Prof. Dr. L. Kramer Dipl.-Math. F. Magata WS 2006/07 11. Übung zur Algebra I (Abgabe: bis 12.01.2007, 12 Uhr in die ”F”-Zettelkästen im Hörsaalgebäude) 43. Zeigen Sie, daß der Ring Z[e 2πi 3 ] ⊂ C bezüglich δ(z) := z z̄ euklidisch ist. 44. Sei K ein Körper. Zeigen Sie, daß es in K[X] unendlich viele normierte Primelemente gibt, die paarweise nicht assoziiert zueinander sind. Zwei Ringelemente r, s ∈ R heißen assoziiert, wenn es ein q ∈ R∗ gibt mit r = qs. Ein Polynom f ∈ R[X] mit deg(f ) = n heißt normiert, falls der Koeffizient von X n gleich 1 ist. 45. Bestimmen Sie alle irreduziblen Polynome in Z/2[X] vom Grad kleiner gleich vier. 46. Beweisen Sie, daß die folgenden Polynome in Q[X] irreduzibel sind: a) x2 + 343x + 350, b) x3 − 6x2 + 12x + 4, c) 8x3 − 6x + 1, d) x5 + 3x4 + 5x3 + 49x2 + 248x + 945. 47. Lösen Sie die folgenden simultanen Kongruenzen: mod 13 a≡5 a ≡ 10 mod 21 für a ∈ Z. a) a≡7 mod 37 f ≡ (X − 1)2 mod (X 2 + 2)2 b) für f ∈ Q[X]. f ≡X +7 mod X 3 − 1 (∗) Beweisen Sie: a) Ein Ring ist genau dann noethersch, wenn jedes Ideal von endlich vielen Elementen erzeugt wird. b) Sie wissen bereits, daß die folgenden Inklusionen gelten: {euklidische Ringe} ⊆ {Hauptidealringe} ⊆ {faktorielle Ringe}. Zeigen Sie jeweils anhand eines Beispiels, daß alle Inklusionen echt sind. -2(∗) Sei G eine P abzählbare Gruppe. Für eine beliebige Abbildung ϕ : G → C sei |ϕ|1 := g∈G |ϕ(g)| ∈ R ∪ {+∞}. Sei dann L1 (G) := {ϕ : G → C | |ϕ|1 < ∞}. Dies ist ein Banachraum. Jedes ElementPϕ von CG, dem Gruppenring von G über C, läßt sich eindeutig schreiben als ϕ = rk=1 λk gk mit geeigneten λk ∈ C \ {0} und paarweise verschiedenen gk ∈ G. Wir definieren eine Abbildung ∗ : CG → CG durch Pr Pr −1 k=1 λk gk 7→ k=1 λ̄k gk . Zeigen Sie: P P a) CG ist ein dichter Teilraum von L1 (G). Für ϕ = rk=1 λk gk gilt |ϕ|1 = rk=1 |λk |. b) In CG gelten für alle ϕ, ψ ∈ CG und λ ∈ C die folgenden Relationen: (1) (ϕ + ψ)∗ = ϕ∗ + ψ ∗ , (ϕ · ψ)∗ = ψ ∗ · ϕ∗ , (λϕ)∗ = λ̄ϕ∗ , (ϕ∗ )∗ = ϕ. (2) |ϕ · ψ|1 ≤ |ϕ|1 |ψ|1 , |ϕ∗ |1 = |ϕ|1 . c) Die Multiplikation · im Gruppenring CG und ∗ sind stetige Abbildungen und lassen sich nach a) und b) stetig auf L1 (G) fortsetzen. Ferner gelten in L1 (G) die Relationen aus b). Bemerkung: (L1 (G), +, ·, ∗ ) ist damit eine involutive Banach-Algebra. P (∗) Sei R ein Ring und r : Z → R, n 7→ n · 1R = nk=1 1R . Zeigen Sie: a) r ist ein Ringhomomorphismus und P := Bild(r) ist (als Gruppe) zyklisch. Ferner ist P der kleinste Unterring von R, d.h. P ist in jedem Unterring von R enthalten und ist somit der Durchschnitt über alle Unterringe von R. Insbesondere gilt char(R) = char(S) für jeden Unterring S von R. Die Charakteristik char(R) von R ist der nichtnegative Erzeuger von Kern(r). Das Bild P von r heißt der Primring von R. b) Es gilt char(R) = 0 genau dann, wenn r injektiv ist und char(R) = 1 genau dann, wenn R der pathologische Ring ist. Ferner ist char(R) eine Primzahl, falls R keine Nullteiler enthält und char(R) 6= 0, 1 ist. c) Ist R0 ein weiterer Ring mit Primring P 0 und ist ϕ : R → R0 ein Homomorphismus, so gilt ϕ(P ) ⊆ P 0 . k k k k k k d) Ist char(R) = p prim, so gilt: (a + b)p = ap + bp und (a − b)p = ap − bp für alle a, b ∈ R und k ∈ N. Insbesondere ist x 7→ xp ein Endomorphismus von R. Ist dies ein Automorphismus? (∗) Sei nun R = K ein Körper. Dann gilt: a) char(K) = p > 0 ⇔ P ' Fp (wobei Fp der Ring Z/p ist) und char(K) = 0 genau dann, wenn der kleinste Unterkörper von K isomorph zu Q ist. b) Sei char(K) = p > 0 und |K| endlich. Dann ist p − 1 ein Teiler von |K| − 1. Frohe Weihnachten und ein guter Rutsch ins Neue Jahr!