Dirk Spielvogel Evolution flexibler Syntheserouten: Von cyclischen, olefinischen Kohlenwasserstoffen zu enantiomerenreinen, N,O-perfunktionalisierten C6/C12-Bausteinen Biokatalyse, Konduramine, HIV-Protease-Hemmer O O TBSO O O O O O N Boc F Cyclische Harnstoffe HN NH F H N MeO Ac O O OAc O O α-Aminoaldehyde O O TBSO Peptidomimetika O O OMe N H TBSO O O O O NH TBSO O O OH CO2Et OR Boc OTBS R TBSO NH TBSO O R O TBSO OH HO EtO 2C HO OTBS H N Boc R R OH HO NH MeO O O OH Cyclische Peroxide OR Konduramin ALBERT-LUDWIGSUNIVERSITÄT FREIBURG CHEMISCHES LABORATORIUM Institut für Organische Chemie und Biochemie Dissertation 2001 Von cyclischen, olefinischen Kohlenwasserstoffen zu enantiomrerenreinen, N,O-perfunktionalisierten C6/C12-Bausteinen Biokatalyse, Konduramine, HIV-Protease-Hemmer Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau vorgelegt von Dirk Spielvogel 2001 Dekan: Prof. Dr. R. Schubert Leiter der Arbeit: Prof. Dr. H. Prinzbach Referent: Prof. Dr. H. Prinzbach Koreferent: Prof. Dr. R. Schwesinger Tag der Verkündigung des Prüfungsergebnisses: 15.2.2001 Meinen Eltern Für Anna Johann Wolfgang von Goethe „Italienreise“ (1787) So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig. Man muß sie für fertig erklären, wenn man nach Zeit und Umständen das Mögliche getan hat. Teile dieser Arbeit wurden veröffentlicht: D. Spielvogel, J. Kammerer, M. Keller, H. Prinzbach From cycloolefins to chiral, polyfunctionalized linear C6/C12 building blocks biocatalysis, (-)-conduramine E Tetrahedron Lett. 2000, 41, 7863-7867 D. Spielvogel, Th. Ruch, H. Prinzbach From Cyclohexadienes to Enantiomerically Pure, Poly/Perfunctionalized C6(C12) Building Blocks Poster: ORCHEM 1998, Bad Nauheim, Germany Poster: Regiosymposium 1998, Falkau, Germany D. Spielvogel, Th. Ruch, H. Prinzbach From Bulk Chemicals to Highly N,O-Functionalized C6/C12-Building Blocks – Evolution of Versatile Synthetic Routes Poster: 37th IUPAC-Congress 1999, Berlin, Germany Meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. H. Prinzbach, gilt mein besonderer Dank für die interessante Themenstellung und den großzügig gewährten Freiraum bei der Bearbeitung. Hervorragende Arbeitsbedingungen haben sehr zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen. Herrn F. Lay, der während seiner Ausbildung zum Chemielaboranten eine tatkräftige Arbeitskraft war, danke ich für sein hervorragendes Engagement und wünsche ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute und viel Erfolg. Für die Aufnahme unzähliger NMR-Spektren danke ich Herrn Dr. D. Hunkler, Frau M. Schonhardt und Herrn F. Reinbold. Herrn Dr. J. Wörth und Herrn C. Warth gilt mein Dank für die Massenspektrometrie. Bei Herrn Dr. M. Keller möchte ich mich für die Röntgenstrukturanalysen bedanken. Herrn G. Fehrenbach verdanke ich die Durchführung zahlreicher ee-Bestimmungen. Frau H. Bähr danke ich für die angefertigten Elementaranalysen. M. Bär danke ich für seine Hilfe bei der Erstellung der PDF-Dateien. Herrn Dr. L. Knothe möchte ich für die Unterstützung bei Nomenklaturproblemen danken. Meinem Studienkollegen Dipl.-Chem. Vögtle möchte ich für die Durchsicht des Manuskripts danken. Auch allen anderen Kollegen gilt mein Dank für eine schöne Promotionszeit in und außerhalb des Labors. Ferner möchte ich Dipl.-Chem. H. Glatz, W. Weihhofen, M. Klingele, S. Müller, A. Sorg für tatkräftige Unterstützung im Rahmen ihrer Praktika danken. Inhaltsverzeichnis Einleitung 1.1. Organische Chemie als zentrale Wissenschaft 1 1.2. N,O-funktionalisierte Bausteine – „Life Sciences“ 2 1.3. C2-Symmetrie – ein leitendes Motiv – 1,4-Diamino-2,3-diole 5 1.4. Aufgabenstellung 10 1.5. Literatur 14 Allgemeiner Teil 2. Biokatalyse – Weg zu enantiomerenreinen Synthesebausteinen 17 2.1. Enzymatische Untersuchungen von KAMMERER 18 2.2. Enzymatische Untersuchungen mit meso-Bisacetat 24 /-Diol 30 20 2.3. Enzymatische Untersuchungen mit meso-Bisacetat 25 /-Diol 31 23 2.4. Enzymatische Untersuchungen mit rac-Bisacetat 26 25 2.5. Zusammenfassung der enzymatischen Untersuchungen und 26 Ausblick 2.6. Literatur zu Kapitel 2 28 3. Synthesepotential von (+)-33 - N-Funktionalisierung 30 3.1. Synthesestudien zu neo-Anhydroinosamin 45 und allo-Inosamin 46 30 3.2. Synthese von 2,3-Anhydrokondurit C – und 2,3-Anhydro- 32 konduramin C – Derivaten 3.2.1. Aktivierung – Substitution in separaten Schritten 34 3.2.2. Die Mitsunobu-Variante: Aktivierung – Substitution in einem 35 Schritt 3.3. Zusammenfassung 40 3.4. Literatur zu Kapitel 3 40 4. Endo-Cyclisierungen: Synthese des (-)-Konduramin E 1 42 4.1. Orientierende Versuche der endo-Cyclisierung 42 4.2. Weitere Edukte für die endo-Cyclisierung 44 4.3. Endo-Cyclisierungen und Synthese des (-)-Konduramin E 1 45 4.4. Publizierte (+)-Konduramin E 1 – Synthesen 48 4.4.1. Synthese von B. M. Trost 48 4.4.2. Synthese von Y. Landais und Vergleich 49 Inhaltsverzeichnis 4.5. Derivate des (-)-Konduramin E 1 (-)-85 50 4.6. Zusammenfassung und Ausblick 52 4.7. Literatur zu Kapitel 4 53 5. α-Aminoaldehyde – Universelles und flexibles Strukturmotif – 54 Teil I 5.1. Synthone für optisch reine α-Aminoaldehyde 54 5.1.1. α-Aminoaldehyd-Synthone für oxidative Freisetzung 55 5.1.2. α-Aminoaldehyd-Synthone für reduktive Freisetzung 55 5.1.3. Weitere α-Aminoaldehyd-Synthone 56 5.2. Linearisierung – Konzepte zur Differenzierung der Termini 57 5.2.1. Nachbargruppen-dirigierte Ozonolyse 58 5.2.1.1. Ozonolyse-Dehydratisierungs-Sequenz mit dem Bis-TBS-Ether 97 59 5.2.1.2. Chemie des Alkoxyhydroperoxids 125 und endo-Peroxids 126 65 5.2.1.3. Weitere Ozonolysestudien 66 5.2.1.4. Chemie des Lactols 122 – Wege zu α-Aminoaldehyden 69 5.2.1.5. Oxidativer Zugang zu α-Aminoaldehyden der ersten Generation 71 5.2.1.6. Sulfoxid/Sulfon – Ein Baustein mit Alternativen 72 5.2.1.7. Zusammenfassung: Termini-differenzierte Ozonolyseprodukte 74 5.3. Kombination funktioneller Gruppen 75 5.3.1. Ozonolyse von 103 und Folgechemie 77 5.4. Enzymatische Differenzierung der Termini 80 5.5. Literatur zu Kapitel 5 81 6. Stereoselektive Pinakolhomokupplung von α-Aminoaldehyden - 85 Teil 1 6.1. Kupplungsversuche mit α-Aminoaldehyd 153 87 6.2. Kupplungsversuche mit α-Aminoaldehyd 179 88 6.3. Zusammenfassung 89 6.4. Literatur zu Kapitel 6 90 7. α-Aminoaldehyde - Teil 2 91 7.1. Linearisierung – Konzepte zur Differenzierung der Termini 91 7.1.1. Schutzgruppenstrategie 91 7.2. Literatur zu Kapitel 7 93 Inhaltsverzeichnis 8. Stereoselektive Pinakolhomokupplung von α-Aminoaldehyden - 94 Teil 2 8.1. Kupplungsversuche mit α-Aminoaldehyden 206 und 207 94 8.2. Charakterisierung von 209 und Derivatisierungen 95 8.3. Zusammenfassung und Ausblick 98 8.4. Literatur zu Kapitel 8 99 9. Zusammenfassung und Ausblick 100 Anhang – Synthesestudien zu N,O,O,N-funktionalisierten, linearen 103 Anhang 10. C6-Bausteinen 10.1. Via trans-Benzoldioxid rac-225 zu 1,4-Diamino-2,3-diolen 104 10.1.1. Linearisierung und Derivatisierung – Cyclische Harnstoffe 105 10.2. Via trans-Diacetat rac-26 zu 2,3-Anhydro-1,4-diamino-2,3-diolen 107 10.2.1. Linearisierung und 2-dimensionale Kettenverlängerung von 108 rac-32-Derivaten 10.3. Via (+)-33 zu all-(R)- bzw. all-(S)-N,O,O,N-Bausteinen - 109 Inversion-Retentions-Sequenz 10.4. Literatur zu Kapitel 10 110 T. 10.1. Verzeichnis der verwendeten Enzyme 111 T. 10.2. Abkürzungsverzeichnis 112 Experimenteller Teil Experimentelles - Geräte und Materialien 113 Vorschriften zu Kapitel 2 116 Vorschriften zu Kapitel 3 130 Vorschriften zu Kapitel 4 156 Vorschriften zu Kapitel 5 207 Vorschriften zu Kapitel 6 261 Vorschriften zu Kapitel 7 265 Vorschriften zu Kapitel 8 287 Vorschriften zu Kapitel 10 295 Einleitung 1 1. Einleitung 1.1. Organische Chemie als zentrale Wissenschaft Die organische Chemie hat sich im Laufe der Zeit zu einer „zentralen Wissenschaft“ entwickelt und wird als solche im Jahrhundert-, tausendwechsel für ihre Leistungen und Beiträge zu den Naturwissenschaften anerkannt.1 Dies nicht ohne die kritische Erkenntnis, daß trotz vieler Erfolge die organische Chemie noch immer eine sehr junge und dynamische Wissenschaft ist, die sich vermehrt in den angrenzenden Naturwissenschaften, wie z.B. der Physik, der Mathematik, den Materialwissenschaften, der Medizin, der Biologie und der Pharmazie, mit einbringt. Besonders im Zusammenspiel mit den drei letztgenannten Sparten gelingt es der organischen Chemie, im Bereich der sogenannten „Life Sciences“, neue Akzente zu setzen. Letztlich ist es das Verständnis der organischen Reaktionen auf molekularer Ebene, welche Einblicke in die metabolischen Abläufe von Organismen gewähren, und es des weiteren ermöglichen, gezielt in Krankheitsverläufe einzugreifen. 2,3 Die organische Chemie und die in ihr angesiedelte organische Synthese weist eine Vielzahl von Facetten auf (Schema 1-1).4 Organische Synthese Ziel-orientierte Synthese Naturprodukte Geplante Moleküle Methoden-orientierte Synthese Reagenzien Synthese-Strategien Materialwissenschaften Synthese-Taktik Biologisch interessante Moleküle Theoretisch interessante Moleküle Schema 1-1 Katalysatoren Medizinisch interessante Moleküle Organische Synthese im Überblick. Grundsätzliches Ziel der organischen Synthese ist der gezielte Aufbau von organischen Molekülen auf möglichst effizientem, ökologischem Wege. Zur Veranschaulichung wurden 2 Einleitung jene Bereiche grau unterlegt, die im Rahmen dieser Arbeit von Bedeutung sind. Es ist ersichtlich, daß der Bereich der „Life Sciences“ im Kontext dieser Arbeit von Bedeutung ist. Im Gegensatz zur gezielten Synthese einzelner Verbindungen steht die „Kombinatorische Chemie“, welche die Synthese möglichst vieler, diverser Verbindungen in einem Schritt zur Grundlage hat. Der zumeist parallelen Synthese von Substanzbibliotheken folgt die Dekonvolution (z. B. via Aktivitätsstudien etc.), welche letztlich auf einzelne, definierte Verbindungen zurückführt. Die „Kombinatorische Chemie“ entstammt dem Bereich der Wirkstoffsuche. Erste Beispiele aus den Bereichen Katalysator- und Materialforschung sind ebenfalls bekannt. 1.2. Von N,O-funktionalisierten Bausteinen zu den „Life Sciences“ Die Natur macht es dem organischen Chemiker im Bereich der „Life Sciences“ vor. Ein überragender Anteil der Bausteine des Lebens fällt unter die Rubrik „enantiomerenrein, N,Ofunktionalisiert“. Aminosäuren (z.B. Phenylalanin) und die aus Zuckern und Basen zusammengesetzten DNA-Bausteinen (z.B. Desoxyguanosin) bilden in ihrem Zusammenspiel die Grundlage allen Lebens. Essentiell ist die richtige Stereochemie, welche eine korrekte Interaktion der funktionellen Gruppen ermöglicht. Die (N)-Amino- und (O)-Alkoholfunktion sind ubiquitär. Sie sind mitunter verantwortlich für die Ausbildung von definierten räumlichen Strukturen sowie die intermolekulare Erkennung. O N NH3+ CO2 Phenylalanin Schema 1-2 HO O N N N NH2 - HO Desoxyguanosin N,O-Funktionalitäten in lebenswichtigen Molekülen. Der organische Chemiker hat sich die Natur nicht nur zum Vorbild gemacht, sondern sie auch intensiv genutzt, um ausgehend von ihren Bausteinen neuartige oder modifizierte Substanzen zu synthetisieren („chiral pool“ = Zucker, Aminosäuren, Terpene). Paradebeispiele hierzu sind die Biotin-Synthesen ausgehend von L-Cystein oder α-D-Mannose. 5 Einleitung 3 Die Alternative zur Chiral-Pool-Synthese ist die Synthese ausgehend von Produkten der Petrolchemie. Diese in der Regel reinen Kohlenwasserstoffe bestechen nicht nur durch gute Verfügbarkeit und geringe Kosten. Das Vorhandensein olefinischer Gruppen ermöglicht zudem eine gezielte Funktionalisierung (Epoxidierung, cis-Hydroxylierung, Aminohydroxylierung, etc.),6 und macht sie so zu idealen Ausgangsverbindungen der organischen Synthese. Eine breite Reaktionspalette gestattet die zumeist selektive Einführung von N- und O-Funktionen. Die Interkonvertierbarkeit funktioneller Gruppen ist etabliert und gehört zu dem täglichen „Handwerk“ der organischen Chemie. 7 HO OH a c b a HO b b d HO NH2 a c b Schema 1-3 d d b HO d c a d c b HO c NH2 a OH O a b HO d a d c c Nu c d a b NH2 Von Olefinen zu funktionalisierten Bausteinen. Auf gezeigten Wegen gelangt man zu Verbindungen, welche sich aufgrund ihrer Funktionalitäten als ideale Intermediate für weitere Synthesen eignen. Im besonderem Maße gelingt es, wie nachhaltig durch Beispiele aus unserem Arbeitskreis demonstriert, durch Nutzung von Epoxiden (grau unterlegt) eine große Variabilität zu erreichen. Sie dienen zugleich als Einstieg in die Thematik dieser Arbeit. Von Benzol zu Aminoglycosid-Antiobiotika Ausgehend von Benzol wurde durch Arbeiten von SCHWESINGER,8 KÜHLMEYER9 und HOENKE10 leistungsfähige Synthesen zu 2-Desoxystreptamin (cis-Desoxy-1,3-inosadiamin) und zu Sannamin- und Sporamin-Bausteinen entwickelt, welche als Aglykoneinheiten von Aminoglycosid-Antibiotika bedeutsam sind.11,12 4 Einleitung O O O Br Br 1 2 3 H2N O O 4 5 OH OH O 2-Desoxystreptamin OH H2N 6 OH 7 O O O OH HO 8 R’ O O O N H R MeO N O N O O 9 10a, 10b Sannamin-, SporaminBausteine Schema 1-4 Synthese von 2-Desoxystreptamin 7 und der Sannamin- (R=N3, R‘=H) 10a und Sporamin-Bausteine (R=H, R‘=N3) 10b. Durch Birch-Reduktion von Benzol gefolgt von Monoepoxidierung und NBS-Bromierung erhält man ein Epimerengemisch 4. Weitere Epoxidierung mit Trifluorperessigsäure und Äquilibrierung (Et4NBr, CH3CN) gibt 5, welches durch Kristallisation epimerenrein gewonnen wird. SN2-Substitution des Bromids durch Acetat (Me4NOAc) gefolgt von Ammonolyse (NH3-MeOH) führt zu Diepoxyalkohol 6, welcher der zentrale Baustein für die weiteren Syntheserouten ist. Seine Epoxid-Funktionalitäten erlauben unter kontrollierten Bedingungen eine gezielte Einführung von Heterosubstituenten. So wurde durch Optimierungsstudien von KÜHLMEYER 9 in Anlehnung an Arbeiten von SCHWESINGER13 gefunden, daß sich bei der Reaktion von 6 mit gepufferter Hydrazin-Lösung das 1,3Öffnungsprodukt bildet. Nach hydrogenolytischer N-N-Spaltung und Ionenaustausch(IA)Chromatographie wird 2-Desoxystreptamin 7 rein isoliert. Diepoxyalkohol 6 findet auch Verwendung bei der Synthese von Sannamin- und SporaminBausteinen. Umsetzung mit Methylisocyanat führt zu Urethan 8, welches unter Einwirkung katalytischer Mengen einer Phosphazenbase (t-Octyl-P1) intramolekular zu Urethan 9 Einleitung 5 cyclisiert. In abschließenden Schritten gelangt man zu dem Sannamin- 10a bzw. SporaminBaustein 10b. Im Gegensatz zur meso-Verbindung 2-Desoxystreptamin 7 mußten für die chiralen Bausteine 10a und 10b geeignete Verfahren zur Trennung der Enantiomeren entwickelt werden, was letztlich durch den Einsatz von Enzymen gelang.10 C2-Symmetrie ein leitendes Motiv 1,4-Diamino-2,3-diole 1.3. C2-symmetrische Verbindungen sind in der organischen Chemie in unterschiedlichen Bereichen zu finden, wobei sich die C2-Achse als Symmetrieelement in verschiedensten Strukturtypen wiederfindet (Schema 1-5). R1 NH2 R1 C 2 R NH2 R2 R2 R2 trans-1,2-Diaminocyclohexan N Biphenyle Allene O N R1 R1 O NH HN X X M R O R O R R Salen-Komplexe Schema 1-5 PPh2 Ph2P MeO OMe TROST-Ligand L* Binaphthyle C2-symmetrische Liganden und Komplexe. Im Bereich der Übergangsmetall-Katalyse haben sich Komplexe mit C2-symmetrischen Liganden hervorgetan. Zu nennen sind Binaphthyl-Komplexe14 und die in jüngerer Zeit für Furore sorgenden Metall-Salen-Komplexe (Jacobsen-Katalysatoren), welche in Abhängigkeit des Metalls ein breites Spektrum an Transformationen katalysieren. 15 Der von TROST publizierte Pd-Ligand L* (Schema 1-5) findet auch im Bereich der Cyclitol-Chemie Verwendung, da er unter anderem Desymmetrisierungen von meso-Carbamaten ermöglicht (Schema 1-6).16 6 Einleitung n HO OH Pd0 / L* n O O O O NHTos Schema 1-6 n O N Tos TosHN O Desymmetrisierung von meso-Carbamaten. Reaktionen dieses Typs sind im Rahmen dieser Arbeit von Bedeutung. Allyl-Substitutionen, SN2’-Substitutionen sowie auch Desymmetrisierungen von meso-Verbindungen spielen eine zentrale Rolle. Ferner sei anzumerken, daß auf diese Weise cis-Aminoalkohol-Motive resultieren, im Gegensatz zu den trans-Aminoalkoholen aus der Öffnung von Epoxiden mit Aminen. C2-Symmetrie in der Natur C2-symmetrische Verbindungen finden sich auch in der Natur, wie z. B. in den einfachen Strukturen der D- bzw. L-Weinsäure, oder dem D-Mannitol. So ist es nicht verwunderlich, daß diese Verbindungen auch ihren Einsatz als Liganden 6 oder als Edukte für Liganden finden.17 Der Vielfalt natürlich vorkommender, C2-symmetrischer Strukturen sind nur bedingt Grenzen gesetzt: beispielhaft hierzu das aus Streptomyces melanosporus isolierte Antibiotikum Elaiophylin (Schema 1-7).18 Me Me O O HO HO O HO Me O OH O Me OH O OH O OH O O O Me Me OH Me Me Elaiophylin Schema 1-7 Antibiotisch wirksamer, C2-symmetrischer Naturstoff: Elaiophylin. In einem weiteren Schritt gelangt man zu C2-symmetrischen Überstrukturen. Eine solche ist z. B. durch das Homodimer der HIV-Protease gegeben. 19 Diese Hydrolase spielt eine kritische Rolle im „Lebenszyklus“ des Virus, da sie das primäre Translationsprodukt (Polyprotein) der viralen genetischen Information in die aktiven Proteine überführt.20 Einleitung Schema 1-8 7 HIV-1-Protease (Symmetrieachse verläuft senkrecht in der Papierebene). Aufgrund der Symmetrie des Homodimers war ein logischer Ansatz zum Auffinden potentieller Inhibitoren, daß diese ebenfalls C2-Symmetrie aufweisen sollten. Diese Überlegungen wurden durch Molecular Modeling („Rational Design“) gestützt.2,21 Einer der ersten C2-symmetrischen Inhibitoren wurde von Wissenschaftlern von DuPont Merck unter dem Namen DMP 323 publiziert. Kennzeichnend sind die 7-Ring UrethanStruktur, die trans-Diol Einheit sowie die hydrophoben, peripheren Aromaten (Schema 1-9).22 Weitere folgten, wie der ebenfalls C2-symmetrische Inhibitor HBY 793 von Hoechst.23 Beiden blieb der Sprung zur Markteinführung trotz sehr hoher inhibitorischer Werte aufgrund schlechter Löslichkeit und Bioverfügbarkeit verwehrt. Ein interessanter Aspekt ist, daß die zentralen N,O,O,N-Stereozentren der beiden Inhibitoren enantiomer zueinander sind. Exkurs Die Symmetrie in der Natur läßt sich zu noch höheren Aggregationszuständen verfolgen. So bieten beispielsweise virale Partikel einen Exemplarisch sei Fundus hier eine hochsymmetrischer schematische Strukturen. Zeichnung des Adenovirus gezeigt (ikosaedrischer, platonischer Körper). Adenovirus 8 Einleitung O N HO HO N OH OH O DMP 323 S O O N OH O N N O OH N O O S O HBY 793 NHR OH R’ R’ OH NHR NHR OH R’ R’ OH Schema 1-9 NHR Kompetitive Protease Inhibitoren DMP 323 von DuPont Merck und HBY 793 von Hoechst. In anderer Schreibweise erkennt man die zentrale, C2-symmetrische 1,4-Diamino-2,3-diolStruktur, welche ein leitendes Motiv dieser Arbeit sein wird, und bereits der Anstoß für frühere Bemühungen in diesem Arbeitskreise war.24 Auch läßt sich an dieser Stelle auf einfache Weise der Kreis zu Kapitel 1.2. N,O-funktionalisierte Bausteine – „Life Sciences“ schließen. Zusammenfassend: Im Mittelpunkt steht die Synthese von enantiomerenreinen, C2-symmetrischen Bausteinen mit zentraler N,O,O,N-Funktionalitätsabfolge ausgehend von cyclischen, olefinischen Kohlenwasserstoffen. In einem letzten, einleitenden Abschnitt werden kurz die Vorarbeiten aus dem Arbeitskreis vorgestellt. GRABOWSKI und ARMBRUSTER verfolgten hierbei den Weg, die zentrale 1,4Diamino-2,3-diol-Gruppierung durch stereoselektive, reduktive Pinakol-Homokupplung von α-Aminoaldehyden aufzubauen, analog den Verfahren der pharmazeutischen Industrie.24 Einleitung 9 OH n i CO2Et N n ii 11 12 CO2Et N n N N CO2Et OH iii n N N CO2Et 13 CO2Et CO2Et 14 OH OAc OTBS NHCO2Et MOMO vii, viii n N n OH N NHCO2Et ix 16 iv v vi CO2Et CO2Et 15 OMOM NHCO2Et NHCO2Et x MOMO n O NHCO2Et CO2Et MOMO n n EtO2C 17 Schema 1-10 OH HN NH OH OMOM NHCO2Et 18 Synthese für n = 1 von GRABOWSKI: (i) DEAD, Cyclohexan, hν, 88%. – (ii) a) O3, EtOH, -60°C; b) NaBH4, RT, 85%. – (iii) Vinylacetat, Lipozyme IM, 75-85%, ee (%) = 98-99. – (iv) TBS-Cl, DMF, Imidazol, RT, 94%. – (v) NH3 (aq.), MeOH, 0°C, 98%. – (vi) MOM-Cl, Hünig-Base, CH2Cl2, 0°C vii) Li, NH3 (fl.), THF, 57 ± -78°C, 85%. – (viii) TBAF, THF, RT, 83%. – (ix) (COCl)2, DMSO, Et3N, CH2Cl2, -78°C, 85-90%. – (x) [V2Cl3(thf)6]2[Zn2Cl6], CH2Cl2, RT, 44%. Synthese für n = 3 von ARMBRUSTER.24 Durch Hetero-Diels-Alder Reaktion von Cyclohexa-1,3-dien mit DEAD entsteht der Bicylus 12. Ozonolyse und reduktive Aufarbeitung führen zu meso-Hexahydropyridazin 13, welches mit hoher Enantioselektivität enzymatisch zu Monoester 14 desymmetrisiert wird. Schutzgruppenmanipulationen ebnen den Weg für eine effiziente N-N-Bindungsspaltung, so daß nach Desilylierung 16 vorliegt. Swern-Oxidation des primären Alkohols ergibt αAminoaldehyd 17, welcher mit Vanadium(II) die Pinakol-Homokupplung zu 18 eingeht (Schema 1-10). – 10 Stufen, Gesamtausbeute 15% – . Durch entsprechende Derivatisierungen stellte GRABOWSKI aus dem enantiomerenreinen, C2-symmetrischen C12-Baustein 18 die entsprechenden Inhibitoranaloga her: Urethan 19 nach 10 Einleitung dem DuPont Merck-Vorbild DMP 323 22 und das Pseudotetrapeptid 20 nach dem von Abbott publizierten Inhibitor A-77003 25 (Schema 1-11). NHCO 2Et OH HN CO2Et MOMO OMOM EtO2C NH OH NHCO2Et 18 O HN MOMO NH OMOM OH NHCO2Et NHCO 2Et EtO2CHN TESO OTES 19 Z H N O OH N H OH H N O N H Z EtO2CHN OH 20 Schema 1-11 1.4. Die Potentielle HIV Protease Inhibitoren von GRABOWSKI. Aufgabenstellung Synthese enantiomerenreiner, N,O-funktionalisierter Carbocyclen und deren Linearisierung ist ein Gebiet intensiver Forschung. Im Hinblick auf das enorme Spektrum potentiell biologisch oder medizinisch aktiver Verbindungen sind synthetische Anstrengungen diesbezüglich besonders reizvoll. In Fortsetzung der Arbeiten von GRABOWSKI 24 ist folgendes Ziel anvisiert: Synthese N,O-perfunktionalisierter, enantiomerenreiner, C2-symmterischer C6/C12-Bausteine „Retrosynthetische“ Überlegungen sind durch Vorarbeiten aus dem Arbeitskreis beeinflußt (Schema 1-12). Zentrale Spaltung des Dimers A führt zu den entsprechenden αAminoaldehyden B, welche durch reduktive Dimerisierung (6) zu A gekuppelt werden. Einleitung 11 N O O X * * 3 O X O Benzol 3 N A 6. 1. Funktionalisierung Pinakol-Homokupplung 2. Enantiomerenreinheit O X X * * O X 3 B Schema 1-12 HO X N * N 3. Linearisierung 4. Termini-Differenzierung 5. α-Aminoaldehyd C OH HO NH2 (-)-Konduramin E 1 Retrosynthese (X = N- oder O-Funktionen), * = Stereozentren. Der lineare α-Aminoaldehyd B wird retrosynthetisch zu einem C6-Cyclus cyclisiert, so daß sich für die Syntheserichtung für C ergibt: ein perfunktionalisierter Cyclohexen-Körper mit einer allylischen Aminfunktion, welche nach der Olefinspaltung (z.B. Ozonolyse-Reduktion) (3) α-ständig zu einem Terminus steht. Nach Differenzierung der Termini (4) würde man durch Oxidation (5) zu B gelangen. Für X = O wird C zu einem Konduramin, deren biologische Relevanz hinreichend dokumentiert ist.26 Das (-)-Konduramin E 1 wäre in derivatisierter Form aus verschiedenen Gründen ein interessantes Intermediat. Zum einen ist dessen Synthese noch nicht publiziert, und zweitens würde man bei einer Substitution der allylischen Hydroxyfunktion durch eine N-Funktion unter Retention zu einem C2symmetrischen, N,O,O,N-Baustein gelangen (Kap. 9). Auf die retrosynthetische Abwandlung von C zu Benzol wird an dieser Stelle verzichtet. In synthetischer Richtung (Benzol C) bedarf es, unabhängig von der absoluten Konfiguration der Stereozentren, der N,OFunktionalisierung und der Erzeugung optischer Reinheit. Ein gezielter Zugang zu beiden Antipoden wäre wünschenswert (dies vor dem Hintergrund der zueinander „enantiomeren“ HIV-Proteasehemmer DMP323 und HBY 793, siehe Schema 1-9). 12 Einleitung Ein Vergleich mit der von SCHWESINGER erarbeiteten cis-Benzoltrioxid-Route,8,27,* legt es nahe, an den Diacetoxy-cyclohexa-1,4-dien-mono-oxiden 24, 25, rac-26 anzusetzen (Schema 1-13), welche durch zweifache NBS-Bromierung des Cyclohexadien-mono-oxids 3 und Bromid-Substitution erhalten werden. **,8 Trennung der Stereoisomere erfolgt auf der Stufe der Dibromide durch fraktionierende Kristallisation. O O O O Br i Br Br Br Br 21 3 rac-23 22 ii ii O ii O O AcO OAc AcO AcO 24 Schema 1-13 Br OAc OAc rac-26 25 Diacetoxy-cyclohexa-1,4-dien-mono-oxide: (i) a) NBS, AIBN, CCl4, rflx; b) Kristallisation: 21 aus MeOH (22°C), 40%; 22 aus CCl4 (22°C), 4%; rac-23 aus CH2Cl2 (-65°C), 56%. – (ii) TMMA, Aceton, RT, 95-100 %.8 Auf diesem Wege sind die Diacetate 24, 25, rac-26 in multi-Decigramm-Mengen verfügbar. Die Untersuchung der enzymatischen Hydrolyse dieser Verbindungen (bzw. der Veresterung der korrespondierenden Diole) ist der Einstieg in diese Arbeit und soll den Zugang zu enantiomerenreinen Bausteinen gewährleisten. Ein zweiter, wichtiger Schritt ist die stereoselektive Einführung einer allylischen N-Funktionalität durch Substitution der entsprechenden Hydroxyfunktion (in derivatisierter Form). Inwieweit die Oxiran-Gruppe als „geschütztes“ trans-Diol erhalten werden kann, muß untersucht werden. Dessen regioselektive Öffnung sollte sich am 6-Ring bewerkstelligen lassen. Die Linearisierung wird * Die Suche nach trishomobenzoiden Übergangszuständen (6-Elektronen-6-Zentren) ausgehend von cisBenzoltrioxid 27 war der Einstieg in die Wirkstoffchemie. [σ2+σ2+σ2]-Cycloreversion von 27 führt zu 28. O Br Br 21 ** O 1) KMnO4 2) Base 6e 6c O O 27 O O O - O O O 28 Äquilibrierung (nBu4NBr, LM, rflx) der Dibromide erlaubt eine gezielte Anreicherung der Isomere. Einleitung 13 durch ozonolytische Spaltung des Olefins angestrebt. Synthesepläne zur Differenzierung der Termini müssen erarbeitet werden, um somit einen effizienten Weg zu perfunktionalisierten, enantiomerenreinen C6-α-Aminoaldehyden zu realisieren. Die stereoselektive, reduktive Pinakol-Homokupplung zu per-N,O-funktionalisierten, enantiomerenreinen, C2- symmetrischen C12-Bausteinen ist ultimatives Ziel. Ein grundsätzlicher Unterschied zu der Synthese von Grabowski ergibt sich durch die Vorgabe der PER-Funktionalisierung. Diese bedingt auch Cyclohexa-1,4-dien als Edukt, welches eine Funktionalisierung aller C-Atome erlaubt. Bei Grabowski bleibt die –CH2CH2Einheit des Cyclohexa-1,3-diens bis zum Schluß erhalten. Zusammenfassende Auflistung: ½ ½ ½ ½ ½ ½ ½ Enzymatische Herstellung enantiomerenreiner C6-Cyclen Kap. 2. Stereoselektive N-Funktionalisierung Kap. 3. Regioselektive Epoxid-Öffnung Kap. 4. Ozonolytische Ringspaltung Differenzierung der Termini Kap. 5 Synthese eines geeignet geschützten α-Aminoaldehyden Stereoselektive Pinakol-Homokupplung Kap. 6. Im Anhang (Kap. 10.) werden ferner alternative Zugänge zu C2-symmterischen 1,4-Diamino2,3-diol-Strukturen besprochen. 14 Einleitung 1.5. Literatur 1 D. Seebach, Angew. Chem. 1990, 102, 1363-1409; P. Strazewski, Chimia 1997, 51, 69-75. 2 H.-J. Böhm, G. Klebe, H. Kubinyi, Wirkstoffdesign, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 1996. 3 L. Stryer, Biochemistry, 3rd Ed., W. H. Freeman and Company, New York, 1988. 4 K. C. Nicolaou, E. J. Sorensen, Classics in Total Synthesis, VCH, Weinheim, 1996. 5 H. Beyer, W. Walter, Lehrbuch der Organischen Chemie, 22. Auflage, Hirzel Verlag, Stuttgart, 1991. 6 Enantioselektive Funktionalisierungen: (a) cis-Dihydroxylierung: H. C. Kolb, M. S. VanNieuwenhze, K. B. Sharpless, Chem. Rev. 1994, 94, 2483-2547; (b) Epoxidierung von Allylalkoholen: K. B. Sharpless et al., Org. Reactions, 1996, 48,1; (c) Epoxidierung: E. N. Jacobsen, J. Org. Chem. 1996, 61, 389-390; E. N. Jacobsen, W. Zhang, A. R. Muci, J. R. Ecker, L. Deng, J. Am. Chem. Soc. 1991, 113, 7063-7064; L. Deng, E. N. Jacobsen, J. Org. Chem. 1992, 57, 4320-4323; S. Chang, N. H. Lee, E. N. Jacobsen, J. Org. Chem. 1993, 58, 6939-6941. 7 J. March, Advanced Organic Chemistry, 3rd Ed., John Wiley & Sons, New York, 1985; A. R. Katritzky, O. Meth-Cohn, C. W. Rees, Comprehensive Organic Functional Group Transformations, Cambridge University Press, Cambridge, 1995. 8 R. Schwesinger, Dissertation, Universität Freiburg, 1978. 9 R. Kühlmeyer, Dissertation, Universität Freiburg, 1986. 10 C. Hoenke, Dissertation, Universität Freiburg, 1995. 11 (a) R. Kühlmeyer, R. Keller, R. Schwesinger, T. Netscher, H. Fritz, H. Prinzbach, Chem. Ber. 1984, 117, 1765-1800; (b) R. Kühlmeyer, R. Schwesinger, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1984, 25, 3429-3432. 12 (a) C. Ludin, B. Schwesinger, R. Schwesinger, W. Meier, B. Seitz, T. Weller, C. Hoenke, S. Haitz, S. Erbeck, H. Prinzbach, J. Chem. Soc. Perkin Trans. I, 1994, 2685-2701; (b) W. Meier, B. Seitz, C. Hoenke, H. Prinzbach, Chem. Ber. 1994, 127, 1687-1697. 13 Streptamin-Synthese aus cis-Benzoltrioxid: R. Schwesinger, W. Fritsche, H. Prinzbach, Chem. Ber. 1982, 115, 946-966. 14 Binaphtyle: (a) BINAP: A. Miyashita, H. Takayam T. Souchi, R. Noyori, Tetrahedron 1984, 40, 1245-1253; (b) Reduktion von Carbonylen: R. Noyori, I. Tomino, Y. Tanimoto, M. Mishizawa, J. Am. Chem. Soc. 1984, 106, 6709-6716; R. Noyori, I. Tomino, Y. Tanimoto, M. Mishizawa, J. Am. Chem. Soc. 1984, 106, 6717-6725. 15 Salen-Komplexe: (a) W. Zhang, E. N. Jacobsen, J. Org. Chem. 1991, 56, 2296-2298; (b) Epoxidierung (M = Mn): siehe 6; (c) Nucleophile Öffnung von Epoxiden (M = Cr, Co): J. L. Leighton, E. N. Jacobsen, J. Am. Chem. Soc. 1996, 61, 389-390; J. F. Larrow, S. E. Schaus, E. Einleitung 15 N. Jacobsen, J. Am. Chem. Soc. 1996, 118, 7420-7421; K. B. Hansen, J. L. Leighton, E. N. Jacobsen, J. Am. Chem. Soc. 1996, 118, 10924-10925. 16 B. M. Trost, D. L. VanVranken, C. Bingel, J. Am .Chem. Soc. 1992, 114, 9327-9343; B. M. Trost, D. L. VanVranken, Chem. Rev. 1996, 96, 395-422. 17 J. Mulzer, C. Pietschmann, B. Schöllhorn, J. Buschmann, P. Luger, Liebigs Ann. 1995, 14331439. 18 M. Arai, Antibiotics Ser. A 1960, 13, 46-51; K. Neupert-Laves, M. Dobler, Helv. Chim. Acta 1982, 65, 262-267. 19 E. E. Kim, C. T. Baker, M. D. Dwyer, M. A. Murcko, B. G. Rao, R. D. Tung, M. A. Navia, J. Am. Chem. Soc. 1995, 117, 1181-1182. http://www.pharminfo.com/disease/aids/aids_info.html. 20 (a) Die HIV 1 Protease ist ein C2-symmrtrisches Homodimer, dessen Monomere aus je 99 Aminosäuren (AS) bestehen mit Prolin als C-terminaler und Phenylalanin als N-terminaler AS. Der Zugang zum katalytischen Zentrum ist durch Deckel („Flaps“, Met-46, Lys-55) bedeckt. Das katalytische Zentrum wird gebildet durch sich gegenüberstehende Asp-25-Reste („katalytische Diade“); (b) M. A. Nowak, A. J. McMichael, Spektrum der Wissenschaft, November 1995, 52-62; W. C. Greene, Spektrum der Wissenschaft Special 2: Das Immunsystem, 54-62. http://www.pharminfo.com/disease/aids/aids_info.html http://www.iapac.org/clinmgt/avtherapies/patient/proinbk.html#protease 21 H.-J. Böhm, G. Klebe, H. Kubinyi, Wirkstoffdesign, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 1996, Kapitel 27, 494-504. 22 P. Y. S. Lam, P. K. Jadhav, C. J. Eyermann, C. N. Hodge, Y. Ru, L. T. Bacheler, J. L. Meek, M. J. Otto, M. M. Rayner, Y. N. Wong, C.