Mitomycin®/Vinorelbine in der Therapie des fortgeschrittenen nicht

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Universitätsklinikum Ulm
Zentrum für Innere Medizin
Klinik für Innere Medizin II
Ärztlicher Direktor:
Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer
Mitomycin®/Vinorelbine in der Therapie des
fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinoms bei chemotherapeutisch
vorbehandelten Patienten
Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin der Medizinischen
Fakultät der Universität Ulm
vorgelegt von
Felix Johannes Godde
Geboren in Stuttgart
2011
Amtierender Dekan:
Prof. Dr. Thomas Wirth
1. Berichtserstatter:
PD Dr. Martin Hetzel
2. Berichtserstatter:
Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer
Tag der Promotion:
15.06.2012
WIDMUNG
Meiner Frau Susanne
sowie meinen Kindern Laura Maria, Elias Emanuel Wolfgang und Magdalena
Sophia
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis .................................................................... II
1. Einleitung ....................................................................................... 1
1.1 Einführung ........................................................................................................ 1
1.2 Epidemiologie und Ätiologie: ............................................................................ 2
1.3 Histopathologie und Stadien:............................................................................ 3
1.4 Die Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms
im Stadium IIIB-IV……………………………………………………………………...…4
1.5 Ziel der Untersuchung ...................................................................................... 6
2. Material und Methoden .................................................................. 7
2.1 Ethische, gesetzliche und administrative Regelungen ..................................... 7
2.2 Studiendesign................................................................................................... 9
2.3 Medikation ...................................................................................................... 10
2.4 Abbruchkriterien ............................................................................................. 11
2.5 Untersuchungsplan ........................................................................................ 12
2.6 Methoden zur Erfassung und Beurteilung von Wirksamkeit und Sicherheit ... 14
2.7 Datenmanagement und statistische Aspekte ................................................. 16
3. Ergebnisse ................................................................................... 19
3.1 Patientenkollektiv und Vorbehandlung ........................................................... 19
3.2 Chemotherapie und Begleittherapie ............................................................... 27
4. Diskussion ................................................................................... 35
5. Zusammenfassung ...................................................................... 39
6. Literaturverzeichnis .................................................................... 41
Anhang ............................................................................................. 48
Lebenslauf ..................................................................................... 106
Danksagung ................................................................................... 108
I
Abkürzungsverzeichnis:
5 JÜL - 5 Jahres-Überlebensrate
AHT - arterielle Hypertonie
An - Anämie
BCA - Bronchialkarzinom
BCL-1/ BCL-2 - b-cell-lymphoma-1 / b-cell-lymphoma-2
BRCA-2 - breast cancer -2- Gen
COPD - chronic obstructive pulmonary disease
CRF - case report form
CT - Computertomographie
CTC - common toxicity criteria
CTX - Chemotherapie
DM - Diabetes mellitus
DMSO - Dimethylsulfoxid
DNS - Desoxyribonukleinsäure
EAEMP - european agency for the evaluation of medical products
EGFR - epidermal growth factor receptor
EORTC-LQ - european organisation for research and treatment of cancerLebensqualität
FDA - food and drug administration
Gamma-GT - Gammaglutamyttranspeptidase
GOT - Glutamatoxalacetattransaminase
GPT - Glutamatpyruvattransaminase
HLP - Hyperlipoproteinaemie
HUS - hämolytisch-urämisches Syndrom
ITT - intent-to-treat
JÜL - Jahresüberlebensrate
KHK - koronare Herzkrankheit
LC - lung cancer
LCSS - lung cancer symptom scale
LDH - Lactatdehydrogenase
NSCLC - non-small cell lung cancer
II
PNP - Polyneuropathie
RT - Radiotherapie
SAE - severe adverse event
UAW - Unerwünschte Arzneimittelwirkung
UE - Unerwünschtes Ereignis
VEGFR - vascular endothelial growth factor receptor
III
1. Einleitung
1.1 Einführung:
Obwohl ein Großteil aller malignen Neoplasien, besonders im fortgeschrittenen
Stadium, bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht mit kurativem Ansatz behandelt
werden kann, war es immer ein wichtiges Ziel in der klinischen Onkologie, die
Prognose von Patienten mit malignen Tumoren zu verbessern und Symptome zu
kontrollieren.
Die Prognose bei Patienten mit Bronchialkarzinom ist insgesamt ungünstig: So
stand 2003 nach einer Einschätzung der American Cancer Society einer Inzidenz
von 171900 eine Mortalität von 157200 gegenüber, hieraus lässt sich ein
Prozentsatz von 8,5% tatsächlich geheilten Patienten ableiten (53). Trotz
weitreichender Bemühungen hatte sich die Fünfjahres-Überlebensrate (JÜL) in
den letzten Jahrzehnten kaum erhöht und liegt derzeit bei durchschnittlich 15%
(33,6).
Etwa 80% aller malignen Tumore der Lunge sind nicht-kleinzellige
Bronchialkarzinome, deren durchschnittliche 5 JÜL nur bei 8-10% liegt (43,14). Bei
circa 80% der Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom ist die
Erkrankung zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits so weit fortgeschritten, dass
eine Therapie lediglich unter palliativer Zielsetzung möglich ist (13,21). In diesem
Stadium (IIIb–IV) liegt die 5 JÜL nur noch zwischen 1–7% (52,32,6,21).
Aus gesundheitsökonomischer Sicht sehr beachtenswert ist die große finanzielle
Belastung für das Gesundheitssystem aufgrund der hohen Anzahl von Patienten,
welche mit palliativer Zielsetzung bei nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom
behandelt werden. Die jährlichen Gesamtkosten zur Behandlung von BCAPatienten schätzte das Weißbuch Lunge bereits im Jahr 1997 auf 2,5 Milliarden
Mark, mit steigender Tendenz (4,20).
1
1.2 Epidemiologie und Ätiologie:
Das Bronchialkarzinom (BCA) besitzt seine größte Verbreitung in den
Industrienationen Europas und in Nordamerika. Die Inzidenz- und Prävalenzraten
in Afrika entsprechen in etwa denen der USA der 30er Jahre des letzten
Jahrhunderts, zeigten in den letzten Jahren aber einen rasanten Anstieg (45,11,1).
In der Mitte des letzten Jahrhunderts hat das BCA das Colonkarzinom als
häufigste Krebstodesursache der männlichen Bevölkerung sowohl in Europa als
auch in den USA abgelöst. Bei Frauen ist das BCA nach einer starken Zunahme
der Inzidenz in den letzten 20 Jahren im Begriff, das Colonkarzinom als
zweithäufigste Krebstodesursache nach dem Mammakarzinom abzulösen (38,33,
54).
In Deutschland starben 1997 allein 37.248 Menschen an den Folgen einer
malignen Tumorerkrankung der Lunge (54), was insgesamt etwa 30% aller
Krebstodesfälle darstellt.
Die Hauptursache des BCAs war mit 85-90% aller Patienten das inhalative
Rauchen und bei zusätzlich 5-10% das Passivrauchen (1,58,17,55). Folglich
könnte die Anzahl der Todesfälle durch eine maligne Tumorerkrankung der Lunge
durch einen Verzicht auf das inhalative Rauchen drastisch reduziert werden.
Andere Stoffe mit gesichert karzinogener Wirkung sind Asbest, Arsen, Radon,
Chrom-6-Verbindungen, Nickelmetall, Verbrennungsprodukte wie polyzyklische
aromatische Kohlenwasserstoffe und ionisierende Strahlung. Diese
Ursachengruppe ist allerdings für maximal 20% der Bronchialkarzinome mitverantwortlich und zeigt einen Krebs erzeugenden Kausalzusammenhang meist
auf Grund jahrelanger beruflicher Exposition (55).
Als weitere exogene und endogene Faktoren gelten Narbengewebe im Bereich
der Lunge nach TBC, Ernährungsfaktoren (beispielsweise Vitamin-A-Mangel) und
die Luftverschmutzung in den Industrienationen (1,55).
2
1.3 Histopathologie und Stadien:
Die Hauptprognosefaktoren der 5 JÜL sind vor allem das Tumorstadium bei
Erstdiagnose sowie der histologisch definierte Tumortyp (44).
Die histopathologische Einteilung der malignen Tumoren der Lunge nach WHO
(Anlage A) erfolgt in die beiden großen Gruppen kleinzelliges und nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom. Unter dem Begriff des nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzinoms wird hierbei eine heterogene Gruppe von epithelialen
Tumoren zusammengefasst, die sich aber derzeit in ihrer Behandlung nicht
unterscheiden. Einzige Ausnahme davon sind dabei Tumore mit neuroendokriner
Komponente, da sie wie die kleinzellige Bronchialkarzinome behandelt werden
(44).
Die Einteilung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms erfolgt in Stadien
(Anlage C), deren Kriterium die Ausbreitung des Tumors nach der TNMKlassifikation (Anlage D) ist.
In den Stadien I bis IIIA wird von einem primär kurativen Behandlungsziel
ausgegangen, während das Stadium IIIB meistens und das Stadium IV nur noch
unter palliativer Zielsetzung behandelt wird.
Die Einteilung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms nach UICC in Limited Disease
und Extensive Disease (Anlage B) berücksichtigt ebenfalls den jeweiligen
Therapieansatz. Tumore im Stadium der Limited Disease haben einen kurativen
Ansatz, während Tumore im Stadium Extensive Disease unter palliativen
Gesichtspunkten behandelt werden.
3
1.4 Die Behandlung des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms im Stadium
IIIB-IV:
Die Therapie der Wahl bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom im
fortgeschrittenen Stadium (IIIb und IV) und gutem Allgemeinzustand ist die
platinhaltige Chemotherapie. Im Vergleich zur alleinigen symptomorientierten
Palliativtherapie ermöglicht sie einen moderaten Vorteil bezüglich der
Überlebensdauer der Patienten. Hierbei ist, wenn es der Zustand des Patienten
zulässt, der Kombinationstherapie der Vorzug vor einer Monotherapie zu geben.
Die mittlere Überlebensdauer der Patienten mit einem Tumor im Stadium IIIB oder
Stadium IV beträgt in etwa 4 – 5 Monate ohne und circa 9 Monate mit zusätzlicher
palliativer Chemotherapie (2,8,6).
Eine Zweitlinientherapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms galt bis vor
kurzem als nicht indiziert. Als erstes Medikament erhielt Docetaxel im Jahre 2000
von der amerikanischen und europäischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel,
FDA und EAEMP, die Zulassung zur Zweitlinienchemotherapie bei
fortgeschrittenem Tumorstadium. Die Zulassung basierte auf zwei großen
randomisierten Phase III-Studien, welche eine Verlängerung der mittleren
Überlebensdauer von 6,7 auf 8,3 Monate sowie eine Verbesserung der
Lebensqualität gegenüber einer Monotherapie mit Vinorelbine, Ifosfamid oder
alleiniger symptomorientierter Palliativtherapie nachweisen konnten (48,22). Als
weitere Medikamente erhielten 2004 das Folsäureanalogon Pemetrexed sowie der
Tyrosinkinaseinhibitor Erlotinib die Zulassung zur Zweitlinienchemotherapie des
metastasierten oder lokal fortgeschrittenen nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms
(29,28,21).
In palliativen Behandlungssituationen sollten besonders Chemotherapie-Schemata
eingesetzt werden, welche neben der Wirksamkeit eine sehr gute subjektive und
objektive Verträglichkeit aufweisen, da für die Patienten neben der reinen
Überlebenszeit die Lebensqualität von entscheidender Bedeutung ist, die außer
durch die Probleme des Tumorleidens hauptsächlich durch die Nebenwirkungen
der medizinischen Therapie gemindert wird. Bei insgesamt eher niedrigen
Remissionsraten ist die Erforschung und Etablierung neuer Wirkstoffe dringend
notwendig.
4
Besonders Erfolg versprechend erscheint in dieser Hinsicht die Kombination
zweier als Monotherapeutika etablierter Substanzen mit unterschiedlichem
Wirkmechanismus: wie Mitomycin® und Vinorelbine.
Mitomycin®, ein Alkylanz, ist eine wirksame und gut untersuchte Substanz, die als
Monotherapie bei nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom in randomisierten Studien
Remissionsraten um 25% erzielt (4, 56). Haupttoxizität ist die Myelosuppression.
Die Dosierung für Mitomycin in der Monotherapie liegt zwischen 10 mg/m² alle 4
Wochen und 20 mg/m² alle 6 Wochen. Gängige Dosierungen in
Kombinationsschemata liegen zwischen 6 und 10 mg/m² (4, 56).
Als neuer Mitosehemmer steht seit einigen Jahren Vinorelbine, ein
semisynthetisch hergestelltes Vincaalkaloid, zur Verfügung. Mit einer VinorelbineMonotherapie wurden in Studien Remissionsraten zwischen 14% und 31% erzielt
(37,25,26). Als Haupttoxizität werden Neutropenie und Thrombozytopenie
angegeben.
Vinorelbine ist für die Therapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms
zugelassen und wird in der Monotherapie in einer wöchentlichen Dosierung von
bis zu 30 mg/m² verabreicht. In der Kombinationstherapie liegen die Dosierungen
üblicherweise zwischen 25 und 30 mg/m² wöchentlich.
In dieser Studie sollte die bereits in der Therapie des metastasierten
Mammakarzinoms etablierte Kombination in einer Dosierung von 8 mg/m²
Mitomycin am Tag 1 und 25 mg/m² Vinorelbine am Tag 1 und 8 angewendet
werden. Dieses Schema hat sich bei der Behandlung besagter Tumorart neben
einer guten Ansprechrate durch besondere Verträglichkeit ausgezeichnet und
beide Substanzen sind für die Therapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms
zugelassen, daher ist eine derartige Untersuchung auch mit den bestehenden
ethischen Grundsätzen in Übereinstimmung zu bringen.
5
1.5 Ziel der Untersuchung:
Ziel dieser Phase-II-Studie war es, das Mitomycin/Vinorelbine Schema hinsichtlich
Wirksamkeit, Toxizität, Lebensqualität und Therapiekosten in der
Zweitlinientherapie von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom prospektiv zu evaluieren.
1.5.1 Primäre Studienziele:
Bestimmung der Remissionsrate, der Zeit bis zur Progression und der medianen
Überlebenszeit.
1.5.2 Sekundäres Studienziel:
Beurteilung der Toxizität und der Lebensqualität anhand der EORTC-QLQ-Bögen
vor und nach Abschluss der Therapiestudie, sowie Vergleich der
Tagestherapiekosten zwischen Standarttherapie und dem Mitomycin/Vinorelbine
Schema im Verhältnis zum Therapieerfolg.
6
2. Material und Methoden
2.1 Ethische, gesetzliche und administrative Regelungen:
2.1.1 Allgemeine ethische Überlegungen:
Die Durchführung dieser Studie war ethisch vertretbar. Es war zu erwarten, dass
ein großer Teil der chemotherapeutisch vorbehandelten Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom im Stadium IIIB/VI auf die Therapie mit Mitomycin
und Vinorelbine anspricht. Somit würden die körperliche Leistungsfähigkeit und die
Lebensqualität der Patienten in dem ihnen verbliebenen Überlebenszeitraum
verbessert. Die teilnehmenden Ärzte waren dafür verantwortlich, dass die Studie
in Übereinstimmung mit der Deklaration von Helsinki (revidierte Fassung von
Edinburgh/ Schottland,2000; Anlage Q) und den „Grundsätzen für die
ordnungsgemäße Durchführung der klinischen Prüfung von Arzneimitteln“
(Dezember 1987) durchgeführt wurde.
2.1.2 Ethikvotum:
Nach Vorlage des Studienplans zur Begutachtung wurde die Studie von der
Ethikkommission der Universität Ulm gebilligt. (Anlage S)
2.1.3 Patienteninformation und Datenschutz:
Die Aufklärung der Patienten durch den behandelnden Arzt erfolgte sowohl
schriftlich als auch mündlich gemäß dem Studienprotokoll, die
Einverständniserklärung in jedem Fall schriftlich.
Den Patienten wurde ausreichend Gelegenheit gegeben, sich für oder gegen die
Teilnahme an dieser Studie zu entscheiden. Sie wurden ferner darauf
hingewiesen, dass sie jederzeit die Möglichkeit haben, die Teilnahme ohne
Angabe von Gründen abzubrechen.
Die diagnostischen Maßnahmen, die während und nach der Therapie durchgeführt
wurden, entsprachen der üblichen Diagnostik bei Patienten mit nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom. Es wurden keine diagnostischen Maßnahmen ausschließlich
zu Forschungszwecken durchgeführt; insbesondere keine invasiven Maßnahmen.
7
2.1.4 Behördliche Meldung/ Hinterlegung:
Entsprechend dem Arzneimittelgesetz wurde die klinische Prüfung bei der
zuständigen Behörde des Studienleiters sowie weiterer Studienteilnehmer
vorgelegt beziehungsweise gemeldet. Der Studienleiter übernahm diese Meldung
mit Zustimmung der Studienteilnehmer und informierte diese über den Vollzug der
Anzeige durch eine Kopie.
2.1.5 Versicherung:
Entsprechend der arzneimittelrechtlichen Bestimmungen wurde eine
Probandenversicherung bei der HDI (Haftpflichtverband der Deutschen Industrie)
unter der Versicherungsnummer 20-003760-03037-390-007 1416 (Policen-Nr.)
abgeschlossen (Versicherungspolice siehe Anlage R).
8
2.2 Studiendesign:
In der hier vorliegenden Studie handelte es sich um eine prospektive, einarmige
Therapieoptimierung im Phase II-Design. Untersucht wurde ein antineoplastischer
Wirksamkeitsnachweis der Kombinationstherapie Mitomycin/ Vinorelbine bei
chemotherapeutisch vorbehandelten Patienten mit nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom im Stadium IIIB/VI.
Es wurden insgesamt 42 Patienten eingeschlossen, bei denen sämtliche
geforderten Ein- und Ausschlusskriterien (Anlage H) erfüllt waren.
Der vorgegebene Zeitplan umfasste folgende Zeiträume:
Rekrutierung der Patienten:
24 Monate
Dauer der Behandlung:
max. 6 Monate
Nachbeobachtung:
6 Monate
Gesamtdauer der Untersuchung:
32 Monate
Beginn der Untersuchung:
Januar 2002
Die Behandlung erfolgte gemäß dem vorgegebenen Therapie- und
Applikationsschema (Anlage I).
Maßgeblich für eine Behandlungsmodifikation war das Ausmaß der auftretenden
Nebenwirkungen, eingestuft nach der CTC-Checkliste und der LCSS (Anlage F).
Im Falle einer neu aufgetretenen Neurotoxizität Grad 3 sollte die Gabe von
Navelbine® um eine Woche verschoben werden. Bestanden die Symptome mehr
als 3 Wochen, sollte die Therapie abgebrochen werden.
Sollte es zu Paravasatbildung kommen erfolgte die Therapie gemäß der jeweiligen
Fachinformation zur Therapie von Applikationszwischenfällen (Anlage K + Anlage
L).
Als Begleittherapien durfte außer den genannten Medikamenten keine
antineoplastisch wirksamen Substanzen eingesetzt werden.
Alle weiteren Medikamente, die begleitend gegeben wurden, wurden sorgfältig
registriert.
9
2.3 Medikation:
2.3.1 Mitomycin (Mitomycin® Medac):
Mitomycin ist ein Zytostatikum aus der Gruppe der alkylierend wirkenden
Antibiotika. Seine zytotoxische Wirkung entfaltet es durch Störung der replikativen
DNS-Synthese nach intrazellulärer Bioreduktion.
Im Vordergrund der Nebenwirkungen stehen eine verzögert eintretende und
protrahierte Leuko- und Thrombozytopenie bei konventionell fraktionierter
Bolusinjektion (8-10 mg/m² alle 4 Wochen). Sehr selten wurden akute und
kumulative Zeichen einer pulmonalen Toxizität oder eines hämolytisch-urämischen
Syndroms festgestellt.
Für weitere Nebenwirkungen, Verfügbarkeit, Darreichungsformen und
Anwendungsbeschränkungen siehe Fachinformation (Anlage K).
2.3.2 Vinorelbine (Navelbine®):
Vinorelbine ist ein aus pflanzlichen Vorstufen hergestelltes Zytostatikum, das zur
Gruppe der Vinca-Alkaloide gehört. Die zytotoxische Wirkung wird durch
Polymerisationshemmung des Tubulin, Baustein der Mikrotubuli erreicht. Im
Unterschied zu anderen Vinca-Alkaloiden werden vor allem die mitotischen und
weniger die axonalen Mikrotubuli beeinflusst. Die dosisbegrenzende
Nebenwirkung der Substanz ist die Neutropenie (Grad 3 oder 4 nach WHO), deren
stärkste Ausprägung nach 5-7 Tagen auftritt. Diese Veränderungen sind allerdings
schnell reversibel, so dass die Behandlung nach Erholung der Granulozytenzahl
fortgeführt werden kann. In selteneren Fällen werde Anämien oder
Thrombozytopenien beobachtet. Für weitere Nebenwirkungen, Verfügbarkeit,
Darreichungsformen und Anwendungsbeschränkungen siehe Fachinformation
(Anlage L).
10
2.4 Abbruchkriterien:
Die Behandlung war im Einzelfall bei Eintreten einer oder mehrerer der folgenden
Kriterien:

