302-Lebenszeit retten durch orale Therapien - Online

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Kongresse:
„Lebenszeit retten" durch orale Therapien
Während des diesjährigen Deutschen Krebskongress wurden neueste Studienergebnisse über die Behandlung des Mammakarzinoms und des Nichtkleinzelligen Lungenkrebs bei der oralen Gabe von Navelbine® vorgestellt, einem Mitosehemmer mit dem Wirkstoff
Vinorelbin, das von Pierre Fabre onkologie hergestellt wird, welches von den Patienten in
Tablettenform eingenommen wird und so während der jeweiligen Behandlungszyklen zu einer erheblich besseren Lebensqualität führt.
Neue Studienergebnisse - vorgestellt während des Deutschen Krebskongress
Prof. Dr. med. S. Seeber sagte dazu:
"Traditionell wird der klinische Nutzen einer Chemotherapie anhand von Remissionsrate,
progressionsfreiem Intervall, Besserung der körperlichen Beschwerden oder Überlebenszeit bewertet. Erst in neuerer Zeit werden vermehrt auch Kriterien wie Anwendungsfreundlichkeit,
ökonomische Gesichtspunkte, die Lebensqualität der Patienten unter der Therapie und ihre Fähigkeit, ein selbstbestimmtes, den eigenen Wünschen entsprechendes Leben zu führen, als Maßstab zur Bewertung einer Chemotherapie herangezogen. Aus dieser erweiterten Sicht kommt dem Verabreichungsmodus von Zytostatika eine besondere
Bedeutung zu. So ist eine i.v. Chemotherapie mit einer Reihe von Nachteilen verbunden: Sie ist
für den Patienten oft angstbehaftet und lästig und beeinträchtigt die Lebensqualität [12]. In aller Regel ziehen deshalb die Patienten die orale Therapieform einer parenteralen
Anwendungsform vor. In einer prospektiven Untersuchung an über 100 Krebspatienten im fortgeschrittenen Krankheitsstadium bevorzugten 89% eine orale Therapie, sofern diese nicht
mit einer schlechteren Wirksamkeit verbunden ist [13].
Die orale Chemotherapie hat für die Patienten, aber auch für die behandelnde Klinik bzw. Praxis eine Reihe von Vorteilen:
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Die orale Einnahme des Medikaments vermittelt dem Patienten das Gefühl, selbst aktiv etwas gegen seine Krankheit tun zu können (Selbstkontrolle).
Die orale Therapie macht das Legen eines parenteralen Zugangs überflüssig.
Die orale Medikation kann zu Hause eingenommen werden. Dies erspart dem Patienten
eine längere Aufenthaltszeit in der Klinik und den Stress, den die onkologische Klinik und
die damit eventuell verbundenen unangenehmen Assoziationen bei ihm auslösen können.
Die orale Therapie ist sicherer. Das Risiko einer Infektion ist bei Infusionen zwar gering,
lässt sich aber auch bei strenger Einhaltung aseptischer Bedingungen nie ganz ausschließen.
Zudem kann eine Extravasation ernsthafte Komplikationen hervorrufen. Aus
gesundheitsökonomischer Sicht ist die orale Therapie eindeutig von Vorteil. Sie setzt in Klinik und Praxis wertvolle Zeit- und Personalressourcen frei, die im Falle von i.v. Infusionen für das Ansetzen der Zytostatikalösungen und die Verabreichung gebunden werden. Die orale Therapie ist damit für die Klinik, aber auch für den Patienten, der Fahrtkosten und Zeit für die Anreise einspart, die kostengünstigere Option. So erhalten Patienten nicht nur durch die Therapie eine Lebensverlängerung, sondern bereits während der Therapie die Gewinnung von Zeit mit Lebensqualität - echte Lebenszeit."
Navelbine® oral seit kurzem beim Mammakarzinom
zugelassen
Aufgrund der zahlreichen potenziellen Vorteile einer oralen Therapie wurde schon bald nach
den ersten klinischen Erfahrungen mit Vinorelbin i.v. mit der Entwicklung einer oralen
Darreichungsform begonnen. Eine 1994 entwickelte orale Rezeptur erfüllte schließlich alle Erwartungen bezüglich eines sicheren und wirksamen klinischen Einsatzes und wurde im September 2003 in Deutschland für die Behandlung von Lungenkrebs in den Handel gebracht. Im November 2005 erhielt Navelbine® oral in Deutschland die Zulassung zur Behandlung des
fortgeschrittenen Mammakarzinoms. Nach den bisher vorliegenden klinischen Daten besteht
beim fortgeschrittenen NSCLC und Mammakarzinom für das empfohlene Dosierungsschema von
oralem Vinorelbin eine weitgehende Wirkungsäquivalenz mit i.v. verabreichtem Vinorelbin in Standarddosierung. In diesen Studien wurde auch die Erkenntnis gewonnen, dass orales
Vinorelbin ein ähnlich gutes und beherrschbares Nebenwirkungsprofil besitzt wie die i.v. Darreichungsform.