-H. Chang, P. C. Weber, D. A. Jackson, T. R. Sharpe, S. Erickson-Viitanen, Science 1994, 263, 380-384. 23 B. Kammermeier, G. Beck, W. Holla, D. Jacobi, B. Napierski, H. Jendralla, Chem. Eur. J. 1996, 2, 307-315; B. Kammermeier, G. Beck, D. Jacobi, H. Jendralla, Angew. Chem. 1994, 106, 719-721. Protease Inhibitoren, die den Sprung zur Marktreife geschafft haben und in Kombination mit Reverse Transkriptase Inhibitoren verabreicht werden: Indinavir (Crixivan) Merck, Nelfinavir (Viracept) Agouron, Ritonavir (Norvir) Abbott, Saquinavir (Invirase) Hoffmann-LaRoche. 24 S. Grabowski, Dissertation, Universität Freiburg, 1997; J. Armbruster, Dissertation, Universität Freiburg, 1998; T. Ruch, Diplomarbeit, Universität Freiburg, 1997; S. Grabowski, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1996, 37, 7951-7954; J. Armbruster, S. Grabowski, T. Ruch, H. Prinzbach, Angew. Chem. 1998, 110, 2359-2362. 25 W. R. Baker, S. L. Condon, J. Org. Chem. 1993, 58, 3277-3284; M. V. Hosur, T. N. Bhat, D. J. Kempf, E. T. Baldwin, B. Liu, S. Gulnik, N. E. Wideburg, D. W. Norbeck, K. Appelt, J. W. 16 Einleitung Erickson, J. Am. Chem. Soc. 1994, 116, 847-855; D. J. Kempf, L. M. Codacovi, X. C. Wang, W. E. Kohlbrenner, N. E. Wiburg, A. Saldivar, S. Vasavanonda, K. C. Marsh, P. Bryant, H. L. Sham, B. E. Green, D. A. Betebenner, J. Erickson, D. W. Norbeck, J. Med. Chem. 1993, 36, 320-330; G. T. Wang, S. Li, N. Wideburg, G. A. Krafft, D. J. Kempf, J. Med. Chem. 1995, 38, 2995-3002. 26 Biologische Aktivität von Konduraminen als Glucosidase-Hemmer: W. Umezawa, Adv. Carbohydr. Chem. Biochem. 1974, 30, 111-182; G. Legler, M. Herrchen, FEBS Lett. 1981, 135, 139-144; G. Legler, E. Bause, Carbohyd. Res. 1973, 28, 45-52. 27 Synthese von cis-Benzoltrioxid: E. Vogel, H.-J. Altenbach, C.-D. Sommerfeld, Angew. Chem. 1972, 84, 986-988; H. Prinzbach, R. Schwesinger, Angew. Chem. 1972, 84, 990-991; R. Keller, R. Schwesinger, W. Fritsche, H.-W. Schneider, D. Hunkler, H. Prinzbach, Chem. Ber. 1979, 112, 3347-3375. Allgemeiner Teil Kapitel 2 17 2. Biokatalyse – Weg zu enantiomerenreinen Synthesebausteinen Die Biokatalyse hat sich als Methodik und Verfahren in der chemischen Synthese zur Gewinnung enantiomerenreiner Verbindungen etabliert.1 Von besonderem Interesse sind Enzym-katalysierte Desymmetrisierungsreaktionen, da sich (theoretisch) hundert Prozent des Ausgangsmaterials nach der Umsetzung als Produkt wiederfinden. Ein derartiges biotechnologisches Verfahren, welches den gentechnisch veränderten (DihydrodiolDehydrogenase deaktiviert) Mikroorganismus Pseudomonas putida nutzt, ist die 2 Dioxygenase-katalysierte Dihydroxylierung von substitutierten Aromaten (Schema 2-1). X X OH Pseudomonas Putida x = Cl, Br, Alkyl etc. Schema 2-1 Zahlreiche OH cis-Dihydroxylierung von Aromaten mit Pseudomonas Putida. Arbeitsgruppen haben Naturstoffsynthesen herangezogen. resultierende, optisch reine cis-Dioldiene für 3 Ein Großteil der in der organischen Synthese verwendeten Enzyme gehört der Klasse der Hydrolasen an, welche die C-O-(C-N-)-Bindungsbildung bzw. –spaltung katalysieren. Der Einsatz von Lipasen zur Desymmetrisierung von meso-Bisacetaten / -diolen besitzt zudem ein noch größeres Potential, da nicht nur (theoretisch) hundert Prozent des Ausgangsmaterials zu Produkt umgesetzt werden, sondern durch Anwendung des meso-Tricks auch beide optischen Antipoden gezielt hergestellt werden können (Schema 2-2).4 PSL HO OH PSL AcO OH HO OAc AcO OAc pH 7 27 Schema 2-2 OAc 28 ent-28 29 Enzymatische Desymmetrisierung von meso-Verbindungen (meso-Trick); PSL (Lipase aus Pseudomonas cepacia); 28: y = 12-56%, ee 75-98; ent-28: y = 36-64%, ee 79-92.5 18 Kapitel 2 Allgemeiner Teil Auch in unserem Arbeitskreis haben sich Enzyme als Mittel der Wahl erwiesen, um zu enantiomerenreinen Verbindungen zu gelangen. Sowohl die Desymmetrisierung von mesoVerbindungen als auch die kinetische Racematspaltung wurden erfolgreich eingesetzt.6 Die aus der cis-Benzoltrioxid-Route gut erhältlichen Diacetate 24, 25, rac-26, respektive die durch Ammonolyse zugänglichen Diole 30, 31, rac-32, sind ideale Edukte für enzymatische Transformationen (Schema 2-3). Zu unterscheiden sind die meso-Verbindungen 24, 25, 30, 31 von den als Racemat vorliegenden Diacetaten/-diolen rac-26, rac-32.7 O O AcO O OAc AcO AcO 24 OAc i O i O O OH HO HO 30 Schema 2-3 rac-26 25 i HO OAc OH OH rac-32 31 Potentielle Enzymsubstrate: (i) NH3-ges. MeOH, RT, 90-95%. 2.1. Enzymatische Untersuchungen von KAMMERER 7 8 1990 führte KAMMERER Enzyme als chemische Werkzeuge in den Arbeitskreis ein. Unter diversen Substraten testete er auch die Diacetate 24, 25, rac-26 mit den damalig vorhanden Enzymen PLE und PPL. Allgemeiner Teil Kapitel 2 19 Tabelle 2-1 Untersuchungen von KAMMERER Edukt Enzym Zeit (h) Monoacetat (%) ee 24 PLE 3.0 (+)-33 (92) > 95 24a PPL 3.6 (+)-33 (89) 93 25 PLE -- k. R. -- 25 PPL -- k. R. -- rac-27b PLE 8.5 (+)-34 (80) -- rac-27c PLE 4.7 (+)-34 (66)d 18 rac-27 PPL -- k. R. -- (a) mit n-Hexanzusatz; (b) bis 50% Umsatz; (c) bis 25% Umsatz; (d) bezogen auf 100% (+)-31.; k.R ≡ kein feststellbarer Umsatz. O HO OAc 24 O S S OH AcO 1 R 2 S O S rac-26 S R 1 OAc 2S HO Kammerer: (+)-33 Schema 2-4 (+)-33 (+)-34 Produkte aus der enzymatischen Hydrolyse. Die enantiomeren Überschüsse, sowie die absolute Stereochemie wurden von KAMMERER 1 H-NMR-analytisch nach Veresterung der freien 4-Hydroxylfunktion mit Moshersäuren bzw. O-Methyl-Mandelsäuren bestimmt. Es muß an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß KAMMERER bei der Festlegung der absoluten Stereochemie von (+)-33 zu einem falschen Schluß kam und daß in Wirklichkeit das (1S,2R,5S,6S)-Enantiomer vorlag (vgl. Kapitel 4.3.). Aufgrund der guten Ergebnisse vor allem bei der Umsetzungen von 24, und dem derzeitig erweiterten Pool an Enzymen (siehe Anhang), war es naheliegend, die Substrate einem erweiterten Screening zu unterwerfen. 20 Kapitel 2 Allgemeiner Teil 2.2. Enzymatische Untersuchungen mit meso-Bisacetat 24 /-Diol 30 Im Gegensatz zur Derivatisierung mit enantiomerenreinen Säuren, erfolgt die ee-Bestimmung mittels chiraler HPLC nach Veresterung mit einer UV-aktiven Komponente zu Detektionszwecken. Vorteilhaft ist, daß bei diesem Verfahren nicht auf vollständigen Umsatz geachtet werden muß (im Gegensatz zur Verwendung chiraler Säuren und resultierenden Diastereomeren). Chirale HPLC erlaubt zudem eine genauere Bestimmung des enantiomeren Überschusses. Die Synthese einer racemischen Probe zur Bestimmung der RT-Werte der Enantiomere erfolgt ausgehend von 24 durch partielle Ammonolyse und Veresterung von rac-33 mit Anisoylchlorid (Schema 2-5, Schema 2-7). O O AcO 24 i rac-33 ii 1 2 O rac-33Anis Schema 2-5 OMe (i) NH3-ges. MeOH, 0°C. - (ii) Et3N, DMAP, Anisoylchlorid, RT, 71%. Das Screening erfolgte für die Hydrolyse von 24 und die Veresterung von 30 nach einem standardisiertem Verfahren.* Repräsentative Ergebnisse sind in Tabelle 2-2 und 2-3 wiedergegeben. Tabelle 2-2 Enzymatische Hydrolyse von 24 Enzym Zeit (+)-33 (%) ee PLEa 3h 90 78 PPLa 5d 78 85 PLEb 3h -- 85 b PPL 5h -- 83 SP 523 3–4h 80 – 90 94 (a) 100 mg 24, 10% (w/w) Enzym; (b) 20 mg 24, 100% (w/w); 0.1 mol 24, 4% (w/w) * Hydrolyse-Screening: 5 mg 24 werden in 0.2N pH 7 Phosphat Puffer (0.5 ml) und n-Hexan (0.5 ml) in einem Eppendorf-Glässchen suspendiert und mit 1-2 mg Enzym versetzt (Kein n-Hexan bei PLE). Die Reaktion wird bei RT geschüttelt und der Umsatz durch DC-Kontrolle verfolgt. Enzyme, welche eine selektive Umsetzung zu 33 zeigen, werden in größeren Ansätzen wiederholt, Produkt isoliert und der Enantiomere-Überschuß bestimmt. Veresterung-Screening: 10 mg 30 werden in TBME (0.5 ml) und Vinylacetat (0.5 ml) in einem Eppendorf-Glässchen suspendiert und mit 1-2 mg Enzym versetzt. Wie oben. Allgemeiner Teil Kapitel 2 21 Folgende enantiomeren Überschüsse sind zusätzlich bestimmt: AL CE5 (77), AL M (90), AL L5 (85), Lipozyme IM (86). Enzyme, welche auch nach längerer Zeit keinen erkennbaren Umsatz zeigen, sind AL G und AL GC4. Alle isolierten Monoacetate sind (+)-drehend (RT = 15 Min.) und entsprechen so dem KAMMERER-Enantiomer.9 Die Divergenz der Ergebnisse der PLE- und PPL-Hydrolysen zu denen von KAMMERER kann auf verschiedene Gründe, wie z.B. Enzymchargen etc., zurückgeführt werden. Zudem verwendete KAMMERER bei seinen Hydrolyseversuchen einen Titrator (im Gegensatz zur hier verwendeten Pufferlösung), so daß Unterschiede auf der unterschiedlichen Salzkonzentration beruhen könnten. Ein wichtiger Aspekt bezüglich des Monoacetates (+)-33 ist, daß es unter Derivatisierungsbedingungen (Et3N, RT, 3d, ee 85 65) zur Racemisierung durch einen konformativ begünstigten, Basen-vermittelten, intramolekularen 2,5-Acyltransfer kommt (Schema 2-6).10,* Zur ee-Bestimmung beträgt die Derivatisierungszeit maximal eine Stunde. O H O AcO OH 2 O O HO OAc 5 (+)-33 Schema 2-6 O O ZS-1 (-)-33 2,5-Acyltransfer in Anhydrokondurit 33 führt zu Racemisierung. Die enzymatische Veresterung beruht auf der Acetatgruppen-Übertragung (engl.: „Transesterification“) von Vinylacetat auf das entsprechende Alkoholsubstrat, hier 30. Das Gleichgewicht wird durch Keto-Enol-Tautomerie des entstehenden Acetaldehyds auf die Produktseite verschoben. 11,** Die Veresterung ist nur mit Lipasen möglich. PLE wird durch zu hohe Anteile organischer Lösungsmittel (Vinylacetat) deaktiviert/denaturiert.12 * ** Gezeigte Zwischenstufe ZS-1 wäre zudem durch Wasserstoffbrückenbildung zwischen Alkohol und Epoxid begünstigt. Der entstehende Acetaldehyd kann zu einer Vergiftung der Enzyme führen, was vor allem in größeren Ansätzen problematisch ist. Hier kann die Verwendung von Ethylacetat als Acylgruppendonor von Vorteil sein. 22 Kapitel 2 Allgemeiner Teil Tabelle 2-2 Enzymatische Veresterung von 30 Enzym Zeit (-)-33 (%) ee PPLa 1d 60 > 99 Lipozyme IMb 1d 92 96 (a) 20 mg 30, 20% Enzym (w/w), (b) 0.5 mMol, 5% (w/w). Folgende enantiomeren Überschüsse sind zusätzlich bestimmt: AL PS (89), SP 524 (93). Enzyme, welche auch nach längeren Zeiträumen keinen erkennbaren Umsatz zeigen, sind AL L, AL CE5, AL FAP. Alle isolierten Monoacetate sind (-)-drehend (RT = 11 Min.) (i) Racemat Schema 2-7 (ii) Hydrolyse PLE (ee 85) (iii) Hydrolyse (iv) Veresterung SP 523 (ee 94) PPL (ee > 99) HPLC-Plot (Chiralpak AD – DAICEL): n-Hexan 50% - i-Propanol 50%; 0.8 ml/min; Detektion λ = 256 nm; RT (+)-30 = 15.67 Min; RT (-)-30 = 11.82 Min aus (iii). Relative Flächen: (i) 47.329 / 47.436, (ii) 7.063 / 88.063, (iii) 2.673 / 93.021, (iv) 94.731 / 0.365. Hinsichtlich einer präparativen Nutzung der enzymatischen Desymmetrisierung von 24 bzw. 30 zu (+)-33 bzw. (-)-33 lassen sich die Ergebnisse wie folgt zusammenfassen: SP 523 n-Hexan / pH 7 3-4 h, RT O AcO O OH HO OAc 24 80-90%, ee 94 0.1 Mol Schema 2-8 (+)-33 (-)-33 Lipozyme IM Vinylacetat / TBME 1 d, RT 30 92%, ee 96 0.5 mMol Präparativer Zugang zu enantiomerenreinen Anhydrokonduriten. Allgemeiner Teil Kapitel 2 23 2.3. Enzymatische Untersuchungen mit meso-Bisacetat 25 /-Diol 31 KAMMERERs Versuche der enzymatischen Hydrolyse des meso-Diacetats 25 verliefen ohne Umsatz. Analog dem Screening-Verfahren in Kapitel 2.2. 35 werden folgende Resultate bei der Hydrolyse von 25 und der i Veresterung von 31 erzielt (Tabelle 2-4, 2-5). OMe O Die Bestimmung der enantiomeren Überschüsse erfolgt mittels chiraler HPLC von 38, welches durch Veresterung der freien Hydroxyl-Funktion in 35 mit Anisoylchlorid AcO O 38 zugänglich ist. (i) Et3N, DMAP, Anisoylchlorid, 60%. O Tabelle 2-4 Enzymatische Hydrolyse von 25 Enzym Zeit (+)-35 (%) ee AL N conc.a 2d -- 54 AL AY 30b 10 h 99 60 (a) 20 mg 25, Enzym 20% (w/w); (b) 0.5 mMol 25, Enzym 15% (w/w). Folgende enantiomeren Überschüsse aus der enzymatischen Hydrolyse sind zusätzlich bestimmt: SP 524 (19), SP 525 (41). Alle isolierten Monoacetate sind (+)-drehend (RT = 11 Min.). Eine Steigerung der optischen Reinheit von (+)-35 durch längere Reaktionszeiten ist nicht realisierbar, da die Epoxid-Funktion des Bisacetats 25 innerhalb von drei Tagen in der Pufferlösung hydrolysiert (Schema 2-9). HO O 1 2 AcO AcO AcO OR i OR’ AcO OAc 1 2 OAc OAc rac-36a R=H, R’=Ac rac-36b R=Ac, R’=H 25 pH 7 -O AcO 5 + O 3 ZS-2 Schema 2-9 HO O O H2O 37 Kondurit F tetra-acetat OH O AcO ZS-3 Hydrolyse bei pH 7 durch anchimere Unterstützung: (i) Ac2O, Et3N, DMAP, 70%. 24 Kapitel 2 Allgemeiner Teil Durch anchimere Unterstützung der benachbarten, zum Epoxid trans-ständigen Acetatgruppe kommt es zur Bildung von ZS-2. Dieses Acyliumion wird durch die Pufferlösung zu dem entsprechenden Hemi-Orthoester ZS-3 abgefangen, der nach Hydrolyse rac-36a/b ergibt (Alternativer Angriff an ZS-2 durch ein H2O-Moleküls nach SN2 an allylischer Position 5 oder an vinylischer Position 3 nach SN2‘ ist aufgrund der isolierten Produkte rac-36a/b unwahrscheinlich). Der Strukturbeleg erfolgt unter anderem durch 1H-NMR-Vergleich nach Umwandlung zu Literatur bekanntem Kondurit-F-Tetra-acetat 37.13 (+)-35 fällt als Öl an und verwehrt somit eine ee-Steigerung durch Kristallisation. Die gezeigte, absolute Stereochemie von (+)-35 ist nicht gesichert und basiert derzeit lediglich auf der Vermutung, daß die Enzymselektivität analog der Hydrolyse von 24 ist. Monoacetat (+)-35 ist unter Reaktionsbedingungen nicht stabil. Analytische Daten weisen auf ein PayneUmlagerungsprodukt hin. Inwieweit ein Racemisierungsmechanismus analog bei 33 existiert, ist unklar. Tabelle 2-5 Enzymatische Veresterung von 31 Enzym Zeit (-)-35 (%) ee AL PSa 3d 45 43 L Pseudom. Fl.b 4d 73 47 AL AY 30b 13 d 35 63 (a) 10 mg 31, Enzym 20% (w/w); (b) 30 mg 31, Enzym 20% (w/w). (i) Racemat Schema 2-10 (ii) Hydrolyse (iii) Veresterung AY 30 (ee 60) AY 30 (ee 63) HPLC-Plot (Chiralpak OD-H – DAICEL): n-Hexan - i-Propanol [(i) 85% - 15%, (ii) und (iii) 90% - 10%]; 0.8 ml/min; Detektion λ = 256 nm; RT (+)-35 = 17.60 Min.; RT (-)-35 = 19.94 Min. aus (ii). Allgemeiner Teil Kapitel 2 25 Im Vergleich zu Befunden von KAMMERER ist die enzymatische Umsetzung von 25 und 31 möglich, auch wenn die entsprechenden Monoacetate (+)-35 und (-)-35 nur in mäßiger optischer Reinheit gewonnen werden können. AL AY30 n-Hexan / pH 7 10 h, RT O S S 1 S 2 25 99%, ee 60 0.5 mMol Schema 2-11 O AcO R OH HO OAc (-)-35 (+)-35 AL AY30 Vinylacetat / TBME 13 d, RT 31 35%, ee 63 0.1 mMol Zusammenfassung der Enzymreaktionen. 2.4. Enzymatische Untersuchungen mit rac-Bisacetat 26 Die folgenden Untersuchungen sind qualitativer Natur, da die Folgechemie von (+)-33 einen attraktiveren, enantiomerenreinen Zugang zu der Stereochemie der Anhydrokondurite C erlaubt (Kapitel 3.2.2.). O O RO (+)-26 O OH i OH AcO OR’ HO O (+)-34 Anhydrokondurit C 32 OAc O 39 HO AcO O OAc AcO ent-39 rac-26 OH O (-)-26 i O HO HO OAc (-)-34 Schema 2-12 OH ent-32 Produkte der enzymatischen Hydrolyse des racemischen Bisacetates rac-26.; (i) Ac2O, DMAP, Et3N. 26 Kapitel 2 Allgemeiner Teil Wie aus Schema 2-12 hervorgeht ist die enzymatische Hydrolyse von rac-26 ein komplizierter Fall mit insgesamt sechs Hydrolyseprodukte 34, 39, 32 (3 x 2 Enantiomerenpaare). Interessant ist der Befund (in Einklang mit KAMMERER), daß es vorwiegend zur Hydrolyse der zum Epoxid syn-ständigen Acetatgruppe unter Bildung von (+)-34, (-)-34 kommt. Ein Enzym, welches im Gemisch mit (racemischem) 34 auch (racemisches) 39 bildet, ist AL A. Ferner hydrolysieren die Enzyme AL A und AL AP6 bei längeren Reaktionszeiten (ein Tag) alle Acetatgruppen zu rac-32. Enzyme, welche auch nach längeren Zeiträumen keinen erkennbaren Umsatz zeigen, sind AL GC und L. Pseudo. Fl.. Im Hinblick auf eine kinetische Racematspaltung von rac-26 sind die Amano Lipasen M und R von Interesse. Beide hydrolysieren zu circa 50% das Edukt innerhalb eines Tages. Danach verlangsamt sich die Hydrolyse. Während AL M (+)-34 und (-)-26 in Enantiomer-angereichter Form liefert, arbeitet AL R komplementär und führt zu (-)-34 und (+)-26. Die Zuordnung der korrekten Stereochemie ist möglich durch Drehwert-Vergleich mit in Kapitel 3.2.2. hergestelltem, enantiomerenreinem (-)-26 [62]. 2.5. Zusammenfassung der enzymatischen Untersuchungen und Ausblick Während die enzymatischen Transformationen von 24 und 30 in guten Ausbeuten und hoher optischer Reinheit die entsprechenden Produkt (+)-33 und (-)-33 ergeben, sind für die übrigen Diacetate 25, rac-26 und Diole 31, rac-32 nur mäßige Verbesserungen O gegenüber den Resultaten von KAMMERER zu verzeichnen. Diese Defizite können für rac-26, rac-32 durch chemische Manipulationen (s. Kapitel 3.2.2.) ausgeglichen werden. Für das desymmetrisierte Anhydrokondurit A Motiv von 25 / 31 bedarf es RO OR’ 25 / 31 weiterer Untersuchungen. So wäre vielleicht durch längerkettige Säurekomponenten, welche den natürlichen Glycerid-Substraten ähneln (z. B. Buttersäure, Capronsäure etc.) eine bessere Enantioselektivität erzielbar.14 Bei Verwendung halogenierter Säuregruppen (z. B. Chloressigsäure) bestünde aufgrund des induktiven Effektes zudem die Chance der größeren Stabilität dieser Verbindungen unter Reaktionsbedingungen (siehe Acylium-Zwischenstufe ZS-2, Schema 2-9). Allgemeiner Teil Kapitel 2 27 Für die Vorhersage der stereochemischen Präferenz enzymatischer Transformationen existieren zahlreiche, teils bewährte Modelle, die jedoch keine absolute Gewißheit geben. Modellansichten basierend auf Computer-Modelling-Studien kommen der Realität nur unzureichend nahe, da bereits oft geringfügige Änderungen des Reaktionsmediums gravierende Folgen für die Stereochemie haben. 15 Die Ergebnisse für 33 bezüglich der absoluten, stereochemischen Präferenz vergleichen sich wie folgt mit publizierten Ergebnissen. SP 523, AL CE5, AL L5, Lip. IM PPL, Lipozym IM, SP 524, AL PS O AcO O OAc HO AL PS OH AL AY O O 24 30 HO OH 40 (a) U. Hugger (b) SP 525, SP 526 (b) SP 525, SP 526 (siehe oben) AL PS (b) SP 525, SP 526; (c) AL PS O AcO OAc 41 AcO OAc 42 AcO OAc AcO OAc 24 43 O AcO OAc 44 (c) AL PS Schema 2-13 Ausgewählte enzymatische Stereoselektivitäten; Literatur (a) 16, (b) 17, (c) 18. Übereinstimmungen im großen Stile sind nicht zu finden. Ein Enzym, welches sich wiederholt als aktiv erweist, ist die Amano Lipase PS (Pseudomonas Cepacia). Die „Übereinstimmung“ der Selektivität von AL PS bei 24 mit 43 und 44 ist aber relativ, zumal dasselbe Enzym bei HUGGER (40) die enantiotope Seite (bei obiger Darstellung) bevorzugt. 28 Kapitel 2 Allgemeiner Teil 2.6 Literatur zu Kapitel 2 1 C. H. Wong, G. M. Whitesides, Enzymes in Synthetic Organic Chemistry, 1st Ed., Elsevier, 1994; K. Faber, Biotransformations in Organic Chemistry, Springer, 1992; Hrsg. K. Drauz, H. Waldmann, Enzyme Catalysis in Organic Synthesis, VCH, Weinheim, 1995; H. Yamada, S. Shimiziu, Angew. Chem. 1988, 100, 640-661; F. Thiel, Enzyme in der organischen Chemie, Spektrum Akadademischer Verlag, Heidelberg, 1997; G. Carrea, S. Riva, Angew. Chem. 2000, 39, 2226-2254. 2 Pseudomonas Putida (Mutanten): H. A. D. Carless, Tetrahedron: Asymmetry 1992, 3, 795826; D. Gonzalez, V. Schapiro, G. Seoane, T. Hudlicky, Tetrahedron: Asymmetry 1997, 8, 975-978; T. Hudlicky, H. F. Olivo, Tetrahedron Lett. 1991, 32, 6077-6080; T. Hudlicky, Tetrahedron: Asymmetry 1996, 7, 61-67. 3 T. Hudlicky, Chem. Rev. 1996, 96, 3-30; T. Hudlicky, J. D. Price, Synlett 1990, 159-160; H. A. D. Carless, Tetrahedron: Asymmetry 1992, 3, 795-826; D. Gonzalez, V. Schapiro, G. Seoane, T. Hudlicky, Tetrahedron: Asymmetry 1997, 8, 975-978; T. Hudlicky, H. F. Olivo, Tetrahedron Lett. 1991, 32, 6077-6080; T. Hudlicky, Tetrahedron: Asymmetry 1996, 7, 61-67. 4 Meso-Trick: E. Schoffers, A. Golebiowski, C. R. Johnson, Tetrahedron 1996, 52, 3769-3826 und zit. Lit. 5 K. J. Harris, Q.-M. Gu, Y.-E. Shih, G. Girdaukas, C. J. Sih, Tetrahedron Lett. 1991, 32, 39413944. 6 J. Kammerer, Dissertation, Universität Freiburg, 1990; R. Krieger, Dissertation, Universität Freiburg, 1994; C. Hoenke, Dissertation, Universität Freiburg, 1995; S. Haitz, Dissertation, Universität Freiburg, 1996; S. Erbeck, Dissertation, Universität Freiburg, 1997; S. Grabowski, Dissertation, Universität Freiburg, 1997; J. Armbruster, Dissertation, Universität Freiburg, 1998; T. Ruch, Dissertation, Universität Freiburg, 2001; U. Hugger, Dissertation, Universität Freiburg, 1994; S. Grabowski, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1996, 37, 7951-7954; S. Grabowski, J. Armbruster, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1997, 38, 5485-5488; S. Erbeck, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1997, 38, 2653-2656; C. Hoenke, P. Klüwer, U. Hugger, R. Krieger, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1993, 34, 4761-4764; F. Yang, C. Hoenke, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 1995, 36, 5151-5145. 7 H. Prinzbach, R. Keller, R. Schwesinger, Angew. Chem 1975, 87, 627-628; R. Keller, R. Schwesinger, W. Fritsche, H.-W. Schneider, D. Hunkler, H. Prinzbach, Chem. Ber. 1979, 112, 3347-3375. 8 J. Kammerer, Dissertation, Universität Freiburg, 1990. 9 Drehwert-Vergleich: Kammerer (+)-33: [α]D20 = + 20.2° (CHCl3) ee (%) > 95. Hier (+)-33: [α]D20 = + 19.5° (c=1.2, CH2Cl2), ee (%) ≈ 94. Allgemeiner Teil 10 Kapitel 2 29 1,4-Acyltransfer: D. A. Schwartz, H.-H. Lee, J. P. Carver, J. J. Krepinsky, Can. J. Chem. 1985, 63, 1073-1079; B. Rinhard, H. Faillard, Liebigs Ann. Chem. 1994, 2, 193-204. 11 Veresterung mit Vinylacetat: K . Faber, S. Riva, Synthesis 1992, 895-910; J.-M. Fang, C.-H. Wong, Synlett 1994, 393-402. 12 Aktivität von Lipasen an Grenzflächen (Emulsionen): S. Haitz, Dissertation, Universität Freiburg, 1996; CMC („critical micellar concentration“): R. Verger, Trends Biotechnol. 1997, 15, 32. 13 Q. A. Mgani, A. J. H. Klunder, M. H. H. Nkunya, B. Zwanenberg, Tetrahedron Lett. 1995, 36, 4661-4664; H. Secen, Y. Suetbayaz, M. Balci, Tetrahedron Lett. 1990, 31, 1323-1326; H. Haines, A. S. H. King, J. R. Knight, V. Nguyen, Tetrahedron Lett. 1998, 39, 4393-4396; C. Le Drian, J.-P. Vionnet, P. Vogel, Helv. Chim. Acta 1990, 31, 161-168. 14 G. M. Ramos-Tombo, H.-P. Schär, X. Fernadez i Busquetsm O. Ghisalba, Tetrahedron Lett. 1986, 27, 5707-5710; S. Bornemann, D. H. G. Crout, H. Dalton, D. W. Hutchinson, Biocatalysis 1992, 5, 297. 15 T. Sakurai, A. L. Margolin, A. J. Russell, A. M. Klibanov, J. Am. Chem. Soc. 1988, 110, 72367237; F. Terradas, M. Teston-Henry, P. A. Fitzpatrick, A. M. Klibanov, J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, 390-396. 16 U. Hugger, Dissertation, Universität Freiburg, 1994. 17 C. R. Johnson, S. J. Bis, Tetrahedron Lett. 1992, 33, 7287-7290. 18 S. J. Bis, D. T. Whitaker, C. R. Johnson, Tetrahedron: Asymmetry 1993, 4, 875-878. 30 Kapitel 3 Allgemeiner Teil 3. Synthesepotential von (+)-33 - N-Funktionalisierung Mit enantiomerenreinem (+)-33 in Gramm-Mengen verfügbar, wird in nachfolgenden Abschnitten das Synthesepotential dieser Verbindung beleuchtet. Hierzu bieten sich Synthesesequenzen zu Anhydrokonduriten I, Anhydrokonduraminen II, Inosaminen III und, im Kontext dieser Arbeit von besonderem Interesse, zu Konduraminen IV an (Schema 3-1). Funktionalisierte 6-Ringe sind von zweierlei Interesse: zum einen aufgrund ihrer potentiell biologischen Aktivität 1 und zum anderen aufgrund ihres Potentials als Synthesebaustein.1,2 O HO I O OH HO II HO NH2 HO III HO Schema 3-1 OH HO NH2 HO OH IV NH2 OH Die relative Stereochemie (hier nicht gezeigt) wird bei den Konduriten/Konduraminen (perfunktionalisierte Cyclohexen-Abkömmlingen: I, II, IV) in der Form von Großbuchstaben (A-F) hinter dem Namen angegeben. Im Falle der perfunktionalisierten Cyclohexane (III) gilt die Inosit-Nomenklatur, welche die Sterochemie durch vor den Namen gestellte Kürzel (muco-, myo-, chiro-, etc.) angibt.3 3.1. Synthesestudien zu neo-Anhydroinosamin 45 und allo-Inosamin 46 In einer explorativen Studie sollte ausgehend von (+)-33 eine Perfunktionalisierung zu neoAnhydroinosamin 45 vollzogen werden, welches einen Zugang zu dem allo-konfigurierten Inosamin 46 ermöglichen würde (Schema 3-2). Letzteres ist in derivatisierter Form von ANDERSON ausgehend von einem chiro-Inositol-Derivat synthetisiert worden.4 NeoAnhydroinosamin 45 und Derivate sind nicht bekannt. O O AcO OH OH 2 OH HO 4 H2N OH H2N HO (+)-33 Schema 3-2 OH 45 HO OH 46 Von Anhydrokondurit (+)-33 via Anhydroinosamin 45 zu Inosamin 46. Allgemeiner Teil Kapitel 3 31 Aus synthetischer Sicht bedarf es: (1) der stereoselektiven cis-Dihydroxylierung und (2) der Substitution der 2-O-Funktionalität unter Inversion durch ein entsprechendes N-Nucleophil. Diese, zu dem Epoxid trans-ständige Funktionalität, sollte eine regioselektive Öffnung des Oxirans ermöglichen. Die weitgehende Realisierung ohne umfassende Optimierung ist in Schema 3-3 dargestellt. O O AcO OH 2 R’O i 5 47 48 TBS TBS OR 2 R 5 R’ Ac H (+)-33 iii mit 47 O O OTBS 2 ii vi R’O 2 5 O R’’O 52 50 51 TBS TBS TBS R’ Ac Ac H R’’ H C(CH3)2 C(CH3)2 R 5 N3 O 49 OR OR’’ iv Schema 3-3 v (i) TBS-Cl, Imidazol, DMF, RT, quant. 47. - (ii) NH3-ges. MeOH, RT, 95% 48. - (iii) OsO4, Me3NO*2H2O, Aceton – H2O (8-1), 80-90% 49. - (iv) 2,2-DMP, PpTos, RT, 91% 50. - (v) NH3-ges. MeOH, RT, quant. 51. - (vi) (PhO)2PON3, DEAD, PPh3, THF, RT, 35% 52. Durch eine Silylierung-Deacetylierung-Sequenz ( 45 HUKlOW PDQ LQ JXWHQ $XVEHXWHQ den formal zu (+)-33 „enantiomer“-geschützten Baustein 48. Das Zwischenprodukt 47 erweist sich als ideale Verbindung für eine stereoselektive cisDihydroxylierung. Die allylischen Substituenten dirigieren die Bildung des Osmatesters ZS-4 effektiv anti. Es sei erwähnt, daß NMO als stöchiometrisches Oxidans keinen Umsatz erbringt. Das sterisch kleinere N-Oxid (Me3NO) hingegen ermöglicht die Reaktion. Ein all-cis- Stereoisomeres wurde nicht detektiert. Ketalisierung von 49 und Ammonolyse ergeben 51. Versuche der Aktivierung der zu substituierenden Alkoholgruppe als Mesylat oder Tosylat blieben erfolglos. Die Mitsunobu-Variante Verwendung eines Phosphorylazids 5 unter ZS-4 als homogener Azid- Quelle führt zu 52, jedoch nur in mäßigen Ausbeuten, welche auch durch Optimierungen 32 Kapitel 3 Allgemeiner Teil nicht gesteigert werden konnten. 52 entspricht dem neo-Anhydroinosamin-3 45 in derivatisierter Form. Ausblick Die abschließend Sequenz zu einem allo-Inosamin-Derivat beinhaltet folgende noch ausstehende chemische Transformationen (Schema 3-4): Azidreduktion und Derivatisierung ( Carbamat) für regioselektive Oxiran- Öffnung, „Nachbargruppen-dirigierte“, regioselektive Epoxid-Öffnung. 1) H2 - Pd/C 2) Z-Cl oder OTBS Boc2O O O O OH O OTBS HN OTBS RHN N3 O O O O O a R=Z 53 b R = Boc 52 Schema 3-4 O 54 Ausblick. Hydrogenolyse des Azids in 52 ist nicht trivial, da für das resultierende Amin die Möglichkeit der Aza-Payne-Umlagerung besteht.6 Dies könnte durch Reduktion in Gegenwart von Boc2O umgangen werden. Für die acyclischen Carbamate 53a,b bestehen Verfahren der endoCyclisierung zu 54.7 3.2. Synthese von 2,3-Anhydrokondurit C - und 2,3-Anhydrokonduramin C Derivaten Die Substitution der allylischen O- O O HO HO Funktionalitäten in (+)-33 kann nach zwei unterschiedlichen werden (Schema 3-5). Methoden vollzogen OH Anhydrokondurit C NH2 Anhydrokonduramin C Allgemeiner Teil (1) Kapitel 3 33 An einem geeigneten Derivat, wie z. Bsp. 47, sollte eine Pd-katalysierte, nucleophile Substitution der allylischen Acetatgruppe unter Retention (2-fache Inversion) durchführbar sein, so daß die Anhydrokondurit-D-Stereochemie (55), wie in (+)-33 erhalten bleibt.8 oder (2) Nach Aktivierung der 5-Hydroxyruppe, z. Bsp. als Mesylat oder Tosylat, sollte eine nucleophile Substitution (SN2) unter Inversion durchführbar sein, und zur Stereochemie der Anhydrokondurit-C-Reihe (56) leiten. O AcO 47 PdL* 1 2 OH R’-Cl, Base (+)-33 O O OTBS AcO OR’ R’ = Mes, Tos, etc. Aktivierte L*Pd ZS-5 Zwischenstufen ZS-6 Nu Nu O O Nu OTBS INVERSION AcO Nu RETENTION 55 56 HO X Y Z AcO 57 Schema 3-5 Varianten der Allylsubstitution: Retention oder Inversion. Auf beiden Routen besteht grundsätzlich die „Gefahr“ eines vinylischen Angriff des Nucleophils (Nu) an den Zwischenstufen ZS-5, ZS-6 und resultierender SN2‘-Substitution. Die Kompatibilität der Oxiran-Funktion mit vorgeschlagenen Routen gilt es zu untersuchen. 34 Kapitel 3 Allgemeiner Teil Mit Blick auf eine regioselektive Öffnung des Epoxids ist die in 56 trans-ständige Funktionalität (Nu) von Vorteil. Durch Nachbargruppenbeteiligung sind nach Epoxidöffnung Strukturen 57 denkbar, welche der Kondurit E Reihe entsprechen. Für X = O und Z = N gelangt man auf diesem Wege zu Konduramin-E-Derivaten, welche Eingangs als wichtige Intermediate für die Synthese der angestrebten α-Aminoaldehyde erwähnt wurden. In diesem Kontext wurde zunächst die Substitution der 5-OH-Gruppe unter Inversion verfolgt, was im Falle von O-Nucleophilen zu 2,3-Anhydrokonduriten C und für N-Nucleophile zu 2,3Anhydrokonduraminen C führt. 3.2.1. Aktivierung – Substitution in separaten Schritten Es gibt zahlreiche Beispiele für die Substitution allylischer Hydroxygruppen. Aus Variationsgründen wäre es wünschenswert eine aktivierte Spezies herzustellen, welche mit verschiedenen Nucleophilen zu den entsprechenden Produkten umgesetzt werden kann. O i AcO 58 O AcO OTos OH O O (+)-33 ii AcO OMes AcO Cl 59 60 Schema 3-6 (i) Tos-Cl, Pyridin, -20°C - 0°C. – (ii) Mes-Cl, Pyridin, 0°C, 54% 60. Im Falle der Tosylierung von (+)-33 erfolgt bei niedrigen Temperaturen (-20°C bis 0°C) kein Umsatz. Erhöhte Temperaturen (25°C) liefern ein Produktgemisch, welches sich nicht näher aufklären läßt. Im Falle der Mesylierung in Gegenwart von Pyridin bildet sich bei 0°C ein einheitliches Produkt, welches aber dem Cl-Substitutionsprodukt 60 entspricht. Dieser Befund spricht für eine erhebliche Reaktivität der aktivierten Allylspezies 59. Die Chloridionen des entstandenen Ammoniumsalzes (PyrH+Cl-) agieren als Nucleophil. Diese „Nebenreaktion“ kann durch Verwendung des entsprechenden Anhydrids (Mes2O) oder durch Änderung der Allgemeiner Teil Kapitel 3 35 Base vermieden werden. 9 Mesylat 59 kann in 80%-Ausbeute bei analoger Reaktionsführung in Et3N isoliert werden. 3.2.2. Die MITSUNOBU-Variante: Aktivierung – Substitution in einem Schritt Eine Reihe von Methoden stehen für die in-situ-Aktivierung und Substitution zur Verfügung. Die MITSUNOBU-Reaktion besticht durch ihre „einfache“ Durchführbarkeit und generell guten Ausbeuten. 10 Triebkraft der Reaktion ist durch die formale Redoxreaktion von Triphenylphosphin mit Diethylazodicarboxylat (DEAD) gegeben. Ph3P + Ph3P CO2Et + CO2Et N N N N EtO2C EtO 2C H Nucleo phil Ph3 P + H O + Ph3P OH CO2Et + N N R R’ EtO 2C R H R’ CO2Et N N H EtO 2C EDUKT - Nu PPh 3 + CO2Et H -N N H EtO 2C +O R R’ R - Schema 3-7 Nu - OPPh3 + R’ PRODUKT Nu Mechanismus der Mitsunobu-Reaktion.11 Nachteilig an der Reaktion kann die bisweilen aufwendige (chromatographische) Isolation des Produktes sein, da selbst im Idealfall noch stöchiometrische Mengen Phosphinoxid und Hydrazodicarboxylat abgetrennt werden müssen.