Nachgewiesene Tumorprogression

Protrahierte Myelosuppression (siehe 2.5)

Mehr als 3 Wochen andauernde Neurotoxizität Grad 3 (siehe 2.5)

Symptomatische Lungenfunktionsstörung

Toxizität WHO-Grad 4 oder nicht mehr akzeptable Nebenwirkungen

Widerruf der Einverständniserklärung des Patienten
Ein individueller Abbruch der Therapie aus anderen Gründen war auch im
Einzelfall nach Ermessen des behandelnden Arztes möglich, auf jeden Fall war
der Abbruchgrund auf dem Abschlussbogen anzugeben.
Ein Abbruch der gesamten Studie hätte bei fehlendem Nachweis einer Remission
oder stable disease der ersten 12 Patienten vorgenommen werden müssen.
11
2.5 Untersuchungsplan:
Nach erfolgter Eingangsuntersuchung und Prüfung der Ein- und
Ausschlusskriterien wurde der Patient in die Studie eingebracht. Die
durchgeführten Untersuchungen bzw. Datenerhebungen vor Therapie sowie im
weiteren Verlauf sind aus der untenstehenden Tabelle ersichtlich.
Tabelle 1: Datenerhebung vor Therapie und im weiteren Verlauf der Studie
Behandlung Zyklus Nummer
Tag -28 bis 0
Anamnese
X
Tumoranamnese
X
Tumorausbreitung
X
1
2
Lebensqualität
4
5
X
Therapiebeurteilung
Therapieverlauf
3
X
X
Abschluss
6
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Unerw. Ereignisse
bis zu max.
X
X
X
X
X
X
X
Blutbild
X
X
X
X
X
X
X
Labor
X
X
X
X
X
X
X
Begleiterkrankungen
X
Follow-Up
6 Monate
X
Zur Ersterhebung und zwecks Überprüfung der Ein- und Ausschlusskriterien
waren bis maximal 4 Wochen vor Therapie folgende Daten zu erheben:

