Christus brachte Seine Liebe für den Menschen so zum Ausdruck, dass Er Sein Leben als Lösegeld für die Welt dahingab. Und solche Liebe ist das Mass für die Liebe, die Seine Jünger einander immer entgegen bringen sollen. Er sagt: „Solches rede ich zu euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde. Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebet, gleichwie ich euch liebe.“ (Johannes 15:11-12) „Ein neu Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habet.“ (Johannes 13:34) „Niemand hat grössere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Johannes 15:13) „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid“ (Johannes 13:35a) – Jünger dessen, der Sein Leben für die gab, die Er liebte. Er sagt: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht, dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiss nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan. Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, dass ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebet.“ (Johannes 15:14-17) Review and Herald, 9. November 1897 Lektion 06-1-2005 Sabbat, 29. Januar 2005 Während Seines irdischen Lebens hat der Erlöser bis anhin königliche Ehren, Ihn auf einen irdischen Thron zu setzen, abgewiesen. Doch die erneute Gelegenheit wurde von Jesus wahrgenommen, um die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit auf Ihn, als den Welterlöser zu lenken. Er näherte sich der Zeit, wo Sein Leben als Lösegeld für den schuldigen Menschen geopferte werden sollte. Obwohl Er bald verraten und als Übeltäter ans Kreuz genagelt werden sollte, wollte Er doch mit Kundgebungen der Freude und Ehren eines Königs in Jerusalem, dem Ort seines nahenden Opfers, einziehen. Dadurch gab Er einen schwachen Vorgeschmack der Herrlichkeit Seines künftigen Kommens zur Welt als König Zions. Es war Jesu Absicht, die Aufmerksamkeit auf sich als krönendes Opfer zu ziehen, welches Seinen Auftrag für eine gefallene Welt beendet. Das Volk war in Jerusalem versammelt, um das Passahfest zu feiern, währenddem Er, das sinnbildliche Opferlamm, sich freiwillig als Opfergabe absonderte. Jesus verstand, dass es für die Gemeinde aller kommenden Zeitalter nötig ist, Seinen Tod für die Sünden der Welt zum Thema tiefen Denkens und Studierens zu machen. Jede Tatsache, die damit verbunden ist, sollte geprüft werden, bis es keinen Zweifel mehr gibt. Es war deshalb notwendig, dass die Augen aller Menschen auf Ihn gelenkt würden, damit die Veranschaulichungen, die Seinem grossen Opfer vorangingen, die Aufmerksamkeit aller auf das Opfer selbst lenkten. Nach einer solchen Kundgebung, wie diejenige, die Sein Einzug in Jerusalem begleitete, würden alle Augen seinem schnellen Fortschreiten, bis zum schliesslichen Ende, folgen. Die Aufsehen erregenden Ereignisse dieses triumphalen Rittes, waren dafür ausersehen, das Gespräch aller Zungen zu sein und Jesus jedermann bewusst zu machen. Nach Seiner Kreuzigung würde diese Begebenheit mit Seinem Verhör und Tod in Zusammenhang gebracht; Prophezeiungen würden erforscht werden und die Tatsache ans Licht bringen, dass Er wahrlich der Messias war. Bekehrungen zum Glauben an Jesus würden sich in allen Ländern vermehren. In dieser einzigen triumphalen Szene Seines irdischen Lebens hätte der Erlöser auftreten können, begleitet von himmlischen Engeln und angekündigt durch die Posaunen Gottes. Aber Er blieb dem Leben der Demut, welches Er angenommen hatte, treu, indem Er die Last der Menschheit auf sich trug, bis Sein Leben dahingegeben wurde für das Leben der Welt. Montag, 31. Januar 2005 Noch nie hatte die Welt einen solchen Triumphzug gesehen. Kein irdischer Sieger hatte je einen ähnlichen Zug angeführt. Nicht trauernde Gefangene als Beute königlicher Tapferkeit waren das Besondere dieses Zuges, sondern den Heiland umgaben die herrlichen Zeugen Seines Dienstes der Liebe für eine gefallene Menschheit. Es waren Gefangene der Sünde, die Er aus der Gewalt Satans befreit hatte und die Gott für ihre