* Auch im Falle der Mitsunobu-Reaktion von Allylalkoholen besteht SN2‘-Substitutionsgefahr. * Um diese Problematik zu umgehen, sind folgende Reagenzien entwickelt worden: (1) Festphasengebundenes Triphenylphosphin kann nach der Reaktion durch Filtration entfernt werden; (2) t Butyl-azo-carboxylate, welche nach Ansäuern als Kohlensäurehydrazid-Derivate vorliegen und sich durch Extraktion abtrennen lassen. 36 Kapitel 3 Allgemeiner Teil Versuche Teil I: Benzoat, Acetat und Azid als Nucleophile Die Palette der Nucleophile für Mitsunobu-Reaktionen ist groß. Im Falle der O-Nucleophile hat sich Benzoesäure als gängiges Edukt durchgesetzt. Häufig verwendete N-Nucleophile sind Azid * und Phthalimid. Ersteres bietet den Vorteil eines geschützten Amins mit geringem Raumbedarf. Azidreduktion zu einem freien oder anderweilig geschützten Amin erfolgt unter milden Bedingungen durch STAUDINGER-Reduktion 12 oder Hydrogenolyse am Übergangsmetallkontakt. Nachteilig im Falle einer Allylsubstitution mit Aziden ist die Gefahr der Aza-Cope-Isomerisierung.6 Spaltungsbedingungen der Phthalimidogruppe sind a priori nicht kompatibel mit der in (+)-33 vorhandenen Epoxidfunktionalität.13 Versuche zu ihrer Einführung wurden daher nicht unternommen. Tabelle 3-1: Mitsunobu-Reaktion Teil I (+)-33 Eintrag Nucleophil a Produkt (%) 1 (PhO)2PON3 b 61 80 2 HOAc c 62 ≡ [(-)-26] 23 3 HO2CPh c 63 80 O AcO (a) (+)-33, Nucleophil (1.2 Äq.), DEAD (1.2 Äq.), PPh3 (1.2 Äq.), THF, RT, 3-4h; (b) RN3 zuletzt zugegeben; (c) DEAD zuletzt zugeben. X 61 X = N3 62 X = OAc Die Reaktion verläuft glatt bei der Verwendung von Azid und 63 X = O2CPh Benzoesäure als Nucleophil (Eintrag 1 und 3). Problematisch sind größere Ansätze mit Azid aufgrund der konkurrierenden Staudinger-Reduktion von 61 mit noch nicht umgesetzten Triphenylphosphin. ** Die Einführung von Acetat O AcO verläuft schleppend und unvollständig. Die Produkte 61 - 63 sind N3 64 chromatographisch isolierbar und entsprechen den gezeigten Strukturen. SN2‘-Produkte werden nicht detektiert. Ferner wird 61 Schema 3-8 ohne Aza-Cope-Isomer erhalten. Eine Probe von 61 in CDCl3 äquilibriert bei 60°C nach 9 h mit seinem Cope-Isomeren 64 (61 / 64 = 1.5 / 1) (Schema 3-8). 62 und 63 sind Derivate der angestrebten 2,3-Anhydrokondurits-C-Reihe. Auf diesem „Umweg“ ist somit ein enantiomerenreiner Zugang in die trans-Diacetat/-Diol-Reihe (rac-26, * ** Azid kann in verschiedenen Formen eingesetzt werden: HN3, NaN3, ZnN3, (PhO)2PON3 als homogene Azidquelle. Bei größeren Ansätzen ist es sinnvoll, 61 durch Reaktion des Mesylats 59 mit NaN3 in DMF zu erzeugen. Allgemeiner Teil Kapitel 3 37 rac-32) eröffnet und die enzymatische Resolution von rac-26, rac-32 hinfällig. 61 entspricht einem 2,3-Anhydrokonduramin-C-Derivat. Hinsichtlich der Synthese eines Konduramin-E-Derivates bedarf es der regioselektiven Öffnung des Epoxids. Die trans-ständige N-Funktion sollte hierzu steuernd genutzt werden. Literartur-bekannt ist das Verfahren der säurevermittelten Transformation von α-NBoc- oder α-NZ-Epoxiden zu den entsprechenden cyclischen Carbamaten.7 Es liegt auf der Hand, die räumlich fixierte Anordnung von 2,3-Anhydrokonduramin-CDerivaten für diese Umwandlung zu Nutzen. Die Umwandlung des Azids 61 in passende N-Carbamate für die nachfolgende endo-Cyclisierung erweist sich als diffizil. Hydrogenolyse des Azids mit Lindlar-Katalysatoren (Versuch der Erhaltung der Olefineinheit) führt dennoch zur Hydrieriung des Olefins.14 Die Staudinger-Reduktion von 61 ist ebenfalls problematisch (Schema 3-9). O ii 61 1 2 NHZ O O i AcO 65 AcO AcO NH2 N ZS-7 PPh3 ZS-8 O iii AcO 1 2 NHAc 66 Schema 3-9 Staudinger Reduktion von 61: (i) PPh3, THF, H2O (2 Äquiv.), RT, 0.5 h. – (ii) NaHCO3, Z-Cl, RT, 40-50% 65. – (iii) NaHCO3, Ac2O, RT, 42% 66. Die geringen isolierten Ausbeuten an 65 und 66 sind durch die Zwischenstufen ZS-7 und ZS-8 begründet. Das Iminophosphan ZS-7 stellt eine extrem reaktive Spezies dar. Denkbar sind Nebenreakionen mit der Epoxid-Funktion unter Azaphosphetanausbildung. Eine Erhöhung der Wasserkonzentration könnte diesen Reaktionspfad durch schnelle Hydrolyse (ZS-7 ZS-8) unterbinden. Aza-Payne-Umlagerung oder gar Allylsubstitution der Acetatgruppe des freien Amins ZS-8 sind denkbare Nebenreaktionen. Sterische Argumente bezüglich der Acylierungskomponente und einhergehender Derivatisierungsgeschwindigkeit von ZS-8 sind angesichts der ebenfalls mäßigen Ausbeute an 66 zweitrangig. Unter diesen Vorgaben ist ein alternativer Zugang zu angestrebten N-Carbamaten von nöten. 38 Kapitel 3 Allgemeiner Teil Versuche Teil II: GABRIEL-Reagenzien (doppeltgeschütztes NH3) 15 Zweifach, monovalent geschützte Ammoniak-Äquivalente wurden durch Arbeiten von HENDRICKSON eingeführt und sind seither von zahlreichen Arbeitskreisen etabliert worden.16 Es gilt zu unterscheiden zwischen Imidodicarbonaten, N-Acyl-Carbamaten und Diacyl-Imiden (Schema 3-10). O R’O Schema 3-10 O O N OR’’ X N OR’’ X N H H H A B C Y Imidodicarbonate A; N-Acyl-Carbamate B; Diacylimide C. Ein unmittelbarer Vorteil dieser Verbindungen ist die Möglichkeit der sequentiellen Freisetzung und Alkylierung. Eine elegante Anwendung mit dem symmetrischen Di(tbutyl)imidodicarbonat als Mitsunobu-Nucleophil wurde von SHARPLESS publiziert.17 Auch in unserem Arbeitskreis gab es bereits Versuche, N-Substituenten in dieser Form einzuführen.18 Problematisch ist der sterische Anspruch von Boc2NH bei zugleich relativ geringer Nucleophilie. Alternative NH3-Äquivalente für Mitsunobu-Reaktionen oder GabrielSynthesen wurden von RAGNARSON et al. untersucht.19 Sie stellten eine Steigerung der Reaktivität und ebenfalls der Ausbeute mit zunehmender Acidität des N-Protons (i.e.: TosZNH > Z2NH) fest. Boc2NH ist kommerziell erhältlich. TosZNH und Z2NH sind in wenigen Stufen synthetisierbar.20 Allgemeiner Teil Kapitel 3 39 Tabelle 3-2: Mitsunobu-Reaktion Teil II Eintrag Nucleophil a (+)-33 Produkt (%) 1 TosZNH 67 92 2 Z2NH 68 85 3 Boc2NH 69 32 69 82 4 [HN(CO2Et)]2 b O AcO 1 2 X 67 X = NZTos (a) (+)-33, Nucleophil (1.2 Äq.), DEAD (1.2 Äq.), PPh3 (1.2 Äq.), THF, RT, 3-4h; (b) O.1 Äquivalente. 68 X = NZ2 69 X = N(CO2Et)NHCO2Et Schema 3-11 Erwartungsgemäß werden die besten Resultate bei Verwendung des N-Tosyl-Carbamats TosZNH erhalten. Z2NH führt ebenfalls zu befriedigenden Ausbeuten. 68 erweist sich im weiteren Verlauf der Arbeit als Intermediat der Wahl. Entsprechend große MitsunobuAnsätze (0.03 Mol) sind problemlos durchführbar. 68 kann ferner aus dem Reaktionsgemisch durch einfache Filtration über Kieselgel mit einer Reinheit >90% isoliert werden. Mit dem Imidodicarbonat Boc2NH kann das angestrebte Substitutionsprodukt nicht isoliert werden. Statt dessen kommt es zur Substitution durch in-situ reduziertes DEAD. Entsprechende Befunde wurden auch von HUGGER beschrieben.18 Eine gezielte Synthese von 69 läßt sich durch Einsatz von 0.1 Äquivalenten Hydrazo-diethylcarboxylat bewerkstelligen. Obgleich 69 für die Synthese von Konduramin E Derivaten nicht in Frage kommt, ist es dennoch eine interessante Verbindung, da durch Nutzung des 1,2-nucleophilen Charakters des Hydrazoelementes ein Zugang zu Bicyclo 70 denkbar ist (Schema 3-12). Explorative Versuche unter Verwendung von Natriumhydrid als Base verliefen negativ. HO O Base AcO AcO N H N N N EtO2C CO2Et 69 Schema 3-12 CO2Et Mögliches Synthesepotential von 69. 70 CO2Et 40 Kapitel 3 Allgemeiner Teil 3.3. Zusammenfassung Monoacetat (+)-33 erweist sich als flexibler Synthesebaustein. Selektive Dihydroxylierung ebnet den Weg zu einer Vorstufe des allo-Inosamin 52. Die Allylfunktionen bieten die Möglichkeit der nucleophilen Substitution unter Retention oder Inversion. Im Kontext der regioselektiven Epoxidöffnung zu Konduramin-E-Derivaten wurden invertierende Optionen untersucht, wobei die Mitsunobu-Variante die Reaktion der Wahl zur Einführung von O- und N-Nuclephilen ist. Bezüglich der N-Nucleophile sind die Imidodicarbonate (im besonderen HNZ2) aus Gründen der stark vereinfachten Folgechemie zu erwähnen. 3.4. Literatur zu Kapitel 3 1 D. C. Billington, The Inositol Phosphates, VCH, Weinheim, 1993. 2 M. Bols, Carbohydrate Building Blocks, John Wiley & Sons Inc., New York, 1996. 3 Nomenklatur – Inosite: P. Fresenius, K. Görlitzer, Organisch-chemische Nomenklatur, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 1998. 4 M.-C. Wu, L. Anderson, Carbohydr. Res. 1975, 44, 53-67. 5 B. Lal, B. Pramanik, M. S. Manhas, A. K. Bose, Tetrahedron Lett. 1977, 23, 1977-1980. 6 A. Gagneaux, S. Winstein, W. G. Young, J. Am. Chem. Soc. 1960, 82, 5956-5957; C. A. Vanderwerf, V. L. Heasley, J. Org. Chem. 1966, 31, 3534-3537; M. Arimoto, H. Yamaguchi, E. Fujita, M. Ochai, Y. Nagoa, Tetrahedron Lett. 1987, 28, 6289-6292; N. Chida, T. Tobe, K. Murai, K. Yamazaki, S. Ogawa, Heterocycles 1994, 38, 2383-2388. 7 G. D. Shryock, H. K. Zimmermann, Carbohyd. Res. 1966, 3, 14-24; S. Kusumoto, S. Imaoka, Y. Kambayashi, T. Shiba, Tetrahedron Lett. 1982, 23, 2961-2964; I. Cerny, M. Budesinsky, T. Trnka, M. Cerny, Carbohyd. Res. 1984, 130, 103-114. 8 Pd-katalysierte Allyl-Substitution: B. M. Trost, Acc. Chem. Res. 1996, 29, 355-364. 9 L.A. Paquette, Encylopedia of Reagents for Organic Synthesis, Vol.5, John Wiley & Sons Inc., New York, 1995, 3304-3311 und zit. Lit.. 10 O. Mitsunobu, Synthesis 1981, 1-28. 11 R. Brückner, Reaktionsmechanismen, Spektrum Akademischer Verlag, Heidleberg 1996. 12 Y. G. Golobov, L. F. Kasukhin, Tetrahedron 1992, 48, 1353-1406 und zit. Lit. 13 T. W. Greene, P. G. M. Wuts, Protective Groups in Organic Synthesis, 3rd Ed., John Wiley & Sons, Inc., 1999; P. J. Kocienski, Protecting Groups, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1994. Allgemeiner Teil 14 Kapitel 3 41 E. C. Corey, K. C. Nicolaou, R. D. Balanson, Y. Machida, Synthesis 1975, 590-591; C.-Y. P. Teng, B. Ganem, Tetrahedron Lett. 1982, 23, 313-316. 15 S. Gabriel, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 1887, 20, 2224. 16 J. B. Hendrickson, R. Bergeron, Tetrahedron 1975, 31, 2517-2521; U. Ragnarsson, L. Grehn, Acc. Chem. Res. 1991, 24, 258-289. 17 P. J. Walsh, Y. L. Bennani, K. B. Sharpless, Tetrahedron Lett. 1993, 34, 5545-5548. 18 U. Hugger, Dissertation, Universität Freiburg 1994. 19 I. Koppel, J. Koppel, F. Degerbeck, L. Grehn, U. Ragnarsson, J. Org. Chem. 1991, 56, 71727174. 20 (a) Boc2NH wird industriell durch Umsetzung von Formamid mit Boc2O in Gegenwart katalytischer Mengen DMAP hergestellt; L. Grehn, U. Ragnarsson, Synthesis 1987, 275. (b) TosZNH bzw. Z2NH werden durch Umsetzung der entsprechenden Isocyanate (TosNCO, ZNCO) mit Benzylalkohol hergestellt; F. Degerbeck, B. Fransson, L. Grehn, U. Ragnarsson, J. Chem. Soc., Perkin Trans I, 1992, 245-253; L. Grehn, M. Lurdes, S. Almeida, U. Ragnarsson, Synthesis 1988, 992-994. 42 Kapitel 4 Allgemeiner Teil 4. Endo-Cyclisierungen: Synthese des (-)-Konduramin E 1 Durch die in Kapitel 3 eingeführten N-Carbamat-Funktionen ist die Grundlage für Säureunterstützte endo-Cyclisierungen von α-N-Carbamat-Epoxiden gelegt.1 Interessanter Weise finden sich für cyclische Edukte (Transformation zu bicyclischen Produkten) nur eine begrenzte Anzahl an publizierten Beispielen. Angaben zum Mechanismus der Cyclisierung sind nicht publiziert. H O+ O R R’ HN O O Schema 4-1 X H+ R OH R’ HN O O R R’ HN O X+ X O Mechanismusvorschlag der endo-Cyclisierung (X = tButyl, Benzyl). Plausibel ist ein nucleophiler Angriff des Carbonyl-Sauerstoffs auf die aktivierte (protonierte) Epoxid-Funktion unter Abspaltung von X+, einem stabilisierten Kation, welches mit Wasser zu dem entsprechenden Alkohol reagiert. Entscheidend ist, daß die Säurekomponente nicht bereits vor der Cyclisierung die Carbamat-Funktion spaltet. Aus diesem Grund werden im Falle der NtBoc-Carbamate milde (Lewis)Säuren verwendet.2 4.1. Orientierende Versuche der endo-Cyclisierung Mit den Verbindungen 65, 67 und 68 stehen erste Kandidaten für die Säure-vermittelte endoCyclisierung bereit, welche hierzu in Eisessig erhitzt und langsam mit Wasser verdünnt werden. Zur Aufarbeitung bedarf es lediglich der Abtrennung der flüchtigen Bestandteile durch azeotrope Destillation. Die Rohspektren geben zu erkennen, daß jeweils zwei Cyclisierungsprodukte in einem Verhältnis von circa 4(3) zu 1 vorliegen (Schema 4-2). Es handelt sich um Isomere, welche durch 3,2-Acylwanderung entstehen. Die Peracylierung der Gemische 73/74 und 76/77 ergeben die jeweils einheitlichen Produkte 75 und 78. Allgemeiner Teil Kapitel 4 R’O i 65 AcO O O 1 3 RO 43 ii NH NAc AcO 73 R=Ac, R’=H 74 R=H, R’=Ac R’O i 67 75 AcO O O ii N RO Tos i 68 O O N AcO 76 R=Ac, R’=H 77 R=H, R’=Ac R’O O O Tos 78 O O N RO Z 79 R=Ac, R’=H 80 R=H, R’=Ac Schema 4-2 Endo-Cyclisierung: (i) AcOH, H2O, 100°C, 82% 73/74, 75% 76/77, 75% 79/80. – (ii) Et3N, Ac2O, DMAP, RT, 90% 75, 95% 78. Spektrenanalyse weist ferner darauf hin, daß das jeweilige Hauptprodukt die Acylgruppe an 3-Position (allylisch) trägt - 73, 76, 79. Eine Trennung der Isomere durch Kieselgelchromatographie ist nicht möglich. Umkristallisation des Isomerengemisches 76, 77 mit Methanol bewirkt eine Anreicherung zu Gunsten des Hauptisomeren 76. Weitere Anwendung von 76 folgen (siehe Kapitel 10.3.). Der bei der Reaktion als Nebenprodukt entstehend Benzylalkohol kann durch einfache Filtration über Kieselgel entfernt werden. Die Gesamtausbeuten (75-80%) sind akzeptabel. Vermeintliche Aziridin-haltige-Produkte werden nicht detektiert. Der Substanzverlust basiert auf partieller Acetathydrolyse. Ein erster Zugang zu Konduramin-E-Derivaten ist somit etabliert. Im Hinblick auf eine einheitliche Produktbildung bei der endo-Cyclisierung erweisen sich die 2-Acetat-Gruppen in 65, 67, 68 als ungeeignet. 44 Kapitel 4 Allgemeiner Teil 4.2. Weitere Edukte für die endo-Cyclisierung Die 3,2-Acylwanderung unter Cyclisierungsbedingungen und folgendes Produktgemisch bedingen eine Acetatspaltung. Standardbedingungen für Anhydro-Systeme ist die Ammonolyse mit Ammoniak-gesättigtem Methanol. Umsetzung von 68 unter diesen Bedingungen ergibt nicht das zu erwartende deacylierte Produkt 81 (Schema 4-3). O HO i i O 81 NZ2 O HO AcO 68 NZ2 O i NHZ AcO 82 i NHZ 65 Schema 4-3 Chemie der Z2N-Funktion: (i) NH3-ges. Methanol, RT, 4h, quant.. Vielmehr spaltet unter gegebenen Bedingungen die NZ2-Gruppierung selektiv eine Benzyloxycarbonylgruppe als Benzylcarbamat ab. Isoliert wird das Anhydrokonduramin 82. Die relativen Ammonolysegeschwindigkeiten der möglichen Reaktionspfade ( ( 65 81 XQG DC-Kontrolle festigt die Annahme, daß beide Wege an der ZXUGHQLFKWXQWHUVXFKW Produktbildung teilhaben. Entsprechende Versuche mit 67 weisen ebenfalls auf eine Z-Spaltung aus der NZTos-Gruppierung hin. Offensichtlich profitiert bei Diacyl-Imidähnlichen Strukturen formal nur ein Teil von der Acyl-Amid-Stabilität. Dieser Befund ist um so bedeutender, da somit bei der zweifach identisch-geschützten Aminfunktion (NZ2) ein selektives, sukzessives Entschützen dennoch möglich ist. Eine gezielter Zugang zu 81 bleibt bei Anwendung rein chemischer Methoden zunächst verwehrt.* Enzymatische Versuche zur Realisierung von 81 verlaufen positiv. Screeningversuche weisen AL AY30 als aktivstes Enzym aus. Weiterer Enzyme (SP 525, SP 523) zeigen ebenfalls Aktivität aber schlechten Umsatz bedingt durch mangelnde Emulgation des Eduktes. * Getestete Bedingungen bei 0°C: (a) MeNHNHMe-MeOH; (b) K2CO3-MeOH; (c) 1 Äq. NH3 –MeOH; (d) Ac-Cl - MeOH; (e) pH 7.6 Phosphat Puffer. Allgemeiner Teil Kapitel 4 45 O HO i 68 81 Schema 4-4 NZ2 Chemoselektive enzymatische Acetat-Hydrolyse: (i) n-Hexan, pH 7 Phosphat Puffer, AL AY30 (30%w/w), RT, 2d, 54% 81 und 30% 68. Auf enzymatischem Wege gelingt es die N-Funktion in vollständig geschützter Form zu erhalten. Nachteilig ist die Umsatz-bedingte, geringe Ausbeute bei akzeptablen Reaktionszeiten. Inwieweit der Antipode zu 81 enzymatisch zugänglich ist, wurde nicht untersucht. 4.3. Endo-Cyclisierung und Synthese des (-)-Konduramin E 1 Mit den Anhydrokonduraminen 81 und 82 stehen zwei weiterer Vertreter für die endoCyclisierung bereit. Erwartungsgemäß cyclisieren beide in einheitlichen Reaktionen zu den Konduramin E – Derivaten 83 bzw. 84 (Schema 4-5). HO 81 i O O N HO Z 83 HO 82 i O O N HO H 84 Schema 4-5 Konduramin E – Derivate: (i) AcOH, H2O, 100°C, 89% 83, 92% 84. Befriedigend neben guten Ausbeuten (ca. 90%) ist die leichte Isolierung. So läßt sich das für weitere Operationen wichtige Konduramin 84 im Gramm-Maßstab durch Kristallisation bei -20°C aus Methanol gewinnen. Die guten Kristallisationseigenschaften von 83 und 84 erlauben des weiteren die Züchtung von Einkristallen durch isothermale Verdampfung aus 46 Kapitel 4 Allgemeiner Teil Methanol. Die relative Stereochemie (Struktur) konnte durch Röntgenstrukturanalyse bestätigt werden (Schema 4-6). 83 Schema 4-6 84 Schakal-Plots von 83 und 84. Versuche zur Bestimmung der absoluten Stereochemie durch anomale Röntgenbeugung blieben erfolglos. 83 und 84 weisen die für cis-[3.4]-Bicyclen typische konkave Struktur auf. In 83 bildet das Proton des allylischen Alkohols eine Wasserstoffbrücke zu dem benachbarten Alkohol aus. Die Z-Gruppe steht fern ab vom Ring und sollte keinen sterischen Einfluß auf die Reaktivität des Olefins nehmen. Hydrolyse des Oxazolidinons in 84 erfolgt bei milden Bedingungen unter Bildung des freien (-)-Konduramin E 1 85, welches durch IA-Chromatographie reinisoliert wird. Zusätzliche Charakterisierung ist durch Tetraacetat 86 gegeben (Schema 4-7). Allgemeiner Teil Kapitel 4 47 Tabelle 4-1: Drehwertvergleich HO i 84 2 1 HO (+)-Konduramin E 1 (-)-85 OH [α]D25 = - 225.8° [α]D25 = + 239.7° c = 1.5 (MeOH) c = 1.7 (MeOH) (-)-86 (+)-Konduramin E 1 Tetraacetat [α]D25 = - 150.3 [α]D25 = + 151.0 c = 1.3 (CH2Cl2) c = 1.4 (CH2Cl2) NH2 (-)-85 ii AcO OAc 2 1 AcO NHAc (-)-86 Schema 4-7 Synthese des (-)-Konduramin E 1: (i) Ba(OH)2, H2O, 86% (-)-85. - (ii) Ac2O, Et3N, DMAP, 66% (-)-86. Tabelle 4-1: Drehwertvergleich mit (+)-Konduramin E 1 von Trost.3 (-)-Konduramin E 1 (-)-85 wurde somit erstmalig synthetisiert.4 Die absolute Stereochemie ist durch Drehwertvergleich (siehe Tabelle 4-1) gesichert. Anwendungen von Konduramin E 1 – Derivaten in der Synthese komplexer Naturstoffe (z.B. Bengamide B, Acanthacerebroside A, Astrocerebroside A) wurde unter anderem von CHIDA et al. publiziert.5 Die Synthese des (-)-Konduramin E 1 (-)-85 ausgehend von meso-Diacetat 24 umfaßt 5 Schritte mit einer Gesamtausbeute von 65% (Schema 4-8).* O AcO O O OAc i AcO OH ii AcO iii NZ2 (-)-33 24 68 O HO HO iv NH HO HO O O v HO OH NH2 NHZ 82 Schema 4-8 84 Syntheseüberblick: gekürzte Form (i) Lipase SP 523. – (ii) Mitsunobu, HNZ2. – (iii) NH3-MeOH. – (iv) AcOH, H2O. – (v) Ba(OH)2, H2O. * 85 (-)-Konduramin E 1 Ausgehend von Cyclohexa-1,4-dien: 8 Stufen, Gesamtausbeute circa 40%. 48 Kapitel 4 Allgemeiner Teil Der erarbeitete Syntheseweg besticht durch Geradlinigkeit und Effizienz. Die Reaktionen sind problemlos im Multigramm-Maßstab mit guten Ausbeuten durchführbar. Die Produkte werden in der Regel durch Kristallisation rein erhalten. Im Falle des Mitsunobu-Produktes 68 genügt eine einfache Filtration. 4.4. Publizierte (+)-Konduramin E 1 – Synthesen * 4.4.1. Synthese von B. M. TROST 3 Die TROSTsche Synthese des (+)-Konduramin E 1 erfolgt ausgehend von p-Benzochinon 86 in 9 Stufen mit einer Gesamtausbeute von 40% (59% von 87) (Schema 4-9). Auch sie profitiert von Allylsubstitution). einem Desymmetrisierungsschritt Nachteilig ist die aufwendige (asymmetrische, Herstellung Pd-katalysierte von 87 via eines Anthracenadduktes, welches durch Flash-Vakuum-Pyrolyse (FVP) gespalten wird. Des weiteren müssen die Aza-Cope-Isomere 88b, 89b (Verhältnis: 1 / 9) chromatographisch getrennt werden. 88a R=COPh 88b R=H O O O RO i,ii,iii,iv,v O O PhOCO 86 O OCOPh HO N3 vi,vii viii,ix + H2N OH OH (+)-Konduramin E 1 87 O O RO N3 Schema 4-9 89a R=COPh 89b R=H TROSTsche Konduramin-Synthese: (i) Anthracen, Xylol, rflx – (ii) NaBH4, CeCl3, MeOH. – (iii) OsO4, NMO, Pyr. – (iv) 2,2-DMP, pTosOH. – (v) FVP. – (vi) Pd°, chiraler Ligand, TMS-N3. – (vii) K2CO3. – (viii) Me3P, THF, H2O. – (ix) HCl. * Keine Chiral-Pool-Synthesen. Allgemeiner Teil Kapitel 4 49 4.4.2. Synthese von Y. LANDAIS und Vergleich 6 Die Konduramin E 1 - Synthese von LANDAIS erfolgt ausgehend von käuflichem Cyclohexadienylsilan 90 in 10 Stufen mit einer Gesamtausbeute von circa 31% (Schema 410). Enantiomerenreinheit wird im Zuge einer desymmetrisierenden SHARPLESSDihydroxylierung erreicht, allerdings nur mit geringen ee-Werten. Enantiomerenreinheit wird durch Kristallisation auf später Stufe erreicht. SiMe2Cl SiMe 2OH SiMe 2OH OH i ii iii,iv,v OH 90 91 92 de > 98 ee = 65 O TosHN O O O O 93 Schema 4-10 OH O TosN O vi,vii O H2N viii,ix,x 94 OH OH (+)-Konduramin E1 LANDAISsche Konduramin-Synthese: (i) NH3, Li. – (ii) AD-mix. – (iii) 2,2-DMP, pTosOH. – (iv) H2O2, KF, KHCO3, DMF. – (v) TosNCO. – (vi) I2, NaHCO3, H2O, CCl4. – (vii) DBU, CH3CN. – (viii) Na, Naphthalin, DME. – (ix) KOH, THF. – (x) HCl, THF. Die Synthesen sind bezüglich ihrer Schrittzahlen und Ausbeuten vergleichbar. Ein Vorteil der TROST-Synthese ist das kostengünstige Ausgangsmaterial p-Benzochinon. Problematisch ist hingegen die FV-Pyrolyse (bei größeren Mengen) und die fehlende kommerzielle Verfügbarkeit des chiralen Liganden.* FAZIT: Die erarbeitet Synthese des (-)-Konduramin E 1 stellt eine attraktive Alternative zu bestehenden Routen dar. * Anzumerken sei, daß die TROSTsche Synthese eine unterschiedliche Schutzgruppensituation zu der hier vorgestellten und der von LANDAIS bietet. 50 Kapitel 4 Allgemeiner Teil 4.5. Derivate des (-)-Konduramin E 1 (-)-85 Für den weiteren Synthesegang zu linearen Bausteinen erweist sich besonders Carbamat 84 als nützliches Intermediat. Im Folgenden werden durch Derivatisierungen geeignete Substrate für die ozonolytische Ringspaltung hergestellt, deren Bedeutung in den jeweiligen Kapitel erläutert wird (Schema 4-12). Silylierung von 84 unter Bedingungen nach COREY 7 ergibt bei Verwendung eines Überschusses an TBS-Cl (3 Äquivalente) ein 1:1-Gemisch der isomeren Monosilylierungsprodukte 95, 96 ** und in 49% Ausbeute den Bis-TBS-Ether 97.*** Die NH- Funktion in 97 läßt sich problemlos durch den sterisch anspruchsvollen tBoc-Rest maskieren. Auf die Bedeutung der Aktivierung des Oxazolidinons durch die tert-ButyloxycarbonylGruppe wird im Kontext der Transformationssequenz 98 100 103 eingegangen. Einführung der Acetonid-Schutzgruppe in 84 erfolgt aufgrund geringer Eduktlöslichkeit bei O 50°C. Ausbeuteeinbußen an 98 ergeben sich durch Überreaktion, in der die NH-Funktion durch Bildung eines acyclischen Ketals O O O N OMe 99 zu 99 maskiert wird. Einkristalle von 98 konnten durch isothermale Verdampfung aus CH2Cl2 erhalten werden (Schema 4-11). Der Tricyclus ist durch einen annähernd planaren, mittleren Ring mit zwei zueinander trans-ständigen, cisanellierten 5-Ringen gegeben. Schema 4-11 ** *** Schakal-Plot von 98. Bei stöchiometrischem Einsatz an TBS-Cl (2 Äquiv.) kommt es zur selektiven, nicht quantitativen Silylierung der 3-OH-Gruppe. Ausbeutesteigerung an 97 durch längerer Reaktionszeiten oder erhöhte Temperaturen wurden nicht unternommen, da die Silylierungsprodukte unproblematisch getrennt werden können und das Gemisch 95, 96 recycled werden kann. Allgemeiner Teil Kapitel 4 51 Für die Hydrolyse des Oxazolidinons in 98 bedarf es im Gegensatz zur analogen Reaktion an 84 erhöhter Temperaturen. Selektive Derivatisierung der Aminofunktion des resultierenden Aminoalkohols 101 erfolgt unter SCHOTTEN-BAUMANN-Bedingungen mit geeigneten Acyldonoren.8 Die Carbamate 102, 103, 104 werden in guten Ausbeuten (70-85%) nach Kristallisation rein erhalten. HO 2 1 HO O O O ii NH O O O O iii NH O O O N Boc 84 98 v iv i RO 100 O O OR O H NH R’O O N R’ 95 R=TBS, R’=H 101 102 103 104 105 106 R H H H H TBS MOM R’ H Z Boc 96 R=H, R’=TBS 97 R=R’=TBS xi RO R’O O O vi vii CO2Et ix viii x N Boc 107 R=R’=TBS Schema 4-12 Konduramin E 1 – Derivate: (i) TBS-Cl, Imidazol, DMF, RT,1d, 40% 95, 96 und 49% 97. – (ii) 2,2-DMP, Aceton, kat. pTosOH, 50°C, 1h, 97% 98. – (iii) Boc2O, Et3N, kat. DMAP, RT, 1d, 68% 100. – (iv) Ba(OH)2, H2O, RT, 10h, quant. 101. – (v) Cs2CO3, MeOH, RT, 10h, 88% 103. – (vi) Z-Cl, NaHCO3, H2O, tBuOH, 0°C 57 K t 102. – (vii) Boc2O, NaHCO3, H2O, BuOH, RT, 10h, 80% 103. – (viii) ClCO2Et, NaHCO3, H2O, tBuOH, 0° - RT, 2h, 85% 104. – (ix) TBS-Cl, Imidazol, DMF, RT, 2d, 96% 105. – (x) MOM-Cl, Hünig Base, CH2Cl2, RT, 3d, 83% 106. – (xi) Boc2O, Et3N, kat. DMAP, RT, 1d, quant. 107. Die für weitere Synthesen wichtigen Bausteine sind durch graue Hinterlegung hervorgehoben. Die freie Alkoholgruppe in Ethylcarbamat 104 kann unter Bildung eines vollständig geschützten Konduramin-Derivates in den entsprechenden TBS- 105 oder MOM-Ether 106 überführt werden (ohne Oxazolidinonbildung, aufgrund von Cyclisierung des 52 Kapitel 4 Allgemeiner Teil Ethylcarbamates). Ein effektiverer Zugang (einfachere Durchführbarkeit) zu 103 erfolgt via 100, welches durch Derivatisierung von 98 mit Boc2O zugänglich ist. Die hierdurch erreichte Aktivierung des Oxazolidinons ermöglicht eine selektive Spaltung des Oxazolidinons unter milden Bedingungen (Cs2CO3, MeOH, RT).9 Diese Reaktionssequenz wird auch in Kapitel 7 erfolgreich angewendet. Ein weiteres Konduramin-Derivat ist ausgehend von 83 zugänglich. Hierzu erfolgt Ketalisierung der cis-Diol-Einheit mit 2,2-Dimethoxypropan unter Standardbedingungen. O O 83 O O 2 1 N Z 110 Schema 4-13 Konduramin-Derivat: (i) 2,2-DMP, pTosOH, RT, 10h, 60% 110. 4.6. Zusammenfassung und Ausblick Die Methodik der α-N-Carbamat-dirigierten Öffnung von Epoxiden wurde erfolgreich angewandt zur erstmaligen Synthese des (-)-Konduramin E 1 (-)-85 und Derivaten 95 - 110. Der Drehwertvergleich von 85 mit bekanntem (+)-Konduramin E 1 bestätigt die gezeigte absolute Stereochemie. Derivat-Einkristalle von 84 und 98 bestätigen lediglich die relative Stereochemie. Die Synthese bietet in Punkten Effizienz und Ausbeute eine attraktive Alternative zu bestehenden Routen. Oxazolidinon 84 erweist sich ferner als Dreh- und Angelpunkt für die weiteren Synthesebemühungen zu linearen C6-α-Aminoaldehyden und letztlich C12-Bausteinen. Ausblickend ist die Synthese eines Konduramin-Derivates R2O (ausgehend von z. B. 76, 77 oder 102) mit vier orthogonalen 1 Schutzgruppen (R 4 bis R ) für maximale Flexibilität bei der synthetischen Weiterentwicklung angestrebt. R1O OR3 H N 4 R Allgemeiner Teil Kapitel 4 53 4.7. Literatur zu Kapitel 4 1 G. D. Shryock, H. K. Zimmermann, Carbohyd. Res. 1966, 3, 14-24; S. Kusumoto, S. Imaoka, Y. Kambayashi, T. Shiba, Tetrahedron Lett. 1982, 23, 2961-2964; I. Cerny, M. Budesinsky, T. Trnka, M. Cerny, Carbohyd. Res. 1984, 130, 103-114. 2 S. Romeo, D. H. Rich, Tetrahedron Lett. 1994, 35, 4939-4942; N. Katagiri, Y. Matsuhashi, H. Kokufuda, M. Takebayashi, C. Kaneko, Tetrahedron Lett. 1997, 38, 1961-1964. 3 B. M. Trost, S. R. Pulley, Tetrahedron Lett. 1995, 36, 8737-8740. 4 D. Spielvogel, J. Kammerer, M. Keller, H. Prinzbach, Tetrahedron Lett. 2000, 41, 7863-7867. 5 N. Chida, T. Tobe, M. Katsuyuki, K. Murai, S. Ogawa, Heterocycles 1994, 38, 2383-2388; N. Chida, N. Sakata, K. Murai, T. Tobe, T. Nagase, S. Ogawa, Bull. Chem. Soc. Jpn. 1998, 71, 259-272. 6 Y. Landais, Chimia 1998, 52, 104-111. 7 E. J. Corey, A. Venkateswarlu, J. Am. Chem. Soc. 1972, 94, 6190-6191. Silylierung von Cyclohexyl-cis-diolen: H. A. J. Carless, S. S. Malik, J. Chem. Soc., Chem. Commun. 1995, 23, 2447-2448; P. O’Brien, P. P. Peter, J. Chem. 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Soc. 1996, 118, 28252842. 54 Kapitel 5 Allgemeiner Teil 5. α-Aminoaldehyde – Universelles und flexibles StrukturmotivTEIL 1 Optisch aktive, N-geschützte α-Aminoaldehyde sind zentrale Bausteine in der organischen Synthese.1 Insbesondere die Herstellung pharmazeutisch bedeutsamer Produkte via α-Aminoaldehyden – z.B. zu ungewöhnliche Aminosäuren,2,3 Aminozuckern, etc. – ist zu erwähnen. NHBoc NHBoc H O 111 Schema 5-1 OEt + NH2 OEt i OH O 112 ii,iii O 113 OH OH O 114 L-Statin Synthese der ungewöhnlichen γ-Aminosäure L-Statin via α-Aminoaldehyd 111.3 L-Statin wurde als natürliche Komponente in Protease Inhibitoren wie Pepstatin und Renin entdeckt. 4 (i) LDA. – (ii) OH-. – (iii) H+. Eine grundsätzliche Problematik von α-Aminocarbonyl-Verbindungen ist deren Racemisierungstendenz,5 was hohe Anforderungen sowohl an die Herstellung sowie auch an die Umsetzung von α-Aminoaldehyden stellt. Auf beiden Fronten sind in den letzten Jahrzehnten Fortschritte erreicht worden, wobei die Herstellung von α-Aminoaldehyden in nachfolgenden Abschnitten detaillierter betrachtet wird. Betreffend der Umsetzung von α-Aminoaldehyden ist im Rahmen dieser Arbeit die stereoselektive Pinakolhomokupplung von Interesse und wird in Kapitel 6 ausführlich diskutiert. Weitere etablierte Umsetzungen von α-Aminoaldehyden sind Additionsreaktionen von metallorganischen Reagenzien,6 Aldolkondensationen,7 Cycloadditionen 8 und Olefinierungs-Reaktionen.9 5.1. Synthone für optisch reine α-Aminoaldehyde Eine breite Palette an chemischen Transformationen steht für die Herstellung von Aldehyden zur Verfügung, von denen sich aber nur eine begrenzte Anzahl für die ‚meist‘ labilen Allgemeiner Teil Kapitel 5 55 α-Aminoaldehyde eignen. Die Aldehyd-Funktion kann oxidativ, reduktiv oder aus „oxidativgleichwertigen“ Gruppen hergestellt werden. 