der „EVN“ 50,05 % der Anteile hält, ist mit 75,0 % an der Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft, Wien, („RAG“), beteiligt. Im 1. Quartal 2007/08 erfolgte der indirekte Erwerb zusätzlicher Anteile an der „RAG“ im Wege der at Equity einbezogenen EESU Holding GmbH, Wien, („EESU Holding“), an der „EVN“ 49,95 % hält. Somit hält „EVN“ nunmehr mit 50,03 % indirekt die Mehrheit an der „RAG“. Da aufgrund vertraglicher Vereinbarungen keine Möglichkeit eines beherrschenden Einflusses besteht, wird die „RAG“ weiterhin at Equity einbezogen. Aufgrund sondervertraglicher Regelungen – auf deren Basis maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann – wird die EconGas GmbH, Wien, („EconGas“), an der „EVN“ einen Kapitalanteil von 15,7 % hält, at Equity einbezogen. Eine Übersicht der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist ab Seite 124 unter „Beteiligungen der EVN“ angeführt. Der Konsolidierungskreis (einschließlich der EVN AG als Muttergesellschaft) hat sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt: Vollkonsolidiert Quotenkonsolidiert Equitykonsolidiert Summe 43 4 13 60 4 – 2 6 Entkonsolidierung –1 – –3 –4 30.9.2007 4. Veränderungen des Konsolidierungskreises 30.9.2006 Neugründungen/Erstkonsolidierung 46 4 12 62 Unternehmenserwerbe 1 – – 1 Neugründungen/Erstkonsolidierungen 4 – 1 5 30.9.2008 51 4 13 68 davon ausländische Unternehmen 26 – 3 29 Unternehmenserwerbe Im Versorgungsgebiet der „EVN“ in Bulgarien wurde die zweitgrößte bulgarische Fernwärmegesellschaft EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD, Plovdiv, Bulgarien, („TEZ Plovdiv“), die über fünf Wärmeerzeugungsanlagen eine thermische Kapazität von 1.259 MW und eine elektrische von 85 MW aufweist, zur Gänze übernommen und mit 14. Dezember 2007 erstmalig konsolidiert. Der Kaufpreis inklusive sämtlicher Anschaffungskosten betrug 35.177,2 TEUR. Die Wertermittlung des Sachanlagevermögens war zum Bilanzstichtag noch nicht abgeschlossen. Folgende vorläufige Auswirkungen zum Fair Value auf die Konzern-Bilanz ergaben sich durch diesen ­Unternehmenserwerb und die damit verbundene Erstkonsolidierung: 78 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konsolidierung 4. Auswirkungen der Unternehmenserwerbe Langfristige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte TEUR Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 2007/081) 35.259,5 6.258,1 41.517,6 Eigenkapital 25.552,8 Langfristige Schulden 5.769,2 Kurzfristige Schulden 10.195,6 41.517,6 1) Im Geschäftsjahr 2006/07 fanden keine Unternehmenserwerbe statt. In der Privatisierungsvereinbarung betreffend den Erwerb der beiden bulgarischen Stromversorger im Geschäftsjahr 2004/05 wurde unter anderem festgelegt, dass die Stromverteilanlagen der lokal tätigen Sunny Beach AD, Bulgarien, („Sunny Beach“), an der die Republik Bulgarien einen qualifizierten Mehrheitsanteil inne hatte, von der EVN AG bzw. den bulgarischen Stromversorgern übernommen werden. Die diesbezügliche Einigung mit der Republik Bulgarien erfolgte im Oktober 2007, worauf die Vermögenswerte entsprechend der Privatisierungsvereinbarung an die bulgarische Netzgesellschaft der „EVN“ übertragen wurden. Im Zuge dessen erhöhten sich nachträglich die Anschaffungskosten und demzufolge der Firmenwert um 14.128,8 TEUR. Neugründungen/Erstkonsolidierungen Die im Oktober 2007 gegründete EVN Projektmanagement GmbH, Maria Enzersdorf, an der „EVN“ 100 % der Anteile hält, dient der Errichtung einer Pyrolyseanlage zur Vergasung von Biomasse am Standort des Kohlekraftwerks Dürnrohr. Mit Wirkung Jänner 2008 erfolgte der Erwerb von 49,0 % an der Fernwärme St. Pölten GmbH, St. Pölten, („Fernwärme St. Pölten“), in welche die Fernwärmeaktivitäten aus den St. Pöltener Stadtwerken ausgegliedert wurden. Die Gesellschaft wird at Equity in den Konzernabschluss einbezogen. Rückwirkend zum 1. Oktober 2007 wurde das Wärmegeschäft der „EVN“ aus der EVN AG ausgegliedert und in der im März 2008 neu gegründeten EVN Wärme GmbH, Maria Enzersdorf, („EVN Wärme“), gebündelt, die fortan für die Belieferung der Kunden mit Wärme, Erdgas, KWK-Wärme, Biogas-Wärme, solarer Energie und anderen Energieträgern verantwortlich ist. Für den Konzernabschluss ergeben sich aufgrund der Ausgliederung keine Änderungen, da „EVN Wärme“ vollkonsolidiert wird und das Geschäftsvolumen wie bisher zur Gänze im Konzern abgebildet wird. Im April 2008 erfolgte zum Zweck der Planung, Errichtung, Finanzierung und Betriebsführung der dortigen Meerwasserentsalzungsanlage die Gründung der Projektgesellschaft WTE desalinizacija morske vode d.o.o. – Budva, Budva, Montenegro, („WTE Budva“). Im Juni 2008 wurde die OAO WTE Süd-Ost, Moskau, Russland, gegründet, an der „EVN“ 100 % der Anteile hält. Die Gesellschaft ist Objektgesellschaft für eine Natriumhypochloritanlage auf dem Gelände der Großkläranlage Ljuberzy in Moskau. EVN Geschäftsbericht 2007/08 79 5. Währungsumrechnung im Konzern Die einzelnen Konzerngesellschaften erfassen Geschäftsfälle in ausländischer Währung mit dem Devisen­ mittelkurs am Tag der jeweiligen Transaktion. Die Umrechnung der am Bilanzstichtag in Fremdwäh­ rung bestehenden monetären Vermögenswerte und Schulden erfolgt mit dem an diesem Tag gültigen ­Devisenmittelkurs. Daraus resultierende Fremdwährungsgewinne und -verluste werden im Geschäftsjahr erfolgswirksam erfasst. Die Jahresabschlüsse der Konzerngesellschaften in fremder Währung werden in Euro umgerechnet. Die Währungsumrechnung erfolgt gemäß IAS 21 nach der Methode der funktionalen Währung. Demnach wer­ den bei den Gesellschaften, die nicht in Euro berichten, die Vermögenswerte und Schulden mit dem Mittel­ kurs zum Bilanzstichtag, die Aufwendungen und Erträge mit dem Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Umrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral im Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung im Eigenkapital erfasst. Die daraus resultierende Eigenmittelveränderung im Geschäftsjahr 2007/08 beträgt +1.032,3 TEUR (Vorjahr: +842,0 TEUR). Die Zu- und Abgänge im Anlagenspiegel werden zu Durchschnittskursen berücksichtigt. Veränderungen der Devisenmittelkurse zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahr sowie Differenzen, die aus der Ver­ wendung von Durchschnittskursen für die Umrechnung der Veränderungen während des Geschäftsjahres entstehen, werden im Konzernanlagenspiegel als „Währungsdifferenzen“ gesondert ausgewiesen. Firmenwerte aus dem Erwerb von ausländischen Tochterunternehmen werden unter Verwendung des Wechselkurses zum Erwerbszeitpunkt dargestellt, dem erworbenen Unternehmen zugeordnet und mit dem Bilanzstichtagskurs umgerechnet. Beim Ausscheiden eines ausländischen Unternehmens aus dem Konsolidierungskreis werden diese Währungsdifferenzen erfolgswirksam. Folgende wesentliche Kurse wurden zum Bilanzstichtag für die Währungsumrechnung herangezogen: 5. Währungsumrechnung 2007/08 Kurs zum Bilanzstichtag Durchschnitt 2006/07 Kurs zum Bilanzstichtag Durchschnitt Bulgarische Lew 1) 1,95583 1,95583 1,95583 1,95583 Dänische Kronen 7,46110 7,45732 7,45440 7,45128 Kroatische Kuna 7,10490 7,25265 7,27730 7,34395 61,16420 61,24637 61,40120 61,12578 3,39670 3,49430 3,77300 3,84162 36,40950 36,36155 35,34900 34,68977 Währung Mazedonische Denar Polnische Zloty Russische Rubel 1) Der Kurs wurde durch die bulgarische Gesetzgebung fixiert. 80 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Konsolidierung Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses wurden sämtliche bestehende und neu herausgegebene Standards und Interpretationen sowie jegliche Änderungen an Standards und Interpretationen – soweit bis zum 30. September 2008 im Amtsblatt der EU veröffentlicht und in Kraft getreten – beachtet. Der Konzernabschluss wurde nach folgenden Grundsätzen aufgestellt: 6. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen sowie Wertminderungen, bilanziert. Im Zuge der Aktivierung selbst erstellter immaterieller Vermögenswerte ist auf die Erfüllung der Voraussetzungen für eine Aktivierung gemäß IAS 38 zu achten, die zwischen Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen unterscheiden. Es wurden wie im Vorjahr keine Entwicklungsausgaben aktiviert. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer, begrenzter Nutzungsdauer werden dieser entsprechend über einen Zeitraum von drei bis acht Jahren für Software und von drei bis 40 Jahre für Rechte planmäßig linear abgeschrieben. Die voraussichtlichen Nutzungsdauern und Abschreibungsverläufe werden mittels Schätzung hinsichtlich des Zeitraumes und der Verteilung der Mittelzuflüsse aus den immateriellen Vermögenswerten im Zeitablauf festgelegt. Im Rahmen von Unternehmenserwerben aktivierte Kundenbeziehungen werden, sofern aufgrund von Marktliberalisierung eine Nutzungsdauer bestimmbar ist, planmäßig linear über fünf bis 15 Jahre abgeschrieben. Für die im Geschäftsjahr 2005/06 im Zuge des Unternehmenserwerbes und der Erstkonsolidierung der EVN Macedonia AD, Skopje, Mazedonien, aktivierte Marke ESM ergab sich im Zuge eines Relaunchs eine bestimmbare Nutzungsdauer, woraus eine planmäßige Abschreibung von zwei Jahren resultierte. 7. Sachanlagen Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen sowie Wertminderungen, bilanziert. Sofern die Verpflichtung besteht, einen Vermögenswert des Sachanlagevermögens zum Ende der Nutzungsdauer stillzulegen oder rückzubauen oder einen Standort wiederherzustellen, umfassen die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten auch die geschätzten hierfür aufzuwendenden Abbruch- und Entsorgungskosten. Der Barwert der zukünftig dafür anfallenden Zahlungen wird zusammen mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert und in gleicher Höhe als Rückstellung passiviert. Laufende Wartungskosten im Rahmen von Instandhaltungen von Sachanlagen werden, sofern die Wesensart des Vermögenswertes dadurch nicht verändert und künftig kein zusätzlicher wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird, erfolgswirksam erfasst. Eine nachträgliche Aktivierung als Teil der Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten erfolgt dann, wenn durch die Maßnahme Wertsteigerungen bewirkt werden. Erstreckt sich die Bauphase von Sachanlagen über einen längeren Zeitraum, werden die bis zur Fertigstellung anfallenden Fremdkapitalzinsen gemäß IAS 23 als Bestandteil der Herstellungskosten aktiviert. EVN Geschäftsbericht 2007/08 81 Sachanlagen werden ab dem Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahmebereitschaft abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen linear über die voraussichtlich erwartete wirtschaftliche Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagen bzw. deren Komponenten. Die wirtschaftlichen sowie technischen Nutzungsdauern werden zu jedem Bilanzstichtag überprüft und gegebenenfalls angepasst. Den planmäßig linearen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde: 7. Erwartete Nutzungsdauer von Sachanlagen Jahre Gebäude 10 – 50 Leitungen 15 – 50 Maschinen 10 – 33 Zähler 7 – 40 Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 25 Werden Sachanlagen verkauft, wird bei Beschlussfassung und Vorliegen der Voraussetzungen gemäß IFRS 5 der Vermögenswert als „zu Veräußerungszwecken gehalten“ klassifiziert und, soweit erforderlich, auf den Veräußerungswert abzüglich noch anfallender Veräußerungskosten abgewertet und in der Folge bis zum Verkaufszeitpunkt nicht weiter abgeschrieben. Die Kriterien des IFRS 5 werden wie im Vorjahr von keinem Vermögenswert des Sachanlagevermögens erfüllt. Bei Anlagenabgängen werden die Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und die kumulierten Abschreibungen in den Büchern als Abgang erfasst, die Differenz zwischen dem Nettoveräußerungserlös und dem Buchwert wird erfolgswirksam in den sonstigen betrieblichen Erträgen oder Aufwendungen erfasst. 8. Vorgehensweise bei und Auswirkungen von Werthaltigkeitsprüfungen Bei allen in den Anwendungsbereich von IAS 36 fallenden Vermögenswerten wird jeweils zum Bilanzstichtag geprüft, ob interne oder externe Indikatoren für Wertminderungen vorliegen. Während Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer Nutzungsdauer zusätzlich zur planmäßigen Abschreibung lediglich bei Vorliegen eindeutiger Anzeichen auf eventuelle, außerplanmäßig vorzunehmende Wertminderungen hin zu überprüfen sind, unterliegen Firmenwerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer verpflichtenden, mindestens einmal jährlich durchzuführenden Werthaltigkeitsprüfungen. Die Werthaltigkeitsprüfung von Firmenwerten sowie Vermögenswerten, für die keine eigenen zukünftigen Finanzmittelflüsse einzeln identifiziert werden können, erfolgt auf der Betrachtungsebene zahlungsmittelgenerierender Einheiten (Cash Generating Units, CGUs). Für eine Zuordnung sind jene CGUs zu identifizieren, aus denen separate Mittelzuflüsse erzielt werden und die – im Falle von Werthaltigkeitsprüfungen von Firmenwerten – einen Nutzen aus den Synergien des Unternehmenszusammenschlusses ziehen. Die nicht zuordenbaren Unterschiedsbeträge wurden auf die CGUs Energiebeschaffung und -vertrieb, Bulgarien, Mazedonien und Umwelt verteilt. Im Bereich der Sachanlagen wird als maßgebliches Kriterium zur Qualifikation einer Erzeugungseinheit als CGU deren technische und wirtschaftliche Eigenständigkeit zur Erzielung von Einnahmen herangezogen. Im Konzern sind dies Strom- und Wärmeerzeugungsanlagen, Strom- und Gasverteilungsanlagen, Datenleitungen sowie Strombezugsrechte. 82 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Bei der Beurteilung der Werthaltigkeit wird der höhere erzielbare Betrag aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert dem Buchwert der CGU bzw. dem Buchwert des Vermögenswertes gegenübergestellt. Der Nettoveräußerungspreis entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten. Die Berechnung des Nutzungswertes erfolgt auf Basis der zukünftig erzielbaren Geldmittelzu- und -abflüsse (Cash Flows), die im Wesentlichen aus der internen mittelfristigen Planungsrechnung abgeleitet werden. Diese Zahlungsströme werden mit dem Kapitalkostensatz vor Ertragsteuern (WACC) von 8,7 % (Vorjahr: 8,7 %), angepasst um spezifische Unternehmens- und Länderrisiken, abgezinst. In die Wertermittlung werden die künftig zu erwartenden Erlöse sowie Betriebs- und Instandhaltungskosten einbezogen, wobei im Falle von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit bestimmbarer Nutzungsdauer der jeweilige nutzungsbedingte Anlagenzustand Berücksichtigung findet. Die Qualität der Planungsdaten wird laufend durch eine Abweichungsanalyse mit den aktuellen Ergebnissen überprüft. Diese Erkenntnisse werden bei der Erstellung der nächsten mittelfristigen Unternehmensplanung berücksichtigt. Liegt der erzielbare Betrag unter dem angesetzen Buchwert, so ist der Buchwert auf den erzielbaren Betrag zu verringern und eine Wertminderung (außerplanmäßige Abschreibung) zu erfassen. Übersteigt der Buchwert einer CGU, der ein Firmenwert oder sonstiger Vermögenswert zugeordnet wurde, den erzielbaren Betrag, so wird zunächst der Firmenwert bzw. der betreffende Vermögenswert in Höhe des Differenzbetrages wertgemindert. Der darüber hinausgehende Wertminderungsbedarf wird durch anteilige Reduktion der Buchwerte der übrigen Vermögenswerte der CGU berücksichtigt. Wenn der Grund für eine vorgenommene Wertminderung entfällt, werden die Vermögenswerte zugeschrieben. Der infolge der Zuschreibung erhöhte Buchwert darf dabei die fortgeführten Anschaffungsund Herstellungskosten nicht übersteigen. Firmenwerte, die im Zuge einer Werthaltigkeitsprüfung einmal wertgemindert wurden, dürfen auch nach Entfall der Wertminderungsgründe gemäß IFRS 3 nicht mehr zugeschrieben werden. 9. Leasing- und Pachtgegenstände Gemäß IAS 17 erfolgt die Zuordnung eines Leasinggegenstandes zum Leasinggeber oder Leasingnehmer nach dem Kriterium der Zuordenbarkeit aller wesentlichen Risiken und Chancen, die mit dem Eigentum am Leasinggegenstand verbunden sind. Die langfristigen Leasingforderungen im Rahmen des sogenannten BOOT-Modells (Build, Own, Operate, Transfer), bei dem eine Anlage für einen Kunden gebaut, finanziert und über eine fixe Laufzeit betrieben wird und nach deren Ablauf in das Eigentum des Kunden übergeht, werden gemäß IAS 17 in Verbindung mit IFRIC 4 als Finanzierungsleasing­geschäft klassifiziert und als solches im Konzernabschluss der „EVN“ bilanziert. Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen werden mit dem Betrag des beizulegenden Zeitwertes bzw. des niedrigeren Barwertes der Mindestleasingraten beim Leasingnehmer aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. die kürzere Vertragslaufzeit abgeschrieben. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden Zahlungsverpflichtungen werden passiviert. Im Rahmen von Operating Leasing überlassene Gegenstände werden dem Vermieter oder Verpächter zugerechnet. Die Mietzahlungen werden beim Leasingnehmer in gleichmäßigen Raten über die Leasingdauer verteilt als Aufwand erfasst. EVN Geschäftsbericht 2007/08 83 10. Langfristige Vermögenswerte At Equity einbezogene Unternehmen Die at Equity einbezogenen Unternehmen werden zunächst mit den Anschaffungskosten, in den Folge­ perioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen zuzüglich etwaiger Firmenwerte bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschüttete Dividenden und sonstige Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Eine Wertminderung erfolgt, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert unterschreitet. Andere finanzielle Vermögenswerte Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, an nicht nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und an übrigen Beteiligungen sind der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern dieser verlässlich ermittelt werden kann. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Bei einer nachhaltigen Verschlechterung des Wertes werden Abschreibungen vorgenommen. Bei Veräußerung wird der bisher im Eigenkapital erfolgsneutral erfasste unrealisierte Gewinn oder Verlust ergebniswirksam ausgewiesen. Übrige langfristige Vermögenswerte Wertpapiere des übrigen langfristigen Vermögens werden beim erstmaligen Ansatz als „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertender finanzieller Vermögenswert“ klassifiziert. Sie werden im Zugangszeitpunkt mit ihren Anschaffungskosten erfasst und in den Folgeperioden mit ihrem Marktwert zum Bilanzstichtag angesetzt. Marktwertänderungen werden ergebniswirksam in der Konzern-Gewinnund-Verlust-Rechnung erfasst. Verzinsliche Ausleihungen werden zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten, unverzinsliche und niedrig verzinsliche zu Barwerten bilanziert. Allen erkennbaren Risiken wird durch entsprechende Wertberichtigungen Rechnung getragen. Die langfristigen Leasingforderungen stammen aus dem Projektgeschäft, das gemäß IAS 17 in Verbindung mit IFRIC 4 als Finanzierungsleasinggeschäft eingestuft wird (siehe Erläuterung 9. Leasing- und Pachtgegenstände). 11. Vorräte Die Bewertung der Vorräte erfolgt mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten oder dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtag. Dieser ergibt sich bei marktgängigen Vorräten aus dem aktuellen Marktpreis und bei den übrigen Vorräten aus den geplanten Erlösen abzüglich noch anfallender Herstellungskosten. Für Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer bzw. aus verminderter Verwertbarkeit ergeben, werden auf Erfahrungswerten beruhende Wertabschläge berücksichtigt. Die Ermittlung des Einsatzes der Primärenergievorräte und der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt nach einem gleitenden Durchschnittspreisverfahren. Die gemäß Emissionszertifikategesetz (EZG) gratis zugeteilten Emissionszertifikate werden aufgrund der Ablehnung von IFRIC 3 durch die EU-Kommission auf Basis von IAS 20 und IAS 38 mit Anschaffungskosten von Null bilanziert. Für notwendige Beschaffungen erfolgt die Bilanzierung zu den Anschaffungskosten, für Zuführungen zu Rückstellungen aufgrund von allfälligen Unterdeckungen mit dem Zeitwert zum Bilanzstichtag. In der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung sind im Materialaufwand nur Aufwendungen enthalten, die durch die zu geringe Zuteilung bedingt sind. 84 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 12. Kurzfristige Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte Forderungen und sonstige Vermögenswerte des kurzfristigen Bereichs werden grundsätzlich mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Ausnahmen bilden die derivativen Finanzinstrumente, die zu Marktwerten bilanziert werden, sowie die zu Stichtagskursen bewerteten Fremdwährungsposten. Die fortgeführten Anschaffungskosten können als angemessene Schätzwerte des Tageswertes betrachtet werden, weil überwiegend eine Restlaufzeit von unter einem Jahr besteht. Steuerforderungen werden mit Steuerverbindlichkeiten saldiert dargestellt, wenn sie gegenüber derselben Abgabenbehörde bestehen und ein verrechenbarer Anspruch vorhanden ist. 13. Liquide Mittel Unter den liquiden Mitteln sind flüssige Mittel sowie Wertpapiere zur kurzfristigen Veranlagung der freien Liquidität zusammengefasst. Flüssige Mittel werden zu Tageswerten angesetzt. Bestände in Fremdwährung werden zu Stichtagskursen umgerechnet. Die Bewertung der Wertpapiere, die als „zu Handelszwecken gehalten“ eingestuft werden, erfolgt zum Marktwert. Änderungen des Marktwertes werden sofort in der Konzern-Gewinn-und-VerlustRechnung erfasst. 14. Eigenkapitalinstrumente In Abgrenzung zum Fremdkapital ist Eigenkapital gemäß dem IFRS-Rahmenkonzept definiert als „Residualanspruch an den Vermögenswerten des Konzerns nach Abzug aller Schulden“. Das Eigenkapital ergibt sich somit als Restgröße aus Vermögenswerten und Schulden. Die von der Gesellschaft gehaltenen eigenen Anteile werden entsprechend den Regelungen des IAS 32 nicht als Wertpapiere ausgewiesen, sondern in Höhe der Anschaffungskosten der zurückgekauften eigenen Anteile offen von den Gewinnrücklagen abgesetzt. Gewinne und Verluste aus dem erneuten Verkauf eigener Anteile im Vergleich zu den Anschaffungskosten erhöhen oder vermindern die Kapitalrücklagen. 15. Direkt im Eigenkapital berücksichtigte Ergebnisanteile nach Ertragsteuern In dieser Position werden bestimmte erfolgsneutrale Veränderungen des Eigenkapitals sowie die jeweils darauf entfallenden latenten Steuern erfasst. Dies betrifft etwa den Unterschiedsbetrag aus der Währungsumrechnung, die unrealisierten Gewinne bzw. Verluste aus der Marktbewertung von marktgängigen Wertpapieren und den effektiven Teil der Marktwertänderung von Cash Flow Hedge-Transaktionen. Weiters sind in dieser Position anteilige Übernahmen von erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen von at Equity einbezogenen Unternehmen enthalten. 16. Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen Aufgrund einer Betriebsvereinbarung besteht für die EVN AG die Verpflichtung, Mitarbeitern, die bis 31. Dezember 1989 in das Unternehmen eingetreten sind, ab dem Zeitpunkt ihrer Pensionierung einen Pensionszuschuss zu gewähren. Diese Verpflichtung besteht auch für die EVN Netz GmbH, Maria Enzersdorf, EVN Geschäftsbericht 2007/08 85 für jene Mitarbeiter, die ihr im Zuge der Einbringung des Strom- und Gasnetzes in die EVN Netz GmbH übertragen wurden. Die Höhe dieser Pension ist grundsätzlich leistungsorientiert und bemisst sich nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie nach der Höhe der Bezüge zum Pensionierungszeitpunkt. Darüber hinaus werden jedenfalls von „EVN“ und in der Regel auch von den Arbeitnehmern Beiträge an die EVNPensionskasse AG, Maria Enzersdorf, geleistet, wobei die daraus resultierenden Ansprüche vollständig auf die Pensionsleistungen angerechnet werden. Die Verpflichtungen der „EVN“ sowohl gegenüber Pensionisten als auch gegenüber Anwartschaftsberechtigten werden somit zum Teil durch Pensionsrückstellungen und ergänzend durch beitragsorientierte Leistungen der EVN-Pensionskasse AG abgedeckt. Für die ab 1. Jänner 1990 eingetretenen Mitarbeiter wurde anstelle der betrieblichen Zuschusspension ein beitragsorientiertes Pensionsmodell geschaffen, das im Rahmen der EVN-Pensionskasse AG finanziert wird. Die Veranlagung des Pensionskassenvermögens erfolgt durch die Pensionskasse vorwiegend in verschiedenen Investmentfonds unter der Beachtung des Pensionskassengesetzes. Für einzelne Mitarbeiter bestehen weiters vertragliche Pensionszusagen, aufgrund derer der Konzern unter bestimmten Voraussetzungen nach ihrem Eintreten in den Ruhestand Pensionszahlungen zu leisten hat. Die Rückstellung für pensionsähnliche Verpflichtungen betrifft Strom- und Gasdeputatsverpflichtungen aus Anwartschaften von aktiven Mitarbeitern sowie laufende Ansprüche pensionierter Mitarbeiter und Mitbegünstigter. Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected-Unit-Credit-Methode“). Dabei werden die voraussichtlich zu erbringenden Versorgungsleistungen entsprechend der Aktivzeit der Mitarbeiter bis zum Pensionsantritt verteilt. Künftig zu erwartende Gehalts- und Pensionssteigerungen werden berücksichtigt. Die Rückstellungsbeträge werden von einem Aktuar zum jeweiligen Abschlussstichtag in Form eines versicherungsmathematischen Gutachtens ermittelt. Die Berechnungsparameter sind in Erläuterung 41. Langfristige Rückstellungen angeführt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden, soweit diese 10 % des höheren Betrages aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens übersteigen, über die durchschnittliche Restdienstzeit der jeweiligen Mitarbeiter erfolgswirksam erfasst. Für die Pensionsrückstellung wurden die biometrischen Rechnungsgrundlagen nach den österreichischen Pensionsversicherungstafeln „Rechnungsgrundlagen AVÖ 2008-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler“ (Vorjahr: „AVÖ 1999-P“) errechnet. Sowohl der Dienstzeitaufwand als auch der Zinsanteil der Rückstellungszuführung werden im Personalaufwand ausgewiesen. 17. Rückstellungen für Abfertigungen Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen erhalten Mitarbeiter österreichischer Konzerngesellschaften, die vor dem 1. Jänner 2003 ihr Arbeitsverhältnis begonnen haben, im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige Abfertigung. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und dem im Abfertigungsfall maßgeblichen Bezug abhängig. 86 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar In Bulgarien und Mazedonien haben Mitarbeiter zum Zeitpunkt ihrer Pensionierung Anspruch auf eine Abfertigung, deren Höhe in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit ermittelt wird. Für die anderen Mitarbeiter der „EVN“ bestehen hinsichtlich Abfertigungsansprüche je nach rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes ähnliche Systeme der Mitarbeitersicherung. Die Rückstellungen für Abfertigungen wurden in jenem Ausmaß gebildet, das sich nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ergab. Die Bewertung erfolgte unter Zugrundelegung derselben Rechnungsgrößen wie bei der Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen. Die Berechnungsparameter sind in Erläuterung 41. Langfristige Rückstellungen angeführt. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden, soweit diese 10 % des höheren Betrages aus dem Verpflichtungsumfang und dem Zeitwert des Planvermögens übersteigen, über die durchschnittliche Restlebensarbeitszeit der jeweiligen Mitarbeiter erfolgswirksam erfasst. Bei Arbeitnehmern österreichischer Gesellschaften, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, wurde diese Verpflichtung in ein beitragsorientiertes System übertragen. Die Zahlungen an die externe Mitarbeitervorsorgekasse werden als Aufwendungen erfasst. 18. Sonstige langfristige Rückstellungen Die sonstigen langfristigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gegenüber Dritten aufgrund von Ereignissen der Vergangenheit, die der Höhe und/oder dem Eintrittszeitpunkt nach ungewiss waren. Die Rückstellungen werden mit dem abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem erwarteten Wert bzw. mit dem Betrag, der über die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit verfügt. Für Jubiläumsgeldverpflichtungen, die aufgrund von kollektivvertraglichen Regelungen bzw. Betriebsvereinbarungen bestehen, wurde unter Zugrundelegung derselben Rechnungsgrößen wie bei der Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen vorgesorgt. Entsorgungs- und Wiederherstellungsverpflichtungen für rechtliche und faktische Verpflichtungen werden mit dem Barwert der zu erwartenden zukünftigen Kosten angesetzt. Änderungen in der Schätzung der Kosten oder des Zinssatzes werden gegen den Buchwert des zugrunde liegenden Vermögenswertes erfasst. Wenn die Abnahme der Rückstellung den Buchwert des Vermögenswertes übersteigt, wird der Unterschiedsbetrag erfolgswirksam erfasst. 19. Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten werden – mit Ausnahme der Verbindlichkeiten aus derivativen Finanzinstrumenten bzw. Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Hedge Accounting – zu fortgeführten Anschaffungskosten bilanziert (siehe Erläuterung 20. Derivative Finanzinstrumente). Geldbeschaffungskosten sind Teil der fortgeführten Anschaffungskosten. Langfristige Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode verzinst. Vereinnahmte Baukosten- und Investitionszuschüsse mindern die Anschaffungs- und Herstellungskosten der entsprechenden Vermögenswerte nicht. Sie werden gemäß IAS 20 auf der Passivseite der Bilanz EVN Geschäftsbericht 2007/08 87 ausgewiesen. Vereinnahmte Baukostenzuschüsse – das sind Beiträge der Kunden zu bereits getätigten Investitionen in das vorgelagerte Netz – stellen wirtschaftlich eine Gegenposition zu den Anschaffungskosten dieser Sachanlagen dar und werden über deren durchschnittliche Nutzungsdauer linear aufgelöst. Investitionszuschüsse Dritter werden entsprechend der Nutzungsdauer der zugehörigen Sachanlagen ertragswirksam aufgelöst. Mit der Gewährung der Investitionszuschüsse ist in der Regel eine den ge­­setzlichen Bestimmungen entsprechende und bescheidmäßig festgesetzte Betriebsführung verbunden. 20. Derivative Finanzinstrumente Zu den derivativen Finanzinstrumenten zählen im weiteren Sinne Swaps, Optionen, Forwards, Futures sowie strukturierte Produkte. Zur wirtschaftlichen Begrenzung und Steuerung von bestehenden Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken im Finanzbereich werden einzelne derivative Finanzinstrumente, vor allem Währungs- und Zinsswaps, eingesetzt. Zur Begrenzung der Risiken im Energiebereich, die aus der Änderung von Rohstoff- und Produktpreisen im Beschaffungsbereich und bei Stromgeschäften entstehen, setzt „EVN“ Swaps, Futures und Forwards ein. Die von „EVN“ abgeschlossenen Forward- und Futureverträge zum Kauf oder Verkauf von Strom und CO2-Zertifikaten führen zu einer physischen Lieferung. Die Verträge werden zur Sicherung der Einkaufspreise für erwartete Stromlieferungen bzw. CO2-Zertifikate und der Verkaufspreise für die geplante Stromproduktion abgeschlossen. Aufgrund der physischen Erfüllung der von „EVN“ abgeschlossenen Forwardund Futureverträge handelt es sich hierbei nicht um derivative Finanzinstrumente im Sinne des IAS 39, und es erfolgt daher keine Marktwertbewertung dieser Verträge nach IAS 39. Bei den zurzeit bei „EVN“ bestehenden Forward- und Futureverträgen handelt es sich um schwebende Einkaufs- und Verkaufsverträge, die nach den Vorschriften von IAS 37 auf drohende Verluste aus schwebenden Geschäften untersucht werden. Um derivative Finanzinstrumente gemäß IAS 39 handelt es sich bei den zur Begrenzung und Steuerung von Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken im Finanzbereich eingesetzten Instrumenten sowie bei den zur Begrenzung der Risiken aus der Änderung von Rohstoff- und Produktpreisen im Beschaffungsbereich eingesetzten Swaps. Die Bewertung von Derivaten im Sinne von IAS 39 erfolgt zum Marktwert (Tageswert). Der Tageswert der derivativen Finanzinstrumente spiegelt den geschätzten Betrag wider, den „EVN“ zahlen müsste oder erhalten würde, wenn diese Transaktion am Bilanzstichtag geschlossen würde. Die Werte enthalten daher nicht realisierte Gewinne und Verluste. Die Behandlung dieser Wertänderungen richtet sich nach der Art des Sicherungsgeschäftes. Die Marktbewertungen von derivativen Instrumenten, die gemäß IAS 39 als Cash Flow Hedging-Instrumente zu klassifizieren sind (insbesondere bei Zinsswaps beim Tausch von variablen Zinsbindungen in fixe Zinsbindungen und bei Energiederivaten), werden ergebnisneutral im Eigenkapital in der Bewertungsrücklage gem. IAS 39 eingebucht (siehe Erläuterung 63. Finanzinstrumente). Bei Realisierung des Sicherungsgeschäftes erfolgt die ergebniswirksame Erfassung. 88 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Bei Fair Value Hedges (insbesondere bei Zinsswaps beim Tausch von fixen Zinsbindungen in variable Zinsbindungen und Währungsswaps) wird die Bewertung des Grundgeschäftes um den Betrag, der der Marktbewertung des abgesicherten Risikos entspricht, ergebniswirksam angepasst. Die Ergebnisse werden in der Regel in jenem Posten der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesen, in dem auch das gesicherte Grundgeschäft abgebildet wird. Die Wertschwankungen der Sicherungsgeschäfte werden im Wesentlichen durch die Wertschwankungen der gesicherten Geschäfte ausgeglichen. Die eingesetzten derivativen Finanzinstrumente erfüllen großteils die Voraussetzungen für das Hedge Accounting. 21. Ertragsrealisierung Umsatzrealisierung (allgemein) Erlöse aus dem Endkundengeschäft werden zum Bilanzstichtag zum Teil mit Unterstützung statistischer Verfahren aus den Kundenabrechnungssystemen ermittelt und in Bezug auf die in der Periode gelieferten Energie- bzw. Wassermengen abgegrenzt. Umsatzerlöse werden dann als Erlöse erfasst, wenn „EVN“ gegenüber dem Kunden eine abrechenbare Leistung erbracht hat. Zinserträge werden zeitproportional unter Berücksichtigung der Effektivverzinsung des Aktivums realisiert. Dividendenerträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst. Auftragsfertigung Forderungen für Projektgeschäfte (insbesondere BOOT-Modelle) und die damit in Zusammenhang stehenden Umsätze werden nach Maßgabe des jeweiligen Anarbeitungsgrades („Percentage-of-Completion-Methode“) erfasst. Projekte sind dadurch gekennzeichnet, dass sie auf Basis von individuellen Vertragsbedingungen mit fixen Preisen vereinbart werden. Der Anarbeitungsgrad wird durch die „Cost-to-Cost-Methode“ festgelegt. Dabei werden Umsätze und Auftragsergebnisse im Verhältnis der tatsächlich angefallenen Herstellungskosten zu den erwarteten Gesamtkosten erfasst. Zuverlässige Schätzungen der Gesamtkosten der Aufträge, der Verkaufspreise und der tatsächlich angefallenen Kosten sind verfügbar. Veränderungen der gesamten geschätzten Gesamtauftragskosten und daraus möglicherweise resultierende Verluste werden in der Periode ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst. Für technologische und finanzielle Risiken, welche während der verbleibenden Laufzeit des Projekts eintreten können, wird je Auftrag eine Einzeleinschätzung vorgenommen und ein entsprechender Betrag in den erwarteten Gesamtkosten angesetzt. Drohende Verluste aus der Bewertung von nicht abgerechneten Projekten werden sofort als Aufwand erfasst. Drohende Verluste werden realisiert, wenn wahrscheinlich ist, dass die gesamten Auftragskosten die Auftragserlöse übersteigen werden. 22. Ertragsteuern und latente Steuern Der auf die Muttergesellschaft EVN AG anwendbare Körperschaftsteuersatz beträgt zum Abschlussstichtag 25,0 %. Mit dem Steuerreformgesetz 2005 wurde vom österreichischen Gesetzgeber die Möglichkeit zur Bildung von steuerlichen Unternehmensgruppen geschaffen. Für „EVN“ wird davon seit dem Geschäftsjahr 2004/05 durch die Bildung von vier Gruppen Gebrauch gemacht. Die EVN AG befindet sich in einer Unternehmensgruppe mit der NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH, St. Pölten, als Gruppenträger. EVN Geschäftsbericht 2007/08 89 Die steuerlichen Ergebnisse der diesen Gruppen zugehörigen Gesellschaften werden dabei nach der Verrechnung mit den eigenen Vorgruppenverlusten dem jeweiligen übergeordneten Gruppenmitglied bzw. dem Gruppenträger zugerechnet. Zum Ausgleich für die weitergereichten steuerlichen Ergebnisse wurde in den Gruppenverträgen eine Steuerumlage vereinbart, die sich an der „Stand-Alone-Methode“ orientiert. Zukünftige Steuersatzänderungen werden berücksichtigt, wenn sie zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bereits gesetzlich beschlossen wurden. Die Berechnung der latenten Steuern erfolgt nach der „Liability-Methode“ mit jenem Steuersatz, der bei Umkehr der befristeten Unterschiede nach den Verhältnissen am Bilanzstichtag zu erwarten ist. Auf alle temporären Differenzen (Differenz zwischen Konzernbuchwerten und steuerlichen Buchwerten, die sich in den Folgejahren wieder ausgleichen) werden aktive und passive latente Steuern berechnet und bilanziert. Aktive latente Steuern werden nur in dem Ausmaß angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ausreichend zu versteuernde Ergebnisse oder zu versteuernde temporäre Differenzen vorhanden sein werden. Verlustvorträge werden im Rahmen der aktiven latenten Steuern berücksichtigt. Aktive und passive latente Steuern werden im Konzern saldiert ausgewiesen, wenn ein Recht auf die Aufrechnung der Steuern besteht und die Steuern sich auf Steuersubjekte innerhalb der gleichen Steuerhoheit beziehen. Für Unterschiedsbeträge, die aus at Equity einbezogenen Unternehmen resultieren, wurden keine latenten Steuern in der Konzern-Bilanz ausgewiesen. Für die laufenden Ertragsteuern wurden folgende Ertragsteuersätze angewendet: 22. Ertragsteuersätze 2007/08 2006/07 Österreich 25,0 25,0 Bulgarien 10,0 10,0 Dänemark 25,0 28,0 39,0 % Unternehmenssitz Deutschland1) 30,0 Estland2) 21,0 22,0 Kroatien 20,0 20,0 Litauen 15,0 15,0 Mazedonien 10,0 12,0 Montenegro 9,0 9,0 19,0 19,0 Polen Russland 24,0 24,0 Slowenien 22,0 23,0 Türkei 20,0 20,0 Zypern 10,0 10,0 1)Mit 1.1.2008 ist in Deutschland die Unternehmenssteuerreform in Kraft getreten. Die Steuerbelastung für Körperschaften wurde um 9,0 Prozentpunkte auf 30 ,0 % gesenkt. 2)Die Besteuerung von Unternehmensgewinnen erfolgt erst bei Ausschüttung an die Gesellschafter. Im Unternehmen thesaurierte Gewinne werden nicht besteuert. 90 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 23. Zukunftsgerichtete Aussagen Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden nach IFRS werden Einschätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen, welche die im Konzernabschluss ausgewiesenen Aktiva und Passiva, Erträge und Aufwendungen sowie die im Konzernanhang angegebenen Beträge beeinflussen. Bei den durchgeführten Werthaltigkeitsprüfungen müssen vor allem in Bezug auf künftige Zahlungsmittelüberschüsse Schätzungen vorgenommen werden. Eine Änderung der gesamtwirtschaftlichen, der Branchen- oder der Unternehmenssituation in der Zukunft kann zu einer Reduzierung der Zahlungsmittelüberschüsse und somit zu Wertminderungen führen. Für die Bewertung der bestehenden Vorsorgen für Pensions- und pensionsähnliche Verpflichtungen sowie Abfertigungen werden Annahmen für Abzinsungssatz, Pensionsantrittsalter, Lebenserwartung sowie Pensions- und Gehaltserhöhungen verwendet. Weitere Anwendungsgebiete für Annahmen und Schätzungen liegen zum einen in der Festlegung der Nutzungsdauer von Vermögenswerten des langfristigen Vermögens, der Bildung von Rückstellungen für Rechtsverfahren und Umweltschutz sowie zum anderen in der Bewertung von Forderungen und Vorräten. Diese Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten und anderen Annahmen, die unter den gegebenen Umständen als zutreffend erachtet werden. Die tatsächlichen Werte können von den Schätzungen abweichen. Die Einschätzungen und Annahmen werden laufend überprüft. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Aktiva Langfristige Vermögenswerte Die Nettowerte verstehen sich als nutzungsbedingte Restbuchwerte, das sind Anschaffungswerte abzüglich kumulierter Abschreibungen. Als Währungsdifferenzen sind jene Beträge angegeben, die sich bei den Auslandsgesellschaften aus der unterschiedlichen Umrechnung der Vermögenswerte mit den Wechselkursen zu Beginn und Ende des laufenden Geschäftsjahres ergeben. 24. Immaterielle Vermögenswerte Der Zugang zum Firmenwert aus Unternehmenserwerb in Höhe von 23.753,2 TEUR stammt aus dem Erwerb von „TEZ Plovdiv“ und der nunmehrigen Einigung zwischen der Republik Bulgarien und „EVN“ über die Übertragung der Stromverteilanlagen der „Sunny Beach“. EVN Geschäftsbericht 2007/08 91 Als sonstige immaterielle Vermögenswerte wurden insbesondere Strombezugsrechte, Transportrechte an Erdgasleitungen und sonstige Rechte, großteils Software-Lizenzen sowie die Kundenbeziehungen der bulgarischen und mazedonischen Stromversorger, ausgewiesen. Zum 30. September 2008 standen Kundenbeziehungen, die noch nicht der Marktliberalisierung unterlagen und somit eine unbestimmbare Nutzungsdauer aufwiesen, mit Anschaffungskosten von 24.514,9 TEUR (Vorjahr: 54.513,0 TEUR) zu Buche. In Bulgarien wurde mit Beginn der neuen Regulierungsperiode mit einer planmäßigen Abschreibung des Kundenstocks begonnen. Die zur Gänze planmäßig abgeschriebene Marke ESM ist im Geschäftsjahr 2007/08 abgegangen. Die Abgänge des Vorjahres betreffen im Wesentlichen aktivierte künftige Erfolgsbeiträge aus dem Auftragsbestand der „WTE“, deren planmäßige Abschreibung im Geschäftsjahr 2006/07 endete. Die Durchführung einer Werthaltigkeitsprüfung der immateriellen Vermögenswerte ergab im Vorjahr für die Strombezugsrechte eine Zuschreibung in Höhe von 3.206,2 TEUR. Im Geschäftsjahr 2007/08 wurden insgesamt 934,1 TEUR (Vorjahr: 576,3 TEUR) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Die von den IFRS geforderten Aktivierungskriterien wurden nicht erfüllt. 24. Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte 2006/07 TEUR Bruttowert 30.9.2006 92 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Sonstige immaterielle Vermögenswerte Summe 191.172,8 361.648,7 552.821,5 Währungsdifferenzen 154,1 –100,6 53,6 Zugänge 296,7 2.062,1 2.358,8 Abgänge – –23.100,0 –23.100,0 Umbuchungen – 1.273,5 1.273,5 191.623,6 341.783,7 533.407,3 –219.865,8 Bruttowert 30.9.2007 Aktive Firmenwerte Kumulierte Abschreibungen 30.9.2006 – –219.865,8 Währungsdifferenzen – 12,2 12,2 Planmäßige Abschreibungen – –11.533,1 –11.533,1 Wertminderungen – –171,9 –171,9 Zuschreibungen – 3.206,2 3.206,2 Abgänge – 23.096,9 23.096,9 Umbuchungen – –294,5 –294,5 Kumulierte Abschreibungen 30.9.2007 – –205.550,1 –205.550,1 Nettowert 30.9.2006 191.172,8 141.782,9 332.955,7 Nettowert 30.9.2007 191.623,6 136.233,6 327.857,2 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 24. Entwicklung der immateriellen Vermögenswerte 2007/08 TEUR Bruttowert 30.9.2007 Währungsdifferenzen Aktive Firmenwerte Sonstige immaterielle Vermögenswerte Summe 191.623,6 341.783,7 533.407,3 111,6 4,1 115,7 23.753,2 54,1 23.807,3 Zugänge – 14.398,7 14.398,7 Abgänge – –7.416,3 –7.416,3 Umbuchungen – 1.935,9 1.935,9 215.488,5 350.760,2 566.248,6 –205.550,1 Zugang durch Unternehmenserwerb Bruttowert 30.9.2008 Kumulierte Abschreibungen 30.9.2007 – –205.550,1 Währungsdifferenzen – –1,9 –1,9 Planmäßige Abschreibungen – –10.420,3 –10.420,3 Abgänge – 7.353,4 7.353,4 Umbuchungen – –80,2 –80,2 Kumulierte Abschreibungen 30.9.2008 – –208.699,2 –208.699,2 Nettowert 30.9.2007 191.623,6 136.233,6 327.857,2 Nettowert 30.9.2008 215.488,5 142.061,0 357.549,5 25. Sachanlagen Die Zugänge resultieren im Wesentlichen aus dem Ausbau von Stromverteilungs- und Wärmeanlagen, der Errichtung von Gastransport- und -verteilungsleitungen, dem Austausch von Zählern sowie den Investitionen in Einrichtungen der technischen Infrastruktur. In den Zugängen zu den Sachanlagen sind aktivierte Fremdkapitalkosten in Höhe von 3.541,3 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR) enthalten. Der Aktivierungszinssatz beträgt 5,43 % – 5,50 % (Vorjahr: 0,0 %). Die Position Zugang durch Unternehmenserwerb umfasst Anlagenwerte der bulgarischen Fernwärmegesellschaft „TEZ Plovdiv“. In der Position Grundstücke und Bauten sind Grundwerte in Höhe von 69.989,4 TEUR (Vorjahr: 52.274,7 TEUR) enthalten. Zum Bilanzstichtag besteht eine Höchstbetragshypothek in unveränderter Höhe von 1.827,7 TEUR. Die aktivierten Eigenleistungen des Geschäftsjahres belaufen sich auf 13.500,9 TEUR (Vorjahr: 13.353,7 TEUR). Im Berichtszeitraum ergab sich im Zuge von Werthaltigkeitsprüfungen bei Wärmeanlagen ein Zuschreibungsbedarf von 1.437,9 TEUR (Vorjahr: Zuschreibung von 2.031,4 TEUR). Im Zusammenhang mit regulatorischen Veränderungen im bulgarischen Markt wurde eine Wertminderung im Netzbereich in Höhe von 11.451,2 TEUR vorgenommen. Die Wertminderung der übrigen Anlagen betrug 1.980,2 TEUR (Vorjahr: 790,0 TEUR). Im Vorjahr wurden Zuschreibungen der Gaskraftwerke Theiß und Korneuburg in Höhe von 16.736,6 TEUR sowie des Kohlekraftwerks Dürnrohr in Höhe von 1.112,1 TEUR vorgenommen. In der Position Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau sind zum Abschlussstichtag in Bau befindliche Anlagen mit Anschaffungskosten von 294.733,4 TEUR (Vorjahr: 133.371,1 TEUR) enthalten. Für geleaste und gepachtete Anlagen ist in der Konzern-Bilanz der Barwert der Zahlungsverpflichtungen aus der Nutzung von Wärmenetzen und Heizwerken ausgewiesen. Die Buchwerte dieser Vermögenswerte EVN Geschäftsbericht 2007/08 93 betragen zum Bilanzstichtag 22.170,3 TEUR (Vorjahr: 16.716,0 TEUR). Die zugehörigen Pacht- bzw. Leasingverbindlichkeiten sind – abgesehen vom kurzfristigen Anteil mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr – unter den übrigen langfristigen Verbindlichkeiten passiviert. 25. Entwicklung der Sachanlagen 2006/07 TEUR Grundstücke und Bauten Leitungen Technische Anlagen Zähler Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Bruttowert 30.9.2006 688.168,6 2.116.328,5 1.614.818,5 169.481,0 191.041,7 Summe 104.283,2 4.884.121,6 Währungsdifferenzen –692,3 – –626,4 –8,9 –61,8 –131,7 –1.521,0 Zugänge 7.077,5 49.932,5 19.968,5 3.214,0 10.196,9 185.252,7 275.642,0 Abgänge –1.461,3 –7.850,9 –5.332,5 –3.202,9 –8.129,3 –1.090,6 –27.067,6 Umbuchungen Bruttowert 30.9.2007 Kumulierte Abschreibungen 30.9.2006 Währungsdifferenzen Planmäßige Abschreibungen Wertminderungen Zuschreibungen Abgänge 445,0 44.520,0 20.346,2 9.889,4 14.288,4 –91.376,8 –1.887,7 693.537,6 2.202.930,1 1.649.174,3 179.372,5 207.335,9 196.937,0 5.129.287,4 –300.170,8 –1.218.162,6 –1.105.880,5 –85.561,7 –146.586,7 –1.387,8 –2.857.750,1 321,5 – 377,8 1,2 55,8 – 756,3 –17.888,7 –68.068,3 –47.432,9 –12.076,2 –18.465,1 – –163.931,3 –18,0 –217,6 –430,4 –103,6 –20,3 – –790,0 6.223,9 1.001,2 12.655,0 – – – 19.880,1 21.149,7 844,8 6.967,2 3.087,5 2.619,7 7.630,5 – 2.857,2 56,9 –2.839,3 –182,6 633,6 – 525,8 –307.830,0 –1.278.423,2 –1.140.462,8 –95.303,3 –156.752,2 –1.387,8 –2.980.159,3 Nettowert 30.9.2006 387.997,9 898.165,9 508.938,0 83.919,3 44.455,1 102.895,4 2.026.371,6 Nettowert 30.9.2007 385.707,5 924.506,9 508.711,6 84.069,2 50.583,7 195.549,2 2.149.128,1 Geleistete Anzahlungen u. Anlagen in Bau Summe 5.129.287,4 Umbuchungen Kumulierte Abschreibungen 30.9.2007 25. Entwicklung der Sachanlagen 2007/08 TEUR Grundstücke und Bauten Leitungen Technische Anlagen Zähler Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Bruttowert 30.9.2007 693.537,6 2.202.930,1 1.649.174,3 179.372,5 207.335,9 196.937,0 Währungsdifferenzen 638,5 238,5 659,3 14,4 146,9 –34,6 1.663,0 17.242,5 12.453,0 3.648,2 96,4 263,7 319,8 34.023,7 Zugänge 9.859,4 101.841,6 53.474,4 12.296,9 16.081,1 206.659,9 400.213,3 Abgänge –4.090,8 –6.234,7 –11.159,1 –4.422,4 –12.416,7 –660,0 –38.983,6 Zugang durch Unternehmenserwerb Umbuchungen –117.398,6 215.861,4 –19.520,1 5.014,8 9.967,4 –96.057,1 –2.132,2 Bruttowert 30.9.2008 599.788,5 2.527.090,0 1.676.277,1 192.372,6 221.378,4 307.165,0 5.524.071,7 –307.830,0 –1.278.423,2 –1.140.462,8 –95.303,3 –156.752,2 –1.387,8 –2.980.159,3 Kumulierte Abschreibungen 30.9.2007 Währungsdifferenzen Planmäßige Abschreibungen Wertminderungen Zuschreibungen Abgänge Umbuchungen Kumulierte Abschreibungen 30.9.2008 Geleistete Anzahlungen u. Anlagen in Bau –295,4 –129,4 –381,4 –1,3 –108,3 – –915,8 –16.847,2 –74.614,1 –48.292,4 –13.057,0 –20.456,7 – –173.267,5 –397,2 –12.233,3 –800,8 –0,1 – – –13.431,4 – 1.069,8 337,7 – – 30,4 1.437,9 3.058,6 5.940,6 10.343,2 3.393,5 11.267,9 304,5 34.308,2 57.071,1 –92.808,8 35.572,3 –0,6 94,4 – –71,5 –265.240,1 –1.451.198,4 –1.143.684,2 –104.968,8 –165.954,9 –1.052,9 –3.132.099,4 Nettowert 30.9.2007 385.707,5 924.506,9 508.711,6 84.069,2 50.583,7 195.549,2 2.149.128,1 Nettowert 30.9.2008 334.548,4 1.075.891,6 532.593,0 87.403,8 55.423,5 306.112,1 2.391.972,3 94 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 26. At Equity einbezogene Unternehmen Der Kreis der at Equity in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist im Anhang ab Seite 124 unter „Beteiligungen der EVN“ dargestellt. Sämtliche at Equity einbezogenen Unternehmen werden mit ihrem anteiligen IFRS-Ergebnis aus einem Zwischen- bzw. Jahresabschluss erfasst, dessen Stichtag nicht mehr als drei Monate vor dem Bilanzstichtag der EVN AG liegt. 