dieJohanniter Das Magazin der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich Wien 2.2011 Ehrenamt hat viele Gesichter Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Johanniter! Die evangelische Kirche Österreichs hat 2011 zum Jahr der Ehrenamtlichkeit erklärt und ihren Ehrenamtlichen bereits in verschiedenster Art gedankt. Die Europäische Union hat das Jahr 2011 zum Europäischen Jahr der Freiwilligen erklärt, um die Leistungen von Ehrenamtlichen besser sichtbar zu machen und ein neues Bewusstsein für den Wert der Freiwilligenarbeit zu schaffen. Ehrenamtliche leisten Unverzichtbares für unsere Gesellschaft und schaffen Werte, die der Sozialstaat alleine bei weitem nicht erfüllen könnte. Da Ehrenamtliche oder Freiwillige auch bei den Johannitern immer eine ganz zentrale, wichtige und unersetzbare Aufgabe hatten, haben und haben werden, haben wir uns entschlossen, diese Ausgabe des Johanniter-Magazins dem Schwerpunktthema „Ehrenamt“ zu widmen. Bei den Johannitern engagieren sich fast 500 Menschen ehrenamtlich, das ist im Vergleich zu 200 hauptberuflichen Mitarbeitern eine große Zahl. Was sie bewegt und warum sie sich, wie Rawya und Wolfgang Olbrich oder Eva und Heinrich Weninger seit fast 30 Jahren für andere einsetzen, erzählen sie Ihnen in diesem Heft. Herzlichst Ihr, Johannes Bucher Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich 2 die Johanniter 2. 2011 9 } Ehrenamt hat viele Gesichter Inhalt Rubriken 5 } Nur den kleinen Finger, nicht die ganze Hand Auf ein Wort 23 } Ehre, wem Ehre gebührt Conrad Seidl 6 } Ehrenamtliche Systemerhalter und Lückenfüller? 24 } Faszinierend! Diakonie Österreich 9 } Ehrenamt hat viele Gesichter Freiwillige im Portrait 26 } „Volunteer Swap“ - Ehrenamt europaweit Johanniter International 4 Kurz & Bündig 28 Kärnten 30 Tirol 32 Wien 35 Termine 22 } 10 gute Gründe für das Ehrenamt Mag. Dr. Bernhard Kadlec 6 26 Die Johanniter T 050 112 Redaktionskontakt Johanniter-Unfall-Hilfe Redaktion Herbeckstraße 39 1180 Wien 32 Wir freuen uns über Ihr Feedback: Anregungen, Wünsche oder Kritik senden Sie bitte an [email protected] Kooperationen und Inserate: Mag.a Belinda Schneider [email protected] T + 43 1 470 70 30-5713 Impressum Das Magazin „die Johanniter“ informiert Fördermitglieder der Johanniter-Unfall-Hilfe, Entscheidungsträger und andere Interessenten über Aktivitäten der ­Johanniter sowie über Neuigkeiten, Ereignisse und Hintergründe im christlichen, humanitären, sozial- und gesundheitspolitischen sowie medizinischen Bereich. Heraus­ gegeben von Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich, Herbeckstraße 39, 1180 Wien Bundesgeschäftsführung Dr. Robert Brandstetter Geschäftsführung Tirol Gertrud ­Eberharter, Walter Eheim Geschäftsführung Wien Robert Heindl Geschäftsführung Kärnten Johannes Dörfler Präsidium (Vorstand) Präsident: DI Johannes Bucher, Vizepräsident: Med.Rat Dr. Siegfried Bulwas, Bundesfinanzreferent & Schriftführer: Dr. iur. Heinrich Weninger, Bundesarzt: Prim. Dr. Christian Emich, Bundespfarrer: DDr. Martin Bolz, Mitglied Präsidium: Mag. Dr. Bernhard Kadlec, Bereichsbeauftragte: Siegfried Mayerbrugger, Med.Rat Dr. Siegfried Bulwas, Rudolf Niebler Chefredaktion Mag. a Belinda Schneider, redaktion@ johanniter.at, Redaktion Tirol: Brigitta Hochfilzer, Kärnten: Stefan Mlekusch, Wien & Orth: Mag. a Belinda Schneider Erscheinungsweise mindestens 3x jährlich Auflage 42.000 Stk. Anzeigenverkauf Mag. a Belinda Schneider, T +43 1 4707030-5713 Art Direction Mag. a Julia Kadlec Lektorat Rudolf Niebler Fotos falls nicht angegeben JUH Hergestellt von Riedeldruck Mistelbach Verlags- & Herstellungsort Wien Namentlich gekennzeichnete Artikel und Kommentare geben die Meinung des Autors wieder und müssen nicht der Auffassung des Medieninhabers oder der Redaktion entsprechen. Die Johanniter übernehmen keine Haftung für unverlangte Einsendungen aller Art. die Johanniter 2. 2011 3 Kurz & Bündig Johanniter-Generalversammlung Massenreanimation am Stephansplatz Der Präsident beruft die 38. ordentliche Generalversammlung am Mit einer Massenreanimation am Stephansplatz machte die Initiative „Leben retten“ am 28. April auf die Bedeutung von Erste-Hilfe-Kenntnissen aufmerksam. im Gemeindesaal im Bürgerspital, Bürgerspitalgasse 6, Waidhofen an der Ybbs, ein und lädt alle Mitglieder herzlich dazu ein. Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen in Österreich seit Jahrzehnten die Todesursache Nummer 1 dar. Jedes Jahr sterben über 32.000 Menschen daran. Viele Todesfälle und Folgeerscheinungen eines Kreislaufstillstandes könnten aber verhindert werden, wenn unmittelbar Erste Hilfe geleistet wird. Johanniter unterstützen die Aktion Daher reanimierten Schüler und Schülerinnen wie auch die Johanniter im Rahmen der Initative „Leben retten“ und zeigten, wie einfach Erste Hilfe ist, indem sie ihre Teddybären reanimierten. „Mit wenigen einfachen Handgriffen kann jeder Mensch Leben retten. Stabile Seitenlage oder Reanimation sind keine Hexerei, das haben die Kinder bewiesen“, erzählt die Johanniter-Ausbildungsleiterin Doris Wundsam begeistert. Samstag, dem 17. September 2011, 15.00 Uhr s.t. Teilnahme und Stimmberechtigung bei der Generalversammlung richten sich nach den § 7 und § 10 der Statuten der JUHÖ. Mangelt es der Generalversammlung zum festgesetzten Zeitpunkt ihres Beginns an der Beschlussfähigkeit, so wird sie um eine halbe Stunde vertagt und ist sodann ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesenden Stimmberechtigten beschlussfähig. Tagesordnung: 1. Eröffnung der 38. ordentlichen Generalversammlung 2. Feststellung der Beschlussfähigkeit 3. Bericht des Präsidenten und der Bereichsbeauftragten 4. Genehmigung der Tagesordnung 5. Vorlage des geprüften Jahresabschlusses 6. Bericht der Abschlussprüferin und des Kontrollorgans 7. Genehmigung des Jahresabschlusses 8. Entlastung des Präsidiums und des Kontrollorgans 9. Wahl des Abschlussprüfers / der Abschlussprüferin für das Geschäftsjahr 2012 10. Allfälliges In der Verbundenheit unseres Werkes DI Johannes Bucher Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich Goldene Ehrennadel für Prim. Dr. Reiter Primar Dr. Albert Reiter wurde mit der Ehrennadel in Gold für seine besonderen Verdienste und die Förderung der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich ausgezeichnet. Primar Dr. Reiter ist Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin im Landesklinikum Mostviertel, Amstetten, und Transplantationsreferent für Niederösterreich und Burgenland. Die goldene Ehrennadel wurde ihm vom Bereichsbeauftragten Rudolf Niebler unter anderem aufgrund der ausgezeichneten und engen Zusammenarbeit im Organtransport verliehen. Auch die Ausbildungsleiterin der Johanniter, Doris Wundsam, und Cornelia Nosek, Mitarbeiterin in der Ausbildung, nahmen an der Massenreanimation am Wiener Stephansplatz teil. 4 die Johanniter 2. 2011 Auf ein Wort Nur den kleinen Finger, nicht die ganze Hand Die Europäische Union hat das Jahr 2011 zum Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit erklärt. Mit diesem Schwerpunkt möchte die EU die Leistungen der Ehrenamtlichen sichtbar machen und gleichzeitig die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement verbessern. Das ganze Jahr über finden zahlreiche Aktionen zum Jahr der Freiwilligen statt. chen! Die Kinder sind schon größer und es könnte die Kids ja interessieren, was da so los ist. Also: „Bring your family!“ Das schlimmste am Jahr der Ehrenamtlichen wäre, wenn es am Ende nur ein Gedenkjahr war, wie es schon viele gegeben hat und noch viele geben wird: Gedenkjahre sind wichtig für alle betroffenen Engagierten, sie verursachen mitunter ein bisschen schlechtes Gewissen bei so manchen anderen und vielleicht keimt der Gedanke auf „Das könnte ich auch machen“. Ehrenamtliche Tätigkeit ist nicht nur ein vorübergehendes Engagement, sondern in Wahrheit eine geistige und besonders bei den Johannitern eine geistliche Haltung. Es ist eine Haltung, die mit wachen Augen durch die Gegend geht und auch den Blick in die Zukunft wagt: Vielleicht gibt es noch Bereiche, in denen immer noch zu wenig geschieht. Du (Ehrenamtliche sind immer per du!) hast schon ehrenamtlich gearbeitet, es hat dir Spaß gemacht, aber jetzt hast du Familie, bist schon älter und kannst nicht mehr so wie früher, weder zeitlich noch konditionell, denn als Johanniter ist zum Beispiel das Tragen von Kranken und Verletzten schwere körperliche Arbeit. Es gibt zum Beispiel Kinder in der Stadt, die auf der Straße leben. Die brauchen einfach Ansprache, vielleicht auch Lernhilfe oder Nachhilfe und menschliche Begegnung durch Zuhören und Aufmerksamkeit. Orte zum Treffen könnte man finden. Wäre das dein Bereich? Richtig, aber niemand will, dass du so wie früher zupackst, aber du hast so viele Erfahrungen und so viel Wissen im kleinen Finger. Willst du das alles nur für dich behalten? Vielleicht hast du noch eine Stunde in der Woche Zeit (Ich höre schon den Widerspruch: Man bietet eine Stunde an und schon ist man die halbe Woche eingeteilt.), um dich gezielt einzubringen und das zu machen, was du am besten kannst. Und alle sind zufrieden. Es gibt Hungrige in der Stadt, die brauchen eine warme Suppe am Tag, die Suppe wäre schnell zubereitet, ein Bus, der dorthin fährt, wo die Suppe gebraucht wird, ließe sich sicher auftreiben, aber es gibt niemanden, der die Suppe kocht und austeilt. Würdest du da gerne mithelfen? Wenn allerdings die ehrenamtliche Tätigkeit über die eine Stunde hinauswächst, dann wird nicht einfach weiterge“wurschtelt“ nach dem Satz: Da ist ja eh niemand und einer muss das ja machen! Nein, es war eine Stunde ausgemacht und deshalb müssen wir gemeinsam weitere Helfer suchen, die auch „nur“ eine Stunde in der Woche Zeit haben. Weitere Helfer gibt es nämlich, man muss sie nur fragen und nicht einfach vor lauter Arbeit betriebsblind vor sich hin werkeln. Also her mit den bisher Zurückhaltenden! Und noch etwas: vielleicht will deine Familie mitma- } DDr. Martin Bolz Es gibt Jugendliche in der Stadt, die einen Arbeitsplatz brauchen, Arbeitsplätze wären wohl aufzutreiben, nur müsste sie einer unterstützen und begleiten. Könntest du da mitgehen? Ehrenamtliche haben sich schon bisher gegen eine Welt gestemmt, die immer kälter zu werden droht und haben da zugepackt, wo die Gemeinschaft auf sie angewiesen ist. In Zukunft werden solche Aufgaben wohl wachsen und man braucht Optimismus und Humor, da anzupacken. Aber das haben die Johanniter ja schon immer hervorragend gekonnt! DDr. Martin Bolz ist Bundespfarrer der JohanniterUnfall-Hilfe in Österreich. die Johanniter 2. 2011 5 Ehrenamtliche Systemerhalter und Lückenfüller? } Mag.a Belinda Schneider Etwa 3 Millionen Menschen sind ehrenamtlich tätig, das sind 43,8 Prozent aller Österreicher. Sie engagieren sich zu nahezu gleichen Teilen formell in Vereinen oder informell in der Nachbarschaftshilfe und leisten über 14 Millionen Stunden freiwilliger Arbeit wöchentlich. Das entspricht rund 425.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Diese Zahlen verdeutlichen den beachtlichen ökonomischen Wert ehrenamtlicher Arbeit. Doch Ehrenamtliche leisten auch in politischer und sozialer Hinsicht einen wesentlichen Beitrag, sie nehmen Anteil an politischen Entscheidungsprozessen und tragen vor allem im Bereich der Sozialpolitik oder der Menschenrechte zu deren Legitimierung bei. In sozialer Hinsicht sorgen sie in vielen Randbereichen des Sozialstaates für die Integration oder Inklusion von sozial schwachen und in Not geratenen Menschen. 6 die Johanniter 2. 2011 Freiwilligenarbeit findet in sehr vielen Bereichen statt: Das wöchentliche Arbeitsvolumen ist im Bereich Kultur, Katastrophenhilfe und Sport am größten; im Bereich Bildung und Gemeinwesen am geringsten. Dazwischen rangieren die Bereiche Religion, Politik, Soziales und Umwelt. Dabei zeigt sich ein enormes StadtLand-Gefälle, in Städten und Ballungszentren ist der Beteiligungsgrad an Ehrenamtlichen wesentlich geringer als am Land. Nach Bundesländern gereiht, sind in Sachen Ehrenamt Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich und Vorarlberg Spitzenreiter, gefolgt von der Steiermark, Kärnten und Burgenland. Schlusslichter sind Wien und Salzburg.1 Viele Einrichtungen, wie die Feuerwehr oder die Rettung, werden am Land nur von Ehrenamtlichen betrieben während die Arbeit in der Stadt großteils durch bezahlte Mitarbeiter geleistet wird. Wer engagiert sich ehrenamtlich? Freiwilligenarbeit wird grundsätzlich quer durch alle Bevölkerungsgruppen geleistet, besonders aktiv sind Menschen, die sozial gut vernetzt sind und über ein hohes soziales Kapital verfügen, berufstätig und gebildet sind. Entsprechend groß ist der Anteil von Schülern, Studenten und Erwerbstätigen in der Gruppe der Ehrenamtlichen. Geringer ist die Beteiligung von Arbeitslosen oder Frauen in Elternkarenz. Auffällig ist, dass Frauen mit Kindern unter drei Jahren weniger Freiwilligenarbeit leisten, was vor allem auf die familiäre Auslastung zurückzuführen ist. Die Doppelund Mehrfachbelastung von Frauen ist auch ein Grund, weshalb die Beteilungsquote von Männern – zumindest im formellen Bereich – mit 47 Prozent höher ist als jene der Frauen mit 41 Prozent. Auch in Hinblick auf das Tätigkeitsfeld gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Während sich Männer 1 vgl. http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/622475/Oesterreich-das-Land-derEhrenamtlichen?from=suche.intern.portal Themenschwerpunkt In Österreich sind mehr als 43 Prozent der Bürger ehrenamtlich tätig. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag für die Zivilgesellschaft - in wirtschaftlicher, politischer und sozialer Hinsicht. Sind sie Systemerhalter und Lückenfüller für den erodierenden Sozial­ staat? Oder sind sie eine optimale Ergänzung zu den vorhanden Strukturen? stärker in der Katastrophenhilfe, der Politik und im Sport engagieren, sind mehr Frauen im Bereich Religion und Bildung tätig. Nur im Sozial- und Gesundheitsbereich ist die Geschlechterverteilung relativ ausgeglichen. haben, erst danach folgt das Motiv „anderen zu helfen“. Auch die Möglichkeit, Sozialkontakte zu knüpfen, „Freunde zu gewinnen“ oder „Menschen zu treffen“ sind wichtige Aspekte. Ältere Ehrenamtliche sind auch deshalb aktiv, weil sie nach dem Erwerbsleben noch einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen und den dritten und vierten Lebensabschnitt abwechslungsreich gestalten möchten. Außerdem können sie bereits im Beruf erworbene Erfahrungen einbringen oder an die jüngere Generation weitergeben. Viele nutzen diese Zeit auch dafür, bisher brachliegenden Interessen in einem vollkommen neuen Fachgebiet nachzugehen. Entgegen langläufigen Behauptungen, die Jugend sei unpolitisch und desinteressiert, entspricht die Beteilungsquote von 45 Prozent exakt jener der Erwachsenen. Die meisten sind auch sehr regelmäßig aktiv, nur in den Bereichen Umwelt und Gemeinwesen ist ein Trend hin zu zeitlich begrenztem, projektbezogenem Engagement zu verzeichnen. Ebenfalls einen hohen Anteil weist die Gruppe der über Kursteilnehmer/-innen 50-jährigen auf, allerdings leisten sie im Unterschied zur Jugend wesentlich mehr Einsatzstunden. Ehrenamt als persönliches Kapital 2007 7.955 Weil es Spaß macht … 2008 7976 Unabhängig vom Alter sind die Motive freiwilliges Engagement 2009 für9363 Natürlich lohnt sich ehrenamtliches Engagement. Studenten und Studentinnen der Medizin oder anderer Sozialberufe sind auch deshalb freiwillig im Rettungsdienst und Krankentransport im Einsatz um praktische Erfahrungen zu sam- nicht immer altruistisch: wer sich ehrenamtlich engagiert, möchte in erster Linie Spaß an der Sache Bereich Stunden pro Woche 1.761.588 Kultur 1.575.932 Katastrophenhilfe 1.418.408 Sport 1.026.121 Religion 640.905 Politik 564.689 Soziales Umwelt 349.906 Bildung 302.910 278.223 Gemeinwesen 0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 Summe formelle Freiwilligenarbeit 7.918.683 Summe informelle Freiwilligenarbeit 6.773.996 Summe Freiwilligenarbeit gesamt 14.692.679 meln. Auch wer in einem vollkommen anderen Bereich Karriere machen möchte, kann durch seine ehrenamtliche Tätigkeit sogenannte „soft skills“ wie Teamfähigkeit, Organisationstalent und Zeitmanagement erwerben beziehungsweise unter Beweis stellen. Allerdings ist der Erwerb von Kompetenzen nur ein angenehmer Begleiteffekt und nicht das Leitmotiv für freiwilliges Engagement. Fragt man umgekehrt nach den Hindernissen, sich freiwillig zu engagieren, so wird erstaunlicherweise eines ganz deutlich: Nahezu 60 Prozent geben an, dass sie nie darüber nachgedacht haben oder niemals gebeten wurden, sich ehrenamtlich in den Dienst einer guten Sache zu stellen. Das lässt Ehrenamt bei den Johannitern Die Johanniter wurden 1974 in Wien von Ehrenamtlichen gegründet, die mit einem Einsatzfahrzeug von der deutschen Johanniter-Unfall-Hilfe unterstützt wurden. Heute sind 201 hauptberufliche und 479 ehrenamtliche Mitarbeiter bei den Johannitern tätig. Die meisten Freiwilligen sind als Sanitäter im Rettungsdienst und Krankentransport im Einsatz, viele engagieren sich auch im Katastrophenhilfsdienst, der Rettungshundegruppe, im Bereich der sozialen Dienste oder in der Jugendarbeit. In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der Ehrenamtlichen leicht gestiegen, die Anzahl der geleisteten ehrenamtlichen Stunden ist allerdings leicht rückläufig. Ehrenamtliche der Johanniter leisten durchschnittlich mehr als 92.000 Stunden jährlich, was einem finanziellen Wert von etwa 2,8 Millionen EUR entspricht. die Johanniter 2. 2011 7 } „Es ist nicht die Aufgabe von Ehrenamtlichen, mit ihrem freiwilligen Engagement die Verantwortung für sozialstaatliche Aufgaben zu übernehmen und für ungelöste budgetäre Probleme im Gesundheitsbereich herzuhalten.“ DI Johannes Bucher zwar nicht den Rückkehrschluss zu, dass dieser hohe Prozentsatz für das Ehrenamt zu begeistern wäre, allerdings kann daraus geschlossen werden, dass ein gewisses Potenzial brach liegt. Genau hier setzt die Intention der EU an, mit dem Freiwilligenjahr einerseits die Leistungen der Ehrenamtlichen sichtbar zu machen und zu honorieren, andererseits auch neue Freiwillige zu gewinnen. Dazu sollen auch die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement verbessert werden. Die Forderungen seitens der Freiwilligenorganisationen sind bunt gestreut. Sie reichen von der Forderung nach einer sozialversicherungsrechtlichen Absicherung, wie einer Unfallversicherung, die es in Teilbereichen schon gibt, bis zu steuerrechtlichen Begünstigungen. „So könnte man etwa ehrenamtlich geleistete Stunden - ähnlich wie eine Geldspende - von der Steuer absetzbar machen“, erklärt Johanniter-Präsident DI Johannes Bucher, selbst Steuerberater. „Auch eine Anrechnung auf Versicherungszeiten wäre denkbar. Man könnte etwa ehrenamtlich geleistete Stunden als Pensionsversicherungsjahre oder als nachgekaufte Ausbildungsjahre für Pensionsversicherungszeiten anrechnen“, so DI Johannes Bucher weiter. Eine weitere Möglichkeit wäre, bei Studienrichtungen mit Zugangsbeschränkungen, wie etwa Medizin, die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Gesundheitsbereich anzurechnen und die Zugangschancen zu erleichtern. Ehrenamtliches Engagement könnte auch als zusätzliches Kriterium für die Aufnahme in den öffentlichen Dienst gewertet werden. Auch Menschen, die in der Ka- 8 die Johanniter 2. 2011 tastrophenhilfe aktiv sind, könnten besser unterstützt werden, indem etwa rechtlich die Freistellung gegenüber dem Arbeitgeber geregelt wird und eine Lohnfortzahlung oder zumindest eine Entschädigungszahlung aus dem Landeshaushalt sichergestellt wird. Doch mit den Rahmenbedingungen allein ist es nicht getan. So belegen etwa zahlreiche Studien2, dass ehrenamtliches Engagement Hand in Hand mit einer aktiven und verantwortungsvollen sozialstaatlichen Politik geht. Zieht sich der Staat aus seiner sozialen Verantwortung zurück, sinkt auch die Bereitschaft der Bürger, sich ehrenamtlich zu engagieren. So ist das ehrenamtliche Engagement in jenen Ländern am höchsten, die eine gut ausgebildete Wohlfahrtsstruktur aufweisen, dazu zählen etwa die Niederlande und Schweden. Hingegen sinkt die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, wenn sich der Staat seiner sozialen Verantwortung entzieht. So meint etwa auch Prof. Dr. Michael Meyer, Universitätsprofessor für Betriebswirtschaftslehre und Leiter des Forschungsinstitutes für Nonprofit-Organisationen an der WU Wien: „Der Staat muss die Organisationen, die auch Freiwilligenarbeit fördern, gedeihlich behandeln, also anders, als es jetzt in den neun Bundesländern passiert, wo man im sozialen Bereich den Sparstift ansetzt. Denn die Freiwilligenarbeit ersetzt ja nichts, wenn sich der Staat zurückzieht.“3 Ähnlich sieht das auch JohanniterPräsident DI Johannes Bucher: „Es ist nicht die Aufgabe von Ehrenamtlichen, mit ihrem freiwilligen Engagement die Verantwortung für sozialstaatliche Aufgaben zu übernehmen und für ungelöste budgetäre Probleme im Gesundheitsbereich herzuhalten.“ Im Zusammenhang damit stellt sich auch die Frage, inwieweit ehrenamtliches Engagement niedrige Löhne im Sozialbereich bedingt oder gar bezahlte Arbeit durch unbezahlte Arbeit ersetzt wird. Laut Freiwilligenbericht gibt es diesbezüglich keine wissenschaftlichen Studien für Österreich, die darauf hinweisen, dass Arbeitsplätze durch Freiwilligenarbeit ersetzt werden. Es zeigt sich zwar, dass die Löhne von bezahlten Arbeitnehmern in Organisationen mit Freiwilligen niedriger sind als in anderen Non-Profit-Organisationen. Allerdings ist unklar, ob die Ehrenamtlichen die Verhandlungsposition von Angestellten verschlechtern oder ob deren Lohn niedriger ist, weil auch sie unbezahlte ehrenamtliche Arbeitszeit spenden. „Eines ist jedenfalls klar“, zieht Johanniter-Präsident DI Johannes Bucher Bilanz, „ohne Freiwillige steht Österreich still! Die vielen helfenden Hände sind unverzichtbar. Und es sind nicht die Johanniter oder die anderen Sozialorganisationen, die die Ehrenamtlichen brauchen, sondern die Menschen, die wir betreuen.“ vgl. Robert D. Putnam (Herausgeber): Gesellschaft und Gemeinsinn. Sozialkapital im internationalen Vergleich. Gütersloh 2001, ISBN 3892048401 vgl. Wolfgang Engler: Bürger, ohne Arbeit, Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft. Aufbau-Verlag Berlin, 2005, ISBN 3-351-02590-4 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Ehrenamt 2 3 Prof. Meyer im Interview mit Katharina Meichenitsch in Diakonie Themen 160-3/11, Seite 13, Hg: Diakonie Österreich Ehrenamt hat viele Gesichter Freiwilliges Engagement ist vielfältig – ebenso wie die Menschen, die ihre Zeit spenden und sich ehrenamtlich engagieren. Warum arbeiten Menschen in ihrer Freizeit statt ins Kino zu gehen und was treibt sie an? Wir haben ehemalige und aktive Ehrenamtliche der Johanniter dazu befragt. Eva Weninger (48) § Lehrerin in der Hauptschule SSR-Wien § seit 1981 in allen Bereichen tätig, derzeit vor allem im Rettungsdienst, der Einsatzzentrale und im Bekleidungsreferat Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ein Bekannter hat mir über die Arbeit bei den Johannitern erzählt, das hat mich fasziniert, also wollte ich mich auch ehernamtlich engagieren – anfänglich gegen den Widerstand meiner Eltern. „...auf den Boden der Realität zurückkommen...“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Zunächst bin ich auch aus Neugierde am „Rettung fahren“ zu den Johannitern gekommen. Ich bin diesbezüglich etwas vorbelastet, denn mein Vater war auch freiwilliger Rettungsfahrer. Später war es die Leidenschaft für bestimmte Fachthemen. Die Johanniter sind für mich die Schnittstelle zwischen Beruflichem und Privatem. Mittlerweile habe ich viele Freunde bei den Johannitern und die Arbeit bringt Abwechslung. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Viele Freunde und Bekannte, das Gefühl etwas Positives zu tun. Hier kann ich meine Freizeit mit ähnlich Gesinnten sinnvoll verbringen, durch Erlebnisse und menschliche Schicksale wieder auf den Boden der Realität zurückzukommen, wenn man eigene Kleinigkeiten überbewertet und jammert. Schließlich hat mir die Arbeit bei den Johannitern eine Ehe beschert! Was begeistert dich an den Johannitern? Die Arbeit, der Enthusiasmus, den doch viele Helfer haben, der Zusammenhalt, gemeinsame Ziele, gemeinsame Erlebnisse und Feste. Das Gefühl, menschlicher zu sein als andere Organisationen! langweilig werden. Die lange freundschaftliche Verbundenheit zu vielen Kollegen und zur Organisation selbst, aber auch die Möglichkeit, mit anderen Organisationen in Verbindung treten zu können, ist ein Verdienst des Selbstverständnisses der Johanniter. Andreas Dunkl (38) § Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger im AKH Wien § seit 1990 im Rettungsdienst und im Ausbildungszentrum tätig, seit 2004 Leiter des Katastrophenhilfsdienstes Als Arbeitnehmer gar nichts, ich habe keine Vorteile beim Arbeitgeber. Aus professioneller Sicht im Schockraum sehr viel, da das Verständnis für die Arbeit an der Schnittstelle ungleich höher ist. Es ist vielmehr so, dass der Arbeitgeber von meiner Tätigkeit profitiert. Privat und persönlich ist es für mich eine große Bereicherung. Die Kombination aus Beruf und Ehrenamt ist mehr als nur die Summe aus den beiden Tätigkeiten. Was begeistert dich an den Johannitern? Es ist schön mit anzusehen, wie aus einem kleinen, feinen Betrieb, in dem von Beginn an ein sehr freundschaftlicher Umgang herrschte, ein bedeutender Partner im Sozialsystem wurde. Die übernommenen Aufgaben im Spannungsfeld der sich ständig verändernden Aufgaben lässt die Mitarbeit nie „...die Leidenschaft für bestimmte Fachthemen...“ die Johanniter 2. 2011 9 „Ich empfehle jedem, sich ehrenamtlich zu betätigen.“ Thomas Kopelent (51) § Selbständiger Apotheker in der Mariatroster-Apotheke „Zum heiligen Ulrich“ § seit 1990 im Kranken- und Organtransport sowie als Lehrsanitäter und Lehrfahrer im Einsatz Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich wollte nach Abschluss meines Zivildienstes weiter im Sanitätsbereich ehrenamtlich tätig sein und fand bei den Johannitern genau die Organisation, in der ich meine Vorstellungen umsetzen konnte. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Die Ausbildung zum Sanitäter sowie die ständige Weiterbildung ist sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld immer wieder ausgesprochen hilfreich. Das betrifft sowohl das notwendige Wissen um Erste Hilfe als auch die Kenntnis der technischen Abläufe im Rahmen des Rettungswesens. Ich empfehle jedem, sich nach Maßgabe seiner Möglichkeiten ehrenamtlich zu betätigen. Was begeistert dich an den Johannitern? Viele nette ehrenamtliche und hauptamtliche Helfer, die auch auf die Nöte und Bedürfnisse der zu betreuenden Patienten eingehen sowie ein sehr angenehmes Gesprächsund Arbeitsklima. „Engagement bleibt nicht ohne Antwort.“ Michael Auß (24) § Student der medizinischen Informatik an der Technischen Universität Wien und Teilzeitmitarbeiter in der IT-Abteilung der Johanniter § seit 2006 ist er im Krankentransport, Rettungsdienst, Organtransport, Katastrophenhilfsdienst und im Ausbildungszentrum tätig Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? „...das vielfältige Angebot...“ Katharina Schweiger (25) § Ergotherapeutin (Privatpraxis) § seit 2007 ehrenamtliche Erste-Hilfe-Kursreferentin Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Weil ich durch meine Ferialpraktika einen Einblick in die Arbeit der Johanniter bekam und ich diese auch weiterhin unterstützen möchte. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Das Kennenlernen verschiedenster Menschen und Berufsgruppen. Was begeistert dich an den Johannitern? Das vielfältige Angebot und der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Berufsgruppen. 10 die Johanniter 2. 2011 Begonnen hat meine Tätigkeit bei den Johannitern mit dem Zivildienst, in der Zeit habe ich auch die Ausbildung zum Rettungssanitäter genossen. Ich bin aufgrund meiner neuen Erfahrungen und sozialen Kontakte sehr rasch überzeugt worden, wie wichtig es in unserer Gesellschaft ist, einen Beitrag für den Nächsten zu leisten. Langjährige Mitarbeiter im Rettungsdienst gaben mir diese Motivation nicht nur als Vorbild, sondern auch als Zeichen, etwas Nützliches zu tun. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Die berufliche Erfahrung als Ehrenamtlicher gibt mir das Vertrauen – auch durch Kollegen und Freunde - in schwierigen und stressigen Situationen richtig reagieren zu können. Man schafft weiters ein wichtiges Bewusstsein zum Thema „Erste Hilfe“, gerade im Freundes- und Bekanntenkreis. Was begeistert dich an den Johannitern? In allen Lebenslagen fühle ich mich einem Verein hingezogen, der mir seit dem ersten Tag Freude durch die Tätigkeit bereitet. Engagement bleibt nicht ohne Antwort: kostenfreie Aus- und Weiterbildung sind heutzutage ein kostbares Gut. Viel Zeit in etwas hineinzustecken, wo man dann selbst in kleinen Momenten entdecken kann, was einem dran liegt. Das kann man hier finden. EU-Jahr der Freiwilligen Thomas Leimer (25) § Student § seit 2004 im Krankentransport und im Ausbildungszentrum aktiv Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Mein Weg zu den Johannitern führte ganz klassisch über den Zivildienst. In den letzten Monaten meines Zivildienstes habe ich mich vermehrt mit dem Gedanken Ehrenamt auseinandergesetzt. Auf der einen Seite der zeitliche Aufwand - sprich Dienste und Fortbildungen -, auf der anderen Seite die Vielzahl an neuen Freunden und die Gemeinsamkeit, gerne für die Johanniter tätig zu sein. Mein Entschluss, mich für das Ehrenamt zu entscheiden, ist mir nicht schwer gefallen – ganz im Gegenteil. Während meiner Schulzeit hätte ich mir nicht vorstellen können, in irgendeiner Form ehrenamtlich tätig zu sein. Doch durch den Zivildienst und den dadurch entstandenen Kontakt zu Ehrenamtlichen hat sich meine Sichtweise gegenüber dem Ehrenamt geändert. Gerade in der heutigen Zeit finde ich es wichtig, dass man sich sozial engagiert. Deshalb sind für mich „Ehrenamt“ und „Johanniter“ untrennbar miteinander verbunden und mittlerweile ganz selbstverständlich, auch wenn es sich zeitlich nicht immer ausgeht. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Die soziale Komponente, mit der man sich unweigerlich auseinandersetzt, prägt und verändert. Durch den Umgang mit Patienten und Angehörigen, durch die Vielzahl an Gesprächen und die unterschiedlichsten Situationen habe ich gelernt, die Dinge auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, ruhiger an die Sachen heranzugehen. Ein natürlich nicht unwesentlicher Punkt sind neue Freundschaften. Durch die ehrenamtliche Tätigkeit konnte ich viele neue Freundschaften schließen, die ich nicht mehr missen möchte. Und mit einem gemeinsamen Dienst kann man das ganze wunderbar verbinden. Ein guter Freund und Kollege hat einmal treffend formuliert: „Hier entstehen Freundschaften fürs Leben.“ Was begeistert dich an den Johannitern? Die Johanniter sind eine im Vergleich kleinere Organisation, aber gerade das macht auch den Reiz aus. Durch die überschaubare Größe kennt man einander nicht nur vom Sehen, sonder man ist mit jedem Mitarbeiter schon mal ins Gespräch gekommen. Am besten kann man das zum Beispiel bei den monatlichen Stammtischen. Ein gemütliches Zusammensitzen nicht nur für Ehrenamtliche sondern auch für Zivildiener und hauptamtliche Mitarbeiter, das sich positiv auf das Zugehörigkeitsgefühl auswirkt. Ich freue mich auf jeden neuen Dienst, nicht nur weil es mir Freude macht, sondern auch weil ich diese Freude mit meinen Freunde teilen kann. Die Entscheidung für das Ehrenamt habe ich bis heute nicht bereut; sie würde immer wieder gleich ausfallen: pro Ehrenamt. „Ich freue mich auf jeden neuen Dienst.“ Ehrenamt auch in Führungspositionen Ehrenamtliche Arbeit findet auf allen Ebenen statt. Auch die Mitglieder des Präsidiums sowie die Bereichsbeauftragten der Johanniter erfüllen ihre Funktionen auf rein ehrenamtlicher Basis. Die meisten von ihnen waren oder sind zudem auch in anderen Bereichen wie im Rettungsdienst und Kran­ kentransport ehrenamtlich aktiv. Wir wollen Ihnen hier unsere Präsidiumsmitglieder und Bereichsbeauftragten vorstellen: DI Johannes Bucher (56) ist selbständiger Steuerberater und seit 2000 Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe. Er war seit 1976 für die Johanniter ehrenamtlich im Rettungsdienst und Krankentransport sowie in der Hauskrankenpflege und der Behindertenarbeit tätig. Sich für andere Menschen einzusetzen, hatte in seiner Familie Tradition, sein Großvater war Arzt mit Leib und Seele, seine Mutter immer aktiv in der Kirche, sie pflegte auch Kranke im Krieg. Über die Johanniter sagt er: „Ohne Johanniter würde in meinem Leben etwas fehlen. Meine Tätigkeit bei den Johannitern brachte und bringt mir nicht nur unzählige spannende oder fröhliche Stunden sowie die Bekanntschaft mit meiner heutigen Ehefrau, sondern auch Erfüllung, die ich im beruflichen Umfeld nur selten finde.“ DDr. Martin Bolz (66) ist Pensionist und seit zwölf Jahren als Bundespfarrer Mitglied des Präsidiums der Johanniter-UnfallHilfe, seit 1996 Pfarrer im Johanniterorden. Er war 25 Jahre Pfarrer im Schuldienst in Döbling und unterrichtete Religionspädagogik und Erziehungswissenschaften an der Pädagogischen Akademie in Wien. Neben seinen beruflichen Tätigkeiten war er immer ehrenamtlich tätig, etwa bei der Telefonseelsorge, bei der ARGE Religionspädagogik, beim Aufbau kirchlicher Besuchsdienstarbeit und vielem mehr. An den Johannitern schätzt er, dass „…hier Menschen mit hoher sozialer und fachlicher Kompetenz in vielen Bereichen tätig sind, das ist für mich ein zukunftsfähiges Modell innerhalb dieser Gesellschaft“. die Johanniter 2. 2011 11 „...wollte immer schon wissen wie Erste Hilfe funktioniert...“ Harry Quendler (35) § Biotechnologe/Virologe (HIV), derzeit am „The Scripps Research Institute“ in La Jolla, Californien, USA als wissenschaftlicher Mitarbeiter, „Postdoc“ § 1993 - 2008 im Rettungsdienst, Kranken­transport, Organtransport im Einsatz Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Wollte immer schon wissen, wie „Erste Hilfe“ funktioniert. Natürlich kann man auch die Faszination an „Action“ und Blaulicht nicht ganz leugnen… Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Man kommt mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt (Kollegen, Patienten, Spitalspersonal etc.) und kann viel an den heutzutage viel zitierten „soft skills“ lernen. Außerdem haben sich über die Zeit einige sehr gute Freundschaften entwickelt, die meinen privaten wie auch beruflichen Werdegang stark geprägt haben. Darüber hinaus war es ab und an recht aufschlussreich, zu erfahren, wie das Wiener Gesundheitssystem (manchmal nicht) funktioniert … Was begeistert dich an den Johannitern? In der Zeit, in der ich bei den Johannitern anfing, war es eine sehr überschaubare Gruppe von durchwegs hoch motivierten Kollegen. Seit damals bin ich bis zu meiner Übersiedlung nach Kalifornien nicht mehr losgekommen - wie es weitergeht, werde ich möglicherweise im Herbst 2011 sehen, wenn ich wieder nach Österreich zurückkehre … Clemens Niederholzer (22) § Physiotherapiestudent im letzten Ausbildungsjahr, Erste-Hilfe-Kursreferent § seit 2007 ehrenamtlicher Rettungssanitäter und Erste-Hilfe-Kursreferent Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? „Ganz einfach: ‚Freude‘!“ Isolde Franziska Feichtinger (62) § Pensionistin, früher als Heimhilfe bei den Johannitern tätig § seit 2009 ehrenamtliche Mitarbeiterin im Johanniter-Cafe Tirol Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich möchte meine Freizeit sinnvoll gestalten und mag die Menschen der älteren Generation. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Ganz einfach: „Freude“! Was begeistert dich an den Johannitern? Ich schätze besonders die christlichen Werte. Mir macht der Umgang mit Menschen einfach sehr viel Spaß und bei den Johannitern kann ich diesen Spaß mit anderen Kollegen teilen. Außerdem gibt es mir das Gefühl, etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Das Ehrenamt ist sicherlich in allen Belangen des Lebens hilfreich. Im Berufsleben als Physiotherapeut hat man ständig mit Menschen zu tun, die posttraumatisch behandelt werden müssen. Wenn man im Notfall auch vor Ort ist und den Verletzten erstversorgt, bekommt man einen besseren Einblick in diverse Probleme der Patienten. Privat hilft es insofern, dass man immer wieder auf den Boden der Realität zurückgeholt wird. Man sieht, dass es Menschen gibt, denen es um einiges schlechter geht und man beginnt zu überlegen, ob die alltäglichen Sorgen, die man hat, wirkliche Sorgen sind, oder ob man Situationen einfach nur überbewertet, weil es einem einfach zu gut geht. Was begeistert dich an den Johannitern? Die Freundlichkeit und Energie, mit der Gutes getan wird. 12 die Johanniter 2. 2011 „...etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun...“ EU-Jahr der Freiwilligen MR Dr. Siegfried Bulwas „...aus voller Überzeugung...“ Anton Unterlechner (46) § Angestellter bei Swarovski und Betriebssanitäter § seit 2011 ehrenamtlicher Rettungssanitäter Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Um anderen Menschen zu helfen, aus voller Überzeugung was Gutes zu tun und weil es Spaß macht, bei den Johannitern mitarbeiten zu können. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Beruflich: Immer da zu sein, wenn Hilfe benötigt wird. Privat: Ein erfüllendes und sinnvolles Hobby. Was begeistert Dich an den Johannitern? Die nette kollegiale Zusammenarbeit. Super Schulungen und tolle Ambulanz- bzw. Sanitätsdienste. Michael Feuchtinger (46) § Astrophysiker, Wiener Volkshochschulen GmbH, Leiter Planetarium und Sternwarten der Stadt Wien § 1986 – 2005 in den Bereichen Hauskrankenpflege, Krankentransport, Rettung, Ärztefunkdienst, Erste-Hilfe-Ausbildung sowie in der Sozial- und Behindertenarbeit tätig „Ehrenamtliche Arbeit bringt viele interessante Erfahrungen.“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich habe mich aufgrund eines Inserates im Bazar 1986 beworben, die Tätigkeit bei den Johannitern hat mich als Ausgleich zum Studium interessiert. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Ehrenamtliche Arbeit bringt viele interessante Erfahrungen im sozialen Umfeld. Für mich war die Arbeit mit Menschen auch ein wichtiger Ausgleich zu meinem damals sehr mathematischen Beruf in der wissenschaftlichen Forschung. Was begeistert dich an den Johannitern? Die Johanniter waren damals eine kleine, überschaubare Organisation. Religion spielt keine Rolle. Die Menschen waren sehr nett und das Arbeitsumfeld interessant. (67), Vizepräsident der Johanniter, ist Pensionist und war zuletzt Primar und Leiter der chirurgischen Abteilung im Heeresspital Wien. Er ist ein Verfechter der Wehrpflicht sowie des Zivildienstes und sieht in der einzigen Verpflichtung im Leben eines Staatsbürgers, seine Zeit und Kraft dem Staat zu widmen, eine lehrreiche, prägende und mitunter auch Identität stiftende Funktion. Seit 24 Jahren ist Dr. Siegfried Bulwas für die Johanniter tätig, zunächst als Bundesarzt und seit 2011 auch als Bereichsbeauftragter der Johanniter Tirol. Er war als Chirurg, Notfallmediziner, Katastrophenmediziner und als Mitglied des Referates für Notfall- und Katastrophenmedizin der Ärztekammer Wien in die Vorsorge des zivilen Katastrophenschutzes eingebunden und brachte diese Expertise auch bei den Johannitern ein. Ehrenamtlich engagiert er sich aus Überzeugung, denn „ … man kann und soll nicht alles dem Staat überlassen. Was in Nachbarschaftshilfe, freiwilliger Feuerwehr, den Rettungsorganisationen geleistet wird, könnte man sich in dieser Qualität, in diesem Umfang und dieser Zuwendung weder finanziell noch in dieser regionalen Verteilung leisten“. Mag. Dr. Heinrich Weninger (52) ist Direktor der Kathrein Privatbank AG, er ist bereits seit 36 Jahren ehrenamtlich für die Johanniter im Einsatz und heute immer noch als Rettungssanitäter im Ärztefunkdienst aktiv. Daneben war er zwölf Jahre Rechnungsprüfer des Vereins, heute ist er Bundesfinanzreferent. Die Johanniter lernte er zufällig kennen, weil in seiner Schule ein Erste-Hilfe-Kurs angeboten wurde. „Dann bin ich erst mal hängen geblieben. Aber heute arbeite ich aus tiefster Überzeugung hier. Es ist eine große Bereicherung, selbst etwas geben zu können und nicht nur anonym zu spenden. Ich kann damit auch der Gesellschaft etwas von dem zurückgeben, was ich als gesunder, glücklicher und im Berufsleben erfolgreicher Mensch auf den eigenen Weg mitbekommen habe. Privat verheiratet mit einer Johanniterin und damit auch familiär wie auch im Freundeskreis bei den Johannitern zutiefst beheimatet.“ die Johanniter 2. 2011 13 „Ehrenamtliche sind Feuer und Flamme!“ Margit Handl (60) (links im Bild) § Hausfrau § seit 2005 in der Rettungshundegruppe aktiv, unterrichtet auch Erste Hilfe am Hund Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich habe die Johanniter bei gemeinsamen Übungen als freundliche, kompetente, mit Spendengeldern ordentlich umgehende Organisation kennen gelernt. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? In erster Linie einmal Hilfe für Vermisste, aber auch eine sinnvolle Beschäftigung für Hund und Mensch. Natürlich profitiere ich auch von der Arbeit bei den Johannitern, man knüpft hier leicht soziale Kontakte und Freundschaften. Was begeistert dich an den Johannitern? Ehrenamtliche sind Feuer und Flamme und mit vollem Engagement für eine gute Sache im Einsatz. Das spürt man. Und ich schätze die Kameradschaft untereinander, wie miteinander umgegangen wird auch in „schwierigen“ Situationen. „Ich finde es wichtig, sich sozial zu engagieren.“ Volker Schäfer (24) § Medizinstudent der Medizinischen Universität Innsbruck, Notfallsanitäter, Ehrenamtlichen Vertreter, Erste-Hilfe-Kursreferent § seit 2005 in Deutschland, seit 2008 in Österreich aktiv Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich finde es wichtig, sich sozial zu engagieren und in die Gesellschaft einzubringen. Abgesehen davon macht mir die Arbeit ja auch sehr viel Spaß. Ich denke, dass ich mich bei den Johannitern gut einbringen kann und fühle mich auch gut aufgehoben. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Für meinen späteren Beruf kann ich Erfahrungen sammeln, die mir das Studium so nicht geben kann. Außerdem kann ich mein theoretischen Wissen in der Praxis prüfen und vertiefen. Privat habe ich durch die Johanniter viele interessante Menschen kennen gelernt und auch etliche Freunde gefunden. Was begeistert dich an den Johannitern? Ganz primär die Kollegialität, nicht nur innerhalb einer Ortsstelle, sondern auch überregional. Ich habe schon mit etlichen Organisationen zu tun gehabt, aber diese Kollegialität ist mir immer wieder positiv bei den Johannitern aufgefallen. Auch die Vielzahl der Bereiche, in denen sich die Johanniter betätigen, sei es national oder international, fasziniert mich. 14 die Johanniter 2. 