5.1.1. α-Aminoaldehyd-Synthone für eine oxidative Freisetzung R’ N R’’ [Ox.] N R’’ O OH R R’ R Oxidative Erzeugung von α-Aminoaldehyden aus α-Aminoalkoholen. Schema 5-2 Etablierte Methoden/Reagentien für die Oxidation von α-Aminoalkoholen (in der Regel aus den entsprechenden α-Aminosäuren durch Reduktion erzeugt) sind: (1) Oxidationsmittel auf CrVI-Basis: Hierzu gehören das Collins Reagenz (CrO3/Pyr) sowie die Pyridiniumchromate PDC und PCC.10,11 (2) SWERN-Varianten: DMSO/SO3*Pyr, DMSO/(COCl)2, etc.. Vorteilhaft ist die Durchführung bei tiefen Temperaturen, was Racemisierung entgegenwirkt.12 (3) Enzymatische Oxidation mit Alkohol-Dehydrogenase.13 (4) Weitere Methoden: a) Dess-Martin-Periodinan, 14 b) TPAP-NMO-Oxidation, 15 c) TEMPONaOCl.16 5.1.2. α-Aminoaldehyd-Synthone für eine reduktive Freisetzung R’ N R’’ [Red.] O R X R’ N Eintrag 1 X -OR [Red.] DIBAL 2 3 4 -N(OMe)Me -Cl LiAlH4 H2/Pd-C R’’ O N N R DIBAL Schema 5-3 Reduktive Erzeugung von α-Aminoaldehyden aus α-Aminosäure(derivaten). DIBAL hat sich als selektives Reduktionsmittel für α-Aminosäureester und -amide bewährt (Eintrag 1, 2).17 Bei Verwendung von LiAlH4 muß die Chemoselektivität vom Substrat erbracht werden, was mit den von WEINREB publizierten Amiden erfolgt (Eintrag 3).18 Eine untergeordnete Rolle spielt die Hydrogenolyse von Carbonsäurehalogeniden (Eintrag 4).19 56 Kapitel 5 Allgemeiner Teil 5.1.3. Weitere α-Aminoaldehyd-Synthone ½ Thiazolaldehyd-Synthese 20 N N + Substrat CHO S S N A FG S B R R-CHO Schema 5-4 Durch Wahl des Substrates R-X und der funktionellen Gruppe FG kann in Schritt A (R-X, Bedingungen) auf verschiedenen Wegen das Formylsynthon durch C-CVerknüpfung an R gekuppelt werden. Die Formylfreisetzung (Schritt B) erfolgt durch Hg2+-Ionen. ½ Via OVERMAN-Umlagerung von Trichloracetimidaten 21 CCl3 CCl3 OH i O NH ii O H iii NH A B R’ O R R R R N C D Schema 5-5 Allylalkohole (A) reagieren mit Trichloracetonitril zu Trichloracetimidaten (B), welche Übergangsmetall-katalysiert, stereoselektiv (OVERMAN-Reaktion ≡ AzaClaisen) zu den entsprechenden allylischen Trichloracetamiden (C) umlagern. Oxidativer Abbau des Olefins ergibt α-Aminoaldehyd (D). (i) CCl3CN. – (ii) Pd0. – (iii) O3. Entscheidend an der zuletzt gezeigten Sequenz ist, daß eine allylische Aminfunktion durch oxidative Spaltung der olefinischen Einheit direkt zu einem α-Aminoaldehyden transformiert werden kann. Hierfür sind zahlreiche Beispiele bekannt.22 Die Realisierung dessen an einem geeigneten Konduramin-Derivat ist unter anderem ein zentraler Punkt des nachfolgenden Abschnitts. R2O 1 R O R2O OR3 4 R1O NHR4 NHR R5O Schema 5-6 OR3 Linearisierung und Differenzierung der Termini. O Allgemeiner Teil Kapitel 5 57 5.2. Linearisierung – Konzepte zur Differenzierung der Termini In der Fortführung des eingangs vorgestellten Konzeptes - von cyclischen C6- über lineare C6zu C12-Bausteinen - werden im Folgenden Synthesestrategien für die Überführung von Konduramin-Derivaten zu Spaltungsreaktion Wahl der Reaktionsbedingungen (-78°C) terminal bietet 23,24 differenzierten sich die Bausteinen Ozonolyse vorgestellt. aufgrund der Als milden und der Flexibilität bei der „Gestaltung“ der Kettenenden an. 25 Ein Blick auf die Vorarbeiten von GRABOWSKI 26 läßt erkennen, daß sich die Problematik der Linearisierung und Differenzierung ihm in dieser Form nicht stellte (siehe Kapitel 1.3, Schema 1-10). Enzym Enzym OH O N N CO2Et AcO O OH 2(2’) O CO2Et OAc Schema 5-7 14 O OAc (+)-35 OH Transfer Vergleich mit GRABOWSKI. Die Differenzierung der Termini erfolgte bei GRABOWSKI - RUCH bereits bei der enzymatischen Desymmetrisierung zu Monoacetat 14.26 Somit erreicht er zwei Ziele in einem Zuge: Enantiomerenreinheit und chemisch differenzierte Termini. In der in dieser Arbeit vorgestellten Konduramin-Route erfolgt die enzymatische Differenzierung nicht an den Kettenenden sondern in allylischer Position (→ Monoacetat (+)-35), letztlich die 2-(2‘-)Position des acyclischen Bausteins (Schema 5-7). Es bedarf somit synthetischer Strategien, um die enzymatisch erlangte chemische Differenzierung der 2-(2‘-)Position auf die Termini zu transferieren. Synthesestrategien: ½ ½ ½ ½ Nachbargruppen-dirigierte Ozonolyse (Kapitel 5.2.1.) Kombination funktioneller Gruppen (Kapitel 5.3.) Enzymatische Differenzierung der Termini (Kapitel 5.4) Schutzgruppenstrategie (Kapitel 7.1.1.) 58 Kapitel 5 Allgemeiner Teil 5.2.1. Nachbargruppen-dirigierte Ozonolyse Die Ozonolyse von cyclischen Olefinen A in partizipierenden Lösungsmitteln (z.B. Methanol) erfolgt in drei Teilschritten (Schema 5-8):27 (1) 1,3-dipolare Cycloaddition zu B, (2) Cycloreversion unter Ausbildung einer Aldehyd-Carbonyloxid-Spezies C, (3) Addition des Lösungsmittels unter Ausbildung einer Aldehyd-Alkoxyhydroperoxid-Spezies D. O3 R R R + O A O O O C O - O MeOH B R O i ii MeO OOH iv D iii R R R HO OH E O O F O R MeO G O R v MeO MeO 2 OOH MeO O 2 I H Schema 5-8 Ozonolyse von allylisch-substituierten, cyclischen Olefinen. Regioselektivität der Cycloreversion. (i) NaBH4. – (ii) Me2S. – (iii) Ac2O, Et3N. – (iv) pTsOH. – (v) Me2S. Die enorme Flexibiltät bei der chemischen Gestaltung der Kettenenden ist anhand der Strukturen E bis I demonstriert.25 C weist bereits chemisch differenzierte Termini auf, welche auch nach der Addition des Lösungsmittels erhalten bleiben und für weitere chemische Transformationen (iii - v) genutzt werden können. Die Gruppe R ist Dank ihres induktiven Effektes verantwortlich für die Selektivität der Cycloreversion.28 Ist R stark elektronenziehend (i.e. OAc * etc.) wird das Carbonyloxid mit seinem formal positiv geladenen Kohlenstoffatom bevorzugt am entfernteren Kettenende gebildet, so daß die positive Ladung nicht * R - O O + O J Im Falle für 1-Acetyloxy-cyclohex-2-en A (R = OAc) (siehe Schema 5-8) wird nach Folgechemie (iv, v) regioisomerenreines Produkt I (R = OAc) gefunden und in 71% Ausbeute isoliert [Lit. 28]. Allgemeiner Teil Kapitel 5 59 durch zusätzlichen Elektronenzug destabilisiert wird. Folglich kommt es nicht zur Bildung des Isomeren J. Die unterlegte Struktur G entspricht den Vorgaben, die eingangs für die Umwandlung eines Konduramin-Derivates in einen linearen, terminal-differenzierten α-Aminoaldehyden gemacht wurden. G geht durch Dehydratisierung unter Acylierungsbedingungen aus D hervor.*,29 Die Kombination von Termini-differenzierender Ozonolyse und Dehydratisierung unter Acylierungsbedingungen ist zum Beispiel erfolgreich von PLUMET angewandt worden.30 5.2.1.1. Ozonolyse-Dehydratisierungs-Sequenz mit dem Bis-TBS-Ether 97 Für eine selektive Transformation bedarf es somit eines Konduramin-Derivates, welches mittels des Elektronenzuges TBSO der N-Funktion die Selektivität der Cycloreversion derart O O NH TBSO bestimmt, daß die Aldehydfunktion N-terminal gebildet wird. 97 Ein geeigneter Kandidat hierfür ist der Bis-TBS-Ether 97. Ob und inwieweit der Elektronenzug des cyclischen N-Carbamates den der allylischen OSilylfunktion überwiegt, ist Gegenstand nachfolgender Untersuchungen. Orientierende Versuche der Ozonolyse von 97 unter Standardbedingungen zeigen nach einmaliger Ozonsättigung (Blaufärbung) vollständigen Umsatz (DC-Kontrolle) (Schema 5-9). O TBSO 97 i, ii O TBSO N TBSO MeO 1 O 2 Ac OAc O O N TBSO + 7 1 2 O MeO Ac TBSO 2 O 116 115 N TBSO O O O 7 O Ac OMe 117 Schema 5-9 (i) O3, CH2Cl2-MeOH (5-1), NaHCO3 31, -78°C. – (ii) Ac2O, Et3N, -20°C → RT, 21% 115, 60% 116. * Weg der Dehydratisierung: O R OH OMe Ac2O Et3N O OAc R H OMe NEt3 O R OMe 60 Kapitel 5 Allgemeiner Teil Dehydratisierung des Ozonolyserohproduktes unter Acylierungsbedingungen ergibt ein komplexes Gemisch, in welchem der angestrebte Aldehyd 118 [(+)-153 (Kapitel 5.2.1.5.)] nicht detektiert werden kann. Chromatographisch lassen sich die Verbindungen 115, 116 isolieren und charakterisieren. 115 entspricht dem peracylierten Enolacetat von 118 (E/Z- Stereochemie nicht bestimmt). Im Falle des Oxepans 116 ist die Orientierung der Kette nicht eindeutig mit 117 als Alternative. Die TBSO O O NH TBSO MeO 1 O 6 O 118 [(+)-153] 7-Position von 116 (117) liegt nur in einer unbestimmbaren, epimeren Form vor. 115 legt die Vermutung nahe, daß zumindest eine gewisse Selektivität der Cycloreversion besteht. Für eine Erklärung zur Entstehung des Oxepans 116 (117) siehe Schema 5-11. Von Bedeutung ist folgender Befund (Schema 5-10): Ozonolyse von 97 und reduktive Aufarbeitung ergeben nicht das erwartete Diol 120, sondern ein circa 1:1-Gemisch (abhängig vom Zeitpunkt der wäßrigen Aufarbeitung) des C-1-epimeren α-Alkoxyhydroperoxids 121 und des stereochemisch einheitlichen Lactols 122. Bei längeren Reduktionszeiten (und Erwärmung bis 0°C) entsteht vermehrt 122 auf Kosten von 121. Offensichtlich erfolgt unter den Bedingungen eine Reduktion der Alkoxyhydroperoxid-Einheit in 121, welche dann auf aldehydischer Stufe über die C-6-Hydroxyfunktion intramolekular unter Bildung des Lactols 122 cyclisiert. Allgemeiner Teil Kapitel 5 61 O TBSO i,ii 97 O TBSO NH HO OH iii 120 i O TBSO O TBSO NH TBSO HOO 1 OMe O NH TBSO HOO 1 OMe 6 7 1 2 O HO OH 121 122 iv O 125 TBSO v ii O O N TBSO O TBSO O NH TBSO + 6 O TBSO O R 6 O O 1 OMe OAc NH TBSO 8 MeO 1 2 O O 123 R = H 124 R = Ac 3 OH 126 Schema 5-10 Ozonolyseprodukte von 97: (i) O3, CH2Cl2-MeOH (5-1), NaHCO3, -78°C, 59% 126. – (ii) NaBH4 (2.5 Äquiv.), -78°C → -20°C, 2h, 50% 121, 39% 122. – (iii) NaBH4, (2.5 Äquiv.), RT. – (iv) Et3N, 4°C, 10 h, 90-95% 122 von 97. – (v) Ac2O, Et3N, DMAP, CH2Cl2, 0°C, 3h, 63% 123, 15% 124. Dehydratisierung des Alkoxyhydroperoxids 121 ergibt ein Gemisch der Methylester 123 und 124 (4.2 zu 1), deren Analytikdaten (im Vergleich zueinander) eine eindeutige Charakterisierung (Orientierung der Termini) erlauben und auch die gezeigte Struktur des Alkoxyhydroperoxids 121 bestätigen. Die Ausbeute der Dehydratisierung (121 → 123, 124) entspricht mit 78% Literaturwerten. Folgende Fragen ergeben sich: ½ ½ Wieso ist der Reaktionsverlauf bei der Dehydratisierung des Rohproduktes uneinheitlich? Wie kommt es zur Bildung der Oxepan-Strukturen 116 (117)? 62 Kapitel 5 Allgemeiner Teil Eine Analyse des Rohgemisches der Ozonolyse bringt Aufschluß (Schema 5-10, linke Seite). 1 H-NMR-Rohspektren weisen auf fünf Methoxy-haltige Substanzen hin. Diese sind: C-1- epimerer Aldehyd 125 (20%), C-8-epimeres endo-Peroxid 126 (70%) und eine undefinierte Verbindung. Endo-Peroxid 1,2-Dioxocan 32,33,* O TBSO O NH TBSO 81 2 3 O O MeO 7 3 5 1 ppm 126 1 H-NMR (500 MHz), CDCl3, CHCl3 = 7.24 ppm 4-HB 8-HB 4-HA NH 8-HA 7-HB NH 7-HA 5-HA 5-HB OH OH 5.68 5.05 4.75 4.71 4.62 6-HB 4.40 3-HB 3-HA 6-HA 4.18 * ppm 4.09 3.93 ppm Peroxide sind in Naturstoffen weitverbreitet. Z. Bsp. ist Artemisinin ein hochwirksames Antimalariamittel. OH Allgemeiner Teil Das Kapitel 5 endo-Peroxid kann als schaumiges 63 Epimerengemisch in 60% Ausbeute chromatographisch isoliert werden, ist unter Analytikbedingungen (CDCl3, RT) stabil und vollständig charakterisiert (1H, 13 C, APT-Messung, H,H-Cosy, MS, IR, Elementaranalyse, Schmelzpunkt). Für die Dehydratisierung des Rohgemisches stehen folglich mindest zwei Reaktionspfade offen. Die Produktzusammensetzung (115, 116) ist abhängig von dem Eduktgemisch (125, 126), den relativen Acylierungsgeschwindigkeiten und der Equilibrierungsgeschwindigkeit zwischen 125 und 126 (Schema 5-1). O TBSO NH TBSO HOO OMe N MeO O 125 Ac OAc 115 O TBSO O O O O TBSO NH TBSO MeO O TBSO i Weg A O O TBSO O OH Weg B 126 N TBSO i MeO TBSO O O O 127 N TBSO Ac MeO OAc H O O O- O Ac OAc 128 NEt3 - TBSO O N TBSO MeO OAc O Ac O O 116 Schema 5-11 Dehydratisierungswege aus dem Gleichgewicht 125, 126: (i) Ac2O, Et3N, -20°C → RT. Weg A: 115 entsteht durch Peracylierung von 125. Weg B: Peracylierung des Dioxocans ergibt 127, welches unter Reaktionsbedingungen nicht stabil ist. Basen-vermittelt kommt es nach Deprotonierung zur Peroxid-Spaltung und Ausbildung einer N-terminalen Anhydridstruktur (128). Die Anhydridkomponente geht eine intramolekulare Acylierung mit der formal als Alkoxid-dargestellten Hemiaminalstruktur ein unter Freisetzung des Oxepans 64 Kapitel 5 Allgemeiner Teil 116.* Des weiteren ist partielle Acylierung der Intermediate (unvollständige N-Acylierung) sowie auch Acylierung der Halbaminalkomponente in 128 für den uneinheitlichen Reaktionsverlauf verantwortlich. Die Summe der Ausbeuten für 115 und 116 beträgt circa 80% und legt die Vermutung nahe, daß in der Tat die Cycloreversion bei der Ozonolyse von 97 regioselektiv verläuft. NaBH4-Reduktion des Ozonolysegemisches (125, 126) kann ausschließlich via 125 erfolgen. Hierbei findet eine schnelle (innerhalb weniger Minuten bei –78°C) und chemoselektive Reduktion der Aldehyd-Funktion statt. Die verbleibende Alkoxy-hydroperoxid-Komponente in 121 wird nur langsam reduziert (Schema 5-10, → 122). Aus präparativer Sicht erfolgt die Umwandlung von Konduramin-Derivat 97 zu Lactol 122 ohne Isolierung der Zwischenprodukte. Nach der NaBH4-Reduktion wird das Reduktionsgemisch durch Triethylamin als Reduktionsmittel zu 122 vereinheitlicht. Auf diese Weise lassen sich Gramm-Mengen 97 zu 122 in Gesamtausbeuten bis zu 95% umsetzen. Die in vorangegangenen Abschnitten vorgestellten Befunde und charakterisierten Verbindungen bestätigen, daß in der Tat die Cycloreversion des Primärozonids 129 regioselektiv zu 125 verläuft, welches im Gleichgewicht mit 1,2-Dioxocan 126 steht (Schema 5-12). TBSO 97 O O NH TBSO O 125 O O 129 Schema 5-12 Cycloreversion. Der Elektronenzug des N-Carbamats gegenüber dem der allylischen O-Silylgruppe bewirkt eine “vollständige“ Selektivität (95% Ausbeute an 122). Diese Differenzierung der Termini in 125 läßt sich aber nicht effektiv für die Dehydratisierungssequenz nutzen, da zum einem dem Dioxocan * 126 ein alternativer Reaktionspfad offensteht und zum anderen der Der Mechanismus erklärt nicht, wieso 116 in Epimeren-reiner Form isoliert wird. Zu berücksichtigen ist jedoch die geringe Ausbeute aus dem komplizierten Gemisch. Allgemeiner Teil Kapitel 5 65 α-Amino(carbamat)aldehyd 125 zur Enolacetatbildung neigt. Die NaBH4-Reduktion erfolgt hingegen mit hoher Chemoselektivität an der Aldehydfunktion von 125 und wahrt die Differenzierung der Termini. Lactol 122 ist ein wertvoller Baustein, dessen Abwandlung zu einem linearen α-Aminoaldehyden in Kapitel 5.2.2 und 5.3.3. behandelt wird. Die effektive Ozonolyse/Reduktionssequenz von 97 zu 122 wird auch durch die hohe Stabilität von 122 gegen Überreduktion ermöglicht. 122 wird bei erhöhten Temperaturen (bis 40°C) durch NaBH4 nicht zu 120 reduziert. 5.2.1.2. Chemie des Alkoxyhydroperoxids 125 und endo-Peroxids 126 Die Reaktionspfade bei der Acylierung von 125, 126 wurden bereits aufgezeigt (siehe Schema 5-11) und die Reduktion des Gemisches 125, 126 zu Lactol 122 (Schema 5-10) vorgestellt. Eine zu den Metallhydriden komplementäre reduktive Aufarbeitung des Ozonolysegemisches erfolgt mit Dimethylsulfid. Isoliert wird dabei nicht Dialdehyd 130 sondern vielmehr C-7epimeres Oxepan 131 neben weiteren Oxepan-Stereoisomeren (epimer an C-2 und C-7) (Schema 5-13). O TBSO O NH TBSO TBSO 125 i 126 O O O O 130 NH TBSO MeO 1 OH 6 O ZS-9 TBSO NH TBSO MeO O O 7 1 2 O OH 131 Schema 5-13 Me2S-Reduktion: (i) Me2S (Überschuß), CH2Cl2, MeOH, -78°C → 0°C, 43% 131, 53% Stereoisomere von 131. Reduktion der Alkoxyhydroperoxid-Struktur in 125 ergibt Intermediat ZS-9, dessen Hemiaminal mit der C-6-Aldehydfunktion zu 131 cyclisiert. 125 kann somit mit NaBH4 66 Kapitel 5 Allgemeiner Teil selektiv an der Aldehydfunktion (C-6) oder mit Me2S gezielt an der Alkoxyhydroperoxidfunktion (C-1) reduziert werden. Erstaunlich ist die Umsetzung von isoliertem 1,2-Dioxocan 126 mit Et3N. Während das tertiäre Amin zuvor als Reduktionsmittel das Alkoxyhydroperoxidmotiv in 121 in eine aldehydische Stufe überführt (gefolgt von Cyclisierung zu Lactol 122, Schema 5-10), fungiert Et3N bei der Reaktion mit 1,2-Dioxocan 126 als Base und leitet eine Disproportionierung ein (Schema 5-14). O TBSO NH TBSO MeO TBSO O O O MeO O H 126 O O O NEt3 O 133 132 O NH TBSO 6 O TBSO O Et3NH+ -O 1 O NH TBSO O TBSO O H O- NEt3 O TBSO NH TBSO i O O ii O NH TBSO Et3NH+ -O 1 O O 6 O 134 135 Schema 5-14 Et3N-vermittelte Disproportionierung. (i) Et3N, 4°C, 10h. – (ii) CDCl3, RT, 2d. Der gezeigte Mechanismus ist spekulativ. Die Disproportionierung wird eingeleitet durch eine Basen-vermittelte Cycloreversion zu 132. Alternativ zur Rückreaktion ist eine SN2-artige Substitution der Methoxygruppe unter Bildung des ‚energiereichen‘ Dioxirans 133, welches Basen-vermittelt zu Ammoniumsalz 134 öffnet. 134 ist instabil und epimerisiert an der 5Position innerhalb von zwei Tagen in CDCl3 (134/135 = 1/3). 5.2.1.3. Weitere Ozonolysestudien Die für den Bis-TBS-Ether 97 gefundene Selektivität (Regioselektivität) bei der ozonolytischen Spaltung war überraschend, und letztlich nur Dank einer ebenso selektiven (Chemoselektivität) Reduktion nachweisbar und nutzbar. Die Erhaltung der Allgemeiner Teil Kapitel 5 67 α-Aminoaldehydstruktur aus der Cycloreversion konnte nicht erreicht werden. Das Enolacetat 115 mit Verlust des N-substituierten Stereozentrums kommt der Zielvorgabe „αAminoaldehyd“ am Nähesten. Bei der Silylierung von 84 fallen die Mono-TBS-Ether 95, 96 als untrennbares Isomerengemisch an. Ozonolyse von 95/96 mit nachfolgender Umsetzung (Reduktion oder Dehydratisierung) eröffnet eine interessante Alternative zu terminal differenzierten C6-Bausteinen und untermauert die Ozonolyse-Resultate für 97 (Schema 5-15). RO O O NH R’O 95 R=TBS, R’=H 96 R=H, R’=TBS i OTBS HOO TBSO HOO O O O MeO O MeO NH O NH MeO OH OH 136 ii iii OTBS O TBSO O 2 MeO O O 1 O 6 OAc 137 Ac 2’ 1’ MeO N OH O O ZS-11 ZS-10 O R’O NH O O RO O 2 O1 5 OAc 138 RO O O O N R’O N Ac RO 6 1 R OR 139 R=H, R’=TBS 140 R=Ac, R’=TBS Schema 5-15 Ozonolysestudien mit Monosilylethern 95, 96: (i) . – (ii) (i) Ac2O, Et3N, -20°C → RT, 31% 137, 40% 138. – (iii) NaBH4 (2.5 Äquiv.), -78°C → RT, 65-70% 139. 68 1 Kapitel 5 Allgemeiner Teil H-NMR-Analyse des Rohprodukts aus der Ozonolyse eines RO Wahrscheinlich liegen Lactole ZS-10 und ZS-11 vor. Endo- O O 1:1-Gemsiches 95/96 zeigt keine aldehydischen Signale. NH R’O Peroxid-Strukturen wie 136 sind spektroskopisch nicht O O O detektierbar. Zudem werden nach Dehydratisierung die 141 Methylester 137 und 138 isoliert. 137 und 138 sind chromatographisch trennbar, liegen jedoch jeweils als Anomerengemisch vor. Ihre Bedeutung als enantiomerenreine α-Aminoglycosid-Donoren bedarf weiterer Experimente. Das hier verwirklichte Konzept der Kombination zweier funktionellen Gruppen (hier: Alkohol + Aldehyd → Lactol) zur effektiven Differenzierung der Termini wird in Kapitel 5.3. wieder aufgegriffen. Die Produkte 137 und 138 bestätigen einmal mehr die Selektivität der Cycloreversion des Primärozonids 141. Wird das Ozonolyse-Rohprodukt mit NaBH4 reduziert, 139 isoliert man Triol 139. Die Positionierung der TBS-Gruppe i ist im Peracylierungs-Produkt 140 gesichert. Die Ausbeute von 65-70% läßt Raum für das TBS-regioisomere Produkt, welches nicht isoliert werden kann.* Triol 139 bietet sich für eine Differenzierung der Termini O O O O NH durch Schutzgruppenchemie an. Versuche der Ketalisierung des 1,3-Diolsystems mit Cyclohexanon(derivaten) (siehe OTBS Schema 5-16: (i) PpTos, 1,1-Dimethoxycylohexan, CH2Cl2, OH 142 RT) und mit 2,2-Dimethoxypropan (PpTos, RT) verliefen negativ. Einzig isolierbares Produkt in 67%-Ausbeute ist das zweifach acyclische Ketal 143, dessen C-6-Acetal auch HO O O NH TBSO unter forcierten Bedingungen (50°C) nicht mit der 3-OHGruppe cyclisiert. O 6 1 O OMe MeO 143 Schema 5-16 * In weiteren Versuchen mit allylischen O-TBS-Gruppen konnte festgestellt werden, daß im Verlauf der Ozonolyse-Reduktionssequenz ein 1,2-TBS-Shift möglich ist (Kapitel 10.2.1.). Allgemeiner Teil Kapitel 5 69 5.2.1.4. Chemie des Lactols 122 - Wege zu α-Aminoalkoholen Lactol 122 besitzt großes Synthesepotential. Unmittelbares Ziel ist ein stereochemisch einheitlicher α-Aminoaldehyd. Oxidation der primären Alkoholfunktion in 122 zu Aldehyd 145 ist folglich unumgänglich (Schema 5-17). Die Gestaltung der Gruppen R, R‘ steht zunächst offen. Analytischen Daten zu Folge liegt 122 ausschließlich als Lactol vor. TBSO O NH TBSO HO O TBSO O 122 Schema 5-17 O TBSO O NH TBSO NH TBSO O O O R OH O R’ 145 144 Von 122 zu α-Aminoaldehyden. Für die Wahl der CHRR‘-Gruppe in 145 bestehen folgende Kriterien: (1) Stabilität gegenüber Oxidation; (2) Stabilität unter Kupplungsbedingungen (siehe Kapitel 6.). Ferner sollte es möglich sein, nach erfolgreicher Pinakolkupplung von 145 an den Kettenenden des C12-Bausteines Folgechemie zu betreiben. Reduktionsversuche mit Lactol 122 im Rahmen der OzonolyseReduktionssequenz (siehe Schema 5-10) sowie auch Glyco- TBSO O NH TBSO sidierungsversuche unter mild sauren Bedingungen (PpTos, MeOH, RT) verliefen erfolglos. Glycosyldonor ist nicht isolierbar. Methylglycosid 146 als O O O 146 70 Kapitel 5 TBSO Allgemeiner Teil O O NH TBSO HO O 122 i TBSO ii TBSO 7 1 2 O 147 R=H iii 148 R=Boc O N R O 1 OMe iv iv TBSO O TBSO N TBSO O O O 6 O O N TBSO R 6 OH 149 R=H 1 R OR 151 R=H v 150 R=Boc vi 152 R=Ac 123, 124 Schema 5-18 Chemie des Lactols 122: (i) TEMPO, nBu4NBr, mCPBA, CH2Cl2, 0°C, 1h, 98% 147. – (ii) nBuLi, Ph3PCH2Br, -78°C → RT → -78°C, dann 122, 2h 40°C, 58% 151. – (iii) Boc2O, DMAP, Et3N, RT, 94% 148. – (iv) K2CO3, MeOH, RT, 4h, 99% 149, 99% 150. – (v) K2CO3, MeOH, RT, 1h, 95%. (vi) Ac2O, Et3N, DMAP, RT, 1h, 93% 152. Um so erstaunlicher ist der Verlauf der WITTIG-Reaktion,34 welche in einer hierfür akzeptablen Ausbeuten von 58% den olefinischen C7-Baustein 151 liefert, dessen primärer Alkohol für eine Oxidation zur Verfügung steht. Die vollständige Charakterisierung von 151 erfolgt nach Peracylierung zu 152. Oxidation von ε-Lactol 122 führt glatt zu ε-Lacton 147. Hierfür hat sich die TEMPO-Oxidation Dank guter Ausbeuten auch bei größeren Ansätzen als Methode der Wahl erwiesen. Lacton 147 ist durch einfache Filtration isolierbar. Im Hinblick auf die Synthese vollständig N-geschützter Bausteine bietet sich 147 an. Einführung der BocSchutzgruppe in 147 erfolgt unter Standardbedingungen. Die Lactone 147 und 148 werden in Methanol unter Zusatz von K2CO3 einer Ring-öffnenden Umesterung zu den Methylestern 149 und 150 unterworfen. Eine analoge Reaktion in iso-Propanol zu den entsprechenden isoPropylestern findet auch bei erhöhten Temperaturen (bis 70°C) nicht statt.35 Die durch Dehydratisierung/Acylierung gewonnenen Methylester 123 und 124 (siehe Schema 5-10) ergeben nach Verseifung ebenfalls 149. Allgemeiner Teil Kapitel 5 71 5.2.1.5. Oxidativer Zugang zu α-Aminoaldehyden der ersten Generation Mit den Verbindungen 149 - 151 stehen drei Vertreter für die Oxidation zu α-Aminoaldehyden zur Verfügung. Interessanter Weise finden sich in der Literatur nur wenige Beispiele für die Erzeugung von α-Oxazolidinon-Aldehyden wie 153.36 Die SwernVarianten (DMSO mit SO3*Pyr, (COCl)2 oder (CF3CO)2) 12 ergeben mit 149 und 151 nach uneinheitlichem Reaktionsverlauf keine isolierbaren Aldehyde. Versuche der Oxidation von 149 mit CrIV-Reagenzien (PDC, PCC) 10,11 erlauben die Isolation des Aldehyds 153 aus einem Produktgemisch (Schema 5-19). O TBSO NH TBSO i 149 O 6 MeO 1 O O 153 Schema 5-19 Oxidativer Zugang zu α-Aminoaldehyd: (i) Methode A: PDC, MS 4Å, CH2Cl2, RT, 5h, 40%. – Methode B: Dess-Martin-Periodinan, CH2Cl2, RT, 3h, 58%. Für die offensichtlich problematische Oxidation erweist sich das von AcO OAc I OAc O DESS und MARTIN publizierte Periodinan 154 als Reagenz der Wahl.14,37 Unter sorgfältiger Reaktionskontrolle ist eine Ausbeutesteigerung an 153 auf bis zu 60% möglich.* Ursache ist eine 154 O Folgeoxidation der Oxazolidinon-Struktur in Aldehyd 153. Oxidative Dehydrierung (Amin Imin) ergibt 155, welches zu Oxazol-Strukturen wie 156 tautomerisiert (Schema 5-20). O TBSO O TBSO OH TBSO N TBSO O MeO O N 153 MeO O 155 Schema 5-20 * O O 156 Oxidative Dehydrierung. Gilt nur bei Ansätzen bis zu 50 mg. Bei größeren Ansätzen verschlechtern sich die Ausbeuten an 153 zugunsten des Überoxidationsproduktes. 72 Kapitel 5 Allgemeiner Teil Die Problematik der Oxidation der Oxazolidinonstruktur sollte bei 151 nicht auftreten, da kein ‚acides‘, abstrahierbares Carbamat-NH vorliegt. 151 erweist sich jedoch aufgrund der hohen sterischen Überfrachtung als unreaktiv. Es sei angemerkt, daß die oxidative Labiltät des Oxazolidinons erst auf aldehydischer Stufe eintritt (im Vergleich: problemlose LactolOxidation 122 Reagenz) 38 147, siehe Schema 5-18). Wenige erfolgreiche Oxidationsbeipiele (JONES- eines α-Oxazolidinon-Alkohols zu der entsprechenden Carbonsäure erschweren Erklärungsversuche. 36c,39 5.2.1.6. Sulfoxid/Sulfon - Ein Baustein mit Alternativen Der Zugang zu α-Aminoaldehyd 153 wird durch die abschließende Oxidation stark eingeschränkt. Ferner werden O R S Kupplungsversuche zeigen (siehe Kapitel 6.1.), daß der Methylester in 153 Nebenreaktionen ermöglicht. Unter diesen Vorgaben erscheint es zweckmäßig den oxidativen Schritt nicht in Form einer Dehydrierung, sondern vielmehr als OAc R S + R S O-Übertragung zu gestalten. Oxidation eines Thioethers zum Sulfoxid ergibt A nach PUMMERER-Umlagerung 40 ein S,O-Acetal aus dem der Aldehyd freigesetzt werden kann (Schema 5-21). Für die PUMMERER-Umlagerung entscheidend ist die Basen- B OAc unterstützte Bildung von A, welches zum gemischten S,OAcetal B umlagert. Acetalspaltung durch K2CO3-Hydrolyse oder Hydridreduktion des Acetates ergibt Aldehyd C. Zur synthetischen Realisierung dieser Sequenz wird zunächst die primäre OH-Funktion Bedingungen 41 in durch 149 unter Thiophenol MITSUNOBU- substituiert. Der Phenylthioether 158 kann selektiv zum Sulfoxid (1/1-GemischS-epimer) 159 oder Sulfon 160 oxidiert werden. Das Sulfon ist als Synthesebaustein bezüglich der C-C-Knüpfung via JULIALYTHGOE-Kupplung von Interesse. Ausgangspunkt der PUMMERER-Sequenz. Sulfoxid 159 ist R O C Allgemeiner Teil Kapitel 5 O TBSO 149 O NH TBSO i 73 MeO 1 O 6 S 158 iii ii O TBSO O NH TBSO MeO 1 O iv O 6 S O NH O MeO 1 O N TBSO 6 MeO 1 O Ac O N Ac v S 161 Schema 5-21 O TBSO MeO O AcO 6 O S 160 O TBSO O O TBSO 159 TBSO O TBSO S 163 O TBSO O N TBSO MeO O Ac O 164 PUMMERER-Sequenz: (i) DEAD, PPh3, PhSH, THF, RT, 2h, 82% 158. – (ii) mCPBA, CH2Cl2, -78°C, 2h, 78% 159. – (iii) mCPBA, CH2Cl2, RT, 2h, 82% 160. – (iv) KOAc, Ac2O, RT, 93% 161. – (v) KOAc, Ac2O, rflx. Unter Literaturbedingungen kommt es lediglich zur Bildung der N-acylierten Verbindung 161. Das Umlagerungsprodukt 163 ist nicht detektierbar und somit der Zugang zu α-Aminoaldehyd 164 verwehrt. Alternative PUMMERER-Bedingungen (i.e.: 2,6-Lutidin, (F3CO)2O) wurden nicht untersucht. In parallelen Synthesestudien wurde mit Thioether 158 als Edukt nach einer Methodik gesucht, welche die Methylesterfunktionalität in eine für die reduktive Pinakolkupplung kompatible Funktionalität, z. Bsp. einen passend geschützten, primären Alkohol, überführt. Explorative Reduktionsversuche deuteten auf die erhebliche, sterisch-begründete Inertheit von 158 hin. Aus einer Palette von Reduktionsmitteln führte lediglich das System 74 Kapitel 5 NaBH4/CaCl2/EtOH/THF/60°C zu dem in Allgemeiner Teil 20% isolierbaren Produkt 165, welches nach Peracylierung TBSO OR H N TBSO (Schema 5-22: (i) Ac2O, Et3N, DMAP, RT) als 166 erfolgt unter den basischen Bedingungen eine Öffnung des Oxazolidinons zu dem acyclischen Ethylcarbamat. O RO charakterisiert wurde. Neben Reduktion des Methylesters OEt S 165 R=H i 166 R=Ac Schema 5-22 (i) Ac2O, Et3N, DMAP, RT. 5.2.1.7. Zusammenfassung: Termini-differenzierte Ozonolyseprodukte Das Konzept der Nachbargruppen-dirigierten Ozonolyse zur Erzeugung linearer, terminal differenzierter Bausteine konnte anhand des Bis-TBS-Ethers 97 demonstriert werden. Die Ozonolyse-Dehydratisierungssequenz scheitert aufgrund von Enolacetat-Bildung und dem alternativen Reaktionsweg des endo-Peroxids 126 (siehe Schema 5-11). Die terminale Differenzierung kann Dank einer chemoselektiven Reduktion gewahrt werden. Lactol 122 erweist sich als geeigneter Synthesebaustein für die Synthese linearer α-Aminoaldehyde. Limitierend auf dem Weg zu 153 ist die abschließende Oxidation, da unter Reaktionsbedingungen die Folgeoxidation der Oxazolidinonstruktur nicht vermieden werden kann. Alternativ wurde die PUMMERER-Sequenz zu α-Aminoaldehyden untersucht. Mit α-Aminoaldehyd 153 steht der erste Kandidat, wenn auch nur in mäßigen Mengen, für eine reduktive Pinakolhomokupplung zur Verfügung. Allgemeiner Teil 5.3. Kapitel 5 75 Kombination funktioneller Gruppen Der Weg zu α-Aminoaldehyd 153 via Nachbargruppen-dirigierender Ozonolyse gibt Anstoß zu folgenden Anmerkungen: ½ Die Oxazolidinon-Struktur ist problematisch unter Oxidationsbedingungen. Ferner ist ungewiß, ob sie eine für die Stereochemie notwendige effektive Komplexierung ½ des Kupplungsreagenzes ermöglicht (siehe Kapitel 6.). Der Methylester ist in zweierlei Hinsicht problematisch: (1) Folgechemie (Reduktion) ist aufgrund der benachbarten, sterisch-belastenden eingeschränkt; (2) Die Methylesterfunktion wird sich als TBS-Gruppe(n) reaktiv unter Kupplungsbedingungen herausstellen (siehe Kapitel 6.1.). ½ 153 nimmt aufgrund des Oxazolidinons und der sich gegenseitig abstoßenden TBSGruppen eine helicale Konformation an (siehe Kapitel 6.1., Schema 6-3), welche intramolekulare Reaktionen (siehe endo-Peroxid 126, Oxepane 131 und 116) begünstigt. Eine alternative Methode zur Differenzierung der Termini hat sich bereits bei der OzonolyseDehydratisierungs-Sequenz der Mono-TBS-Ether 95, 96 angedeutet (siehe Schema 5-15). Die aus der Ozonolyse resultierende Aldehydfunktion wird durch eine freie Alkoholgruppe intramolekular zum Lactol abgefangen. Die Kettenenden vor einer Dehydratisierung sind folglich Halbacetal und α-Alkoxyhydroperoxid und somit chemisch differenziert. Die aus der Cycloreversion resultierende N-terminale Aldehydfunktion entspricht bereits der für die Kupplung notwendigen Struktureinheit. Es bietet sich an, eine Lactolbildung zum anderen Kettenende hin, für einen Termini-differenzierten Baustein zu nutzen (siehe Schema 5-23). 76 Kapitel 5 Allgemeiner Teil freie Alkoholgruppe für Lactolbildung Variation der Konformation R’O R'O OH H N RO MeOH MeO O OOH O 167 H N RO O3 OR’’ OH OR'' O 168 acyclisches Carbamat Me2S R''O H N O O R'O R'O RO R'''X OR'' O 169 170 Ox. R''O R''O O O H N R'O O O R'O O O RO OR''' 171 Schema 5-23 O O OH RO 3 H N 6 O RO H N OH O 172 Kombination funktioneller Gruppen. Ein Konduramin-Derivat des Typs 167 wird im partizipierenden Lösungsmittel ozonlysiert. Reduktion von 168 mit Dimethylsulfid gibt Dialdehyd 169, dessen freie 3-OH-Gruppe intramolekular mit der C-6-Aldehydfunktion unter Ausbildung des δ-Lactols 170 cyclisiert. Derivatisierung (Alkylierung zu Glycosid 171 oder Oxidation zu Lacton 172) führt zu einem Kupplungs-fähigen α-Aminoaldehyd. Diese Synthesestrategie wurde anhand Cyclohexens von FESSNER bei der Synthese von Disaccharid-Mimetika publiziert.42 eines Allgemeiner Teil Kapitel 5 77 Die Variante bietet folgende Vorteile: (1) Die α-Aminoaldehydfunktion geht direkt aus der Ozonolyse hervor (kein separater Oxidationsschritt nötig); (2) Geeignete Derivatisierungen des Lactols 171 ermöglichen nach erfolgreicher Kupplung Folgechemie. Zur Realisierung muß das Konduramin-Derivat folgende Kriterien erfüllen: (1) Anstatt der Oxazolidinon-Struktur sollte die N-Funktion als acyclisches Carbamat vorliegen. R’O OH O RO Die N-Funktion muß ausreichend sterisch geschützt sein, N HO damit es nicht zur Azazuckerbildung (Aza) kommt; (2) Die OR’’ O Aza Möglichkeit zur Differenzierung der Termini soll durch eine freie OH-Gruppe (1-Position im Konduramin) gewährleistet geschützter Form vorliegen, daß einerseits die Konformation eine Lactolbildung zu 170 begünstigt aber andererseits bei OH O R’O sein; (3) Die 2- und 3-OH-Gruppen sollten derart in RO OR’’ N H O MeO der Reduktion von 168 nicht wie in analoger Sequenz von 97 OH 173 (siehe Schema 5-13) das Oxepan 173 entsteht. Unter diesen Gesichtspunkten wurde das in Kapitel 4.5. die Lactolbildung notwendigen freien 1-OH-Gruppe, einer OH O vorgestellte Konduramin-Derivat 103 hergestellt, mit der für O H 2 1 3 N 103 O O t durch die sterisch aufwendige Boc-Gruppe geschützte NFunktion und der Acetonid-Schutzgruppe für die 2-, 3-OHGruppen. 