Errettung priesen. Blinde, denen Er das kostbare Augenlicht wiedergeschenkt hatte, schritten dem Zug voran, und Stumme, deren Zunge Jesus gelöst hatte, jauchzten das lauteste Hosianna. Krüppel, die Er geheilt hatte, sprangen vor Freude und waren die Eifrigsten beim Brechen und Schwenken der Palmzweige vor dem Heiland. Die Witwen und Waisen priesen den Namen Jesu für Seine Barmherzigkeit, die Er an ihnen getan hatte, und die Aussätzigen, die Er gereinigt hatte, breiteten ihre unbefleckten Kleider auf seinen Weg und feierten Ihn als König der Herrlichkeit! Es befanden sich auch jene in der Menge, die Jesu Stimme aus dem Todesschlaf erweckt hatte, und Lazarus, dessen Leib bereits in Verwesung übergegangen war und der sich nun der herrlichen Stärke seiner Mannhaftigkeit freute, führte das Tier, auf dem der Heiland ritt. Das Leben Jesu, S.565 Redemption: or the Teachings of Christ, the Anointed One, S.118-119 Was sah Er [Christus], als Er auf den Tempelhof blickte, der sich in einen Marktplatz verwandelt hatte? Sie verkauften denen, die Gott für ihre Sünden ein Opfer bringen wollten, Ochsen, Schafe und Tauben. Unter der Menge gab es viele Arme. Man hatte sie gelehrt, dass sie Gott eine Gabe und ein Opfer darzubringen hätten, damit ihre Sünden vergeben werden. Christus sah die Armen, Bekümmerten und Heimgesuchten in Schwierigkeiten und Bestürzung, weil sie nicht genügend Mittel besassen, um auch nur eine Taube für eine Gabe zu kaufen. Die Blinden, die Lahmen, die Tauben und die Betrübten mussten in Leid und Kummer verharren. Sie sehnten sich danach, ein Opfer für ihre Sünden darzubringen, weil aber die Preise so unverschämt waren, konnten sie es sich nicht leisten. Es schien, als gäbe es für sie keine Chance, Vergebung ihrer Sünden zu erlangen. Sie wussten, dass sie Sünder waren und ein Opfer benötigten, aber wie konnten sie dieses erwerben? Christi prophetisches Auge sah in die Zukunft, nicht nur Jahre voraus, sondern Zeitalter und Jahrhunderte. Er sah den Niedergang Jerusalems und die Zerstörung der Welt. Er sah wie Priester und Herrscher und Männer in hohen Stellungen den Notdürftigen ihr Recht verweigern und wie sie sogar verbieten würden, den Armen das Evangelium zu predigen. In den Tempelhöfen waren die Priester in ihre Tempelgewänder gehüllt, dies zur Schau, und um ihre Stellung als Priester Gottes zu unterstreichen. Die Kleider Christi waren befleckt von der Reise. Er hatte das Aussehen eines jungen Galiläers, und doch konnte Sonntag, 30. Januar 2005 Wenn wir in den Fussstapfen Jesu folgen, werden wir dem Wort gehorsam sein. Christus befiehlt Seinen Nachfolgern die Verheissung an: „Gleichwie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibet in meiner Liebe!“ (Johannes 15:9) Zeigt durch eure Lebensweise euren Glauben an mich, und lasst die Welt und das himmlische Universum Zeugen sein, wie ihr euch meiner Liebe erfreut. Wenn ihr meinen Worten gehorcht, werdet ihr mich ehren. „Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe.“ (Johannes 15:10) Durch Christus kam die Unterwerfung des Menschlichen dem Göttlichen gegenüber zustande. Er bekleidete Seine Gottheit mit Menschsein, und stellte Seine eigene Person unter den Gehorsam der Gottheit. Satan hatte Adam und Eva versucht, sie glauben zu machen, dass sie wie Götter sein werrden. Jedoch Christus fordert die Menschheit auf, der Gottheit zu gehorchen. In Seinem Menschsein war Christus allen Geboten Seines Vaters gehorsam. 