Anamnese (Größe, Gewicht, Allgemeinzustand, aktuelle
Begleiterkrankungen inklusive bestehender tumorbedingter Symptome und
abweichender Laborwerte, Begleittherapien)

Tumoranamnese (Erstdiagnose, Stadium, Histologie, Vorbehandlung,
aktuelles Stadium)

Tumorausbreitung (Lokalisation aller Läsionen, Maße,
Untersuchungsmethode, Datum, Angaben zur Auswertbarkeit)

Blutbild (Hämoglobin, Leukozyten, neutrophile Granulozyten, Thrombozyten,
Schistozyten)

Labor (Gamma-GT, Serum GOT, Serum GPT, LDH, Alkalische Phosphatase,
Kreatinin, Bilirubin)
12
Im weiteren Verlauf waren, mit Ausnahme des Blutbildes, welches wöchentlich als
kleines Blutbild vom hausärztlichen Kollegen erhoben und dokumentiert wurde,
vor Beginn eines nächsten Zyklus folgende Untersuchungen durchzuführen bzw.
Verläufe zu dokumentieren:

Blutbild (Hämoglobin, Leukozyten, Neutrophile Granulozyten, Thrombozyten,
Schistozyten)

Labor (Gamma-GT, Serum GOT, Serum GPT, LDH, Alkalische Phosphatase,
Kreatinin, Bilirubin)

Nebenwirkungen (Symptom, Graduierung gemäß CTC-Checkliste, Dauer,
Maßnahmen, Beurteilung des Zusammenhangs)

Therapieverlauf (Dosierung mg/m², Dosierung absolut, Datum, Angabe
etwaiger Abweichungen vom Behandlungsplan)
Eine Beurteilung der bei der Ersterhebung angegebenen Tumorläsionen erfolgte
mittels Bild gebender Verfahren vor Gabe des Dritten Zyklus. Schwerwiegende
unerwünschte Ereignisse waren umgehend der Studienzentrale zu melden.
Bei protokollgerechtem Abschluss der Behandlung oder vorzeitigem, nicht
geplanten Abbruch erfolgte neben der Angabe des Grundes eine abschließende
Beurteilung des Tumoransprechens sowie etwaiger Nebenwirkungen.
Eine Nachbobachtung erfolgte in vierteljährlichen Abständen bis zum Tode des
Patienten, längstens aber bis zu einem halben Jahr. Die Angaben zum
Gesundheitsstatus des Patienten konnten auch telefonisch über den Hausarzt
erfragt werden. Im Fall von therapiebedingten Nebenwirkungen, die bei Abschluss
der Behandlung bestanden, war der Ausgang zu dokumentieren.
13
2.6 Methoden zur Erfassung und Beurteilung von Wirksamkeit und
Sicherheit:
2.6.1 Erfassung der therapeutischen Effektivität:
Die Beurteilung der Effektivität erfolgte anhand der WHO-Kriterien, wobei das
objektive Ansprechen, definiert als komplette oder partielle Remission, maßgeblich
war (Remissionskriterien der WHO, Anlage J). Mit Ausnahme neu aufgetretener
Läsionen waren für die Beurteilung die in der Ersterhebung angegebenen
messbaren Tumorläsionen heranzuziehen.
Eine Progression der Erkrankung war in jedem Fall durch bildgebende Verfahren
abzusichern. Dies galt auch für die Nachbeobachtungsphase. Ansonsten wurde
die Beurteilung der Tumoransprechrate erstmalig 4 Wochen nach Gabe des
zweiten Zyklus (vor Zyklus 3) mittels bildgebender Verfahren durchgeführt. Im
weitern Verlauf erfolgte die Beurteilung nach der Gabe des vierten bzw. sechsten
Zyklus sowie bei Therapieabbruch.
Als Dauer einer kompletten oder partiellen Remission sowie der stable disease
beziehungsweise des progressionsfreien Intervalls wurde die Zeitspanne vom Tag
des Nachweises bis zum Nachweis der Progression angegeben.
2.6.2 Unerwünschte Ereignisse (UE):
Sämtliche unerwünschten Ereignisse wurden registriert, unabhängig davon, ob ein
Zusammenhang mit der Arzneimittelgabe vermutet wurde, oder nicht. Hierzu
zählten subjektive und objektive Krankheitssymptome sowie interkurrente
Erkrankungen und Unfälle.
Als schwerwiegend wurde ein unerwünschtes Ereignis bezeichnet, das

Zu einer stationären Behandlung oder Verlängerung einer stationären
Behandlung führte

Lebensbedrohlich war

Letal war

Zu Behinderung, Missbildung, Zweittumor oder dauernder Arbeitsunfähigkeit
führte.
14
2.6.3 Erfassung und Dokumentation von unerwünschten Ereignissen:
Alle unerwünschten Ereignisse wurden kontinuierlich während der Studie bzw. bei
jeder Kontrollvisite unter Benutzung der CTC Scala (Anlage N) registriert. Die
Symptome wurden auf den dafür vorgesehenen Dokumentationsbögen unter
Beschreibung

Des Schweregrades,

Des Zeitpunktes ihres Auftretens

Eines eventuellen Zusammenhangs mit der Medikation und

Eventuell notwendiger Gegenmaßnahmen
eingetragen.
Zusätzlich erfolgte die Dokumentation folgender Minimalkriterien:

Patient: Mindestens zwei Angaben zur Identifikation ( Patientennummer,
Geburtsdatum, Initialen, Geschlecht)