5.3.1. Ozonolyse von 103 und Folgechemie Ozonolyse von Konduramin-Derivat 103 unter Standardbedingungen ist nach einmaliger Sättigung (Blaufärbung) vollständig. Nach Reduktion mit Dimethylsulfid wird Lactol 174 in anomerenreiner Form in 43%-Ausbeute isoliert (Schema 5-24). 78 Kapitel 5 Allgemeiner Teil Boc H N 103 O i O 2’ 1 2 5’ O 1’ O OH 174 Schema 5-24 Terminidifferenzierung durch Lactolbildung: (i) (a) O3, CH2Cl2-MeOH (5-1), NaHCO3, -78°C, (b) Me2S (Überschuß), -78°C → RT, 43% 174. Die Stereochemie am anomeren Zentrum von 174 ist durch Analytikdaten nicht gesichert. Modellüberlegungen lassen die gezeigte Stereochemie vermuten. Versuche der Alkylierung, Acylierung und Silylierung der anomeren OH-Gruppe in 174 sind in Tabelle 5-1 zusammengefaßt. Tabelle 5-1 Derivatisierungsversuche von 174 Eintrag 1 Bedingungen MeOH, PpTos, RT Ergebnis k.R.a R Me Angestrebte Produkte Boc 175 2 Ac2O, Et3N, CH2Cl2, 0°C P.P.b Ac 176 3 TBS-Cl, Imidazol, DMF, RT k.R. TBS 177 4 TMS-Tf, Et3N, -30°C P.P. TMS 178 H N O O O O OR 175 - 178 (a) k.R. = Keine Reaktion; 174 rückisolierbar. (b) P.P. = Produktpalette. Unter Bedingungen bei denen Umsatz erreicht wurde (Einträge 2,4) zeigte sich bereits in den Rohspektren der Verlust der Aldehydfunktion. Bei der Umsetzung mit TMS-Tf ist zudem eine Spaltung der Boc-Gruppe anzunehmen, obgleich tiefe Temperaturen eingehalten wurden. Als weitere Derivatisierung von Lactol 174 ist die Oxidation zum Lacton bereits angedeutet worden (siehe Schema 5-23). Offensichtlich bedarf es oxidativer Bedingungen, welche den Aldehyd in 174 nicht oxidieren. Trotz diffiziler Voraussetzungen findet sich dennoch eine breite Palette an etablierten Reaktionsbedingungen in der Literatur. Getestet wurden folgende Allgemeiner Teil Kapitel 5 79 Oxidationsmethoden: (1) Dess-Martin-Periodinan, tBuOH, CH2Cl2, RT;14,43 (2) DMSO, SO3*Pyr, CH2Cl2, 0°C;12 (3) BaCO3, Br2, H2O, Dioxan, RT;44 (4) TEMPO, KBr, nBu4NBr, NaCl (aq.), NaHCO3 (aq.), NaOCl (10%).45 Letztlich führt nur die TEMPO-Oxidation (4) von 174 in einer Boc einheitlichen Reaktion zu dem gewünschten Lacton 179. Aus präparativer Sicht hat es sich bewährt, die OzonolyseReduktions-Oxidations-Sequenz von 103 zu 179 ohne Isolierung H N O O 2’ 1 2 5’ O1’ O des Lactols 174 durchzuführen mit einer Gesamtausbeute (über 3 O Stufen) von akzeptablen 54% (ca. 80% pro Stufe). 179 Mit 179 steht nach 153 der zweite α-Aminoaldehyd für reduktive Pinakolhomokupplungsversuche zur Verfügung. Im Vergleich zur Synthese des α-Aminoaldehyds 153 ist festzuhalten, daß durch Kombination funktioneller Gruppen und Erhaltung der ozonolytisch-erzeugten α-Aminoaldehydfunktion eine alternative Route Kupplungsversuche und realisiert wurde. Folgechemie Für wären anstehende die O TBSO O NH TBSO MeO O O durch 153 Alkylierung etc. anvisierten Glycoside 175 - 178 von größerem Interesse gewesen. Für α-Aminoaldehyd 153 wurde bereits die Inkompatibilität der Methylesterfunktion angedeutet. Die Reaktivität von Lactonen unter Kupplungsbedingungen ist ungewiß und bedarf der Untersuchung. Im Ausblick bietet sich 179 als Ausgangssubstanz für glycosidische α-Aminoaldehyde an. Die Reduktion der Aldehydfunktion in 174 zu 180 ist bereits realisiert worden (Schema 5-25). Unter gegebenen Bedingungen kommt es nicht zur Basen-vermittelten Oxazolidinonbildung. 80 Kapitel 5 Allgemeiner Teil Boc H N O i 174 OH H N O i ? O O OH O Boc HO OH OH 181 180 ii iii Boc Boc H N H N OR O O O O O O OR’’’ OR’ 182 Schema 5-25 OR’’ 183 Reduktion von 174 und potentielle Folgechemie: (i) NaBH4, CH2Cl2-MeOH (5-1), 0°C, 28% 180. – (ii) a) RX, Base; b) R’X, Base. – (iii) RX, Base. Ausbeuteverluste an 180 sind vermutlich bedingt durch Reduktion der Lactoleinheit zu Triol 181. Ausgehend von 180 bieten sich zwei Routen an: (A) Orthogonales Schutzgruppenkonzept: Selektiver Schutz der primären und dann orthogonaler Schutz der sekundären Alkoholfunktion zu 182 gefolgt von Spaltung der Gruppe R und Oxidation zum Aldehyd; (B) Labilitätskonzept: Vollständiger Schutz zu 183 gefolgt von selektivem Freisetzen des primären Alkohols. 5.4. Enzymatische Differenzierung der Termini Ein alternative Differenzierung der Termini ist durch Enzyme denkbar. Hierzu bedarf es eines Enzyms, welches selektiv das C-1- oder C-6-Acetat hydrolysiert. Versuche im Rahmen dieses Konzeptes wurden noch nicht unternommen. Enzym selektive Hydrolyse 1 2 O 6 AcO OAc OR OR’ Allgemeiner Teil Kapitel 5 81 5.5. Literatur zu Kapitel 5 1 J. Jurczak, A. Golebiowski, Chem. Rev. 1989, 89, 149-164 und zit. Lit.; M. T. Reetz, Angew. Chem. 1991, 103, 1559-1573 und zit. Lit.. 2 D. H. Rich, E. T. Sun, E. Ulm, J. Med. Chem. 1980, 23, 27-33; S. Thsirivongs, D. T. Pals, L. T. Kroll, S. R. Turner, F. S. Han, J. Med. Chem. 1987, 30, 976-982. 3 D. H. Rich, E. T. Sun, A. S. Boparai, J. Org. Chem. 1978, 43, 3624-3626. 4 H. Umezawa, T. Aoyagi, H. Morishima, H. Matsuzaki, M. Hamada, T. Takeuchi, J. Antibiotics 1970, 23, 259. 5 A. Ito, R. Takahashi, Y. Baba, Chem. Pharm. Bull. 1975, 23, 3081. 6 S. Pikul, J. Raczko, K. Ankner, J. Jurczak, J. Am. Chem. Soc. 1987, 109, 3981-3987. 7 P. G. M. Wuts, M. A. J. Walters, J. Org. Chem. 1984, 49, 4573-4574. 8 S. Danishefsky, E. Larson, D. Askin, N. Kato, J. Am. Chem. Soc. 1985, 107, 1246-1255. 9 H. Kogen, T. Nishi, J. Chem. Soc., Chem. Commun. 1987, 311-312; A. D. Campell, T. M. Raynham, R. 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BzO Me Me OBn 1) O3, NaHCO3, CH2Cl2-MeOH -78°C 2) Pyr, Ac2O, CH2Cl2, RT Me Me MeO O O OBn OBz y = 80% Weitere Beispiele für Termini-differenzierende Ozonolyse – Dehydratisierungs-Sequenzen: R. Hayes, T. W: Wallace, Tetrahedron Lett. 1990, 31, 3355-3356; M. K. Schwaebe, R. D. Little, Tetrahedron Lett. 1996, 37, 6635-6638. 31 Zusatz von NaHCO3 als Puffer dient zur Vermeidung von Acetalbildung: R. B. Woodward, K. Sakan, J. Am. Chem. Soc. 1981, 103, 3210-3213. 32 (+)-Artemisinin (Qinghaosu) ist ein natürlich vorkommendes endo-Peroxid mit erstaunlicher Antimalaria-Wirksamkeit. Die endo-Peroxid-Struktur spielt eine entscheidende Rolle bei der Entfaltung seiner Aktivität: J. M. Liu, M. Y. Ni, J. F. Fan, Y. Y. Tu, Z. H. Wu, Y. L. Wu, W. S. Zhou, Acta Chim. Sinica 1979, 37, 129; Totalsynthese: M. A. Avery, W. K. M. Chong, C. Jennings-White, J. Am. Chem. Soc. 1992, 114, 974-979; A. K. Bhattacharya, R. P. Sharma, Heterocycles, 1999, 51, 1681-1745. Allgemeiner Teil Kapitel 5 83 H O O O H (+)-Artemisinin O O 33 Es gibt nur wenig publizierte Beispiele für Endo-Peroxide vom Typ 126: G. Just, G. Reader, B. Chalard-Faure, Can. J. Chem. 1976, 54, 849-860; Skwartschenko et al., J. Org. Chem. USSR 1969, 5, 1942; Odinokov et al., J. Org. Chem USSR 1977, 13, 2180-2188; K. J. McCullough, T. Fujisaka, M. Nojima, S. Kusabayashi, Tetrahedron Lett. 1988, 29, 3375-3378. Das Hydroperoxid FT02, welches durch intramolekulare Cyclsierung gefolgt von Methanoladdition aus FT01 entstehen könnte, wurde nicht detektiert. TBSO O NH TBSO 97 - O O TBSO O + O O NH TBSO HO FT01 O O O OMe FT02 Beispiel für Produkte des Typs FT02 finden sich in: K. Griesbaum, G. Kiesel, Chem. Ber. 1989, 122, 145-149; K. J. McCullough, M. Nojima, M. Mijura, T. Fujisaka, S. Kusabayashi, J. Chem. Soc., Chem. Commun. 1984, 35-37. 34 Beispiel für Wittig-Reaktionen aus Valero-(δ-)lactolen: K. Mori; H. Ueda, Tetrahedron Lett. 1982, 38, 1227-1233; F. Bonadies, A. Gubbiotti, C. Bonini, Gazz. Chim. Ital. 1985, 115, 4548; Y. S. Agasimundin, M. W. Mumper, R. S. Hosmane, Bioorg. Med. Chem. 1998, 6, 911924. Wittig-Olefinierung von Capro-(ε-)lactolen (7-Ring) sind nicht publiziert. 35 Eine alternativer Weg zu sterisch überfrachteten iso-Propyl-/t-Butyl-Estern ist durch Einsatz von iso-Propanol bzw. t-Butanol als partizipierendes Lösungsmittel in der Ozonolyse gegeben: Y. Yamamoto, E. Niki, Y. Kamiya, Bull. Chem. Soc. Jpn. 1982, 55, 2677-2678; J. D. Elliott, J. Steele, W. S. Johnson, Tetrahedron Lett. 1985, 26, 2535-2538. 36 (a) K. Shinozaki, K. Mizuno, H. Oda, Y. Masaki, Chem. Lett. 1992, 12, 2265-2268; (b) K. Shinozaki, K. Mizuno, Y. Masaki, Heterocycles 1996, 43, 11-14; (c) G. delle Monache, M. C. di Giovanni, D. Misiti, G. Zappia, Tetrahedron: Asymmetry 1997, 8, 231-243. 37 C. Meng, S. J. Danishefsky, Angew. Chem. 1999, 111, 1582-1585. 38 K. Bowden, I. M. Heilbron, E. R. H. Jones, B. C. L. Weedon, J. Chem. Soc. 1964, A, 39. 39 U. Schmidt, M. Respondek, A. Lieberknecht, J. Werner, P. Fischer, Synthesis 1989, 256-261. 40 A. M. Moiseekov, V. A. Dragan, V. V. Veselovskii, Russ. Chem. Rev. 1991, 60, 643-657; E. J. Corey, D. J. Hoover, Tetrahedron Lett. 1982, 23, 3463-3466; S. L. Schreiber, K. Satake, J. Am. Chem. Soc. 1984, 106, 4186-4188. 41 O. Mitsunobu, Synthesis 1981, 1-28. 84 42 Kapitel 5 Allgemeiner Teil O. Eyrisch, W.-D. Fessner, Angew. Chem. 1995, 107, 1738-1740. HO HO OH OH 1) O3 OH HO O 2) Me2S O O FT03 O FT04 FT05 43 R. Csuk, P. Doerr, J. Carbohyd. Chem. 1995, 14, 35-44. 44 D. R. Witty, G. W. J. Fleet, K. Vogt, F.X. Wilson, Y. Wang, Tetrahedron Lett. 1990, 31, 4787-4790. 45 P. Munier, M.-B. Giudicelli, D. Picq, D. Anker, J. Carbohyd. Chem. 1996, 15, 739-762. Allgemeiner Teil Kapitel 6 85 6. Stereoselektive Pinakolhomokupplung von α-Aminoaldehyden TEIL 1 Die C-C-Verknüpfung zählt zu den wichtigsten Reaktionen der organischen Synthese; eine breite Palette etablierter Methode für Homo- und Kreuz-Kupplungen (Verknüpfung gleicher oder verschiedener Bausteine) steht zur Verfügung. 1 Für die im Rahmen dieser Arbeit bedeutenden Homokupplungen seien die Olefin-Metathese, 2 die McMurry-Reaktion 3 und die hier angestrebte Pinakolkupplung 4 aufgelistet (Schema 6-1). McMurry-Reaktion Olefin-Metathese H N R’ H + R * N R’ H * R H R’ R * 184 184 N H O + O 185 N N Pinakol-Reaktion R’ H * R N R’ H * R * H N R 186 N R * R’ OH * * R * OH R’ 187 Schema 6-1 R’ * R 186 R’ N O + O R * 185 H H N R’ 188 Homokupplungen. Alle drei Methoden gewähren prinzipiell Zugang zu der Verbindungsklasse der 1,4-Diamino2,3-diole (siehe Kapitel 1.3.), welche allerdings nur via Pinakol-Homokupplung in einem Schritt erreicht wird (von 187 aus bedarf es zusätzlich der Epoxidierung/Hydrolyse bzw. cisDihydroxylierung). Von besonderem Interesse sind die zwei C2-symmetrischen Homo- kupplungsprodukte 188: (1) R,R,R,R bzw. S,S,S,S und (2) R,S,S,R bzw. S,R,R,S (siehe Kapitel 9.). H N R R R’ 2S H OH 3S OH H R R N R’ N R R R’ 2R OH 3R OH H R R N R’ 86 Kapitel 6 Allgemeiner Teil Für die Pinakolreaktion ist die Stereoselektivität der sich bildenden C-2-, C-3-Stereozentren ein zentraler Aspekt. Eine untergeordnete, aber nicht zu vernachlässigende Rolle, spielen α-Epimerisierung der Aminoaldehyde unter Kupplungsbedingungen und Schutzgruppenkompatibilität. Die klassische Variante der Pinakolreaktion mit Magnesiummetall ist den Syntheseanforderungen bei Einsatz hochfunktionalisierter Substrate nicht gewachsen. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über modernere Methoden der Pinakolhomokupplung. Tabelle 6-1 Reagenzien zur Pinakolhomokupplung Eintrag Lit. Kupplungs-Reagenzien 1 5 [NbCl3(dme)] 2 6 SmI2 3 7 Ti2+ 4 8 C16Mg 5 9 Sn-Alkyle 6 10 Ce/I2 - CeI3/K 7 11 [V2Cl3(thf)6]2[Zn2Cl6] Anmerkung α-Amino(carbamat)aldehyde α-Amino(carbamat)aldehyde Der von PEDERSON / CAULTON publizierte Vanadium-Komplex (CAULTON’s Reagenz*) hat sich als Reagenz der Wahl etabliert für die stereoselektive Pinakolhomokupplung Urethan-geschützter α-Aminoaldehyde R’O (Eintrag 7). Es ist anzumerken, daß die Struktur des dimeren O Komplexes zunächst als Kuriosum der anorganischen Chemie aufgeklärt wurde, bevor seine Anwendung in der organischen NH O L V O L O Synthese folgte. Die hohe Stereoselektivität basiert auf R Sterik R NH R’O 189 Chelatisierung der beiden Aldehyde um den Vanadium-(II)kern (siehe 189).12 Sterische Wechselwirkung der Reste R bewirken eine hohe Diasteroselektivität. 189 ist ein hypothetisches Modell, welches bisher nicht durch entsprechende Experimente bestätigt werden konnte. Auch ist ungeklärt, ob die Reaktion via * Synthese des CAULTON’s Reagenz: R VCl3(thf)6 + Zn [V2Cl3(thf)6][Zn2Cl6] R V R Cl Cl Cl R V R R R = THF Allgemeiner Teil Kapitel 6 87 Ketylradikaldimerisierung oder Metallorganylspezies abläuft. Typische Ergebnisse für die Kupplungsreaktion sind: (S)-Aldehyde bilden zu circa 80% das (S,R,R,S)-Kupplungsprodukt [(R)-Aldehyde entsprechend das all-(R)-Produkt], welches in circa 70% Ausbeute isoliert wird .12,13 Ferner ist die Selektivität im Falle Z-geschützter α-Aminoaldehyde in der Regel höher als für die Boc-Analoga.14 6.1. Kupplungsversuche mit α-Aminoaldehyd 153 Orientierende Versuche der reduktiven Pinakolkupplung des α-Aminoaldehyden 153 im 20 mg-Maßstab in entgastem Dichlormethan bei Einsatz einer stöchiometrischen Reagenzmenge zeigen laut DC-Kontrolle einen uneinheitlichen, langsamen Reaktionsverlauf (Schema 6-2). MS-Analyse des Rohgemisches gibt keinen Aufschluß über die Anwesenheit von Kupplungsprodukten (Anmerkung: Bei Anwendung der ESI-MS-Methode finden sich häufig [2*M+Na+/K+]-Peaks, was im Falle der Pinakolkupplung zu falschen Schlüssen verleiten kann). O TBSO O TBSO NH MeO 1 O 153 6 NH TBSO O TBSO O i MeO2C OH HO O OTBS HN 190 O OTBS O TBSO O O O NH 6 1 2 TBSO CO2Me OH 191 Schema 6-2 Pinakolhomokupplung von 153: (i) [V2Cl3(thf)6]2[Zn2Cl6], CH2Cl2, RT, 44% 191. Einziges chromatographisch isolierbares Produkt ist Acyloin 191, welches einem intramolekularen Ketylradikaldimerisierunsgprodukt entspricht und somit die Reaktivität der Methylesterfunktion unter Kupplungsbedingungen bestätigt. Die intramolekulare Reaktivität 88 Kapitel 6 Allgemeiner Teil des Methylesters steht im Gegensatz zu der mangelnden Reaktivität des Methylesterfunktion in 158 bei Reduktionsversuchen mit Metallhydriden (siehe Kapitel 5.2.1.6.). Semiempirische Rechnungen zu α-Aminoaldehyd 153 weisen, in Übereinstimmung mit gemessenen Kopplungskonstanten, auf eine helicale Konformation hin, welche durch die Oxazolidinonstruktur und die sterische Wechselwirkung der TBS-Gruppen bedingt ist (Schema 6-3). Der C1-C6-Abstand beträgt nach AM1-Rechnung 4.1Å. C1 C6 Schema 6-3 Konformation von 153 (Rechnung AM1). Sterisch anspruchsvollere Ester (z. B. Isopropyl-), welche eine intramolekulare Reaktion erschweren würden, konnten bisher nicht synthetisiert werden (Kapitel 5.2.1.4.). 6.2. Kupplungsversuche mit α-Aminoaldehyd 179 Die Lactonstruktur in α-Aminoaldehyd 179 ist ebenso anfällig bezüglich einer intramolekularen Reaktion (analog 153 → 191). Kupplungsversuche mit 179 zeigen einen schnellen, uneinheitlichen Reaktionsverlauf. Ein definiertes Produkt kann nicht isoliert werden (Schema 6-4). NMR-Daten des Rohgemisches (1H, 13C, MS) weisen auf Acyloin 193 hin, welches analog zu 191 entstanden sein könnte. Allgemeiner Teil Kapitel 6 89 O Boc H N O O O O O O HO Boc i O NH O OH O HN Boc O O 192 179 O O ? OH H O N Boc O Schema 6-4 OH 193 Pinakolhomokupplung von 179: (i) [V2Cl3(thf)6]2[Zn2Cl6], CH2Cl2, RT. 6.3. Zusammenfassung Die negativen Resultate der ersten Pinakolhomokupplungsversuche führen zu folgenden Schlußfolgerungen: ½ Die Esterfunktion (Methylester oder Lacton) ist unter Kupplungsbedingungen reaktiv, was zu intramolekularer Acyloinbildung führt. Rechnungen legen nahe, daß die intramolekulare Reaktion konformativ begünstigt ist. ½ α-N(Boc)-Aldehyd 153 reagiert schneller als α-N(Oxazolidinon)-Aldehyd 179. 90 Kapitel 6 Allgemeiner Teil 6.4 Literatur zu Kapitel 6 1 C-C-Verknüpfungen: Hrsg. F. Diederich, P. J. 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Es ist somit naheliegend, die hierzu notwendige Schutzgruppenstrategie neben Kupplungs-Kompatibilität ebenfalls zur Differenzierung der Termini heranzuziehen. 7.1.1. Schutzgruppenstrategie OR O Bereits in Schema 5-7 wurde darauf hingewiesen, daß die H O N enzymatisch Differenzierung der 2(2‘)-Position auf die Termini CO2Et transferiert werden muß. Eine dritte Lösung dieses Problems 105 R=TBS 106 R=MOM (neben den bereits diskutierten Ansätzen (a) Nachbargruppendirigierte Ozonolyse (Kapitel 5.2.1.) und (b) Kombination funktioneller Gruppen (Kapitel 5.3.)) ist durch Schutzgruppenchemie gegeben, wozu sich in erster Linie 1,2Schutzguppen wie zum Beispiel Ketale, Carbonate und OR O O H N R’O O O Carbamate anbieten. Die Acetonide 105, 106, mit einer hochgradig differenzierten Maskierung der funktionellen 194 Gruppen, wurden in diesem Zusammenhang hergestellt (siehe Kapitel 4.5.). Die durch Ozonolyse-Reduktion gewonnenen bildung zu Strukturen des Typs 194 chemisch differenziert werden (Übertragung der 2(2‘)-Differenzierung auf die Termini) (Schema 7-1). Letztlich gelangt man auf diesem Weg zu Aldehyden des Typs 195, mit der Möglichkeit zur Variation OR O terminalen, primären Alkohole könnten unter Oxazolidinon- H O N R’O O R’’ 195 Schema 7-1 92 Kapitel 7 Allgemeiner Teil der Gruppen R, R‘ und R‘‘. Die vorteilhaft hohe Variabilität der Gruppen R, R‘, R‘‘ muß mit einer entsprechenden Anzahl an Syntheseschritten bezahlt werden. OR O O i 105 R=TBS H N 196 R=TBS CO2Et 106 R=MOM HO 6 1 197 R=MOM OH ii O OR O 198 R’’ N 199 R 200 201 202 TBS 203 MOM O R’O 6 1 O R’ H TBS TBS H TBS TBS R’’ H H Boc H H Boc iii iii iv iv v v OR H O O N Boc 204 R=TBS 205 R=MOM TBSO 6 1 OH vi O OR H O N Boc 206 R=TBS 207 R=MOM TBSO 6 1 O Schema 7-2 Schutzgruppenstrategie zu α-Aminoaldehyden: (i) (a) O3, CH2Cl2-MeOH (5-1), NaHCO3, -78°C; (b) NaBH4 (2.5 Äquiv.), -78°C → RT, 94% 196, 93% 197. – (ii) NaOH, H2O, EtOH, RT, 10h, 95% 198, 77% 201. – (iii) TBS-Cl, Imidazol, DMF, RT, 9h, 78% 199, 76% 202. – (iv) Boc2O, Et3N, DMAP, RT, 1d, 88% 200, 64% 203. – (v) Cs2CO3, Et3N, RT, 2d, 77% 204, 86% 205. – (vi) Periodinan 154, CH2Cl2, RT, 2h, 75% 206, 85% 207. Allgemeiner Teil Kapitel 7 93 Die Sequenz wurde mit den Konduramin-Derivaten 105 (R=TBS), 106 (R=MOM) untersucht [Variation des Restes R ist durch die mild-basischen Einführungsbedigungen limitiert (siehe Kapitel 4.5.)]. Eine Ozonolyse-Reduktions-Sequenz führt zu den Diolen 196 und 197, welche unter schwach basischen Bedingungen zu den Oxazolidinonen 198, 201 cyclisieren. Sowohl in der TBS- als auch der MOM-Reihe erfolgt der Schutz der verbleibenden primären OH-Gruppe als TBS-Ether. Alternativen für die C-6-OH-Funktion werden an späterer Stelle diskutiert. Boc-ylierung der NH-Funktion unter Standardbedingungen aktiviert die Oxazolidinonstruktur in 200, 203. Cs2CO3-vermittelte Hydrolyse des cyclischen Carbamates führt zur Freisetzung der primären Alkohole 204, 205 (Ausbeuteverluste auf dieser Stufe begründen sich durch partielle Cyclisierung zu 199, 202). Dess-Martin-Oxidation ergibt die α-Aminoaldehyde 206, 207 in guten Ausbeuten ohne erkennbare Epimerisierung. Aldehyd 206 ist kristallin und kann bei 4°C über Wochen ohne Epimerisierung gelagert werden. Die Variabilität der vorgestellten Routen ist begrenzt. Bereits erwähnt wurde der limitierende Faktor der Gruppe R (hier TBS oder MOM). Die Maskierung der C-6-OH-Funktion als Benzylether wäre aus Gründen des Orthogonalitätsprinzips vielversprechend. Versuche in dieser Richtung erbrachten die Erkenntnis, daß primär die Carbamat-NH-Funktion benzyliert wird. Aus einem Produktgemisch wird 208 isoliert. Versuche der Säurevermitttelten Benzylierung nach der Trichlorimidat-Methode Bn O N 1 verlaufen ebenfalls negativ. Bei der Maskierung der N-Funktion kommt OTBS O O HO O 208 aufgrund der nachfolgenden Cs2CO3-vermittelten Oxazolidinonhydrolyse nur die Boc-Gruppe in Frage. Durch eine 6-stufige Sequenz ausgehend von KonduraminDerivaten ist der Zugang zu zwei weiteren α-Aminoaldehyden 206, 207 geschafft, welche im Gegensatz zu den Aldehyden der ersten Generation 153, 179 keine Esterfunktion aufweisen. 7.2. Literatur zu Kapitel 7 1 P. Eckenberg, U. Groth, T. Huhn, N. Richter, C. Schmeck, Tetrahedron 1993, 49, 1619-1624. 94 Kapitel 8 Allgemeiner Teil 8. Stereoselektive Pinakolhomokupplung von α-Aminoaldehyden TEIL 2 Die Pinakolhomokupplung der α-Aminoaldehyde zweiter Generation 206/207 sollte den Problemen mit der ersten Generation nicht begegnen - die strukturellen Veränderungen in 206/207 unterbinden eine intramolekulare Reaktion. 8.1. Kupplungsversuche mit α-Aminoaldehyden 206 und 207 Orientierende Versuche der Pinakolhomokupplung mit MOM-Aldehyd 207 zeigen keinen einheitlichen Reaktionsverlauf. Auch nach zehn Stunden ist noch Edukt detektierbar. Eine mögliche Erklärung für den zögerlichen und uneinheitlichen Reaktionsverlauf findet sich bei GRABOWSKI.1 Er stellte fest, daß die MOM-Schutzgruppe unter Reaktionsbedingungen problematisch ist, da sie (1) das Metallion komplexiert und somit die Reaktion verzögert und (2) durch das Lewis-saure Metallion während der wäßrigen Aufarbeitung gespalten wird. Der TBS-Aldehyd 206 schafft Abhilfe. Die Pinakolhomokupplung von α-Aminoaldehyd 206 verläuft erfolgreich! Der angestrebte enantiomerenreine, perfunktionalisierte, C2-symmetrische C12-Baustein 209 mit zentralen N,O,O,N-Funktionalitäten wird isoliert. O O O TBSO OTBS H N 2R Boc 1 6 O 1 i TBSO O 206 209 OTBS H N Boc R R OH OTBS HO 12 R R Boc N O H O TBSO Schema 8-1 Pinakolhomokupplung von α-Aminoaldehyd 206: (i) [V2Cl3(thf)6]2[Zn2Cl6], CH2Cl2, RT, 3h, 70-75% 209. Allgemeiner Teil Kapitel 8 95 Einsatz von einem Äquivalent des Reagenzes ergibt eine einheitliche Reaktion in der nach drei Stunden kein Edukt mehr nachweisbar ist. Filtration des Rohproduktes über Kieselgel erlaubt die Isolierung des Kupplungsproduktes 209 in 70-75% Ausbeute als farblosen Feststoff mit einer stereochemischen Reinheit von >97% (500 MHz-1H-Spektrum). 8.2. Charakterisierung von 209 und Derivatisierungen Das Pinakolkupplungsprodukt 209 ist vollständig charakterisiert durch: 1H-, 1 NMR-Einstrahlungsexperimente, 13 C-NMR, 1H- H-13C-COSY, ESI- und CI-Massenspektrometrie, IR, Schmelzpunkt und C,H,N-Analyse. 3 O O TBSO R R Boc R 1 TBSO 7 N R H OTBS OTBS 12 OH R R OH H R N R R Boc R O 5 1 O 3 1 ppm H-NMR (500 MHz), CDCl3, CHCl3 = 7.24 ppm 6-H (7-H) OH 2-H (11-H) 4-H (9-H) 3-H (10-H) 1a-H (12a-H) 1b-H (12b-H) 5-H (8-H) 4.25 4.00 3.75 3.50 ppm Jx,x Hz 1a,1b 11.0 1a,2 4.3 1b,2 5.8 2,3 5.2 3,4 9.1 4,5 4.9 5,6 0.0 5,NH 9.2 96 Kapitel 8 Allgemeiner Teil 997 [M+H-Boc] + C52H108N2O14Si4 % 90 MW = 1097.8 70 [-tBu] + 1098 [M] 50 30 923 940 10 400 600 M/z 1000 800 CI(NH3)-Massenspektrum Die Symmetrie spiegelt sich in den NMR-Spektren wider. Zusammen mit der optischen Rotation ([α]D21 = +39° (c = 2.8, CH2Cl2)) ist C2-Symmetrie für 209 bestätigt. Die absolute Stereochemie (5R,6R,7R,8R oder 5R,6S,7S,8R) ist 1H-spektroskopisch nach Cyclisierung zu Dioxazolidinon 210 gesichert (Schema 8-2). Boc N H Boc OH N H OH C2-Sym. C2-Sym. OH H N OH Boc H N Boc 211 209 i O O TBSO H 1 10.8 H 3.3 8.9 OTBS H O 5.2 H 0.9 O OTBS 12 HN O OTBS O O 3 210 Schema 8-2 HH H H HN O NH O H H 9.3 H O O O NH 6.6 Jtrans = 6.6 Hz 3 212 Jcis ~ 8 bis 9 Hz Strukturbeweis: (i) NaH, THF, 60°C, 77%; die kursiven Zahlen entsprechen den 3 J-Kopplungskonstanten in Hz. Allgemeiner Teil Kapitel 8 97 C2-symmetrisches 209 weist nach zweifacher Cyclisierung zu 210 eine trans-Stellung der Oxazolidinon-Protonen (H-7, H-8) auf. Die gemessene 3J-Kopplungskonstante mit 6.6 Hz entspricht Literaturwerten.2 Für (5R,6S,7S,8R)-211 würde nach Cyclisierung eine cis-Stellung in 212 resultieren mit 3J-Kopplungskonstanten von 8 bis 9 Hz. * Für anstehende Versuche zur Folgechemie von 209 wurde derivatisiert O (Schema 8-3). Das Bisacetat 213 zeigt gute Kristallisations- H eigenschaften und Versuche zur Züchtung von Einkristallen sind in O N SiR3 R’ Arbeit. Trisacetonid 214 ist ein geeigneter Kandidat für die Freisetzung 215 der Aminogruppen. Eine bewährte Reagenzkombination für die BocSpaltung in Gegenwart von Actonid-Strukturen ist TMS-Triflat / Et3N.3 Hierbei kommt es zur Ausbildung eines Silylcarbamates vom Typ 215, welches bei wäßriger Aufarbeitung unter Hydrolyse und Decarboxlierung das Amin frei gibt. 209 i O Boc N H ii OAc OTBS OTBS O Boc N H H N Boc O O O O O TBSO TBSO OAc H N Boc O TBSO TBSO O O OTBS OTBS 214 213 iii iii NH2 O NH2 O O O TBSO RO TBSO OR OTBS OTBS 216 R=Ac 217 R=Acetonid O O TBSO O TBSO HN NH RO OR O OTBS O OTBS 218 Schema 8-3 C12-Derivate: (i) Ac2O, Et3N, DMAP, RT, 77% 216. – (ii) 2,2-DMP, pTosOH, RT, 48% 217. – (iii) TMS-Tf, Et3N, CH2Cl2, RT → 45°C. * Der (2R)-Aldehyd 206 führt zu all-(R)-209. Dies steht nicht in Widerspruch zu der eingangs erwähnten Caulton-Selektivität, welche für (R)-Aldehyde ein (R,S,S,R)-Produkt erwarten läßt. Die CIP-Regeln geben in 209, 210, 213 und 214 C-4/C-9 aufgrund der OSi-Substitution eine höhere Priorität als C-6/C-7. 98 Kapitel 8 Allgemeiner Teil Sowohl Trisacetonid 214 als auch Bisacetat 213 reagieren nicht unter diesen Bedingungen. Bei erhöhten Temperaturen kommt es zur Zersetzung (sukzessives, unselektives Abspalten der Schutzgruppen). Entschützungsversuche (TMS-Tf,..) am C12-Grundbaustein 209 verlaufen ebenfalls negativ. Es bedarf somit einer Änderung des Schutzgruppenmusters. Der Gang von den sterisch aufwendigen TBS-Gruppen an 4-/9-Position zu kleineren, schlankeren Derivaten scheint unumgänglich im Hinblick auf die Boc-Spaltung. Versuche in dieser Richtung sind in Arbeit. Problematisch und aufwendig ist der lange Anfahrtsweg, da bereits am Konduramin-Derivat 104 der Schutzgruppenwechsel vorgenommen werden muß. 8.3. Zusammenfassung und Ausblick Eine Analyse der Defizite der α-Aminoaldehyde erster Generation erbrachte die nötigen Erkenntnisse. α-Aminoaldehyde der zweiten Generation ermöglichen den Zugang zu N,Operfunktionalisierten, enantiomerenreinen, C2-symmetrischen C12-Bausteinen via Pinakolhomokupplung. Die Pinakolreaktion mit 206 verläuft stereoselektiv unter Ausbildung von all-(R)-209, welches in guten Ausbeuten (75%) isoliert werden kann. Die Synthese des C12-Bausteins ausgehend von Benzol stellt sich - im Ergebnis - wie folgt dar: 20 Stufen OTBS H N O O y ~ 10 % TBSO Schema 8-4 OH HO Boc Benzol Boc 209 N H TBSO OTBS O O Synthese. Die Derivatisierung von 209 zu einem cyclischen Harnstoff des Typs 218 bedarf der weiteren Schutzguppenmanipulation. Ein zusätzliches Problem ist durch die Acetonidgruppen in 209 gegeben, welche bereits auf sehr früher Stufe (84 → 98) eingeführt werden. Standard-BocSpaltungsbedingungen führen zur Hydrolyse der Ketalstrukturen. Allgemeiner Teil Kapitel 8 99 O Neben der eingangs erwähnten Zielrichtung „HIV-Protease O Hemmer“ bieten sich die C12-Bausteine zudem für die Synthese makrocyclischer Strukturen an. Ein Vergleich mit bekannten funktionalisierten Makrocyclen, wie zum Beispiel Epothilon, 4 liegt nahe und motiviert Anstrengungen in diese 219 N,O 220 N,O Richtung. Aus synthetischer Sicht bedarf es der Freisetzung der Kettenenden. Die Makrocyclisierung eines 1,12Dialdehyd 219 via intramolekularer Pinakolhomokupplung würde zu Ringstrukturen wie 220 führen. 8.4. Literatur zu Kapitel 8 1 S. Grabowski, Dissertation, Universität Freiburg, 1997. 2 D. J. Kempf, T. J. Sowin, E. M. Doherty, S. M. Hannick, L. M. Codacovi, R. F. Henry, B. E. Green, S. G. Spanton, D. W. Norbeck, J. Org. Chem. 1992, 57, 5692-5700; D. J. Kempf, D. W. Norbeck, L. M. Codacovi, X. C. Wang, W. E. Kohlbrenner, N. E. Wideburg, D. A. Paul, M. F. Knigge, S. Vasavanonda, A. Craig-Kennard, A. Saldivar,W. Rosenbrook Jr., J. J. Clement, J. J. Plattner, J. Erickson, J. Med. Chem. 1990, 33, 2687-2689; A. W. Konradi, S. F. Pedersen, J. Org. Chem. 1992, 57, 28-32; A. K. Ghosh, S. P. McKee, W. J. Thompson, Tetrahedron Lett. 1991, 32, 5729-5732. 3 M. Sakaitani, Y. Ohfune, J. Org. Chem. 1990, 55, 870-876; Y. Hirai, T. Terada, Y. Okaji, T. Yamazaki, T. Momose, Tetrahedron Lett. 1990, 31, 4755-4756. 4 Epothilone: K. C. Nicolaou, D. Hepworth, N. P. King et al., Chem. Eur. J. 2000, 15, 27832800 und zit. Lit.; K. C: Nicolaou, F. Roschangar, D. Vourloumis, Angew. Chem. Int. Ed. 1998, 15, 2015-2045 und zit Lit.. 100 Kapitel 9 Allgemeiner Teil 9. Zusammenfassung und Ausblick Ausgehend von cyclischen, olefinischen Kohlenwasserstoffen, in erster Linie Cyclohexa-1,4dien, wurden flexible Syntheserouten zu optisch reinen, N,O-perfunktionalisierten Verbindungen erarbeitet. Primäres Ziel war die Synthese C2-symmetrischer, N,O,O,Nfunktionalisierter C6/C12-Bausteine; ein zusätzlicher Reiz bestand in der Herstellung von cyclischen Harnstoffen - potentiellen HIV-Protease Hemmern. Die Arbeit unterteilt sich thematisch in drei Abschnitte: (1) Stereoselektive N,OFunktionalisierung und Biokatalyse zur Gewinnung enantiomerenreiner Zwischenprodukte; (2) Synthesevarianten zur Transformation von cyclischen zu terminal-differenzierten, acyclischen C6-Bausteinen; und (3) Pinakol-Homokupplung von C6-α-Aminoaldehyden zu C2-symmetrischen C12-Bausteinen und Derivatisierung zu pharmakologisch bedeutsamen Substanzen. (1) Die O-Funktionalisierung erfolgte nach Arbeitskreis erarbeiteten Methoden. Ergebnisse von KAMMERER zur enzymatischen Umsetzung O im O AcO OAc HO OH der Bisacetate 24, 25, rac-26 und Diole 30, 31, rac-32 wurden aufgegriffen und entsprechend erweitert. Die Antipoden (+)-33 und (-)-33 können gezielt durch 24 30 O S S OH AcO 1 R 2 S Anwendung des „meso-Tricks“ aus 24 bzw. 30 (+)-33 hergestellt werden. Das Synthesepotential von (+)-33 O wurde unter anderem hinsichtlich der Abwandlung zu RO Inosamin- und Anhydrokondurit C - Derivaten X demonstriert. Von besonderer Bedeutung sind die durch Mitsunobu-Reaktion mit NH3-äquivalenten Nucleo- philen zugänglichen Anhydrokonduramin C – Derivate 67 R = Ac, X = NZTos 68 R = Ac, X = NZ2 82 R = H, X = NHZ 67, 68. Folgeprodukt 82 erweist sich als Intermediat der Wahl für die Säure-unterstützte, Epoxidöffnung zu (-)-Konduramin E 1 – Derivat 84. Hydrolyse führt zu freiem Konduramin E 1 und ermöglicht die Bestimmung der absoluten Stereochemie nach Drehwertvergleich. HO regioselektive O O N HO H 84 Allgemeiner Teil (2) Kapitel 9 101 Ringspaltung und Folgechemie zu terminal-differenzierten TBSO O O C6-Bausteinen wurden in drei synthetischen Varianten erarbeitet: NH TBSO (a) Ozonolysestudien mit Bis-TBS-Ether 97 ergeben, daß primär 97 1,2-Dioxocan 126 vorliegt, welches aus einer regioselektiven „Cycloreversion“ hervorgeht. Chemoselektive Reduktion wahrt die Zugang zu Lactol 122 und Folgechemie zu α-Aminoaldehyd 153. NH MeO Aldehyd → Lactol) Gruppen erfolgreich bei 126 TBSO (Alkohol + der Synthese orthogonaler 196 kann Schutzgruppenchemie durch NH O HO 122 Anwendung die O O TBSO des α-Aminoaldehyden 179 realisiert werden. (c) Ausgehend von terminal-undifferenziertem OH O O (b) Mit Konduraminderivat 103 konnte das Konzept der funktioneller O TBSO Differenzierung der Termini und ermöglicht einen effektiven Kombination O TBSO O TBSO enzymatische O NH TBSO Differenzierung der 2-Position auf den Terminus übertragen werden. Der auf diesem Wege zugängliche α-Aminoaldehyd 206 MeO O O erweist sich als kupplungs-fähig. 