TU Ilmenau, Fakultät IA Institut für Theoretische Informatik FG Komplexitätstheorie und Effiziente Algorithmen Prof. Dr. (USA) Martin Dietzfelbinger, Dipl.-Inf. U. Schellbach http://www.tu-ilmenau.de/fakia/RA WS08.html Randomisierte Algorithmen“ ” Übungsblatt 5, WS 2008/09 Besprechung: Freitag, den 23.01.2009 (Mit Möglichkeit zum Vorrechnen.) Aufgabe 1 (Berechnen eines multiplikativen Inversen) Man berechne das multiplikative Inverse von 10 in Z17 , nach zwei in der Vorlesung angegebenen Methoden: (a) Finde x, y mit 10x + 17y = ggt(10, 17) = 1. (Algorithmus 5.2) (b) Berechne 1015 mod 17. (Algorithmus 5.3) Wieso ergibt sich jedesmal ein multiplikatives Inverses? Aufgabe 2 (Quadratwurzeln berechnen) (a) Man zeige mit dem Eulerschen Kriterium (Algorithmus 5.4), dass 2 in Z17 ein quadratischer Rest ist. (b) Man führe den randomisierten Algorithmus für das Finden einer Quadratwurzel modulo 17 (Algorithmus 5.5) für a = 2 durch. Aufgabe 3 (Nichttriviale Quadratwurzeln der 1) Man ermittle 4 Zahlen in a ∈ {1, . . . , 20} mit a2 mod 21 = 1. (Folgerung: 21 ist keine Primzahl!) Aufgabe 4 (Fermat-Test mit 2 und 3) Man verifiziere, dass 2340 mod 341 = 1 und 3340 mod 341 6= 1 ist. Folgerung: 341 ist keine Primzahl. Aber die Zahl a = 2 hilft nicht dabei, dies festzustellen. Aufgabe 5 Es seien X1 , . . . , Xn unabhängige Zufallsvariable mit Pr(Xi = 1) = Pr(Xi = −1) = 12 . Sei X = X1 + · · · + Xn . Offensichtlich ist E(X) = 0. Wir fragen, mit welcher Wahrscheinlichkeit X weit von diesem Mittelwert entfernt ist. (a) Berechnen Sie Var(X) und benutzen Sie die Chebychev-Ungleichung, um eine Abschätzung der Form Pr(|X| ≥ a) ≤ . . . zu erhalten, für a > 0. 2 /2 (b) Zeigen Sie: Für t > 0 beliebig gilt E(etXi ) < et . Hinweis: Man kann den Erwartungswert explizit hinschreiben. Man ermittelt die Taylor2 reihen der beiden Summanden und von et /2 und schätzt ab. 2 n/2 (c) Folgern Sie aus (b): Für t > 0 beliebig gilt E(etX ) < et . Mit der verallgemeinerten Markov-Ungleichung aus der Vorlesung folgert man aus (c) und (b): Pr(X ≥ a) ≤ E(etX ) 2 ≤ et n/2−ta . eta 2 n/2−ta (d) Finden Sie zu gegebenem a den Wert t, der et 2 Schranke für Pr(X ≥ a). [Resultat: e−a /2n .] minimiert. Folgern Sie eine obere 2 Randomisierte Algorithmen“ ” Übungsblatt 5, WS 2008/09 (e) Was kann man über Pr(X ≤ −a) und über Pr(|X| ≥ a) sagen? Formulieren Sie eine Aussage und beweisen Sie sie. (f) Vergleichen Sie Ihr Ergebnis aus (e) mit dem aus (a) und mit dem, das man durch Anwenden der Hoeffding-Schranke auf 12 (X1 + 1), . . . , 21 (Xn + 1) erhält. Aufgabe 6 (Balanciertes Einfärben von Mengen) (Anschluss an Aufgabe 5. Wir wollen einen randomisierten Algorithmus für ein Problem angeben, das bei der Versuchsplanung auftritt.) Gegeben ist eine Matrix A = (aij ) 1≤i≤n mit Einträgen aus {0, 1}. Wir wollen die Spalten 1≤j≤m mit Vorzeichen versehen (gegeben durch einen Vektor b ∈ {1, −1}m ) derart dass die Einträge c1 , . . . , cn von c = A · b möglichst geringen Absolutbetrag haben. Ausgeschrieben: ci = ai1 b1 + · · · + aim bm , für 1 ≤ i ≤ n. Ziel: minimiere kA · bk∞ = max{|ci | | 1 ≤ i ≤ n}. Interpretation: Die Zeilen von A entsprechen n Teilmengen S1 , . . . , Sn von M = {1, . . . , m}. Wir wollen jedes Element von M rot (1) oder grün (−1) anstreichen und zielen dabei darauf, dass in jeder Menge Si der Unterschied zwischen der Anzahl der roten und der grünen Elemente möglichst klein ist. Algorithmus: Wähle b1 , . . . , bm aus {1,√ −1} zufällig. (a) Zeigen Sie: Für jedes i gilt Pr(|ci | ≥ 4m ln n) ≤ 2/n2 . √ Hinweis: Es sei k die √ Anzahl der 1-Einträge in (ai1 , . . . , aim ). Wenn k ≤ 4m ln n, ist nichts zu 5 an. zeigen. Wenn k > 4m ln n, wendet man Aufgabe √ (b) Zeigen Sie: Pr(max{|ci | | 1 ≤ i ≤ n} ≥ 4m ln n) ≤ 2/n. Eine zufällige Vorzeichenwahl führt dazu, dass mit großer Wahrscheinlichkeit √ in keiner der Mengen Si der Unterschied zwischen roten und grünen Elementen größer als 4m ln n wird.