Arzneimittel: Präparat oder Wirkstoff

Reaktion: Symptom

Datenquelle: Studiennummer, Studienzentrum, Arzt
Der Schweregrad unerwünschter Ereignisse, die nicht in der CTC-Skala enthalten
waren, wurde wie im Anlage G definiert, gewertet.
Der Zusammenhang des unerwünschten Ereignisses mit der Applikation des
Prüfmedikamentes wurde entsprechend den Klassifikationsmerkmalen der WHO
beurteilt (Anlage E).
Die Ethikkommission wurde über alle Ereignisse, die während der Studie auftraten
und die die Sicherheit der Studienteilnehmer oder die Durchführung der Studie
beeinträchtigen könnten, informiert.
2.6.4 Lebensqualität
Die Beurteilung der Lebensqualität erfolgte zu Beginn und nach Beendigung der
Therapie (maximal 4 Wochen vor erstmals und maximal 4 Wochen nach letztmals
durchgeführter Chemotherapie). Zur Evaluation wurde der EORTC-LQ-Bogen mit
dem LC 13 (lung cancer) Modul verwendet. Hierin enthalten waren eine
allgemeine Einschätzung über Lebensqualität, über die eigene psychosoziale
Rolle und über das subjektive Krankheits- und Gesundheitsempfinden. Jeder
Punkt wurde durch eine Skala von 0-100 bewertet. Die Einschätzung aller 30
Punkte erfolgte alleine durch den Patienten.
15
2.7 Datenmanagement und statistische Aspekte:
2.7.1 Datenmanagement:
Die Datenerhebung und -dokumentation erfolgte in den dafür vorgesehenen
Dokumentationsbögen (Anlage U). Zur kontinuierlichen Verlaufsbeobachtung
wurde nach Abschluss jeder Visite bzw. nach Abschluss der Verlaufsbeobachtung
beim jeweiligen Patienten der entsprechende Teil des Dokumentationsbogens der
Studienzentrale zugestellt bzw. anlässlich der Monitoringbesuche eingesammelt.
Nach Überprüfung und Durchführung erforderlicher Korrekturen und Ergänzungen
erfolgte die Datenverarbeitung, dazu zählte auch die (doppelte) Eingabe der Daten
durch mindestens zwei Personen unabhängig voneinander mit anschließendem
Datenvergleich per EDV.
2.7.2 Statistik/ Fallzahlkalkulation/ Zwischenauswertung:
Die Berechnung erfolgte nach dem optimalen Plan von Simon (50). Zugrunde
gelegt wurden folgende Parameter:
Pº
5%
P¹
20%
α
0,05
β
0,20
Demzufolge wurden 37 auswertbare Patienten benötigt.
Tatsächlich bestehende Remissionsquoten einer Substanz >20% wurden bei
diesem Plan mit 95%iger Wahrscheinlichkeit belegt. Die Chance eines frühen
Stoppens auf der ersten Stufe bei ungenügender Wirksamkeit der Substanzen
betrug hingegen 54%.
Um sicherzugehen, dass die Remissionsrate unter 20% liegt, hätten auf dem 95%Niveau 17 Patienten und auf dem 99%-Niveau 24 Patienten behandelt werden
müssen, ohne dass eine Remission auftrat.
16
2.7.3 Auswertungskategorien:
Alle in die Studie aufgenommenen Patienten wurden in der Auswertung
berücksichtigt. Es wurden zwei Auswertungskollektive gebildet:
Die Intent-to-treat Stichprobe (ITT), das heißt Anzahl der Patienten, die behandelt
werden müssen, um statistisch gesehen bei mindestens einem Patienten ein
Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern, beinhaltete alle Patienten, die
mindestens einen vollen Therapiezyklus erhalten hatten. Die Patienten, bei denen
das primäre Zielkriterium nicht beurteilt werden konnte (Versterben vor der ersten
Remissionskontrolle, dauerhaft fehlende Rückmeldung des Patienten oder
ähnliches) wurden im Rahmen des statistischen worst case Szenarios als NonResponder gewertet.
Aus der ITT-Stichprobe wurde im Weiteren die Per-Protocol Stichprobe
abgegrenzt: Patienten, die einer nicht protokollgerechten Behandlung unterzogen
wurden oder Patienten, bei denen Verstöße gegen die Ein- und
Ausschlusskriterien (Ausnahme: nur Verletzung sicherheitsrelevanter Parameter)
vorlagen, wurden dabei aus der Betrachtung ausgeschlossen.
Zur Auswertung der erhobenen Daten wurden statistische Standardverfahren
angewendet (5). Die Analyse des primären Zielparameters erfolgte durch Angabe
von Punktschätzern supplementiert durch die zugehörigen Konfidenzintervalle.
Die Auswertung der zeitabhängigen sekundären Zielgrößen erfolgte mit Verfahren
der Überlebenszeitanalyse. Das progressionsfreie Intervall (time to progression)
sowie das Gesamtüberleben (overall survival) wurden durch den Median –
einschließlich des zugehörigen Konfidenzintervalles – charakterisiert und
graphisch nach Kaplan und Meier dargestellt (34).
Beide Parameter (time to progression und overall survival) wurden ab Beginn der
Therapie berechnet.
Die Auswertbarkeit von einzelnen Patienten bezüglich Ansprechen oder Toxizität
wurde nach Vorlage der vollständigen Dokumentation durch den Leiter der
klinischen Prüfung im Einvernehmen mit dem Prüfarzt entschieden.
17
Zur Auswertung der Toxizitäten wurden zyklusabhängige kumulative
Toxizitätsraten ermittelt.
18
3. Ergebnisse
3.1 Patientenkollektiv und Vorbehandlung
3.1.1 Ein- und Ausschlusskriterien
Alle 42 Patienten erfüllten sowohl die Einschluss- als auch die Ausschlusskriterien
zur Aufnahme in die Studie.
3.1.2 Alter und Geschlechtsverteilung der Patienten
Bei einer Standartabweichung von 8,68 betrug der Altersmedian 63,9 Jahre. Der
jüngste Patient war 42,5 Jahre alt, der älteste 76,2.
Von den 42 Patienten waren 35 männlich und 7 weiblich, was einer prozentualen
Verteilung von 83% zu 17% entspricht.
3.1.3 Stadienverteilung des nicht-kleinzelligem Bronchialkar8zioms,
Performance Status
17% der Patienten hatten ein nicht-kleinzelliges Bronchialkarziom im Stadium IIIB
(7 Patienten), 83% (35 Patienten) hatten das Stadium IV. Alle Patienten hatten
zum Zeitpunkt des Einschlusses in die Studie einen Performancestatus von 0
oder I.
19
3.1.4 Anzahl der Komorbiditäten der Patienten
Komorbidität
Anzahl der Patienten
12
10
10
10
8
8
6
5
5
3
4
1
2
0
0
0
1
2
3
4
5
6
7
Anzahl der Begleiterkrankungen
Abbildung 1: Anzahl der Begleiterkrankungen aller 42 in die Studie
eingeschlossenen Patienten mit nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom zum Zeitpunkt des jeweiligen Einschlusses
(Einschlusszeitraum Januar 2002- Januar 2004), Studienort
Universität Ulm
Von den 42 Patienten hatten fünf (11,9%) keine Begleiterkrankungen. Jeweils
zehn Patienten (23,8%) hatten eine und drei Begleiterkrankungen, zwei hatten
acht Patienten (19,05%). Bei fünf Patienten (11,9%) fanden sich vier, bei drei
Patienten (7,14%) sechs und bei einem (2,38%) sieben Begleiterkrankungen.
Die Arten der Komorbiditäten und ihre Verteilung zeigt Abbildung 2
20
3.1.5 Arten der Komorbiditäten
12
3
4
Andere
Depression
Schmerzen
Blut
An. 2
andere 3 .
andere 3 .
PNP 3 .
andere 6 .
Schilddrüse
Gefäße
0
Lunge
2
Neuropathien
4
endokr.
andere 3 .
6
Struma 4 .
8
DM Typ II .
HLP 3 .
and. 2
aHt 10 .
KHK 7
Anzahl der Patienten
10
COPD 10 .
12
andere 10 .
14
Organsystem
Legende:
COPD: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung; aHt: arterielle Hypertonie; KHK:
koronare Herzkrankheit; DM: Diabetes mellitus; HLP: Hyperlipoproteinämie; and:
andere; An: Anämie
Abbildung 2: Anzahl der Begleiterkrankungen aller 42 in die Studie
eingeschlossenen Patienten mit nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom, bezogen auf die verschiedenen Organsysteme
beziehungsweise Symptome zum Zeitpunkt des jeweiligen
Einschlusses (Einschlusszeitraum Januar 2002- Januar 2004),
Studienort Universität Ulm
21
Die häufigsten Begleiterkrankungen betrafen die Lunge und das Gefäßsystem, die
bei jeweils 20 Patienten betroffen waren. Die häufigste Erkrankung der Lunge war
die COPD mit 50%. Bei den Gefäßen waren AHT und KHK für zusammen 85%
der Erkrankungen aus diesem Bereich verantwortlich. In der Rubrik „Andere“
subsummierten sich unter anderem Nieren- sowie muskuloskelettale
Erkrankungen.
22
3.1.6 Verteilung der Tumorhistologie
Anzahl der Patienten
25
21
20
15
15
10
5
2
1
1
1
1
0
C
oen
d
A
A
a
Pl
A
l- C
e
ith
ep
n
tte
c
is
em
G
Legende:
e
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iff
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SC
LC
d
un
i
nz
re
e
iff
t
er
Tumorhistologie
CA: Carzinom; NSCLC: Non small-cell lung cancer
Abbildung 3: Darstellung der Tumorhistologieverteilung aller 42 in die Studie
eingeschlossenen Patienten mit nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom zum Zeitpunkt des jeweiligen Einschlusses
(Einschlusszeitraum Januar 2002- Januar 2004), Studienort
Universität Ulm
Bei 50% der Patienten ergab die histopathologische Untersuchung ein nichtkleinzelliges Bronchialkarziom vom Typ eines Adenokarzinoms. Bei ca. 33% fand
sich ein Plattenepithelkarzinom. Bei zwei Patienten lag ein gemischtzelliges
Karzinom (aus Anteilen von Adeno- und Plattenepithelkarzinom) vor und bei
jeweils einem Patienten ein Karzinom vom großzelligen, anaplastischen, gering
differenzierten und undifferenzierten Typ.
23
3.1.7 Arten der Vorbehandlung
35
31
Anzahl der Patienten
30
25
20
15
10
6
4
5
1
0
Ctx platinhaltig
Ctx platinhaltig
+OP
Ctx platinhaltig +
RT
Ctx platinhaltig
+RT +OP
Vortherapie
Legende:
Ctx: Chemotherapie; OP: Operation; RT: Radiatio
Abbildung 4: Verteilung der verschiedenen Vortherapien vor Studieneinschluss
aller 42 in die Studie eingeschlossenen Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom zum Zeitpunkt des jeweiligen
Einschlusses (Einschlusszeitraum Januar 2002- Januar 2004),
Studienort Universität Ulm
Alle Patienten waren in ihrer Krankengeschichte (wie durch die Einschlusskriterien
gefordert) mit einer platinhaltigen Chemotherapie vorbehandelt worden. Bei sechs
Patienten wurde zusätzlich eine Operation durchgeführt, vier Patienten erhielten
eine Radiotherapie. Ein Patienten wurde neben der Chemotherapie sowohl
bestrahlt, als auch operiert.
24
3.1.8 Arten der Vorchemotherapie
30
27
Anzahl der Patienten
25
20
15
10
7
6
5
2
Cisplatin +
Carboplatin
+
Gemzitabine
Carboplatin
+ Taxotere
Cisplatin +
Gemzitabine
Carboplatin
+
Gemzitabine
0
Medikation
Abbildung 5: Anzahl der Patienten bezogen auf die jeweilig erhaltene
chemotherapeutische Vorbehandlung aller 42 in die Studie
eingeschlossenen Patienten mit nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom zum Zeitpunkt des jeweiligen Einschlusses
(Einschlusszeitraum Januar 2002- Januar 2004), Studienort
Universität Ulm
Die meisten Patienten (n=27) erhielten eine Erstlinien-Chemotherapie mit
Carboplatin und Gemzitabine. Sieben bzw. sechs Patienten erhielten eine
Therapie mit Cisplatin und Gemzitabine bzw. Carboplatin und Taxotere. Ein
Patient erhielt eine Therapie mit Cisplatin, Carboplatin und Gemzitabine.
25
3.1.9 Erfolg der Vortherapie
35
30
3
Anzahl der Patienten
25
10
20
CR
PR
SD
PD
15
10
Ctx+OP
5
1
Ctx+OP+RT
0
1
Ctx
3
2
1
1
2
Ctx-RT
18
Arten der Vorbehandlung
Legende: PD: Progressive Disease, SD: Stable disease, PR: Partielle Remission; CR: Komplette
Remission Ctx: Chemotherapie, OP: Operation, RT: Radiotherapie
Abbildung 6: Art und Ausgang der Erstlinientherapie bezogen auf alle 42 in die
Studie eingeschlossenen Patienten mit nicht-kleinzelligem
Bronchialkarzinom zum Zeitpunkt des jeweiligen Einschlusses
(Einschlusszeitraum Januar 2002- Januar 2004), Studienort
Universität Ulm
26
Unter der Vortherapie kam es am häufigsten (bei ca. 50%) zu einem Fortschreiten
der Tumorerkrankung unter der Chemotherapie. Bei 25% aller Patienten erreichte
die Vortherapie eine stable disease. Bei vier Patienten konnte eine Partielle
Remission erreicht werden, bei zwei Patienten operationsbedingt eine Komplette
Remission.
3.2 Chemotherapie und Begleittherapie