153 Boc HN OH O H O N O O O O Boc 103 (3) OTBS H N CO2Et O O HO 179 O 196 OH O O TBSO 206 OTBS H N Boc O Während die α-Aminoaldehyde der ersten Generation (153, 179) nicht die angestrebte PinakolKupplung eingehen, erfolgt die Vanadium(II)vermittelte Pinakol-Homokupplung von OTBS H N O O 209 Boc 206 stereochemisch einheitlich und in guten Ausbeuten zu dem C2-symmetrischen, all-(R)-konfigurierten C12-Baustein 209. Mit Derivatisierungsreaktionen wurden Möglichkeiten und Grenzen von 209 eruiert. TBSO OH HO Boc N H TBSO OTBS O O 102 Kapitel 9 Ausblick Allgemeiner Teil Die Synthese eines perfunktionalisierten Harnstoffs, wie 218, in Anlehnung an bekannte HIV-Protease-Hemmer steht noch aus. Ferner wären perfunktionalisierte Makrocyclen vom Typ 220 sowohl unter synthetischen als auch unter physikalischchemischen Gesichtspunkten von Interesse. O O TBSO O TBSO O HN NH RO OR 218 OTBS O OTBS 220 N,O Anhang Kapitel 10 10. Anhang – 103 Synthesestudien zu N,O,O,N-funktionalisierten, linearen C6-Bausteinen Neben dem im Rahmen dieser Arbeit primär verfolgten Konzept für den Aufbau zentraler N,O,O,N-Sequenzen durch Pinakolhomokupplung von α-Aminoaldeyden sind nachfolgend explorative Untersuchungen für die Synthese linearer, N,O,O,N-funktionalisierter C6-Bausteine aufgeführt. Vorgabe war die Etablierung der Funktionalitäten an einem C6-Cyclus (siehe 220, Schema 10-1). O 1. O O * * O N * * N N O O ( S) ( S) (R) 220 (R) N O O (R) (R) N (R) 223 (R) N 224 2. O N O O * * * O * O O N N O 225 N 226 221 3. O N O * * * * R N R 222 Schema 10-1 Konzept: (1) N,O,O,N-Funktionalisierung, (2) Ringspaltung, (3) zwei-dimensionale Kettenverlängerung. Ausgehend von olefinischen C6-Cyclen (Cyclohexa-1,4-dien, p-Benzochinon) erfolgt stereoselektive N,O,O,N-Funktionalisierung. Während bei der Pinakolhomokupplung mechanistisch bedingt nur eine (R,S,S,R bzw. S,R,R,S) der zwei möglichen C2-symmetrischen Anordnungen entsteht, besteht bei der Funktionalisierung am 6-Ring die Möglichkeit, beide 104 Kapitel 10 Anhang C2-Symmetrien (siehe 223 und 224) gezielt zu realisieren. Ringspaltung der Kondurdiamine zu linearen C6-Bausteinen des Typs 221 und zwei-dimensionale Kettenverlängerung erlauben einen Zugang zu längerkettigen Bausteinen mit zentraler N,O,O,N-Funktionalisierung. Ein Zugang zu 223 ist durch Epoxidöffnung des trans-Benzoldioxids mit N-Nucleophilen bekannt. Ein potentieller Vorläufer für 224 ist 226. In den folgenden Kapiteln werden erste Bemühungen im Rahmen dieses Konzeptes vorgestellt. 10.1. Via trans-Benzoldioxid rac-225 zu 1,4-Diamino-2,3-diolen Racemisches trans-Benzoldioxid rac-225 ist in Multigramm-Mengen in drei Schritten aus p-Benzochinon zugänglich.1 Enantiomerenreines Dioxid 225 kann durch enzymatische, kinetische Racematspaltung (rac-229 → 230) gewonnen werden (Schema 10-2).2 Br O i, ii O Br Br HO OH 227 iv O OH rac-229 rac-228 v iii HO N3 N3 rac-231 Schema 10-2 Br OH vii O O rac-225, 225 vi O OAc 230 (i) Br2, CH2Cl2. – (ii) NaBH4, H2O – Et2O, 0°C, 62%. – (iii) KOH, THF, RT. – (iv) KOH, THF - MeOH, RT, 89% . – (v) Candida Rugosa Lipase, Toluol – IPA, 45%. – (vi) LiOH, Et2O – MeOH, 90%, dann KOH, THF. – (vii) NaN3, ZnSO4*H2O, MeOH, 47%. 1,2,3 Die Umsetzung von rac-225 mit NaN3 zu rac-231 ist durch Arbeiten von LEHMANN bekannt.3 Aza-Cope-Umlagerung von rac-231 erfolgt bei Raumtemperatur nur langsam. Alternativ zur aufwendigen Racematspaltung via enzymatischer Hydrolyse wurde die Umsetzung von racemischem Dioxid rac-225 mit (S)-Phenylethylamin untersucht (Schema 10-3). Anhang Kapitel 10 HO rac-225 OH HO H i 105 H N H N Ph OH H N N Ph Ph Ph 233 232 Chromatographische Trennung Schema 10-3 (i) (S)-Phenylethylamin (5 Äquiv.), RT, 1d, 45% 232, 31% 233. Die resultierenden diastereomeren Öffnungsprodukte 232 und 233 sind chromatographisch trennbar. Versuche zur oxidativen Spaltung des Olefins scheitern an der Empfindlichkeit der N-Benzylamine. Versuche zur reduktiven N-Benzylspaltung unter Birch-Bedingungen (Erhaltung der Olefineinheit) ergeben lediglich Reduktion im Aromaten. 10.1.1. Linearisierung und Derivatisierung – Cyclische Harnstoffe Ketalisierung der trans-Dioleinheit in rac-231 zu rac-234 gefolgt von einer OzonolyseDimethylsulfid-Reduktions-Sequenz führt zu nicht näher aufgeklärten Produktgemischen (1H-NMR-Rohspektren lassen cyclische Acetale vermuten. Wittigreaktionen mit dem Ozonolyse-Rohgemisch verlaufen uneinheitlich). Hingegen läßt Reduktion des Ozonolyseproduktes von rac-234 mit NaBH4 den linearen C6-Baustein rac-235 in guten Ausbeuten isolieren (Schema 10-4), welcher zusätzlich als Bisacetat rac-237 charakterisiert ist. Im Hinblick auf die Freisetzung und Derivatisierung der Amingruppen aus den Aziden erfolgt O O Silylierung der primären Alkohole unter Standardbedingungen zu rac-236. Hydrogenolyse zu EtO2C CO2Et HN NH Diamin rac-240 gefolgt von Cyclisierung nach O dem Ruggli-Ziegler-Verdünnungsprinzip ergibt Harnstoff rac-243,4 welcher sich problemlos mit rac-245 TBAF zu rac-242 desilylieren läßt. Dieser Baustein sollte ideale Eigenschaften für die zweidimensionale Kettenverlängerung vorweisen. Ausblickend bedarf es nunmehr einer Oxidation-Wittigsequenz, um Verbindungen wie rac-245 zu realisieren. 106 Kapitel 10 O rac-231 i O O N3 N3 ii Anhang O N3 N3 R R rac-234 rac 235 R OH 236 237 238 OTBS OAc F iii iv vi O O R v rac 240 241 R OTBS F 243 244 OTBS F R NH2 NH2 vii rac 242 O O R OH viii R HN NH v R O Schema 10-4 Cyclische Harnstoffe: (i) 2,2-DMP, pTosOH, 50°C, 3h, 91% rac-234. – (ii) (a) O3, CH2Cl2-MeOH (5-1), NaHCO3, -78°C; (b) NaBH4, -78°C → RT, 84% rac-235. – (iii) TBS-Cl, Imidazol, DMF, RT, 96% rac-236. – (iv) Ac2O, Et3N, DMAP, RT, 49% rac-237. – (v) CH2Cl2, DAST, 0°C, 60% rac-238. – (vi) Pt, H2, 1bar, MeOH, RT, 95% rac-240, 99% rac-241. – (vii) CDI, CHCl2CHCl2, RT → 140°C, 38% rac-243, 28% rac-244. – (viii) TBAF, THF, 0°C, quant. rac-242. Durch Analogchemie kann ausgehend von rac-235 nach DAST-Fluorierung zudem der neuartige, bisfluorierte, cyclische Harnstoff rac-244 hergestellt werden. Direkte Fluorierung des Harnstoffs rac-242 führt zu einem nicht näher aufgeklärten Produktgemisch. Anhang Kapitel 10 107 10.2. Via trans-Diacetat rac-26 zu 2,3-Anhydro-1,4-diamino-2,3-diolen Via trans-Dioxid 225 sind C2-symmetrische, (R)-N,(S)-O,(S)-O,(R)-N-funktionalisierte Bausteine (auch in enantiomerenreiner Form) zugänglich. Ein möglicher Zugang zu all-(R)bzw. all-(S)-konfigurierten N,O,O,N-Bausteinen wäre durch regioselektive Epoxidhydrolyse von 247 gegeben (Schema 10-5). Die Einführung der N-Substitutenten unter Inversion führt auf 246 zurück, welches in enantiomerenreiner Form aus (-)-33 via ent-63 nach Esterhydrolyse gewonnen werden könnte. i ent-63 (-)-33 ii O O OH iii Z2N iv ? HO 246 HO NZ2 N Z 2N Z ? 247 Schema 10-5 O O 248 O O (R) (R) N (R) (R) N 224 (i) PPh3, DEAD, PhCO2H, THF, RT. – (ii) NH3, MeOH. – (iii) PPh3, DEAD, NHZ2, THF, RT. – (iv) AcOH, H2O, 100°C. Versuche der zweifachen Mitsunobu-Substitution der Hydroxyfunktionen in 246 mit diversen N-Nucleophilen (Azid, HNZ2, TosZNH) verlaufen negativ. Ein einheitliches Produkt kann nicht isoliert werden. Um dennoch zu Bausteinen vom Typ 247 zu kommen, wurde die Substitution ausgehend von Dibromid rac-23 genutzt. Bereits GALLENKAMP beschreibt die Einführung von Azid-Substituenten durch Bromid-Substitution an den Dibromiden rac-23 und 22 mit TMM-Azid.5 Eigene Versuche ergeben, daß bei Verwendung von TMG-Azid in Aceton sich Ausbeute und Reinheit der Diazide 248, 249, rac-250 optimieren lassen (Schema 10-6). O 1 3 R R R2 1 4 2 3 R4 rac-23 R =R =H, R =R =Br Schema 10-6 O 21 R1=R3=H, R2=R4=Br 22 R1=R3=Br, R2=R4=H 1 i 248 R1=R3=N3, R2=R4=H R R3 R2 1 4 2 3 R4 rac-250 R =R =N3, R =R =H 249 R1=R3=H, R2=R4=N3 (i) TMG-Azid, Aceton, 1-3h, RT, nicht.best.% 248, 95% 249, 95% rac-250. 108 Kapitel 10 Anhang Die Bisazide sind bei Raumtemperatur für einige Stunden ohne Aza-Cope-Isomerisierung haltbar. Versuche der Staudinger-Azid-Reduktion und Derivatisierung verlaufen negativ (Vgl. Kapitel 3.2.2.). In Analogie zur Harnstoffsynthese ausgehend von Acetonid rac-234 können auch die Diazide 248, 249, rac-250 zu den entsprechenden Harnstoffen (254, 255, rac-253) umgesetzt werden (für rac-250 gezeigt in Schema 10-7). rac-250 i O O O N3 N3 TBSO ii TBSO NH2 OTBS rac-251 Schema 10-7 iii OTBS R NH2 HN NH R O rac-253 rac-252 (i) (a) O3, CH2Cl2–MeOH (4-1), NaHCO3, -78°C; (b) NaBH4, -78°C → -10°C; (c) TBS-Cl, Imidazole, DMF, RT, 29% rac-251. – (ii) H2, Pt, Ethylacetat, 100 bar, RT, 24h, 60% rac-252. – (iii) CDI, CH2Cl2, RT, 16% rac-253. Die einzelnen Schritte sind nicht optimiert. Problematisch sind Nebenreaktionen durch nucleophilen, intramolekularen Angriff auf die Oxiranfunktion. 10.2.1. Linearisierung und 2-dimensionale Kettenverlängerung von rac-32Derivaten Versuche zur Ozonolyse-Reduktion-Wittig-Sequenz mit den Diaziden rac-231, 248, 249, rac-250 schlagen fehl, ein einheitliches Produkt kann nicht isoliert werden. Erstaunlich ist der Befund, daß sämtliche O-Derivate von rac-32 hingegen erfolgreich durch 2-dimensionale Kettenverlängerung (Ozonolyse, HORNER-WADSWORTH-EMMONS-Reaktion) zu den entsprechenden C10-Bausteinen umgesetzt werden konnten (Schema 10-8). O O RO i EtO2C OR rac-32 Derivate Schema 10-8 CO2Et OR OR rac-256 rac-257 rac-258 rac-259 R=Ac R=COPh R=TBS R=TIPS (i) (a) O3, CH2Cl2 – MeOH (5-1), -78°C; (b) Me2S (10 Äquiv.), -78°C → RT; (c) HV; (d) Ph2POCH2CO2Et, nBuLi (2M), -78°C → RT, 30% rac-256, 39% rac-257, 15% rac-258, 42% rac-259. Anhang Kapitel 10 109 10.3. Via (+)-33 zu all-(R)- bzw. all-(S)-N,O,O,N-Bausteinen - InversionRetentions-Sequenz Alternativ zur Einführung beider N-Substituenten unter Mitsunobu-Bedingungen (Kapitel 10.2.) in trans-Diol rac-32 wäre ein sukzessives Vorgehen ausgehend von Monoacetat (+)-33 denkbar (Schema 10-9). Dessen Synthesepotential bezüglich der Allylfunktionen wurde in Kapitel 3.2. geschildert. Substitution unter Inversion O AcO Derivatisierung HO O OH O 260 R N R’’’ R’ R’ 261 Substitution unter Retention Epoxidöffnung Schema 10-9 O N N AcO (+)-33 R’’ R Sukzessive N-Einführung unter Inversion und Retention. Verbindungen vom Typ 260 wurden bereits in Kapitel 4.1. durch Mitsunobu-Reaktion und Essigsäure-vermittelte Epoxidöffnung hergestellt. Für die Überführung von 260 zu 261 Bedarf es der Derivatisierung der freien 2-OH-Funktion. Im Hinblick auf die nachfolgende Pd-katalysierte Allylsubstitution der 3-Acetatgruppe und Einführung der N-Funktion bietet es sich an, die N-Funktion bereits im Zuge der Derivatisierung einzubringen. Dies wird ausgehend von 76 bzw. 79, anteilig durch die Isomere 77, 80 verunreinigt (Schema 10-10), realisiert. O HO i N AcO O O O R Tos NH AcO 76 R=Tos 79 R=Z O O O ii N R 262 R=Tos 263 R=Z O O O N N Tos Z 264 Schema 10-10 (i) TosNCO, Toloul, rflx, 1h, 64% 262, 96% 263. – (ii) Cs2CO3, Pd2(dba)3*CHCl3, PPh3, THF, 60°C, 21% 264. 110 Kapitel 10 Anhang Dazu wird mit Tosylisocyanat derivatisiert. 262 kann durch AcO Kristallisation annähernd isomerenrein (90%-Reinheit) erhalten werden. 263 enthält zu circa 15% 266. Die Pdvermittelte Allylsubstitution unter Retention konnte bisher Tos N O Z HN O O O 266 mit 263 unter Bildung von 264 realisiert werden. 10.4. Literatur zu Kapitel 10 1 2 H. J. Altenbach, H. Stegelmeier, E. Vogel, Tetrehdron Lett. 1978, 3333-3336. J. T. Kohrt, J.-X. Gu, C. R. Johnson, J. Org. Chem. 1998, 63, 5088-5093. Enzymatische Resolution von racemischem 228 sind ebenfalls publiziert: O. Block, G. Klein, H.-J. Altenbach, D. J. Brauer, J. Org. Chem. 2000, 65, 716-721. 3 J. Lehmann, B. Rob, Carbohyd. Res. 1995, 276, 199-208. 4 D. A. Nugiel et al., J. Med. Chem. 1996, 39, 2156-2169: Entscheidend ist, daß bei RT die einfache Verknüpfung von rac-240 mit CDI stattfindet. Die 7-Ring-Cyclisierung ist aufgrund des Ketals erschwert und es bedarf starker Aktivierung (140°C in 1,1,2,2-Tetrachlorethan). 5 B. Gallenkamp, Dissertation, Universität Freiburg, 1977. Anhang Enzyme 111 Tabelle 10-1: Verzeichnis der verwendeten Enzyme: Bezeichnung Stamm / Spezifikation Hersteller SP 523 Humicola thermo, rekomb. aus Aspergillus oryzae Novo Nordisk SP 526 Mucor miehei, rekomb. aus Aspergillus oryzae Novo Nordisk SP 525 Candida antarctica B, rekomb. aus Aspergillus oryzae Novo Nordisk SP 526 Candida antarctica A, rekomb. aus Aspergillus oryzae Novo Nordisk Novozym 435 Candida antarctica B, rekomb. aus Aspergillus oryzae Novo Nordisk Lipozym IM Mucor miehei Novo Nordisk A6 Aspergillus niger Amano AP 6 Aspergillus niger Amano AY 30 Candida cylindracea = Candida rugosa Amano CE 5 Humicola langinosa Amano D 20 Rhizopus delemar Amano F-AP 15 Rhizopus spec. Amano G 50 Penicillium camemberti Amano GC 4 Geotrichum candidum Amano L5 Candida lipolytica Amano M 10 Mucor javanicus Amano N conc. Rhizopus niveus Amano PS Pseudomonas cepacia Amano R 10 Penicillium roqueforti Amano PPL Schweinepankreas Amano Pseudo. Fl. Pseudomonas fluorescens Fluka PLE (Esterase) Schweineleber Boehringer Mannheim Ich danke den Firmen Novo Nordisk und Amano für ihre großzügigen Enzymspenden. 112 Abkürzungen Tabelle 10-2: Abkürzungsverzeichnis Nu Nucleophil Tos Toluolsulfonyl- MOM Methoxymethyl- TBS tert-Butyldimethylsilyl- DEAD Azodicarbonsäure-diethylester TBAF Tetrabutylammoniumfluorid RT Raumtemperatur NBS N-Bromsuccinimid AIBN α,α‘-Azo-isobutyronitril TMMA Tetramethylammoniumacetat DMAP 4-Dimethylamino-pyridin TBME tert-Butylmethylether PpTos Pyridinium-para-toluolsulfonat Z Carbobenzyloxycarbonyl- Boc tert-Butyloxycarbonyl- Mes Methansulfonyl- NMO N-Methylmorpholinoxid 2,2-DMP 2,2-Dimethoxypropan TMS Trimethylsilyl Pyr Pyridin pTsOH para-Toluolsulfonsäure DBU 1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en LDA Lithiumdiisopropylamid DIBAL Di-iso-butylaluminiumhydrid TPAP Tetrapropyammoniumperruthenat TEMPO 2,2,6,6-Tetramethylpiperidinoxid PDC Pyridiniumdichromat PCC Pyridiniumchlorochromat mCPBA meta-Chlorperbenzoesäure Tf Triflat Bn Benzyl- DAST Diethylaminosulfotrifluorid TMG Tetramethylguanidinium- TIPS Triisopropylsilyl- DBA Dibenzylidenaceton Anhang Experimenteller Teil Experimentelles 113 - Geräte und Materialien Kernresonanzspektroskopie: 1 H-NMR: Bruker AC 250 (250.10 MHz), Bruker AM 400 (400.13 MHz) und Bruker DRX 500 (500.13 MHz) 13 C-NMR: Bruker AM 400 (100.62 MHz) und Bruker DRX 500 (125.76 MHz) Die Angaben von chemischen Verschiebungen erfolgt auf der ppm-Skala. Wenn nicht anders vermerkt wurde in organischen Solventien Tetramethylsilan als interner Standard verwendet (δ(TMS) = 0.00), in D2O 1,4-Dioxan oder Acetonitril. Die Meßtemperatur betrug 303 K (AM 400), 297 K (AC 250) bzw. 300 K (DRX 500). Signalzuordnungen beruhen auf homo- und heteronuklearen Spinentkopplungen sowie auf dem Vergleich von Spektren ähnlicher Verbindungen. Mit *, # usw. gekennzeichnete Zuordnungen sind jeweils austauschbar. Infrarotspektroskopie: Nicolet Impact 400 (FT-IR-Spektrometer); PTFE (Polytetrafluorethylen-Film, 1200, 1150, 500 cm-1). Massenspektrometrie: Finnigan MAT 44S: Elektronenstoßionisation (EI): 70 eV; HRMS (High-ResolutionMass-Spectrometrie) Chemische Ionisation (CI, NH3 oder Isobutan): 170 eV. Finnigan TSQ 7000: Elektrospray-Ionisation (ESI). UV/VIS-Spektroskopie: Perkin-Elmer Lambda 15 UV/VIS Spektralphotometer. Polarimetrie: Perkin-Elmer Polarimeter 241, Mikroküvette (l = 0.998 dm). Röntgenstrukturanalyse: Enraf Nonius CAD4. 114 Experimenteller Teil Schmelzpunkte: Schmelzpunktsbestimmungsappartur nach Dr. Tottoli, Büchi. Alle Schmelzpunktangaben sind unkorrigiert. Elementaranalyse: Perkin-Elmer Elemental Analyser 240. Chromatographie: Analytische HPLC: Merck/Hitachi LiChroGraph L-5025 Column Thermostat, L-6200A Intelligent Pump, L-4000 UV-Detector, D-2500 Chromato-Integrator. Chirale Phasen: Chiralpak AD, Chiralcel OD-H; DAICEL. Säulenchromatographie: Kieselgel J. T. Baker B. V., Deventer, Holland (0.063-0.200 mm); ICN Silica 32 – 63, 60A, ICN Biomedicals GmbH, Eschwege; der Säulendurchmesser wurde der Substanzmenge angepaßt, die Säulenlänge in Abhängigkeit vom Trennproblem gewählt. Dünnschichtchromatographie: (DC) Alufolien Kieselgel 60 F254 Merck (analytisch). Detektion: UV-Licht (254 / 366 nm), 0.2%ige wss. KMnO4-Lsg., 5%ige Phosphormolybdänsäurelösung (PMS) in EtOH, AnisaldehydEntwicklerreagens (200 ml EtOH, 5.5 ml Ansialdehyd, 7.5 ml kz. H2SO4, 2.2 ml AcOH), Ninhydrin-Lösung, Vanillin-Lösung, Buchanon-Reagens, Iod, 2,4-Dinitrophenylhydrazin-Lösung (DNP). Ionenaustauschchromatographie: Kationenaustauscher Aberlite CG50 schwach sauer (Fluka); der Ionenaustauscher in der NH4+-Form wurde mit einer angesäuerten, wss. Lsg. des Amins beladen und anschließend mit einem Stufengradienten eluiert: H2O, NH3 0.05 N, NH3 0.10 N, NH3 0.15 N, NH3 0.20 N, NH3 0.25 N, NH3 0.30 N, NH3 konz.. Regenerierung der Säule erfolgt durch Spülen mit NH3 konz. und anschließendem Neutralwaschen mit H2O deion. Experimenteller Teil 115 Lösungsmittel: Organische Lösungsmittel wurden durch eine einfache Destillation über eine 50 cm – Raschig-Kolonne gereinigt. Wasserfreie Lösunsmitttel wurden frisch absolutiert nach den gängigen Verfahren eingesetzt, z. B. THF: Destillation unter Schutzgas über Benzophenon-natriumketyl, CH2Cl2: Filtration über Aluminiumoxid N Super I (ICN Biomedicals GmbH, Eschwege) unter Schutzgas. Entgasen wurde durch Einfrieren und Taucyclen unter Vakuum vorgenommen. Reagenzien: OsO4-Katalysatorlösung: K. B. Sharpless et al., J. Org. Chem. 1978, 43, 20632066. HNZ2 und HNZTos: U. Ragnarsson et al., Synthesis 1988, 992-994. Caulton-Reagens: K.G. Caulton et al., Inorg. Chem. 1984, 23, 2715-2718. Edukte: Cyclohexa-1,4-dien 2: L. Brandsma, J. van Soolingen, H. Andringa, Synth. Commun. 1990, 20, 2165-2168. Fluka-Bestellnummer: 28910 Ich danke der BASF AG für eine großzügige Cyclohexa-1,4-dien-Spende. Cyclohexa-1,4-dienmonooxid 3 und Dibromide 21, 22, rac-23: R. Schwesinger, Dissertation, Universität Freiburg, 1972. Diacetate 24, 25, rac-26 und Diole 30, 31, rac-32: R. Keller, R. Schwesinger, W. Fritsche, H.-W. Schneider, D. Hunkler, H. Prinzbach, Chem. Ber. 1979, 112, 3347-3375. Allgemeine Arbeitsvorschriften: AAV 1: Acylierung Zu einer Lösung von 10 mg zu acylierender Substanz und 1 mg DMAP in Et3N (1 ml) werden bei Raumtemp. unter inert Bedingungen Ac2O (1 ml) zugespritzt. Die Reaktion wird bei Raumtemp. bis zu vollständigem Umsatz (DC-Kontrolle) gerührt. Die flüchtigen Bestandteile chromatographiert. werden im Vakuum entfernt und der Rückstand 116 Vorschriften zu Kapitel 2 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 2 (+)-33 (1S,2R,5S,6S)-5-Hydroxy-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2yl acetat Ein Schlifferlenmeyerkolben wird mit 7.68 g (36 mmol) 24 gefüllt und mit 0.2 M pH 7 – Phosphatpuffer (300 ml) und n-Hexan (300 ml) versetzt. Nach Zugabe von 300 mg der Lipase SP 523 wird bis zur vollständigen Emulsionbildung manuell geschüttelt. Die Emulsion wird weitere 4 h bei Raumtemp. vorsichtig geschüttelt mit regelmäßiger Umsatzkontrolle (DC). Nach vollständigem Umsatz (10-15% Überreaktion nach DC-Analyse) werden 5 g Celite zugegeben und die Emulsion weitere 15 min vorsichtig geschwenkt. Die Emulsion wird dann mit Methanol gewaschenen Celite (h = 3 cm, d = 15 cm) filtriert und mit Methanol (ca. 200 ml) sorgfältig Produkt-frei gewaschen. Bei 30°C wird das Filtrat im Vakuum auf circa 50 ml eingeengt (Regelmäßige pH-Kontrolle; gegebenenfalls wird durch Zugabe von NaHCO3 neutral gestellt). Das Filtrat wird mit Ethylacetat (5x100 ml) vollständig extrahiert, die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Umkristallisation des leicht bräunlichen Rohproduktes aus Ethylacetat (20 ml) ergibt 5.54 g (+)-33 als farblose Nadeln. Ausbeute: 5.54 g (33 mmol) (90% d. Theorie), farblose Kristalle. Schmelzpunkt: 90 °C (Essigester). Rf: 0.33 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4, Anisaldehyd. [α]D23 + 19.1° (c = 2.2, CH2Cl2) , ee (%) = 94. Drehwerte nach einmaligem Umkristallisieren aus CH2Cl2: [α]D20 = + 32.5° (c = 2.1, CHCl3). [α]57820 = + 32.9° [α]54620 = + 37.7° [α]43620 = + 59.8° [α]36520 = + 83.8° Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 2 117 O AcO 1 OH 2 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.67 (dddd, 1H, 3-H), 5.56 (ddd, 1H, 2-H), 5.45 (dddd, 1H, 4-H), 4.43 (bs, 1H, 5-H), 3.66 (ddd, 1H, 1-H), 3.62 (ddd, 1H, 6-H), 2.28 (bs, 1H, OH), 2.16 (s, 3H, Ac).J1,2 = 2.1, J 1,3 = 2.1, J 1,6 = 4.2, J 2,3 = 2.1, J 2,4 = 2.1, J 3,4 = 10.5, J 3,5 = 2.1, J 4,5 = 2.1, J 4,6 = 2.1, J 5,6 = 2.1 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.7 (C=O), 129.3 (C-4*), 123.5 (C-3*), 67.0 (C-5’), 64.6 (C-2’), 53.8 (C-1*), 52.2 (C-6*), 21.0 (Ac).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 188 (100) [M+NH4]+.- IR (KBr): ν~ = 3345, 2917, 1743, 1372, 1240, 1166, 1030, 919, 890, 763, 754, 602, 466 cm-1.- C8H10O4 (170.2) Ber.: C 56.47 H 5.92 Gef.: C 56.57 H 5.72 118 (-)-33 Vorschriften zu Kapitel 2 Experimenteller Teil (1R,2S,5R,6R)-5-Hydroxy-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2yl acetat Mit PPL: In einem 50 ml-Schlifferlenmeyerkolben werden 100 mg (0.78 mmol) 30 in TBME (5 ml) und Vinylacetat (5 ml) gelöst. Nach Zugabe von 50 mg PPL wird die Mischung maschinell für 2 h bei Raumtemp. geschüttelt mit regelmäßiger Umsatzkontrolle (DC). Nach vollständigem Umsatz (20% Überreaktion nach DC-Analyse) wird die Reaktionslösung über Kieselgel filtriert und mit Cyclohexan/Ethylacetat (1/1) Produkt-frei gewaschen. Die organischen Lösungsmittel werden im Vakuum entfernt. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1 → 1/1) ergibt 80 mg (-)-33 und 58 mg 24. Ausbeute: 80 mg (0.78 mmol) (60% d. Theorie), farblose Kristalle, ee (%) > 99. Mit Lipozym IM: Die Durchführung erfolgt analog der Veresterung mit PPL. Zur Aufarbeitung wird das immobilisierte Enzym abfiltriert, der Filter mit Ethylacetat Produktfrei gewaschen und die flüchtigen Bestandteil im Vakuum entfernt. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1 → 1/1) ergibt 122 mg (-)-33. Ausbeute: 122 mg (0.72 mmol) (92% d. Theorie), farblose Kristalle, ee (%) > 96. [α]D25 - 24.1° (c = 1.4, CHCl3) , ee (%) > 99. [α]D20 - 24.0° (c = 2.3, CH2Cl2) , ee (%) > 96. Weitere Analytikdaten entsprechen denen von (+)-33. Experimenteller Teil 33Anis Vorschriften zu Kapitel 2 119 (1R,2S,5R,6S)-5-(Acetyloxy)-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en2-yl 4-methoxybenzoat Zu einer gerührten Lösung von 10 mg (0.059 mmol) 33, 1 mg (kat.) DMAP in Et3N (2 ml) werden im Argon-Gegenstrom bei Raumtemp. 15 mg (0.088 mmol) Anisoylchlorid zugegeben. Die resultierende inhomogene Mischung wird im Ultraschallbad homogenisiert und für 2 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV entfernt. Der Rückstand wird in CH2Cl2 (10 ml) aufgenommen und mit gesättigter NaHCO3-Lösung (5 ml) versetzt und für 1 h kräftig durchmischt. Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (2x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 12.7 mg 33Anis als farblosen Feststoff. HPLC-Proben-Zubereitung: 5 mg 33Anis werden in n-Hexan (0.5 ml) und i-Propanol (0.5 ml) gelöst. HPL-Chromatogramme: siehe Kapitel 2.2., Schema 2-7. Ausbeute: 12.7 mg (0.042 mmol) (71% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 88 °C (Essigester). Rf: 0.55 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4, Anisaldehyd, UV. 120 Vorschriften zu Kapitel 2 Experimenteller Teil O AcO 1 O O 2 OMe 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 8.06 (d, 2H, ArH-o), 6.93 (d, 2H, ArH-m), 5.84 (dddd, 1H, 2-H*), 5.71 (dddd, 1H, 3-H’), 5.64 (dddd, 1H, 5-H*), 5.61 (dddd, 1H, 4-H’), 3.87 (s, 3H, OMe), 3.75 (ddd, 1H, 1-H’’), 3.68 (ddd, 1H, 6-H’’), 2.18 (s, 3H, OAc).JArH-o,ArH-m = 9.2, J1,2 = 2.4, J1,3 = 2.4, J1,6 = 4.6, J2,3 = 2.1, J2,4 = 2.1, J2,5 = 2.1, J3,4 = 10.4, J3,5 = 2.1, J4,5 = 2.1, J4,6 = 2.4, J5,6 = 2.4 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.3, 164.5 (C=O), 162.5 (ArCqOMe), 130.8 (Ar’), 124.4 (C-3’), 123.8 (C-4’), 120.7(ArCqCO), 112.5 (Ar), 65.8 (C-2, C-5), 54.2 (OCH3), 49.8 (C-1*), 49.6 (C-6*), 19.7 (Ac).- MS (EI): m/z (%): 304 (4) [M]+, 245 (14) [M-OAc]+, 135 (100) [MeOArCO]+.- IR (KBr): ν~ = 1748, 1726, 1608, 1512, 1310, 1262, 1244, 1172, 1093, 1029, 895, 758 cm-1.- C16H16O6 (304.3) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 2 121 (+)-34 (1RS,2SR,5SR,6SR)-5-Hydroxy-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3en-2-yl acetat (-)-26 (1SR,2RS,5RS,6RS)-5-(Acetyloxy)-7-oxabicyclo[4.1.0]hept3-en-2-yl acetat Ein Schlifferlenmeyerkolben wird mit 40 mg (0.189 mmol) rac-26 gefüllt und mit 0.2 M pH 7 – Phosphatpuffer (5 ml) und n-Hexan (5 ml) versetzt. Nach Zugabe von O 1 40 mg der Amano Lipase M wird die Reaktion bei Raumtemp. geschüttelt mit regelmäßiger Umsatzkontrolle. Aufarbeitung erfolgt wie beschrieben für (+)-33. Nach Filtration werden die flüchtigen organischen Komponenten weitgehend am AcO (+)-34 Rotationsverdampfer entfernt. Nach Extraktion erfolgt Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1). Man erhält 5 m (+)-34 und OH 2 O AcO 1 2 26 mg (-)-26 als farblose Feststoffe. Bei analoger Reaktionsführung mit Amano Lipase R werden 9 mg (-)-34 und 8 mg (+)-26 isoliert. OAc (-)-26 Analytik zu Amano Lipase M - Hydrolyse: Ausbeute (+)-34: 5 mg (0.029 mmol) (16% d. Theorie), farbloser Feststoff. Ausbeute (-)-26: 26 mg (0.122 mmol) (65% d. Theorie), farbloser Feststoff. Drehwerte (+)-34: [α]D23 = + 57.6° (c = 3.5, CH2Cl2). [α]57823 = + 60.3° [α]54623 = + 70.1° [α]43623 = + 128.9° [α]36523 = + 222.0° [α]43623 = - 96.1° [α]36523 = - 166.2° Drehwerte (-)-26: [α]D23 = - 43.7° (c = 2.2, CH2Cl2). [α]57823 = - 45.5° [α]54623 = - 52.4° 122 Vorschriften zu Kapitel 2 Experimenteller Teil Analytik zu Amano Lipase R - Hydrolyse: Ausbeute (-)-34: 9 mg (0.053 mmol) (28% d. Theorie), farbloser Feststoff. Ausbeute (+)-26: 8 mg (0.047 mmol) (25% d. Theorie), farbloser Feststoff. Drehwerte zu (-)-34: [α]D19 = - 118.3° (c = 2.3, CH2Cl2). [α]57819 = - 123.6° [α]54619 = - 142.6° [α]43619 = - 256.0° [α]36519 = - 431.7° [α]43620 = + 66.2° [α]36520 = + 112.9° Drehwerte zu (+)-26: [α]D20 = + 30.4° (c = 2.2, CH2Cl2). [α]57820 = + 31.4° [α]54620 = + 36.7° O 1 OH 2 AcO 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.77 (dddd, 1H, 4-H), 5.69 (dddd, 1H, 3-H), 5.47 (dddd, 1H, 2-H), 4.50 (dddd, 1H, 5-H), 3.56 (ddd, 1H, 6-H), 3.44 (ddd, 1H, 1-H), 2.09 (s, 3H, OAc).J1,2 = 2.1, J1,3 = 2.1, J1,6 = 4.0, J2,3 = 2.1, J2,4 = 2.1, J3,4 = 10.4, J3,4 = 2.1, J3.5 = 2.1, J4,5 = 2.1, J4,6 = 2.1, J5,6 = 4.9 Hz.- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 2 123 (100.6 MHz, CDCl3): δ = 168.8 (C=O), 129.4 (C-3*), 121.2 (C-4*), 62.9 (C-2‘), 62.7 (C-5‘), 53.4 (C-1‘‘), 52.2 (C-6‘‘), 19.6 (OAc).- C8H10O4 (170.2) Weitere Analytikdaten für (+)-34: J. Kammerer, Dissertation, Universität Freiburg, 1990. Acylierung des Monoacetats (-)-34 (AL R - Reihe) zu Bisacetat (-)-26 erfolgt nach AAV 1. Drehwerte zu (-)-26 aus Acylierung: (c = 1.9, CH2Cl2). [α]D23 = - 51.2° [α]57823 = - 53.3° [α]54623 = - 61.4° [α]43623 = -114.2° Weitere Analytikdaten für (-)-26 entsprechen rac-26. (+)-35 (1S,2S,5R,6S)-5-Hydroxy-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2yl acetat Ein Schlifferlenmeyerkolben wird mit 100 mg (0.78 mmol) 25 gefüllt und mit 0.2 M pH 7 – Phosphatpuffer (20 ml) und n-Hexan (20 ml) versetzt. Nach Zugabe von 50 mg der Amano Lipase AY 30 wird die Reaktion bei Raumtemp. geschüttelt mit regelmäßiger Umsatzkontrolle. Aufarbeitung erfolgt wie beschrieben für (+)-33. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1 → 1/1) ergibt 131 mg (+)-34 als farbloses Öl. Ausbeute: 131 mg (0.77 mmol) (99% d. Theorie), farbloses Öl, ee (%) ≈ 60 Rf: 0.73 (Ethylacetat); KMnO4, Anisaldehyd. [α]D20 = +29.9° (c = 2.3, CH2Cl2) , ee (%) ≈ 60. [α]57820 = + 32.2° [α]54620 = +37.9° [α]43620 = + 74.0° [α]36520 = +131.3° 124 Vorschriften zu Kapitel 2 Experimenteller Teil O 1 2 AcO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 OH 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.94 (dddd, 1H, 3-H*), 5.70 (dddd, 1H, 4-H*), 5.38 (m, 1H, 2-H), 4.45 (m, 1H, 5-H), 3.39 (ddd, 1H, 1-H‘), 3.30 (ddd, 1H, 6-H‘), 2.29 (d, 1H, OH), 2.11 (s, 3H, OAc).J1,2 = 1.5, J1,3 = 1.5, J1,6 = 4.9, J2,3 = 4.8, J2,4 = 0.9, J3,4 = 10.4, J3,5 = 0.6, J4,5 = 4.5, J4,6 = 1.8, J5,6 = 1.8, J5,OH = 9.5 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 170.6 (C=O), 128.1 (C-3*), 125.0 (C-4*), 66.8 (C-2‘), 62.4 (C-5‘), 54.3 (C-1‘‘), 51.3 (C-6‘‘), 21.0 (Ac).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 171 (40) [M+H]+, 153 (38) [M+H-H2O]+, 111 (100) [M-OAc]+.- C8H10O4 (170.2) Experimenteller Teil (-)-35 Vorschriften zu Kapitel 2 125 (1R,2R,5S,6R)-5-Hydroxy-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2yl acetat Ein Schlifferlenmeyerkolben wird mit 30 mg (0.20 mmol) 31 gefüllt und mit TBME (10 ml) und Vinylacetat (5 ml) versetzt. Nach Zugabe von 15 mg der Lipase Pseudomonas fluorescens wird die Reaktion bei Raumtemp. für 4 d geschüttelt. Aufarbeitung erfolgt wie beschrieben für (-)-33 (PPL-Acylierung). Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1 → 1/1) ergibt 25 mg (-)-35 als farbloses Öl. Ausbeute: 25 mg (0.15 mmol) (73% d. Theorie), farbloses Öl, ee (%) ≈ 47 Weitere Analytikdaten entsprechen denen von (+)-35. 38 (1R,2R,5S,6S)-5-(Acetyloxy)-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en2-yl 4-methoxybenzoat Die Synthese erfolgt analog der Herstellung von 33Anis mit 10 mg (0.059 mmol) 35. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 12 mg 38 als farbloses Öl. HPLC-Proben-Zubereitung: 5 mg 38 werden in n-Hexan (0.5 ml) und i-Propanol (0.5 ml) gelöst. HPL-Chromatogramme: siehe Kapitel 2.3., Schema 2-10. Ausbeute: 12 mg (0.038 mmol) (65% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.30 (Cyclohexan/Ethylacetat = 3/1); KMnO4, Anisaldehyd, UV. 126 Vorschriften zu Kapitel 2 Experimenteller Teil OMe O 1 2 AcO O O 8.5 1 8.0 7.5 H-NMR: 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 (ppm) 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 8.04 (d, 2H, ArH-o), 6.94 (d, 2H, ArH-m), 5.95 (ddd, 1H, 3H*), 5.87 (ddd, 1H, 4H*), 5.76 (m, 1H, 2-H‘), 5.58 (m, 1H, 5-H‘), 3.88 (s, 3H, OMe), 3.45 (ddd, 1H, 1-H‘‘), 3.36 (ddd, 1H, 6-H‘‘), 2.16 (s, 3H, OAc).JArH-o,ArH-m = 8.9 Hz, J1,2 = 3.2, J1,3 = 1.6, J1,6 = 3.2, J2,3 = 4.3, J3,4 = 10.4, J4,5 = 3.7, J4,6 = 1.5, J5,6 = 3.0 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3, TMS): δ = 168.8, 164.1 (C=O), 162.5, 130.8 (Cq-Ar), 130.7 (C-Ar), 124.0 (C-3*), 123.6 (C-4*), 112.5 (C-Ar), 62.5 (C-2‘/C-5‘), 54.2 (OMe), 49.4 (C-1‘‘), 49.3 (C-6‘‘), 19.7 (OAc).- MS (EI): C16H16O6 (304.3) m/z (%): 304 (3) [M]+, 245 (27) [M-OAc]+, 135 (100) [OCArOMe]+.