Die Kombinationstherapie mit Vinorelbin i.v. und Cisplatin gehört beim frühen und fortgeschrittenen NSCLC zu den wirksamsten Behandlungsoptionen und gilt als
Therapiereferenz, an der sich neuere medikamentöse Ansätze zu messen haben [4–9]. Beim
fortgeschrittenen Mammakarzinom hat sich Vinorelbin i.v. selbst bei Anthrazyklin-resistenter
Erkrankung als Erfolg versprechende Behandlungsmöglichkeit erwiesen [10, 11].
Kontakt:
Herr Prof. Dr. Siegfried Seeber
Tumorklinik im Westdeutschen Tumorzentrum
Innere Klinik und Poliklinik (Tumorforschung)
Universitätsklinikum Essen Hufelandstr. 55
45122 Essen
Telefon: (0201) 723-2001
Telefax: (0201) 723-5924
E-Mail: [email protected]
http://www.mensch-und-krebs.de/modules.php?op=modload&name=PagEd&file=index&printerfriendly=2&page_id=302
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Literatur:
4 Le Chevalier T, Brisgand D, Douillard JY, Pujol JL, Alberola V, Monnier A, Riviere A, Lianes P, Chomy
P, Cigolari S, et al.: Randomized study of vinorelbine and cisplatin versus vindesine and cisplatin
versus vinorelbine alone in advanced nonsmall-cell lung cancer: results of a European multicenter
trial including 612 patients. J Clin oncol 1994;12:360–367.
5 Scagliotti GV, De Marinis F, Rinaldi M, Crino L, Gridelli C, Ricci S, Matano E, Boni C, Marangolo M,
Failla G, Altavilla G, Adamo V, Ceribelli A, Clerici M, Di Costanzo F, Frontini L, Tonato M; Italian Lung
Cancer Project: Phase III randomized trial comparing three platinum-based doublets in advanced
non-small-cell lung cancer. J Clin oncol 2002;20:4285–4291.
6 Martoni A, Marino A, Sperandi F, Giaquinta S, Di Fabio F, Melotti B, Guaraldi M, Palomba G, Preti P,
Petralia A, Artioli F, Picece V, Farris A, Mantovani L: Multicentre randomised phase III study
comparino the same dose and schedule of cisplatin plus the same schedule of vinorelbine or
gemcitabine in advanced non-small cell lung cancer. Eur J Cancer 2005;41:81–92.
7 Chen YM, Perng RP, Shih JF, Tsai CM, Whang-Peng J: A randomized phase II study of vinorelbine
plus gemcitabine with/without cisplatin against inoperable non-small-cell lung cancer previously
untreated. Lung Cancer 2005;47:373–380.
8 Gebbia V, Galetta D, Caruso M, Verderame F, Pezzella G, Valdesi M, Borsellino N, Pandolfo G, Durini
E, Rinaldi M, Loizzi M, Gebbia N, Valenza R, Tirrito ML, Varvara F, Colucci G; Gruppo Ocologico Italia
Meridionale: Gemcitabine and cisplatin versus vinorelbine and cisplatin versus ifosfamide+
gemcitabine followed by vinorelbine and cisplatin versus vinorelbine and cisplatin followed by
ifosfamide and gemcitabine in stage IIIB–IV non small cell lung carcinoma: a prospective randomized
phase III trial of the Gruppo oncologico Italia Meridionale. Lung Cancer 2003;39:179–189.
9 Ramsey SD, Moinpour CM, Lovato LC, Crowley JJ, Grevstad P, Presant CA, Rivkin SE, Kelly K,
Gandara DR: Economic analysis of vinorelbine plus cisplatin versus paclitaxel plus carboplatin for
advanced non-small-cell lung cancer. J Natl Cancer Inst 2002;94:291–297.
10 Jones S, Winer E, Vogel C, Laufman L, Hutchins L, O’Rourke M, Lembersky B, Budman D, Bigley
J, Hohneker J: Randomized comparison of vinorelbine and melphalan in anthracycline-refractory
advanced breast cancer. J Clin oncol 1995;13:2567– 2574.
11 Terenziani M, Demicheli R, Brambilla C, Ferrari L, Moliterni A, Zambetti M, Caraceni A, Martini C,
Bonadonna G: Vinorelbine: an active, non cross-resistant drug in advanced breast cancer. Results
from a phase II study. Breast Cancer Res Treat 1996;39:285–291.
12 Payne SA: A study of quality of life in cancer patients receiving palliative chemotherapy. Soc Sci
Med 1992;35:1505–1509.
13 Liu G, Franssen E, Fitch MI, Warner E: Patient preferences for oral versus intravenous palliative
chemotherapy. J Clin oncol 1997;15:110–115.
Aktualisiert Samstag, 25. März 2006 Autor: Detlef Höwing 11137 Mal gelesen
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