3.2.1 Anzahl der verabreichte Chemotherapiezyklen
Anzahl der Patienten
45
42
40
40
35
30
24
25
24
20
18
18
5
6
15
10
5
0
1
2
3
4
Zyklus
Abbildung 7: Anzahl der Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom im
jeweiligen Zyklen der Chemotherapie (individueller Beginn der
Chemotherapie Januar 2002- Januar 2004), geplante Zyklen: 6,
Gesamtpatientenzahl: 42, Studienort Universität Ulm
Insgesamt erhielten 18 Patienten (43%) die geplanten 6 Zyklen Chemotherapie. 2
Patienten (4,7%) mussten nach dem ersten, 16 Patienten (38.1%) nach dem
zweiten und 6 Patienten (13.1%) nach dem 4 Zyklus bei progressive disease (PD)
aus der Studie genommen werden.
3.2.2 Abbruch der Studie
Wegen massiver klinischer Verschlechterung des Allgemeinzustandes wurde bei
zwei Patienten (4,7%) nach dem ersten Zyklus ohne erneute radiologische
27
Kontrolle des Befundes die Therapie mit dem Befund progressive disease
beendet.
Bei weiteren 16 (38.1%) Patienten ergab die Kontrolluntersuchung nach 2 Zyklen
Chemotherapie eine radiologische Progression.
Demnach erhielten 24 Patienten die Zyklen drei und vier, wobei bei einem
Patienten vor Gabe des Zyklus IV/ Tag 8, im Rahmen der Abklärung einer
Synkope, eine neuaufgetretene Hirnfilialisierung und damit eine PD diagnostiziert
wurde. Zusätzlich ergab das Zwischenstaging bei 5 weiteren Patienten nach dem
vierten Zyklus eine PD, womit insgesamt 6 Patienten (13.1%) aus der Studie
ausschieden.
Demnach erhielten 18 Patienten die Zyklen fünf und sechs. Allerdings verstarb ein
Patient vor der Gabe des Zyklus VI/ Tag 8 ohne dass eine genauere Klärung der
Todesursache erfolgen konnte. Auf Nachfrage konnte lediglich die Aussage:
„Eingeschlafen, und nicht wieder aufgewacht“ in Erfahrung gebracht werden.
Dieser Patient wurde daher auch in die PD-Gruppe eingestuft, in Abbildung 7
wurde dieser Patient noch komplett in den letzten Zyklus mit einberechnet.
28
3.2.3 Chemotherapiezyklen
Insgesamt wurde 166 Mal eine Chemotherapie verabreicht, 15 Mal musste dabei
die Gabe einer Chemotherapie verschoben werden, 10 Mal musste eine
Therapieapplikation komplett ausfallen. In 9 der 10 Fälle wurde dabei der 8. Tag
wegen Neutropenie abgesagt, einmal fiel er wegen schlechtem Allgemeinzustand
aus. Alle 42 Patienten erhielten protokollgerecht den ersten Zyklus.
Eine graphische Darstellung der Chemotherapiegabe zeigt Schaubild 8.
45
40
Prozentsatz (100% = 42 Pat)
35
30
25
20
15
10
5
0
I/1
I/8
II / 1
II / 8
III / 1
III / 8
IV / 1
IV / 8
V/1
V/8
VI / 1
VI / 8
Zyklus und Tag der Chemotherapie
Chemo zyklusgerecht erhalten
Zyklus verschoben
Zyklus ausgefallen
Progress
Abbildung 8: Darstellung aller prinzipiell möglichen Applikationen der
Chemotherapie (100 % = alle 42 in die Studie eingeschlossenen
Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom haben die
jeweilige Chemotherapie protokollgerecht erhalten) sowie der
tatsächlich verabreichte Prozentsatz der Patienten,welche einen
Therapietag protokollgerecht erhielten (individueller Beginn der
29
Chemotherapie Januar 2002- Januar 2004), geplante Zyklen: 6,
Gesamtpatientenzahl: 42, Studienort Universität Ulm
30
3.2.4 Gesamtansprechen
Anzahl Patienten
25
22
20
15
13
10
5
5
1
1
0
keine Angabe
PD
SD
PR
Tod
Outcome
Legende:
PD: Progressive Disease; SD: Stable Disease; PR: Partielle Remission
Abbildung 9 : Verteilung der Ergebnisse bei allen 42 Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom nach Beendigung der Chemotherapie
(individueller Beginn der Chemotherapie Januar 2002- Januar 2004), Studienort
Universität Ulm
Eine partielle Remission wurde bei 5 Patienten (11.9%) beobachtet. Diese trat bei
allen 5 Patienten nach dem 2. Zyklus auf. Bei weiteren 13 Patienten (31.9%)
konnte das Stadium der stable disease bis zum Ende der 6 Zyklen gehalten
werden.
31
3.2.5 Progressionsfreies Überleben
40
Anzahl Patienten
35
30
25
20
15
10
5
0
1
9
17 25 33 41 49 57 65 73 81 89 97 105 113 121
Progressionsfreies Überleben (in Wochen)
Abbildung 10:
Darstellung der Zeit ab der Computertomographie vor
Therapiebeginn (individueller Beginn Januar 2002- Januar
2004) bis zur Diagnose der Tumorprogression im Bezug auf
die Gesamtzahl aller in die Studie eingeschlossenen Patienten
mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom. Studienort
Universität Ulm
Die mediane progressionsfreie Überlebenszeit (nach 1. CT) betrug 16 Wochen
(25% Quartil:39,3; 75% Quartil: 7,9 Wochen).
32
3.2.6 Gesamtüberlebensdauer
45
Anzahl Patienten
40
35
30
25
20
15
10
5
0
1
3
5
7
9
11 13 15 17 19 21 23 25 27 29 31
1.CT bis Tod (Monate)
Legende:
CT: Computertomographie
Abbildung 11:
Darstellung des Gesamtüberlebens in Monaten ab der
Computertomographie vor Therapiebeginn (individueller
Beginn Januar 2002- Januar 2004) im Bezug auf die
Gesamtzahl aller in die Studie eingeschlossenen Patienten mit
nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom. Studienort Universität
Ulm
Die mediane Überlebensdauer betrug 8,5 Monate, das 25% Quartil betrug15,5
Monate, das 75% Quartil betrug 5,3 Monate.
3.2.7 Unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW)
Bei allen 42 Patienten mussten UAW beobachtet werden. Bei 40 Patienten traten
hämatologische UAW auf. 11 Patienten (26.2%) hatten eine drittgradige
Neutropenie und 4 (9.52%) Patienten eine drittgradige Anämie.
4 Patienten (9,5%) berichteten über drittgradige Übelkeit/ Erbrechen.
Im Rahmen der Fortführung der Chemotherapie nach Beendigung der Studie bei
persistierender stable disease kam es bei einem Patienten nach dem 10. Zyklus
zu einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS).
33
3.2.8 Gabe von Blutprodukten
Bei fünf Patienten (11,9%) wurden Erythrozytenkonzentrate transfundiert, lediglich
ein Patient davon (2,4%) erhielt die Transfusion in Folge einer therapiebedingten
Anämie. Bei einem Patienten wurden Thrombozytenkonzentrate transfundiert.
Filgrastim musste nicht verabreicht werden.
3.2.9 Lebensqualität
Die Lebensqualität wurde anhand des EORTC-Live-quality Fragebogens ermittelt.
Ausgewertet wurden nur ausgefüllte Bögen, welche innerhalb von 4 Wochen vor
Therapiebeginn oder 4 Wochen nach Therapieabschluss ausgefüllt wurden.
Insgesamt konnten 30 Anfangs-LQ-Bögen und 25 End-LQ-Bögen ausgewertet
werden. Bei <50% der ausgewerteten Bögen zeigte sich im Verlauf der Therapie
eine Verbesserung oder zumindest keine Verschlechterung der allgemeinen
Lebensqualität. Bei circa 50% der Patienten verschlechterten sich die Werte in
den Bereichen körperlichen Konstitution, gesellschaftliche Integration, Müdigkeit
und Dyspnoe. In den Bereichen Übelkeit, Schmerz, Schlaflosigkeit, Appetit,
Durchfall und finanzielle Belastung zeigte sich keine signifikante Veränderung
über die Dauer der Therapie. Besonders ausgeprägt war die Verschlechterung in
den Bereichen soziale Integration, Müdigkeit und Dyspnoe mit einer jeweils circa
30 %igen Verschlechterung im Vergleich zur Erstevaluierung.
Der Karnofsky-Index sank um 3,8% im Beobachtungszeitraum. Der fiktive Wert
des Gesundheitsempfindens sank vom Ausgangswert 49,4 auf 40,8.
3.2.10 Kosten
Mit den Medikamentenpreisen der Roten Liste 2006 als Grundlage beliefen sich
(bei einer mittleren Körperoberfläche von 1,8 m²) die Kosten pro Zyklus für
Mitomycin C (8mg/m²) und Vinorelbine (25mg/m²) auf 574 Euro, verglichen mit
1802 Euro für Docetaxel (25mg/m²), 3641 Euro für Pemetrexed (500mg/m²) und
2590 Euro für orales Erlotinib (150mg/Tag). Hierdurch wären durch die Gabe von
Mitomycin C/ Vinorelbine statt Pemetrexed über die Dauer von 6 Zyklen eine
Kostenersparnis von circa 18.000 Euro möglich.
34
4. Diskussion
Die Therapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzioms im fortgeschrittenen und
metastasierten Stadium erfolgt in jedem Fall mit palliativer Zielsetzung. In die
Erstlinienchemotherapie wurden zuletzt neben der platinhaltigen
Polychemotherapie auch neue Substanzen wie EGFR und VEGFR-Blocker
eingeführt (21,46,60).
Bei vielen dieser Patienten mit gutem Allgemeinzustand wurde bei
diagnostiziertem Progress oder schwerwiegender Nebenwirkungen eine
Zweitlinienchemotherapie durchgeführt (36). Hierbei kamen viele unterschiedliche
Chemotherapieregime zum Einsatz wobei die besten Ergebnisse bei der Therapie
mit Docetaxel und Pemetrexed verzeichnet wurden. Fossella et al. konnten 2000
durch die Gabe einer Zweitlinienchemotherapie einen moderaten
Überlebensvorteil bei relativ guter Verträglichkeit bei Patienten mit
fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom im Vergleich zu alleiniger
symptomorientierter Palliativtherapie zeigen (22,23,29).
Erstmals wurden Studien zur Chemotherapie des nicht-kleinzelligen
Bronchialkarzioms mit Mitomycin C 1985 vorgestellt (3,7,27), als die
Chemotherapie dieser Erkrankung generell noch kontrovers diskutiert wurde (9).
Seit dieser Zeit wurde die Kombination von Mitomycin C mit platinhaltigen
Medikamenten oder Vincaalkaloiden in mehreren kleinen Studien erforscht
(Anlage V). Eine intensive Beforschung der Kombination aus Mitomycin C und
Vinorelbine zur Chemotherapie des metastasierten Mammakarzinoms fand bereits
Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts statt (3). Auch wurden Studien zur
Zweitlinientherapie veröffentlicht, hierbei wurden regelhaft Schemata mit ähnlichen
Dosismengen bis zu 10mg/m² Mitomycin und Applikationsintervalle, ähnlich der
hier vorliegenden Studie eingesetzt.
Vergleicht man frühere mit aktuelleren Daten, lassen sich folgende Schlüsse
ziehen: Sämtliche Studien, auch die hier vorliegende, umfassten nur sehr kleine
Patientenkollektive. Die Behandlungsschemata unterschieden sich nur leicht
voneinander, sowohl in der Menge der applizierten Medikamentendosis als auch
im Zeitplan der einzelnen Zyklen. Die Ergebnisse aller Studien, welche mit Sorgfalt
zur interpretieren sind, waren mit den Ergebnissen unserer Studie vergleichbar.
Häufigste Nebenwirkungen mussten im Bereich der Hämatotoxizität verzeichnet
35
werden. Hierbei lagen die Zahlen mit 8,3% von dritt- und viertgradiger Anämie und
33,3% Leukopenien im Bereich früherer Studien. Auch im Bereich nicht
hämatologischer Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall und
Müdigkeit blieben die Inzidenzzahlen gering und zeigten damit eine relativ gute
Verträglichkeit, ähnlich den Ergebnissen bei Chemotherapien mit dieser
Kombination des Mammakarzinoms.
Die Verträglichkeit dieses Schemas ließ sich auch durch die Menge an
verabreichten Zyklen zeigen: Bei Milleron et al. (42) war eine Applikation von im
Mittel 10 Zyklen Chemotherapie möglich, in der vorliegenden Studie konnten bei
40% der Patienten alle 6 geplanten Zyklen verabreicht werden sowie bei einigen
Patienten die Chemotherapie noch über die 6 Zyklen hinaus fortgeführt werden.
Dies erscheint auch im Hinblick auf eine eventuell durchführbare
Erhaltungstherapie positiv, da diese Erhaltungstherapien ebenfalls eine
Verlängerung von progressionsfreiem Überleben sowie Gesamtüberleben zeigten
(16).
Das bei einem Patienten nach dem 10. Zyklus aufgetretene hämolytischurämische Syndrom (HUS) ist als mögliche Nebenwirkung des Mitomycin ab einer
kumulativen Dosis von mehr als 60 mg/m² beschrieben, allerdings konnte der
Beweis eines Zusammenhanges zwischen der Mitomycingabe und dem Auftreten
eines HUS in der Literatur nicht dauerhaft aufrecht erhalten werden. Unter
laufender Chemotherapie wird empfohlen, zur Früherkennung eines HUS ein