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 2 127 rac-36a (1RS,4SR,5SR,6SR)-4-(Acetyloxy)-5,6-dihydroxy-2cyclohexen-1-yl acetat rac-36b (1RS,2RS,5SR,6RS)-5-(Acetyloxy)-2,6-dihydroxy-3cyclohexen-1-yl acetat 20 mg (0.095 mmol) 25 werden in 0.2 M pH 7 – Phosphatpuffer (2 ml) suspendiert und die Reaktion für 3 d bei Raumtemp. gerührt. Nach Extraktion mit Essigester (3x10 ml) werden die vereinigten organischen Phasen über Na2SO4 getrocknet, filtriert und die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1 → Ethylacetat) ergibt 17 mg einer 1 : 0.5 – Mischung rac-36a : rac-36b als farbloses Öl. Ausbeute: 17 mg (0.074 mmol) (78% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: rac-36a 0.41 (Ethylacetat); KMnO4, Anisaldehyd. Rf: rac-36b 0.50 (Ethylacetat); KMnO4, Anisaldehyd. HO OH 1 AcO 2 HO AcO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 1 OAc rac-36a OAc 2 OH rac-36b 0.5 0.0 128 1 Vorschriften zu Kapitel 2 H-NMR: Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, TMS) für rac-36a: δ = 5.94 (ddd, 1H, 2-H), 5.81 (dd, 1H, 3-H), 5.47 (ddd, 1H, 1-H), 5.29 (dddd, 1H, 4-H), 3.99 (dd, 1H, 5-H), 3.80 (dd, 1H, 6-H), 3.30-2.50 (OH), 2.16 (s, 3H, OAc), 2.12 (s, 3H, OAc).J1,2 = 4.8, J1,4 = 0.9, J1,6 = 4.8, J2,3 = 10.1, J2,4 = 2.1, J3,4 = 2.1, J4,5 = 7.8, J5,6 = 10.7 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3) für rac-36a: δ = 170.0, 169.5 (C=O), 129.8 (C-2*), 124.2 (C-3*), 73.4 (C-1’), 69.7 (C4’), 68.9 (C-5’), 66.9 (C-6’), 19.8, 19.7 (OAc).für rac-36b: δ = 127.9 (C-3*), 127.0 (C-4*), 73.6 (C-1’), 72.2 (C-2’), 67.3 (C-5’), 63.9 (C-6’).- MS (EI): m/z (%):170 (12) [M-Ac-H2O]+, 141 (64), 128 (82), 110 (100) .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 231 (6) [M+H]+, 213 (35) [M+H-H2O]+, 171 (100) [M+H-Ac-H2O]+, 153 (9), 111 (30) [M+H-2Ac-2H2O]+.- C10H14O6 (230.2) 37 (1RS,2RS,5SR,6RS)-2,5,6-Tris(acetyloxy)-3-cyclohexen-1yl acetat - Kondurit F- Tetraacetat Acylierung erfolgt nach AAV 1 mit 10 mg (0.043 mmol) rac-36a/rac-36b. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 9 mg 37 als farbloses Öl. Ausbeute: 9 mg (0.029 mmol) (66% d. Theorie), farbloses Öl. Literatur: J. L. Chiara, N. Valle, Tetrahedron: Asymmetry 1995, 6, 1899-1902. Rf: 0.20 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4, Anisaldehyd. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 2 129 AcO 1 2 AcO 7.5 1 7.0 H-NMR: 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 OAc 0.5 OAc 0.0 (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.91 (ddd, 1H, 4-H*, J = 1.5, 5.0, 10.1 Hz), 5.84 (dd, 1H, 3-H*, J = 1.1, 10.1Hz), 5.62 (dd, 1H, 6-H’, J = 4.0, 4.6 Hz), 5.57-5.48 (m, 2H, 5-H’), 5.17-5.10 (m, 1H, 1-H’), 2.12 (s, 3H, OAc), 2.08 (s, 3H, OAc), 2.06 (s, 3H, OAc), 2.02 (s, 3H, OAc).- C14H18O8 (314.3) 130 Vorschriften zu Kapitel 3 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 3 (1S,2R,5S,6R)-5-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-7oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat 47 Zu einer Lösung von 122 mg (0.72 mmol) (+)-33 und 147 mg (2.15 mmol) Imidazol in abs. DMF (3 ml) werden bei Raumtemp. im Argon-Gegenstrom 163 mg (1.08 mmol) TBS-Cl zugegeben. Die Reaktion wird für 5 h bei Raumtemp. gerührt und dann die flüchtigen Bestandteile im HV abkondensiert. Das verbleibende, farblose Öl wird mit CH2Cl2 (15 ml) aufgenommen und die organische Phase mit Wasser (5 ml) gewaschen. Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (2x10 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Chromatographie des verbleibenden Öls an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 202 mg 47 als farblose Festsubstanz. Ausbeute: 202 mg (0.71 mmol) (99% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 44 °C Rf: 0.57 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4, Anisaldehyd. AcO 1 O OTBS 2 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 3 131 (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.55 (dddd, 1H, 4-H), 5.52 (dddd, 1H, 2-H), 5.39 (dddd, 1H, 3-H), 4.55 (dddd, 1H, 5-H), 3.55 (ddd, 1H, 1-H), 3.42 (ddd, 1H, 6-H), 2.14 (s, 3H, OAc), 0.93 (s, 9H, SitBu), 0.15 (2s, 6H, SiMe2).J1,2 = 2.4, J1,3 = 2.4, J1,6 = 4.3, J2,3 = 2.1, J2,4 = 2.1, J3,4 = 10.7, J3,5 = 2.1, J4,5 = 2.1, J4,6 = 2.4, J5,6 = 2.4 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.4 (C=O), 128.7 (C-3*), 121.3 (C-4*), 66.1 (C-2’), 64.6 (C-5’), 52.4 (C-1’’), 49.8 (C-6’’), 24.5 (SiC(CH3)), 19.7 (Ac), 16.9 (SiC(CH3)), -5.8, -5.9 (SiMe).- MS (CI): M/z (%) (Isobutan): 285 (3) [M+H] +, 225 (27) [M-OAc]+, 153 (100) [tBuMe2SiO]+.- IR (KBr): -1 ν~ = 2958, 2925, 2859, 1739, 1380, 1253, 1092, 1034, 927, 894 cm .- C14H24O4Si (284.4) 48 Ber.: C 59.12 H 8.50 Gef.: C 58.90 H 8.46 (1R,2R,5S,6R)-5-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-7oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-ol 80 mg (0.28 mmol) 47 werden in NH3-gesättigtem Methanol (4.9 M, 10 ml) gelöst und die Reaktion für 2 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Chromatographie des verbleibenden Öls an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 65 mg 48 als farbloses Öl. Ausbeute: 65 mg (0.27 mmol) (95% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.50 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4, Anisaldehyd. 132 Vorschriften zu Kapitel 3 HO 1 Experimenteller Teil O OTBS 2 8.0 1 7.5 H-NMR: 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 (ppm) 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.49 (dddd, 1H, 3-H*), 5.40 (dddd, 1H, 4-H*), 4.48 (dddd, 1H, 5-H), 4.32 (ddddd, 1H, 2-H), 3.51 (ddd, 1H, 1-H’), 3.44 (ddd, 1H, 6-H’), 2.07 (d, 1H, OH), 0.90 (s, 9H, SitBu), 0.12 (s, 6H, SiMe2).J1,2 = 2, J1,3 =2, J1,6 = 4.6, J2,3 = 2, J2,4 = 2, J2,5 = 2, J2,OH = 11, J3,4 = 10.6, J3,5 = 2, J4,5 = 2, J4,6 = 2, J5,6 = 2 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 127.0 (C-3*), 125.5 (C-4*), 64.5 (C-2’), 63.6 (C-5’), 53.9 (C-1”), 53.0 (C-2“), 24.5 (SiC(CH3)), 17.0 (SiC(CH3)), -5.8, -5.9 (SiMe).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 243 (29) [M+H]+, 225 (100) [M+H-H2O]+.- IR (KBr): -1 ν~ = 3359, 2957, 2934, 2847, 1198, 1151, 1087, 837, 771, 495 cm .- C12H22O3Si (242.4) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 3 133 (1S,2R,3R,4S,5S,6R)-5-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-3,4dihydroxy-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-2-yl acetat 49 169 mg (0.60 mmol) 47 werden in Aceton – Wasser (10 – 10 ml) gelöst und mit 100 mg (0.90 mmol) Me3NO*H2O versetzt. Bei Raumtemp. werden 3 ml OsO4-Katalysatorlösung (siehe Reagenzien) zugespritzt. Die sich dunkel verfärbende Reaktion wird für 3 d bei Raumtemp. gerührt. Nach vollständigem Umsatz werden 100 mg Na2SO3 zugeführt und die schwarze Lösung weitere 15 min gerührt. Nach Verdünnen mit Ethylacetat (20 ml) werden die Phasen getrennt und die wäßrige Phase mit Ethylacetat (3x20 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet und die Lösung nach Filtration eingedampft. Das Rohprodukt wird an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1 → 1/1) chromatographiert. Man erhält 151 mg 49 als leicht bräunliches Öl. Ausbeute: 151 mg (0.48 mmol) (80% d. Theorie), bräunliches Öl. Rf: 0.46 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. AcO 1 O OTBS 2 HO 7.5 7.0 OH 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 134 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 3 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.16 (dd, 1H, 2-H), 4.16 (dd, 1H, 5-H), 3.93 (bd, 1H, 3-H), 3.78 (bd, 1H, 4-H), 3.44 (dd, 1H, 1-H‘), 3.32 (dd, 1H, 6-H‘), 2.13 (s, 3H, OAc), 0.90 (s, 9H, SitBu), 0.14 (s, 3H, SiMe), 0.12 (s, 3H, SiMe).J1,2 = 3.1, J1,6 = 3.1, J2,3 = 5.5, J4,5 = 5.2, J5,6 = 3.1 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 171.2 (C=O), 73.3 (C-2‘), 72.4 (C-3‘), 70.4 (C-4‘), 69.9 (C-5‘), 55.9 (C-1*), 53.7 (C-6*), 25.8 (SiC(CH3)), 21.0 (OAc), 18.2 (SiC(CH3)), -4.4, -4.6 (SiMe).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 319 (100) [M+H]+, 301 (24) [M+H-H2O]+, 259 (11), 241 (16), 175 (36).- IR (KBr): ν~ = 3430, 2956, 2936, 2896, 2861, 1725, 1476, 1377, 1254, 1116, 1053, 914, 871, 843, 784 cm-1.- C14H26O6Si (318.4) 50 (1S,2R,3R,4S,5S,6R)-3,4-O,O-Isopropyliden-5-[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-3,4-dihydroxy-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-2-yl acetat Zu einer Lösung von 129 mg (0.41 mmol) 49 in abs. Aceton (5 ml) werden 20 mg Camphersulfonsäure und 3 ml 2,2-Dimethoxypropan zugegeben. Die Reaktion wird bei Raumtemp. für 5 h gerührt. Nach vollständigem Umsatz (DC-Kontrolle) wird die Lösung mit CH2Cl2 (20 ml) verdünnt und mit gesättigter NaHCO3-Lösung (10 ml) gewaschen. Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (2x20 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des gelblichen Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) ergibt 132 mg 50. Ausbeute: 132 mg (0.37 mmol) (91% d. Theorie). Experimenteller Teil Rf: Vorschriften zu Kapitel 3 135 0.79 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. AcO 1 O OTBS 2 O 7.5 7.0 O 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.07 (d, 1H, 2-H), 4.28 (ddd, 1H, 3-H, J2,3 = 3.6, 7.2, 11.3 Hz), 4.11 (m, 2H, 4-H‘, 5-H‘), 3.35 (d, 1H, 1-H), 3.24 (d, 1H, 6-H), 2.15 (s, 3H, OAc), 1.41 (s, 3H, Me), 1.26 (s, 3H, Me), 0.90 (s, 9H, SitBu), 0.11 (s, 3H, SiMe), 0.10 (s, 3H, SiMe).J1,6 = 4.6, J2,3 = 7.0.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 171.0 (C=O), 108.2 (Cq-Acetonid), 78.7 (C-2*), 74.6 (C-3*), 74.2 (C-4*), 72.8 (C-5*), 56.1 (C-1‘), 52.7 (C-6‘), 27.0 (Me), 25.9 (SiC(CH3)), 24.1 (Me), 21.3 (OAc), 18.2 (SiC(CH3)), -4.4, -4.9 (SiMe).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 359 (8) [M+H]+, 301 (100) [M+H-Aceton]+.- C17H30O6Si (358.5) 136 Vorschriften zu Kapitel 3 Experimenteller Teil (1R,2R,3S,4S,5S,6R)-3,4-O,O-Isopropyliden-5-[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-7-oxabicyclo[4.1.0]heptan-2,3,4triol 51 26 mg (0.072 mmol) 50 werden in NH3-gesättigtem Methanol (4.9 M, 1 ml) gelöst und die Reaktion für 5 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Chromatographie des verbleibenden Öls an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 23 mg 51 als farblose Kristalle. Ausbeute: 23 mg (0.072 mmol) (100% d. Theorie), farblose Kristalle. Schmelzpunkt: 41 °C Rf: 0.58 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. HO 1 O OTBS 2 O 7.5 O 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.14-4.03 (m, 3H, ), 3.98 (app. d, 1H, ), 3.31 (d, 1H, 1-H‘), 3.22 (d, 1H, 6-H‘), 2.56 (bs, 1H, OH), 1.41 (s, 3H, Me), 1.26 (s, 3H, Me), 0.90 (s, 9H, SitBu), 0.10 (s, 3H, SiMe), 0.09 (s, 3H, SiMe).J1,6 = 4.9 Hz.- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 3 137 (100.6 MHz, CDCl3): δ = 106.6 (Cq-Acetonid), 77.5 (C-2‘), 77.1 (C-3‘), 71.2 (C-4‘), 70.3 (C-5‘), 54.8 (C-1‘‘), 53.2 (C-6‘‘), 25.2 (Me), 24.6 (SiC(CH3)), 22.3 (Me), 16.9 (SiC(CH3)), -5.9, -6.1 (SiMe).- MS (EI): m/z (%): 301 (5) [M-CH3]+, 201 (22), 183 (76).- MS (ESI): m/z (%): 339 (100) [M+Na]+.- IR (PTFE): ν~ = 3403, 2979, 2962, 2929, 2855, 1759, 1467, 1389, 1265, 1216, 1141, 1071, 1059, 890, 841, 783 cm-1.- C15H28O5Si (316.5) 52 Ber.: C 56.93 H 8.92 Gef.: C 56.93 H 9.08 (1R,2S,3S,4S,5S,6R)-2-Azido-3,4-O,O-isopropyliden-5[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-7-oxabicyclo[4.1.0]heptan3,4-diol In einem 10 ml-Schlenkkolben werden 22 mg (0.070 mmol) 50 und 19 mg (0.070 mmol) PPh3 unter Argon-Schutzgas in abs. THF (5 ml) gelöst und die Lösung auf 0°C gekühlt. Nach Zuspritzen von 11 µl (0.070 mmol) DEAD wird die Reaktion für 5 min gerührt und dann 15 µl (0.070 mmol) (PhO)2OPN3 zugespritzt. Die Lösung wird weitere 0.5 h bei 0°C und 18 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV entfernt. Chromatographie des verbleibenden, orangen Öls an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) ergibt 11 mg 52 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 11 mg (0.033 mmol) (35% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 51 °C Rf: 0.81 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); Anisaldehyd. 138 Vorschriften zu Kapitel 3 1 Experimenteller Teil O OTBS 2 N3 O 7.5 7.0 O 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.36-4.29 (m, 3H, 3-H, 4-H, 5-H), 4.08 (m, 1H, 2-H), 3.31 (dd, 1H, 1-H, ), 3.12 (d, 1H, 6-H), 1.51 (s, 3H, Me), 1.28 (s, 3H, Me), 0.90 (s, 9H, SitBu), 0.11 (s, 6H, SiMe2).J1,2 = 4.1, J1,6 = 4.1 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 107.1 (Cq-Acetonid), 78.6 (C-3*), 72.7 (C-4*), 71.5 (C-5*), 57.1 (C-1‘), 53.5 (C-6‘), 49.5 (C-2), 24.7 (Me), 24.5 (SiC(CH3)), 22.5 (Me), 16.8 (SiC(CH3)), -5.8, -6.3 (SiMe).- MS (EI): m/z (%): 316 (12) [M-Me]+, 183 (47).- IR (PTFE): ν~ = 2970, 2937, 2859, 2118, 1475, 1393, 1253, 1216*, 1150*, 1109, 1067, 948, 833, 787, 515* cm-1.- C15H27N3O4Si (341.5) Ber.: C 52.76 H 7.97 N 12.31 Gef.: C 51.78 H 7.19 N 10.95 Experimenteller Teil 59 Vorschriften zu Kapitel 3 139 (1S,2R,5S,6R)-5-[(methylsulfonyl)oxy]-7oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat Zu einer auf 0°C gekühlten Lösung von 50 mg (0.294 mmol) (+)-33 in abs. Et3N (5 ml) werden 46 µl (0.588 mmol) Mes-Chlorid zugespritzt. Die Reaktion wird weitere 0.5 h bei 0°C gerührt bevor man auf Raumtemp. erwärmen läßt. Nach Zugabe von gesättigter, wäßriger NaHCO3-Lösung (3 ml) wird mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet und nach Filtration eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 58 mg 59 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 58 mg (0.235 mmol) (80% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 69 °C Rf: 0.22 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); Anisaldehyd. AcO 2 1 O OMes 140 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 3 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.65-5.56 (m, 2H, 3-H, 4-H), 5.51 (cm, 1H, 2-H‘), 5.42 (cm, 1H, 5-H‘), 3.68 (ddd, 1H, 1-H‘‘, J = 2.4, 2.4, 4.8 Hz), 3.60 (ddd, 1H, 6-H‘‘, J = 2.4, 2.4, 4.8 Hz), 3.09 (s, 3H, OMes), 2.10 (s, 3H, OAc).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.2 (C=O), 125.4 (C-3*), 122.8 (C-4*), 71.3 (C-2‘), 65.1 (C-5‘), 49.7 (C-1‘‘, C-6‘‘), 37.7 (SO2Me), 19.6 (OAc).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 249 (6) [M+H]+, 189 (6), 153 (100), 111 (44).- IR (KBr): ν~ = 3016, 2933, 1726, 1372, 1253, 1187, 1030, 985, 944, 845, 911, 771, 594, 532 cm-1.- C9H12O6S (248.3) 60 Ber.: C 43.54 H 4.87 S 12.92 Gef.: C 43.40 H 4.22 S 13.78 (1S,2R,5R,6R)-5-Chloro-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat Zu einer auf 0°C gekühlten Lösung von 50 mg (0.294 mmol) (+)-33 in abs. Pyridin (2 ml) werden 46 µl (0.588 mmol) Mes-Chlorid zugespritzt. Die Reaktion wird 2 h bei 0°C und weitere 5 h bei Raumtemp. gerührt. Nach Zugabe von gesättigter, wäßriger NaHCO3-Lösung (2 ml) wird mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet und nach Filtration eingedampft. Chromatographie des verbleibenden Öls an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) ergibt 30 mg 60 als gelbliches Öl. Ausbeute: 30 mg (0.159 mmol) (54% d. Theorie), gelbliches Öl. Rf: 0.30 (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1); Anisaldehyd. Experimenteller Teil AcO 1 Vorschriften zu Kapitel 3 141 O 2 Cl 2.150 (ppm) 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 2.140 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.83 (dddd, 1H, 3-H), 5.71 (ddd, 1H; 2-H), 5.56 (dddd, 1H, 4-H), 4.70 (dddd, 1H, 5-H), 3.62 (cm, 2H, 1-H*, 6-H*), 2.14 (s, 3H, OAc).J1,2 = 4.6, J1,3 = 2.1, J2,3 = 2.1, J2,5 = 1.5, J3,4 = 10.4, J3,5 = 0.9, J4,5 = 2.1, J4,6 = 2.1, J5,6 = 5.2 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 170.5 (C=O), 126.0 (C-3*), 125.2 (C-4*), 66.8 (C-2), 53.9 (C-1‘), 51.8 (C-6‘), 48.6 (C-5), 21.0 (OAc).- IR (PTFE): -1 ν~ = 1743, 1372, 1280, 1224, 1146, 1030, 898, 791, 771, 634, 503 cm .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 189 (74) und 191 (24) [M+H]+.- C8H9O3Cl (188.6) Ber.: C 50.95 H 4.81 Gef.: C 50.48 H 4.85 142 61 Vorschriften zu Kapitel 3 Experimenteller Teil (1S,2R,5R,6S)-5-Azido-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat Aus (+)-33: 20 mg (0.118 mmol) (+)-33 und 31 mg (0.12 mmol) PPh3 werden unter ArgonSchutzgas in einem Schlenkkolben in abs. THF (10 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Zur Lösung werden 22 µl (0.12 mmol) DEAD und nach 0.5 h bei 0°C 25 µl (0.12 mmol) (PhO)2PON3 zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im HV entfernt. Chromatographie des orangen Öls an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 20 mg 61 als schwach gelbliches Öl. Aus 59: 36 mg (0.145 mmol) 59 und 11 mg (0.174 mmol) NaN3 werden in abs. DMF (1 ml) gelöst und bei Raumtemp. für 2 h gerührt. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im HV entfernt. Der Rückstand wird in CH2Cl2 (5 ml) und Wasser (2 ml) aufgenommen. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und bei maximal 20°C eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 24 mg 61 als schwach gelbliches Öl. Ausbeute: 24 mg (0.123 mmol) (85% d. Theorie) Rf: 0.78 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); Anisaldehyd. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 3 143 AcO 1 O 2 7.5 1 H-NMR: 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 N3 1.0 0.5 0.0 (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.82- 5.78 (m, 2H, 3-H, 4-H), 5.72 (dd, 1H, 2-H), 4.12 (m, 1H, 4-H), 3.63 (m, 1H, 1-H*), 3.50 (m, 1H, 6-H*), 2.16 (s, 3H, OAc).J1,2 = 2.7, J2,3 = 1.5 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.0 (C=O), 126.0 (C-3*), 121.6 (C-4*), 65.2 (C-2), 52.0 (C-1’), 50.9 (C-4’), 49.9 (C-6’), 19.6 (Ac).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 196 (20) [M+H]+, 168 (5) [M+H-N2]+.- IR (PTFE): ν~ = siehe 64 C8H9N3O3 (195.2) Ber.: C 49.23 H 4.65 N 21.53 Gef.: C 49.43 H 4.99 N 21.38 144 (-)-62 Vorschriften zu Kapitel 3 Experimenteller Teil (1R,2R,5R,6S)-5-(Acetyloxy)-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en2-yl acetat entspricht: (-)-26 Zu einer auf 0°C gekühlten Lösung von 50 mg (0.294 mmol) (+)-33 und 86 mg (0.330 mmol) PPh3 in abs. THF (5 ml) werden unter Argon-Schutzgas 51 µl (0.330mmol) DEAD zugespritzt. Nach 10 min werden 14 µl (0.330 mmol) AcOH zugespritzt und die Reaktion auf Raumtemp. erwärmt. Die Reaktion wird weitere 2 h gerührt und (noch Edukt erkennbar) die flüchtigen Bestandteile im Vakuum O AcO 1 entfernt. Chromatographie des öligen Rückstandes an Kieselgel 2 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 18 mg (-)-62 als farblosen OAc Feststoff. Ausbeute: 18 mg (0.092 mmol) (28% d. Theorie), farbloser Feststoff. [α]D20: - 161° (c = 2.7, CH2Cl2), ee (%) > 94. Analytik: R. Keller, R. Schwesinger, W. Fritsche, H.-W. Schneider, D. Hunkler, H. Prinzbach, Chem. Ber. 1979, 112, 3347-3375. 63 (1R,2R,5R,6S)-5-(Acetyloxy)-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en2-yl benzoat 102 mg (0.60 mmol) (+)-33, 173 mg (0.66 mmol) PPh3 und 81 mg (0.66 mmol) Benzoesäure werden in einem 100 ml-Schlenkkolben unter Argon-Schutzgas in abs THF (50 ml) gelöst. Die Lösung wird auf 0°C gekühlt und 102 µl (0.66 mmol) DEAD langsam zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen. Nach vollständigem Umsatz (2 h) werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Der ölige Rückstand wird an Kieselgel chromatographiert (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1). Man erhält 134 mg 63 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 134 mg (0.49 mmol) (82% d. Theorie); farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 55 °C Rf: 0.68 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); Anisaldehyd, UV, KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 3 145 O AcO 1 2 OBz 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, TMS): δ = 8.04 (dd, 2H, Ar-Ho), 7.59 (ddd, 1H, Ar-Hp), 7.46 (dd, 2H, Ar-Hm), 5.94 (dddd, 1H, 3-H*, J = 2.1, 2.1, 4.8, 10.4 Hz), 5.82-5.77 (m, 2H, 2-H‘, 5-H‘), 5.72 (dddd, 1H, 5-H*, J = 0.9, 2.1, 2.1, 10.4 Hz), 3.65 (m, 1H, 1H‘‘) 3.56 (ddd, 1H, 6-H‘‘,J = 1.5, 1.5, 3.7 Hz).JHo,Hm = 8.0, JHo,Hp = 1.2, JHm,Hp = 8.0 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.2, 164.4 (C=O), 132.2, 128.5, 127.2, 126.9 (C-Ar‘), 126.0 (C-3‘), 122.9 (C-4‘), 65.6 (C-2*), 63.3 (C-5*), 50.8 (C-1‘‘), 49.8 (C-6‘‘), 19.7 (OAc).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 331 (15) [M+Bu]+, 275 (22) [M+H]+, 267 (86), 215 (35), 153 (100), 123 (74) [ArCO2H+H]+.- IR (KBr): ν~ = 3061, 3036, 3077, 2966, 1730, 1607, 1450, 1380, 1319, 1273, 1244, 1191, 1104, 1099, 1067, 1001, 968, 907, 861, 791, 713, 651 cm-1.- 146 Vorschriften zu Kapitel 3 C15H14O5 (274.3) Experimenteller Teil Ber.: C 65.69 H 5.14 Gef.: C 65.05 H 5.18 61 (1S,2R,5R,6S)-5-Azido-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat 64 (1S,2R,3S,6S)-3-Azido-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-4-en-2-yl acetat 10 mg (0.051 mmol) 61 werden in CDCl3 (1 ml) gelöst und bei 60°C für 9 h temperiert. 1H-NMR-Analytik weist auf ein 1.2/1 – Gemisch von 61/64 1 AcO O 2 hin. Rf (61) = Rf (64) = 0.78 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1). N3 64 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 3 147 (250 MHz, CDCl3, TMS) Signale für 64 erhalten durch Differenzanalyse: δ = 6.08 (ddd, 1H, 4-H‘), 5.81-5.71 (m, 1H, 5-H‘), 5.14 (dd, 1H, 2-H), 4.22 (ddd, 1H, 3-H), 3.66 (dd, 1H, 1-H), 3.46 (ddd, 1H, 6-H), 2.22 (s, 3H, OAc).J1,2 = 1.2, J1,6 = 3.7, J2,3 = 9.0, J3,4 = 2.7, J3,4 = 2.1, J4,5 = 9.8, J4,6 = 1.8, J5,6 = 1.8 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3) Signale für 64: δ = 169.0 (C=O), 130.3 (C-4*), 124.0 (C-5*), 73.3 (C-2), 57.5 (C-6), 51.6 (C-1’), 47.7 (C-3’), 19.7 (OAc).- 145 140 135 130 125 120 % T r a n s m i t t a n c e 115 110 105 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 4000 IR (KBr): 3800 3600 3400 3200 3000 2800 2400 2200 2000 Wavenumbers (cm-1) 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 ν~ = 2180 (N3), 2105 (N3), 1753, 1599, 1500, 1235, 1187, 1029, 962, 795, 697 cm-1.- C8H9N3O3 (195.2) 2600 148 Vorschriften zu Kapitel 3 Experimenteller Teil (1R,2R,5R,6S)-5-[(benzyloxy)carbonyl]amino-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat 65 Zu einer Lösung von 50 mg (0.26 mmol) 61 in THF (5 ml) und Wasser (0.2 ml) werden 94 mg (0.36 mmol) PPh3 zugegeben und die Reaktion für 3 h bei Raumtemp. gerührt. Sofern kein Edukt mehr detektiert werden kann, wird die Reaktionslösung mit gesättigter NaHCO3Lösung (0.1 ml) und tBuOH (0.5 ml) verdünnt und anschließend 55 µl (0.39 mmol) Z-Chlorid zugespritzt. Die Reaktionslösung wird für 1 h bei Raumtemp. stark gerührt. Nach Zugabe von CH2Cl2 (20 ml) und Wasser (5 ml) werden die Phasen separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet und nach Filtration eingedampft. Chromatographie des öligen Rückstand an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 35 mg 65. Ausbeute: 35 mg (0.11 mmol) (44% d. Theorie). Rf: 0.28 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); Anisaldehyd, UV, KMnO4. AcO 1 O 2 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 NHZ 0.5 0.0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 3 149 (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.48-7.22 (m, 5H, Ar-H), 5.78-5.62 (m, 2H, 2-H*, 3-H*), 5.57 (m, 1H, 4-H*), 5.12 (s, 2H, Z-CH2), 4.83 (d, 1H, NH), 4.64 (m, 1H, 5-H), 3.53 (m, 1H, 1-H’), 3.44 (m, 1H, 6-H’), 2.14 (s, 3H, OAc).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.3 (C=OAc), 134. 7 (Cq-Ar), 127.3, 127.1, 126.9 (C-Ar*), 124.4 (C-3*), 123.9 (C-4*), 70.0 (C-2’), 65.6 (Z-CH2’), 52.2 (C-1’’), 50.2 (C-6’’), 43.4 (C-5), 19.7 (Ac).- ν~ = 3351, 2370, 2331, 1721, 1713, 1658, 1563, 1527, 1504, 1203, IR (KBr): 1156, 1021, 649, 511 cm-1.m/z (%) (Isobutan): 360 (2) [M+Bu]+, 304 (93) [M+H]+, 244 (100) [M+H- MS (CI): OAc]+, 91 (75) [Bn]+.C16H17NO5 (303.3) 66 (1S,2R,5R,6S)-5-(Acetylamino)-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3en-2-yl acetat Vorschrift abgeändert von: G. Legler et al., Carbohyd. Res. 1992, 233, 113-123. 18 mg (0.090 mmol) 61 werden in abs. THF (5 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Unter ArgonSchutzgas werden 50 mg (0.191 mmol) PPh3 zugegeben und die Reaktion bei O°C gerührt, bis kein Edukt mehr detektierbar ist. Die Reaktionslösung wird auf –50°C gekühlt und dann 0.1 ml Ac2O zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen und versetzt mit Wasser (1 ml). Nach Zugabe von Toluol (5 ml) werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Chromatographie des Rückstandes an Kieselgel (CH2Cl2/MeOH = 20/1) ergibt 8 mg 66. 150 Vorschriften zu Kapitel 3 Ausbeute: 8 mg (0.038 mmol) (42% d. Theorie). Rf: 0.21 (CH2Cl2/MeOH = 20/1); KMnO4. Experimenteller Teil 1 AcO O 2 7.5 1 H-NMR: 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 NHAc 0.5 0.0 (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.70 (m, 2H, 3-H‘, 2-H‘), 5.59 (m, 1H, 4-H‘), 4.93 (m, 1H, 5-H), 3.53 (m, 1H, 1-H*), 3.41 (ddd, 1H, 6-H, J = 1.8, 1.8, 3.6 Hz).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.4, 168.5 (C=O), 124.6 (C-3‘), 124.1 (C-4‘), 65.7 (C-2), 51.9 (C1*), 50.1 (C-6*), 41.9 (C-5), 21.9 (NAc), 19.7 (OAc).- C10H13NO4 (211.2) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 3 151 (1S,2R,5R,6S)-5-[(benzyloxy)carbonyl] [toluolsulfonyl]amino-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat 67 In einem 50 ml-Schlenkkolben werden unter Argon-Schutzgas 67 mg (0.394 mmol) (+)-33, 143 mg (0.470 mmol) TosZNH und 124 mg (0.470 mmol) PPh3 in abs. THF (20 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Zur gerührten Lösung werden 75 µl (0.470 mmol) DEAD tropfenweise zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Chromatographie des öligen Rückstands an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 165 mg 67 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 165 mg (0.362 mmol) (92% d. Theorie); farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 167 °C Rf: 0.58 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); Anisaldehyd, UV, KMnO4. 1 AcO O 2 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 NTosZ 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.70 (d, 2H, H-Tos), 7.42-7.13 (m, 7H, H-Tos, H-Z), 5.68-5.50 (m, 2H, 3-H, 4-H), 5.42 (m, 1H, 2-H), 5.07 (2*d, 2H, H-CH2), 3.55 (m, 1H, 1-H*), 3.50 (m, 1H, 6-H*), 2.41 (s, 3H, H-Tos), 2.14 (s, 3H, Ac).- 152 13 Vorschriften zu Kapitel 3 C-NMR: Experimenteller Teil (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.1 (C=OAc), 150.3 ,143.6, 134.0, 132.6 (Cq-Ar), 128.2, 127.7, 127.5, 127.4, 127.1 (C-Ar), 124.8 (C-3*), 122.3 (C-4*), 68.1 (Z-CH2), 66.2 (C-2), 53.8 (C-1’), 52.2 (C-5’), 50.0 (C-6’), 20.3 (Ac’’), 19.7 (ArCH3’’).- MS (EI): m/z (%): 306 (15) [TosZNH+H]+.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 458 (15) [M+H]+, 398 (15), 354 (14), 308 (100).- MS (ESI): m/z (%): 496 (30) [M+K]+, 480 (100) [M+Na]+, 412 (9), 368 (11), 328 (20), 264 (9).- ν~ = 3031, 2947, 2366, 2346, 1757, 1738, 1718, 1559, 1512, 1460, 1361, IR (KBr): 1258, 1088, 1053, 1033, 823, 758, 708, 677, 657, 582, 548, 511.C23H23NO7S (457.5) (-)-68 Ber.: C 60.38 H 5.07 N 3.06 S 6.99 Gef.: C 59.63 H 5.05 N 3.01 S 6.67 (1S,2R,5R,6S)-5-Bis[(benzyloxy)carbonyl]amino-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl acetat In einem 500 ml-Schlenkkolben werden unter Argon-Schutzgas 4.96 g (29 mmol) (+)-33, 9.98 g (35 mmol) HNZ2 und 9.18 g (35 mmol) PPh3 in abs. THF (300 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Bei 0°C werden zur gut gerührten Lösung 5.44 ml (35 mmol) DEAD tropfenweise zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Chromatographie des öligen Rückstands an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 11.11 g (-)-68 als farbloses Öl, welches nach Tagen kristallisiert. Ausbeute: 11.11 g (25 mmol) (87% d. Theorie); farbloser Feststoff Schmelzpunkt: 58 °C Rf: 0.70 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); Anisaldehyd, UV, KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 3 [α]D22 = - 84.0 (c = 7.3, CH2Cl2). [α]57822 = - 87.8° [α]54622 = - 100.5° 153 [α]43622 = - 179.4° [α]36522 = - 299.9° AcO 1 O 2 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 NZ2 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.39-7.29 (m, 10 H, Ar-H), 5.56 (m, 2H, 3-H, 4-H), 5.44 (m, 1H, 2-H), 5.22 (2*dd, 4H, Z-CH2), 5.19 (s, 1H, 5-H), 3.45 (m, 1H, 1-H*), 3.39 (m, 1H, 6-H*), 2.11 (s, 3H, OAc).J1*,6 = 4.3, J1*,2 =2.1, J1*,3 = 0.9, 2JZ-CH2 = 12 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.1 (C=OAc), 151.8 (C=OZ), 133.4 (Cq-Ar), 127.5, 127.4, 127.2 (Ar*), 124.4 (C-3*), 122.4 (C-4*), 68.1 (C-2), 66.6 (Z-CH2), 66.1 (Z-CH2), 53.8 (C-1’), 52.0 (C-6’), 49.2 (C-5), 19.7 (Ac).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 455 (9) [M+NH4]+, 438 (7) [M+H]+, 394 (17) [M-Ac]+, 108 (100) [BnO+H]+.- IR (KBr): ν~ = 3196, 3033, 2957, 1821, 1252, 1711, 1565, 1460, 1409, 1208, 1128, 1038, 977, 902, 750, 697, 573.- 154 Vorschriften zu Kapitel 3 C24H23NO7 (437.5) 69 Experimenteller Teil Ber.: C 65.90 H 5.30 N 3.36 Gef.: C 65.63 H 5.44 N 3.43 Diethyl 1-[(1S,2R,5R,6S)-5-(acetyloxy)-7oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl]hydrazine-1.2dicarboxylat In einem 25 ml-Schlenkkolben werden unter Argon-Schutzgas 98 mg (0.58 mmol) (+)-33, 10 mg (0.06 mmol) (0.1 Äquiv.) (EtO2CNH)2 und 182 mg (0.69 mmol) PPh3 in abs. THF (8 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Bei 0°C werden zu der Lösung 98 µl (0.63 mmol) DEAD zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Chromatographie des öligen Rückstands an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 156 mg 68 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 156 mg (0.47 mmol) (82% d. Theorie); farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 105-110 °C Rf: 0.40 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); Anisaldehyd, KMnO4. Die NMR-Analytik ist stark durch das Vorhandensein von Rotameren beeinträchtigt. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 3 155 O 1 AcO 2 N CO2Et H N CO2Et 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 6.95-6.4 (bm, 3-, 4-H), 6.00 (bs, NH), 5.75-5.50 (bm, 5-H), 4.25 (bm, OCH2-H), 4.10-3.45 (bm, 1-, 2-, 6-H), 2.25-1.80 (bm, Ac), 1.27 (bm, OCH2CH3).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.7 (C=OAc), 156.9, 155.6 (C=OCarbamat), 129.4 (C-3*), 127.0 (C-4*), 123.3 (COlefin*), 87.7 (OCH2), 68.7 (C-2), 67.3, 64.6, 62.2, 53.9 (C-1’, C6’), 51.7 (C-5’), 28.3, 25.3, 21.0 (OAc’’), 14.4 (OCH2CH3).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 329 (73) [M+H]+, 269 (56) [M-OAc]+, 177 (100) [(EtO2CNH)2+H]+.- IR (KBr): ν~ = 3312, 2999, 2917, 1735, 1533, 1479, 1421, 1384, 1261, 1895, 1059, 1030, 898, 841, 771, 595.