2011 „Die Johanniter sind eine internationale, gut aufgestellte Rettungsorganisation.“ Dr. Barbara Hinterstoisser (52) (rechts im Bild) § Chemikerin, Vizerektorin für Lehre und Internationales sowie Ao. Univ. Prof. für Holzchemie an Universität für Bodenkultur § seit 2007 in der Rettungshundegruppe aktiv Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich war auf der Suche nach einer sinnvollen Freizeitgestaltung, das Interesse an der Rettungshundearbeit hat mich zu den Johannitern geführt. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Beruflich: Basisverständnis für Katastrophenmanagement und die Möglichkeit mit anderen Blaulichtorganisationen im Rahmen von Weiterbildungsprogrammen zu kooperieren; privat: eine gute Ausbildung in Erster Hilfe für mich und eine gute Ausbildung für meinen Hund; außerdem finde ich hier Menschen mit gleichen Interessen und Freunde. Was begeistert dich an den Johannitern? Die Johanniter sind eine internationale, gut aufgestellte Rettungsorganisation, die viele Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet, die sich in vielen Bereichen engagiert, die technisch gut ausgestattet ist und deren Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entsprechend geschult sind. Die Johanniter stellen sich in den Dienst der Gesellschaft, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind bereit, einen großen Teil ihrer Freizeit in den Dienst der Sache zu stellen. Foto: Sisi Furgler EU-Jahr der Freiwilligen „Ich möchte die lehrreiche Zeit nicht missen.“ Benjamin Kneihs (40) § Universitätsprofessor an der Universität Salzburg § 1989 – 1999 im Rettungsdienst und Krankentransport sowie in der Einsatzzentrale tätig Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich bin durch Freunde auf die Johanniter gestoßen und habe durch sie ein Interesse an der Sache entwickelt. Ich habe auch die Sozialkontakte geschätzt, nicht nur innerhalb des Vereins, sondern auch mit den Patienten und Patientinnen. Dr. Christian Emich ist Internist und Primar der Allgemeinen Internen Abteilung im Evangelischen Krankenhaus, er führt eine Ordination in Wien. Als Bundesarzt und Mitglied des Präsidiums, seit 2004, ist er neben den Chefärzten vor allem für alle medizinischen Belange verantwortlich. Ehrenamtlich tätig zu sein, bedeutet für ihn sinnvoll Zeit zu spenden, Motivation und Verpflichtung mit anderen zu teilen. Die Johanniter sieht er als eine Organisation, “...die in schwierigen Situationen zusammenhält. Wie eine große Familie reagieren die Johanniter menschlich. Sie zeigen Schwächen und Stärken”. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Ich möchte die in jeder Hinsicht lehrreiche Zeit nicht missen, auch die vielen Freundschaften, die bei den Johannitern begründet wurden. Christoph-Michael Kuhn (24) § Student, juristischer Mitarbeiter einer Rechtsanwaltskanzlei § seit Oktober 2004 als Rettungssanitäter und -lenker im Fahrdienst Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich habe von Oktober 2004 bis Oktober 2005 meinen Zivildienst bei den Johannitern absolviert und auch schon während dieses Jahres positiv mitbekommen, wie viele der Kolleginnen und Kollegen ehrenamtlich Dienst versehen. Die Freude an der Tätigkeit des Sanitäters, die vielen positiven Erfahrungen im Dienst und im Umgang mit Patienten, aber auch die vielen neu gewonnenen sozialen Kontakte gaben mir Anlass, mich weiterhin ehrenamtlich für die Johanniter zu engagieren. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Generell glaube ich, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem im Rettungsdienst eine wesentliche Stütze des Systems darstellen und finde es schön, einen kleinen Beitrag dafür leisten zu können. Das Ehrenamt bringt für mich zudem einen tollen Ausgleich zu meiner sonstigen beruflichen Tätigkeit sowie die Her­ausforderung, mindestens einmal wöchentlich einem zweiten Beruf nachzugehen. Was begeistert ­Johannitern? dich an den Mag. Dr. Bernhard Kadlec (35) ist kaufmännischer Direktor im Landesklinikum St. Pölten-Lilienfeld und Präsidiumsmitglied der Johanniter. Seine Rettungsdienstkarriere begann er 1995 und war über 10 Jahre im Krankentransport, Ärztefunkdienst, Organtransport und bei Großveranstaltungen im Katastrophenhilfsdienst tätig. 2005 wurde er in den Johanniterorden aufgenommen, wo er bis heute für Hospiz- und Palliativarbeit zuständig ist. „Die Johanniter habe ich nach dem Bundesheer kennen gelernt. Ich wollte mir einfach anschauen was Zivildiener so machen. Dann bin ich hängen geblieben und habe mir sogar ein Semester Auszeit an der Wirtschaftsuniversität genommen um den staatlichen Sanitätsgehilfenkurs zu machen. Für mich war schon früh klar, dass das Gesundheitswesen meine Passion ist. Den Johannitern verdanke ich viel.“ Weitere Portraits von Ehrenamtlichen finden Sie auf unserer Homepage unter: www.johanniter.at. Freunde. Teamgeist. Gemeinschaft. „Freunde. Teamgeist. Gemeinschaft.“ die Johanniter 2. 2011 15 „...fand es auch irgendwie cool, mit Blaulicht zu fahren...“ Mag. Thomas Schlechta (43) § Leiter der Personalabteilung bei Kotányi GmbH § war im Kranken­ transport und Rettungsdienst tätig Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Die Krankheit und Pflegebedürftigkeit meiner Großmutter (die übrigens gleich ums Eck von den Johannitern gewohnt hat) und der Motorradunfall eines Schulkollegen haben mein Interesse für den Rettungsdienst geweckt. Es hat mich einfach interessiert und ich fand es auch irgendwie cool, mit Blaulicht zu fahren. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? dass es nicht allen Menschen so gut geht und viele auf die Hilfsbereitschaft anderer angewiesen sind. Außerdem konnte ich meine Erstversorgungskenntnisse oft im privaten Umfeld und im Straßenverkehr einsetzen. Beruflich, aus heutiger Sicht, interessant war, das Eingehen auf die Nöte und Sorgen der Patienten und Begleitpersonen. Oftmals war auch einfach zuhören schon der halbe erfolgreiche Einsatz. Beruflich lässt mich heute nichts so schnell aus der Ruhe bringen und ich versuche in heiklen, kritischen Situationen immer zuerst den Überblick zu bekommen und dann gezielt zu handeln. Wie bei einem Rettungseinsatz, nur geht es nicht mehr um Menschenleben und das macht irgendwie locker. Was begeistert Sie an den Johannitern? Dass der Mensch im Vordergrund stand, nicht das Geld verdienen. Privat war es einfach eine gute Erfahrung, einmal zu sehen, Johannes Dörfler (34) § Bankangestellter, Leiter Marktfolge, Prokurist, Raiffeisenbank Millstättersee § seit 1994 im Rettungs- und Krankentransport, seit 1997 Geschäftsführer Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Angefangen hat alles mit einem Erste-Hilfe-Kurs, den ich bei den Johannitern gemacht habe. Danach wurde eine Sanitäterausbildung angeboten, die ich absolvierte. Seit dem bin ich ehrenamtliches Mitglied der Johanniter. Eine Ausbildung als Rettungssanitäter bietet auch privat Vorteile, da man besser ausgebildet ist und auch anderen helfen kann. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Das Ehrenamt ist unverzichtbar in der Gesellschaft. Ohne Ehrenamt wäre die 24-Stunden-Bereitschaft nicht zu finanzieren. Beruflich bringt das Ehrenamt Anerkennung und ist ein Signal an die Verantwortlichen für soziales Engagement des Angestellten. Privat hat das Ehrenamt manchmal auch negative Auswirkungen, da die Zeit, die für das Ehrenamt aufgewendet wird, bei der Zeit mit der Familie abgeht. Durch die Ehrenamtlichkeit bei den Johannitern sind auch viele Freundschaften entstanden. Was begeistert dich an den Johannitern? Durch die flache Organisationsstruktur werden Entscheidungen schnell und vor Ort gefasst. Durch die bescheidene Größe der Organisation ist ein familiäres Miteinander möglich und jeder kennt jeden. Daher ist auch die Bereitschaft, den anderen zu helfen (Diensttausch etc.), viel stärker ausgeprägt, als in großen Organisationen. „...jeder kennt jeden...“ 16 die Johanniter 2. 2011 Hubert Wald (68) § Pensionist, fürher Geschäftsleiter der Raiffeisenkasse Orth an der Donau § seit August 2007 als Ortsstellenleiter der Rettungsstation Orth tätig „Was kann es Wichtigeres und Schöneres geben?“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich war während meines gesamten Lebens immer ehrenamtlich tätig, ich war 25 Jahre Obmann der Pfadfindergruppe Orth/Donau, die Jugendkapelle habe ich immer als Konzertmoderator unterstützt. Außerdem bin ich seit vielen Jahren Pfarrgemeinderat der Pfarre Orth. Jetzt engagiere ich mich auch für die Johanniter, weil ich es wichtig finde, dass Orth eine gute medizinische Erstversorgung hat. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Mit der Ausübung eines Ehrenamtes pflegt man soziale Kontakte, zu denen man sonst keinen Zugang hat. Außerdem prägt das Ehrenamt das öffentliche Leben in vielen Bereichen. Es ist ein unverzichtbarer und wichtiger Bestandteil der Gesellschaft. Engagement im Ehrenamt ist immer abwechslungsreich, es fordert zwar, aber gibt mir auch sehr viel. Was begeistert dich an den Johannitern? Das Gefühl, sich in einem sozialen Bereich in meiner Heimatgemeinde zu engagieren, der für die Menschen sehr wichtig ist. Und ich arbeite dabei in einer Gemeinschaft, die ein gemeinsames Ziel vor Augen hat – ganz im Sinne unseres Leitspruchs: „Die Johanniter – im Dienste des Lebens“. Was kann es Wichtigeres und Schöneres geben? EU-Jahr der Freiwilligen Siegfried „Mich begeistert der Teamgeist.“ Dr. Nora Hergovich (27) § Medizinstudium abgeschlossen, studiert Biologie/Genetik § seit Oktober 2009 ehrenamtliche Rettungssanitäterin Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Schon als Medizinstudentin wollte ich mich sozial engagieren und anderen helfen. Ich habe schnell bemerkt, dass ich auch sehr viel zurückbekomme, sei es nur ein Lächeln oder ein Händedruck. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? In meinem späteren Beruf als Ärztin werden es vor allem die akuten Situationen sein, in denen man einen kühlen Kopf bewahren muss. Genau das wird bei den Johannitern tagtäglich aufs Neue geübt und dadurch bekommt man Sicherheit. Außerdem ist es eine wichtige Erfahrung, zu sehen, was mit Patienten passiert, bevor sie ins Spital kommen. Privat hat sich mir durch die Arbeit bei den Johannitern ein neuer Freundeskreis aufgetan. Man ist umgeben von Menschen, die alle durch die Motivation getrieben sind, anderen zu helfen. Was begeistert dich an den Johannitern? Mich begeistert der Teamgeist bei den Johannitern. Es macht einfach Spaß, gemeinsam etwas zu bewegen. Sowohl die Dienste als auch Fortbildungswochenenden und außerordentliche Aktivitäten, wie saisonale Feste, machen auf eine positive Art süchtig - man will stets mehr für die große „Familie“ tun! Hildegard Aranyossy (89) § gelernte Sprachenkorrespondentin, später Hausfrau § ehrenamtlich im Johanniter-Café in Tirol tätig „Ich tue es einfach gerne.“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich tue es einfach gerne. Was bringt das Ehrenamt? Es gibt mir seelische Befriedigung. Ich habe meinen Vater 14 Jahre lang betreut, fünf Jahre davon war er gelähmt. Seit damals habe ich das Bedürfnis Menschen zu helfen. Es bringt Freude, jemandem zu helfen und ist Lebenshalt, besonders bedeutend für mich als Witwe. Mayerbrugger (59) ist Pensionist und seit 1983 ehrenamtliches Mitglied der Johanniter in Kärnten. Damals gab es in den Gemeinden Patergassen, Reichenau und Gnesau die Bestrebungen durch die Gründung einer eigenen Rettungsstation, die medizinische Versorgung der Gemeinden zu verbessern. Konkret wurde er von Pfarrer Satlow und Dr. Raidl darauf angesprochen, die Johanniter zu unterstützen. Seitdem ist er für die Johanniter aktiv. Zunächst im Rettungsdienst und Krankentransport, ab 1985 zudem als Ausbildungsleiter und seit 2010 als Bereichsbeauftragter. Die Mitarbeit bei den Johannitern bringt ihm „… Freude, anderen helfen zu können und die Anerkennung der Öffentlichkeit für das soziale Wirken“. Rudolf Niebler (64) kam bereits vor 27 Jahren zu den Johannitern. Damals war er Schriftsetzer, später Druckformentechniker bei der Mediaprint. Heute ist er Pensionist, langweilig wird ihm aber nie, denn er ist mindestens 40 Stunden die Woche für die Johanniter im Einsatz, sei es im Kranken- und Organtransport oder als Bereichsbeauftragter (seit 1995). Warum er das macht? „Verletzte oder kranke Menschen zu behandeln oder eben eine Niere ins AKH zu bringen – das macht Sinn und hat immer höhere Priorität für mich als ins Kino zu gehen. Täglich mit anderen Johannitern zusammenzuarbeiten, um gemeinsam anderen Menschen zu helfen, dafür kann ich mich begeistern!“ DI Christian Schreiber (39) ist Geschäftsführer von Medcoach und stellvertretender Bereichsbeauftragter der Johanniter-UnfallHilfe in Wien. Er ist seit 1992 bei den Johannitern im Rettungs- und Notarztdienst tätig, davor war er auch im Krankentransport, Organtransport sowie in der Einsatzzentrale und im Ausbildungszentrum aktiv. Als Student der Technischen Chemie bot ihm die Arbeit im sozialen Umfeld einen guten Ausgleich zu den eher trockenen Lehrinhalten seines Faches. Heute schätzt er „… die überschaubare Organisationsgröße, hier kann man schnell und flexibel Probleme lösen und in Teamarbeit rasch sichtbare Erfolge erzielen“. die Johanniter 2. 2011 17 Johannes Rabe (26) § Dipl. Gesundheits- und Krankentpfleger, BSc, derzeit im KAV Wien tätig § seit 2004 in den Bereichen Krankentransport, Rettungsdienst, Notarztwagen, Ambulanzdienste, Ärztefunkdienst, Ausbildungszentrum und Katastrophenhilfsdienst tätig „...egal wie anstrengend der Dienst war, ich bin stets zufrieden...“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Katharina Laßnig (18) § Schülerin, Höhere Bundeslehranstalt für Land- und Ernährungswirtschaft Pitzelstaetten § seit Mai 2011 als Sanitäterin aktiv Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Seit 2006 bin ich bei der Johanniter-Jugendgruppe, dadurch bekam ich einen kleinen Einblick in den Sanitätsdienst. Die Arbeit im Rettungs- und Sanitätsdienst hat mich schon damals begeistert, daher habe ich 2010 die Ausbildung zur Sanitäterin begonnen. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Für mich ist es eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Man kann Menschen helfen. Hilfe wird auch immer wieder im alltäglichen Leben benötigt, und ich habe mir durch die Ausbildung das nötige Wissen angeeignet. Was begeistert dich an den Johannitern? Die gute Zusammenarbeit und Kollegialität unter den Ehrenamtlichen. Mich begeistert besonders die Offenheit und die Menschlichkeit der Kollegen. „...eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung...“ 18 die Johanniter 2. 2011 Ich habe meinen Zivildienst auf der Betreuungsstation eines Seniorenwohnhauses absolviert und dadurch rasch herausgefunden, dass meine Hauptinteressen im Bereich der Medizin und Pflege liegen. Da meine Großeltern bereits früh verstorben waren - ich war 6 bzw. 9 Jahre alt - suchte ich stets den Kontakt zu älteren Menschen. Ich hatte einfach das Gefühl, enorm von deren Erfahrungen und deren Wissen zu profitieren. Durch Gespräche mit Freunden und Bekannten wurde ich auf die Idee gebracht, mich als ehrenamtlicher Mitarbeiter zu bewerben. Für mich war das eine optimale Gelegenheit meine Interessen weiter zu fördern und neben dem Studium der Pflegewissenschaft praktische Erfahrungen zu sammeln. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Für meine berufliche Tätigkeit bzw. für mein Studium der Gesundheits- und Krankenpflege ist meine Tätigkeit bei den Johannitern in jeder Hinsicht eine Ergänzung für die Erfahrungen, die ich innerhalb der Krankenhausmauern mache. Oft habe ich Situationen erlebt, wo mir die Erfahrungen wechselseitig großen Nutzen gebracht haben. Patienten, die verletzt oder akut erkrankt sind, zu behandeln ist immer wieder eine Herausforderung, die geübt sein muss und je öfter man dies tut, desto besser ist es. Aus privater Sicht ist die Tätigkeit bei den Johannitern nicht bloß ein Hobby oder ein Zeitvertreib, sondern vielmehr eine Bereicherung, die mit Interesse und Spaß verbunden ist. Gute Dienste definieren sich für mich nicht in der Anzahl und Häufigkeit gesehener Blutstropfen, sondern vielmehr über das Team. Der soziale Kontakt steht für mich im Vordergrund. Egal wie lange oder anstrengend ein Dienst war, auf dem Nachhauseweg bin ich stets zufrieden und überlege, wann mein nächster Dienst ist. Durch das starke soziale Netz habe ich in den vergangenen Jahren viele wertvolle Menschen kennen gelernt, sodass heute ein Besuch der Station nicht nur der Weg zum Dienst ist, sondern vielmehr ein Treffen von Freunden und Bekannten. Was begeistert dich an den Johannitern? Mich begeistert an den Johannitern die Vielfältigkeit! Bereits seit sieben Jahren arbeite ich ehrenamtlich und regelmäßig in unterschiedlichen Bereichen und noch nie hatte ich das Gefühl, es wird langweilig. Jeder Tag, jeder Dienst ist einzigartig und fordert mich aufs Neue. Die Fort- und Weiterbildungen sind so umfangreich, dass man Jahr für Jahr Neues dazulernen kann und sich weiterentwickeln kann. Jeder Bereich hat seinen eigenen Reiz und birgt individuelle Herausforderungen, die ein breites Spektrum an Betätigung bieten. Sei es der Krankentransport, der für mich den Einstieg geboten hat oder der Rettungs- und Notarztdienst, oder der Kontakt zu neuen Mitarbeitern, medizinischem Fachpersonal oder Laien in Erste-HilfeKursen, Weiterbildungen oder Verkehrscoachings. Wissen, dass man selbst erarbeitet hat, weiterzugeben, ist für mich eine spannende und wiederum lehrreiche Tätigkeit. Wolfgang Olbrich (64) § Pensionist, vorher in der Versicherungsanstalt für Eisenbahn und Bergbau tätig § seit 27 Jahren für die Johanniter im Fahrdienst, im Katastrophenhilfsdienst, in der Sozial- und Behindertenarbeit, in der Jugendarbeit sowie im Präsentationsteam tätig „Wenn ich auch nur einem Menschen helfen konnte, hat sich die Mühe ganz sicher gelohnt!“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Meine Frau Rawya war 1984 auf Jobsuche und hat eine „unklar“ formulierte Anzeige im Bazar gelesen. Wir sind gemeinsam zu einem Informationsabend gegangen. Es hat sich schnell herausgestellt, dass Ehrenamtliche gesucht werden. Nach einem 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs, beschlossen wir, den „Grundkurs“ (heute Rettungssanitäterkurs) zu besuchen und danach ein Jahr zu bleiben. Danach beschlossen wir, ein weiteres Jahr anzuhängen, da wir uns in dieser kleinen Organisation gut verstanden und wohl fühlten und, ganz wichtig, auch Freude an der Arbeit gefunden hatten. Und so blieben wir halt – und sind heute noch gerne dabei. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Beruflich: absolut nichts – höchstens Ärger, wenn der Nachtdienst länger dauert und man morgens bereits müde und verspätet am Arbeitsplatz erscheint oder dringend Urlaub für einen Dienst oder eine Fernfahrt benö­tigt. Privat: Zoff, wenn der Dienst länger als geplant dauert und das Abendessen kalt wird oder die Urlaubsplanung dem Dienstplan untergeordnet wird. Allgemein: man benötigt beruflich, wie privat, viel Verständnis der Vorgesetzten, wie auch der Familienangehörigen. Was begeistert dich an den Johannitern? Im Musical Anatevka fragen Tevje, der Milchmann, und Golde, seine Frau, einander: „Ist es Liebe?“ Dann lassen sie deren Ehe von Beginn an bis zur Gegenwart Revue passieren. Wenn ich nun mein Verhältnis zu den Johannitern Revue passieren lasse, komme ich zu folgendem Schluss: Ich darf hier seit bald 30 Jahren dabei sein und Menschen helfen, die in Not sind oder das Helfen erlernen wollen. Dabei denke ich an das etwa 5-jährige Migrantenmädchen, das sich von der Reanimationspuppe gar nicht trennen konnte, oder an jene 90-jährige Dame, die sich die Herz-Lungen-Wiederbelebung an der Puppe genau erklären ließ. Ich denke aber auch an jene junge, akademisch gebildete iranische Migrantin, welche die einfachste Hilfe der Welt suchte – jemanden, der ihr zuhört - wenn sie über das schreckliche Erlebnis des verprügelt und vergewaltigt Werdens durch ihren Verlobten reden will – einfach nur reden, mit jemandem, der zuhört! Ich erinnere mich aber ebenso an Ausflüge mit der Sozial- und Behindertengruppe, etwa nach Athen, an Einsätze im Katastrophenhilfsdienst oder im Präsentationsteam. Und wenn ich auch nur einem Menschen helfen konnte, hat sich die Mühe ganz sicher gelohnt! Das Duett in Anatevka endet mit der Schlussfolgerung „…es muss ja Liebe sein!“. Und so ähnlich geht’s meiner Frau Rawya und mir mit unseren Johannitern auch. „Dienste sind längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden, wie essen, trinken, atmen....“ Rawya Olbrich (53) § Angestellte an der Medizinischen Universität Wien § seit 1984 im Fahrdienst, im Katastrophenhilfsdienst, in der Sozial- und Behindertenarbeit, in der Jugendarbeit sowie im Präsentationsteam tätig Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich bin eigentlich wegen einer missverstandenen Zeitungsannonce zu den Johannitern gekommen, ich war damals auf Arbeitssuche und wollte mich bewerben. Das angenehme Betriebsklima unter den damals überwiegend ehrenamtlichen Mitarbeitern bewog mich dann, gemeinsam mit meinem Mann ehrenamtlich aktiv zu werden. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Beruflich bringt mir das Ehrenamt bestenfalls Schwierigkeiten, wenn ich mir dafür Urlaub nehmen möchte und wichtige Arbeiten am Arbeitsplatz anstehen, abgesehen von einzelnen Hilfeleistungen an Kollegen. Privat ist es eine zeitliche Belastung und erfordert viel Verständnis des Ehepartners. Die Ausbildung in der Laien- und Hauskrankenpflege war allerdings für meinen Mann und mich privat sehr hilfreich. Was begeistert dich an den Johannitern? Eine Frage, die ich mir, wenn überhaupt, schon lange nicht mehr gestellt habe, da die Johanniter–Dienste längst zu einer Selbstverständlichkeit für mich wurden, wie essen, trinken und atmen. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ist es wohl die Vielfalt an Tätigkeiten, die mein Mann und ich im Laufe der Jahre bereits ausgeübt haben. Angefangen von der Ausbildung bis zum ersten großen Kocheinsatz für Flüchtlinge in der evangelischen Pfarre Traiskirchen Ende der 80er Jahre, als erste Risse in den Eisernen Vorhang kamen. Aber auch die Mitarbeit in der Sozial- und Behindertengruppe, mit der wir eine Flugreise nach Athen machten und gemeinsam die Akropolis besuchten, teilweise mussten wir die Teilnehmer hinauftragen! Oder die Einsätze im Katastrophenhilfsdienst, wir waren für die Versorgung der Mannschaft zuständig. Auch wenn ich mich das eine oder andere Mal über irgendeine Kleinigkeit geärgert habe, weil ich meinte, die Johanniter können´s doch besser, so möchte ich keinen Augenblick meines „Johanniterdaseins“ missen. die Johanniter 2. 2011 19 Lorenz Sommer (24) § studiert Medizin § seit 2005 im Rettungsdienst und in der Ausbildung tätig „...jede Woche mit Vorfreude in den Dienst gehen...“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Meine Tätigkeit bei den Johannitern begann vor knappen sechs Jahren mit dem Zivildienst und ging fließend in ein ehrenamtliches Engagement über. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Die Freude an der Sache und das fachliche Interesse sind die Grundlagen für mein Engagement bei den Johannitern und gerade für mein Medizinstudium ist die Tätigkeit, sowohl im Rettungsdienst, wie auch in der Ausbildung, sehr hilf- und lehrreich. Was begeistert dich an den Johannitern? Ich finde es schön, jede Woche aufs Neue mit Vorfreude und Motivation in den Dienst zu gehen und wenn Kollegen zu Freunden werden. Ing. Nicola Lieftenegger (33) § Herdebuchführer, Zuchtberater beim Kärntner Holstein Verband (Rinderzuchtverband) § seit 2010 im Rettungs- und Pistendienst im Einsatz Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Nach einem Freizeitunfall war ich sehr froh, dass mir professionell und schnell von Rettungssanitätern geholfen wurde. Um Menschen in ähnlichen Situationen richtig helfen und Beistand geben zu können, entschloß ich mich, die Ausbildung zum Rettungssanitäter zu machen. Nachdem auch Freunde von mir bei den Johannitern in Patergassen sind, fiel mir die Entscheidung leicht, dort tätig zu werden. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Was begeistert dich an den Johannitern? Gerade im Bereich der Landwirtschaft und im Umgang mit Tieren passieren oft schwerwiegende Unfälle. In diesen Momenten richtig helfen zu können sowie die einzelnen Schritte richtig und sicher abzuarbeiten, gibt Sicherheit, sowohl dem Verletzten gegenüber als auch mir selbst. Durch die Arbeit bei den einzelnen Einsätzen wird man auf anderer Ebene gefordert und lernt sich auch selbst besser kennen, vor allem in Stresssituationen. Ich möchte die Arbeit mit den Patienten und Kollegen nicht missen, da das gegenseitige Verständnis und der Zusammenhalt intensiviert wird und Freundschaften entstehen. „Man lernt sich selbst besser kennen.“ 20 die Johanniter 2. 2011 Johannes Zemanek (22) § Student der Rechtswissenschaften an der Universität Wien § seit 2007 im Rettungsdienst aktiv „Das war für mich der Sprung ins kalte Wasser.“ Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich bin wie viele andere auf dem fast klassischen Weg zu den Johannitern gekommen - den Zivildienst. Da ich bei einer Rettungsorganisation tätig sein wollte und die Johanniter gleich bei mir um die Ecke ihren Stützpunkt hatten, lag für mich nichts näher als dorthin zu gehen. Ich hatte mich zwar über die Johanniter informiert, aber ich wusste trotzdem nicht ganz genau, was mich erwartet. Mit kranken, alten und verletzten Leuten hatte ich bis dahin nur selten zu tun. Nun war das aber mein tägliches Brot und ich hatte auch noch die Verantwortung für viele dieser Leute. Das war für mich ein Sprung ins kalte Wasser, so gut ich auch bei den Johannitern ausgebildet worden bin. Was mir aber zuerst etwas Angst gemacht hatte, bereitete mir später irrsinnig viel Freude und so bin ich ehrenamtlich bei den Johannitern geblieben. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Momentan studiere ich zwar noch – somit kann ich das noch nicht so genau sagen - aber es macht sich sicher hervorragend auf meinen Bewerbungen, wenn ich angeben kann, ehrenamtliches Mitglied bei den Johannitern zu sein. Meine Qualifikation und Erfahrung als Rettungssanitäter helfen mir in dieser als auch in privater Hinsicht sehr viel weiter. Sie weisen mich als jemanden aus, der gut mit Menschen umgehen kann, in schwierigen Situationen schnell Entscheidungen trifft und teamfähig ist. So jemanden kann man immer gut gebrauchen. Privat ist es natürlich toll, dass ich Menschen bei Unfällen und Notfällen helfen kann und nicht ohnmächtig zusehen muss und nur hoffen kann, dass die Rettung doch endlich bald kommt. Aber noch wichtiger war für mich, dass ich Wien aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen gelernt habe. Dass es hinter den vielen Türen Wiens auch verletzte, arme und kranke Menschen gibt, die Hilfe brauchen und um die sich sonst vielleicht gar niemand kümmert. Einfach nur zu wissen, dass es nicht nur die schöne heile Welt gibt, in der ich aufgewachsen bin, hat mich erwachsen werden lassen und vielleicht auch zu einem besseren Menschen gemacht. Was begeistert dich an den Johannitern? Mich begeistert vor allem, mit wie viel Überzeugung alle bei der Sache sind, egal ob ehrenamtlich beruflich oder als Zivildiener. Zwar mag man vielleicht unterschiedlicher Meinung sein, aber alle erscheinen wieder aus voller Überzeugung zum Dienst und zwar, weil die Arbeit Freude macht. Für mich gehört zu den Johannitern einfach diese unglaubliche Freude am Helfen. „Ich schätze den Kontakt mit den Menschen.“ Johann Felbermayer (64) § Industriekaufmann, zuletzt Einkaufsleiter in der Pharma-Industrie, seit 2008 im (Un)Ruhestand § seit Juni 2009 in Orth an der Donau als Rettungsanitäter tätig Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Ich war für die Caritas am Louise-Bus tätig und wollte irgendwann mehr über Erste Hilfe erfahren und lernen. Regelrecht angesteckt hat mich Wolfgang Olbrich, den ich im Einsatz im Louise-Bus kennen und schätzen gelernt habe. Er hat mich motiviert, die Rettungssanitäterausbildung zu machen und für die Johanniter aktiv zu werden. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Ich schätze den Kontakt mit den Menschen, die Hilfe und Unterstützung sozialer Einrichtungen brauchen, aber auch mit den jungen Kollegen. Was begeistert dich an den Johannitern? Die Organisation der Johanniter, die breite Palette der Einsatzmöglichkeiten und die hervorragenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Ehrenamtliche Tätigkeit ist grundsätzlich eine uneigennützige Dienstleistung an unserer Gesellschaft, zu der man nicht beworben oder animiert werden kann. Ehrenamtlich tätig zu werden oder zu sein ist viel- Stefan Mlekusch (42) § Polizist, Mitglied der Einsatzeinheit, Einsatzsanitäter § seit 2005 im Rettungs- und Pistendienst als Notfallsanitäter tätig Warum engagierst du dich ehrenamtlich bei den Johannitern? Die erfolglose Reanimation eines Säuglings, der letztlich am plötzlichen Kindstod gestorben ist, hat mich dazu bewogen, bei den Johannitern die Ausbildung zum Rettungssanitäter zu absolvieren. Ich bin damals als Polizist gemeinsam mit einem Kollegen als erster vor Ort gewesen und nach diesem mehr eine ganz persönliche Lebenseinstellung, die an sich nur noch Informationen und Programme nötig hat. Im Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit sollte demnach auch ganz besonders von den karitativen Organisationen und NPO`s mit den politischen Entscheidungsträgern Gespräche geführt werden. Gespräche, die zur Zielsetzung haben, Angebote und Programme auf breiter Basis anzubieten und publik zu machen. Hilfe und Unterstützung zum humanitären Gemeinwohl kann selbstverständlich sowohl durch Sach- und Geldspenden als auch durch persönliche Dienstleistung erbracht werden. Alle dieser Formen der Unterstützung sind notwendig und hilfreich. Humanitäre oder soziale Hilfestellung soll jedoch grundsätzlich durch den Staat abgedeckt werden. Ehrenamtliche Tätigkeit kann – und soll – nur unterstützend wirken. Andernfalls ist zu befürchten, dass die erbrachte Uneigennützigkeit als Ausgenütztheit empfunden wird. Ich hoffe, dass alle in diesem Jahr gezeigten und noch geplanten Aktionen auch in der Zukunft weitergeführt werden. Erlebnis und langem Nachdenken habe ich beschlossen, dass mir eine bessere Ausbildung in Situationen wie diese sehr nützlich sein könnte. Zu den Johannitern bin ich dann durch einen Freund gekommen. Was bringt das Ehrenamt beruflich wie privat? Was begeistert dich an den Johannitern? Wie bei allen ehrenamtlichen Tätigkeiten ist eine gehörige Portion Motivation und sehr viel Freizeit erforderlich, um die Tätigkeit als Rettungs- und Notfallsanitäter durchführen zu können. Patienten zu helfen und die Dankbarkeit dafür, das ist es, was die Kraft gibt. Auch wenn im Umfeld nicht immer alle mit diesen Tätigkeiten einverstanden sind, steht für mich die Motivation, etwas weiterbringen zu wollen und zu helfen, im Vordergrund. Kleingeistdenken hat hier keine Berechtigung. Die Vorteile sind darin zu sehen, dass man einfach eine Top-Ausbildung absolviert und diese sowohl beruflich als auch privat nur von Vorteil sein kann. „Patienten zu helfen und die Dankbarkeit dafür, das ist es, was die Kraft gibt.“ die Johanniter 2. 2011 21 Pro 10 Gute Gründe für das Ehrenamt } Mag. Dr. Bernhard Kadlec Viele Menschen stellen sich im Laufe ihres Lebens die Frage, wie sie Hilfsorganisationen unterstützen können. Eine inzwischen klassische Antwort lautet, durch ­Geld-, Zeit- oder Sachspenden. Die meisten Menschen entscheiden sich für Geld, Unternehmen häufig für Sachspenden. Besonders engagierte und mutige Menschen spenden ihre Zeit in Form von ehrenamtlicher Mitarbeit. Welche Gründe gibt es dafür? 1. Jeder kann es Für ein ehrenamtliches Engagement muss man weder adelig, reich oder berühmt sein. Jeder kann helfen. Egal aus welchem Umfeld, egal mit welcher Ausbildung. Oder in welchem Alter. Jede Hilfe ist willkommen. 2. Ausgleich zum Job Ehrenamt schafft einen Ausgleich zum Job. Der Bankdirektor fährt Ärztefunkdienst, der Astrophysiker hilft in der Behinderten- und Sozialarbeit, der hauptberufliche Feuerwehrmann engagiert sich im Rettungsdienst. Jeder übernimmt in seiner ehrenamtlichen Funktion eine andere, häufig sogar gewichtigere Verantwortung als im Berufsleben. Wenn das keinen Ausgleich bietet? 3. Netzwerk Ehrenamtliche lernen sich in ihrer Funktion und Verantwortung in der Organisation kennen. Das wirkt auch außerhalb. Der Universitätsprofessor und der Hilfsarbeiter setzen sich für dieselbe Vision ein. Ein besseres Bindeglied für ein Netzwerk gibt es nicht. 4. Erfahrungen sammeln Wer einmal Ausnahmesituationen in seiner ehrenamtlichen Funktion erlebt hat, hat Erfahrungen für das Leben gesammelt. Gerade in Einsatzorganisationen. Viel Erlerntes und Gesehenes lässt sich im Berufsleben nutzen und erweitert den persönlichen Horizont. 5. Teamwork In einer ehrenamtlichen Organisation ist jedes Mitglied wichtig und nützlich. Im Team erfährt jeder einzelne aber was man gemeinsam schaffen kann. Die Mannschaft eines Notarzt- oder Rettungswagens muss sich blind vertrauen können. Egal ob ehrenamtlich, hauptamt- 22 die Johanniter 2. 2011 lich oder Zivi. Hier zählt nur Professionalität, Können und Teamgeist. Keiner fragt dabei nach dem Gehalt oder der Herkunft. 6. Sparsamkeit und Effizient lernen Ehrenamtliches Engagement heißt planen und verzichten zu können. Jeder Ehrenamtliche weiß um die Wichtigkeit seiner Aufgabe. 7. Anerkennung Nicht immer muss Geld als Anerkennung herhalten. Oft genügt ein Dankeschön einer Patientin oder eines Kollegen. Ehrenamtliches Engagement kann sich sehen lassen. Viele Ehrenamtliche sind zu Recht stolz auf ihren Einsatz. In einem Lebenslauf oder einer Bewerbung kann der freiwillige, unentgeltliche Einsatz den Ausschlag geben. 8. Tun Sozialkritik ist immer in Mode und zu jeder Zeit aktuell. Ob berechtigt oder nicht. Ehrenamtliche halten sich dabei nicht mit theoretischer Kritik und kritischen Analysen auf. Mit einem ehrenamtlichen Engagement kann jeder direkt und aktiv etwas zum Besseren ändern. Ganz einfach, sofort und hier. 9. Ausbildung Trägerorganisationen investieren jedes Jahr viel Geld in die Ausbildung ihrer Mitarbeiter. Die Johanniter übrigens ungeachtet ob es sich um einen Hauptamtlichen, Zivi oder Ehrenamtlichen handelt. 10. Identifikation mit den Zielen Viele Organisationen haben eine lange Geschichte. Die Organisationsziele sind oft in einer langen Tradition verankert und haben fast schon historische Gültigkeit. Ein ehrenamtliches Engagement für so eine Organisation setzt die Identifikation mit diesen Zielen voraus. Gleichzeitig findet man so leichter Gleichgesinnte, denen man nicht ständig erklären muss, warum man sich ohne Bezahlung 12 Stunden im Krankentransport um Fremde kümmert. 11. Lebenspartner Einige Ehrenamtliche sollen im Einsatz schon ihren Lebenspartner kennen gelernt haben. Na, wenn das kein guter Grund ist, sich ehrenamtlich zu engagieren. Mag. Dr. Bernhard Kadlec ist Betriebswirt, Gesundheitswissenschafter, Präsidiumsmitglied der Johanniter und Hospizbeauftragter des Johanniter-Ordens in Österreich. Contra Ehre, wem Ehre gebührt } Conrad Seidl Nicht alles, was einen Wert hat, muss auch einen Preis haben. Das wissen selbst die eingefleischten Anhänger der Marktwirtschaft: Manche Leistungen sind eben mit Geld nicht zu bezahlen. Und gerade diese Leistungen gibt es auf dem Markt nicht zu kaufen: Monetäre Anreize sind an vielen Schlüsselarbeitsplätzen längst nicht mehr der entscheidende Motivationsfaktor – sie sind es noch weniger dort, wo es um Zuwendung und Wertschätzung geht. Auch nicht nicht dort, wo jemand sein Organisationstalent einsetzt, weil es eben sonst keiner tut. Im Jahr des Ehrenamts fällt das ein bisschen mehr auf. Schließlich wird man alle paar Tage darauf gestoßen: Ohne ehrenamtliches Engagement würde vieles in unserem Land nicht funktionieren. Und es ehrt die Ehrenamtlichen, dass unter ihnen viele sind, die im normalen Leben beinharte Manager sind. Im Ehrenamt schauen sie nicht aufs Geld. Allenfalls schauen sie darauf, dass es da ist, wenn es gebraucht wird – und machen manchen Geldhahn auf, an dem eben nur sie kraft ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Funktion drehen können. Das ist gut, schön, ehrenhaft. Es passt ins gängige Bild einer Bürgergesellschaft. unbezahlte Ehrenämter einen negativen Einfluss auf die Erwerbseinkommen im Sozialbereich haben. Tatsächlich ist ja gerade im Bereich der Sozialberufe ein Billiglohnsektor entstanden, in dem billige ausländische Pflegekräfte, Zivildienstleistende und eben ehrenamtliche freiwillige Helfer als Maßstab für die Entlohnung professionell agierender Mitarbeiter genommen wurde. In anderen Bereichen des Wirtschaftslebens würde man das „Lohndrückerei“ nennen, im sozialen Bereich nimmt man es hin. „So fatal es für Staat und Gesellschaft wäre, auf ehrenamtliches Engagement der Bürger zu verzichten, so übel wäre es, das Ehrenamt zur Richtschnur für soziale Arbeit zu machen.“ Man darf allerdings bei aller Freude am ehrenamtlichen Engagement, bei aller Begeisterung für Wirtschaftstreibende und andere Promis, die einen gewiss wichtigen Beitrag zu den sozialen Organisationen leisten, nicht darauf vergessen, dass das Ehrenamt eine Sache für die ist, die es sich leisten können. Ob das Ehrenamt nun vom wohlbestallten Pensionisten in der Pfarre, vom sozial engagierten Manager im Vereinsvorstand oder vom in der Freiwilligen Feuerwehr dienenden Facharbeiter ausgeübt wird: Es verdient Anerkennung und womöglich Unterstützung (etwa durch Versicherung der Risiken dieser Tätigkeiten) – aber andererseits ist das Ehrenamt eben nur einer der vielen Teile des sozialen Systems. Das kommt den staatlichen Kassen und auch den stets mit knappen Budgets arbeitenden Pflege- und Hilfsorganisationen entgegen. Aber es ist unfair gegenüber den hauptberuflichen Mitarbeitern, die aus Rücksichtnahme auf die gute Sache oft ihre eigenen Ansprüche zurücknehmen: Sozialdumping innerhalb des mit einem guten sozialen Image werbenden Bereichs der sozialen Berufe ist die Folge. Das heißt nicht, dass man auf all das private, all das persönliche Engagement verzichten sollte. Aber es heißt, dass man dennoch faire Bezahlung für professionelle Arbeit einmahnen muss. Ehre, wem Ehre gebührt; und anständige Bezahlung dem, der professionelle Arbeit leistet! So fatal es für Staat und Gesellschaft wäre, auf ehrenamtliches Engagement der Bürger zu verzichten, so übel wäre es, das Ehrenamt zur Richtschnur für soziale Arbeit zu machen. Weder taugt das Ehrenamt dazu, einen Rückzug des Staates aus seinen sozialen Verpflichtungen zu rechtfertigen, noch darf der Verweis auf Conrad Seidl ist Redakteur des Standard und Präsidiums­ mitglied der Journalistengewerkschaft. Diesen Beitrag hat er ehrenamtlich verfasst. die Johanniter 2. 2011 23 Faszinierend! } Mag. Clemens Unterberger, Diakonie Österreich Das Ehrenamt in der Diakonie – unendliche Weiten. Das Ehrenamt in der Diakonie – unendliche Weiten. Wir schrieben das Jahr 2010. Dies ist die Geschichte einer Gruppe, die unterwegs war, diese Weiten zu erforschen. Das Sonnensystem Diakonie besteht aus 35 Planeten, nennen wir sie Mitgliedsorganisationen. Es gibt kleine trabantähnliche, aber auch große Megaplaneten. Sie alle haben ihre eigenen Umlaufbahnen und Kulturen. Von verschiedenen Planeten wurden ExpertInnen entsandt. Ziel der Expedition waren scheue Wesen, sogenannte Ehrenamtliche. Interplanetarisches Spinnen Das erste Treffen fand auf dem Planeten Jupiter, nein… „Johanniter“ statt. Die Erfahrungen der 24 die Johanniter 2. 2011 ExpertInnen mit den Wesen waren sehr unterschiedlich. Auf dem einen Planeten waren die Wesen bestens integriert und bevölkerten zahlreich alle Kontinente, andere standen eher am Anfang und versuchten diese Wesen anzusiedeln. Es wurde festgestellt, dass ein gemeinsamer roter Faden nicht zu finden war. So traf sich die ExpertInnengruppe wieder, um den ersten interplanetarischen roten Faden zu spinnen, der eine gemeinsame Basis werden sollte. Was sollte so ein Leitfaden beinhalten, wie kann er für alle Planeten annehmbar sein, wie konkret, wie detailliert? Ein schwieriges Unterfangen, aber wie sich herausstellen sollte, kein unmögliches. Denn auf der jähr- lichen Versammlung der Planeten des Sonnensystems wurde der Leitfaden von allen angenommen. Zurück zur Realität In der Diakonie engagieren sich über 1.000 Menschen in mehr als 60 Projekten und Einrichtungen ehrenamtlich bzw. freiwillig. In der Johanniter-Unfall-Hilfe sind sie integraler Bestandteil aller Bereiche. Im Diakonie Flüchtlingsdienst sind es vor allem innovative Projekte, wie AmberMed oder die DiakonieRechtsberatung Tirol, die durch motivierte Ehrenamtliche möglich wurden. Das Diakoniezentrum Spattstraße verzichtet in heiklen Bereichen der Jungendwohlfahrt überhaupt auf Freiwillige. Diakonie }In der Diakonie engagieren sich über 1.000 Menschen in mehr als 60 Projekten und Einrichtungen ehrenamtlich bzw. freiwillig. Im Spannungsfeld unterschiedlichster Ansätze, Kulturen, Geschichten und Arbeitsbereichen bewegten sich die ExpertInnen des Fachforums Ehrenamt. „Fachforen“ sind Instrumente der „strategischen Abstimmung“. Hier werden von ExpertInnen „zukünftige Antworten“ zu gemeinsam wichtigen Themen erarbeitet, um voneinander zu lernen oder Potentiale zu finden. Leitfaden Das freiwillige ehrenamtliche Engagement in den 35 Mitgliedsorganisationen stellt ein konstitutives Element diakonischen Handelns dar. Damit dies gelingen kann, braucht es strategische Planung, Begleitung und Schulung. Dabei sind die Eigenheiten der Organisationen zu berücksichtigen, aber auch diakonische Grundwerte, als gemeinsames Dach aller Mitglieds­ organisationen. Die Leitprinzipien bestehen aus Grundwerten, Standards, einem Methodenvorschlag zur Einhaltung der Standards und der Definition von Aufgabendimensionen. Leitplanken Um Sicherheit für Freiwillige in der Diakonie zu schaffen, definierte das ExpertInnenteam folgende Kriterien, deren Ausgestaltung den Mitgliedern überlassen bleibt: klare organisatorische Verantwortung, Absicherung der Freiwilligen durch Versicherungen, klare Vereinbarungen über persönliche Rechte und Pflichten, regelmäßige Begleitung und fachliche Qualifizierung, sowie Anerkennung und Evaluation. Zur Einhaltung dieser Standards wurde ein Methodenvorschlag entwickelt. Durch die Beantwortung von relevanten Fragen zu den fünf Themen (Vision, aktuelle Situation, Konzept, Rahmenbedingungen bzw. Struktur & Evaluation) wird eine systematische Bearbeitung sichergestellt. Um die Vielfalt möglicher Tätigkeiten überschaubar zu gestalten, wurden unterschiedliche Dimensionen definiert, durch die die Vielzahl der ehrenamtlichen Tätigkeiten unterscheid- und vergleichbar werden. Diese Dimensionen helfen den Organisationen bei der Ressourcenbereitstellung, aber auch den Engagierten bei der Suche nach der passenden Tätigkeit und bei der Evaluation. Leitprinzipien Die Leitprinzipien stellen somit einen gemeinsamen Mindeststandard dar, sind aber auch als offen gehaltene Unterstützung konzipiert und wurden von der Vollversammlung der Diakonie Österreich im Jahr 2010 angenommen. Die Leitprinzipien für freiwilliges/ehrenamtliches Engagement in der Diakonie in Österreich schaffen Mindeststandards (z.B. AnsprechpartnerInnen, Versicherung, etc.), fungieren als Leitplanken (Grundwerte, Dimensionen, etc.) und als Leitfaden (Methodenvorschlag zur Einführung von Ehrenamt) www.diakonie.at/kampagnen die Johanniter 2. 