26. Entwicklung der at Equity einbezogenen Unternehmen TEUR Bruttowert 30.9.2007 327.384,7 Zugänge 186.156,1 Bruttowert 30.9.2008 513.540,8 Kumulierte Equity-Änderungen 30.9.2007 132.926,0 Währungsdifferenzen 1.636,5 Anteiliges Ergebnis 95.721,2 Ausschüttungen –94.099,8 Neutrale Wertänderungen –8.234,6 Kumulierte Equity-Änderungen 30.9.2008 127.949,3 Nettowert 30.9.2007 460.310,7 Nettowert 30.9.2008 641.490,1 Die Zugänge zu den at Equity einbezogenen Unternehmen beinhalten die „Fernwärme St. Pölten“ sowie die Aufbringung von Eigenmittelanteilen – einerseits für die Projektgesellschaft des Kohlekraftwerks Duisburg-Walsum, Deutschland, andererseits für den Erwerb der indirekten Beteiligung an der „RAG“ durch die „EESU Holding“. Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Posten von Bilanz und Gewinn-und-Verlust-Rechnung der at Equity einbezogenen Unternehmen: 26. Wesentliche Abschlusspositionen der at Equity einbezogenen Unternehmen 2007/08 2006/07 Eigenkapital 1.098.873,7 680.988,5 Vermögenswerte 3.579.825,0 2.424.254,8 Schulden 2.480.951,3 1.743.266,3 Umsatzerlöse 4.835.257,4 3.841.244,1 220.715,0 199.853,0 Versteuertes Ergebnis TEUR Der aufgrund der Überschreitung des Wertes des Beteiligungsansatzes nicht erfasste anteilige Verlust beträgt für das Geschäftsjahr 2007/08 0,0 TEUR (Vorjahr: –431,1 TEUR). Für die im Konzern at Equity einbezogenen Unternehmen existieren keine öffentlich notierten Marktpreise. EVN Geschäftsbericht 2007/08 95 27. Andere finanzielle Vermögenswerte Die Position andere finanzielle Vermögenswerte umfasst Anteile an verbundenen und at Equity einbezogenen Unternehmen, die aufgrund mangelnder Wesentlichkeit nicht konsolidiert werden, sowie Beteiligungen mit einer Beteiligungsquote von unter 20 %, soweit diese nicht at Equity einbezogen sind. In den sonstigen Beteiligungen sind Aktien börsenotierter Unternehmen mit einem Kurswert von 1.707.661,3 TEUR (Vorjahr: 1.599.621,5 TEUR) enthalten. Bei den anderen in dieser Position enthaltenen Beteiligungen in Höhe von 15.842,9 TEUR (Vorjahr: 13.740,5 TEUR) handelt es sich um nicht börsenotierte Unternehmen, weshalb mangels vorhandener Marktpreise keine Aussage über einen Marktwert erfolgen kann. Das laufende Periodenergebnis enthält keine Erträge aus der Veräußerung von finanziellen Vermögenswerten der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“. Die Zuschreibungen bei den sonstigen Beteiligungen in Höhe von 108.039,8 TEUR (Vorjahr: 92.492,8 TEUR) betreffen im Wesentlichen Anpassungen an gestiegene Marktwerte und Börsekurse, die nach Berücksichtigung des Abzugs von latenten Steuern gegen die Bewertungsrücklage gem. IAS 39 verrechnet wurden. Im Berichtszeitraum wurden Wertminderungen in Höhe von 58,7 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR) im Periodenergebnis erfasst. 27. Entwicklung der anderen finanziellen Vermögenswerte Beteiligungen an verbundenen Unternehmen Sonstige Beteiligungen Summe 10.477,1 376.279,2 386.756,3 Zugänge 1.994,5 204,9 2.199,4 Abgänge –20,1 –4,6 –24,8 –166,9 –32,8 –199,7 Bruttowert 30.9.2008 12.284,6 376.446,6 388.731,2 Kumulierte Wertänderungen 30.9.2007 1.226.605,8 TEUR Bruttowert 30.9.2007 Umbuchungen –5.586,4 1.232.192,2 Wertminderungen –6,2 –52,5 –58,7 Zuschreibungen 33,9 108.039,8 108.073,6 Umbuchungen 127,2 25,0 152,2 –5.431,5 1.340.204,5 1.334.772,9 Nettowert 30.9.2007 4.890,7 1.608.471,4 1.613.362,0 Nettowert 30.9.2008 6.853,1 1.716.651,1 1.723.504,2 Kumulierte Wertänderungen 30.9.2008 28. Übrige langfristige Vermögenswerte Die Wertpapiere des übrigen langfristigen Vermögens bestehen im Wesentlichen aus Anteilen an Investmentfonds und dienen der nach österreichischem Steuerrecht zum Bilanzstichtag wieder vorgeschriebenen Deckung der Rückstellungen für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen (diese Bestimmung des Einkommensteuergesetzes wurde vom Verfassungsgerichtshof im Oktober 2006 aufgehoben und durch das Budgetbegleitgesetz 2007 im August 2007 wieder eingeführt). Die Buchwerte entsprechen 96 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar dem Kurswert zum Bilanzstichtag. Zugänge und Abgänge resultieren aus diesbezüglichen Vermögensumschichtungen im Geschäftsjahr. Von den Ausleihungen in Höhe von 21.648,5 TEUR (Vorjahr: 21.427,6 TEUR) haben 2.228,5 TEUR (Vorjahr: 1.592,8 TEUR) eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. Die Forderungen und Abgrenzungen aus Leasinggeschäften stammen aus dem Projektgeschäft im Rahmen von BOOT-Modellen. Aus laufenden Fertigungsaufträgen bestehen Forderungen in Höhe von 25.896,0 TEUR (Vorjahr: 16.212,2 TEUR). In den Zugängen sind aktivierte Fremdkapitalkosten in Höhe von 295,0 TEUR (Vorjahr: 7.441,4 TEUR) enthalten. Der Aktivierungszinssatz beträgt 4,6 % – 9,1 % (Vorjahr: 3,2 % – 7,0 %). Die sonstigen langfristigen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen abgegrenzte Garantieentgelte für langfristige Bankdarlehen und Forderungen im Zusammenhang mit dem Fair Value der Zins- und Währungsswaps. 28. Entwicklung der übrigen langfristigen Vermögenswerte TEUR Bruttowert 30.9.2007 Währungsdifferenzen Wertpapiere Ausleihungen Langfristige Primärenergiereserven Forderungen und Abgrenzungen aus Leasinggeschäften Sonstige langfristige Vermögenswerte Summe 95.959,8 21.579,7 11.908,9 462.543,4 19.850,1 611.841,9 10,3 – – – – 10,3 Zugänge 14.310,0 1.403,9 – 27.765,4 748,9 44.228,2 Abgänge –474,3 –973,4 – –45.876,3 –3.946,8 –51.270,8 0,6 – – – – 0,6 109.806,4 22.010,2 11.908,9 444.432,4 16.652,2 604.810,2 5.257,1 –152,1 –521,1 – –2.122,0 2.461,9 –7,3 – – – – –7,3 –12.077,5 –200,3 – – – –12.277,8 –111,9 –9,3 – – 2.122,0 2.000,8 –0,6 – – – – –0,6 –6.940,2 –361,6 –521,1 – – –7.823,0 Umbuchungen Bruttowert 30.9.2008 Kumulierte Abschreibungen 30.9.2007 Währungsdifferenzen Wertminderungen Abgänge Umbuchungen Kumulierte Abschreibungen 30.9.2008 Nettowert 30.9.2007 101.216,8 21.427,6 11.387,8 462.543,4 17.728,1 614.303,8 Nettowert 30.9.2008 102.866,2 21.648,5 11.387,8 444.432,4 16.652,2 596.987,2 Die Überleitung der zukünftigen Mindestleasingzahlungen zu deren Barwert stellt sich wie folgt dar: 28. Fristigkeiten der Forderungen und Abgrenzungen aus Leasinggeschäften TEUR Zinskomponente bis zu 1 Jahr 39.225,6 Restlaufzeit zum 30.9.2008 mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre 110.828,2 Summe bis zu 1 Jahr 57.654,1 207.707,9 42.553,1 Restlaufzeit zum 30.9.2007 mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre 124.536,4 74.053,8 Summe 241.143,3 Tilgungskomponente 51.047,5 183.127,4 210.257,5 444.432,4 44.530,8 189.829,6 228.183,0 462.543,4 Summe 90.273,1 293.955,6 267.911,6 652.140,3 87.083,9 314.366,0 302.236,8 703.686,7 EVN Geschäftsbericht 2007/08 97 Die Summe der Tilgungskomponenten entspricht dem unter den Forderungen und Abgrenzungen aus Leasinggeschäften ausgewiesenen Wert. Die Zinskomponenten entsprechen dem Anteil der Zinskomponente an der Gesamtleasingzahlung. Es handelt sich dabei um nicht abgezinste Beträge. Die Zinskomponente aus den Leasingzahlungen des laufenden Geschäftsjahres wird großteils in den Zinserträgen aus langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen. Kurzfristige Vermögenswerte 29. Vorräte Die Primärenergievorräte bestehen aus Kohlevorräten. Bei den Emissionszertifikaten handelt es sich zur Gänze um bereits zugekaufte, aber noch nicht eingelöste Zertifikate zur Erfüllung der Voraussetzungen des Emissionszertifikategesetzes (EZG). Die korrespondierende Verpflichtung für die Unterdeckung ist in den kurzfristigen Rückstellungen (siehe Erläuterung 47. Kurzfristige Rückstellungen) abgebildet. 29. Vorräte Primärenergievorräte 2007/08 2006/07 44.563,7 37.098,7 TEUR Emissionszertifikate Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und sonstige Vorräte 272,2 2.207,6 37.718,6 30.831,5 Nicht abgerechnete Kundenaufträge 14.997,2 13.989,7 Summe 97.551,7 84.127,5 Dem Bestandsrisiko aufgrund geringer Umschlagshäufigkeiten wird durch eine Erhöhung der Wertberichtigung um 1.437,6 TEUR (Vorjahr: 1.011,3 TEUR) Rechnung getragen. Demgegenüber stehen Zuschreibungen in Höhe von 10,4 TEUR (Vorjahr: 1.836,2 TEUR). Die Vorräte erhöhten sich durch Unternehmenserwerbe um 647,9 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR). Die Vorräte unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen; andere Belastungen liegen ebenfalls nicht vor. 30. Kurzfristige Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Wesentlichen gegenüber Strom-, Gas- und Wärmekunden. Dem Insolvenzrisiko der dubiosen Kunden wird durch eine Wertberichtigung in Höhe von 55.917,6 TEUR (Vorjahr: 34.253,0 TEUR) Rechnung getragen. Die Forderungen aus Finanzinstrumenten bestehen insbesondere aus der erfolgsneutralen Bewertung von Sicherungsgeschäften. Die Forderungen gegenüber Dienstnehmern enthalten Abgrenzungen aus der laufenden Lohn- und Gehaltsverrechnung. 98 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Die Forderungen gegenüber at Equity einbezogenen Unternehmen und die Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren insbesondere aus der laufenden Konzernverrechnung von Energielieferungen, aus der Konzernfinanzierung und aus Dienstleistungen gegenüber nichtkonsolidierten Tochterunternehmen. Die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Abgabenforderungen sowie Forderungen aus Versicherungen und geleistete Anzahlungen. 30. Kurzfristige Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögenswerte TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen aus Finanzinstrumenten Forderungen gegenüber Dienstnehmern Forderungen gegenüber at Equity einbezogenen Unternehmen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Forderungen und Vermögenswerte Summe 2007/08 2006/07 305.085,8 284.186,2 20.528,5 20.286,2 9.952,6 10.067,3 131.003,9 87.730,9 4.740,9 17.543,6 98.064,6 120.086,0 569.376,3 539.900,1 31. Liquide Mittel Neben einem durch Abgänge von Wertpapieren realisierten Veräußerungsverlust von 3.453,1 TEUR (Vorjahr: Gewinn von 443,1 TEUR) wurde in der Berichtsperiode aufgrund gesunkener Börsekurse eine erfolgswirksame Abwertung in Höhe von 14.307,2 TEUR (Vorjahr: Aufwertung von 3.130,6 TEUR) vorgenommen. 31. Liquide Mittel TEUR 2007/08 2006/07 Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 120.980,9 76.223,5 Wertpapiere 135.951,6 395.680,5 256.932,5 471.904,1 2007/08 2006/07 Summe Die Zusammensetzung der Wertpapiere sieht zum Bilanzstichtag wie folgt aus: 31. Zusammensetzung Wertpapiere Cashfonds TEUR 82.905,5 293.725,5 Anleihenfonds 2.052,7 22.483,6 Aktienfonds 3.317,5 8.740,6 18.572,3 44.682,4 106.848,0 369.632,1 5.954,5 4.356,0 Sonstige Fondsprodukte Summe Fondsanteile Festverzinsliche Wertpapiere Aktien Summe Wertpapiere 23.149,1 21.692,4 135.951,6 395.680,5 EVN Geschäftsbericht 2007/08 99 Passiva Eigenkapital Die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals der Geschäftsjahre 2006/07 und 2007/08 ist auf Seite 73 dargestellt. 32. Grundkapital In der 79. ordentlichen Hauptversammlung der EVN AG am 17. Jänner 2008 wurde eine Erhöhung des Grundkapitals aus Gesellschaftsmitteln von 99.069,4 TEUR um 200.930,6 TEUR auf 300.000,0 TEUR beschlossen. Diese wurde durch Umwandlung des entsprechenden Teilbetrages der gebundenen Kapitalrücklagen ohne Ausgabe neuer Aktien mit Wirkung 17. April 2008 durchgeführt. Zum gleichen Stichtag erfolgte die Umsetzung des ebenfalls in der 79. ordentlichen Hauptversammlung vom 17. Jänner 2008 beschlossenen Aktiensplits der EVN AG im Verhältnis 1:4 an der Wiener Börse. Aktionäre der EVN AG erhielten ab diesem Tag für eine Stückaktie drei weitere Stückaktien; der Aktienkurs wurde zu diesem Stichtag auf ein Viertel der Notierung des Vortages umgestellt. Das Grundkapital der EVN AG beträgt somit 300.000,0 TEUR (Vorjahr: 99.069,4 TEUR) und besteht aus 163.525.820 (Vorjahr: 40.881.455) nennbetragslosen Stückaktien. 33. Kapitalrücklagen Die Kapitalrücklagen verringerten sich im Einklang mit der per 17. April 2008 durchgeführten Kapital­ erhöhung gegenüber dem Geschäftsjahr 2006/07 um 200.930,6 TEUR auf 108.431,3 TEUR (Vorjahr: 309.361,9 TEUR). Darin enthalten sind gebundene Kapitalrücklagen aus Kapitalerhöhungen nach öster­ reichischem Aktienrecht in Höhe von 50.163,6 TEUR (Vorjahr: 251.094,2 TEUR) und gegenüber dem Vergleichsstichtag unveränderte, nicht gebundene Kapitalrücklagen nach österreichischem Aktienrecht in Höhe von 58.267,7 TEUR. 34. Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen in Höhe von 1.551.080,5 TEUR (Vorjahr: 1.425.465,7 TEUR) enthalten die anteiligen Gewinnrücklagen der EVN AG und der sonstigen einbezogenen Gesellschaften nach dem Erstkonsolidierungszeitpunkt. Die Dividende richtet sich nach dem im unternehmensrechtlichen Jahresabschluss der EVN AG ausgewiesenen Bilanzgewinn. Dieser entwickelte sich wie folgt: 34. Entwicklung Bilanzgewinn der Muttergesellschaft Ausgewiesener Jahresgewinn 2007/08 Zuzüglich des Gewinnvortrags aus dem Geschäftsjahr 2006/07 Zur Verteilung kommender Bilanzgewinn Vorgeschlagene Gewinnausschüttung Gewinnvortrag für das Geschäftsjahr 2008/09 100 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com TEUR 60.526,5 128,1 60.654,6 –60.401,7 252,9 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Die der Hauptversammlung vorgeschlagene Gewinnausschüttung für das Geschäftsjahr 2007/08 in Höhe von 0,370 EUR je Aktie ist nicht in den Verbindlichkeiten erfasst. Die Ausschüttung für 2006/07 in Höhe von 1,50 EUR pro Aktie (bzw. 0,375 EUR pro Aktie unter Berücksichtigung des Aktiensplits per 17. April 2008 im Verhältnis 1:4) wurde vom Vorstand vorgeschlagen und in der 79. ordentlichen Hauptversammlung am 17. Jänner 2008 beschlossen. Die Ausschüttung an die Aktionäre erfolgte am 28. Jänner 2008. 35. Neubewertungsrücklage gem. IFRS 3 Die im Eigenkapital ausgewiesene Neubewertungsrücklage gem. IFRS 3 resultiert aus sukzessiven Unternehmenserwerben im Zuge der Übernahme von weiteren 10,05 % an der „RBG“ und des restlichen Anteils von 50 % an der EVN Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H., Maria Enzersdorf, im Geschäftsjahr 2004/05. 36. Bewertungsrücklage gem. IAS 39 In der Bewertungsrücklage gem. IAS 39 werden Marktwertänderungen von Wertpapieren der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ und von Cash Flow Hedges sowie die anteilige Übernahme von erfolgsneutralen Eigenkapital­veränderungen von at Equity einbezogenen Unternehmen erfasst. 36. Bewertungsrücklage gem. IAS 39 TEUR vor Steuern 2007/08 Steuern nach Steuern vor Steuern 2006/07 Steuern nach Steuern 1.342.552,4 –335.626,8 1.006.925,6 1.234.437,5 –308.609,4 925.828,1 –1.988,9 479,7 –1.509,2 8.013,5 –2.019,9 5.993,6 6.565,7 – 6.565,7 14.138,9 – 14.138,9 1.347.129,2 –335.147,1 1.011.982,0 1.256.589,9 –310.629,3 945.960,7 Direkt im Eigenkapital erfasste Ergebnisse aus... Marktbewertung von Wertpapieren Cash Flow Hedges At Equity einbezogenen Unternehmen Summe 37. Eigene Anteile In der 79. ordentlichen Hauptversammlung der EVN AG vom 17. Jänner 2008 wurde der Vorstand gem. §65 Abs. 1 Z 8 AktG ermächtigt, eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Der Vorstand der EVN AG hat im Geschäftsjahr 2007/08 beschlossen, von dieser Ermächtigung zum Rückkauf eigener Aktien Gebrauch zu machen. Beabsichtigt ist, ein Volumen von bis zu 1.000.000 Stück Aktien – dies entspricht bis zu 0,612 % des derzeitigen Grundkapitals – über die Wiener Börse rückzukaufen. Das Rückkaufprogramm begann am 24. Juli 2008 und endet spätestens am 31. März 2009. Im Bestand der EVN AG waren zum 30. September 2008 278.035 Stück eigene Aktien (das sind 0,17 % des Grundkapitals) mit einem Anschaffungswert von 4.753,9 TEUR und einem Kurswert zum Bilanzstichtag von 4.167,7 TEUR. EVN Geschäftsbericht 2007/08 101 Die Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien entwickelte sich daher wie folgt: 37. Entwicklung der Anzahl der in Umlauf befindlichen Anteile 1.10.2007 Aktiensplit im Verhältnis 1:4 Stückaktien Eigene Aktien 40.881.455 – 40.881.455 122.644.365 – 122.644.365 Kauf eigener Aktien 30.9.2008 In Umlauf befindliche Anteile – –278.035 –278.035 163.525.820 –278.035 163.247.785 Die Zahl der in Umlauf befindlichen Aktien zum gewichteten Durchschnitt, die als Basis für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie herangezogen wird, beläuft sich auf 163.488.927 Stück. Aus den eigenen Aktien stehen der EVN AG keine Rechte zu; sie sind insbesondere nicht dividenden­ berechtigt. 38. Anteile anderer Gesellschafter Die Anteile anderer Gesellschafter umfassen die folgenden Fremdanteile am Eigenkapital vollkonsolidierter Tochtergesellschaften: 38. Anteile anderer Gesellschafter % 2007/08 2006/07 Burgenland Holding AG, Eisenstadt, („BUHO“) 27,73 27,73 EVN Bulgaria Elektrorazpredelenie AD, Plovdiv, Bulgarien 33,00 33,00 EVN Bulgaria Elektrosnabdiavane AD, Plovdiv, Bulgarien 33,00 33,00 EVN Macedonia AD, Skopje, Mazedonien 10,00 10,00 RAG-Beteiligungs-AG, Maria Enzersdorf 49,95 49,95 Wasserkraftwerke Trieb und Krieglach GmbH, Maria Enzersdorf 30,00 30,00 Alle übrigen vollkonsolidierten Unternehmen stehen direkt oder indirekt zu 100 % im Anteilsbesitz der „EVN“. 102 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Langfristige Schulden 39. Langfristige Finanzverbindlichkeiten Die Position langfristige Finanzverbindlichkeiten setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen: 39. Zusammensetzung langfristige Finanzverbindlichkeiten Fair Value 30.9.2008 (TEUR) Buchwert 30.9.2007 (TEUR) Effektiver Zinssatz zu Buchwerten1) (%) 50.440,0 45.537,8 12,18 62.742,1 251.973,8 251.960,7 6,72 261.866,9 Laufzeit JPY-Anleihe 5,20 1994–2014 8 Mrd JPY EUR-Anleihe 5,25 2001–2011 262,85 Mio EUR CHF-Obligation 2,43 2004–2009 200 Mio CHF – 120.308,7 – – – – – 302.413,8 417.807,3 7,63 324.609,0 1,00–8,77 bis 2031 – 1.056.474,3 754.805,0 4,76 1.056.474,3 – – – 1.358.888,1 1.172.612,3 5,40 1.381.083,3 Summe Anleihen Langfristige Bankdarlehen Summe Nominale Buchwert 30.9.2008 (TEUR) Nominalverzinsung (%) 1) Zinsaufwand im Verhältnis zum durchschnittlichen Buchwert unter Berücksichtigung von Zins- und Währungssicherungsgeschäften. Der effektive Zinssatz zu Buchwerten stellt die durchschnittliche Zinsbelastung nach Berücksichtigung von Zins- und Währungssicherungsgeschäften in Prozent bezogen auf den durchschnittlichen Buchwert dar und beträgt 5,40 % (Vorjahr: 5,33 %). Zum Bilanzstichtag – somit unter Berücksichtigung der erfolgten Tilgungen – beträgt der nach Buchwerten gewichtete Zinssatz 7,05 % (Vorjahr: 5,84 %). Die Fälligkeitsstruktur der Finanzverbindlichkeiten ergibt sich wie folgt: 39. Fälligkeitsstruktur langfristige Finanzverbindlichkeiten TEUR Anleihen bis zu 1 Jahr mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre Summe – 251.973,8 50.440,0 302.413,8 davon fix verzinst – – – – davon variabel verzinst – 251.973,8 50.440,0 302.413,8 Langfristige Bankdarlehen 70.258,9 697.588,6 288.626,8 1.056.474,3 davon fix verzinst 51.966,9 272.211,7 113.203,4 437.382,0 davon variabel verzinst 18.292,0 425.376,9 175.423,4 619.092,3 70.258,9 949.562,4 339.066,8 1.358.888,1 Summe langfristige Finanzverbindlichkeiten Anleihen Sämtliche Anleihen sind endfällig. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden wie im Vorjahr keine Rückkäufe getätigt. Die mit 3,25 % verzinste CHF-Obligation und die mit 5,00 % verzinste DEM-Anleihe wurden am 8. April 2008 bzw. 26. August 2008 getilgt. Am 10. Juni 2009 wird die Tilgung der mit 2,43 % verzinsten CHFObligation erfolgen. Der Ausweis zum Bilanzstichtag erfolgt daher unter den kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten (siehe 44. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten). Die Zinsaufwendungen für das abgelaufene Geschäftsjahr sind in den Zinsaufwendungen für langfristige Finanzverbindlichkeiten enthalten. EVN Geschäftsbericht 2007/08 103 Die Bewertung erfolgt mit den fortgeführten Anschaffungskosten. Verbindlichkeiten in Fremdwährung werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Bei Vorliegen von Sicherungsgeschäften werden die Verbindlichkeiten gemäß IAS 39 in jenem Ausmaß, in dem Hedge Accounting zur Anwendung kommt, um die entsprechende Wertveränderung des abgesicherten Risikos angepasst. Der entsprechenden Veränderung der Anleihenverbindlichkeit in Höhe von –4.915,3 TEUR steht im Wesentlichen eine gegenläufige Bewegung der Rückstellungen für langfristige Finanzinstrumente in Höhe von 7.651,7 TEUR gegenüber. Der Fair Value wurde auf Basis der zum Bilanzstichtag vorliegenden Marktinformationen aus dem jeweiligen Anleihenkurs und dem Devisenkurs ermittelt. Langfristige Bankdarlehen Dabei handelt es sich um Darlehen, die zum Teil durch Zins- und Annuitätenzuschüsse des Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds gefördert sind. Die von Projektgesellschaften eingegangenen Verbindlichkeiten ohne Rückgriffsrecht auf die EVN AG („Non-Recourse“) betragen zum Stichtag 335.736,5 TEUR (Vorjahr: 399.829,6 TEUR). Im Zuge von Projektfinanzierungen wurden Anteile an Projektgesellschaften sowie deren Vermögenswerte als Sicherheit gegeben. „EVN“ hat über die EVN Finance Service B.V., Amsterdam, am 12.9.2006 eine syndizierte revolvierende Kreditlinie über 600 Mio EUR mit einer Laufzeit von sieben Jahren (2006–2013) unterzeichnet. Zum Bilanzstichtag wurden davon 200 Mio EUR in Anspruch genommen. Die abgegrenzten Zinsaufwendungen sind in den übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten. 40. Latente Steuerverbindlichkeiten 40. Latente Steuern TEUR 2007/08 2006/07 –25.933,0 –27.191,6 Aktive latente Steuern Sozialkapital Vortragsfähiges steuerliches Ergebnis –2.465,2 –1.687,4 Sonstige aktive latente Steuern –4.579,4 –9.535,2 Passive latente Steuern Anlagevermögen 50.300,6 43.983,9 Unversteuerte Rücklagen 21.395,9 25.300,4 361.082,5 339.784,9 Finanzinstrumente Sonstige passive latente Steuern Summe 19.309,1 28.120,4 419.110,5 398.775,4 davon aktive latente Steuern latente Steuerverbindlichkeiten –912,0 –1.032,4 420.022,5 399.807,9 Die ­latenten Steuern erhöhten sich durch erfolgsneutrale Wertänderungen um 24.517,8 TEUR (Vorjahr: 28.829,9 TEUR) sowie durch Unternehmenserwerbe um 914,6 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR) und reduzierten sich durch einen latenten Steuerertrag in Höhe von 5.097,3 TEUR (Vorjahr: 8.457,2 TEUR) per Saldo auf 419.110,5 TEUR (Vorjahr: 398.775,4 TEUR). 104 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Für Verlustvorträge in Höhe von 24.170,9 TEUR (Vorjahr: 20.197,0 TEUR), mit deren Verbrauch innerhalb eines überschaubaren Zeitraums nicht gerechnet werden kann, wurden keine aktiven latenten Steuern angesetzt. 3.740,4 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR) dieser Verlustvorträge verfallen nach 2013. 41. Langfristige Rückstellungen 41. Langfristige Rückstellungen 2007/08 2006/07 219.517,6 221.938,9 Rückstellung für pensionsähnliche Verpflichtungen 16.670,0 16.253,4 Rückstellung für Abfertigungen 72.323,0 67.415,4 147.852,6 151.515,0 456.363,3 457.122,7 TEUR Rückstellung für Pensionen Sonstige langfristige Rückstellungen Summe Die Berechnung der Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen sowie Rückstellung für Abfertigungen erfolgt im Wesentlichen mit folgenden Rechnungsgrundlagen: – Zinssatz 5,75 % p.a. (Vorjahr: 5,00 % p.a.) – Bezugserhöhungen 3,75 % p.a.; Folgejahre 3,00 % p.a. (Vorjahr: 3,00 % p.a.) – Pensionserhöhungen 3,75 % p.a. (Vorjahr: 2,75 % p.a.) – Rechnungsgrundlagen „AVÖ 2008-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung – Pagler & Pagler“ (Vorjahr: „AVÖ 1999-P“) 41. Entwicklung der Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen TEUR Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) 1.10. +Aufwand für die im Geschäftsjahr erworbenen Versorgungsansprüche (Service Costs) +Zinsaufwand – Pensionszahlungen 2007/08 2006/07 240.511,4 247.183,6 1.758,4 1.896,3 12.037,0 11.766,4 –16.949,0 –17.003,4 15.093,2 –3.331,5 Barwert der Pensionsverpflichtungen (DBO) 30.9. 252.450,8 240.511,4 Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen 30.9. 236.187,6 238.192,3 +/– Versicherungsmathematischer Verlust/Gewinn Zum Bilanzstichtag unterschreitet die Rückstellung für Pensionen und pensionsähnliche Verpflichtungen den DBO-Wert um 6,4 % (Vorjahr: Unterschreitung um 1,0 %). 