1 Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/ niemand, als Er die Geisel aus Stricken in die Hand nahm und auf den Stufen des Tempels stand, der Autorität widerstehen, mit der Er sprach, als Er sagte: „Traget das von dannen“ (Johannes 2:16b) und die Tische der Geldwechsler umstiess, und die Schafe und Ochsen hinaustrieb. Das Volk schaute Ihn gefesselt an, denn Gottheit blitzte in Seinem Menschsein auf. Eine solche Würde und Autorität war auf dem Antlitz Christi sichtbar, dass sie überzeugt waren, dass Er mit himmlischer Macht bekleidet war. Sie waren ja belehrt worden, grossen Respekt vor den Propheten zu haben, und die Macht, die Christus zeigte, überzeugte viele, die ihre Herzen nicht vor der Überzeugung verschlossen hatten, dass Er von Gott gesandt war. Einige sagten: „ Er ist der Messias“. Und jene, welchen Er sich offenbarte, waren tatsächlich überzeugt, dass Er der von Gott gesandte Lehrer war. Aber jene, die die Stimme des Gewissens erstickten, die sich nach Reichtum sehnten und entschlossen waren, ihn zu erwerben, egal in welcher Weise, verschlossen die Türe ihres Herzens vor Ihm. Die Geldwechsler, die dort waren, um das römische Geld für dasjenige zu wechseln, das im Tempel gebraucht werden musste, waren mit Seinem Wirken unzufrieden. Ihre Ware war Diebstahl am Volk, und sie hatten aus dem Haus Gottes eine Räubergrube gemacht. Diese Männer sahen in Christus einen Boten der Rache, flohen vom Tempel so, als wären bewaffnete Soldaten hinter ihnen her. Auch die Priester und Obersten flohen bestürzt, ebenso die Händler. Auf ihrer Flucht trafen sie andere auf dem Weg zum Tempel und rieten ihnen umzukehren. Sie teilten mit, dass ein Mann, welcher Autorität besass, die Ochsen und Schafe weggetrieben und sie selbst vom Tempel vertrieben habe. Review and Herald, 27. August 1895 behindern sie unfähig zu machen, ihre mörderischen Absichten auszuführen. Als sie versuchten das Volk aufzuhetzen, indem sie Christus anklagten und brandmarkten, fanden sie heraus, dass die Sympathien des Volkes zu Jesu Gunsten waren. Seine Worte hatten die Menge als Worte der Wahrheit beeindruckt, und sie glaubten, dass Er ein von Gott gesandter Prophet sei. Signs of the Times, 17. Februar 1898 Mittwoch, 2. Februar 2005 Dieser Brauch bedeutet uns viel. Gott möchte, dass wir uns das ganze Bild vergegenwärtigen, nicht nur die äusserliche Reinigung. Diese Lektion bezieht sich nicht nur auf die eine Handlung. Sie soll vielmehr die grosse Wahrheit offenbaren, dass Christus ein Beispiel dafür ist, was wir durch Seine Gnade im Umgang miteinander sein sollen. Diese Lektion zeigt, dass das ganze Leben mit demütigem, gläubigem Dienst erfüllt sein soll. Die Handlung der Fusswaschung veranschaulicht deutlich die Notwendigkeit wahrer Demut. Während die Jünger sich um den höchsten Platz im verheissenen Reich stritten, führte Christus das Amt eines Dieners aus, indem Er die Füsse derer wusch, die ihn HERR nannten. Er, das reine, fleckenlose Lamm Gottes, brachte sich selbst als Sündopfer dar, und als Er das Passahlamm mit Seinen Jüngern ass, setzte Er dem langjährigen Opferdienst ein Ende. An die Stelle dieser nationalen Festlichkeiten, vom jüdischen Volke hoch beachtet, setzte Er eine Gedächtnishandlung ein: den Brauch der Fusswaschung und des Abendmahls, welche Seine Nachfolger allezeit und allerorts halten sollten. Dieser Brauch sollte stets Christi Handlung wiederholen, auf dass alle sehen, dass wahrer Dienst selbstloses Dienen erfordert. Bibelkommentar, S.342 Dienstag, 1. Februar 2005 Durch Seine wunderbaren Heilungen hatte Christus die Fragen der Priester und Obersten beantwortet. Er hatte ihnen Beweise Seiner Autorität gegeben, denen man nicht widersprechen konnte. Aber es waren nicht die erwünschten Beweise. Sie warteten darauf, dass Jesus selbst verkünde, göttliche Autorität zu besitzen, um so Seine Worte falsch auslegen und das Volk gegen Ihn aufhetzen zu können. Sie wünschten Seinen Einfluss zu zerstören und Ihn zu töten. Christus wusste, dass wenn dieses Volk in Ihm nicht Gott erkennen kann, es Seiner Versicherung, dass Er der Christus sei, kein Glauben schenkt. Sie sahen die Kranken geheilt, die Toten zum Leben auferstanden. Sie waren Zeugen der Auferstehung des Lazarus, nachdem dieser schon vier Tage im Grabe gelegen hatte. Die moralische Überlegenheit Christi wurde in all Seinen Worten offenbart, auch in jeder Tat der Liebe und der Kraft, aber sie erkannten dies nicht. Sie gedachten Ihn durch Arglist bloss zu stellen und Ihn zu veranlassen, etwas zu sagen, das zu Seiner