Screening auf Schistozyten und Hämolyse durchzuführen. Der Studienpatient, bei
dem das HUS auftrat erholte sich vollständig.
Im Zuge des immer mehr in den Vordergrund rückenden Aspektes der
Verträglichkeit einer Therapie wurde als weiterer Punkt auch die Lebensqualität
evaluiert. Eine Kontrollgruppe mit alleiniger symptomorientierter Palliativtherapie
wurde in unserer Studie nicht gebildet, daher mussten zum Vergleich Daten aus
früheren Studien mit entsprechendem Patientenkollektiv und Untersuchungen zur
Lebensqualität während der Zweitlinienchemotherapie herangezogen werden (12).
In einer Studie von Dancey et al (15) konnte 2004 ein mäßiger Rückgang
verschiedener Messparameter gezeigt werden. Schmerzen reduzierten sich um
12%, die subjektive Leistungsfähigkeit um 19% und allgemeines
Gesundheitsgefühl um 21%. In unserer Studie ergaben sich vergleichbare Werte
für die Bereiche Leistungsfähigkeit und allgemeines Gesundheitsgefühl (-9,3%
36
und -17,4%). Ein Vergleich der Schmerzen war schwierig aufgrund eines sehr
unterschiedlichen Ausgangswertes. Bei Dancey lag der Ausgangswert bei 80 und
zeigte einen Rückgang auf 68 während in dieser Arbeit ein leichter Anstieg vom
Ausgangswert 30 auf 36,7 zu verzeichnen war. Möglicherweise ergab sich der
Unterschied durch verschiedenartige Schmerzwertungen und –Einschätzungen,
was einen validen Vergleich der Ergebnisse unmöglich machte.
In der letzten Zeit gewinnen hochspezifische Therapien immer größere
Bedeutung. Kürzlich konnte die Möglichkeit der Modifikation der (Tumor-)
Sensitivität gegenüber verschiedenen Therapeutika, darunter Mitomycin C, durch
zielgerichete Therapie auf bcl-1 und bcl-2 positive Zellen gezeigt werden. So
wurde bereits in experimentellen Studien eine Verstärkung des zytostatischen
Effekts von Mitomycin C durch die Anwendung spezieller Oligonukleotide
beschrieben (10,13). Auch beim Vorliegen von BRCA 2 Mutationen in
Pankeaszellen, beziehungsweise bei der Fanconi-Anämie wurde eine höhere
Sensitivität auf Mitomycin C beschrieben (39,57). Die gleichen Mutationen wurden
beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom beobachtet und zeigten einen
entscheidenden Einfluss auf die Sensitivität der Mitomycintherapie (40).
Schlussfolgernd ist zu erwähnen, dass seit dem Beginn der Erforschung der
Therapie des metastasierten oder lokal weit fortgeschrittenen NSCLC mit
Mitomycin C und Vinorelbine® vor knapp 20 Jahren diese Chemotherapeutika in
den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen nur sehr selten eingesetzt
wurden. Allgemein waren die Ergebnisse zwar viel versprechend, die Toxizität
moderat und die Therapiekosten gering, der Einsatz damals neuer
Therapiekonzepte oder die Änderung bestehender Regime war aber äußerst
schwierig da die gültigen Therapierichtlinien auf großen Studien mit ähnlichen
Ergebnissen beruhten. Die Therapie der Patienten mit schwerwiegenden
Begleiterkrankungen oder einem schlechten Performancestatus wurde dabei aber
noch bei weitem nicht zufrieden stellend untersucht. Generell sollte allen
Patienten, ganz besonders aber denen mit reduziertem Allgemeinzustand oder
schweren Begleiterkrankungen bei bestehendem Therapiewunsch eine gut
verträgliche Chemotherapie angeboten werden. In diese Richtung zielte auch die
Therapieausrichtung bei der Einführung neuer Wirkstoffe wie Pemetrexed oder
niedermolekularer Chemotherapeutika. Bei vielen der zuletzt durchgeführten
Studien wurde die Lebensqualität in Kombination mit progressionsfreier
37
Überlebensdauer in das Zentrum des Interesses gestellt. Auf der Suche nach gut
verträglichen Optionen sollten auch heutzutage schon ältere, bekannte Schemata
berücksichtigt werden: Im Hinblick auf die sehr gute Verträglichkeit könnte die
Kombinationstherapie aus Mitomycin C und Vinorelbine®, auch aus
gesundheitsökonomischer Sicht, ihre Zukunft in der Therapie von Patienten mit
einem reduzierten Performance-Status von zwei oder weniger haben.
38
5. Zusammenfassung:
In der Zweitlinienchemotherapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten
nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms nach platinhaltiger Erstlinienchemotheapie
gilt eine Monotherapie mit Docetaxel oder Pemetrexed als Therapie der Wahl. In
den letzten Jahren rückten ältere, bekannte Chemotherapeutika deutlich in den
Hintergrund. In der hier vorliegenden Studie wurde die Wirksamkeit und
Verträglichkeit sowie die Kosten einer Polychemotherapie mit Mitomycin C und
Vinorelbine bei mit platinhaltiger Chemotherapie vorbehandelten Patienten geprüft
und mit den Ereignissen der Studien aktuell zugelassener Chemotherapeutika in
der Zweitlinientherapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms verglichen.
42 Patienten (Stadium IIIB oder IV, Vorbehandlung mit platinhaltiger
Chemotherapie) erhielten 8 Milligramm/Quadratmeter Mitomycin C an Tag 1 und
25 Milligramm/Quadratmeter Vinorelbine an Tag 1 und 8 bei einem 28-TageZyklus. Die geprüften Endpunkte der Studie waren das Tumoransprechen,
Überleben und Toxizität. Zusätzlich wurde die Lebensqualität beurteilt. Bei 5
Patienten (11,9%) konnte eine partielle Remission erreicht werden, bei 13
Patienten (31,9%) wurde das Stadium der stable disease über den
Beobachtungszeitraum gehalten. Das mittlere progressionsfreie Überleben betrug
16 Wochen. Das mediane Gesamtüberleben betrug 8,5 Monate. 11 Patienten
erlitten dritt- und viertgradige Neutropenien, 4 Patienten erlitten eine dritt- und
viertgradige Anämie. In der Beurteilung der Lebensqualität zeigte sich in einigen
Punkten sogar eine Verbesserung der Ausgangssituation. Insgesamt konnte in
dieser Studie die gute Verträglichkeit einer Chemotherapie mit Mitomycin C und
Vinorelbine® gezeigt werden. Tumoransprechraten, Überlebenszeit sowie Erhalt
der Lebensqualität sind vergleichbar mit den Ergebnissen früherer
Therapiekonzepte mit anderen Chemotherapeutika. Insgesamt erfüllte diese
Kombinationstherapie die hohen Anforderungen einer modernen
Zweitlinienchemotherapie.
Da die Diagnose des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms in der Vergangenheit
häufig erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium mit lediglich palliativer
Therapieoption gestellt werden konnte, entstanden im Hinblick auf die hohen
Inzidenzraten in sämtlichen Gesundheitssystemen weltweit enorme Kosten, wobei
der Großteil der Therapiekosten auf die Chemotherapeutika entfielen. Durch eine
39
Therapie mit Mitomycin C und Vinorelbine® könnte, im Vergleich zu den teureren,
aktuell zugelassenen Chemotherapeutika, bei ähnlichen Ansprechraten und
vergleichbarer Verträglichkeit eine deutliche Kostenersparnis, beispielsweise circa
18.000 Euro während einer 6 Zyklen dauernden Therapie gegenüber einer
Behandlung mit Pemetrexed, erreicht werden.
Sollte daher bei Patienten im fortgeschrittenen Tumorstadium und insgesamt
reduziertem Perfomance-Status ein Therapiewunsch bestehen ist die oben
genannte Kombinationspolychemotherapie möglicherweise eine geeignete, gut
verträgliche und preiswerte Alternative.
40
6. Literaturverzeichnis
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Mitomycin C and vinorelbine as second line chemotherapy for metastatic
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(2003)
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47
Anhang
Anlage A:
Histologische Klassifikation maligner epithelialer Tumore der Lunge
nach WHO
Anlage B:
Einteilung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms nach UICC
Anlage C:
Stadieneinteilung des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms mit 5
Jahres Überlebenswahrscheinlichkeit
Anlage D:
TNM-Klassifikation des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms
Anlage E:
Klassifikationsmerkmale der WHO über den Zusammenhang von
unerwünschten Ereignissen mit der Applikation eines
Prüfmedikamentes
Anlage F:
Hämatotoxizität nach CTC und LCSS mit entsprechender
Therapiemodifikation
Anlage G:
Schweregrad unerwünschter Ereignisse ohne CTC-Skalierung
Anlage H:
Ein- und Ausschlusskriterien zur Studienzulassung
Anlage I:
Therapie- und Applikationsschema der Chemotherapie
Anlage J:
Remissionskriterien nach WHO
Anlage K:
Fachinformation Mitomycin Medac
Anlage L:
Fachinformation Navelbine®
Anlage M:
Aktivitätsindex zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit nach WHO
beziehungsweise Karnofsky-Index
Anlage N:
CTC-Checkliste
Anlage O:
SAE-Formblatt
Anlage P:
Patienteninformation und Einverständniserklärung
Anlage Q:
Deklaration von Helsinki
Anlage R:
Versicherungspolice
Anlage S:
Ethikvotum
Anlage T:
Mitomycin in Kombination mit Vinorelbine®, Vindesin oder Vinblastin
beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom
Anlage U:
Dokumentationsbogen
48
Anlage A:
Histologische Klassifikation maligner epithelialer Tumore der Lunge nach WHO
(43)
1. Plattenepithelkarzinom
2. Kleinzelliges Karzinom
- Kombiniertes kleinzelliges Karzinom
3. Adenokarzinom
- azinäres Adenokarzinom
- papilläres Adenokarzinom
- bronchioloalveoläres Karzinom
- solides Karzinom mit Schleimbildung
- andere
4. Adenosquamöses Karzinom
5. Großzelliges Karzinom
- großzelliges neuroendokrines Karzinom
- klarzelliges Karzinom
- basaloides Karzinom
- lymphoepitheliales Karzinom
6. Pleomorphes sarkomatoides Karzinom
7. Karzinoidtumoren
- typisch
- atypisch
8. Bronchialdrüsenkarzinom
- adenoidzystisches Karzinom
- mukoepidermoides Karzinom
9. andere Karzinome
49
Anlage B:
Einteilung des SCLC nach UICC (41):
 Limited Disease:
- Begrenzung auf eine Thoraxhälfte
- ipsilaterale hiläre, mediastinale oder
.
. .
supraklavikuläre Lymphknoten
- kleiner Winkelerguss ohne maligne Zellen
 Extensive Disease: - alle anderen Stadien
50
Anlage C:
Stadieneinteilung des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms mit 5 JahresÜberlebenswahrscheinlichkeit (41)
Stadium
Tumor
Lymphknoten
Fernmetastasen
5 JahresÜberleben
0
Carcinoma in
N0
M0
situ
IA
T1
N0
M0
60%
IB
T2
N0
M0
38%
IIA
T1
N1
M0
34%
IIB
T2
N1
M0
24%
T3
N0
M0
22%
T3
N1
M0
13%
T1-3
N2
M0
9%
T4
N0-2
M0
7%
T1-4
N3
M0
3%
T1-4
N0-3
M1
1%
IIIA
IIIB
IV
51
Anlage D:
TNM-Klassifikation des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms
Einteilung
Tx
Kennzeichen
positive Zytologie (Sputum, Bronchialsekret), aber Tumor weder
radiologisch noch bronchoskopisch darstellbar
Tis
Carcinoma in situ
T1
Tumor <3cm ohne Kontakt zur Pleura visceralis, bronchoskopisch
nicht proximal eines Lappenbronchus
T2
Tumor >3cm, Ausbreitung in Hilus, Invasion viszerale Pleura,
partielle Atelektase. Abstand von der Hauptkarina mindestens 2cm
T3
Tumor mit Befall Brustwand/ Zwerchfell/ Perikard/ mediastinale
Pleura; totale Atelektase; Hauptbronchusbefall innerhalb 2cm zur
Hauptkarina (Hauptkarina tumorfrei)
T4
Tumor mit Befall von Mediastinum/ Herz/ großen Gefäßen/
Trachea/ Speiseröhre/ Hauptkarina/ Wirbelkörpern/ maligner
Pleuraerguss/ Perikarderguss sowie Satellitentumor(en) im
gleichen Lungenlappen
N0
Keine Lymphknotenmetastasen
N1
Peribronchiale/ ipsilaterale hiläre Lymphknoten
N2
Ipsilaterale mediastinale und subkarinale Lymphknoten
N3
Kontralaterale mediastinale und hiläre Lymphknoten,
supraklavikuläre Lymphknoten
M0
Keine Fernmetastasen
M1
Fernmetastasen
52
Anlage E:
Klassifikationsmerkmale der WHO über den Zusammenhang von unerwünschten
Ereignissen mit der Applikation eines Prüfmedikamentes