2011 25 „Volunteer Swap“ – } Dr. Robert Brandstetter Mit dem „Volunteer Swap“ bieten die Johanniter - im EU-Jahr der Freiwilligen - erstmals ein europaweites Austauschprogramm für Ehrenamtliche. 13 Mitglieder von Johanniter International nehmen daran teil. Im April dieses Jahres startete das wohl wichtigste Projekt von Johanniter International im Europäischen Jahr der Freiwilligen: der „Volunteer Swap“, ein Austauschprogramm für Ehren­amtliche. Im Rahmen des „Volunteer Swap“ haben Ehrenamtliche die Möglichkeit, Johanniterorganisationen und deren Aufgabenbereiche in ganz Europa kennen zu lernen. Sie können in einem vertrauten Tätigkeitsbereich aber auch in einem komplett neuen Aufgabengebiet mitarbeiten und so Einblick in die Dienstleistungen der Partnerorganisationen gewinnen sowie Erfahrungen austauschen. Vielfältige Aufgaben und Projekte Die Johanniter-Hilfsorganisationen in Europa sind sowohl in ihrer Größe als auch in ihren Tätigkeitsfeldern höchst unterschiedlich. Während die Johanniter in Großbritannien vorwiegend im Bereich Erste Hilfe und Sanitätsdienst tätig sind, bieten die Johanniter in Deutschland ein breites Spektrum an Einrichtungen und Dienstleistungen - vom Kindergarten bis zum Pensionistenheim - vom Rettungsdienst bis zur Pflege. Andere - kleinere und meist jüngere Organisationen wie die Schweizer Johanniter wiederum bieten Obdachlosen ein Dach über dem Kopf oder eine tägliche Mahlzeit, wie die Johanniter in Lettland. So unterschiedlich die Johanniter-Organisationen - so vielfältig sind die Projekte und Einsatzmöglichkeiten für die Ehrenamtlichen - auch im Rahmen des „Volunteer Swap“, der Der London-Marathon ist eine der größten Laufveranstaltungen der Welt. Etwa 36.000 Menschen nehmen teil. Die englischen Johanniter – die St John Ambulance – waren mit mehr als 1.200 Freiwilligen im Einsatz, um die medizinische Erstversorgung der Läufer und der Zuschauer sicherzustellen. 26 die Johanniter 2. 2011 Johanniter International Ehrenamt europaweit am 17. April in England mit dem London Marathon startete. An diesem Tag unterstützten die zwei Erste-Hilfe-Trainerinnen aus Zypern, Savva Mavri und Irene Andri Rodosthenous die St John Ambulance bei der Ambulanzbetreuung des London Marathon. Bryan Record und Andrew Freestone aus Großbritannien, die schon mehr als 20 Jahre ehrenamtlich für die englischen Johanniter tätig sind, fuhren nach Riga (Lettland) und halfen das erste Mal in einer Suppenküche. „Es werden täglich etwa 600 Portionen frisch gekocht. Die beiden Ehrenamtlichen der Suppenküche beginnen um 7:30 Uhr mit den Vorbereitungen. Bereits um 8:00 Uhr bildet sich eine Schlange vor der Suppenküche, obwohl vor 10:00 Uhr nicht geöffnet wird. Nachdem das Essen verteilt wurde, beginnt alles wieder von vorne, wir waschen und schneiden Gemüse für den nächsten Tag“, erzählt Bryan Record. „Ich hatte eine wunderbare Woche in Riga und ich konnte erfahren, wie Ehrenamtliche in anderen Ländern arbeiten. Ich habe daraus sehr viel gelernt.“ Von Riga ging es weiter zu „Johanniter Hulpverlening“ in die Niederlande, wo Ludmilla Lazdina (54) und Ieva Grundsteina (18) bei den Vorbereitungen des Ehrenamtlichen-Tages halfen. Ellen Scholten (62) und Hendrina Kuijper (69) aus den Niederlanden wiederum unterstützten die „Commanderie Suisse de l’Ordre de St. Jean“ in der Schweiz bei der Betreuung von Obdachlosen. Die nächsten Stationen werden in den kommenden Monaten nach Schweden, Deutschland, Frankreich, Ungarn, Wales, Polen, Österreich und Zypern führen: In Schweden erwartet die Ehrenamtlichen der Einsatz bei den World Transplant Games. In Deutschland werden sie in der Kinderbetreuung tätig sein und die Arbeit der Suppenköchin Rasma (Foto li.) kocht täglich 600 Portionen Suppe für Bedürftige: Es sind vor allem alte Menschen, die hier Hilfe suchen. In letzter Zeit kommen auch immer mehr Familien mit Kindern zur Suppenküche. Andrew Freestone von der St John Ambulance (GB) ist einer der Freiwilligen, der in Lettland in der Suppenküche geholfen hat. Johanniter in einer Kindergrippe, einem Kindergarten sowie einer Volksschule in Schwabach kennen lernen. Bei einem Sommercamp in Frankreich werden die Ehrenamtlichen vor allem Jugendliche und Menschen mit Behinderungen unterstützen, in Ungarn werden sie in einem Sprachcamp mitarbeiten. Weitere Jugendcamps werden in Wales und in Polen stattfinden. Österreich - Polen - Italien In Österreich ist eine Einsatz­ übung in Kärnten geplant, zu der zwei Ehrenamtliche von „Joannici Dzielo Pomocy“ aus Polen erwartet werden. Die Alpinübung findet Anfang August 2011 auf der Turracher Höhe statt. Übungsannahme ist ein Liftunfall, bei dem mehrere Personen vom Skilift geschleudert werden und einige aus dem Lift zu bergen sind. Die Übung wird von den Johannitern gemeinsam mit der Bergrettung und den Bergbahnen der Turracher Höhe durchgeführt. Die österreichischen Ehrenamtlichen wiederum werden im Rahmen des „Volunteer Swap“ die Möglichkeit haben, in Lignano gemeinsam mit den italienischen Kollegen von S.O.G.It. (Soccorso dell`Ordine di San Giovanni Italia) Ambulanzdienst zu leisten. Die letzte Station des „Volunteer Swap“ führt schließlich im September nach Zypern, wo der „Volunteer Swap“ beim großen Weinfestival ausklingen wird. So unterschiedlich die JohanniterOrganisationen in Europa und deren Einsatzbereiche auch sein mögen, sie haben doch eines gemeinsam: engagierte Ehrenamtliche jeder Altersgruppe, die ihre Zeit und ihr Know-How in den Dienst einer guten Sache stellen, um gemeinsam etwas zu bewegen! Weitere Informationen unter: http://volunteerswap.johanniter.org die Johanniter 2. 2011 27 Neue Rettungssanitäter Sechs ehemalige Mitglieder der Jugendgruppe haben die Ausbildung zum Rettungssanitäter bei den Johannitern in Wiedweg, Patergassen, erfolgreich absolviert. Fünf davon mit Auszeichnung! Die gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung zum Rettungssanitäter umfasst 160 Stunden Theorie und 160 Stunden Praxis. Vermittelt werden theoretische Grundlagen wie typische Krankheitsbilder und Notfälle sowie entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen und die Anwendung medizinisch-technischer Geräte. Nach einem Praktikum am Einsatzfahrzeug wird der Kurs mit einer kommissionellen Prüfung abgeschlossen. Die Prüfung zum Rettungssanitäter ist nach der Jugendarbeit die zweite Stufe für interessierte Jugendliche, die dritte wäre die Ausbildung zum Notfallsanitäter. Insgesamt sind nun 45 Notfall- oder Rettungssanitäter für die Johanniter in Patergassen im Einsatz. Die nächste Ausbildung zum Rettungssanitäter (v.l.n.r. hinten) Bernhard Huber, Ausbildungsleiter Siegfried Mayerbrugger, Bereichsarzt Dr. Wolfgang Hofmeister, Daniel Bacher und Lili Mayerbrugger. (v.l.n.r. vorne): Leiter der Jugendgruppe - Manuel Weißensteiner sowie die neuen Rettungssanitäter Katharina Laßnig, Tobias Trattler, Carina Gangl, Thomas Laßnig und Gudrun Garnitschnig. Nicht im Bild ist Stefan Lackner. startet im Herbst 2011. Weitere Informationen erhalten Interessierte von Siegfried Mayerbrugger unter 0676 83 112 619. Ausflug der Johanniter-Jugend Die Johanniter-Jugend ist nicht nur fit in Erster Hilfe, sondern sie hat auch Organisationstalent, wie sie bei der Planung ihres Italien-Ausflugs bewies. Die Jugendlichen nutzten die Feiertage Ende Mai für einen Ausflug nach Porto Santa Margeritha, das westlich von Caorle liegt. Und da das Geld bei Jugendlichen bekanntlich knapp ist, organisierten sie Sponsoren: Mit dem Bus der Firma Ebeneder reisten sie an, die Spritkosten übernahm die Firma LeebBalkone und die Unterkunft stellte die Familie Leeb und Klein vom Hotel Hochschober zur Verfügung. Für die kostengünstige Versorgung sorgte Manuel, der Ex-Koch der Gruppe. Also stand einem morgendlichen Strandlauf, Sonnenbaden, Beachvolleyball und abendlichen Ausflügen 28 die Johanniter 2. 2011 nichts mehr im Wege, auch der ein oder andere Cocktail war da noch drin. Auf unsere Jugend kann man sich verlassen! Ziel der Johanniter-Jugend ist es, mit Spiel und Spaß junge Menschen erfolgreich an soziale Themen heranzuführen, sie mit Erster Hilfe vertraut zu machen und gemeinsame Freizeitaktivitäten zu planen. Auch internationale Jugendbegegnungen oder Jugendlager stehen ab und zu auf dem Programm. Die Johanniter-Jugend arbeitet auch in Schulen: Im Projekt „Schulsanitätsdienst“ werden Jugendliche an Schulen Johanniter Kärnten Landesjugendbewerb Am 7. Mai 2011 war die Burg Hochosterwitz Austragungsort des 12. Landesjugendbewerbes für Erste Hilfe. Etwa 160 Jugendliche in 18 Gruppen nahmen daran teil und stellten ihre Kenntnisse und Fähigkeiten rund um die Erste Hilfe unter Beweis. An vier realitätsnah dargestellten Praxisstationen mussten die jungen „Sanis“ in sechs Stationen Verletzungen erkennen und fachgerecht versorgen. Sie wurden mit verschiedensten Unfallszenarien konfrontiert und mussten die Situation möglichst fachgerecht meistern: Die Bergrettung seilte Verletzte von der Burgmauer ab, die von den Sanitätern versorgt werden mussten, bei einem Rittermahl gab es Patienten mit Magen- und Darmverstimmungen zu behandeln, an einer anderen Station musste eine fachgerechte Helmabnahme erfolgen. Um das Goldabzeichen zu erlangen musste ein Säugling wiederbelebt werden. Bewertet wurde, ob die Erkrankung richtig erkannt und behandelt wurde und ob die Arbeitsabläufe in der Gruppe gut funktionieren. Die Johanniter traten in drei Gruppen bei dem Bewerb an: Gruppe 1 mit Daniel Ronacher, Miriam Assinger, Christina Wascher, Daniela Hinteregger, Bianca Mosser machte den 8. Platz. Gruppe 2, darunter Florian Weissmann, Martin Brettner, Sabrina Mayer, Marija Matic, Franziska Hobitsch, erreichte den 5. Platz. Gruppe 3 mit Peter Hinteregger, Hannes Michenthaler, Harald Laßnig, Florian Wadl, Daniela Madrutter konnte sich den 4. Platz sichern. Das goldene Abzeichen gewannen Peter Hinteregger, Daniela Madrutter und Harald Laßnig. zu kompetenten Ersthelfern ausgebildet, so dass sie im Falle von Unfällen die Erstversorgung übernehmen können bis der Rettungsdienst eintrifft. Neue Mitglieder in der Johanniter-Jugend sind jederzeit willkommen, nähere Informationen erhalten Sie von Manuel Weißensteiner unter 0676 83 112 628 oder [email protected]. Die Jugendgruppe in Patergassen besteht seit 2000 und hat derzeit 40 Mitglieder. Die Jugendlichen und ihre Betreuer treffen sich zwei Mal im Monat, sie lernen Erste Hilfe, üben für Wettbewerbe oder unternehmen gemeinsame Ausflüge. Viele der Jugendlichen machen später die Rettungssanitäterausbildung, sie unterstützen die Johanniter ehrenamtlich im Rettungsdienst und Krankentransport und sorgen so für die medizinische Versorgung der Gemeinden Reichenau, Patergassen, Gnesau. die Johanniter 2. 2011 29 180 Stunden Arbeit ohne Lohn Sie waren beim Skeleton-Weltcup im Igler Eiskanal im Einsatz und blieben trotz eisiger Kälte in Bereitschaft für den - zum Glück nicht eingetretenen - Ernstfall. Sie sind regelmäßig bei den Eishockey-Spielen der Innsbrucker Haie um das Publikum im Notfall bestmög- lich versorgen zu können. Andere wiederum sind bei Konzertveranstaltungen anzutreffen, nicht der Musik wegen, sondern im Interesse der Sicherheit. Diese - und es gäbe noch zahlreiche ähnliche - Beispiele stehen für die wichtige und wertvolle Arbeit von Sanitätsdienstmitarbeitern. Sie tragen große Verantwortung und absolvieren in ihrer Freizeit regelmäßig Schulungen, um stets auf dem neuesten Wissensstand zu sein. Denn bei Bedarf müssen sie bestmögliche Hilfe leisten und von der Wundversorgung bis hin zu lebensrettenden Maßnahmen die richtige Entscheidung treffen. Jedes Monat leisten die JohanniterSanitäter durchschnittlich 180 Stunden Sanitätsdienst, vorwiegend ehrenamtlich wohlgemerkt! Bei einer 40-Stunden-Woche würde man dafür mehr als einen bezahlten Mitarbeiter benötigen. Rechnet man ein Durchschnittsgehalt inklusive aller Dienstgeberanteile steht den freiwillig erbrachten Diensten ein Gehalt von rund 3.800 EUR gegenüber. Geld, das die Johanniter Tirol dringend für zahlreiche Aufgaben benötigen, mit denen kranken, behinderten und bedürftigen Menschen bei dringendem Unterstützungsbedarf entsprechende Hilfe geboten wird. 180 Stunden im Monat ohne Lohn! Dafür gebührt allen ehrenamtlich tätigen Sanitäterinnen und Sanitätern seitens der Öffentlichkeit höchste Anerkennung. Skeleton-Weltcup: Paul Wibmer (li.) und Florian Albert (re.) Sechs Monate lang stellten sich zwölf Frauen der berufsbegleitenden Ausbildung zur Heimhelferin mit dem Zusatzmodul „Unterstützung in der Basisversorgung“. Das von den Johannitern Tirol angebotene Ausbildungsprogramm umfasst 200 Stunden Theorie und 200 Stunden Praxis und endet mit einer kommissionellen Prüfung. Trotz engagierter und mühevoller Kursteilnahme hätte eine der Teilnehmerinnen auf ihren Abschluss beinahe verzichten müssen: Sie musste ins Krankenhaus. Kurzum entschloss sich das Prüfungskomitee, der Kurs- 30 die Johanniter 2. 2011 teilnehmerin im Krankenhaus einen Besuch abzustatten und ermöglichten Irmgard Waibl damit ebenfalls, ihre Abschluss­prüfung zu absolvieren und die Ausbildung - wie auch die anderen elf Teilnehmerinnen - erfolgreich zu beenden. Ausbildungsverantwortliche Gertrud Eberharter: „Leider können wir keine Noten vergeben, sondern nur den positiven Abschluss bestätigen. Zehn Kursteilnehmerinnen hätten aber auf jeden Fall ein ausgezeichnet verdient. Damit ist das hohe Ausbildungsniveau der neuen Heimhelferinnen eindrucksvoll bestätigt.