Verurteilung benutzt werden könnte. Aber Christus umging die von ihnen erhoffte Streitfrage. In der Reinheit und Selbstverleugnung des Lebens von Johannes mussten sie die Kraft Gottes wahrnehmen. Jede Seele kam zur Überzeugung. Wenn sie nicht auf die Warnungen des Johannes achteten, würden sie die Worte Christi nicht beachten. Das Ziel dieser Handlung ist, die Demut unseres HERRN und die Lektionen, die Er im Waschen der Füsse Seiner Jünger gegeben hat, in Erinnerung zu rufen. Im Menschen liegt die Veranlagung, sich selbst höher zu schätzen als sein Bruder, für sich selbst zu arbeiten und zu dienen, die höchste Stellung zu suchen. Oft kommen im Geist, wegen nichts als Kleinigkeiten, üble Vermutungen und Bitternis auf. Die Handlung, die dem Abendmahl vorangeht, dient dazu, diese Missverständnisse zu beseitigen, den Menschen aus seiner Selbstsucht heraus zu holen, herunter von der Selbsterhöhung, zum Geist der Demut, der ihn so weit bringt, fähig zu sein, seinem Bruder die Füsse zu waschen. Es ist nicht nach Gottes Plan, dass die Handlung verzögert werden sollte, nur weil einige unwürdig erscheinen, daran teilzuhaben. Der HERR wusch die Füsse des Judas. Er verweigerte ihm nicht einen Platz am Tisch, obwohl Er wusste, dass er diesen verlassen würde, um seinen Teil im Verrat seines HERRN auszuführen. Es steht keinem menschlichen Wesen zu, zu bestimmen, wer würdig oder unwürdig ist. Niemand kann die Geheimnisse der Seele lesen. Es steht niemandem zu, zu sagen: „Ich will nicht an dieser Handlung teilnehmen, wenn jener auch dabei ist.“ Gott hat es auch keinem Menschen überlassen, zu bestimmen, wer sich bei diesen Gelegenheiten einfinden soll. Die Handlung der Fusswaschung wurde von Christus besonders anbefohlen. Bei diesen Gelegenheiten ist der Heilige Geist anwesend, um Zeugnis und das Siegel auf seine Handlung zu legen. Er ist da, um das Herz zu überzeugen und zu besänftigen. Er bringt die Gläubigen zusammen und macht sie eins im Herzen. Sie kommen dazu zu fühlen, dass Christus tatsächlich anwesend ist, um all den Unrat, der sich angesammelt hat, und so die Herzen der Kinder Gottes von Ihm trennt, wegzuwischen. Review and Herald, 22. Juni 1897 Review and Herald, 13. Februar 1900 „Und da die Hohenpriester und Pharisäer seine Gleichnisse hörten, verstanden sie, dass er von ihnen redete. Sie trachteten danach, wie sie ihn griffen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.“ (Matthäus 21:45-46) Christi Auslegung war so klar, dass diese nicht missverstanden oder falsch angewendet werden konnte. Ungeachtet ihrer eigenen Blindheit konnten sie doch nicht umhin, zu sehen, dass Christus sie rügte. Sie erkannten ihre eigenen Methoden und Gewohnheiten. Aber führte das Bild, das ihnen vorgehalten wurde dazu, ihren eigenen sündhaften Weg einzusehen und sie zur Bekehrung zu bringen? Nein, denn ihre Herzen waren mit Hass und Mord angefüllt. Ungeachtet des Urteils, das sie über die untreuen Verwalter aussprachen, waren sie bereit, das Gleichnis selber zu verwirklichen, indem sie sagten: „Das ist der Erbe; kommt, lass uns ihn töten.“ (Matthäus 21:38b) „Und sie trachteten danach, wie sie ihn griffen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk….“ (Matthäus 21:46a+b) Gott brauchte Seine Macht, um die Priester zu Mögen alle in der grenzenlosen Liebe Christi einen geduldigen Heiland sehen, der dem Sünder jeden Anreiz gibt, Ihn anzunehmen, zu bereuen und zu wünschen, von der Beschmutzung der Sünde gereinigt zu werden. Wir müssen verstehen, dass wir uns nicht von jemandem lösen sollten, den wir in Unrecht und Sünde vermuten, und nicht jeglichen Umgang mit ihm abbrechen sollten und unsere 2 Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/ Vermutungen breitschlagen. Das Vorbild Christi wird keinen in solchen Schlussfolgerungen unterstützen. Manch eine Seele könnte durch weitere Anstrengungen von Seiten ihres Bruders gerettet werden, aber eine unüberlegte Trennung von ihm setzt ihn den Versuchungen Satans aus und stösst ihn