Ozonproblematik

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Ozonproblematik
Chemie in übergreifenden Zusammenhängen
(LV 13.581)
Julia Fehring
Lena Schreiner
Gliederung
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

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Aufbau der Atmosphäre
Stratosphärisches Ozon
- Die Ozonschicht
- Das Ozonloch
- Auswirkungen des Ozonabbaus
- Politische Maßnahmen
- Ausblick
Bodennahes Ozon
- Entstehung
- die Rolle des Straßenverkehrs und natürlicher Emissionen
- politische Maßnahmen
- Sommersmog auf dem Land
- Schwellenwerte
- Auswirkungen auf den Menschen
Zusammenfassung
Quellen
Aufbau der Atmosphäre
http://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/klima/ozonschicht_2004.pdf
Stratosphärisches Ozon
Die Ozonschicht
Aufbau:
hν
O2
.
O + O2
Abbau:
O3
hν
.
O3 + O
Spurengase: H2O
N2O
Weitere Radikale: NO, Cl, Br
2O
.
O3
λ < 240 nm
.
λ < 310 nm
.OH + H .
N + O.
λ < 185 nm
λ < 320 nm
O2 + O
2O2
2
Stratosphärisches Ozon
Die Ozonschicht
http://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/klima/ozonschicht_2004.pdf
Stratosphärisches Ozon
Die Ozonschicht

Durch den Menschen ein Vielfaches an Chlorradikalen in
der Stratosphäre:
CF3Cl
CF3 + Cl
λ < 220 nm
.

Abfangen durch CH4 und NO2:
.
CH + Cl
.
4
.
CH + HCl
2
ClONO2
.
NO + ClO
3
Stratosphärisches Ozon
Das Ozonloch

Ozonschichtdicke beträgt 400 bzw. 350 DU bei 50 bis 60°
nördlicher bzw. südlicher Breite, 250 DU in Äquatornähe

DU (Dobson Unit): unter Druck- und Temperaturverhältnissen
auf Meeresniveau entspricht 1 DU einer Ozonschichtdicke von 1
mm

Von einem Ozonloch spricht man, wenn der Wert unter 200 DU
sinkt
Stratosphärisches Ozon
Das Ozonloch
Gesamtozon Halley Bay (Antarktis)
Ozonschichtdicke am Hohenpeißenberg
•http://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/klima/ozonschicht_2004.pdf
Stratosphärisches Ozon
Das Ozonloch
•http://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/klima/ozonschicht_2004.pdf
Stratosphärisches Ozon
Das Ozonloch

Die Temperaturen in der Arktis sind ungefähr 10°C höher als in
der Antarktis, so dass sich weniger Wolken bilden, die sich auch
schneller wieder auflösen

Stabiler Polarwirbel wird verhindert

Es wird wesentlich weniger Chlor angereichert, der Ozonabbau
ist geringer
Stratosphärisches Ozon
Auswirkungen

Intensivere UV-B-Einstrahlung, z.B. in Bayern ist der
Ozongehalt in den letzten 30 Jahren um 10% gesunken und die
UV-B-Belastung um 15% gestiegen

Mensch: Zunahme von Hautkrebs-Erkrankungen

Pflanzen: Störung der Photosynthese

Marine Systeme: Rückgang von Fischlarven, Produktionsausfall
bei Meeresalgen

Erdatmosphäre: Abkühlung der Stratosphäre bei gleichzeitiger
Erwärmung der Troposphäre
Stratosphärisches Ozon
Maßnahmen - international

1985 Wiener Konvention

1987 Montreal Protokoll

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1990 London
1992 Kopenhagen
1995 Wien
1997 Montreal
1999 Peking
Stratosphärisches Ozon
Maßnahmen - EU

01.10.2000 EU-Verordung, Nr. 2037/2000

Ausstieg aus Produktion und Verbrauch von H-FCKW

Ausstieg aus Produktion und Verbrauch des Pestizids
Methylbromid

Maßnahmen zur Reduktion von Emission aller
ozonabbauender Substanzen
Stratosphärisches Ozon
Maßnahmen
http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltkontrolle/2001/04_strato.pdf
Stratosphärisches Ozon
Ausblick

Wenn die Abkommen eingehalten werden, könnte sich die
Ozonschicht schrittweise bis Mitte des 21. Jahrhunderts wieder
erholen, d.h. das Niveau der 70er Jahre erreichen.