Sicher
Ein klinisches Ereignis, inklusive Laborwertabweichung, das in einem zeitlich
plausiblen Zusammenhang zu der Verabreichung des Medikaments steht,
und das weder durch die zugrunde liegende(n) Erkrankung(en) noch durch
andere Medikamente oder chemische Substanzen erklärt werden kann. Die
Reaktion beim Absetzen des Medikaments („Auslassversuch“) ist klinisch
angemessen. Informationen über einen erneuten Expositionsversuch sind
nicht notwendig, um dieser Definition zu genügen.

Wahrscheinlich
Ein klinisches Ereignis, inklusive Laborwertabweichung, das in einem zeitlich
angemessenen Zusammenhang zu der Verabreichung des Medikaments
steht, und das wahrscheinlich nicht durch die zugrunde liegende(n)
Erkrankung(en), andere Medikamente oder chemische Substanzen erklärt
werden kann. Die Reaktion beim Absetzend des Medikaments
(„Auslassversuch“) ist klinisch angemessen. Informationen über einen
erneuten Expositionsversuch sind nicht notwendig, um dieser Definition zu
genügen.

Möglich
Ein klinisches Ereignis, inklusive Laborwertabweichung, das in einem zeitlich
angemessenen Zusammenhang zu der Verabreichung des Medikaments
steht, das aber auch durch die zugrunde liegende(n) Erkrankung(en), andere
Medikamente oder chemische Substanzen erklärt werden kann. Weitere
Informationen zur Reaktion auf das Absetzen des Medikaments
(„Auslassversuch“) fehlen oder sind unklar.
53

Unwahrscheinlich
Ein klinisches Ereignis, inklusive Laborwertabweichung, das in einem
zeitlichem Zusammenhang zur Verabreichung des Medikaments steht, der
aber einen kausalen Zusammenhang unwahrscheinlich macht, und bei dem
andere Medikamente oder chemische Substanzen oder die zugrunde
liegende(n) Erkrankung(en) auch plausible Erklärungen für das Ereignis
bieten.

Ungeklärt
Ein klinisches Ereignis, inklusive Laborwertabweichung, über das als
ungünstige Reaktion berichtet wird, die dem aber noch mehr Daten
erforderlich sein müssen, um eine geeignete Beurteilung abzugeben oder
beider die zusätzlichen Daten gerade noch geprüft werden müssen.

Nicht erklärbar/ nicht klassifizierbar
Ein Bericht, der eine ungünstige Reaktion unterstellt, über den aber kein
Urteil abgegeben werden kann, da die Informationen unzureichend oder
widersprüchlich sind, und der nicht unterstützt oder bestätigt werden kann.

Kein Zusammenhang
Ein Zusammenhang erscheint ausgeschlossen.
54
Anlage F:
Hämatotoxizität nach CTC und LCSS mit entsprechender Therapiemodifikation
Grad 1:
Leukozyten 2,5-3,9/nl oder Thrombozyten 75-99,9/nl
→ keine Maßnahmen
Grad 2:
Leukozyten 2,0-2,5/nl oder Thrombozyten 50-74,9/nl
→ Intervallverlängerung um eine Woche, wenn sich die Werte
dann nicht normalisiert haben (Leukozyten >3,0/nl oder
Thrombozyten >75,0/nl) Reduktion von Mitomycin auf
6mg/m² und Navelbine® auf 20mg/m².
Grad 3/4:
Leukozyten < 2,0/nl oder Thrombozyten < 50,0/nl
→ Intervallverlängerung um maximal 2 Wochen, bei
Leukopenie Grad ggf. Gabe von G-CSF. Sollten sich die
Werte dann nicht normalisiert haben (Leukozyten > 2,0/nl
oder Thrombozyten >50,0/nl), ist die Therapie
abzubrechen.
55
Anlage G:
Schweregrad unerwünschter Ereignisse ohne CTC-Skalierung
Grad 1 (leicht):
Unerwünschtes Ereignis, gewöhnlich vorübergehend und im Allgemeinen normale
Aktivitäten des täglichen Lebens nicht beeinträchtigend,
Zeichen oder Symptome bemerkbar, jedoch gut tolerierbar
Grad 2 (mäßig):
Unerwünschtes Ereignis, welches die normale Aktivität des täglichen Lebens
störend beeinträchtigt
Grad 3 (schwer):
Unerwünschtes Ereignis, welches zur Arbeitsunfähigkeit führt und die normalen
Aktivitäten des täglichen Lebens verhindert
Grad 4 (lebensbedrohlich):
Auftreten von Symptomen, die unmittelbar zum Tode führen können
56
Anlage H:
Ein- und Ausschlusskriterien zur Studienzulassung
Einschlusskriterien:

Histologisch gesichertes nicht operables nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom
im Stadium IIIB und VI

Eine chemotherapeutische Vorbehandlung

Mindestens eine zweidimensional messbare Tumorläsion

Minimale Lebenserwartung > 3 Monate

Einverständnis des Patienten

Performance-Status < 3 (nach WHO)
Ausschlusskriterien:

Zweitmalignom, außer Hauttumoren

Vorbehandlung mit Mitomycin oder Vinorelbine

Vorherige Strahlentherapie von Regionen, die der Auswertung unterliegen

Schwerwiegende Begleiterkrankungen

Nichtausreichende Knochenmarkreserve vor Chemotherapie, definiert als:
Leukozyten < 3.000/ml
Thrombozyten < 100.000/ml

Serumkreatinin > 1,5 mg/dl

Serumbilirubin > 2,0 mg/dl

Dekompensierte Herzinsuffizienz

Progrediente respiratorische Globalinsuffizienz

Teilnahme an einer anderen Therapiestudie
57
Anlage I:
Therapie- und Applikationsschema der Chemotherapie
Therapie:
Ein Therapiezyklus umfasst 28 Tage, wobei die Behandlung innerhalb eines
Zyklus nach folgendem Schema verläuft:
Mitomycin (Mitomycin Medac):
8 mg/m² i.v. über 10min Tag 1
Vinorelbine (Navelbine®):
25 mg/m² i.v. über 10min Tag 1und 8
Dexamethason:
4 mg 1-0-1 Tag 8+9
Tag 9-28: Therapiefreies Intervall, Wiederholung des Zyklus Tag 29
Bei fehlenden klinischen Hinweisen auf eine Tumorprogression werden 2 Zyklen
dieser Therapie durchgeführt. Eine Erfolgsbeurteilung erfolgt am Ende des
zweiten Zyklus. Bei Tumorprogression ist die Therapie abzubrechen. Bei CR, PR,
NC ist die Therapie fortzuführen, bis entweder eine Progression auftritt oder 6
Therapiezyklen durchgeführt wurden.
Applikation:
Tag 1
Kortikoidprophylaxe:
250mg Prednisolon i.v. in 50ml NaCl 0,9%
1Stunde vor der Mitomycin-Gabe
Mitomycin:
8mg/m² i.v. als Infusion über 3 Stunden
Navelbine®:
25mg/m² gelöst in 100ml NaCl 0,9% als
Kurzinfusion über 6-10 Minuten
Venenspülung:
250ml NaCl 0,9% i.v. über 30 Minuten
Ondansetron:
4mg 1-0-0
Dexamethason:
4mg 1-0-1
Tag 2
Ondansetron:
4mg 1-0-0
58
Dexamethason:
4mg 1-0-1
Tag 8
Navelbine®:
25mg/m² gelöst in 100ml NaCl 0,9% als
Kurzinfusion über 6-10 Minuten
Venenspülung:
250ml NaCl 0,9% i.v. über 20 Minuten
Ondansetron:
4mg 1-0-0
Dexamethason:
4mg 1-0-1
Tag 9
Ondansetron:
4mg 1-0-0
Dexamethason:
4mg 1-0-1
59
Anlage J:
Remissionskriterien nach WHO

Komplette Remission (CR): Vollständige Rückbildung aller messbaren
Tumormanifestationen, dokumentiert durch zwei mindestens 4 Wochen
auseinander liegende Kontrolluntersuchungen.

Partielle Remission (PR): Größenabnahme der Summe der Flächenmaße
aller messbaren Tumorbefunde um >50% für mindestens 4 Wochen, ohne
Neuauftreten von Tumormanifestationen und ohne Progression irgendeines
Tumorbefundes.

No Change (NC): Keine Größenänderung der Tumorparameter für
mindestens 4 Wochen oder Tumorreduktion um weniger als 50% oder
Größenzunahme <25%, ohne Auftreten neuer Metastasen.