auf des Teufels Schlachtfeld; das ist nicht die Methode Christi. Jesus suchte wiederherzustellen und nicht zu zerstören. Er, der die Füsse Seiner Jünger wusch, war die Majestät des Himmels. Die seit Ewigkeit gespeicherte Liebe trug Er in Seinem Herzen. Er war in der Jünger Mitte, als einer der dient; indem Er ihnen die Füsse wusch, gab Er ihnen den Beweis, jeglichen Dienst auszuführen, wie erniedrigend er auch sei und aus ihnen Miterben aller ewigen Reichtümer des himmlischen Schatzes zu machen. Review and Herald, 14. Juni 1898 zitterte in Seiner Hand. In dieser schrecklichen Krise, als alles auf dem Spiel stand, kam der mächtige Engel, der in der Gegenwart Gottes steht, an Christi Seite, nicht, um den Kelch aus Seiner Hand zu nehmen, sondern um Ihn zu stärken diesen zu trinken, und dies mit der Zusicherung der Liebe Seines Vaters. Christus trank den Kelch, und aus diesem Grund können Sünder zu Gott kommen und Vergebung und Gnade finden. Aber diejenigen, die Christi Herrlichkeit teilen wollen, müssen auch an Seinem Leiden teilhaben. Letter 66, 10. Februar 1906, to Elder und Misses Haskell Donnerstag, 3. Februar 2005 Als sich der Sohn Gottes im Garten Gethsemane zum Gebet niederbeugte, trieb das Todesringen Seiner Seele den Schweiss wie grosse Blutstropfen aus Seinen Poren. An diesem Ort umgab Ihn das Grauen tiefer Finsternis. Die Sünden der Welt lasteten auf Ihm. Er litt an Stelle der Menschheit als Übertreter des göttlichen Gesetzes. Gethsemane wurde zur Stätte der Versuchung. Das göttliche Licht wich von Ihm, und Er war den Mächten der Finsternis ausgeliefert. In Seiner Herzensangst warf Er sich auf die kalte Erde. Er empfand den Unwillen Seines Vaters. Der Kelch des Leidens war den schuldigen Menschen von den Lippen gerissen. Christus trank ihn selbst, um dadurch den Menschen den Kelch des Segens reichen zu können. Der Zorn, den eigentlich der Mensch verdient hätte, entlud sich nun auf Christus. Hier im Garten Gethsemane zitterte der geheimnisvolle Kelch in Seinen Händen. Jesus hatte oft mit Seinen Jüngern in Gethsemane Zuflucht gesucht, um über alles nachzudenken und zu beten…. Nie zuvor hatte der Heiland diese Stätte mit einem so leiderfüllten Herzen aufgesucht. Es war kein körperlicher Schmerz, der den Sohn Gottes erbeben liess…. Die Sünden einer verlorenen Welt lasteten auf Ihm mit drückender Schwere. Das Gefühl gottväterlichen Zorns, als Folge der Sünde, zerriss Sein Herz in heftigen Todesqualen und trieb grosse Blutstropfen auf Seine Stirn…. Schatzkammer der Zeugnisse Band 1, S.202-203 Wir können uns nur eine schwache Vorstellung von dem unsagbaren Leiden des Gottessohnes in Gethsemane machen, als Er sich von Seinem Vater getrennt sah, weil Er die Sünden der Menschheit auf sich genommen hatte. Er wurde für die gefallene Menschheit zur Sünde. Das Gefühl, dass sich die Liebe Seines Vaters von Ihm zurückgezogen hatte, liess Seine verängstigte Seele diese traurigen Worte ausstossen: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod…!“ (Matthäus 26:38)…. Schatzkammer der Zeugnisse Band 1, S.206 Der Sohn Gottes war der Ohnmacht, dem Tode nahe. Der Vater sandte einen Seiner Boten, um den göttlichen Dulder zu stärken und zu kräftigen, damit Er den blutbefleckten Weg gehen konnte. Die Menschen verständen besser, warum Gott die Sünde so verdammt, wenn sie die Bestürzung und die Trauer der Engelheere gesehen hätten, die in stillem Schmerz zusahen, als der Vater die Strahlen Seines Lichts, Seiner Liebe und Seiner Herrlichkeit von Seinem eingeborenen Sohn nahm. Schatzkammer der Zeugnisse, Band 1, S.206 Als dem Heiland im Garten Gethsemane der Kelch des Leidens in die Hand gegeben wurde, kam der Gedanke in Ihm auf: Sollte Er ihn trinken oder sollte Er die Welt in der Sünde umkommen lassen? Sein Leiden war für menschliche Überlegung zu gross. Als die Seelenangst über Ihn kam „ward aber sein Schweiss wie Blutstropfen, die fielen auf die Erde.“ (Lukas 22:44b) Der geheimnisvolle Kelch 3 Web Seite: www.adventverlag.ch/egw/