“ Irmgard Waibl (Bildmitte) freute sich nicht nur über den Besuch, sondern auch über die Chance zum erfolgreichen Kursabschluss. Fotos: Brigitta Hochfilzer Zur Prüfung ins Krankenhaus Johanniter Tirol Feiern nach dem Jahreslauf Das Johanniter-Café ist ein Angebot der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Johanniter Tirol und findet zwei Mal pro Monat statt. Gesellige Zusammenkünfte sind vor allem für die älteren Besucher eine willkommene Abwechslung zum oft sehr einsamen Alltag. Dank Unterstützung des Fahrdienstes können auch mobilitätseingeschränkte und rollstuhlgebundene Personen an den vierzehntägigen Treffen teilnehmen. Rund um besondere Anlässe im Jahreslauf organisieren die ehrenamtlichen Johanniter im Rahmen des Johanniter-Cafés passende Feiern und Feste. Eines davon fand bereits am 5. Februar statt: Der traditionelle Faschingsspaß im Innsbrucker Hotel Charlotte. Unter der Regie von Elisabeth Höpperger feierten die treuen Stammgäste ein fröhliches und beschwingtes Faschingsfest. Die Musikanten Rosi und Engele spielten wie schon viele Jahre zuvor zum Tanz auf, ehrenamtlich wohlgemerkt, und die zahlreichen originell kostümierten Besucher ließen es sich nicht nehmen, so manch flottes Tänzchen zu wagen. Mit Begeisterung wurde der Auftritt der Kindermatschgerer Amras mit ihren traditionellen Kostümen aufgenommen und beklatscht. Einige Wochen später luden die Ehrenamtlichen zur stimmungsvollen Osterjause ein. Natürlich durften kleine Ostergaben nicht fehlen, liebevoll gebastelt und vorbereitet von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern. Die Freude der so beschenkten Gäste war dementsprechend groß. Zur Muttertagsfeier traf man sich am 3. Mai, nur wenige Tage vor dem eigentlichen Fest. Natürlich kamen auch diesmal nicht nur weibliche Besucher sondern auch die treuen männlichen Stammgäste. Man kennt sich schon lange und möchte die gemeinsamen Stunden nicht missen. Alle Mütter durften sich über nette Glückswunschkarten und schöne Blumensträuße freuen, aber das Wichtigste war, wie immer bei diesen Treffen, ein paar fröhliche Stunden in Gemeinsamkeit: bei netten Gesprächen, bei Spiel und mit viel Spaß. Orientierungshilfe für freiwillige Mitarbeiter Helfen mit Freude: Sie wollen sich freiwillig engagieren? Sie stehen kurz vor der Pensionierung? Sie wissen nicht genau, wo Sie sich freiwillig engagieren können oder was Sie gerne machen möchten? Besuchen Sie unseren zweitägigen Orientierungskurs und finden Sie heraus, wie Sie sich mit Ihren Stärken und Erfahrungen am besten bei den Johannitern einbringen können. Inhalte Entdecken Sie Ihre Fähigkeiten, Stärken und Erfahrungen Einblick in Möglichkeiten und Felder freiwilligen Engagements Erarbeitung Ihres persönlichen Aktionsplans Planung erster Schritte für die Umsetzung Kursleitung: Gertrud Eberharter, Sonja Scheiber Mitarbeiterinnen der Johanniter Termin 23. September 2011 von 15:00- 19:30 Uhr 1. Oktober 2011 von 10:00-16:00 Uhr Ort Josef-Wilberger-Straße 48 6020 Innsbruck Um Anmeldung wird gebeten: Gertrud Eberharter T +43 512 2411 - 40 Die Teilnahme ist kostenlos, die Kurse werden vom BMASK gefördert. die Johanniter 2. 2011 31 Tag der Freiwilligen Am österreichweiten Tag der Freiwilligen luden die Johanniter zur bunten Leistungsschau der Ehrenamtlichen - vom Einsatzwagen bis zu den Rettungshunden war alles dabei! Am Tag der Freiwilligen öffneten zahlreiche gemeinnützige Organisationen und Vereine ihre Türen. Ziel der Initiative - von Caritas, Diakonie, Hilfswerk, Rotem Kreuz und Volkshilfe in Kooperation mit dem ORF - war es, interessierten Menschen einen Einblick in die Freiwilligenarbeit zu geben. Der Tag der Freiwilligen wurde im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit von der EU und vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz unterstützt. 32 die Johanniter 2. 2011 Unter dem Motto „Freiwillig. Mehr bewegen!“ luden die Johanniter am 17. Juni 2011 zu einer bunten Leistungsschau auf den Herbert-vonKarajan-Platz, gleich neben der Oper in Wien. An diesem österreichweiten „Tag der Freiwilligen“ stellten die Ehrenamtlichen das vielfältige Spektrum an Einsatzmöglichkeiten vor und gaben einen Einblick in ihre Arbeit. Mit dieser Aktion sollten die großartigen Leistungen der Freiwilligen deutlich sichtbar gemacht werden und Inter­ essierte für freiwilliges Engagement motiviert werden. Im Rahmen eines Stationenspieles stellten die Johanniter die unter- schiedlichen Aufgaben und Arbeitsbereiche vor und luden zum Mitmachen ein, dabei kam auch der Spaß nicht zu kurz: Beim Rettungsparcour konnten vor allem die jungen Besucher ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Patienten testen und eine Reanimationspuppe mit einer Trage über verschiedene Hindernisse befördern. Die Betreuer der Johanniter-Jugend schminkten Kindern realitätsgetreue Wunden. Bei der Erste-Hilfe-Station erfuhren sie anschließend, wie sie diese fachgerecht versorgen können. Die Kurslehrer zeigten, wie man die passenden Verbände anlegt oder mit Hilfe eines Defibrillators reanimiert. Auch ein Krankentransportwagen stand für Johanniter Wien Besichtigungen bereit, Rettungssanitäter erklärten die unterschiedlichen medizinischen Geräte – von der Absaug­einheit bis zum Sauerstoffgerät - und informierten über die Sanitäterausbildung für Ehrenamtliche. Besondere Aufmerksamkeit zogen die Rettungshunde auf sich. Sie demonstrierten, wie sie für Einsätze im unwegsamen Gelände trainieren um nach Vermissten zu suchen. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten Die Begabungen und Fähigkeiten der Freiwilligen sind ebenso vielfältig wie die Möglichkeiten, sich bei den Johannitern ehrenamtlich zu engagieren: Neben dem Einsatz im Rettungsdienst und Krankentransport können Freiwillige auch im Organtransport oder bei der Sanitätsbetreuung von Events mitarbeiten. Ein weiterer großer Aufgabenbereich ist die Katastrophenhilfe: hier werden nicht nur Sanitäter gebraucht, sondern auch Menschen, die in der Organisation und Logistik, der Verpflegung oder in der Technik helfen. Auch Hundebesitzer, die gemeinsam mit ihrem Vierbeiner die Ausbildung zum Rettungshund absolvieren möchten, sind gefragt. Sie kommen nicht nur in Katastrophenfällen sondern auch im Alltag öfter zum Einsatz, etwa wenn Kinder oder demente Personen vermisst werden. Wer lieber mit Kindern arbeitet, ist bei der Johanniter-Jugend gut aufgehoben, die in Wien regelmäßig Veranstaltungen organisiert. Kommunikationstalente können die Präsentationsgruppe unterstützen, die regelmäßig bei Veranstaltungen oder in Schulen über die Arbeit der Johanniter informiert. Auch Menschen, die gerne ihr Knowhow hinter den Kulissen einbringen möchten, etwa im Büro, in der Verrechnung oder in der Öffentlichkeitsarbeit, sind herzlich willkommen. Ehrenamt lohnt sich Wer sich ehrenamtlich engagiert, profitiert auch davon. Junge Menschen haben die Möglichkeit, erste Berufserfahrungen und damit Pluspunkte für die Karriere zu sammeln. Ältere Menschen schätzen die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Erfahrungen an Jüngere weitergeben zu können oder ein vollkommen unentdecktes Fachgebiet zu erobern. Das wichtigste Leitmotiv für alle Ehreamtlichen ist allerdings die Freude an der Arbeit: „Ehrenamt macht glücklich! Erstens geben mir die Menschen, denen ich helfe, etwas zurück und zweitens habe ich bei den Johannitern schon viele Freunde gewonnen“, erzählt der ehrenamtliche Sanitäter Thomas Leimer. „Wir engagieren uns alle aus Spaß an der Sache!“ Derzeit sind bei den Johannitern 478 Ehrenamtliche regelmäßig aktiv, das ist im Verhältnis zu den etwa 200 Angestellten eine vergleichsweise hohe Zahl. In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der Ehrenamtlichen bei den Johannitern auch die Johanniter 2. 2011 33 leicht gestiegen, allerdings ist die Anzahl der geleisteten ehrenamtlichen Stunden leicht rückläufig. Ehrenamtliche der Johanniter leisten durchschnittlich mehr als 92.000 Einsatzstunden jährlich, was einem finanziellen Wert von etwa 2,8 Millionen EUR entspricht. Soziale Dienste ohne Ehrenamtliche? Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Ehrenamt mittlerweile unverzichtbarer Bestandteil der Gesellschaft ist. Würde das ehrenamtliche Engagement stark zurückgehen, was angesichts der Diskussion über die Abschaffung der Wehrpflicht und des Zivildienstes zu befürchten ist, wären viele Menschen davon betroffen, darunter vor allem Ältere oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität. So könnten beispielsweise der Krankentransport oder Behindertenfahrdienst nicht mehr zu den bisherigen Konditionen angeboten werden, andere Dienstleistungen, wie der Katastrophenhilfsdienst oder Großambulanzen wie für die EURO 2008 müssten gestrichen werden. Durch die unterschiedliche Anzahl von Ehrenamtlichen und eine unterschiedliche Stadt-Land-Struktur wären die Auswirkungen regional unterschiedlich stark ausgeprägt. „Das Engagement der Ehrenamtlichen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ihre Leistungen sind unbezahlbar und ein wertvoller Beitrag für unsere Gesellschaft“ bedankt sich Robert Heindl, Geschäftsführer der Johanniter bei all jenen, die unermüdlich ihre Zeit spenden und auch am Tag der Freiwilligen aktiv waren. Ehrenamt fördern Wie der Staat das Ehrenamt fördern könnte: Steuervorteil: Ehrenamtlich geleistete Stunden sollen ähnlich wie eine Geldspende von der Steuer absetzbar gemacht werden. Anrechnung auf Versicherungszeiten: Ehren­ amtlich geleistete Stunden sollen als Pensions­ versicherungsjahre oder als nachgekaufte Ausbildungsjahre für Pensionsversicherungszeiten angerechnet werden. Verdienstausfall bei Katastropheneinsätzen: Die Freistellung gegenüber dem Arbeitgeber soll besser geregelt werden. Die Lohnfortzahlung könnte durch die Bereitstellung von Entschädigungen aus dem Landeshaushalt sichergestellt werden. Verbesserung von Zugangschancen zu Studienrichtungen mit Zugangsbeschränkungen oder für die Aufnahme in den öffentlichen Dienst für Menschen, die in einem verwandten Bereich bereits ehrenamtlich tätig sind. 34 die Johanniter 2. 2011 Termine Die Johanniter in Wien erweitern ihr Aus- und Weiterbildungsangebot und bieten ab Juni auch Baby- und Kindermassage an. Aktion: Eltern, die im Juli und im August einen Baby- oder Kindermassagekurs buchen, erhalten einen 10-EUR-Gutschein für einen Erste-Hilfe-Kurs am Kind. Die Johanniter in Wien bieten ab sofort Baby- und Kindermassage an. Die Baby- und Kindermassage ist in vielen Kulturen seit Jahrhunderten Tradition. Durch den intensiven Körperkontakt fördert sie die Eltern-Kind-Beziehung sowie die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Sie stärkt das Immunsystem, lindert Schmerzen und steigert das Wohlbefinden. Babymassage Die beste Zeit für den Beginn der Babymassage ist ab der 3. Lebenswoche bis zum 6. Monat. Die Babymassage findet in Form einer offenen Gruppe jeden Mittwoch von 10:00 – 11:00 statt. Eltern können jederzeit in den Kurs einsteigen, da es sich nicht um einen aufbauenden Kurs handelt. Es werden Techniken vermittelt und Anregungen für die Babymassage weitergegeben, wobei die Kolikmassage einen Schwerpunkt darstellt. Die Kosten betragen 10,00 EUR pro Stunde. Kindermassage Die Kindermassage wurde aus der Baby­ massage weiterentwickelt und ist für Kinder im Alter von 3 – 9 Jahren geeignet. Sie ist eine ideale Möglichkeit, Kindern durch respektvolle Berührung zu begegnen und sie in ihrer Entwicklung zu fördern. Die Kindermassage hilft auch bei Schlafschwierigkeiten, Infektanfälligkeit, Schüchternheit oder mangelnder Körperwahrnehmung. Mit Hilfe einfach zu erlernbarer Techniken erfahren die Kinder Entspannung, Ruhe und Nähe. Der Kindermassagekurs kostet 30,00 EUR und dauert 3 Stunden. Beide Kurse werden von der diplomierten Kinderkrankenschwester Sabine Burian, selbst Mutter zweier Kinder, geleitet. Neben der Ausbildung zur Baby- und Kindermassage, ist sie auch in Aromapflege sowie Touch for Health geschult. Die aktuellen Termine für Baby- und Kindermassage finden Sie auf der Johanniter-Homepage unter www.johanniter.at. Weitere Informationen erhalten Sie auch telefonisch unter T 470 20 16; Anmeldung erforderlich. Das kommt Wien NEU! Babymassage 27. Juli 2011 10:30 – 11:30 Uhr 1210 Wien, Ignaz-Köck-Str. 21 Kosten: 10,00 EUR pro Stunde Eltern, die im Juli oder August eine Babymassage besuchen, erhalten einen 10-EUR-Gutschein für einen Erste-HilfeKurs am Kind ihrer Wahl. Erste Hilfe am Kind „All inclusive“ 1./2. und 8./9. August 2011, jeweils 18:00 – 22:00 Uhr 1210 Wien, Ignaz-Köck-Str. 21 Kosten: 65,00 EUR Wiederbelebung am Kind 19. August 2011, 8:00 – 12:00 Uhr 1180 Wien, Thimiggasse 57 Kosten: 45,00 EUR Anmeldung und weitere Informationen unter T +43 1 470 20 16 oder [email protected] Tirol Erste Hilfe am Hund 24. August 2011 17:00 – 21:00 Uhr Josef-Wilberger-Str. 48 6020 Innsbruck Kosten: 45,00 EUR Anmeldung bis 16. August 2011 erforderlich unter T +43 512 2411 - 19 oder [email protected] © Clipdealer Weitere Kurstermine finden Sie unter www.johanniter.at. die Johanniter 2. 2011 35 © iStockphoto.com/Maria Bobrova Neu: Johanniter bieten Baby- und Kindermassage Rund 3 Millionen Österreicher tun es: sie arbeiten in ihrer Freizeit, nicht für Geld, sondern für eine gute Sache. Möchten auch Sie sich engagieren und neue Freunde gewinnen? Spenden Sie ihre Zeit im Rettungsdienst und Krankentransport, in der Erste-Hilfe-Ausbildung, im Katastrophenhilfsdienst, in der Rettungshundegruppe, in der Kinder- und Jugendarbeit oder im Präsentationsteam. Rufen Sie uns an oder besuchen Sie unsere Informationsabende. Infoabend Wien }7. September 2011, 19:00 Uhr 1180 Wien, Thimiggasse 57 }5. Oktober 2011, 19:00 Uhr 1210 Wien, Ignaz-Köck-Straße 22 Infoabend Tirol }23. September 2011 von 15:00- 19:30 Uhr }1. Oktober 2011 von 10:00-16:00 Uhr 6020 Innsbruck, Josef-Wilberger-Straße 48 Max Mustermann Mustergasse 10 1180 Wien Österreich Weitere Informationen Wien, NÖ Mathias Malecek T +43 676 83 112 580 Tirol Walter Eheim T +43 512 2411 - 15 Kärnten Siegfried Mayerbrugger T +43 676 83 112 621 Rücksendungen bitte an: Johanniter-Unfall-Hilfe Herbeckstraße 39 1180 Wien Österreichische Post AG / Sponsoring.Post, Verlagspostamt 1180 Wien, Vertragsnummer GZ 027033314 S, DVR: 0447 803 Ehrenamt gesucht?­­