Allerdings ist die Erholung auch vom atmosphärischen
Vorkommen von Methan, Lachgas und Sulfatpartikeln sowie
von der Klimaerwärmung abhängig.
Bodennahes Ozon
Entstehung

die Troposphäre besteht hauptsächlich aus Stickstoff und
Sauerstoff

Ozon entsteht nicht unmittelbar durch den Menschen
sekundärer Schadstoff

Ozon entsteht unter Einwirkung von Sonnenlicht aus
Vorläuferstoffen
Vorläuferstoffe: Stickstoffoxide (NOx) und leicht flüchtige
organische Substanzen ohne Methan (NM VOC)

VOC (volatile organic compounds) umfasst zahlreiche Einzelverbindungen
Bodennahes Ozon
Entstehung

Ozon ist die Hauptsubstanz des „Sommersmogs“, der außerdem
eine Vielzahl weiterer Luftverunreinigungen wie zum Beispiel
Aldehyde und Peroxide enthält

Ozonbildung und Ozonabbau stehen im Gleichgewicht

Ozonkonzentration vom Verhältnis der Stickstoffoxide NO2
(oxidierte Form) und NO (reduzierte Form) sowie der
Sonneneinstrahlung abhängig
NO2 + O2
NO + O3
hν
NO + O3
NO2 + O2
Bodennahes Ozon
Entstehung

Stickstoffoxide werden zu mehr als 90 Prozent in der reduzierten
Form des NO ausgestoßen
 Ozon kann sich ohne weitere Prozesse nicht wesentlich
anreichern

NM VOC: reagieren mit OH-Radikalen und Sauerstoff zu
Peroxyradikalen
 NO wird zu NO2 oxidiert

reagieren unterschiedlich schnell mit OH-Radikal

besonders leicht reagieren anthropogen erzeugte
Kohlenwasserstoffe, aber auch natürlich entstehende
Kohlenwasserstoffe
Bodennahes Ozon
Entstehung

NM VOC werden etwa zur Hälfte bei der Verwendung von LM
in Industrie, Gewerbe und Haushalten freigesetzt (Farben,
Lacke, u. Ä.

Methan ist die mengenmäßig häufigste Einzelverbindung der
VOC in der Atmosphäre
sehr langsame Reaktion mit OH-Radikalen, kaum wichtig
als Vorläuferstoff für Ozon
Bodennahes Ozon
Entstehung
http://www.umweltministerium.nrw.de/sites/arbeitsbereiche/immission/pdf/ozon/entstehung.pdf
Die Rolle des Straßenverkehrs und
natürlicher Emissionen

wichtigste Vorläuferstoffe von bodennahem Ozon sind
Stickstoffoxide (NOx) und leicht flüchtige organische Substanzen
ohne Methan (NM VOC)

bei den Stickstoffoxiden ist der Hauptemittent der Straßenverkehr

bei den NM VOC macht die Anwendung von Lösemitteln, gefolgt
vom Straßenverkehr, den größten Anteil aus

Im Jahr 2000 wurden in der Bundesrepublik Deutschland circa 1,6
Millionen Tonnen NOx emittiert (circa 62 % vom Verkehr, rund 36 %
von Feuerungsanlagen)
Die Rolle von Straßenverkehr und
natürlichen Emissionen

Im Jahr 2000 lag in Deutschland der Anteil des Straßenverkehrs
an NM VOC bei 21 Prozent von insgesamt 1,6 Millionen
Tonnen

Der Anteil an NM VOC von Industrie,Gewerbe und privaten
Haushalten lag bei 63 Prozent

Der Anteil natürlicher Stickstoffoxid-Emissionen ist gegenüber
den anthropogen verursachten im Jahresmittel gering

leicht flüchtigen organischen Substanzen sind öfter natürlichen
Ursprungs
Die Rolle von Straßenverkehr und
natürlichen Emissionen