41. Entwicklung der Rückstellung für Abfertigungen TEUR Barwert der Abfertigungsverpflichtungen (DBO) 1.10. + Währungsdifferenzen +Zugang durch Unternehmenserwerb +Aufwand für die im Geschäftsjahr erworbenen Abfertigungsansprüche (Service Costs) +Zinsaufwand – Abfertigungszahlungen 2007/08 2006/07 71.522,1 69.177,0 5,8 – 245,9 – 3.057,6 2.883,0 3.655,6 3.266,1 –3.979,2 –4.999,4 1.503,9 1.195,5 Barwert der Abfertigungsverpflichtungen (DBO) 30.9. 76.011,7 71.522,1 Rückstellung für Abfertigungen am 30.9. 72.323,0 67.415,4 + Versicherungsmathematischer Verlust Zum Bilanzstichtag unterschreitet die Rückstellung für Abfertigungen den DBO-Wert um 4,9 % (Vorjahr: Unterschreitung um 5,7 %). EVN Geschäftsbericht 2007/08 105 41. Entwicklung der sonstigen langfristigen Rückstellungen Langfristige Finanzinstrumente Mieten für Netzzutritte Prozessrisiken Restrukturierung 15.305,7 7.201,3 2.511,0 Jubiläumsgelder Kooperationsverträge Buchwert 1.10.2007 16.496,0 37.051,2 35.748,6 Währungsdifferenzen 4,3 – – – 28,3 – – – 546,3 – TEUR Zugang durch Unternehmenserwerb UmweltÜbrige und Entsorlangfristige gungsrisiken Rückstellungen Summe 36.225,9 975,2 151.515,0 – – – 32,5 – 563,7 – 1.110,0 Zinsaufwand 623,8 2.223,1 – – 1.894,3 – 1.749,7 – 6.490,8 Verwendung –678,1 –1.414,3 –9.628,4 –28,1 –2.795,5 – –1.679,0 –206,5 –16.429,9 Zuführung Umbuchung Buchwert 30.9.2008 619,8 – – 1.265,1 1.230,3 – 2.257,4 2.277,7 7.650,3 –5,1 – – – – –2.511,0 – – –2.516,1 17.060,7 37.860,0 26.120,2 17.089,0 7.558,7 – 39.117,7 3.046,4 147.852,6 Die Rückstellung für langfristige Finanzinstrumente besteht im Zusammenhang mit Sicherungsgeschäften, denen zum Teil eine gegenläufige Entwicklung der Anleihenverbindlichkeit gegenübersteht. Die Mieten für Netzzutritte umfassen Vorsorgen für Mieten für den Netzzutritt zu Anlagen im Fremd­ eigentum in Bulgarien. 42. Vereinnahmte Baukosten- und Investitionszuschüsse Die Position der Baukosten- und Investitionszuschüsse entwickelte sich wie folgt: 42. Vereinnahmte Baukostenund Investitionszuschüsse Baukostenzuschüsse Investitionszuschüsse Summe Buchwert 1.10.2007 286.575,6 37.465,8 324.041,4 Währungsdifferenzen 43,9 – 43,9 – 597,3 597,3 Zugang durch Unternehmenserwerb Umgliederungen Zugänge TEUR –891,7 891,7 – 55.453,2 3.694,0 59.147,2 Auflösung –27.299,6 –2.208,0 –29.507,6 Buchwert 30.9.2008 313.881,3 40.440,8 354.322,2 Vom Gesamtbetrag der Zuschüsse werden 324.814,5 TEUR (Vorjahr: 296.206,4 TEUR) nicht innerhalb eines Jahres ertragswirksam. 43. Übrige langfristige Verbindlichkeiten Die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten enthalten vor allem Pachtverbindlichkeiten aus langfristigen Nutzungsverträgen von Wärmenetzen sowie Heizwerken. Die Abgrenzungen aus Finanztransaktionen betreffen anteilige Barwertvorteile aus Lease-and-Lease-back-Transaktionen im Zusammenhang mit Strombezugsrechten an Donaukraftwerken, die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten zukünftige Leasingraten aus Finanzierungsleasing. 106 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 43. Übrige langfristige Verbindlichkeiten 2007/08 2006/07 Langfristige Pachtverbindlichkeiten 37.812,7 33.723,3 Langfristige Abgrenzungen aus Finanztransaktionen 10.723,5 7.178,3 Sonstige langfristige Verbindlichkeiten 17.148,2 6.067,2 65.684,4 46.968,7 TEUR Summe Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 43. Fristigkeiten der übrigen langfristigen Verbindlichkeiten Restlaufzeit zum 30.9.2008 TEUR mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre Langfristige Pachtverbindlichkeiten Langfristige Abgrenzungen aus Finanztransaktionen Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Summe Summe Restlaufzeit zum 30.9.2007 mehr als 1 Jahr mehr als 5 Jahre Summe 12.645,5 25.167,2 37.812,7 10.057,0 23.666,3 33.723,3 3.840,1 6.883,4 10.723,5 2.705,0 4.473,2 7.178,3 5.471,9 11.676,3 17.148,2 1.149,8 4.917,3 6.067,2 21.957,6 43.726,8 65.684,4 13.911,8 33.056,8 46.968,7 Kurzfristige Schulden 44. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Die Kontokorrentkredite sind Teil des Fonds der liquiden Mittel der Geldflussrechnung. 44. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten TEUR 3,25 % CHF-Obligation 1998–20081) 5,00 % DEM-Anleihe 1998–20081) 2,43 % CHF-Obligation 2004–20092) Kontokorrent- und sonstige kurzfristige Kredite Summe 2007/08 2006/07 – 110.836,7 – 114.529,4 126.719,8 – 27.184,2 21.867,6 153.904,0 247.233,6 1) Die planmäßige Tilgung der Obligation bzw. der Anleihe erfolgte im laufenden Geschäftsjahr. 2) Die Tilgung erfolgt am 10.6.2009. 45. Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten Die Position kurzfristige Steuerverbindlichkeiten setzt sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen: 45. Kurzfristige Steuerverbindlichkeiten 2007/08 2006/07 Energieabgaben 28.706,8 22.548,7 Umsatzsteuer TEUR 22.383,6 18.228,0 Körperschaftsteuer 5.995,9 12.674,1 Sonstige Posten 3.393,1 5.419,7 60.479,4 58.870,5 Summe EVN Geschäftsbericht 2007/08 107 46. Lieferantenverbindlichkeiten In den Lieferantenverbindlichkeiten sind Verpflichtungen für ausstehende Rechnungen in Höhe von 47.284,0 TEUR (Vorjahr: 49.820,4 TEUR) enthalten. 47. Kurzfristige Rückstellungen Die Rückstellung für Personalansprüche umfasst noch nicht fällige Sonderzahlungen und offene Urlaube sowie Verbindlichkeiten aus einer Vorruhestandsregelung, die von Mitarbeitern in Anspruch genommen werden kann. Für die zum Bilanzstichtag rechtlich verbindlichen Vereinbarungen wird die Rückstellung mit 1.993,4 TEUR (Vorjahr: 4.148,4 TEUR) ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2007/08 wurden mittels Bescheid für das Kalenderjahr 2008 konzernweit 1.577.956 Emissionszertifikate (Vorjahr: 1.444.152) unentgeltlich zugeteilt. Für die am Bilanzstichtag darüber hinaus bestehende Unterdeckung wurde mittels Rückstellung vorgesorgt (siehe Erläuterung 29. Vorräte). Diese wurde mit dem Marktwert der Emissionszertifikate zum 30. September 2008 bewertet. Die Rückstellung für Restrukturierung umfasst die in Bulgarien und Mazedonien gesetzten Maßnahmen im Rahmen eines freiwilligen Sozialprogramms. 47. Entwicklung der kurzfristigen Rückstellungen Personalansprüche Drohverluste Emissionszertifikate Restrukturierung Kurzfristige Finanzinstrumente Sonstige kurzfristige Rückstellungen Summe Buchwert 1.10.2007 56.350,6 11.330,6 577,1 3.231,8 12.763,6 8.703,1 92.956,6 Währungsdifferenzen 7,1 – – 11,7 – 5,3 24,2 – – – – – 105,3 105,3 –26.957,2 –5.511,0 –562,8 –3.926,3 –12.763,6 –6.436,9 –56.157,8 27.770,5 16.358,7 425,2 3.738,7 – 9.352,4 57.645,6 –28,0 – – 2.296,4 – –431,5 1.836,9 57.143,0 22.178,3 439,5 5.352,2 – 11.297,8 96.410,8 TEUR Zugang durch Unternehmenserwerb Verwendung Zuführung Umbuchung Buchwert 30.9.2008 48. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber Sozialversicherungsanstalten. Die Verbindlichkeiten gegenüber at Equity einbezogenen Unternehmen beinhalten in erster Linie Verbindlichkeiten gegenüber der e&t Energie Handelsgesellschaft m.b.H., Wien, („e&t“), aus dem Vertrieb und der Beschaffung von Elektrizität, und der „EconGas“, aus der Beschaffung von Erdgas. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen nicht vollkonsolidierte verbundene Unternehmen. Die erhaltenen Anzahlungen erfolgten für Strom-, Gas- und Wärmelieferungen und für die Errichtung von Kundenanlagen. 108 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten in erster Linie Verbindlichkeiten gegenüber Dienstnehmern, erhaltene Kautionen, Ausgleichszahlungen für Stromfuture-Geschäfte sowie Verbindlichkeiten gegenüber Partnern der „EAA“. 48. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 2007/08 2006/07 Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit 14.133,8 15.140,4 Verbindlichkeiten gegenüber at Equity einbezogenen Unternehmen 71.061,0 26.735,2 TEUR Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Erhaltene Anzahlungen Zinsabgrenzungen Sonstige Verbindlichkeiten Summe 4.651,6 19.633,8 27.825,0 26.339,3 9.234,2 10.103,4 51.140,3 51.646,8 178.045,9 149.598,9 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Seit Dezember 2007 wird die vollständig übernommene bulgarische Fernwärmegesellschaft „TEZ Plovdiv“ neu in den Konzernabschluss der „EVN“ einbezogen. Somit ist diese im vorliegenden Jahresabschluss für drei Quartale in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung berücksichtigt. 49. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse der einzelnen Segmente entwickelten sich wie folgt: 49. Umsatzerlöse 2007/08 2006/07 Umsatzerlöse Energie 2.182.302,9 1.932.742,5 Umsatzerlöse Umwelt 184.563,4 275.068,2 Umsatzerlöse Strategische Beteiligungen und Sonstiges Summe TEUR 30.135,5 25.313,6 2.397.001,9 2.233.124,3 Die Segmentberichterstattung enthält eine Gliederung der Umsätze nach Geschäftsfeldern und Regionen (siehe Erläuterung 61. Segmentberichterstattung). In den Umsatzerlösen sind Umsätze aus Fertigungsaufträgen im Rahmen von BOOT-Modellen in Höhe von 27.932,5 TEUR (Vorjahr: 106.626,3 TEUR) enthalten. 50. Sonstige betriebliche Erträge Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge umfassen hauptsächlich Zinsen für verspätete Zahlung von Kunden, Prämien und Subventionen sowie Warenverkäufe und Dienstleistungen, die nicht im Zusammenhang mit der Geschäftstätigkeit stehen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 109 50. Sonstige betriebliche Erträge TEUR Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen Erträge aus der Auflösung von Baukosten- und Investitionszuschüssen Ergebnis aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen Miet- und Pachterträge 2007/08 2006/07 1.809,9 1.049,6 29.507,6 27.835,1 840,2 331,4 2.289,2 2.228,1 Entschädigungen und Vergütungen 3.392,3 1.898,3 Übrige sonstige betriebliche Erträge 13.024,5 12.243,1 Summe 50.863,8 45.585,5 51. Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen Die Aufwendungen für Fremdstrombezug und Energieträger umfassen insbesondere Gas- und Strombezugskosten sowie den durch die zu geringe Zuteilung von Gratis-Emissionszertifikaten entstandenen Aufwand für den Einsatz zugekaufter Emissionszertifikate in Höhe von 4.468,1 TEUR (Vorjahr: 7.218,7 TEUR). Die Aufwendungen für Fremdleistungen und sonstigen Materialaufwand stehen überwiegend in Zusammenhang mit dem Projektgeschäft des Umweltbereichs sowie mit Fremdleistungen für den Betrieb und die Instandhaltung von Anlagen. Weiters sind in dieser Position die sonstigen direkt der Leistungserstellung zurechenbaren Aufwendungen enthalten. 51. Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen TEUR Fremdstrombezug und Energieträger Fremdleistungen und sonstiger Materialaufwand Summe 2007/08 2006/07 1.375.823,4 1.176.086,7 281.748,1 335.192,3 1.657.571,5 1.511.279,0 52. Personalaufwand Im Personalaufwand sind Beiträge an die EVN-Pensionskasse AG, Maria Enzersdorf, in Höhe von 4.710,3 TEUR (Vorjahr: 4.425,4 TEUR) sowie Beiträge an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen in Höhe von 207,8 TEUR (Vorjahr: 129,9 TEUR) enthalten. 52. Personalaufwand 2007/08 2006/07 218.735,3 205.221,7 Aufwendungen für Abfertigungen 11.466,0 13.608,9 Aufwendungen für Pensionen 18.938,0 17.447,5 Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge 46.390,9 43.621,9 Gehälter Sonstige Sozialaufwendungen Summe 110 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com TEUR 8.906,6 8.993,2 304.436,8 288.893,2 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter betrug: 52. Mitarbeiter nach Business Units Anzahl im Jahresdurchschnitt Erzeugung Netze Vertrieb Südosteuropa 2007/08 2006/07 82 71 1.446 1.423 174 141 6.560 6.843 davon Bulgarien 3.520 3.418 davon Mazedonien 3.041 3.425 Umwelt 456 462 Sonstiges 624 595 9.342 9.535 Summe Arbeitnehmer von anteilsmäßig einbezogenen Unternehmen sind entsprechend der Höhe der Beteiligung berücksichtigt. 53. Abschreibungen Die Vorgehensweise bei Werthaltigkeitsprüfungen wird unter den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen in Erläuterung 8. Vorgehensweise bei und Auswirkungen von Werthaltigkeitsprüfungen beschrieben. 53. Abschreibungen nach Bilanzpositionen TEUR Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte 2007/08 2006/07 10.420,3 8.498,7 Abschreibungen auf Sachanlagen 185.261,0 144.841,1 Summe 195.681,3 153.339,9 53. Abschreibungen Planmäßige Abschreibungen TEUR 2007/08 2006/07 183.687,8 175.464,3 Wertminderungen1) 13.431,4 961,9 Zuschreibungen1) –1.437,9 –23.086,3 195.681,3 153.339,9 Summe 1) Details siehe Erläuterungen 24. Immaterielle Vermögenswerte und 25. Sachanlagen EVN Geschäftsbericht 2007/08 111 54. Sonstige betriebliche Aufwendungen 54. Sonstige betriebliche Aufwendungen 2007/08 2006/07 Rechts- und Beratungsaufwand, Aufwendungen für Prozessrisiken 19.681,1 15.337,2 Forderungsabschreibungen 18.953,2 13.452,1 Betriebssteuern und Abgaben 15.518,3 11.699,6 TEUR Werbeaufwand 12.124,9 11.816,3 Telekommunikation und Portospesen 10.140,7 10.304,4 Versicherungen 9.535,7 9.760,2 Fahrt- und Reisespesen 6.504,4 5.943,2 Mieten 5.245,8 20.999,9 Wartung und Instandhaltung 5.009,9 4.499,6 Weiterbildung 2.947,4 3.012,1 29.665,2 29.313,6 135.326,7 136.138,3 Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen Summe Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen bestehen aus Aufwendungen für Umweltschutz, Spesen des Geldverkehrs, Lizenzen, Mitgliedsbeiträgen sowie Verwaltungs- und Büroaufwendungen. Finanzergebnis 55. Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen Diese Position umfasst im Wesentlichen Ergebnisanteile und Abschreibungen von im Zuge des Erwerbs aktivierten Vermögenswerten folgender Gesellschaften: 55. Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen 2007/08 2006/07 BEGAS – Burgenländische Erdgasversorgungs-Aktiengesellschaft, Eisenstadt, („BEGAS“)1) 49,0 49,0 Burgenländische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (BEWAG), Eisenstadt, („BEWAG“)1) 49,0 49,0 „EconGas“ 15,7 15,7 49,95 49,95 %-Anteil der „EVN“ am Ergebnis „EESU Holding“ „Fernwärme St. Pölten“ 49,0 – „RAG“1) 75,0 75,0 Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH, Essen, Deutschland2) 49,0 49,0 Zagrebacke otpadne vode d.o.o., Zagreb, Kroatien 48,5 48,5 Zagrebacke otpadne vode – upravljanje i pogon d.o.o., Zagreb, Kroatien 35,0 35,0 1)„BEWAG“, „BEGAS“ bzw. „RAG“ werden indirekt über „BUHO“ bzw. „RBG“ gehalten, an denen „EVN“ nicht 100 % der Anteile hält (siehe auch Erläuterung 38. Anteile anderer Gesellschafter). 2) Vormals STEAG-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH, Essen, Deutschland Weiters werden ALLPLAN Gesellschaft m.b.H., Wien, e&i EDV Dienstleistungsgesellschaft m.b.H., Wien, „e&t“ und NÖKOM NÖ Telekom Service Gesellschaft m.b.H., Maria Enzersdorf, („NÖKOM“), at Equity einbezogen. 112 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 56. Ergebnis aus anderen Beteiligungen Die Dividendenzahlungen von verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen umfassen Ausschüttungen von verbundenen Unternehmen, die aufgrund ihrer untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nicht konsolidiert wurden. Die Dividendenzahlungen von sonstigen Unternehmen umfassen im Wesentlichen die Ausschüttung der Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (Verbund). 56. Ergebnis aus anderen Beteiligungen TEUR Dividendenzahlungen von verbundenen nicht konsolidierten Unternehmen von sonstigen Unternehmen Wertminderungen/Zuschreibungen Summe 2007/08 2006/07 41.331,9 37.160,6 10,0 15,0 41.321,9 37.145,6 –24,8 – 41.307,0 37.160,6 57. Zins- und sonstiges Finanzergebnis Die Zinserträge aus langfristigen Vermögenswerten enthalten Zinsen aus Investmentfonds, deren Veranlagungsschwerpunkt in festverzinslichen Wertpapieren liegt, sowie die Zinskomponente aus dem Leasinggeschäft. Die übrigen Zinserträge beinhalten Erträge aus Wertpapieren des kurzfristigen Finanzvermögens. Die Zinsaufwendungen für langfristige Finanzverbindlichkeiten betreffen die laufenden Zinsen für die begebenen Anleihen sowie für langfristige Bankdarlehen. Die übrigen Zinsaufwendungen umfassen die Aufwendungen für kurzfristige Kredite sowie Pachtzinsen für Biomasseanlagen, Verteil- und Wärmenetze. Das Ergebnis aus Kursänderungen und Abgängen von Wertpapieren des langfristigen Vermögens enthält die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden Vermögenswerte – somit im Wesent­ lichen das Ergebnis der Bewertung der im R138-Fonds enthaltenen Investmentfonds. Das Ergebnis aus Kursänderungen und Abgängen von kurzfristigem Finanzvermögen resultiert primär aus Verkäufen bzw. der stichtagsbedingten Bewertung von Finanzinstrumenten, die „zu Handelszwecken gehalten“ eingestuft werden – somit Investmentfonds und Wertpapieren des kurzfristigen Bereichs. 57. Zins- und sonstiges Finanzergebnis Zinserträge aus langfristigen Vermögenswerten Übrige Zinserträge Zinsaufwendungen für langfristige Finanzverbindlichkeiten Übrige Zinsaufwendungen TEUR 2007/08 2006/07 40.626,0 21.570,8 9.308,1 9.896,2 –77.031,4 –68.479,9 –7.889,9 –7.355,1 Ergebnis aus Kursänderungen und Abgängen von Wertpapieren des langfristigen Vermögens –11.697,9 495,2 Ergebnis aus Kursänderungen und Abgängen von kurzfristigem Finanzvermögen –17.760,4 4.974,2 Sonstiges Finanzergebnis Summe –3.727,9 2.018,6 –68.173,4 –36.880,0 EVN Geschäftsbericht 2007/08 113 58. Ertragsteuern 58. Ertragsteuern 2007/08 2006/07 10.713,6 36.919,4 davon österreichische Gesellschaften 5.160,6 30.927,5 davon ausländische Gesellschaften 5.552,9 5.991,9 –5.097,3 –8.457,2 TEUR Laufender Ertragsteueraufwand Latenter Steuerertrag davon österreichische Gesellschaften –3.050,8 2.995,4 davon ausländische Gesellschaften –2.046,5 –11.452,6 5.616,2 28.462,2 Summe Die effektive Steuerbelastung der „EVN“ für das Geschäftsjahr 2007/08 beträgt im Verhältnis zum Ergebnis vor Ertragsteuern 2,4 % (Vorjahr: 9,9 %). Der Effektivsteuersatz ist ein gewichteter Durchschnitt der effektiven lokalen Ertragsteuersätze aller einbezogenen Tochtergesellschaften. Die Ursachen für den Unterschied zwischen dem 2008 gültigen österreichischen Körperschaftsteuersatz von 25,0 % (Vorjahr: 25,0 %) und der ausgewiesenen Konzernsteuerquote des Geschäftsjahres 2007/08 gemäß Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung stellen sich folgendermaßen dar: 58. Ermittlung des Effektivsteuersatzes 2007/08 2006/07 % TEUR % TEUR – 235.459,2 – 287.440,2 Ertragsteuersatz/-aufwand zum nominellen Ertragsteuersatz 25,0 58.864,8 25,0 71.860,0 +/– Abweichende ausländische Steuersätze –1,0 –2.331,8 0,4 1.141,0 – Effekt aus Steuersatzänderung – – –4,5 –12.937,9 – Steuerfreie Beteiligungserträge –18,2 –42.890,9 –11,0 –31.751,4 –4,7 –10.998,7 – – 0,3 702,5 0,5 1.541,4 –1.009,0 Ergebnis vor Ertragsteuern – Änderungen im Ansatz/in der Bewertung der latenten Steuern + Nicht abzugsfähige Aufwendungen +/– Aperiodische Steuererhöhungen/-minderungen 0,2 390,7 –0,4 +/– Sonstige Posten 0,8 1.879,7 –0,1 –381,9 Effektivsteuersatz/-aufwand 2,4 5.616,2 9,9 28.462,2 Der Effekt aus der Steuersatzänderung im Geschäftsjahr 2006/07 ist vor allem auf eine Neubewertung der latenten Steuern in Bulgarien, Deutschland und Mazedonien aufgrund einer Steuersatzänderung zurückzuführen (siehe Erläuterung 22. Ertragsteuern und latente Steuern). 59. Ergebnis je Aktie Das Ergebnis je Aktie wird durch Division des Konzernergebnisses (= Ergebnisanteil der Aktionäre der EVN AG am Ergebnis nach Ertragsteuern) durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien von 163.488.927 (Vorjahr: 163.525.820) ermittelt. Eine Verwässerung dieser Kennzahl kann durch sogenannte potenzielle Aktien aufgrund von Aktienoptionen und Wandelanleihen auftreten. Für „EVN“ bestehen jedoch keine derartigen Aktien, sodass das unverwässerte Ergebnis je Aktie ident mit dem verwässerten Ergebnis je Aktie ist. Auf Basis des Konzernergebnisses von 186.936,8 TEUR (Vorjahr: 227.029,7 TEUR) errechnet sich für das Geschäftsjahr 2007/08 ein Ergebnis je Aktie von 1,14 EUR (Vorjahr: 1,39 EUR). Infolge des Aktiensplits per 17. April 2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 114 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Erläuterungen zur Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Sonstige Angaben Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Sonstige Angaben 60. Geldflussrechnung Die Geldflussrechnung der „EVN“ zeigt, wie sich der Fonds der liquiden Mittel im Laufe des Berichtsjahres durch Mittelzu- und -abflüsse verändert hat. Die Darstellung erfolgt nach der indirekten Methode. Ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern werden ausgabenneutrale Aufwendungen hinzugezählt und einnahmenneutrale Erträge in Abzug gebracht. Die Ertragsteuerauszahlungen in Höhe von 28.487,0 TEUR (Vorjahr: 17.623,6 TEUR) sind gesondert im operativen Bereich ausgewiesen. Die Dividendeneinnahmen sowie Zinsein- und -auszahlungen werden der laufenden Geschäftstätigkeit zugeordnet. Die Cash Flows aus Dividendeneinzahlungen betrugen im Geschäftsjahr 135.431,7 TEUR (Vorjahr: 116.799,9 TEUR). Die Zinseinzahlungen betrugen 47.355,8 TEUR (Vorjahr: 31.467,0 TEUR); Zins­ auszahlungen wurden in Höhe von 82.198,6 TEUR (Vorjahr: 74.346,1 TEUR) geleistet. Die Auswirkungen von Unternehmenserwerben werden eliminiert und in der Position Nettoauszahlung für Unternehmenserwerbe im Cash Flow aus dem Investitionsbereich dargestellt. Im Vorjahr war der Erlös aus dem Verkauf der Beteiligung an der Energie AG Oberösterreich in Höhe von 177.363,2 TEUR (inklusive Wertsicherung bis zum Zeitpunkt der Zahlung im Jänner 2007) enthalten. Die Einzahlungen aus Anlagenabgängen betrugen 5.270,2 TEUR (Vorjahr: 2.675,4 TEUR). Aus diesen Anlagenabgängen resultierten Gewinne in Höhe von 840,2 TEUR (Vorjahr: Gewinne von 331,4 TEUR). Die Dividendenauszahlungen an Aktionäre der EVN AG in Höhe von 61.322,2 TEUR (Vorjahr: 57.234,0 TEUR) sowie an andere Gesellschafter (jene der „RBG“ und der „BUHO“) in Höhe von 36.420,7 TEUR (Vorjahr: 35.147,0 TEUR) werden als Teil der Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Die im Rahmen von Unternehmenserwerben zugegangenen liquiden Mittel betragen 155,4 TEUR (Vorjahr: 0,0 TEUR). Der Anteil quotenkonsolidierter Unternehmen am Fonds der liquiden Mittel beträgt 14.143,1 TEUR (Vorjahr: 7.820,0 TEUR). 60. Fonds der liquiden Mittel Kassenbestände TEUR 2007/08 2006/07 327,8 300,6 Guthaben bei Kreditinstituten 120.653,2 75.923,0 Kontokorrentverbindlichkeiten –26.863,5 –21.867,6 94.117,5 54.356,0 Summe EVN Geschäftsbericht 2007/08 115 61. Segmentberichterstattung Entsprechend den Regeln des IAS 14 sind einzelne Jahresabschlussdaten nach Segmenten und Regionen getrennt darzustellen. Die Gliederung orientiert sich dabei an der internen Berichterstattung, die eine zuverlässige Einschätzung der Risiken und Erträge des Konzerns ermöglicht. Durch die Segmentierung sollen Ertragskraft und Erfolgsaussichten der einzelnen Aktivitäten des Konzerns transparent gemacht werden. Die mit Beginn des Geschäftsjahres 2005/06 implementierte neue Konzernstruktur der „EVN“ findet auch in der externen Berichterstattung in Aktionärsbriefen und Geschäftsberichten seither ihren Niederschlag. Dazu erfolgt die Darstellung gegliedert in die Segmente Energie, Umwelt sowie Strategische Beteiligungen und Sonstiges. Dies soll einerseits eine kompakte Darstellung der steuerungsrelevanten Komponenten der „EVN“ (Management Approach) ermöglichen und andererseits ausreichende Informationen über den Geschäftsgang in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen vermitteln, damit eine schlüssige Interpretation der Entwicklung der gesamten Unternehmensgruppe ermöglicht wird. Die Segmente umfassen die folgenden Aktivitäten: Segmentaktivitäten Segment Aktivität Energie Erzeugung, Netze, Energiebeschaffung und -vertrieb sowie Südosteuropa Umwelt Wasserver- und Abwasserentsorgung, Thermische Abfallverwertung Strategische Beteiligungen und Sonstiges Strategische Beteiligungen und Sonstiges, Konzernfunktionen Die geografische Segmentierung umfasst die Unterteilung in die Regionen Österreich, Südosteuropa sowie Mittel- und Osteuropa. Grundsatz der Segmentzuordnung Sachlich zuordenbare Positionen sind den jeweiligen Segmenten direkt zugerechnet. Von einem Segment an ein anderes Segment erbrachte und direkt verrechenbare Leistungen werden über innerbetriebliche Leistungsverrechnung zugeordnet. Positionen, die weder direkt zuordenbar noch verrechenbar sind, werden mit Hilfe sachlich bedingter Umlageverfahren zugerechnet. Restgrößen werden im Verhältnis der zugeordneten Positionen verteilt. Die Umsätze werden nach dem Bestimmungslandprinzip jenen Ländern zugerechnet, in welchen die ­Leistung erbracht wird. Bei Projektgeschäften entscheidet der Projektstandort. Verrechnungspreise Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten basieren hinsichtlich des Energieeinsatzes auf vergleichbaren Preisen für Sondervertragskunden – sie stellen insoweit anlegbare Marktpreise dar – und hinsichtlich der übrigen Positionen auf den Grundlagen der Kostenrechnung zuzüglich eines angemessenen Gewinnaufschlags. 