Progressive Disease (PD): Auftreten neuer Tumorläsionen oder mehr als
25%ige Größenzunahme der Tumordimensionen in einem oder mehreren
Herden.
60
Anlage K:
Fachinformation Mitomycin Medac
61
62
Anlage L:
Fachinformation
Navelbine®
63
64
65
66
Anlage M:
Aktivitätsindex zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit nach WHO beziehungsweise
Karnofsky-Index
Grad nach WHO
Index nach Karnofsky
0
Normale körperliche Aktivität,
100% Normale Aktivität; keine
keine besondere Pflege erforderlich
Beschwerden; keine manifeste
Tumorerkrankung
90% Normale Leistungsfähigkeit;
minimale Krankheitssymptome
1
Gering eingeschränkte
80% Normale Aktivität nur mit
körperliche Aktivität; leichte Arbeit
Anstrengung; geringe
möglich; nicht bettlägerig
Krankheitssymptome
70% Unfähig zu normaler Aktivität oder
Arbeit, versorgt sich selbständig
2
Arbeitsunfähig; meist
60% Gelegentliche Unterstützung
selbständige Lebensführung; Pflege
notwendig, aber noch weitgehende
und Unterstützung notwendig; weniger
Selbstversorgung möglich
als 50% bettlägerig
50% Ständige Unterstützung und
Pflege, häufige ärztliche Hilfe
notwendig
3
Keine Selbstversorgung möglich;
40% Überwiegend bettlägerig; spezielle
kontinuierliche Pflege oder
Pflege erforderlich
Hospitalisierung erforderlich; mehr als
30% Dauernd bettlägerig; geschulte
50% der Tageszeit bettlägerig
Pflege notwendig
4
20% Schwerkrank; Hospitalisierung
100% krankheitsbedingt
bettlägerig
notwendig; aktive supportive Therapie
erforderlich
10% Moribund
67
Anlage N:
CTC-Checkliste
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
Anlage O:
SAE-Formblatt
78
Anlage P:
Patienteninformation und Einverständniserklärung
79
80
81
82
Anlage Q:
Deklaration von Helsinki
WORLD MEDICAL ASSOCIATION DECLARATION OF HELSINKI
Ethical Principles for Medical Research Involving Human Subjects
Adopted by the 18th WMA General Assembly, Helsinki, Finland, June 1964, and amended by the:
29th WMA General Assembly, Tokyo, Japan, October 1975
35th WMA General Assembly, Venice, Italy, October 1983
41st WMA General Assembly, Hong Kong, September 1989
48th WMA General Assembly, Somerset West, Republic of South Africa, October 1996
52nd WMA General Assembly, Edinburgh, Scotland, October 2000
53th WMA General Assembly, Washington 2002 (Note of Clarification on paragraph 29 added)
55th WMA General Assembly, Tokyo 2004 (Note of Clarification on Paragraph 30 added)
59th WMA General Assembly, Seoul, October 2008
A. INTRODUCTION
1. The World Medical Association (WMA) has developed the Declaration of Helsinki as a
statement of ethical principles for medical research involving human subjects, including
research on identifiable human material and data.
The Declaration is intended to be read as a whole and each of its constituent paragraphs
should not be applied without consideration of all other relevant paragraphs.
2. Although the Declaration is addressed primarily to physicians, the WMA encourages
other participants in medical research involving human subjects to adopt these
principles.
3. It is the duty of the physician to promote and safeguard the health of patients, including
those who are involved in medical research. The physician's knowledge and conscience
are dedicated to the fulfilment of this duty.
4. The Declaration of Geneva of the WMA binds the physician with the words, “The
health of my patient will be my first consideration,” and the International Code of
Medical Ethics declares that, “A physician shall act in the patient's best interest when
providing medical care.”
5. Medical progress is based on research that ultimately must include studies involving
human subjects. Populations that are underrepresented in medical research should be
provided appropriate access to participation in research.
6. In medical research involving human subjects, the well-being of the individual research
subject must take precedence over all other interests.
7. The primary purpose of medical research involving human subjects is to understand the
causes, development and effects of diseases and improve preventive, diagnostic and
therapeutic interventions (methods, procedures and treatments). Even the best current
interventions must be evaluated continually through research for their safety,
effectiveness, efficiency, accessibility and quality.
8. In medical practice and in medical research, most interventions involve risks and
burdens.
9. Medical research is subject to ethical standards that promote respect for all human
subjects and protect their health and rights. Some research populations are particularly
vulnerable and need special protection. These include those who cannot give or refuse
consent for themselves and those who may be vulnerable to coercion or undue
influence.
10. Physicians should consider the ethical, legal and regulatory norms and standards for
83
research involving human subjects in their own countries as well as applicable
international norms and standards. No national or international ethical, legal or
regulatory requirement should reduce or eliminate any of the protections for research
subjects set forth in this Declaration.
B. PRINCIPLES FOR ALL MEDICAL RESEARCH
11. It is the duty of physicians who participate in medical research to protect the life,
health, dignity, integrity, right to self-determination, privacy, and confidentiality of
personal information of research subjects.
12. Medical research involving human subjects must conform to generally accepted
scientific principles, be based on a thorough knowledge of the scientific literature, other
relevant sources of information, and adequate laboratory and, as appropriate, animal
experimentation. The welfare of animals used for research must be respected.
13. Appropriate caution must be exercised in the conduct of medical research that may
harm the environment.
14. The design and performance of each research study involving human subjects must be
clearly described in a research protocol. The protocol should contain a statement of the
ethical considerations involved and should indicate how the principles in this
Declaration have been addressed. The protocol should include information regarding
funding, sponsors, institutional affiliations, other potential conflicts of interest,
incentives for subjects and provisions for treating and/or compensating subjects who are
harmed as a consequence of participation in the research study. The protocol should
describe arrangements for post-study access by study subjects to interventions identified
as beneficial in the study or access to other appropriate care or benefits.
15. The research protocol must be submitted for consideration, comment, guidance and
approval to a research ethics committee before the study begins. This committee must
be independent of the researcher, the sponsor and any other undue influence. It must
take into consideration the laws and regulations of the country or countries in which the
research is to be performed as well as applicable international norms and standards but
these must not be allowed to reduce or eliminate any of the protections for research
subjects set forth in this Declaration. The committee must have the right to monitor
ongoing studies. The researcher must provide monitoring information to the committee,
especially information about any serious adverse events. No change to the protocol may
be made without consideration and approval by the committee.
16. Medical research involving human subjects must be conducted only by individuals
with the appropriate scientific training and qualifications. Research on patients or healthy
volunteers requires the supervision of a competent and appropriately qualified physician
or other health care professional. The responsibility for the protection of research
subjects must always rest with the physician or other health care professional and never
the research subjects, even though they have given consent.
17. Medical research involving a disadvantaged or vulnerable population or community is
only justified if the research is responsive to the health needs and priorities of this
population or community and if there is a reasonable likelihood that this population or
community stands to benefit from the results of the research.
18. Every medical research study involving human subjects must be preceded by careful
assessment of predictable risks and burdens to the individuals and communities
involved in the research in comparison with foreseeable benefits to them and to other
individuals or communities affected by the condition under investigation.
19. Every clinical trial must be registered in a publicly accessible database before
recruitment of the first subject.
84
20. Physicians may not participate in a research study involving human subjects unless
they
are confident that the risks involved have been adequately assessed and can be
satisfactorily managed. Physicians must immediately stop a study when the risks are
found to outweigh the potential benefits or when there is conclusive proof of positive
and beneficial results.
21. Medical research involving human subjects may only be conducted if the importance of
the objective outweighs the inherent risks and burdens to the research subjects.
22. Participation by competent individuals as subjects in medical research must be
voluntary. Although it may be appropriate to consult family members or community
leaders, no competent individual may be enrolled in a research study unless he or she
freely agrees.
23. Every precaution must be taken to protect the privacy of research subjects and the
confidentiality of their personal information and to minimize the impact of the study on
their physical, mental and social integrity.
24. In medical research involving competent human subjects, each potential subject must
be adequately informed of the aims, methods, sources of funding, any possible conflicts of
interest, institutional affiliations of the researcher, the anticipated benefits and potential
risks of the study and the discomfort it may entail, and any other relevant aspects of the
study. The potential subject must be informed of the right to refuse to participate in the
study or to withdraw consent to participate at any time without reprisal. Special
attention should be given to the specific information needs of individual potential
subjects as well as to the methods used to deliver the information. After ensuring that
the potential subject has understood the information, the physician or another
appropriately qualified individual must then seek the potential subject’s freely-given
informed consent, preferably in writing. If the consent cannot be expressed in writing,
the non-written consent must be formally documented and witnessed.
25. For medical research using identifiable human material or data, physicians must
normally seek consent for the collection, analysis, storage and/or reuse. There may be
situations where consent would be impossible or impractical to obtain for such research
or would pose a threat to the validity of the research. In such situations the research may
be done only after consideration and approval of a research ethics committee.
26. When seeking informed consent for participation in a research study the physician
should be particularly cautious if the potential subject is in a dependent relationship
with the physician or may consent under duress. In such situations the informed consent
should be sought by an appropriately qualified individual who is completely
independent of this relationship.
27. For a potential research subject who is incompetent, the physician must seek informed
consent from the legally authorized representative. These individuals must not be
included in a research study that has no likelihood of benefit for them unless it is
intended to promote the health of the population represented by the potential subject,
the research cannot instead be performed with competent persons, and the research
entails only minimal risk and minimal burden.
28. When a potential research subject who is deemed incompetent is able to give assent to
decisions about participation in research, the physician must seek that assent in addition
to the consent of the legally authorized representative. The potential subject’s dissent
should be respected.
29. Research involving subjects who are physically or mentally incapable of giving
consent, for example, unconscious patients, may be done only if the physical or mental
condition that prevents giving informed consent is a necessary characteristic of the
research population. In such circumstances the physician should seek informed consent
85
from the legally authorized representative. If no such representative is available and if
the research cannot be delayed, the study may proceed without informed consent
provided that the specific reasons for involving subjects with a condition that renders
them unable to give informed consent have been stated in the research protocol and the
study has been approved by a research ethics committee. Consent to remain in the
research should be obtained as soon as possible from the subject or a legally authorized
representative.
30. Authors, editors and publishers all have ethical obligations with regard to the
publication of the results of research. Authors have a duty to make publicly available
the results of their research on human subjects and are accountable for the completeness
and accuracy of their reports. They should adhere to accepted guidelines for ethical
reporting. Negative and inconclusive as well as positive results should be published or
otherwise made publicly available. Sources of funding, institutional affiliations and
conflicts of interest should be declared in the publication. Reports of research not in
accordance with the principles of this Declaration should not be accepted for
publication.
C. ADDITIONAL PRINCIPLES FOR MEDICAL RESEARCH COMBINED WITH
MEDICAL CARE
31. The physician may combine medical research with medical care only to the extent that
the research is justified by its potential preventive, diagnostic or therapeutic value and if
the physician has good reason to believe that participation in the research study will not
adversely affect the health of the patients who serve as research subjects.
32. The benefits, risks, burdens and effectiveness of a new intervention must be tested
against those of the best current proven intervention, except in the following
circumstances:
• The use of placebo, or no treatment, is acceptable in studies where no current
proven intervention exists; or
• Where for compelling and scientifically sound methodological reasons the use of
placebo is necessary to determine the efficacy or safety of an intervention and the
patients who receive placebo or no treatment will not be subject to any risk of
serious or irreversible harm. Extreme care must be taken to avoid abuse of this
option.
33. At the conclusion of the study, patients entered into the study are entitled to be
informed about the outcome of the study and to share any benefits that result from it, for
example, access to interventions identified as beneficial in the study or to other
appropriate care or benefits.
34. The physician must fully inform the patient which aspects of the care are related to the
research. The refusal of a patient to participate in a study or the patient’s decision to
withdraw from the study must never interfere with the patient-physician relationship.
35. In the treatment of a patient, where proven interventions do not exist or have been
ineffective, the physician, after seeking expert advice, with informed consent from the
patient or a legally authorized representative, may use an unproven intervention if in the
physician's judgement it offers hope of saving life, re-establishing health or alleviating
suffering. Where possible, this intervention should be made the object of research,
designed to evaluate its safety and efficacy. In all cases, new information should be
recorded and, where appropriate, made publicly available.
86
Anlage R:
Versicherungspolice
87
Anlage S:
Ethikvotum

88
Anlage T
Mitomycin in Kombination mit Vinorelbine®, Vindesin oder Vinblastin beim nichtkleinzelligen Bronchialkarzinom
Datum
Chemotherapie
Dosis
Pat- OR
ient- (%)
en
Vorliegende
Studie
Second
Mito 8 mg/m2 d1 q4w
Vino 25 mg/m2 d1, 8 q4w
42
11.9
Überleben
(median)
37
Gralla
1994
First
42
34
43.5
Milleron
1991
Gatzemeier
1991a
Gatzemeier
1991b
First
21
23.8
-
66
22.7
23
58
22.4
27.7
Luedke
1990
First
122
27
20.4
Shinkai
1985
First
30
10
44.3
Kris
1985
First
55
36
26.5
Kris
1985
Second
29
17
21.3
Ruckdeschel
1984
First
Mito 8 mg/m2 d1 q4w
Vino esc. 25-35 mg/m2
(phase I)
Mito 6 mg/m2 d1 q3w
Vino 25 mg/m2 d1, 8, 15 q3w
Mito 10 mg/m2 d1 q4w
Vind 3 mg/m2 d1, 8 q4w
Mito 10 mg/m2 d1
Vind 3 mg/m2 d1, d8 (max.
5mg)
Beginn: Vind/Mito
Später: Mito 15 mg/m2 d1
q6w
Vind 3 mg/m2 d1, 15, 29 q6w
Induction: Vind/Mito
then Mito 8 mg /m2 d1 q3w
Vind 3 mg/m2 d1 q2w
Induction: Vind/Mito
then Mito 10mg/m2 d1 q6 to
8w
Vind 3 mg/m2 q2w
Induction: Vind/Mito
then Mito 10mg/m2 d1 q6 to
8w
Vind 3 mg/m2 q2w
Mito 10 mg/m2 d1 q3w
Vinb 6 mg/m2 d1 q3w
101
13
18
First
First
89
Anlage U
Dokumentationsbogen
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
Lebenslauf
Lebenslauf aus Gründen des Datenschutzes entfernt
106
Lebenslauf aus Gründen des Datenschutzes entfernt
107
Danksagung
Mein Dank geht an alle Patienten welche sich zur Teilnahme an unserer Studie
und zur medizinischen Betreuung durch uns bereiterklärt haben.
Mein ganz besonderer Dank geht an meinen Doktorvater Herrn PD Dr. med.
Martin Hetzel für das Überlassen des Themas meiner Doktorarbeit sowie an
meinen Betreuer Herrn Dr. med. Alexander Babiak. Beide standen mir sowohl
während der klinischen Phase der Patientenbetreuung und Datendokumentation
sowie in der Folgezeit der Erarbeitung der Doktorarbeit stets und umgehend mit
Rat und Tat zur Seite.
108
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