Dabei handelt es sich überwiegend um reaktive
Kohlenwasserstoffe wie Terpene und Isoprene aus Wäldern und
Grünflächen

natürliche Emissionen der Wälder nehmen mit sommerlichen
Temperaturen stark zu

Rückgang des Ausstoßes von Stickstoffoxiden von 1990 bis 2003
um 50%, Rückgang von flüchtigen Kohlenwasserstoffen um
59%
Politische Maßnahmen





Genfer Luftverunreinigungskonvention von 1979 (1985, 1991,
1999)
Verminderung der Vorläuferstoffe
Keine regionale Begrenzung der Maßnahmen
Richtlinie 2001/81/EG vom 23.10.2001
Stickstoffoxid: 1051 kt
 NM VOC: 995 kt
Emissionsminderung um etwa drei Viertel gegenüber 1990
Sommersmog auf dem Land

Ozon als auch seine Vorläuferstoffe können je nach
Windverhältnissen über mehrere Hundert Kilometer
transportiert werden

Ozonbildung benötigt relativ viel Zeit
 erhöhte Ozonwerte treten meist erst viele Kilometer
entfernt der Vorläuferstoffe auf
 Randgebiete von Ballungszentren besonders betroffen
von erhöhten Ozonwerten
Sommersmog auf dem Land

In der Stadt: Ozonproduktion kommt nachts aufgrund von
fehlender Sonneneinstrahlung und dem abendlichen Verkehr
(Anstieg der NO-Konzentration) zum Erliegen
 Ozonabbau

Auf dem Land: kaum Quellen für Stickstoffoxide
 Ozon kann kaum abgebaut werden
 höhere Tagesmittel als in der Stadt
Schwellenwerte
Ozonwert
<110 µg/m3
ab 180 µg/m3
ab 200 µg/m3
ab 240 µg/m3
Datenquelle: www.env-it.de/luftdaten
Maßnahme/
Auswirkung
Keine Gefahr
Unterrichtung der
Bevölkerung
Reizungen der
Schleimhäute u. Ä.
Warnung der
Bevölkerung
Auswirkungen auf den Menschen

„Sommersmog“ enthält eine Vielzahl von Reizstoffen

Reizung der Augen und Schleimhäute kommt weniger von
Ozon, sondern vielmehr von den gut wasserlöslichen Substanzen
 Peroxyacetylnitrat (PAN), Peroxybenzoylnitrat (PBN),
Acrolein und Formaldehyd

gesundheitlich ist Ozon bedenklicher

Ozon reagiert in den oberen Atemwegen und in der Lunge
(Zerstörung von Zellmembranen)
Zusammenfassung

Die Ozonmoleküle in beiden Schichten der Erdatmosphäre sind
identisch, haben aber vollkommen unterschiedliche Effekte auf
Mensch und Ökosystem.

Stratosphärisches Ozon absorbiert den Großteil der schädlichen
UV-B-Strahlung der Sonne und ist damit Voraussetzung für die
Existenz von Leben auf der Erde.

Wenn Ozon allerdings mit Lebewesen in direkten Kontakt tritt,
ist es aufgrund seiner großen chemischen Reaktivität schwer
schädlich.
Diskussion




Wie seht Ihr die Zukunft?
Welche politischen Maßnahmen müssen noch
ergriffen werden?
Fühlt Ihr Euch „bedroht“ durch Ozon?
Ist es gerechtfertigt, Industrie und Kraftverkehr
wegen zu hoher Ozonwerte einzuschränken?
Quellen
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Römpp kompakt - Basislexikon Chemie, Autorenkollektiv, Georg Thieme
Verlag, Stuttgart 1998, Band 3
Physische Geographie, Alan H. Strahler, Arthur N. Strahler, Ulmer Verlag,
Stuttgart 2002, 2. Auflage
http://www.chemievorlesung.uni-kiel.de/1992_umweltbelastung/
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/ozon.htm
:
http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltkontrolle/20
http://www.bayern.de/lfu/umwberat/data/klima
/ozonschicht_2004.pdf
http://www.umweltministerium.nrw.de/sites/arbeitsbereiche/immiss
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