116 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Sonstige Angaben 61. Segmentergebnis nach Geschäftsbereichen Mio EUR Außenumsatz Innenumsatz (zwischen Segmenten) Operativer Aufwand EBITDA Abschreibungen davon Wertminderungen davon Zuschreibungen Operatives Ergebnis (EBIT) Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen Buchwert der at Equity einbezogenen Unternehmen I Energie I Strategische Beteiligungen I und Sonstiges I Umwelt Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Konsolidierung ISumme I 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 2.182,3 1.932,7 184,6 275,1 30,1 25,3 – – 2.397,0 2.233,1 15,2 10,7 11,2 9,4 56,8 49,0 –83,2 –69,0 – – –1.861,6 –1.634,5 –156,1 –230,6 –99,1 –85,8 82,1 68,4 –2.034,7 –1.882,5 335,9 309,0 39,6 53,8 –12,1 –11,5 –1,1 –0,7 362,3 350,7 –180,7 –136,7 –14,2 –15,8 –1,8 –1,6 1,1 0,7 –195,7 –153,3 –13,4 –0,6 – –0,3 – – – – –13,4 –1,0 1,4 23,1 – – – – – – 1,4 23,1 155,2 172,3 25,4 38,1 –13,9 –13,0 – – 166,6 197,3 9,7 8,0 9,9 18,8 76,1 63,1 – – 95,7 89,8 460,3 87,6 44,6 63,2 53,0 490,7 362,7 – – 641,5 173,6 150,1 41,9 41,5 – – – – 215,5 191,6 Verbindlichkeiten 2.240,6 1.929,8 801,0 806,9 1.303,6 1.221,8 –917,4 –711,2 3.427,8 3.247,2 Gesamtvermögen 3.421,3 3.006,0 1.083,8 1.049,5 3.136,7 3.005,9 –1.005,6 –799,4 6.636,3 6.261,9 346,1 222,0 67,9 53,6 1,6 – 415,6 277,7 Firmenwerte Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 61. Segmentergebnis nach Regionen I Österreich I 2,1 Südosteuropa – I Mittel- und Osteuropa ISumme I Mio EUR 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 2007/08 2006/07 Umsatz 1.521,3 1.400,1 754,3 623,9 121,4 209,2 2.397,0 2.233,1 145,0 177,5 16,5 3,3 5,1 16,6 166,6 197,3 Operatives Ergebnis (EBIT) Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Gesamtvermögen 251,3 180,1 153,2 83,2 11,1 14,4 415,6 277,7 4.927,3 4.683,8 1.003,8 842,9 705,2 735,2 6.636,3 6.261,9 62. Risikomanagement Zinsrisiken Das Zinsänderungsrisiko beschreibt die Gefahr einer für „EVN“ negativen Änderung des vorherrschenden Zinsniveaus mit Auswirkung auf Zinszahlungen, Zinserträge und -aufwendungen sowie auf das Eigen­ kapital. Zur Minimierung der Zinsrisiken wird eine ausgewogene Mischung aus fest und variabel verzinsten Finanzverbindlichkeiten angestrebt. Die Risikominimierung findet durch Limits und Absicherungsstrategien sowie deren Überwachung statt. Die Steuerung der Zinsbindungsdauer erfolgt über derivative Finanz­ instrumente (siehe auch Erläuterung 63. Finanzinstrumente). Bei der Bewertung wird zwischen Finanz­ instrumenten mit einer fixen Verzinsung und solchen mit einer variablen Verzinsung unterschieden. Die Bewertung des Zinsänderungsrisikos wird gemäß der Anforderung des IFRS 7 durch eine Sensitivitäts­ analyse bei variabel verzinsten Finanzinstrumenten durchgeführt. Ein Anstieg des Marktzinssatzes von einem Prozentpunkt würde bei dem zum Bilanzstichtag vorliegenden Portefeuille von variabel verzinsten Finanz­­­­ instrumenten zu einem um 8,7 Mio EUR geringeren Ergebnis führen. Ein Sinken des Marktzinssatzes um einen Prozentpunkt würde zum Bilanzstichtag zu einem um 8,7 Mio EUR höheren Ergebnis führen. Prinzipiell versucht „EVN“ Zinsschwankungen durch den Einsatz von Sicherungsinstrumenten entgegenzuwirken. EVN Geschäftsbericht 2007/08 117 Währungsrisiken Währungsrisiken resultieren aus der Denominierung von Finanzinstrumenten in einer Währung, die nicht der funktionalen Währung des Unternehmens entspricht. Währungsrisiken bestehen für „EVN“ primär aufgrund der begebenen Anleihen in JPY und CHF. Diese werden durch den Einsatz von Cross Currency Swaps grundsätzlich abgesichert (siehe Erläuterungen 39. Langfristige Finanzverbindlichkeiten und 63. Finanzinstrumente). Sonstige Marktrisiken In dieser Position werden vorwiegend Preisänderungsrisiken erfasst, die aus Marktschwankungen resultieren. Für „EVN“ sind dies Schwankungen der Primärenergiepreise, der Strompreise am Absatz- und Beschaffungsmarkt sowie Kursänderungsrisiken von Wertpapieren. Zur Absicherung der Preisrisiken für Strom, Gas, Öl, Steinkohle, CO2 und Biomasse werden Termingeschäfte (siehe sogleich) und Swaps (siehe Erläuterung 63. Finanzinstrumente) abgeschlossen. 62. Preisabsicherungen im Energiebereich 2007/08 I Futures Forwards Nominalvolumen I Käufe Verkäufe 2006/07 Marktwerte Positive Negative I Netto Nominalvolumen I Käufe Verkäufe Positive Marktwerte Negative I Netto 97.022,5 –40.940,5 13.170,7 –12.725,7 445,0 97.121,5 –1.298,5 4.590,4 –1.994,9 2.595,5 419.939,4 –333.073,2 99.225,5 –81.243,5 17.982,1 370.187,9 –310.069,1 41.232,3 –34.029,2 7.203,1 Kursänderungsrisiken bestehen in Bezug auf Wertpapiere in Abhängigkeit von der Entwicklung des ­ apitalmarkts. „EVN“ hält wesentliche Aktienbestände an der Verbundgesellschaft. K Liquiditätsrisiko Das Liqiditätsrisiko erfasst das Risiko, erforderliche Finanzmittel zu einer fristgerechten Begleichung eingegangener Verbindlichkeiten nicht aufbringen zu können. „EVN“ minimiert dieses Risiko durch eine langfristige Finanzplanung, die Festlegung von Limits und das konzernweite Cash Pooling. Das Gearing der „EVN“ liegt mit 35,3 % unter dem Branchendurchschnitt und drückt die solide Kapitalstruktur des Unternehmens aus. Im Geschäftsjahr 2006/07 wurde eine syndizierte Kreditlinie in Höhe von 600 Mio EUR mit einem europäischen Bankensyndikat vereinbart. Zum 30. September 2008 nicht ausgenutzt und sofort verfügbar waren von diesem Kredit 400 Mio EUR. Kreditrisiko Das Kredit- bzw. Ausfallsrisiko ergibt sich aus der potenziellen Nicht- bzw. mangelhaften Erfüllung von finanziellen Verpflichtungen der Geschäftspartner. Um das Ausfallsrisiko zu begrenzen, werden Bonitätsprüfungen der Kontrahenten durchgeführt. Werden die Bonitätsanforderungen nicht erfüllt, ist vor Geschäftsabschluss eine ausreichende Besicherung zu erbringen. Bei der Veranlagung von finanziellen Mitteln bei Banken wird auf beste Bonität auf Basis internationaler Ratings geachtet. Das Kreditrisiko ist mit den bilanziellen Werten begrenzt. 118 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Sonstige Angaben Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 63. Finanzinstrumente Originäre Finanzinstrumente Zu den im Konzern bestehenden originären Finanzinstrumenten zählen im Wesentlichen Wertpapiere, Ausleihungen, Beteiligungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Guthaben bei Kreditinstituten, verbriefte und nicht verbriefte Finanzverbindlichkeiten und Lieferantenverbindlichkeiten. Die Bilanzierungsund Bewertungsgrundsätze sind bei der jeweiligen Bilanzposition angeführt. Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden mit Wertansätzen des jeweiligen Settlement-Stichtags gebucht. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten aus den begebenen Anleihen sind in Erläuterung 39. Langfristige Finanzverbindlichkeiten detailliert dargestellt. In folgender Tabelle sind die Buchwerte und die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die zu (fortgeführten) Anschaffungskosten bewertet sind, dargelegt: 63. Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten Mio EUR Finanzielle Vermögenswerte 2007/08 Buchwert Ausleihungen Zeitwert 2006/07 Buchwert Zeitwert 21,6 21,6 21,4 21,4 Kurzfristige Forderungen 548,8 548,8 519,6 519,6 Liquide Mittel 121,0 121,0 76,2 76,2 Finanzielle Verbindlichkeiten Anleihenverbindlichkeiten 302,4 324,6 417,8 443,7 Langfristige Bankdarlehen 1.056,5 1.056,5 754,8 754,8 Liefer- und sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 461,7 461,7 447,6 447,6 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 153,9 153,9 247,2 247,2 Forderungen, liquide Mittel und Verbindlichkeiten haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert. Die Zeitwerte der Anleihenverbindlichkeiten werden als Barwert der diskontierten zukünftigen Zahlungsströme unter der Verwendung von Marktzinssätzen ermittelt. Der beizulegende Zeitwert basiert auf den Kursnotierungen zum Bilanzstichtag. Die Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes von Anteilen an nicht-börsenotierten Tochterunternehmen und sonstigen Beteiligungen erfolgt mittels Diskontierung der erwarteten Cash Flows oder durch Ableitung anhand von vergleichbaren Transaktionen. 63. Finanzinstrumente zu Zeitwerten Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertende finanzielle Vermögenswerte Zur Veräußerung verfügbare langfristige Finanzanlagen Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte Mio EUR 2007/08 2006/07 102,9 101,2 1.723,5 1.613,4 136,0 395,7 EVN Geschäftsbericht 2007/08 119 Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente des Finanzbereichs dienen in erster Linie der Absicherung des Unternehmens gegen Liquiditäts-, Wechselkurs-, Preis- und Zinsänderungsrisiken. Operatives Ziel ist die langfristige Kontinuität des Konzernergebnisses. Darüber hinaus werden vereinzelt Möglichkeiten genutzt, die ein höheres Risiko bergen und einen höheren Ertrag versprechen. Alle derivativen Finanzinstrumente werden sofort nach Abschluss in einem Risikomanagementsystem erfasst. Dies ermöglicht einen tagesaktuellen Überblick über alle wesentlichen Risikokennzahlen. Für das Risikocontrolling wurde zudem eine eigene Stabsstelle eingerichtet, die laufend Risikoanalysen basierend auf der „Value-At-Risk-Methode“ erstellt. Die Nominalwerte sind die unsaldierten Summen der zu den jeweiligen Finanzderivaten gehörenden Einzelpositionen zum Bilanzstichtag. Sie entsprechen zwar den zwischen den Vertragspartnern vereinbarten Beträgen, sind jedoch kein Maßstab für das Risiko des Unternehmens aus dem Einsatz dieser Finanzinstrumente. Das Risikopotenzial umfasst insbesondere Schwankungen der zugrunde liegenden Marktparameter sowie das Kreditrisiko der Vertragspartner. Für derivative Finanzinstrumente werden die aktuellen Marktwerte (Fair Value) angesetzt. Die derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen: I 63. Derivative Finanzinstrumente Nominalwert1) 30.9.2008 I Marktwert 2) I 30.9.2007 30.9.2008 30.9.2007 200,0 180,0 5,6 –12,8 – 200,0 – –0,9 8.000,0 8.000,0 –15,2 –21,6 Mio USD (unter 5 Jahre) 3) 15,4 15,4 1,9 1,8 Mio USD (über 5 Jahre) 3) 3,0 6,0 0,3 0,6 Währungsswaps Mio CHF (unter 1 Jahr)3) Mio CHF (unter 5 Jahre)3) Mio JPY (über 5 Jahre)3) Zinsswaps Mio EUR (unter 1 Jahr) Mio EUR (unter 5 Jahre) 3) – 70,3 – 0,2 482,8 445,0 –10,3 –13,2 136,1 119,0 0,4 19,0 105,0 – 0,8 – – 105,0 – 0,5 Swaps Energiebereich Käufe (Gas, Kohle, Öl)3) Caps Mio EUR (unter 5 Jahre) Mio EUR (über 5 Jahre) 1) In Mio in Nominalwährung 2) In Mio EUR 3) Wurde gemäß IAS 39 als Sicherungsgeschäft gewidmet Positive Zeitwerte sind je nach Laufzeit unter den sonstigen langfristigen Vermögenswerten oder den Forderungen aus Finanzinstrumenten, negative in den Rückstellungen für Finanzinstrumente erfasst. Die Wertschwankungen dieser Sicherungsgeschäfte werden im Wesentlichen durch die Wertschwankungen der gesicherten Geschäfte ausgeglichen. Die Wertänderungen jener Geschäfte, für die kein Hedge ­Accounting erfolgt, werden erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfasst. 120 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Sonstige Angaben Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 64. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag „WTE“ hat am 7. November 2008 einen Auftrag zum Bau der Schlammbehandlungsanlage mit einer Kapazität von 600.000 Einwohnergleichwerten für die litauische Hauptstadt Vilnius erhalten. Das Gesamtinvestitions­volumen wird etwa 45 Mio EUR betragen. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden operativen Geschäftsentwicklung wurde zur Zwischenfinanzierung der „EVN“ die am 12. September 2006 unterzeichnete syndizierte, revolvierende Kreditlinie in Höhe von 600 Mio EUR mit einem Volumen von weiteren 100 Mio gezogen. Somit wurden insgesamt 300 Mio EUR zur Zwischenfinanzierung in Anspruch genommen. 65. Sonstige Verpflichtungen und Risiken „EVN“ hat zur Sicherung der Beschaffung von Strom und Primärenergieträgern langfristige Verträge mit „e&t“ sowie mit „EconGas“ abgeschlossen, die fixe Mengen- und Preisbindungen vorsehen. Weiters bestehen langfristige Verträge über den Import von Kohle aus Polen und Russland. Die durch „EVN“ eingegangenen Verpflichtungen und Risken setzen sich wie folgt zusammen: 65. Sonstige Verpflichtungen und Risiken TEUR Garantien für Tochtergesellschaften im Zusammenhang mit Energiegeschäften 2007/08 2006/07 509.152,3 348.308,6 Garantien im Zusammenhang mit dem Betrieb bzw. der Errichtung von Kraftwerken 150.131,9 87.587,8 Bestellobligo für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 149.131,6 145.270,7 Garantien für Tochtergesellschaften im Zusammenhang mit der Errichtung von Projekten im Umweltbereich 80.383,6 243.812,4 Weitere Verpflichtungen aus Garantien sowie sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnissen Summe 27.821,7 63.967,0 916.621,1 888.946,5 Den oben genannten Verpflichtungen stehen entsprechende Rückgriffsforderungen in Höhe von 421.651,9 TEUR gegenüber. Die weiteren Verpflichtungen aus Garantien sowie sonstigen vertraglichen Haftungsverhältnissen umfassen im Wesentlichen offene Einzahlungsverpflichtungen gegenüber Beteiligungsunternehmen sowie übernommene Haftungen für Kredite von Beteiligungsgesellschaften. Verschiedene Verfahren und Klagen, welche aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit resultieren, sind anhängig oder können in der Zukunft gegen „EVN“ potenziell geltend gemacht werden. Damit verbundene Risiken wurden hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit analysiert. Diese Evaluierung führte zu dem Ergebnis, dass die Verfahren und Klagen, im Einzelnen und insgesamt, keinen wesentlichen negativen Einfluss auf das Geschäft, die Liquidität, das Ergebnis oder die Finanzlage des Konzerns haben. 66. Angaben über Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen Zu den nahestehenden Unternehmen und Personen zählen die Hauptgesellschafter NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH, St. Pölten, und EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats und deren nahe Angehörige sowie at Equity einbezogene Unternehmen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 121 Transaktionen mit einem Hauptgesellschafter Mit der NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH wurde im Zuge der Aufnahme der EVN AG in die ­Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG der NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH ein Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag geschlossen. Auf der Grundlage dieses Vertrags wurden von der EVN AG weitere Tochtergesellschaften in diese Unternehmensgruppe einbezogen. Daraus resultiert zum Stichtag eine Forderung gegenüber der NÖ Landes-Beteiligungsholding GmbH in Höhe von 15.653,0 TEUR (Vorjahr: Verbindlichkeit 7.935,6 TEUR). Transaktionen mit Vorstand und Aufsichtsrat Leistungen an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats beinhalten inbesondere Gehälter, Abfertigungen, Pensionen und Aufsichtsratsvergütungen. Die Bezüge der aktiven Vorstandsmitglieder betrugen im Geschäftsjahr 2007/08 insgesamt 1.235,3 TEUR (Vorjahr: 1.186,4 TEUR), an ehemalige Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene wurden 949,1 TEUR (Vorjahr: 918,8 TEUR) bezahlt. Die Aufwendungen für Abfertigungen und Pensionen der EVN AG betrugen für aktive Vorstandsmitglieder 1.312,7 TEUR (Vorjahr: 2.243,6 TEUR) und 1.322,0 TEUR (Vorjahr: 1.434,1 TEUR) für aktive leitende Angestellte. Der Stand der Pensionsverpflichtungen für die aktiven Vorstandsmitglieder beträgt zum Bilanzstichtag 9.391,9 TEUR (Vorjahr: 8.167,8 TEUR). w Die Aufsichtsratsvergütungen betrugen im Berichtsjahr 144,1 TEUR (Vorjahr: 140,8 TEUR). An die Mitglieder des Beirats für Umwelt und soziale Verantwortung wurden im Berichtszeitraum Vergütungen in Höhe von 79,0 TEUR (Vorjahr: 79,1 TEUR) ausbezahlt. Transaktionen mit at Equity einbezogenen Unternehmen Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit steht „EVN“ mit zahlreichen Unternehmen im Lieferungsund Leistungsaustausch. Darunter befinden sich auch nahestehende Unternehmen, die at Equity in den Konzernabschluss einbezogen werden. Mit „e&t“ wurden langfristige Dispositionen über den Vertrieb bzw. die Beschaffung von Elektrizität getroffen. Ebenso wurden mit der „EconGas“ langfristige Bezugsverträge über Erdgas abgeschlossen. Es besteht weiters eine Kooperationsvereinbarung mit der „BEGAS“ betreffend gaswirtschaftlichen Leistungen. Mit „NÖKOM“ existieren langfristige Nutzungsverträge über die Bereitstellung von Lichtwellenleitern. Der Wert der Leistungen, die gegenüber den angeführten at Equity einbezogenen Unternehmen erbracht wurden, beträgt: 66. Transaktionen mit at Equity einbezogenen Unternehmen 2007/08 2006/07 Umsätze 233.592,6 234.076,5 Aufwendungen für bezogene Leistungen 609.656,7 513.391,7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 123.402,3 69.340,0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 59.686,3 15.469,7 Verbindlichkeiten aus der Durchführung des Cash Poolings 11.238,0 11.196,6 –880,6 –441,6 Zinsensaldo aus der Durchführung des Cash Poolings 122 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com TEUR Sonstige Angaben Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar 67. Angaben über Organe und Arbeitnehmer Die Organe der EVN AG sind: Vorstand Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer – Sprecher des Vorstands Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher Aufsichtsrat Kommerzialrat Dr. Rudolf Gruber – Präsident Ökonomierat Dipl.-Ing. Stefan Schenker – Vizepräsident Kammerrat Gerhard Posset – Vizepräsident Kammerrat Walter Aigner (bis 17.3.2008) Dr. Amir Ghoreishi (bis 17.1.2008) Generaldirektor Dr. Norbert Griesmayr Univ.-Prof. Dr. Gottfried Holzer Kommerzialrat Direktor Dieter Lutz Hofrat Dr. Reinhard Meißl Bernhard Müller Wolfgang Peterl Martin Schuster Mag. Michaela Steinacker Generaldirektor Hans-Peter Villis (seit 17.1.2008) Franz Hemm – Arbeitnehmervertreter Rudolf Rauch – Arbeitnehmervertreter Kammerrat Manfred Weinrichter – Arbeitnehmervertreter Ing. Paul Hofer – Arbeitnehmervertreter Ing. Otto Mayer – Arbeitnehmervertreter Helmut Peter – Arbeitnehmervertreter (bis 17.3.2008) Franz Ziegelwagner – Arbeitnehmervertreter 68. Freigabe des Konzernabschlusses 2007/08 zur Veröffentlichung Der vorliegende Konzernabschluss wurde mit dem unterfertigten Datum vom Vorstand aufgestellt. Der Einzelabschluss, der nach Überleitung auf die International Financial Reporting Standards auch in den Konzernabschluss einbezogen ist, und der Konzernabschluss des Mutterunternehmens werden am 10. Dezember 2008 dem Aufsichtsrat zur Prüfung und Feststellung vorgelegt. Der Aufsichtsrat kann den Konzernabschluss feststellen oder dessen Feststellung an die Hauptversammlung delegieren. Maria Enzersdorf, am 20. November 2008 EVN AG Der Vorstand Generaldirektor Dr. Burkhard Hofer Sprecher des Vorstands Dipl.-Ing. Dr. Peter Layr Dipl.-Ing. Herbert Pöttschacher EVN Geschäftsbericht 2007/08 123 Beteiligungen der EVN Nachfolgend werden die Beteiligungen der „EVN“ gegliedert nach Segmenten angeführt. Die Aufstellung enthält die Werte aus den letzten verfügbaren lokalen Jahresabschlüssen zu den Bilanzstichtagen der Einzelgesellschaften. Bei Abschlüssen in ausländischer Währung erfolgte die Umrechnung der Angaben für das Eigenkapital mit den Mittelkursen zum Bilanzstichtag, für das Ergebnis mit den Jahresdurchschnittskursen. 1. Beteiligungen der EVN AG im Segment Energie ≥ 20 % per 30.9.2008 Gesellschaft, Sitz KonsoliJahresabschluss dierungsart 2007/08 zum Anteilseigner Beteiligung % EVN 23,75 EUR 2.522 299 31.12.2007 NE EconGas GmbH, Wien1) EVN 15,70 EUR 110.340 47.314 31.12.2007 E Energie Raum Mur Wasserkraftwerk Errichtungs- und Betriebs GmbH, Graz WTK 50,00 EUR 57 – 31.12.2007 NE ENERGIEALLIANZ Austria GmbH, („EAA“), Wien EVN 45,00 EUR 5.025 692 30.9.2008 Q EVN MKD 100,00 MKD 9 –3 31.12.2007 NV Energy Trading EAD, Sofia, Bulgarien EVN EC 100,00 BGN 115 –26 31.12.2007 V EVN Bulgaria Elektrorazpredelenie AD, Plovdiv, Bulgarien EVN 67,00 BGN 198.217 14.635 31.12.2007 V EVN Bulgaria Elektrosnabdjavane AD, („EVN EC“) Plovdiv, Bulgarien EVN 67,00 BGN 33.757 3.128 31.12.2007 V EVN Bulgaria EAD, („EVN Bulgaria“), Sofia, Bulgarien EVN 100,00 BGN 353 101 31.12.2007 V EVN 100,00 BGN 22.568 –10.629 31.12.2007 V EVN Bulgaria 100,00 BGN 1 –1 31.12.2007 NV EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD, Plovdiv, Bulgarien2) EVN Development EOOD, Sofia, Bulgarien EVN DOOEL, Skopje, Mazedonien2) EVN SEE 100,00 MKD – – – NV EVN Energievertrieb GmbH & Co KG, Maria Enzersdorf EVN 100,00 EUR 40.649 14.250 30.9.2008 Q EVN Kraftwerks- und Beteiligungsgesellschaft mbH („EVN Kraftwerk“), Maria Enzersdorf EVN 100,00 EUR 49.481 –46 30.9.2008 V EVN Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H. Zwentendorf an der Donau EVN/Utilitas 100,00 EUR 100.882 98 30.9.2008 V EVN Macedonia AD, Skopje, Mazedonien3) EVN 90,00 MKD 150.195 64 31.12.2007 V EVN Macedonia Holding DOOEL, („EVN MKD“), Skopje Mazedonien4) EVN 100,00 MKD –491 –209 31.12.2007 V evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs GmbH („evn naturkraft“), Maria Enzersdorf EVN 100,00 EUR 48.376 8.503 30.9.2008 V EVN Netz GmbH, („EVN Netz“), Maria Enzersdorf EVN 100,00 EUR 351.203 13.763 30.9.2008 V EVN Projektmanagement GmbH, Maria Enzersdorf2) EVN Trading d.o.o. Beograd, Belgrad, Serbien2) EVN Trading South East Europe EAD, („EVN SEE“) Sofia, Bulgarien Konsolidierungsart: E: At Equity einbezogene Unternehmen (assoziierte Unternehmen) NE:Nicht nach der Equity-Methode bilanzierte assoziierte Unternehmen NV:Nicht konsolidierte verbundene Unternehmen Q: Quotenkonsolidierte Unternehmen V: Vollkonsolidierte Unternehmen (verbundene Unternehmen) Letztes Jahresergebnis TEUR AUSTRIA FERNGAS Gesellschaft m.b.H. in Liqu., Wien Energy Service DOOEL, Skopje, Mazedonien Währung Eigenkapital TEUR 124 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com EVN 100,00 EUR 100.804 769 30.9.2008 V EVN SEE 100,00 RSD – – – NV EVN 100,00 BGN 911 –10 31.12.2007 V Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Beteiligungen der EVN Gesellschaft, Sitz EVN Wärme GmbH, Maria Enzersdorf2) Anteilseigner Beteiligung % Währung Eigenkapital TEUR Letztes Jahresergebnis TEUR KonsoliJahresabschluss dierungsart 2007/08 zum EVN 100,00 EUR 73.856 5.785 30.9.2008 V EVN Windpower Development & Construction S.R.L. Bukarest, Rumänien2) evn naturkraft 50,00 RON – – – NE Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH Essen, Deutschland5) EVN Kraftwerk 49,00 EUR 55.938 –1.270 31.12.2007 E e&t Energie Handelsgesellschaft mbH, Wien EVN 45,00 EUR 4.163 1.711 30.9.2008 E Fernwärme St. Pölten GmbH, St. Pölten2) EVN 49,00 EUR – – – E Utilitas 100,00 EUR 2.103 1.861 30.9.2008 V EVN 70,00 HUF 2.190 6 31.12.2007 NV grafotech Beratungs- und Planungsgesellschaft m.b.H. („grafotech“), Maria Enzersdorf IN-ER Erömü Kft., Nagykanizsa, Ungarn Kabelsignal AG, Maria Enzersdorf Utilitas 100,00 EUR 26.970 7.024 30.9.2008 V Kraftwerk Nussdorf Errichtungs- und Betriebs GmbH, Wien evn naturkraft 33,33 EUR 49 4 31.12.2007 NE Kraftwerk Nussdorf Errichtungs- und Betriebs GmbH & Co KG, Wien evn naturkraft 33,33 EUR 6.036 237 31.12.2007 NE EVN 100,00 MKD 3 –1 31.12.2007 NV EAA 100,00 EUR 906 156 30.9.2008 Q evn naturkraft 100,00 BGN – – – NV MAKGAS DOOEL, Skopie, Mazedonien Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H., Wien Naturkraft EOOD, Plovdiv, Bulgarien2) NÖKOM NÖ Telekom Service Gesellschaft m.b.H. Maria Enzersdorf EVN 50,00 EUR 9.939 –2.836 31.12.2007 E Switch Energievertriebsgesellschaft m.b.H., Salzburg EAA 100,00 EUR 218 –4 30.9.2008 Q Toplak Gesellschaft m.b.H., Wien EVN 50,00 EUR –129 –103 31.10.2007 NE evn naturkraft 70,00 EUR 179 –14 30.9.2008 V Wasserkraftwerke Trieb und Krieglach GmbH, („WTK“) Maria Enzersdorf 1) Trotz einer Beteiligungshöhe ≤ 20 % wird die Beteiligung aufgrund ihrer Wesentlichkeit angeführt. 