Mit Zellen statt Skalpellen - Bundesverband Deutscher Pathologen

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Pressemitteilung
1. März 2007
Krebs früh erkennen und Operationen vermeiden
Die Arbeit der Pathologen besteht vor allem darin, Krebs und andere Krankheiten
möglichst frühzeitig zu erkennen. Dazu untersucht der Pathologe Proben aus dem
menschlichen Körper. Gewebeproben, wie Haut und Teile innerer Organe werden
histopathologisch analysiert. Der Pathologe kann aber auch einzelne Zellen
untersuchen. Das Verfahren wird als Cytopathologie bezeichnet. Mit dieser sanften
Methode zur Krebsdiagnostik beschäftigt sich das Buch „Mit Zellen statt Skalpellen“
von Prof. Dr. med. Alfred Böcking aus Düsseldorf, Vorstandsmitglied des
Berufsverbandes Deutscher Pathologen.
Gemeinsam mit der Gmünder Ersatzkasse als Herausgeber der Schrift hat Prof. Böcking,
einer der angesehensten Spezialisten für die Krebsfrüherkennung, sein neues Buch heute in
Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses Buch erklärt, wie Pathologen einen
Krebsverdacht in vielen Körperregionen mit Hilfe moderner mikroskopischer Methoden
überprüfen können – an Zellen, die schmerzlos entnommen wurden. „Je sanfter ein Verdacht
auf Krebs überprüft werden kann, um so eher werden sich Patienten bei ihrem Arzt
untersuchen lassen“ konstatiert der Autor in der Überzeugung, dass dadurch mehr
Krebserkrankungen frühzeitig erkannt und geheilt werden.
Diese Form der Krebsdiagnostik, die Cytopathologie, hat in Deutschland seit Johannes Müller
und Rudolf Virchow eine lange Tradition. Nun geben methodische Innovationen dem
Verfahren neuen Auftrieb. Ein besonderer Vorteil der Cytopathologie liegt darin, dass man
die für eine Untersuchung benötigten Zellen schmerzfrei von den meisten Schleimhäuten und
aus vielen inneren Organen gewinnen kann. Außerdem sind moderne molekularbiologische
Methoden zur Früherkennung von Krebs besonders gut an Zellen anwendbar. Schließlich
eignet sich die Cytopathologie auch für eine vom Computer unterstützte Absicherung der
Diagnose. Die Ärzte können so eine geeignete Therapie wählen – und bei harmlosen oder
wenig gefährlichen Tumoren eine Operation vermeiden. Dem Patienten bleiben dadurch oft
unangenehme Folgen erspart – im Falle von Prostata-Operationen etwa die Gefahr von
Inkontinenz und Impotenz.
Ein bisher einzigartiges Erfolgsmodell in der Anwendung von Cytopathologie ist die
Früherkennung von Gebärmutterhals-Krebs an einem Abstrich. Seit ihrer Einführung im Jahr
1972 ist die Sterblichkeit an diesem Tumor in Deutschland um etwa 60% gesunken. Würden
mehr Frauen an den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen teilnehmen, müssten noch
weniger an diesem Krebs sterben.
Die Cytopathologie hilft auch, Geld im Gesundheitswesen zu sparen. Sie ist schnell, preiswert
und ersetzt gelegentlich entbehrliche Eingriffe. „Die deutschen Pathologen sind mit ihrem
hohen Ausbildungsstand für eine steigende Nachfrage nach cytologischer Krebsdiagnostik gut
gerüstet“ betont Prof. Dr. med. Werner Schlake, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher
Pathologen, in seinem Vorwort des rund 100 Seiten umfassenden Bandes „Mit Zellen statt
Skalpellen“.
Kontakt: BDP • Bundesgeschäftsstelle Rotthauser Str. 23 • 45879 Gelsenkirchen
0209/15563-15
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0209/15563-0
Abdruck gestattet • Belegexemplare erbeten
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