2) Die Gesellschaft wurde im laufenden Geschäftsjahr neu gegründet. 3) Vormals AD Elektrostopanstvo na Makedonija, Skopje, Mazedonien 4) Vormals EVN Macedonia DOOEL, Skopje, Mazedonien 5) Vormals STEAG-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH, Essen, Deutschland 2. Beteiligungen der EVN AG im Segment Umwelt ≥ 20 % per 30.9.2008 Gesellschaft, Sitz Anteilseigner Beteiligung % Währung Eigenkapital TEUR Letztes Jahresergebnis TEUR ABeG Abwasserbetriebsgesellschaft mbH Offenbach am Main, Deutschland WTE Essen 49,00 EUR 250 30 AVN Abfallverwertung Niederösterreich Ges.m.b.H Maria Enzersdorf BioBalance Baltic UAB, Kaunas, Litauen Cista Dolina – SHW Komunalno podjetje d.o.o. Kranjska Gora, Slowenien DTV Rt., Dunavarsány, Ungarn EVN Projektgesellschaft Müllverbrennungsanlage Nr. 3 mbH, („EVN MVA3“), Maria Enzersdorf KonsoliJahresabschluss dierungsart 2007/08 zum 30.9.2007 NE EVN Umwelt 100,00 EUR 6.917 5.809 30.9.2008 V WTE Denmark 100,00 LTL 98 34 30.9.2008 NV WTE Betrieb 100,00 EUR 63 20 30.9.2008 V evn wasser 51,00 HUF 1.605 12 31.12.2007 NV EVN Umwelt/Utilitas 100,00 EUR 26.868 –6.723 30.9.2008 V EVN Umwelt Beteiligungs und Service GmbH („EVN UBS“), Maria Enzersdorf EVN Umwelt 100,00 EUR 4.388 111 30.9.2008 V EVN Umwelt Finanz- und Service-GmbH, („EVN UFS“) Maria Enzersdorf EVN Umwelt 100,00 EUR 18 –17 30.9.2008 V EVN Geschäftsbericht 2007/08 125 Gesellschaft, Sitz EVN Umweltholding und Betriebs-GmbH („EVN Umwelt“), Maria Enzersdorf Beteiligung % Währung EUR 107.868 9.958 EVN 100,00 EVN/Utilitas 100,00 EUR 63.325 OAO „EVN MSZ 3“, („OAO MVA3“), Moskau, Russland EVN MVA3 100,00 RUB 196.485 OAO „WTE Süd-West“, Moskau, Russland Süd-West 100,00 RUB OAO „WTE Süd-Ost“, Moskau, Russland1) WTE Hyp 100,00 RUB EVN UBS 100,00 RUB OAO MVA3 70,00 RUB OOO EVN-Ekotechprom MSZ3, Moskau, Russland OOO Süd-West Wasserwerk, Moskau, Russland KonsoliJahresabschluss dierungsart 2007/08 zum 30.9.2008 V 4.210 30.9.2008 V –388 31.12.2007 V 171.279 –18.142 31.12.2007 V – – – V 8 6 31.12.2007 V –123 –125 31.12.2007 NV Süd-West 70,00 RUB 816 813 31.12.2007 NV OOO „WTE Wassertechnik West“, Moskau, Russland1) WTE Essen 100,00 RUB – – – NV Saarberg Hölter Projektgesellschaft Süd Butowo mbH („Süd Butowo“), Essen, Deutschland WTE Essen 100,00 EUR 8.418 626 30.9.2008 V SHW Hölter Projektgesellschaft Zelenograd mbH („Zelenograd“), Essen, Deutschland WTE Essen 100,00 EUR 20.689 1.661 30.9.2008 V SHW Hölter Projektgesellschaft Slowenien mbH Essen, Deutschland WTE Essen 100,00 EUR 22 – 30.9.2008 NV SHW/RWE Umwelt Aqua Vodogradnja d.o.o. Zagreb, Kroatien WTE Essen 50,00 HRK 2.376 874 31.12.2007 NE SHW Projektgesellschaft Pskov mbH, Essen, Deutschland WTE Essen 100,00 EUR 21 – 30.9.2008 NV Wasserver- und Abwasserentsorgungsgesellschaft Märkische Schweiz mbh, Buckow, Deutschland WTE Essen 49,00 EUR 535 23 31.12.2007 NE Wiental-Sammelkanal Gesellschaft m.b.H Untertullnerbach evn wasser 50,00 EUR 887 –1 31.12.2007 NE WTE Denmark A/S („WTE Denmark“) Birkerod,Dänemark WTE Essen 100,00 DKK 600 898 30.9.2008 V WTE desalinizacija morske vode d.o.o. – Budva Budva, Montenegro1) WTE Essen 100,00 EUR – – – V WTE Projektna druzba Bled d.o.o., Bled, Slowenien WTE Essen 100,00 EUR –24 –43 30.9.2008 V WTE Projektna druzba Kranjska Gora d.o.o. Kranjska Gora, Slowenien WTE Essen 100,00 EUR 18 1 30.9.2008 V WTE Projektna druzba Lasko d.o.o., Lasko, Slowenien WTE Essen 100,00 EUR –56 –17 30.9.2008 V EVN UFS/WTE Essen 100,00 EUR 14.976 –49 30.9.2008 V WTE Essen 100,00 EUR 30.111 –9.320 30.9.2008 V WTE Projektgesellschaft Natriumhypochlorit mbH („WTE Hyp“), Essen, Deutschland WTE Projektgesellschaft Süd-West Wasser mbH („Süd-West“), Essen, Deutschland WTE Betriebsgesellschaft mbH, („WTE Betrieb“) Hecklingen, Deutschland WTE Essen 100,00 EUR 511 – 30.9.2008 V WTE Vodice d.o.o., Zagreb, Kroatien WTE Essen 100,00 HRK 8 5 30.9.2008 V EVN Umwelt 100,00 EUR 63.456 421 30.9.2008 V WTE Essen 100,00 PLN 1.368 371 30.9.2008 V Süd Butowo 70,00 RUB 171 168 31.12.2007 NV WTE Wassertechnik GmbH, („WTE Essen“) Essen, Deutschland WTE Wassertechnik (Polska) Sp.z.o.o., Warschau, Polen ZAO „STAER“, Moskau, Russland ZAO „STAER-ZWK“, Moskau, Russland Zelenograd 70,00 RUB 126 63 31.12.2007 NV Zagrebacke otpadne vode d.o.o., Zagreb, Kroatien WTE Essen 48,50 HRK 108.647 23.588 31.12.2007 E Zagrebacke otpadne vode – upravljanje i pogon d.o.o Zagreb, Kroatien WTE Essen 35,00 HRK 4.414 3.603 31.12.2007 E 1) Die Gesellschaft wurde im laufenden Geschäftsjahr neu gegründet. Anteilseigner evn wasser Gesellschaft m.b.H., („evn wasser“) Maria Enzersdorf OOO EVN Umwelt Service, Moskau, Russland Letztes Jahresergebnis TEUR Eigenkapital TEUR 126 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Beteiligungen der EVN 3. Beteiligungen der EVN AG im Segment Strategische Beteiligungen und Sonstiges ≥ 20 % per 30.9.2008 Gesellschaft, Sitz ALLPLAN Gesellschaft m.b.H., Wien ARGE Coop Telekom, Maria Enzersdorf BEGAS – Burgenländische ErdgasversorgungsAktiengesellschaft, Eisenstadt Burgenland Holding Aktiengesellschaft, („BUHO“) Eisenstadt Letztes Jahresergebnis TEUR KonsoliJahresabschluss dierungsart 2007/08 zum Anteilseigner Beteiligung % Währung Eigenkapital TEUR Utilitas 50,00 EUR 795 172 31.12.2007 E grafotech 50,00 EUR 91 29 31.12.2007 NE BUHO 49,00 EUR 72.140 5.494 30.9.2007 E EUR 76.622 6.527 30.9.2008 V EVN 72,27 Burgenländische Elektrizitätswirtschaft-Aktiengesellschaft (BEWAG), Eisenstadt BUHO 49,00 EUR 201.067 21.415 30.9.2007 E EESU Holding GmbH, Wien Utilitas 49,95 EUR 330.168 45.362 30.6.2008 E first facility EVN 100,00 100,00 EUR ALL 57 6 5 –2 31.12.2007 31.12.2007 NV NV Utilitas 100,00 EUR 653 519 30.9.2008 V Ernst Hora Elektroinstallationen Gesellschaft m.b.H. („Ernst Hora“), Wien EVN Albania SHPK, Tirana, Albanien EVN Business Service GmbH, Maria Enzersdorf EVN Finanzmanagement und Vermietungs-GmbH („EVN FM“), Maria Enzersdorf EVN 100,00 EUR 15.697 4.796 30.9.2008 V EVN Finanzservice GmbH, Maria Enzersdorf EVN FM 100,00 EUR 15.841 4.887 30.9.2008 V EVN Finance Service B.V., Amsterdam, Niederlande EVN FM 100,00 EUR 8 –27 30.9.2007 NV EVN-Pensionskasse Aktiengesellschaft, Maria Enzersdorf EVN 100,00 EUR 4.742 297 31.12.2007 NV e&i EDV Dienstleistungsgesellschaft m.b.H., Wien EVN 50,00 EUR 377 44 30.9.2008 E first facility Bulgaria EOOD, Sofia, Bulgarien first facility 100,00 BGN 17 4 31.12.2006 NV first facility d.o.o., Zagreb, Kroatien first facility 100,00 HRK –125 –79 31.12.2007 NV Utilitas 100,00 EUR 462 18 30.9.2008 V first facility 100,00 HUF –184 –53 31.12.2007 NV first facility GmbH, („first facility“), Wien first facility Ingatlankezelö Kft., Budapest, Ungarn first facility Imobile SRL, Bukarest, Rumänien first facility/Ernst Hora 95,00 RON –3 –3 31.12.2007 NV first facility Macedonia DOOEL, Skopje, Mazedonien first facility 100,00 MKD 4 –1 31.12.2007 NV first facility Slowakei s.r.o., Bratislava, Slowakei1) first facility 92,50 EUR – – – NV first facility – tourism GmbH, Wien first facility 50,00 EUR 48 –57 31.12.2007 NE Niederösterreichische Facility Management GmbH Wiener Neustadt first facility 50,00 EUR 27 –8 31.12.2007 NE Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (Verbund), Wien1) EVN 12,84 EUR 1.298.745 333.068 31.12.2007 N EVN AG/EVN Netz/evn wasser 100,00 EUR 87.695 –6.385 30.9.2008 V RAG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft, („RBG“) Maria Enzersdorf EVN 50,05 EUR 120.381 69.880 30.6.2008 V Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft, Wien RBG 75,00 EUR 126.487 92.143 31.12.2007 E Spieth Kathodischer Korrosionsschutz GmbH Denkendorf, Deutschland2) V&C 100,00 EUR – – – NV Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H, („Utilitas“), Maria Enzersdorf EVN 100,00 EUR 186.755 17.871 30.9.2008 V VCK Betonschutz + Monitoring GmbH, Mainz Deutschland V&C 50,00 EUR 61 24 31.12.2007 NE R 138-Fonds, Wien V&C Kathodischer Korrosionsschutz Gesellschaft m.b.H. („V&C“), Pressbaum V2 FM, Wien3) Wiener Stadtwerke Management Beta Beteiligungs GmbH, Wien Utilitas 100,00 EUR 569 268 31.3.2008 V first facility 100,00 EUR 34 –1 31.12.2007 NV Utilitas 47,37 EUR 924 5 30.11.2007 NE 1) Trotz einer Beteiligungshöhe ≤ 20 % wird die Beteiligung aufgrund ihrer Wesentlichkeit angeführt. 2) Die Gesellschaft wurde im laufenden Geschäftsjahr neu gegründet. 3) Vormals first facility – healthcare GmbH, Wien EVN Geschäftsbericht 2007/08 127 Berichterstattung nach IFRS Neue und geänderte Standards und Interpretationen Erstmals anwendbare neue und geänderte Standards und Interpretationen1) Im August 2005 hat das IASB IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ verabschiedet. IFRS 7 fordert Angaben zur Bedeutung von finanziellen Vermögenswerten und Schulden für die Vermögens- und Ertragslage des Unternehmens und enthält neue Anforderungen hinsichtlich der Berichterstattung über Risiken, die mit finanziellen Vermögenswerten und Schulden verbunden sind. Der neue Standard hat einen Einfluss auf die Art und Weise der Veröffentlichung der Informationen über Finanzinstrumente der „EVN“, nicht jedoch auf Ansatz und Bewertung von Finanzinstrumenten. IFRIC 10 „Zwischenberichterstattung und Wertminderung“, die im Juli 2006 herausgegeben wurde, stellt fest, dass Wertminderungen in Bezug auf Firmenwerte und auf bestimmte finanzielle Vermögenswerte, die in Konzern-Zwischenberichten erfasst wurden und für die gemäß IAS 36 bzw. IAS 39 ein Wertaufholungsverbot gilt, in künftigen Konzern-Zwischenberichten und Konzernabschlüssen nicht rückgängig gemacht werden dürfen. Die Anwendung dieser Interpretation wird nur bei etwaigen zukünftigen unterjährigen Wertminderungen einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage oder den Cash Flow der „EVN“ haben. Die im November 2006 veröffentlichte IFRIC 11 „IFRS 2 – Geschäfte mit eigenen Aktien und Aktien von Konzernunternehmen“ befasst sich mit der Fragestellung, wie IFRS 2 auf aktienbasierte Vergütungsvereinbarungen anzuwenden ist, bei denen Eigenkapitalinstrumente des Unternehmens oder Eigenkapitalinstrumente einer anderen Gesellschaft innerhalb des Konzerns gewährt werden. Da IFRS 2 derzeit bei „EVN“ keine Anwendung findet, gilt dies ebenso für IFRIC 11. Die Ergänzung zu IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ machte zusätzliche Angaben zum Kapital erforderlich, wie beispielsweise zur Kapitalstruktur sowie deren Ermittlung und Steuerung durch das Management bzw. zu etwaigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Kapitalausstattung. Mit der Änderung im August 2005 wurden die Angabevorschriften in IAS 32 durch IFRS 7 „Anhangangaben zu Finanzinstrumenten“ ersetzt und der Titel von IAS 32 wurde auf „Finanzinstrumente: Darstellung“ abgeändert. Im Oktober 2008 veröffentlichte der IASB Änderungen zu IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ und IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ mit dem Titel „Umklassifizierung von finanziellen Vermögenswerten“. Die Änderungen von IAS 39 erlaubten nicht nur gewisse Umklassifizierungen nicht-derivativer finanzieller Vermögenswerte (abgesehen von denen, die nach der Fair-Value-Option als „zum Fair Value bewertet“ klassifiziert wurden) aus der Kategorie der „zum Fair Value bewerteten finanziellen Vermögenswerte“, sondern auch unter bestimmten Bedingungen Umklassifizierungen von „zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten“ in die Kategorie der Forderungen aus dem Kreditgeschäft. Die Änderungen von IFRS 7 sahen zusätzliche Offenlegungsvorschriften für Unternehmen vor, die Umgliederungen von finanziellen Vermögenswerten in Übereinstimmung mit den Änderungen von IAS 39 vorgenommen haben. Die Änderungen zu IAS 39 und IFRS 7 traten rückwirkend zum 1. Juli 2008 in Kraft und waren bis 31. Oktober 2008 anzuwenden. Noch nicht anwendbare neue und geänderte Standards und Interpretationen2) IFRS 8 „Geschäftssegmente“, der im November 2006 vom IASB herausgegeben wurde und IAS 14 „Segmentberichterstattung“ vollständig ersetzt, regelt die Angaben zu Geschäftssegmenten, Produkten und Dienstleistungen, Regionen sowie Kundenbeziehungen des Unternehmens. Nach IFRS 8 ist die Segmentberichterstattung so aufzubereiten, wie unternehmensintern an den zentralen Entscheidungsträger des Unternehmens – als Grundlage für Entscheidungen hinsichtlich Leistungsbeurteilung und Ressourcenallokation – berichtet wird (Management Approach). Demgegenüber sah IAS 14 vor, die Segmentberichterstattung nach Ursprung und Art der Chancen und Risiken des Unternehmens zu strukturieren (Risk and Reward Approach). Inwieweit IFRS 8 eine Auswirkung auf die Darstellung der „EVN“ hat, wird sich anhand der Entwicklung des Unternehmens und seiner derzeitigen Segmente bis zum Inkrafttreten des Standards und dessen erstmaliger Anwendung im Geschäftsjahr 2009/10 zeigen. Die Änderungen wurden bereits durch die EU übernommen. Ebenfalls im November 2006 hat das IFRIC die Interpretation IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen“ veröffentlicht, in deren Mittelpunkt die Bilanzierung von Dienstleistungsvereinbarungen bei Unternehmen, die im Auftrag von Gebietskörperschaften öffentliche Leistungen, wie etwa den Bau von Straßen, Flughäfen, Gefängnissen oder Energieversorgungsinfrastruktur anbieten, steht. Es wird die Frage behandelt, wie Unternehmen die sich aus derartigen vertraglichen Vereinbarungen ergebenden Rechte und Pflichten zu bilanzieren haben. „EVN“ prüft zurzeit, wie sich die Anwendung der Interpretation auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und den Cash Flow des Konzerns auswirken wird. 128 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Berichterstattung nach IFRS Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar IFRIC 13 „Kundentreueprogramme“, die im Juni 2007 veröffentlicht wurde, widmet sich der Rechnungslegung von Unternehmen, die Prämiengutschriften („Treuepunkte“) an Kunden vergeben, die diese beim Kauf von Gütern oder Dienstleistungen erhalten. Insbesondere wird geklärt, wie diese Unternehmen ihre Verpflichtungen, kostenfreie oder reduzierte Güter oder Dienstleistungen für Kunden, die ihre Gutschriften einlösen, zur Verfügung zu stellen, zu bilanzieren haben. Da „EVN“ keine derartigen Kundentreueprogramme verwendet, kommt IFRIC 13 nicht zur Anwendung. IFRIC 15 „Vereinbarung über die Errichtung von Immobilien“, veröffentlicht im Juli 2008, regelt die Bilanzierung von Immobilienverkäufen, die bereits vor Abschluss der Bauarbeiten stattfinden. Die Errichtung von Immobilien ist nicht Teil der Geschäftstätigkeit der „EVN“, daher haben die Neuerungen durch IFRIC 15 keine Auswirkungen auf das Unternehmen. Ebenso im Juli 2008 veröffentlichte das IFRIC die IFRIC 16 „Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb“, um jene Fragestellungen zu klären, die sich bei Anwendung von IAS 21 „Wechselkursänderungen“ und IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ im Zusammenhang mit der Bilanzierung der Absicherung von Fremdwährungsrisiken innerhalb eines Unternehmens und seiner ausländischen Geschäftsbetriebe ergeben. Die Auswirkungen von IFRIC 16 auf „EVN“ und die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sowie auf den Cash Flow des Konzerns werden derzeit eingehend geprüft. Bereits im September 2007 wurde eine überarbeitete Fassung des IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ vom IASB veröffentlicht, die eine bessere Vergleichbarkeit und eine bessere Analysemöglichkeit von Jahresabschlüssen zum Ziel hat. Neuerungen ergeben sich einerseits in den Begrifflichkeiten, andererseits im Ausweis. So sind Eigenkapitalveränderungen aus Transaktionen mit den Eigentümern von nun an getrennt von allen anderen eigenkapitalverändernden Sachverhalten darzustellen. Dafür bietet sich ab nun die Möglichkeit des Ausweises sämtlicher nicht anteilseignerbezogener Eigenkapitalveränderungen in einem sogenannten „Statement of Comprehensive Income“. Für „EVN“ werden sich im Zuge dessen Änderungen in der Aufbereitung und Darstellung des Konzernabschlusses ab der Berichtsperiode 2009/10 ergeben. Neuerungen bezüglich der Abgrenzung von Eigen- und Fremdkapital und somit des Bilanzausweises präsentieren die im Februar 2008 überarbeiteten Versionen von IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ und IAS 32 „Finanzinstrumente: Darstellung“. Fortan können einige Finanzinstrumente (kündbare Instrumente und Verpflichtungen, die lediglich im Liquidationsfall entstehen), die derzeit explizit die Definition einer finanziellen Verbindlichkeit erfüllen, als Eigenkapital erfasst werden. Somit greift diese Neuregelung auch in den Regelungsbereich des IAS 32. Inwieweit die Neuerungen von IAS 1 bzw. IAS 32 auf die Darstellung des Konzernabschlusses haben, wird sich bei eingehender Prüfung der Materie zeigen. Die wesentliche Änderung des im April 2007 überarbeiteten IAS 23 „Fremdkapitalkosten“ betrifft die Streichung des Wahlrechts, Fremdkapitalkosten direkt als Aufwand zu erfassen, wenn sie direkt dem Erwerb, Bau oder der Herstellung eines qualifizierten Vermögenswerts zugeordnet werden können. Da jedoch „EVN“ von diesem Wahlrecht keinen Gebrauch gemacht hat, ergeben sich durch diese Änderung auch keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und den Cash Flow. IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“ schrieb bislang vor, die Anschaffungskosten einer Beteiligung um etwaige nach dem Erwerbszeitpunkt getätigte Ausschüttungen aus den vor dem Erwerbszeitpunkt gebildeten Gewinnrücklagen zu kürzen. Mit einer im Mai 2008 im Einklang mit der Überarbeitung des IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards“ ergangenen Änderungen ist in diesem Punkt keine Unterscheidung mehr zu treffen – Dividenden sind ab sofort ergebniswirksam zu erfassen. Eine weitere Änderung des IAS 27 ergab sich durch Neuerungen in IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“ (siehe sogleich). Inwieweit die Überarbeitungen von IAS 27 bzw. IFRS 3 Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz-, und Ertragslage sowie den Konzern-Cash Flow haben, wird sich nach genauer Prüfung zeigen. Die im Zusammenhang mit IFRS 1 ergangenen Änderungen des IAS 27 haben keinerlei Einfluss auf „EVN“ als langjährigen Anwender der IFRSs. Neuerliche Änderungen zu IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ verabschiedete das IASB im August 2008. Neben den bereits bestehenden Regelungen, die es einem Unternehmen ermöglichen, das gesamte Risiko, einen Teil davon oder bestimmte Risiken eines Grundgeschäftes in einen Hedge einzubeziehen, ist es fortan unter bestimmten Umständen möglich, auch Inflationsrisiken als Grundgeschäft sowie einseitige Risiken in einem Grundgeschäft abzubilden. Ob sich durch die Änderungen in IAS 39 wesentliche Auswirkungen auf den Konzernabschluss ergeben, wird derzeit geprüft. EVN Geschäftsbericht 2007/08 129 Im Mai 2008 kam es zu Änderungen des IFRS 1 „Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting ­ tandards“, die Vereinfachungen in der Bewertung von Beteiligungen in einem erstmalig nach IFRS aufzustellenden Einzel­ S abschlussvorsehen (siehe bereits zuvor). Diese Neuerung wirkt auch in den Anwendungsbereich von IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“ ein, da die in IAS 27 vorgesehene rückwirkende Bestimmung der Anschaffungskosten nun nicht mehr nötig ist. Diese Änderungen haben auf „EVN“ als langjährigen Anwender der IFRSs keinerlei Auswirkungen. Die im Jänner 2008 veröffentlichten Änderungen von IFRS 2 „Anteilsbasierte Vergütungen“ betreffen im Wesentlichen die Definition von Ausübungsbedingungen und die Regelungen zur Annullierung eines Planes durch eine andere Partei als das Unternehmen. Da in der „EVN“ keine anteilsbasierten Vergütungssysteme bestehen, findet IFRS 2 im Konzern keine Anwendung. Ebenfalls im Jänner 2008 vom IASB veröffentlicht wurde eine neue, umfangreiche Fassung von IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“, die als wichtigste Neuerung eine Änderung der bilanziellen Behandlung von Minderheitenanteilen vorsieht. Fortan können Minderheitenanteile wahlweise inklusive des auf sie entfallenden Firmenwerts oder, wie bisher, lediglich zum beizulegenden Zeitwert des auf sie entfallenden identifizierbaren Nettovermögens bilanziert werden. Der Buchwert von Minderheitenanteilen kann zukünftig auch negativ werden, da die Bestimmung, über den Buchwert von Minderheitenanteilen hinausgehende Verluste den Mehrheitsgesellschaftern zuzurechnen, abgeändert wurde. Außerdem ist bei der Bilanzierung von Transaktionen mit Minderheiten die Anwendung des „Economic Entity Approach“ verpflichtend. Folgeänderungen ergeben sich aus diesen Bestimmungen auch für IAS 27 „Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS“ (siehe zuvor). „EVN“ prüft derzeit den Zeitpunkt der Umsetzung der Änderungen des IFRS 3 und des IAS 27 und die hieraus resultierenden Effekte auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage bzw. der Cash-Flows. Die Übernahme durch die EU ist noch nicht erfolgt. 1) Erstmals anwendbar im Geschäftsjahr 2007/08 2) Bis zum Erstellungszeitpunkt des Konzernabschlusses vom IASB ausgegeben sowie von der EU teilweise übernommen und im Amtblatt der EU veröffentlicht; Datum des Inkrafttretens siehe Seite 75 130 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Bestätigungsvermerk Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Bestätigungsvermerk (Bericht des unabhängigen Abschlussprüfers) Bericht zum Konzernabschluss Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der EVN AG, Maria Enzersdorf, für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2007 bis 30. September 2008 geprüft. Dieser Konzern­abschluss umfasst die Konzernbilanz zum 30. September 2008, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldflussrechnung und die Konzern-Eigenkapitalverände­rungsrechnung für das am 30. September 2008 endende Geschäftsjahr sowie eine Zusammen­ fassung der wesentlichen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und sonstige Anhangangaben. Verantwortung der gesetzlichen Vertreter für den Konzernabschluss Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Auf­stellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens‑, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser Konzern­abschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeab­sichtigter Fehler, ist; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungs­methoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rah­menbedingungen angemessen erscheinen. Verantwortung des Abschlussprüfers Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISAs) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prü­fungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers, unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldar­stellungen, sei es auf Grund beabsichtigter oder unbeabsichtigter Fehler. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzungen berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung eines Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens‑, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der an­ gewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen, wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil dar­stellt. Prüfungsurteil Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonne­nen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 30. September 2008 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2007 bis 30. September 2008 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRSs), wie sie in der EU anzuwenden sind. Bericht zum Konzernlagebericht Der Konzernlagebericht ist auf Grund der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Anga­ben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Wien, am 20. November 2008 KPMG Austria GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Mag. Rainer Hassler Wirtschaftsprüfer ppa. MMag. Angelika Vogler Wirtschaftsprüferin EVN Geschäftsbericht 2007/08 131 Glossar American Depositary Receipts (ADR) In den USA handelbare Aktienzertifikate über nicht-amerikanische Aktien; sie erleichtern nicht-amerikanischen Unternehmen den Zugang zu US-Investoren. einer zuvor vereinbarten, fixen Laufzeit ins Eigentum der Kunden übertragen. Anreizregulierung Regulierungsmodell, das einen Anreiz zur Verbesserung bestimmter Parameter beinhaltet – im Bereich der Netznutzungstarife etwa zur Steigerung der Produktivität der Netzbetreiber. Der Regulator definiert dazu eine Obergrenze für Netzentgelte für eine gewisse Regulierungsperiode. Um Produktivitätssteigerungen zu erzielen, wird diese Obergrenze für die einzelnen Betreiber individuell um entsprechende Abschläge reduziert. Buchwert je Aktie Buchwert des Eigenkapitals dividiert durch die Anzahl der Aktien jeweils zum Bilanzstichtag. Corporate Social Responsibility (CSR) Nachhaltig orientierte Unternehmensführung. Auf freiwilliger Basis wird über die gesetzlichen Verpflichtungen hinaus im Sinne nachhaltiger Entwicklung agiert. Capital Employed Eigenkapital zuzüglich verzinsliches Fremdkapital bzw. Vermögen abzüglich nicht verzinslicher Verbindlichkeiten. Deckungsgrad Verhältnis zwischen der Stromerzeugung in eigenen Kraftwerken und dem gesamten Stromverkaufsvolumen. Cash Flow Saldo der Zahlungsströme (Zufluss und Abfluss) von liquiden Mitteln; dient als Indikator zur Beurteilung der Finanzkraft sowie der Fähigkeit eines Unternehmens, die Mittel für Dividendenzahlungen, Schuldentilgungen und Investitionsfinanzierungen aus eigener Kraft aufzubringen. Der Cash Flow wird in den Cash Flow aus dem operativen Bereich, den Cash Flow aus dem Investitionsbereich und den Cash Flow aus dem Finanzierungsbereich gegliedert. Derivative Finanzinstrumente Finanz­instrumente, die Rechte und Pflichten erzeugen, die sich von Marktentwicklungen ableiten, z.B. Optionen, Swaps, Futures. Durch den Einsatz derartiger Instrumente können Finanzrisiken minimiert werden. ARA-Raum Die Region um Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam ist der wichtigste Umschlagplatz für Mineralöl in Europa. Der Handel erfolgt durch kurzfristige Verträge. Die Preise schwanken erheblich, je nach Angebot und Nachfrage (siehe auch Spotmarkt/ Spothandel). Die Rotterdamer Preisnotierungen sind maßgebend für das Ölpreisniveau in Europa. Ausschüttungsquote Verhältnis zwischen der ausgeschütteten Dividende und dem Ergebnis je Aktie. Barrel Weltweite Handelseinheit für Rohöl; für Rohöl und petrochemische Produkte gilt: 1 Barrel = 158,987 Liter. Beta-Faktor (ß) Risikomaß, das in die Berechnung des Eigenkapitalkostensatzes einfließt. Er drückt die Kurssensivität einer Aktie auf Veränderungen des Gesamtmarkts aus: ß > 1 = Aktie schwankt stärker als der Gesamtmarkt = höheres Risiko, ß < 1 = Aktie schwankt geringer als der Gesamtmarkt = niedrigeres Risiko. Bonitätsrating Beurteilung von Emittenten bzw. Schuldnern entsprechend ihren wirtschaftlichen Verhältnissen; international bekannte Rating-Agenturen sind z.B. Standard & Poor‘s und Moody‘s. BOOT-Modell (Build, Own, Operate, Transfer) Im Rahmen von BOOTProjekten werden Anlagen für Kunden gebaut, finanziert und nach Ablauf 132 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Brent Die aus der Nordsee stammende, für Europa maßgebliche Rohölsorte. Cash Generating Unit (CGU) Kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten, die eigenständige Mittelzuflüsse generiert, die von Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte oder anderer Gruppen von Vermögens-werten weitestgehend unabhängig sind. Der Barwert künftiger Cash Flows kann zur Bewertung der jeweiligen CGU herangezogen werden (siehe auch Werthaltigkeitsprüfung (Impairment-Test)). CO2 Chemische Bezeichnung für Kohlendioxid. CO2-Emissionshandel Im Rahmen des EU-weiten Emissionshandelssystems teilen die Mitgliedsstaaten CO2-Emissionsrechte an Unternehmen zu. Unternehmen, deren tatsächliche CO2-Emissionen das Volumen der zugeteilten Zertifikate übersteigen, müssen zusätzliche Emissionsrechte zukaufen. Corporate Governance Kodex „Verhaltensregel-Kodex“ für Kapitalgesellschaften, der die Grundsätze für die Führung und Überwachung eines Unternehmens festschreibt. Er stellt kein gesatztes Recht dar, sondern ein Regelwerk, dem sich Unternehmen freiwillig unterwerfen. Dividendenrendite Verhältnis zwischen der ausgeschütteten Dividende und dem Aktienkurs. Earnings before Interest and Taxes (EBIT) Ergebnis vor Zinsen und Steuern, auch Betriebs- oder Operatives Ergebnis genannt; Messgröße für die operative Ertragskraft eines Unternehmens. Earnings before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization (EBITDA) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen oder Betriebsergebnis vor Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen. Dient auch als einfache Kenngröße für den Cash Flow. Economic Value Added (EVA) Differenz aus Rendite-Spread (ROCE abzüglich Kapitalkostensatz) multipliziert mit dem durchschnittlichen Kapitaleinsatz (Capital Employed); Maß für die Wertschaffung eines Unternehmens E-Control GmbH (ECG) Vom Gesetzgeber auf Grundlage des Energieliberalisierungsgesetzes eingerichtete Stelle zur Überwachung der Umsetzung der Liberalisierung des österreichischen Strom- und Gasmarkts. Bei Bedarf ist regulierend einzugreifen. Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar Eigenkapitalquote Verhältnis zwischen Eigen- und Gesamtkapital. wird in der Konzern-Gewinn-undVerlust-Rechnung erfasst. Einwohnergleichwert (EGW) Dient als Referenzwert der Schmutzfracht in der Wasserwirtschaft. Er gibt das Äquivalent der Tagesmenge an Schmutzfracht im Abwasser eines Einwohners an und stellt somit eine bedeutende Komponente bei der Fest­setzung der zu erwartenden biologischen Belastung von Kläranlagen dar. European Energy Exchange (EEX) Die größte Energiebörse in Kontinentaleuropa mit Sitz in Leipzig. Einwohnerwert (EW) Bestimmt die zu erwartende biologische Belastung von Kläranlagen. Er baut auf dem Einwohnergleichwert (EGW) auf und berechnet sich aus der Summe der Einwohner (EZ) und Einwohnergleichwerten: EW = EZ + EGW. Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz (ElWOG) Setzt die EU-Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie, die das Ziel der Liberalisierung des gemeinschaftlichen Energiemarkts verfolgt, in österreichisches Recht um. Emissionszertifikate Die mit 1. Jänner 2005 im Rahmen der Umsetzung der Kyoto-Ziele in der EU eingeführten Emissionszertifikate gestatten die Emission bestimmter Mengen klimarelevanter Gase. Die Zertifikate werden im Rahmen des „Nationalen Allokationsplan“ in Abhängigkeit von den bisherigen Emissionen an die Emittenten vergeben. Ergebnis je Aktie Konzernergebnis dividiert durch die durchschnittliche Anzahl der in Umlauf befindlichen Aktien. Erneuerbare Energien Aus regenerativen Quellen gewonnene Energie (Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft und Windenergie). Equity-Konsolidierung Bilanzierungsmethode zur Berücksichtigung von Unternehmensanteilen, die nicht auf Basis einer Vollkonsolidierung mit allen Aktiva und Passiva in den Konzernabschluss einbezogen werden. Sie werden bei Erwerb zu Anschaffungskosten angesetzt und jährlich entsprechend dem anteiligen Eigenkapital fortgeschrieben. Der Anteil am jährlichen Erfolg des Beteiligungsunternehmens Ex-Dividendentag Tag, ab dem Aktien ohne Recht auf Dividende gehandelt werden. An diesem Tag wird die Höhe der Dividende vom Preis des Wertpapiers abgezogen. Fair Value Auf effizienten Märkten unter Einbeziehung aller preisbeeinflussenden Faktoren ermittelter Preis, zu dem ein Geschäft zwischen voneinander unabhängigen Geschäftspartnern zustande kommen würde. Fossile Brennstoffe In mehreren Millionen Jahren aus Biomasse entstandene Energie-rohstoffe wie Erdöl, Erdgas, Stein- und Braunkohle. Free Cash Flow (FCF) Operativer Cash Flow minus Cash Flow aus dem Investitionsbereich; steht für Zahlungen aus der Finanzierungstätigkeit (Dividende und Kredittilgung) zur Verfügung. Funds from Operations (FFO) Operativer Cash Flow, bereinigt um das Zinsergebnis. Gearing Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und Eigenkapital. Global Reporting Initiative (GRI) Initiative mit der Aufgabe, weltweit anwendbare Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln und so eine standardisierte Darstellung von Unternehmen in ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension zu erreichen. Grundlast/Spitzenlast Als Grundlast bezeichnet man den über den gesamten Tagesverlauf im Wesentlichen konstanten Strombedarf; Spitzenlast hingegen ist eine kurzzeitig auftretende hohe Energienach­frage im Stromnetz. Hedge-Geschäft Hedging ist ein Instrument des finanziellen Risikomanagements, das negative Marktwertveränderungen im Zins-, Währungsoder Kurswertbereich limitieren bzw. vermeiden soll. Das Unternehmen, das ein Geschäft „hedgen“ möchte, geht zu diesem Zweck eine weitere Transaktion ein, die mit dem Grundgeschäft gekoppelt ist. Heizgradsumme Messgröße für den temperaturbedingten Energiebedarf für Heizzwecke. Horizontale Integration Im wirtschaft­lichen Sinn meint horizontale Integration das Zusammenfassen von Betrieben gleicher Produktionsstufe unter einem einheitlichen Management. Beispiel Energiewirtschaft: Ein Unternehmen vertreibt bzw. offeriert verschiedene Versorgungsformen bzw. Dienstleistungen (Strom, Gas, Wärme, Wasser, Abwasser, thermische Abfallverwertung; siehe Vertikale Integration bzw. Multi-Service-Utility). Interest Cover Verhältnis der FFO (Funds from Operations) zum Zinsaufwand. International Financial Reporting Interpretation Committee/Standard Interpretation Committee (IFRIC, vormals SIC) Seine Aufgabe ist es, die vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten IFRS zu interpretieren und zu konkretisieren. International Financial Reporting Standards/International Accounting Standards (IFRS, vormals IAS) Die Bezeichnung IAS wurde 2001 auf IFRS geändert, bis dahin veröffentlichte IAS werden jedoch weiter unter der früheren Bezeichnung geführt. Sie werden vom International Accounting Standards Board (IASB) herausgegeben. International Securities Identification Number (ISIN) Individuelle Wertpapier-Kennnummer, die der EDVmäßigen Erfassung von Wertpapieren auf internationaler Ebene dient. Komponentenansatz Gemäß IAS 16 sind Vermögenswerte in ihre wesentlichen Komponenten zu zerlegen und in weiterer Folge individuell zu bewerten und abzuschreiben. „Wesentlichkeit“ ist nicht hinlänglich definiert, vielmehr ergibt sie sich aus dem Gesamtzusammenhang (Relation der Kosten der Komponente zu den Gesamtkosten des Vermögenswerts). EVN Geschäftsbericht 2007/08 133 Konsolidierungskreis Zum Konsolidierungskreis zählen alle Unternehmen, die in den Konzernabschluss einbezogen werden. Voraussetzung dafür ist ein beherrschender Einfluss der Muttergesellschaft. Dieser liegt dann vor, wenn die Muttergesellschaft direkt oder indirekt in der Lage ist, die Finanz- und Geschäftspolitik des Tochterunternehmens zu bestimmen. Die Einbeziehung einer Tochtergesellschaft beginnt mit dem Erlangen des beherrschenden Einflusses durch die Muttergesellschaft und endet bei dessen Wegfall. Kraft-Wärme-Kopplung (Cogeneration) Gleichzeitige Erzeugung von elektrischer Energie und Wärme in einer Energieerzeugungsanlage. Durch die kombinierte Produktion kann der Wirkungsgrad erhöht und damit die eingesetzte Primärenergie optimal genutzt werden. Kyoto-Protokoll Internationales Abkommen zum Klimaschutz der UNO. Es definiert die Ziele für die Verringerung des Ausstoßes von CO2, die als Auslöser der globalen Erwärmung gelten. 1997 verabschiedet, trat das Kyoto-Protokoll offiziell am 16. Februar 2005 in Kraft. Management Approach Darstellung der steuerungsrelevanten Komponenten eines Konzerns. Mark-to-Market Bewertung von Finanztransaktionen zu aktuellen Marktpreisen. Markt-Risikoprämie (MRP) Differenz zwischen der Rendite einer risikolosen und einer risikobehafteten Anlage. Diese Differenz ist die Entschädigung des Investors für zusätzlich eingegangene, nicht diversifizierbare Marktrisiken. Messzahlen Energie Energie (Wh) = Leistung x Zeit kWh Kilowattstunde: 1 Wattstunde (Wh) x 103 MWh Megawattstunde: 1 Wh x 106 GWh Gigawattstunde: 1 Wh x 109 Erdgas-Energieinhalt: 1 Nm3 Erdgas entspricht 11,07 kWh Multi-Service-Utility Unternehmen, das verschiedene Versorgungs- bzw. 134 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Infrastrukturleistungen (Strom, Gas, Wärme, Wasser, Abfallwirtschaft u.ä.) aus einer Hand anbietet (siehe Horizontale Integration). Nachhaltigkeitsindex In einem Wirtschaftsumfeld, das vermehrt durch Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung geprägt wird, bieten Nachhaltigkeitsindizes nachhaltig orientierten Investoren die Möglichkeit, gezielt in jene Unternehmen zu investieren, die hinsichtlich ihrer ökologischen und sozialen Leistungen führend sind und sich durch entsprechendes Verhalten gegenüber ihrer Umwelt und ihren Stakeholdern auszeichnen. Net Debt Coverage Verhältnis der FFO (Funds from Operations) zur verzinslichen Nettoverschuldung. Net Operating Profit after Tax (NOPAT) Ergibt sich aus dem versteuerten Ergebnis vor Finanzierungskosten. Nettoverschuldung Saldo aus zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (begebene Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten minus Ausleihungen, Wertpapiere und liquide Mittel). Netzverlust Differenz zwischen der in ein Netzsystem eingespeisten und der entnommenen elektrischen Energie im Netzsystem. Netzverluste entstehen grundsätzlich aufgrund physikalischer Eigenschaften der Leitungen. Over the Counter (OTC) Außerbörselicher Aktienhandel. Primärenergie Energie, die aus natürlich vorkommenden Energieträgern zur Verfügung steht. Neben den fossilen Energieformen wie Erdgas, Mineralöl, Stein- und Braunkohle zählen auch Kernbrennstoffe wie Uran und erneuerbare Energiequellen wie Wasser, Sonne und Wind dazu. Quotenkonsolidierung Bei der Quotenkonsolidierung werden die Vermögensgegenstände und Schulden sowie die Aufwendungen und Erträge des Tochterunternehmens nur entsprechend der Höhe der Beteiligung des Mutterunternehmens im Konzernabschluss berücksichtigt. Regulator Behörde zur Überwachung der nicht-liberalisierten Monopolbereiche (z.B. Energienetze), um Wettbewerb und faire Preisfindung sicherzustellen (siehe E-Control GmbH (ECG)). Return on Capital Employed (ROCE) Gibt die Rendite auf das in einem Unternehmen insgesamt eingesetzte Kapital an. Zur Berechnung dieser Messgröße wird das versteuerte Ergebnis zuzüglich der um Steuereffekte verminderten Zinsaufwendungen in Bezug zum buchmäßigen Kapitaleinsatz gesetzt. Beim operativen ROCE (OpROCE) werden Impairments, Einmaleffekte und die Marktbewertung der Verbund-Beteiligung nicht berücksichtigt, um die Entwicklung des Wertbeitrags konsistent zu zeigen. Return on Equity (ROE) Zur Bestimmung der Eigenkapitalrendite (Return on Equity) – einer Messgröße für die Wertschaffung eines Unternehmens auf Basis des Eigenkapitals – wird das versteuerte Ergebnis in Bezug zum buchmäßigen Eigenkapital gesetzt. Risikomanagement Potenzielle Risiken (Geschäfts-, Betriebs-, Finanz- und Ereignisrisiken) sollen durch geeignete Maßnahmen möglichst identifiziert, bewertet, abgefedert bzw. vermieden werden. Single-Buyer-Modell Im Alleinabnehmer- (Single-Buyer-)Modell wird ein Alleinabnehmer als Monopolist bestimmt, der für den Betrieb des Übertragungsnetzes und den Kauf sowie Weiterverkauf von Strom zuständig ist. Der Single Buyer muss berechtigten Konsumenten Zugang zum Netz gewähren. Der mazedonische Strommarkt ist nach dem Single-BuyerModell organisiert. Spitzenlast siehe Grundlast/ Spitzenlast. Spotmarkt/Spothandel Allgemeine Bezeichnung für Märkte, auf denen Lieferung, Abnahme und Bezahlung (Clearing) unmittelbar nach dem Geschäftsabschluss erfolgen (siehe auch ARA-Raum). Syndizierte Kreditlinie Von einem Bankenkonsortium verbindlich zugesagte Kreditlinie, die dem Unterneh- Vorwort des Vorstands Geschäftsmodell Unternehmensstrategie Interview mit dem Vorstand Nachhaltige Unternehmensführung Corporate Governance Aktie und Investor Relations Geschäftsverlauf 2007/08 Konzernabschluss 2007/08 Glossar men eine Kreditziehung in unterschiedlichen Beträgen, Laufzeiten und Währungen erlaubt. Terminmarkt Im Gegensatz zum Spotmarkt fallen auf dem Terminmarkt das Verpflichtungs- und Erfüllungsgeschäft zeitlich auseinander. Bei Vertragsabschluss muss weder der Käufer die nötigen liquiden Mittel noch der Verkäufer den Handelsgegenstand besitzen. Der Preis der gehandelten Ware wird bereits im Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgesetzt. Thermische Abfallverwertung Kontrollierte großtechnische Verbrennung von Abfall bei Temperaturen von mehr als 1.000 °C, die zu einer Zerstörung bzw. Entfrachtung von Schadstoffen führt. Gleichzeitig wird die im Abfall enthaltene Energie freigesetzt und – z.B. für Zwecke der Stromerzeugung oder der Fernwärmeversorgung – nutzbar gemacht. Total Shareholder Return Maßzahl für die Wertentwicklung eines Aktienengagements über einen bestimmten Zeitraum unter Berücksichtigung der angefallenen Dividenden und der eingetretenen Kurssteigerung. Unbundling Im Zuge der Liberalisierung der europäischen Strom- und Gasmärkte vorgeschriebene gesellschaftsrechtliche Entflechtung des Netzbereichs von den übrigen Funktionen eines Energieversorgungsunternehmens. Verschiedene Modelle kommen dafür in Betracht: Vollfunktionsmodell (Übertragung des Eigentums an eine Tochtergesellschaft), Pachtmodell (Verpachtung an eine Tochtergesellschaft), Betriebsführungsmodell (Betriebsführung durch eine solche; siehe Vollfunktionsmodell). UN Global Compact Von der UNO ins Leben gerufene Initiative mit dem Ziel der Unterstützung ökologischer und ökonomischer Interessen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Korruption. Value-at-Risk (VaR) Verfahren zur Berechnung des Verlustpotenzials aus der Preisänderung einer Handelsposition unter Annahme einer bestimmten Wahrscheinlichkeit. Vertikale Integration Im wirtschaftlichen Sinn meint vertikale Integration das Zusammenfassen von Betrieben unterschiedlicher Produktionsstufen unter einer einheitlichen Unternehmensführung. Beispiel Energiewirtschaft: Aufbringung/Erzeugung, Übertragung/Netz und Vertrieb werden von einem Unternehmen angeboten (siehe Horizontale Integration). Verwässerung Eine Verwässerung tritt dann ein, wenn im Zuge einer Kapitalerhöhung der Unternehmenswert nicht im gleichen Verhältnis dem erhöhten Grundkapital angepasst wird. Kapitalverwässerung ist somit immer gegeben, wenn Gratisaktien ausgegeben werden oder die Emission junger Aktien unter dem Börsenkurs der alten Aktien erfolgt. Der Kurs der alten Aktien sinkt, die Werteinbuße wird als Verwässerung bezeichnet. Vollfunktionsmodell Der im Zuge der Öffnung der europäischen Strom- und Gasmärkte geforderten Entflechtung des Netzbereichs von den übrigen Funktionen der Energieversorgung (Unbundling) wird im höchstmöglichen Ausmaß nachgegangen, indem nicht nur der Betrieb der Anlagen ausgegliedert wird, sondern auch das Eigentum an den Anlagen an den Betreiber übertragen wird. „EVN“ hat sich für das Vollfunktionsmodell entschieden (siehe Unbundling). Weighted Average Cost of Capital (WACC) Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich aus Fremd- und Eigenkapitalkosten, gewichtet nach ihren Anteilen am Gesamtkapital, zusammen. Als Fremdkapitalkosten werden die tatsächlichen durchschnittlichen Kreditzinsen – vermindert um den Steuervorteil – angesetzt, die Eigenkapitalkosten entsprechen der Rendite einer risikofreien Veranlagung zuzüglich eines für jedes Unternehmen individuell errechneten Risikoaufschlags. planmäßige Wertminderung vorzunehmen. Von besonderer Bedeutung ist dieses Instrument für Firmenwerte, da diese seit dem Geschäftsjahr 2004/05 nicht mehr planmäßig abgeschrieben werden, sondern zumindest einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest zu unterziehen sind. Im Zuge von Werthaltigkeitsprüfungen werden Cash Generating Units gebildet (siehe Cash Generating Unit (CGU)). Wertorientierte Unternehmenssteuerung Der Fokus einer wertorientierten Unternehmenssteuerung liegt weniger auf den tradi-tionellen Zielen wie Umsatz oder Gewinn als auf der Steigerung von Unternehmenswerten. Im Zentrum steht die Steigerung des Stakeholder Values, der neben den Interessen der Aktionäre sämtliche andere Anspruchsgruppen des Unternehmens berücksichtigt. Sämtliche Investitionsentscheidungen werden in diesem Sinne an ihrer Auswirkung auf den nachhaltigen Wertbeitrag gemessen. Als zentrale Kennzahlen zur Beurteilung der Wertentwicklung des operativen Geschäfts der „EVN“ werden der Wertbeitrag (EVA – Economic Value Added, siehe Economic Value Added (EVA)) und die Kapitalrendite (ROCE – Return on Capital Employed, siehe Return on Capital Employed (ROCE)) herangezogen. Wertschöpfungsstufen Der Stromsektor wird gemeinhin in die Wertschöpfungsstufen Erzeugung, Verteilung, Verkauf und Verbrauch aufgeteilt. Wirkungsgrad Effizienz einer Anlage; Verhältnis zwischen Input und Output (z.B. Menge an erzeugter elektrischer Energie im Verhältnis zur eingesetzten Primärenergie). Werthaltigkeitsprüfung (Impairment Test) Der Buchwert eines Vermögensgegenstands wird mit seinem Fair Value verglichen. Unterschreitet der Fair Value eines Vermögensgegenstands seinen Buchwert, ist eine außer- EVN Geschäftsbericht 2007/08 135 EVN AG EVN Platz A-2344 Maria Enzersdorf Telefon +43 2236 200-0 Telefax +43 2236 200-2030 Investor Relations Dr. Klára Székffy Telefon +43 2236 200-12745 [email protected] Service-Telefon für Kunden 0800 800 100 Informationen im Internet www.evn.at www.investor.evn.at www.verantwortung.evn.at Service-Telefon für Anleger 0800 800 200 EVN Online-Geschäftsbericht 2007/08 www.investor.evn.at/gb/gb2008 Finanzkalender 2008/091) 80. ordentliche Hauptversammlung 15.1.2009 Ergebnis 1. Halbjahr 2008/09 Ex-Dividendentag 20.1.2009 Ergebnis 1.–3. Quartal 2008/09 Dividendenzahltag 27.1.2009 Jahresergebnis 2008/09 Ergebnis 1. Quartal 2008/09 26.2.2009 1) vorläufig 28.5.2009 27.8.2009 10.12.2009 Basisinformationen Grundkapital Stückelung ISIN Wertpapierkennnummer Ticker Symbole Börsenotierung 300.000.000,00 EUR 163.525.820 nennwertlose Stückaktien AT0000741053 EVNV.VI (Reuters); EVN AV (Bloomberg); AT; EVN (Dow Jones); EVNVY (ADR) Wien ADR Programm; Depositary Sponsored level one ADR program (5 ADR = 1 Aktie); Bank of New York Ratings A1, stable (Moody’s); A, negative (Standard & Poor’s) Unser Service für Aktionäre umfasst die persönliche Zusendung aller schriftlichen Unternehmensinformationen. Falls Sie Interesse an derartigen Zusendungen haben, retournieren Sie bitte die nebenstehende Antwortkarte. Im Rahmen unseres Service für Aktionäre stehen wir Ihnen darüber hinaus unter der kostenfreien Nummer 0800 800 200 jederzeit gern für Investor-Relations-Auskünfte zur Verfügung. Weiters möchten wir Sie herzlich einladen, unsere Homepage für Anleger zu besuchen. Unter www.investor.evn.at finden Sie alle relevanten Informationen. 136 EVN Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com 2.233,1 7,3 2.071,6 1.609,5 1.207,3 EBITDA Mio EUR 362,3 350,7 3,3 397,4 335,2 297,6 % 15,1 15,7 –0,6 19,2 20,8 24,6 166,6 197,3 –15,6 184,4 131,0 114,6 % 7,0 8,8 –1,8 8,9 8,1 9,5 Ergebnis vor Ertragsteuern Mio EUR 235,5 287,4 –18,1 304,9 186,2 135,9 2.500 Konzernergebnis Mio EUR 186,9 227,0 –17,7 221,9 144,4 117,4 2.000 Operatives Ergebnis (EBIT) EBIT-Marge1) Konzern-Bilanz Umsatz, EBITDA in Mio EUR , EBITDA-Marge in % 1.500 Mio EUR Eigenkapital 6.636,3 6.261,9 6,0 5.845,8 4.739,6 3.732,0 Mio EUR 3.208,5 3.014,7 6,4 2.756,0 2.285,4 1.555,7 Eigenkapitalquote1) % 48,3 48,1 0,2 47,1 48,2 41,7 Nettoverschuldung Mio EUR 1.131,3 825,3 37,1 930,0 673,8 429,3 % 35,3 27,4 7,9 33,7 29,5 27,6 Gearing1) % 7,4 9,0 –1,6 10,6 8,2 8,7 % 6,3 7,1 –0,8 7,9 6,2 6,2 Cash Flow aus dem operativen Bereich Mio EUR 382,6 342,8 11,6 399,7 267,1 242,6 Investitionen Mio EUR 415,6 277,7 49,7 251,5 192,6 168,8 % 41,3 50,7 –9,4 49,1 44,5 67,0 Return on Equity (ROE)1) Return on Capital Employed (ROCE) 1) Konzern-Cash Flow und Investitionen 2) Net Debt Coverage (FFO)1) Interest Cover (FFO) x 5,5 5,5 – 8,1 6,1 6,4 Mitarbeiter 1.000 1.207,3 9.973 6.654 2.608 1.500 4,3 2.306 2.362 2.325 1.000 davon Ausland Ø 6.874 7.170 –4,1 7.667 4.292 283 500 2.756,0 1.555,7 27,6 3.219,7 % 8,7 Weighted Average Cost of Capital (WACC)1) 4) 3.041,2 5,9 2.760,4 2.461,0 2.135,5 9,0 –0,3 10,8 9,4 8,0 % 6,5 6,5 – 6,5 6,0 5,3 Mio EUR 71,7 77,5 –7,6 118,8 82,9 57,9 Aktie Ergebnis5) EUR Dividende5) EUR Ausschüttungsquote 1) Dividendenrendite 1) % % 1,39 1,14 0,370 6) 0,375 32,4 27,0 –17,7 –1,3 5,4 1,36 0,350 25,8 0,88 0,288 32,6 0,77 0,238 33,1 2,5 1,7 0,8 1,7 1,5 2,3 Performance der Aktie5) Kurs per Ultimo5) EUR 14,99 22,63 –33,7 20,90 18,75 10,38 Höchstkurs5) EUR 23,38 23,87 –2,1 24,75 19,63 11,84 Tiefstkurs5) Marktkapitalisierung EUR 14,39 20,38 –29,4 16,30 10,23 9,03 Mio EUR 2.451,3 3.699,8 –33,7 3.416,9 3.066,1 1.696,6 A1, stable A1, stable A1, stable A, negative A, stable A, stable Credit Rating Moody’s Standard & Poor‘s 1) Ausgewiesene Veränderungen in Prozentpunkten 2) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 3) Die ausgewiesenen Werte entsprechen einem durchschnittlichen und bereinigten Capital Employed. 4) Definition laut Stern Stewart & Co. 5) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 6) Vorschlag an die Hauptversammlung Aa3, stable Aa3, negative A+, stable A+, stable 3.014,7 3.208,5 33,7 27,4 930,0 673,8 35,3 1.131,3 825,3 15 5 0,3 –5 0 1,14 25 15 0,238 0,3702) 5 –5 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 415,6 382,6 399,7 342,8 300 242,6 200 267,1 277,7 251,5 0 Mitarbeiter nach Regionen 10.000 10,8 10 9,4 8.000 9,0 8,0 6 6,5 6,0 5,3 8,7 314 7.353 327 6.843 314 6.560 2.306 2.365 2.468 4.000 283 2.325 2.000 2 0 0 Operativer ROCE Weighted Average Cost of Capital (WACC) 2.362 Business Unit Netze 100 % 100 % 50 % EVN Netz GmbH Betrieb von Strom- und Gasnetzen Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs GmbH 2) 100 % Kabelsignal AG Kabel-TV- und Internetdienste grafotech Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH Digitale Kartografie 100 % NÖKOM NÖ Telekom Service GmbH Telekommunikationsnetz der Landesverwaltung Business Unit Vertrieb 100 % 100 % 49 % 45 % 45 % 15,7 % EVN Energievertrieb GmbH & Co KG Strom- und Gasverkauf an Endkunden im Rahmen der EnergieAllianz EVN Wärme GmbH Verkauf von Wärme, Gas, KWK- und Biogas-Wärme sowie solarer Energie Fernwärme St. Pölten GmbH Gemeinsame Fernwärmevertriebstochter mit den St. Pöltener Stadtwerken EnergieAllianz Austria GmbH Gemeinsame Vertriebstochter der EnergieAllianz Partner Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H. Stromvertrieb aus erneuerbaren Energiequellen 100 % 100 % Switch Energievertriebsgesellschaft m.b.H. e&t Energie Handelsgesellschaft mbH Gemeinsame Tochter der EnergieAllianz Partner für Energiehandel und -aufbringung EconGas GmbH Gemeinsame Handels- und Großkundengesellschaft der EnergieAllianz Gaspartner mit OMV, EGBV, Linz AG Business Unit Südosteuropa 67 % 67 % 100 % 100 % 100 % 90 % 100 % EVN Bulgaria EP AD Betrieb von Stromnetzen in Bulgarien EVN Bulgaria EC AD Stromversorgung von Kleinkunden in Bulgarien Energy Trading AD Stromversorgung von Großkunden in Bulgarien 100 % EVN Trading South East Europe EAD Stromhandel EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD Fernwärmegesellschaft in Bulgarien EVN Bulgaria EAD EVN Macedonia AD Stromversorgung in Mazedonien EVN Macedonia DOOEL Managementgesellschaft EVN Wasser GmbH Trinkwasserversorgung in Niederösterreich EVN Umweltholding und Betriebs-GmbH Holding für Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie Abfallverwertung WTE Wassertechnik GmbH, Essen Deutschland Wasserver- und Abwasserentsorgung 3) 100 % AVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH Thermische Abfallverwertung 100 % EVN Projektgesellschaft MVA3 mbH Thermische Abfallverwertung Moskau 99 % Strategische Beteiligungen und Sonstiges 243 4.049 6.000 6,5 6,5 EVN Kraftwerks- und Beteiligungsgesellschaft mbH 49 % Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH Errichtung eines Kohlekraftwerks in Duisburg evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs GmbH Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen 70 % Wasserkraftwerke Trieb und Krieglach GmbH Stromerzeugung aus Wasserkraft EVN Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H. Verwertung von Kraftwerkskomponenten 100 % 100 % 192,6 168,8 Business Unit Erzeugung 100 % 100 % 100 % Segment Umwelt 100 12 4 0,375 0,350 0,288 Operativer ROCE5) und WACC 6) in % 8 35 32,4 Cash Flow aus dem operativen Bereich Investitionen Eigenkapital Nettoverschuldung Gearing 2003/04 Capital Employed Operativer ROCE1) 171,1 2003/04 Wertschaffung 29,5 429,3 0 230,5 362,3 350,7 2.285,4 2004/05 –2,0 298,2 15,1 27,0 45 Ergebnis je Aktie Dividende je Aktie 2.500 9.535 2,1 15,7 0,77 0,6 25,8 32,6 0,88 400 2.365 275,2 25 397,4 335,2 33,1 0,9 1,39 3.500 9.342 280,9 19,2 3.000 2.468 Mio EUR 35 55 1,36 Cash Flow und Investitionen in Mio EUR Ø Mio EUR 1,5 1,2 Eigenkapital, Nettoverschuldung3) in Mio EUR , Gearing4) in % davon Österreich 3) 20,8 55 45 Umsatzerlöse EBITDA EBITDA-Marge Ø Geschäftsergebnis nach Steuern (NOPAT) 2.397,0 1.609,5 297,5 0 2.000 Mitarbeiter 2.233,1 Ergebnis, Dividende je Aktie1) in EUR, Ausschüttungsquote in % 500 2003/04 Bilanzsumme 2.071,6 24,6 Segment Energie Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mio EUR EBITDA-Marge1) 2007/08 2.397,0 2007/08 Mio EUR Wesentliche Beteiligungen der EVN AG1) 0 2007/08 Umsatzerlöse 0 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Die EVN Gruppe 12,8 % 72,3 % 50,05 % 100 % 100 % Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (Verbund) Stromproduktion, -handel und -transport Burgenland Holding Aktiengesellschaft Regionale Strom- und Gasversorgung 49 % Burgenländische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (BEWAG) Stromversorgung 49 % Burgenländische Erdgasversorgungs-Aktiengesellschaft (BEGAS) Gasversorgung R AG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft Öl- und Gasförderung sowie Gasspeicherung 75 % Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs-Gesellschaft 50 % Allplan Gesellschaft m.b.H. Haus-, Energie- und Umwelttechnik 49,95 % EESU Holding GmbH 4) 100 % EVN Business Service GmbH 100 % first facility GmbH Facility Management 100 % V&C GmbH Kathodischer Korrosionsschutz E VN Finanzmanagement und Vermietungs GmbH Konzernfinanzierung 100 % EVN Finanzservice GmbH Impressum Herausgeber EVN AG EVN Platz A-2344 Maria Enzersdorf Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Fotos: Jiro Shimizu, Klaus Vyhnalek und EVN Planungsgrundlage Tulln: Dipl. Ing. Vanek und Partner ZT GmbH Illustration: Artur Bodenstein Satz und Druck: gugler GmbH, www.gugler.at Wir haben diesen Geschäftsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Einschätzungen und Aussagen, die wir auf Basis aller uns bis zum Redaktionsschluss zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Diese zukunftsbezogenen Aussagen werden üblicherweise mit Begriffen wie „erwarten“, „schätzen“, „planen“, „rechnen“ etc. umschrieben. Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Gegebenheiten – und damit auch die tatsächlichen Ergebnisse – aufgrund verschiedenster Faktoren von den in diesem Bericht dargestellten Erwartungen abweichen können. Dieser Geschäftsbericht ist auch in englischer Sprache verfügbar. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version. Redaktionsschluss: 28. November 2008 2007/08 967 2006/07 1.033 2006/07 1.067 2006/07 49,5 2006/07 911 2005/06 1.362 2005/06 GWh 2005/06 Wärmeverkauf an Endkunden 5,1 16,5 145,0 50 500 2005/06 7.319 2004/05 6.164 7.035 2004/05 11.342 7.580 2004/05 15.641 20,6 2004/05 7,4 5.603 2003/04 18.043 6.759 4,3 110,3 100 2003/04 19.372 GWh 1.521,3 1.400,1 1.377,4 2003/04 GWh 98,9 1.108,4 16,7 14,5 99,8 2003/04 Stromverkauf an Endkunden Gasverkauf an Endkunden 1.000 2007/08 4.240 16,6 3,3 177,5 21,3 17,3 145,9 150 2007/08 4.484 2007/08 4.556 2007/08 16,5 2004/05 3.451 2004/05 4.022 2004/05 GWh 2003/04 Stromerzeugung Economic Value Added (EVA®) 148,5 247,3 1.213,7 1.500 121,4 754,3 209,2 623,9 226,6 467,6 2006/07 Verkaufsentwicklung 2.500 2.000 2006/07 2003/04 2006/07 2004/05 2006/07 2005/06 2005/06 Veränderung in % 2005/06 2006/07 EBIT nach Regionen in Mio EUR 200 2005/06 2007/08 Umsatz nach Regionen in Mio EUR 2005/06 Kennzahlen Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 2)Vorschlag an die Hauptversammlung 3)Saldo aus zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (begebene Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten minus Ausleihungen, Wertpapiere und liquide Mittel) 4)Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und Eigenkapital 5)Return on Capital Employed (ROCE) – Der Return on Capital Employed (ROCE) gibt die Rendite auf das in einem Unternehmen insgesamt eingesetzte Kapital an. Zur Berechnung dieser Messgröße wird das versteuerte Ergebnis zuzüglich der um Steuereffekte verminderten Zinsaufwendungen in Bezug zum buchmäßigen Kapitaleinsatz gesetzt. Beim operativen ROCE (OpROCE) werden Impairments, Einmaleffekte und die Marktbewertung der Verbund-Beteiligung nicht berücksichtigt, um die Entwicklung des Wertbeitrags konsistent zu zeigen. 6)Weighted Average Cost of Capital (WACC) – Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich aus Fremd- und Eigenkapitalkosten, gewichtet nach ihren Anteilen am Gesamtkapital, zusammen. Als Fremdkapitalkosten werden die tatsächlichen durchschnittlichen Kreditzinsen – vermindert um den Steuervorteil – angesetzt, die Eigenkapitalkosten entsprechen der Rendite einer risikofreien Veranlagung zuzüglich eines für jedes Unternehmen individuell errechneten Risikoaufschlags. Stand: 30.9.2008. Dargestellt sind die wesentlichen Gesellschaften sowie Holdings der Gruppe. Beteiligungsausmaße in %. 1) Die EVN AG beinhaltet im Wesentlichen die Kraftwerke. 2) Utilitas Dienstleistung ist im Segment „Strategische Beteiligungen und Sonstiges“ eingegliedert. 3) Die Beteiligungen der WTE Wassertechnik GmbH sind Projekt- und Betriebsgesellschaften in Mittel- und Osteuropa. 4) Hält 25 % an der Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2-Emissionen wurden durch Erwerb von Gold-Standard-Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Gedruckt und gebunden in Österreich durch gugler cross media. 2.233,1 7,3 2.071,6 1.609,5 1.207,3 EBITDA Mio EUR 362,3 350,7 3,3 397,4 335,2 297,6 % 15,1 15,7 –0,6 19,2 20,8 24,6 166,6 197,3 –15,6 184,4 131,0 114,6 % 7,0 8,8 –1,8 8,9 8,1 9,5 Ergebnis vor Ertragsteuern Mio EUR 235,5 287,4 –18,1 304,9 186,2 135,9 2.500 Konzernergebnis Mio EUR 186,9 227,0 –17,7 221,9 144,4 117,4 2.000 Operatives Ergebnis (EBIT) EBIT-Marge1) Konzern-Bilanz Umsatz, EBITDA in Mio EUR , EBITDA-Marge in % 1.500 Mio EUR Eigenkapital 6.636,3 6.261,9 6,0 5.845,8 4.739,6 3.732,0 Mio EUR 3.208,5 3.014,7 6,4 2.756,0 2.285,4 1.555,7 Eigenkapitalquote1) % 48,3 48,1 0,2 47,1 48,2 41,7 Nettoverschuldung Mio EUR 1.131,3 825,3 37,1 930,0 673,8 429,3 % 35,3 27,4 7,9 33,7 29,5 27,6 Gearing1) % 7,4 9,0 –1,6 10,6 8,2 8,7 % 6,3 7,1 –0,8 7,9 6,2 6,2 Cash Flow aus dem operativen Bereich Mio EUR 382,6 342,8 11,6 399,7 267,1 242,6 Investitionen Mio EUR 415,6 277,7 49,7 251,5 192,6 168,8 % 41,3 50,7 –9,4 49,1 44,5 67,0 Return on Equity (ROE)1) Return on Capital Employed (ROCE) 1) Konzern-Cash Flow und Investitionen 2) Net Debt Coverage (FFO)1) Interest Cover (FFO) x 5,5 5,5 – 8,1 6,1 6,4 Mitarbeiter 1.000 1.207,3 9.973 6.654 2.608 1.500 4,3 2.306 2.362 2.325 1.000 davon Ausland Ø 6.874 7.170 –4,1 7.667 4.292 283 500 2.756,0 1.555,7 27,6 3.219,7 % 8,7 Weighted Average Cost of Capital (WACC)1) 4) 3.041,2 5,9 2.760,4 2.461,0 2.135,5 9,0 –0,3 10,8 9,4 8,0 % 6,5 6,5 – 6,5 6,0 5,3 Mio EUR 71,7 77,5 –7,6 118,8 82,9 57,9 Aktie Ergebnis5) EUR Dividende5) EUR Ausschüttungsquote 1) Dividendenrendite 1) % % 1,39 1,14 0,370 6) 0,375 32,4 27,0 –17,7 –1,3 5,4 1,36 0,350 25,8 0,88 0,288 32,6 0,77 0,238 33,1 2,5 1,7 0,8 1,7 1,5 2,3 Performance der Aktie5) Kurs per Ultimo5) EUR 14,99 22,63 –33,7 20,90 18,75 10,38 Höchstkurs5) EUR 23,38 23,87 –2,1 24,75 19,63 11,84 Tiefstkurs5) Marktkapitalisierung EUR 14,39 20,38 –29,4 16,30 10,23 9,03 Mio EUR 2.451,3 3.699,8 –33,7 3.416,9 3.066,1 1.696,6 A1, stable A1, stable A1, stable A, negative A, stable A, stable Credit Rating Moody’s Standard & Poor‘s 1) Ausgewiesene Veränderungen in Prozentpunkten 2) In immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 3) Die ausgewiesenen Werte entsprechen einem durchschnittlichen und bereinigten Capital Employed. 4) Definition laut Stern Stewart & Co. 5) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 6) Vorschlag an die Hauptversammlung Aa3, stable Aa3, negative A+, stable A+, stable 3.014,7 3.208,5 33,7 27,4 930,0 673,8 35,3 1.131,3 825,3 15 5 0,3 –5 0 1,14 25 15 0,238 0,3702) 5 –5 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 415,6 382,6 399,7 342,8 300 242,6 200 267,1 277,7 251,5 0 Mitarbeiter nach Regionen 10.000 10,8 10 9,4 8.000 9,0 8,0 6 6,5 6,0 5,3 8,7 314 7.353 327 6.843 314 6.560 2.306 2.365 2.468 4.000 283 2.325 2.000 2 0 0 Operativer ROCE Weighted Average Cost of Capital (WACC) 2.362 Business Unit Netze 100 % 100 % 50 % EVN Netz GmbH Betrieb von Strom- und Gasnetzen Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs GmbH 2) 100 % Kabelsignal AG Kabel-TV- und Internetdienste grafotech Beratungs- und Planungsgesellschaft mbH Digitale Kartografie 100 % NÖKOM NÖ Telekom Service GmbH Telekommunikationsnetz der Landesverwaltung Business Unit Vertrieb 100 % 100 % 49 % 45 % 45 % 15,7 % EVN Energievertrieb GmbH & Co KG Strom- und Gasverkauf an Endkunden im Rahmen der EnergieAllianz EVN Wärme GmbH Verkauf von Wärme, Gas, KWK- und Biogas-Wärme sowie solarer Energie Fernwärme St. Pölten GmbH Gemeinsame Fernwärmevertriebstochter mit den St. Pöltener Stadtwerken EnergieAllianz Austria GmbH Gemeinsame Vertriebstochter der EnergieAllianz Partner Naturkraft Energievertriebsgesellschaft m.b.H. Stromvertrieb aus erneuerbaren Energiequellen 100 % 100 % Switch Energievertriebsgesellschaft m.b.H. e&t Energie Handelsgesellschaft mbH Gemeinsame Tochter der EnergieAllianz Partner für Energiehandel und -aufbringung EconGas GmbH Gemeinsame Handels- und Großkundengesellschaft der EnergieAllianz Gaspartner mit OMV, EGBV, Linz AG Business Unit Südosteuropa 67 % 67 % 100 % 100 % 100 % 90 % 100 % EVN Bulgaria EP AD Betrieb von Stromnetzen in Bulgarien EVN Bulgaria EC AD Stromversorgung von Kleinkunden in Bulgarien Energy Trading AD Stromversorgung von Großkunden in Bulgarien 100 % EVN Trading South East Europe EAD Stromhandel EVN Bulgaria Toplofikatsia EAD Fernwärmegesellschaft in Bulgarien EVN Bulgaria EAD EVN Macedonia AD Stromversorgung in Mazedonien EVN Macedonia DOOEL Managementgesellschaft EVN Wasser GmbH Trinkwasserversorgung in Niederösterreich EVN Umweltholding und Betriebs-GmbH Holding für Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie Abfallverwertung WTE Wassertechnik GmbH, Essen Deutschland Wasserver- und Abwasserentsorgung 3) 100 % AVN Abfallverwertung Niederösterreich GmbH Thermische Abfallverwertung 100 % EVN Projektgesellschaft MVA3 mbH Thermische Abfallverwertung Moskau 99 % Strategische Beteiligungen und Sonstiges 243 4.049 6.000 6,5 6,5 EVN Kraftwerks- und Beteiligungsgesellschaft mbH 49 % Evonik-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH Errichtung eines Kohlekraftwerks in Duisburg evn naturkraft Erzeugungs- und Verteilungs GmbH Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen 70 % Wasserkraftwerke Trieb und Krieglach GmbH Stromerzeugung aus Wasserkraft EVN Liegenschaftsverwaltung Gesellschaft m.b.H. Verwertung von Kraftwerkskomponenten 100 % 100 % 192,6 168,8 Business Unit Erzeugung 100 % 100 % 100 % Segment Umwelt 100 12 4 0,375 0,350 0,288 Operativer ROCE5) und WACC 6) in % 8 35 32,4 Cash Flow aus dem operativen Bereich Investitionen Eigenkapital Nettoverschuldung Gearing 2003/04 Capital Employed Operativer ROCE1) 171,1 2003/04 Wertschaffung 29,5 429,3 0 230,5 362,3 350,7 2.285,4 2004/05 –2,0 298,2 15,1 27,0 45 Ergebnis je Aktie Dividende je Aktie 2.500 9.535 2,1 15,7 0,77 0,6 25,8 32,6 0,88 400 2.365 275,2 25 397,4 335,2 33,1 0,9 1,39 3.500 9.342 280,9 19,2 3.000 2.468 Mio EUR 35 55 1,36 Cash Flow und Investitionen in Mio EUR Ø Mio EUR 1,5 1,2 Eigenkapital, Nettoverschuldung3) in Mio EUR , Gearing4) in % davon Österreich 3) 20,8 55 45 Umsatzerlöse EBITDA EBITDA-Marge Ø Geschäftsergebnis nach Steuern (NOPAT) 2.397,0 1.609,5 297,5 0 2.000 Mitarbeiter 2.233,1 Ergebnis, Dividende je Aktie1) in EUR, Ausschüttungsquote in % 500 2003/04 Bilanzsumme 2.071,6 24,6 Segment Energie Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich Mio EUR EBITDA-Marge1) 2007/08 2.397,0 2007/08 Mio EUR Wesentliche Beteiligungen der EVN AG1) 0 2007/08 Umsatzerlöse 0 Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung Die EVN Gruppe 12,8 % 72,3 % 50,05 % 100 % 100 % Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (Verbund) Stromproduktion, -handel und -transport Burgenland Holding Aktiengesellschaft Regionale Strom- und Gasversorgung 49 % Burgenländische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft (BEWAG) Stromversorgung 49 % Burgenländische Erdgasversorgungs-Aktiengesellschaft (BEGAS) Gasversorgung R AG-Beteiligungs-Aktiengesellschaft Öl- und Gasförderung sowie Gasspeicherung 75 % Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft Utilitas Dienstleistungs- und Beteiligungs-Gesellschaft 50 % Allplan Gesellschaft m.b.H. Haus-, Energie- und Umwelttechnik 49,95 % EESU Holding GmbH 4) 100 % EVN Business Service GmbH 100 % first facility GmbH Facility Management 100 % V&C GmbH Kathodischer Korrosionsschutz E VN Finanzmanagement und Vermietungs GmbH Konzernfinanzierung 100 % EVN Finanzservice GmbH Impressum Herausgeber EVN AG EVN Platz A-2344 Maria Enzersdorf Konzept und Beratung: Mensalia Unternehmensberatung Kreativkonzept und Design: Büro X Wien Fotos: Jiro Shimizu, Klaus Vyhnalek und EVN Planungsgrundlage Tulln: Dipl. Ing. Vanek und Partner ZT GmbH Illustration: Artur Bodenstein Satz und Druck: gugler GmbH, www.gugler.at Wir haben diesen Geschäftsbericht mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und die Daten überprüft. Rundungs-, Satz- oder Druckfehler können dennoch nicht ausgeschlossen werden. Bei der Summierung von gerundeten Beträgen und Prozentangaben können durch Verwendung automatischer Rechenhilfen rundungsbedingte Rechendifferenzen auftreten. Dieser Geschäftsbericht enthält auch zukunftsbezogene Einschätzungen und Aussagen, die wir auf Basis aller uns bis zum Redaktionsschluss zur Verfügung stehenden Informationen getroffen haben. Diese zukunftsbezogenen Aussagen werden üblicherweise mit Begriffen wie „erwarten“, „schätzen“, „planen“, „rechnen“ etc. umschrieben. Wir weisen darauf hin, dass die tatsächlichen Gegebenheiten – und damit auch die tatsächlichen Ergebnisse – aufgrund verschiedenster Faktoren von den in diesem Bericht dargestellten Erwartungen abweichen können. Dieser Geschäftsbericht ist auch in englischer Sprache verfügbar. Maßgeblich ist in Zweifelsfällen die deutschsprachige Version. Redaktionsschluss: 28. November 2008 2007/08 967 2006/07 1.033 2006/07 1.067 2006/07 49,5 2006/07 911 2005/06 1.362 2005/06 GWh 2005/06 Wärmeverkauf an Endkunden 5,1 16,5 145,0 50 500 2005/06 7.319 2004/05 6.164 7.035 2004/05 11.342 7.580 2004/05 15.641 20,6 2004/05 7,4 5.603 2003/04 18.043 6.759 4,3 110,3 100 2003/04 19.372 GWh 1.521,3 1.400,1 1.377,4 2003/04 GWh 98,9 1.108,4 16,7 14,5 99,8 2003/04 Stromverkauf an Endkunden Gasverkauf an Endkunden 1.000 2007/08 4.240 16,6 3,3 177,5 21,3 17,3 145,9 150 2007/08 4.484 2007/08 4.556 2007/08 16,5 2004/05 3.451 2004/05 4.022 2004/05 GWh 2003/04 Stromerzeugung Economic Value Added (EVA®) 148,5 247,3 1.213,7 1.500 121,4 754,3 209,2 623,9 226,6 467,6 2006/07 Verkaufsentwicklung 2.500 2.000 2006/07 2003/04 2006/07 2004/05 2006/07 2005/06 2005/06 Veränderung in % 2005/06 2006/07 EBIT nach Regionen in Mio EUR 200 2005/06 2007/08 Umsatz nach Regionen in Mio EUR 2005/06 Kennzahlen Mittel- und Osteuropa Südosteuropa Österreich 1) Infolge des Aktiensplits per 17.4.2008 im Verhältnis 1:4 wurden die Vorjahreswerte angepasst. 2)Vorschlag an die Hauptversammlung 3)Saldo aus zinstragenden Aktiv- und Passivpositionen (begebene Anleihen und Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten minus Ausleihungen, Wertpapiere und liquide Mittel) 4)Verhältnis zwischen Nettoverschuldung und Eigenkapital 5)Return on Capital Employed (ROCE) – Der Return on Capital Employed (ROCE) gibt die Rendite auf das in einem Unternehmen insgesamt eingesetzte Kapital an. Zur Berechnung dieser Messgröße wird das versteuerte Ergebnis zuzüglich der um Steuereffekte verminderten Zinsaufwendungen in Bezug zum buchmäßigen Kapitaleinsatz gesetzt. Beim operativen ROCE (OpROCE) werden Impairments, Einmaleffekte und die Marktbewertung der Verbund-Beteiligung nicht berücksichtigt, um die Entwicklung des Wertbeitrags konsistent zu zeigen. 6)Weighted Average Cost of Capital (WACC) – Die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich aus Fremd- und Eigenkapitalkosten, gewichtet nach ihren Anteilen am Gesamtkapital, zusammen. Als Fremdkapitalkosten werden die tatsächlichen durchschnittlichen Kreditzinsen – vermindert um den Steuervorteil – angesetzt, die Eigenkapitalkosten entsprechen der Rendite einer risikofreien Veranlagung zuzüglich eines für jedes Unternehmen individuell errechneten Risikoaufschlags. Stand: 30.9.2008. Dargestellt sind die wesentlichen Gesellschaften sowie Holdings der Gruppe. Beteiligungsausmaße in %. 1) Die EVN AG beinhaltet im Wesentlichen die Kraftwerke. 2) Utilitas Dienstleistung ist im Segment „Strategische Beteiligungen und Sonstiges“ eingegliedert. 3) Die Beteiligungen der WTE Wassertechnik GmbH sind Projekt- und Betriebsgesellschaften in Mittel- und Osteuropa. 4) Hält 25 % an der Rohöl-Aufsuchungs Aktiengesellschaft. Dieses Druckprodukt wurde auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Es enthält mind. 50 % FSC-zertifizierten Zellstoff. Die Produktion erfolgte mit Strom aus erneuerbaren Energieträgern unter Berücksichtigung der strengen Öko-Richtlinien von greenprint*. Die bei der Papier- und Druckproduktion entstandenen CO2-Emissionen wurden durch Erwerb von Gold-Standard-Zertifikaten neutralisiert. Der Beitrag fließt in ein vom WWF ausgewähltes Klimaschutzprojekt in Indien. Gedruckt und gebunden in Österreich durch gugler cross media. www.global-reports.com Gezeigt wurden Beispiele, die die Phantasie der EVN belegen – im operativen Geschäft ebenso wie bei visionären und strategischen Entscheidungen. Hier die Auflösung: Niederösterreich, der Heimatmarkt der EVN. Hier versorgt die EVN ihre Kunden mit Energie- und Umweltdienstleistungen. EVN Geschäftsbericht 2007/08 Wie lebendig war Ihre Phantasie? Das hat Phantasie! (Sie auch?) Wie steht es um Ihre Phantasie? Hier sehen Sie das modernste Steinkohlekraftwerk Europas, das derzeit im deutschen Duisburg-Walsum gebaut wird. Die EVN ist an diesem Projekt zu 49 % beteiligt. Im Bild eines der Windräder der EVN, die derzeit 63 Anlagen in sieben Windparks betreibt. Hier sehen Sie die Wachstumsregion der EVN – Bulgarien, Mazedonien und Albanien. Die Kläranlage Tulln steht stellvertretend für das Portfolio des Umweltsegments, des zweiten strategischen Standbeins der EVN. Verbildlicht sind die Anteile der EVN an ihren strategischen Beteiligungen: 72,3 % an der Burgenland Holding AG, 12,8 % an der Verbundgesellschaft und 50,03 % an der Rohöl-Aufsuchungs AG. Geschäftsbericht 2007/08 Energie vernünftig nutzen Schlummert sie in Ihrem Unbewussten oder hilft sie Ihnen, neue Einsichten zu gewinnen? Stellen Sie sich unserem Assoziationstest in diesem Bericht, um herauszufinden, wie lebendig Ihre Phantasie ist. Denn auch beinharte Realisten wissen: Wer die Dinge nicht mit Phantasie sieht, sieht zu wenig. EVN Geschäftsbericht 2007/08 Wie lebendig war Ihre Phantasie? Gezeigt wurden Beispiele, die die Phantasie der EVN belegen – im operativen Geschäft ebenso wie bei visionären und strategischen Entscheidungen. Hier die Auflösung: Niederösterreich, der Heimatmarkt der EVN. Hier versorgt die EVN ihre Kunden mit Energie- und Umweltdienstleistungen. Das hat Phantasie! (Sie auch?) Wie steht es um Ihre Phantasie? Hier sehen Sie das modernste Steinkohlekraftwerk Europas, das derzeit im deutschen Duisburg-Walsum gebaut wird. Die EVN ist an diesem Projekt zu 49 % beteiligt. Im Bild eines der Windräder der EVN, die derzeit 63 Anlagen in sieben Windparks betreibt. Hier sehen Sie die Wachstumsregion der EVN – Bulgarien, Mazedonien und Albanien. Die Kläranlage Tulln steht stellvertretend für das Portfolio des Umweltsegments, des zweiten strategischen Standbeins der EVN. Verbildlicht sind die Anteile der EVN an ihren strategischen Beteiligungen: 72,3 % an der Burgenland Holding AG, 12,8 % an der Verbundgesellschaft und 50,03 % an der Rohöl-Aufsuchungs AG. Geschäftsbericht 2007/08 www.global-reports.com Energie vernünftig nutzen Schlummert sie in Ihrem Unbewussten oder hilft sie Ihnen, neue Einsichten zu gewinnen? Stellen Sie sich unserem Assoziationstest in diesem Bericht, um herauszufinden, wie lebendig Ihre Phantasie ist. Denn auch beinharte Realisten wissen: Wer die Dinge nicht mit Phantasie sieht, sieht zu wenig.