- Abweichungen der CHN-Analytik von berechneten Werten sind durch geringe Mengen (~ 10%) an (EtO2CNH)2 zu erklären. C14H20N2O7 (328.3) Ber.: C 51.22 H 6.14 N 6.53 Gef.: C 47.78 H 6.33 N 10.70 156 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 73 (1R,2R,3R,6R)-3-(Acetyloxy)-6-amino-1-O,6-N-carbonylcyclohex-4-en-1,2-diol 74 (1R,2R,3R,6R)-2-(Acetyloxy)-6-amino-1-O,6-N-carbonylcyclohex-4-en-1,3-diol 21 mg (0.068 mmol) 65 werden in Eisessig (5 ml) gelöst und für 1 h auf 110°C erhitzt. Zur kochenden Lösung wird im Verlauf von 0.5 h Wasser (5 ml) zugetropft. Die Reaktionslösung wird noch weitere 0.5 h erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemp. werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird in Ethanol (5 ml) aufgenommen, im Vakuum eingedampft, mit Benzol (5 ml) digeriert und wieder eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan HO /Ethylacetat = 1/1) ergibt 12 mg eines öligen Gemisches bestehend aus 73 und 74 in einem 2 1 N AcO AcO O O 2 1 H HO Verhältnis von 4 zu 1. 73 Ausbeute: 12 mg (0.056 mmol) (82% d. Theorie). Rf: 0.20 (Ethylacetat); KMnO4. 74 2.02 (ppm) 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 2.00 0.5 O O 0.0 N H Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 157 (250 MHz, CD3OD, CD2HOD = 3.23) Daten für 73: δ = 5.87 (dd, 1H, 4-H), 5.78 (dd, 1H, 5-H), 5.23 (dd, 1H, 3-H), 4.73 (dd, 1H, 1-H), 4.38 (dd, 1H, 2-H), 4.07 (dd, 1H, 6-H), 1.99 (s, 3H, OAc).J1,2 = 7.6, J1,6 = 7.0, J2,3 = 3.6, J3,4 = 3.6, J4,5 = 10.1, J5,6 = 3.3 Hz.- C9H11NO5 (213.2) (1R,2R,3R,6R)-6-Amino-2,3-bis(acetyloxy)-1-O,6-Ncarbonyl-6-(N-acetyl)-cyclohex-4-en-1-ol 75 Die Acylierung erfolgt nach AAV 1 mit 12 mg (0.056 mmol) 73/74. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 15 mg 75 farblose, zähfließende Substanz. Ausbeute: 15 mg (0.050 mmol) (90% d. Theorie). Rf: 0.72 (Ethylacetat); KMnO4. AcO 2 1 AcO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 O O 0.5 N 0.0 Ac 158 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil (400 MHz, CDCl3, TMS): δ = 6.25 (dddd, 1H, 5-H), 5.95 (dddd, 1H, 4-H), 5.58 (dddd, 1H, 3-H), 5.49 (ddd, 1H, 2-H), 5.01 (dddd, 1H, 6-H), 4.81 (ddd, 1H, 1-H), 2.53 (s, 3H, NAc), 2.12 (s, 3H, OAc), 2.08 (s, 3H, OAc).J1,2 = 6.1, J1,5 = 0.6, J1,6 = 7.6, J2,3 = 3.6, J2,4 = 0.9, J3,4 = 3.6, J3,5 = 1.2, J3,6 = 1.2, J4,5 = 10.1, J4,6 = 1.2, J5,6 = 3.0 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.5, 169.9, 169.8 (C=OAc), 152.2 (C=OCarbamat), 127.9 (C-4*), 125.6 (C-5*), 71.2 (C-1’), 67.8 (C-3’), 64.8 (C-2), 52.0 (C-6), 23.8, 20.8, 20.7 (Ac).- MS (EI): m/z (%): 254 (3) [M-Ac]+.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 298 (19) [M+H]+, 254 (100) [M-Ac]+, 238 (37) [MOAc]+.- IR (PTFE): ν~ = 2364, 1791, 1743, 1707, 1382, 1294, 1254, 1202, 1150, 1041, 633, 500 cm-1.- C13H15NO7 (297.3) 76 (1R,2R,3R,6R)-3-(Acetyloxy)-6-amino-1-O,6-N-carbonyl-6(N-toloulsulfonyl)-2-hydroxy-cyclohex-4-en-1,2diol 77 (1R,2R,3R,6R)-2-(Acetyloxy)-6-amino-1-O,6-N-carbonyl-6(N-toluolsulfonyl)-3-hydroxy-cyclohex-4-en-1,3-diol 142 mg (0.31 mmol) 67 werden in Eisessig (5 ml) gelöst und für 1 h auf 110°C erhitzt. Zur kochenden Lösung werden im Verlauf von 0.5 h Wasser (5 ml) zugetropft. Die Reaktionslösung wird noch weitere 0.5 h erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemp. werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird in Ethanol (5 ml) aufgenommen, im Vakuum eingedampft, mit Benzol (5 ml) digeriert und wieder eingedampft. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 159 Chromatographie des öligen Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan /Ethylacetat = 1/1) ergibt 76 mg eines Gemisches aus 76 und 77 in einem Verhältnis von 4.2 zu 1. Rekristallisation aus Methanol bei –20°C führt zur Anreicherung von 76. Ausbeute: 76 mg (0.230 mmol) (75% d. Theorie). Rf: 0.21 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); UV, KMnO4. HO O O 2 1 N AcO Tos 76 AcO 2 1 HO O O N 77 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 HO 5.0 2 1 8.0 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 N 5.0 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 O O AcO 8.5 4.5 Tos 4.5 4.0 (ppm) Tos 160 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.94 (d, 2H, Ar-H), 7.37 (d, 2H, Ar-H), 6.24 (dddd, 1H, 4-H), 5.90 (dddd, 1H, 5-H), 5.42 (m, 1H, 3-H), 4.99 (dddd, 1H, 1-H), 4.80 (dd, 1H, 6-H), 4.35 (ddd, 1H, 2-H), 2.46 (s, 3H, ArMe), 2.14 (s, 3H, OAc).J1,2 = 3.36, J1,5 = 1.22, J1,6 = 7.0, J1,x = 1.22, J2,3 = 4.9, J2,4 = 0.9, J3,4 = 3.4, J3,5 = 1.22, J4,5 = 10.7, J4,x = 2.14, J5,6 = 2.4, JArHo,ArHm = 8.5 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 167 .1 (C=OAc), 150.6 (C=OCarbamat), 135.4 (Cq-Ar), 128.6, 127.2 (Ar*), 126.8 (C-4*), 126.9 (C-5*), 124.2 (Cq-Ar), 72.4 (C-1), 65.8 (C-2’), 65.3 (C-3’), 52.7 (C-6), 19.6 (Ac).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 368 (19) [M+H]+, 354 (8), 324 (17), 308 (60), 282 (80), 264 (100), 244 (70), 214 (22), 172 (93), 157 (56) [M-ArSO2-Ac]+.- C16H17NO7S (367.4) 78 Ber.: C 52.03 H 5.18 N 3.29 S 8.68 Gef.: C 52.44 H 4.19 N 3.60 S 8.11 (1R,2R,3R,6R)-6-Amino-2,3-bis(acetyloxy)-1-O,6-Ncarbonyl-6-N-(toluolsulfonyl)-cyclohex-4-en-1-ol Die Acylierung erfolgt nach AAV 1 mit 33 mg (0.089 mmol) 76/77. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 35 mg 78 als leicht gelbliche, zähflüssige Substanz. Ausbeute: 35 mg (0.085 mmol) (95% d. Theorie). Rf: 0.42 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); UV, KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 AcO 2 1 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 O O N AcO 6.0 5.5 161 Tos 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.94 (d, 2H, Ar-H), 7.37 (d, 2H, Ar-H), 6.34 (ddd, 1H, 4-H‘), 6.01 (ddd, 1H, 5-H‘), 5.53 (dddd, 1H, 3-H), 5.39 (dd, 1H, 2-H), 5.03 (dddd, 1H, 6-H), 4.80 (dd, 1H, 1-H), 2.46 (s, 3H, Me), 2.09 (s, 3H, OAc), 2.06 (s, 3H, Oac).JArHo,ArHm = 8.2, J1,2 = 7.0, J1,6 = 7.0, J2,3 = 3.4, J3,4 = 3.4, J3,5 = 1.0, J3,6 = 1.0, J4,5 = 10.4, J4,6 = 1.0, J5,6 = ~3 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.8, 169.6 (C=OAc), 150.8 (C=OCarbamat), 146.1 (Cq-Ar), 134.5, 130.0 (C-Ar*), 128.7 (C-4*), 128.6 (C-5*), 126.2 (Cq-Ar), 71.6 (C-1’), 67.8 (C-2’), 64.6 (C-3’), 54.5 (C-6’), 27.0 (Ar-Me), 21.8, 20.7 (OAc).- IR (PTFE): ν~ = 1805, 1759, 1603, 1389, 1253, 1191, 1125, 1063, 964, 931, 820, 763, 676, 577, 544 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 448 (11) [M+K]+, 432 (100) [M+Na]+.- C18H19NO9S (409.4) 162 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil 79 (1R,2R,3R,6R)-3-(Acetyloxy)-6-amino-6-N(benzyloxy)carbonyl-1-O,6-N-carbonyl-cyclohex-4-en-2,1diol 80 (1R,2R,3R,6R)-2-(Acetyloxy)-6-amino-6-N(benzyloxy)carbonyl-1-O,6-N-carbonyl-cyclohex-4-en-1,3diol 898 mg (2.1 mmol) 68 werden in Eisessig (45 ml) gelöst und für 1 h auf 110°C erhitzt. Zur kochenden Lösung werden im Verlauf von 1 h Wasser (45 ml) zugetropft. Die Reaktionslösung wird noch weitere 0.5 h erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemp. werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird in Ethanol (45 ml) aufgenommen, im Vakuum eingedampft, mit Benzol (45 ml) digeriert und wieder eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 535 mg eines Gemisches aus HO 79 und 80 in einem Verhältnis von 3 zu 1 und 68 mg 83. 79/80 wird durch Verdampfung aus CH2Cl2 als Schaum O O 2 1 AcO N AcO 2 1 Z HO 79 erhalten. Ausbeute: 535 mg (1.5 mmol) (75% d. Theorie). Schmelzpunkt: 45°C (CH2Cl2) Rf: 0.21 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); UV, Vanillin, KMnO4. O O 80 N Z Experimenteller Teil 7.5 7.0 6.5 Vorschriften zu Kapitel 4 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 163 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, TMS) Signale für 79: δ = 7.45-7.32 (m, 5H, Ar-H), 6.07 (dddd, 1H, 4-H*), 6.00 (m, 1H, ?), 5.88 (dddd, 1H, 5-H*), 5.42 (m, 1H, 1-H‘), 5.30 (2*d, 2H, Ar-CH2), 4.85 (dddd, 1H, 3-H’), 4.79 (ddd, 1H, 6-H‘), 4.38 (ddd, 1H, 2-H), 3.25 (bs, 1H, OH), 2.11 (s, 3H, OAc).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.1 (C=OAc), 150.8, 150.6 (C=OCarbamat), 134.6 (Cq-Ar), 132.2, 128.7, 128.3 (C-Ar*), 124.8 (C-4*), 123.3 (C-5*), 73.2 (C-1’), 69.0 (C-2’), 67.3 (C-3’), 66.2 (C-ArCH2), 52.3 (C-6), 20.8 (Ac).- IR (PTFE): ν~ = 2363, 1821, 1804, 1728, 1309, 1396, 1373, 1215*, 1151*, 913, 755, 691, 645, 563, 511* cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 348 (8) [M+H]+, 304 (77) [M-Ac]+, 244 (13), 214 (100), 195 (76), 156 (21), 147 (19), 107 (20), 91 (48) [Bn]+.- C17H17NO7 (347.3) Ber.: C 58.79 H 4.93 N 4.03 Gef.: C 58.56 H 4.67 N 4.05 164 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Benzyl N-[(1S,2R,5R,6R)-5-hydroxy-7oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl]carbamat 82 10.60 g (24 mmol) 68 werden in NH3-gesättigtem Methanol (4.9 M) (100 ml) gelöst und bei Raumtemp. für 5 h gerührt. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Der feste, farblose Rückstand wird aus Et2O (40 ml) umkristallisiert. Man erhält 6.33 g 82 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 6.33g (24 mmol) (100% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 152°C (Et2O) Rf: 0.21 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); UV, KMnO4. [α]D20 = -89.4° (c = 3.3, CH2Cl2). [α]57820 = - 94.0° [α]54620 = - 110.4° [α]43620 = - 203.8° [α]36520 = - 357.6° O HO 1 2 NHZ 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 165 (250 MHz, CD3OD, TMS): δ = 7.40-7.25 (m, 5H, Z-Ar), 5.59 (bd, 1H, 3-H*), 5.51 (md, 1H, 4-H*), 5.09 (s, 2H; Z-CH2), 4.46 (m, 1H, 2-H’), 4.38 (m, 1H, 5-H’), 3.41 (m, 1H, 1-H”), 3.30 (m, 1H, 6-H”, CHD2OD).J3,4 = 11.0, J3,x = 2.1 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CD3OD): δ = 159.6 (C=O), 139.5 (Cq-Ar), 131.2, 130.8, 130.3 (Ar*), 130.1 (C-3*), 125.9 (C-4*), 69.0 (C-2), 66.5 (Z-CH2), 56.8 (C-1’), 56.3 (C-6’), 47.2 (C-5).- IR (KBr): ν~ = 3304, 3036, 2904, 2999, 1706, 1549, 1467, 1318, 1253, 1063, 907, 894, 803, 758, 730, 705, 676, 577, 511, 491 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (NH3): 279 (16) [M+NH4]+, 262 (100) [M+H]+, 189 (10), 108 (54) [BnO+H]+.- Abweichungen der CHN-Analyse sind bedingt durch circa 5% Benzylcarbamat- Verunreinigung (BnOCONH2). C14H15NO4 (261.3) 81 Ber.: C 64.36 H 5.79 N 5.36 Gef.: C 63.19 H 5.69 N 6.55 Benzyl N-[(benzyloxy)carbonyl][(1S,2R,5R,6R)-5-hydroxy7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en-2-yl]carbamat In einem 250ml-Schlifferlenmeyerkolben werden 1.00 g (2.29 mmol) 68 und 300 mg Amano Lipase AY 30 gegeben. Nach Zugabe von pH7-Phosphatpuffer (0.2 M) (50 ml) und n-Hexan (50 ml) wird manuell geschüttelt bis das Edukt vollständig emulsiert ist. Die Mischung wird weitere 2 d bei Raumtemp. geschüttelt. Zur Emulsion wird 1 g Celite zugegeben und die Reaktion für weitere 0.5 h geschüttelt und dann über MeOH-gewaschene Celite filtriert. Der 166 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Celite-Kuchen wird mit MeOH (100 ml) Produkt-frei gewaschen. Das Eluat wird bei 30°C auf 30 ml eingeengt und dann mit CH2Cl2 (3x50 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 493 mg 81 als farblosen Feststoff und 300 mg 68. Ausbeute: 493 mg (1.248 mmol) (54% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 91°C Rf: 0.41 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); UV, Anisaldehyd, KMnO4. O 1 HO 2 NZ2 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.37-7.29 (m, 5H, Ar-H), 5.62 (dddd, 1H, 4-H), 5.44 (dddd, 1H, 3-H), 5.20 (dd, 2H; Z-CH2), 5.15 (dddd, 1H, 2-H), 4.00 (ddddd, 1H, 5-H), 3.44 (ddd, 1H, 1-H), 3.38 (ddd, 1H, 6-H).J1,2 = 0.9, J1,3 = 2.1, J1,6 = 4.0, J2,3 = 4.3, J2,4 = 2.1, J2,5 = 2.1, J3,4 = 10.4, J3,5 = 2.1, J4,5 = 2.1, J4,5 = 2.1, J5,OH = 8.2, J5,6 = 2.1, 2JZ-CH2 = 12.8 Hz.- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 167 (100.6 MHz, CDCl3): δ = 151.9 (C=OZ), 133.4 (Cq-Ar), 128.0, 127.4, 127.4 (Ar*), 127.2 (C-3*), 120.7 (C-4*), 68.0 (C-5), 62.9 (Z-CH2), 55.3 (C-1”), 54.3 (C-6”), 49.1 (C-2).- ν~ = 3469 (O-H), 3036, 3011, 2958, 1755, 1685, 1504, 1459, 1417, 1347, IR (KBr): 1220, 1125, 1047, 997, 882, 767, 705, 664, 519 cm-1.m/z (%) (NH3): 396 (2) [M+H]+, 262 (8), 198 (34), 189 (28), 108 (100) MS (CI): [BnO+H]+.C22H21NO6 (395.4) 83 (1R,2R,3R,6R)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-6-N(benzyloxy)carbonyl-cyclohex-4-en-1,2,3-triol 370 mg (0.94 mmol) 81 werden in Eisessig (15 ml) gelöst und für 1 h auf 110°C erhitzt. Zur kochenden Lösung werden in 1 h Wasser (15 ml) zugetropft. Die Reaktionslösung wird noch weitere 0.5 h erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemp. werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird in Ethanol (15 ml) aufgenommen, im Vakuum eingedampft, mit Benzol (15 ml) digeriert und wieder eingedampft. Chromatographie des festen Rohproduktes an Kieselgel (CH2Cl2/MeOH = 10/1) ergibt 252 mg 83 als farbloses Öl, welches nach längerer Zeit kristallisiert. Ausbeute: 252 mg (0.89 mmol) (89% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 94°C Rf: 0.27 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); UV, KMnO4. 168 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil HO 2 1 N HO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 O O 2.5 2.0 Z 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.44-7.34 (m, 5H, Ar-H), 5.96 (dddd, 1H, 4-H), 5.89 (dddd, 1H, 5-H), 5.31 (dd, 2H, Z-CH2), 4.82 (dd, 1H, 1-H*), 4.78 (dd, 1H, 6-H*), 4.40 (m, 1H, 2-H’), 4.29 (m, 1H, 3-H’), 3.10 (bs, 1H, OH), 2.85 (bs, 1H, OH).J1,5 = 1.5, J1,6 = 7, J2,4 = 1.8, J3,4 = 1.8, J3,5 = 1.5, J4,5 = 10.4, J4,6 = 1.8, J5,6 = 1.5, 2JZ-CH2 = 12.2 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 151.2 (C=O), 150.7 (C=O), 134.6 (Cq-Ar), 131.9, 128.9, 128.8 (Ar*), 128.5 (C-4*), 123.1 (C-5*), 73.4 (C-1), 69.1 (C-3’), 67.4 (Z-CH2’), 64.1 (C-2), 52.1 (C-6).- IR (PTFE): ν~ = 3452, 3061, 2949, 1825, 1730, 1508, 1450, 1401, 1364, 1236*, 1162*, 1080, 1022, 948, 865, 771, 746, 705, 647, 560, 511* cm-1.- MS (EI): m/z (%): 305 (7) [M]+.- MS (ESI): m/z (%): 328 (100) [M+Na]+, 633 (37)[2*M+Na]+.- C15H15NO6 (305.3) HRMS (EI) für (C15H15N1O6+) [M+]: Ber.: 305.089939 Gef.: 305.089809 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 169 Einkristalle zur Röntgenstrukturanalyse werden durch isothermales Verdampfen aus Methanol gewonnen. Röntgenstrukturanalyse von 83: Identification code mk203l Empirical formula C15H15N1O6 Formula weight 305.28 Temperature 293(2) Wavelength 0.71074 Å Crystal system, space group Monoclinic, P 21 Unit cell dimensions a = 8.7572(5) Å alpha = 90° b = 6.0488(2) Å beta = 105.814(2)° c = 13.7599(8) Å gamma = 90° Volume 701.28(6) Å3 Z, Calculated density 2, 1.446 Mg/m3 Absorption coefficient 0.113 mm-1 F(000) 320 Crystal size 0.36 x 0.22 x 0.12 mm Theta range for data collection 2.42° to 27.51° Limiting indices 0<=h<=11, 0<=k<=7, -17<=l<=17 Reflections collected / unique 5695 / 1754 [R(int) = 0.028] Completeness to theta = 27.54 99.2 % Absorption correction None Refinement method Full-matrix least-squares on F2 Data / restraints / parameters 1754 / 0 / 258 Goodness-of-fit on F2 0.886 Final R indices [I>2sigma(I)] R1 = 0.0332, wR2 = 0.0956 R indices (all data) R1 = 0.0419, wR2 = 0.1054 Absolute structure parameter -0.6(11) Largest diff. peak and hole 0.119 and -0.158 e.Å-3 170 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 83. U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. Atom X y z U(eq) C(1) 4757(2) 4199(4) 3467(2) 36(1) C(2) 5556(3) 3539(5) 4544(2) 39(1) C(3) 7100(3) 3166(5) 4880(2) 40(1) C(4) 8208(2) 3329(4) 4228(2) 35(1) C(5) 7584(3) 4949(4) 3362(2) 36(1) C(6) 5886(2) 4419(4) 2798(2) 36(1) C(7) 4558(2) 1102(5) 2382(2) 38(1) C(8) 2230(3) 2040(5) 3010(2) 38(1) C(9) -116(3) -23(5) 2410(2) 45(1) C(10) -709(3) -1831(5) 1658(2) 40(1) C(11) -2313(3) -1921(6) 1155(2) 54(1) C(12) -2901(4) -3636(8) 489(2) 67(1) C(13) -1907(4) -5227(6) 302(2) 64(1) C(14) -306(4) -5146(6) 789(2) 58(1) C(15) 291(3) -3461(5) 1466(2) 47(1) N(1) 3750(2) 2379(4) 2926(1) 40(1) O(1) 7560(2) 7145(4) 3710(1) 45(1) O(2) 9731(2) 4065(4) 4820(1) 43(1) O(3) 5876(2) 2230 2347(1) 41(1) O(4) 4240(2) -675(4) 2013(1) 51(1) O(5) 1678(2) 3182(4) 3548(1) 50(1) O(6) 1511(2) 408(4) 2426(1) 49(1) Bond lengths [Å] and angles [°] for 83. C(1)-N(1) 1.479(3) O(2)-C(4)-C(5) 108.95(17) C(1)-C(2) 1.510(3) C(3)-C(4)-C(5) 111.07(17) C(1)-C(6) 1.529(3) O(2)-C(4)-H(4) 107.8(16) C(1)-H(1) 0.98(3) C(3)-C(4)-H(4) 110.4(15) C(2)-C(3) 1.324(3) C(5)-C(4)-H(4) 108.9(15) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 171 C(2)-H(2) 0.98(3) O(1)-C(5)-C(6) 105.61(18) C(3)-C(4) 1.494(3) O(1)-C(5)-C(4) 111.97(18) C(3)-H(3) 0.97(4) C(6)-C(5)-C(4) 110.95(16) C(4)-O(2) 1.431(3) O(1)-C(5)-H(5) 111.6(17) C(4)-C(5) 1.524(3) C(6)-C(5)-H(5) 108.2(15) C(4)-H(4) 0.99(3) C(4)-C(5)-H(5) 108.5(16) C(5)-O(1) 1.415(3) O(3)-C(6)-C(5) 107.53(17) C(5)-C(6) 1.513(3) O(3)-C(6)-C(1) 104.29(16) C(5)-H(5) 0.94(3) C(5)-C(6)-C(1) 114.60(16) C(6)-O(3) 1.461(2) O(3)-C(6)-H(6) 105.1(15) C(6)-H(6) 1.01(3) C(5)-C(6)-H(6) 113.3(16) C(7)-O(4) 1.189(3) C(1)-C(6)-H(6) 111.1(15) C(7)-O(3) 1.352(3) O(4)-C(7)-O(3) 122.9(2) C(7)-N(1) 1.395(3) O(4)-C(7)-N(1) 129.5(2) C(8)-O(5) 1.206(3) O(3)-C(7)-N(1) 107.60(18) C(8)-O(6) 1.320(3) O(5)-C(8)-O(6) 126.7(2) C(8)-N(1) 1.382(3) O(5)-C(8)-N(1) 121.5(2) C(9)-O(6) 1.443(3) O(6)-C(8)-N(1) 111.77(18) C(9)-C(10) 1.498(3) O(6)-C(9)-C(10) 107.27(19) C(9)-H(9A) 1.06(3) O(6)-C(9)-H(9A) 106.1(16) C(9)-H(9B) 0.98(3) C(10)-C(9)-H(9A) 107.6(16) C(10)-C(11) 1.388(3) O(6)-C(9)-H(9B) 105.3(17) C(10)-C(15) 1.391(3) C(10)-C(9)-H(9B) 115.3(18) C(11)-C(12) 1.387(4) H(9A)-C(9)-H(9B) 115(2) C(11)-H(11) 0.98(4) C(11)-C(10)-C(15) 118.8(2) C(12)-C(13) 1.368(5) C(11)-C(10)-C(9) 119.1(2) C(12)-H(12) 0.98(4) C(15)-C(10)-C(9) 122.1(2) C(13)-C(14) 1.380(5) C(12)-C(11)-C(10) 120.1(3) C(13)-H(13) 0.94(5) C(12)-C(11)-H(11) 120.2(19) C(14)-C(15) 1.383(4) C(10)-C(11)-H(11) 119.6(19) C(14)-H(14) 0.99(4) C(13)-C(12)-C(11) 120.6(3) C(15)-H(15) 1.02(4) C(13)-C(12)-H(12) 125(3) O(1)-H(1O) 0.88(5) C(11)-C(12)-H(12) 115(3) O(2)-H(2O) 0.96(5) C(12)-C(13)-C(14) 119.9(3) 172 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil C(12)-C(13)-H(13) 118(3) N(1)-C(1)-C(2) 110.51(18) C(14)-C(13)-H(13) 122(3) N(1)-C(1)-C(6) 98.99(15) C(13)-C(14)-C(15) 120.0(3) C(2)-C(1)-C(6) 114.31(17) C(13)-C(14)-H(14) 122(2) N(1)-C(1)-H(1) 106.5(18) C(15)-C(14)-H(14) 118(2) C(2)-C(1)-H(1) 114.9(16) C(14)-C(15)-C(10) 120.5(2) C(6)-C(1)-H(1) 110.2(16) C(14)-C(15)-H(15) 121(2) C(3)-C(2)-C(1) 122.93(19) C(10)-C(15)-H(15) 118(2) C(3)-C(2)-H(2) 121.6(18) C(8)-N(1)-C(7) 127.11(19) C(1)-C(2)-H(2) 115.5(18) C(8)-N(1)-C(1) 121.63(17) C(2)-C(3)-C(4) 123.21(19) C(7)-N(1)-C(1) 111.24(17) C(2)-C(3)-H(3) 118(2) C(5)-O(1)-H(1O) 105(3) C(4)-C(3)-H(3) 119(2) C(4)-O(2)-H(2O) 104(3) O(2)-C(4)-C(3) 109.63(18) C(7)-O(3)-C(6) 110.39(15) C(8)-O(6)-C(9) 116.72(18) Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 83. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: -2 pi2 [h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12] Atom U11 U22 U33 U23 U13 U12 C(1) 30(1) 30(1) 46(1) -7(1) 11(1) -1(1) C(2) 42(1) 36(1) 41(1) -4(1) 16(1) -6(1) C(3) 45(1) 34(1) 40(1) 3(1) 12(1) -4(1) C(4) 32(1) 29(1) 43(1) 0(1) 7(1) 0(1) C(5) 35(1) 33(1) 41(1) 2(1) 13(1) -3(1) C(6) 34(1) 31(1) 40(1) 1(1) 8(1) -1(1) C(7) 33(1) 36(1) 40(1) -5(1) 5(1) 3(1) C(8) 32(1) 40(1) 43(1) -2(1) 9(1) -3(1) C(9) 35(1) 52(1) 52(1) -10(1) 18(1) -12(1) C(10) 38(1) 44(1) 38(1) 1(1) 13(1) -8(1) C(11) 40(1) 67(2) 54(1) -13(1) 14(1) -8(1) C(12) 50(2) 89(2) 58(2) -19(2) 8(1) -19(2) C(13) 74(2) 63(2) 57(2) -20(1) 20(1) -22(2) C(14) 70(2) 48(1) 58(2) -5(1) 18(1) 1(1) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 173 C(15) 48(1) 46(1) 45(1) 1(1) 11(1) 0(1) N(1) 33(1) 38(1) 49(1) -11(1) 12(1) -4(1) O(1) 45(1) 30(1) 55(1) 2(1) 5(1) -4(1) O(2) 34(1) 40(1) 50(1) 0(1) 5(1) 0(1) O(3) 36(1) 41(1) 48(1) -11(1) 14(1) -3(1) O(4) 42(1) 41(1) 67(1) -18(1) 7(1) 1(1) O(5) 40(1) 58(1) 57(1) -15(1) 22(1) -7(1) O(6) 37(1) 53(1) 61(1) -15(1) 18(1) -13(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 83. Atom x y z U(eq) H(1) 4070(30) 5500(50) 3390(20) 41(7) H(2) 4850(40) 3410(60) 4990(20) 44(6) H(3) 7510(50) 2660(80) 5570(30) 79(11) H(4) 8350(30) 1860(50) 3944(19) 35(6) H(5) 8210(30) 4820(50) 2906(18) 37(6) H(6) 5430(30) 5450(50) 2210(18) 36(6) H(9A) -760(40) 1440(60) 2120(20) 50(7) H(9B) -90(30) -380(50) 3110(20) 48(7) H(11) -3030(40) -790(60) 1290(20) 60(8) H(12) -4040(40) -3570(80) 170(30) 81(11) H(13) -2350(50) -6330(100) -170(30) 93(13) H(14) 430(40) -6300(80) 690(20) 69(10) H(15) 1480(40) -3370(70) 1830(20) 70(10) H(1O) 8410(60) 7270(90) 4220(30) 92(13) H(2O) 10440(50) 3600(90) 4440(30) 89(12) (-)-84 (1R,2R,3R,6R)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-cyclohex-4-en1,2,3-triol 4.55 g (17 mmol) 82 werden in Eisessig (100 ml) gelöst und für 1 h auf 110°C erhitzt. Zur kochenden Lösung werden in 1 h Wasser (100 ml) zugetropft. Die Reaktionslösung wird noch 174 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil weitere 0.5 h erhitzt. Nach Abkühlen auf Raumtemp. werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird in Ethanol (50 ml) aufgenommen, im Vakuum eingedampft, mit Benzol (50 ml) digeriert und wieder eingedampft. Das leicht bräunliche Rohprodukt wird in MeOH (10 ml) aufgeschlämmt und für 12 h auf –20°C gekühlt. Das ausgefallene Produkt wird abfiltriert und mit wenig kaltem MeOH (3 ml) gewaschen. Man erhält 2.74 g (-)-84 als farbloses Pulver. Ausbeute: 2.74 g (16.00 mmol) (92% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 182-184°C Rf: 0.18 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); KMnO4. [α]D20 = - 185.8° (c = 1.9, MeOH). [α]57820 = - 193.9° [α]54620 = - 221.0° [α]43620 = - 383.5° HO HO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 [α]36520 = - 622.9° O O 2 1 2.0 N 1.5 H 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CD3OD, TMS): δ = 5.93 (ddd, 1H, 4-H), 5.72 (ddd, 1H, 5-H), 4.78 (dd, 1H, 1-H), 4.36 (dd, 1H, 6-H), 4.21 (dd, 1H, 3-H). 3.99 (dd, 1H, 2-H).J1,2 = 6.7, J1,6 = 7.6, J2,3 = 3.7, J3,4 = 3.7, J3,5 = 1.2, J4,5 = 10.1, J4,6 = 0.6, J5,6 = 3.4 Hz.- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 175 (100.6 MHz, CD3OD): δ = 162.6 (C=O), 132.8 (C-4*), 128.2 (C-5*), 79.6 (C-1), 71.3 (C-2’), 67.5 (C-3’), 52.7 (C-6).- IR (KBr): ν~ = 3226, 2678, 1713, 1409, 1326, 1248, 1100, 1046, 964, 906, 815, 741, 605, 564 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (NH3): 189 (100) [M+NH4]+.- C7H9 NO4 (171.2) Ber.: C 49.12 H 5.30 N 8.18 Gef.: C 50.45 H 5.35 N 8.64 Einkristalle zur Röntgenstrukturanalyse werden durch isothermales Verdampfen aus Methanol gewonnen. Röntgenstrukturanalyse von 84: Identification code mk197l Empirical formula C7H9N1O4 Formula weight 171.15 Temperature 293(2) K Wavelength 0.71074 Å Crystal system, space group Orthorhombic, P 21 21 21 Unit cell dimensions a = 5.5638(4) Å alpha = 90° b = 9.1242(8) Å beta = 90° c = 14.5669(11) Å gamma = 90° Volume 739.49(10) Å3 Z, Calculated density 4, 1.537 Mg/m3 Absorption coefficient 0.128 mm-1 F(000) 360 Crystal size 0.3 x 0.24 x 0.12 mm Theta range for data collection 2.63° to 27.54° Limiting indices -7<=h<=7, -11<=k<=11, -18<=l<=18 176 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Reflections collected / unique 1678 / 1678 [R(int) = 0.0000] Completeness to theta = 27.54 99.5 % Absorption correction None Refinement method Full-matrix least-squares on F2 Data / restraints / parameters 1678 / 0 / 145 2 Goodness-of-fit on F 0.919 Final R indices [I>2sigma(I)] R1 = 0.0386, wR2 = 0.1092 R indices (all data) R1 = 0.0544, wR2 = 0.1248 Absolute structure parameter 0.2(15) Largest diff. peak and hole 0.144 and -0.213 e. Å-3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 84. U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. Atom X y z U(eq) C(1) 9130(4) 6687(3) 7782(2) 36(1) C(2) 6856(3) 5852(2) 8028(1) 31(1) C(3) 7478(4) 4543(2) 8620(1) 28(1) C(4) 9313(4) 4838(2) 9396(1) 31(1) C(5) 10394(4) 6341(3) 9378(2) 39(1) C(6) 10361(5) 7182(3) 8641(2) 42(1) C(7) 5658(4) 4064(2) 9994(1) 30(1) O(1) 10757(3) 5759(2) 7286(1) 42(1) O(2) 5679(3) 5383(2) 7215(1) 43(1) O(3) 5321(2) 4028(2) 9082(1) 34(1) O(4) 4056(3) 3680(2) 10516(1) 42(1) N(1) 7813(4) 4591(2) 10200(1) 36(1) Bond lengths [Å] and angles [°] for 84. C(1)-O(1) 1.435(3) C(3)-C(2)-C(1) 109.86(16) C(1)-C(6) 1.496(4) O(2)-C(2)-H(2) 106.8(14) C(1)-C(2) 1.520(3) C(3)-C(2)-H(2) 112.5(14) C(1)-H(1) 0.98(3) C(1)-C(2)-H(2) 107.7(13) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 177 C(2)-O(2) 1.420(3) O(3)-C(3)-C(2) 109.30(16) C(2)-C(3) 1.513(3) O(3)-C(3)-C(4) 105.18(14) C(2)-H(2) 1.04(2) C(2)-C(3)-C(4) 115.46(17) C(3)-O(3) 1.454(2) O(3)-C(3)-H(3) 105.3(14) C(3)-C(4) 1.548(3) C(2)-C(3)-H(3) 111.7(13) C(3)-H(3) 1.02(2) C(4)-C(3)-H(3) 109.3(14) C(4)-N(1) 1.456(3) N(1)-C(4)-C(5) 112.70(18) C(4)-C(5) 1.498(3) N(1)-C(4)-C(3) 100.53(15) C(4)-H(4) 0.97(3) C(5)-C(4)-C(3) 114.31(18) C(5)-C(6) 1.320(4) N(1)-C(4)-H(4) 109.1(15) C(5)-H(5) 0.92(3) C(5)-C(4)-H(4) 109.1(16) C(6)-H(6) 0.97(3) C(3)-C(4)-H(4) 110.9(16) C(7)-O(4) 1.223(3) C(6)-C(5)-C(4) 122.7(2) C(7)-N(1) 1.326(3) C(6)-C(5)-H(5) 119.0(19) C(7)-O(3) 1.341(2) C(4)-C(5)-H(5) 118.0(18) O(1)-H(1O) 0.93(3) C(5)-C(6)-C(1) 120.8(2) O(2)-H(2O) 0.85(4) C(5)-C(6)-H(6) 123.0(18) N(1)-H(1N) 0.90(3) C(1)-C(6)-H(6) 116.1(18) O(4)-C(7)-N(1) 128.43(19) O(1)-C(1)-C(6) 108.09(18) O(4)-C(7)-O(3) 120.43(19) O(1)-C(1)-C(2) 110.33(19) N(1)-C(7)-O(3) 111.10(17) C(6)-C(1)-C(2) 109.61(19) C(1)-O(1)-H(1O) 107.2(16) O(1)-C(1)-H(1) 107.6(14) C(2)-O(2)-H(2O) 112(3) C(6)-C(1)-H(1) 113.9(14) C(7)-O(3)-C(3) 109.61(15) C(2)-C(1)-H(1) 107.3(14) C(7)-N(1)-C(4) 113.06(16) O(2)-C(2)-C(3) 110.06(18) C(7)-N(1)-H(1N) 119.5(18) O(2)-C(2)-C(1) 109.79(17) C(4)-N(1)-H(1N) 125.6(18) Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 84. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: -2 pi2 [h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12] Atom U11 U22 U33 U23 U13 U12 C(1) 29(1) 45(1) 36(1) 8(1) 4(1) 0(1) C(2) 23(1) 43(1) 26(1) 2(1) 2(1) 4(1) C(3) 22(1) 38(1) 22(1) -2(1) 3(1) -1(1) 178 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil C(4) 25(1) 40(1) 27(1) 0(1) -1(1) 0(1) C(5) 30(1) 50(1) 38(1) -9(1) 0(1) -7(1) C(6) 42(1) 40(1) 45(1) -4(1) 6(1) -10(1) C(7) 30(1) 37(1) 21(1) 1(1) -1(1) 0(1) O(1) 24(1) 70(1) 30(1) 4(1) 4(1) 4(1) O(2) 23(1) 79(1) 26(1) 4(1) -2(1) 3(1) O(3) 27(1) 50(1) 24(1) 3(1) -2(1) -9(1) O(4) 37(1) 60(1) 29(1) 8(1) 2(1) -8(1) N(1) 33(1) 55(1) 22(1) 2(1) -5(1) -6(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 84. Atom X y z U(eq) H(1) 8660(40) 7490(30) 7374(16) 34(6) H(2) 5700(40) 6580(30) 8357(18) 34(6) H(3) 8050(50) 3680(30) 8235(16) 35(6) H(4) 10600(50) 4110(30) 9387(17) 39(6) H(5) 11230(60) 6650(30) 9890(20) 54(8) H(6) 11040(60) 8160(30) 8630(20) 51(8) H(1N) 8330(50) 4550(30) 10784(19) 47(8) H(1O) 10640(50) 6020(30) 6670(20) 43(7) H(2O) 4160(60) 5440(40) 7260(30) 74(11) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 179 (1R,2R,3R,6S)-6-Amino-cyclohex-4-en-1,2,3-triol (-)-85 100 mg (0.59 mmol) 84 werden in gesättigter, wäßriger Ba(OH)2-Lösung gelöst und bei Raumtemp. für 5 h gerührt. Nach vollständigen Umsatz wird die Lösung mit 2N H2SO4 angesäuert und ausgefallenes BaSO4 durch Zentrifugation abgetrennt. Der BaSO4Niederschlag wird durch aufwirbeln mit Wasser und Zentrifugation Produkt-frei gewaschen. Die vereinigten wäßrigen Phasen werden auf circa 10 ml eingeengt und die saure Lösung auf eine Ionenaustauschersäule (Amberlite CG 50, NH 4+-Form) aufgetragen. Eluation erfolgt mit einem Ammoniak-Stufengradienten (0.0, 0.05, 0.1, 0.15, 0.2, 0.25, 0.3 M NH3, 27 % NH3, jeweils 40 ml). Man erhält 73 mg (-)-84 als zähflüssiges Öl. Verdampfen aus Methanol ergibt einen farblosen Feststoff. Ausbeute: 73 mg (0.50 mmol) (86% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 130°C Rf: 0.22 (iPrOH/MeOH/26% NH3 = 4/1/1); Ninhydrin, KMnO4. [α]D25 - 225.8° (c = 1.5, CH3OH). HO 2 1 HO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 OH 1.0 0.5 NH2 0.0 180 1 Vorschriften zu Kapitel 4 H-NMR: Experimenteller Teil (400 MHz, D2O, CH3CN = 1.93): δ = 5.65 (dd, 2H, 4-H, 5-H), 4.19 (dd, 1H, 3-H), 3.87 (dd, 1H, 2-H*), 3.84 (dd, 1H, 1-H*), 3.45 (d, 1H, 6-H).J1,2 = 8.3, J1,6 = 3.5, J2,3 = 3.5, J3,4 = 3.5, J4,5 = 11.5, J5,6 = 3.5 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, D2O, CH3CN): δ = 130.6 (C-3*), 128.7 (C-4*), 69.7 (C-1’), 69.6 (C-2’), 66.3 (C-6’), 48.6 (C-5).- ν~ = 3238, 2884, 2632, 1854, 1607, 1570, 1450, 1417, 1133, 1084, 1010, IR (KBr): 923, 841, 725, 627 cm-1.m/z (%): 146 (100) [M+H]+.- MS (ESI): C6H11NO3 (145.2) (-)-86 (1R,2R,3R,6S)-6-Acetylamino-2,3-bis(acetyloxy)cyclohex-4-en-1-yl acetat - Konduramin E1 Tetraacetat Die Acylierung erfolgt nach AAV 1 mit 10 mg (0.043 mmol) (-)-85. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 9 mg (-)-86 als farbloses Öl. Ausbeute: 9 mg (0.029 mmol) (66% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.20 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); Anisaldehyd, KMnO4. Schmelzpunkt: 185-186°C [α]D20 = - 150.3° (c = 1.3, CH2Cl2). [α]57820 = - 157.2° [α]54620 = - 179.6° [α]43620 = - 318.3° [α]36520 = - 535.7° Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 181 AcO 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 H N Ac 2 1 AcO 7.5 OAc 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.91 (ddd, 1H, 5-H*, J = 1.5, 5.0, 10.1 Hz), 5.84 (dd, 1H, 6-H*, J = 1.1, 10.1Hz), 5.62 (dd, 1H, 1-H’, J = 4.0, 4.6 Hz), 5.57-5.48 (m, 2H, 2-H’, 3H’), 5.17-5.10 (m, 1H, 4-H’), 2.12 (s, 3H, OAc), 2.08 (s, 3H, OAc), 2.06 (s, 3H, Oac), 2.02 (s, 3H, OAc).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 168.9 (C=O), 129.5 (C-5*), 124.0 (C-6*), 70.5 (C-1’), 67.8 (C-2’), 67.2 (C-3’), 64.5 (C-4’), 19.6 (OAc), 19.5 (OAc), 19.3 (OAc).- IR (PTFE): -1 ν~ = 1763, 1648, 1557, 1253, 1203*, 1154*, 1055, 758, 503* cm .- MS (EI): m/z (%): 254 (35) [M-OAc]+.- MS (ESI): m/z (%): 649 (11) [2x M+Na]+, 352 (28) [M+K]+, 336 (100) [M+Na]+, 254 (8).- C14H19NO7 (313.3) 182 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil 95 (1R,2R,3R,6S)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-3-[(tertbutyl)dimethylsilyl]-cyclohex-4-en-1,2,3-triol 96 (1R,2R,3R,6S)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-2-[(tertbutyl)dimethylsilyl]-cyclohex-4-en-1,2,3-triol 97 (1R,2R,3R,6S)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-2-O,3-Obis[(tertbutyl)diemthylsilyl]-cyclohex-4-en-1,2,3-triol Zu einer Lösung von 577 mg (3.39 mmol) 84 und 1.13 g (16.62 mmol) Imidazol in abs. DMF (25 ml) werden unter Argon-Schutzgas 1.25 g (8.32 mmol) TBS-Cl zugegeben. Die Reaktion wird für 24 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV abkondensiert. Das verbleibende Öl wird in CH2Cl2 (50 ml) aufgenommen und mit Wasser (20 ml) gewaschen. Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (2x 10 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 664 mg 97 als farblosen Feststoff und 385 mg 95/96-Gemisch als farbloses Öl. Analytik für 97: Ausbeute: 664 mg (1.66 mmol) (49% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 77-78°C Rf: 0.57 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. [α]D20 = -131.2° (c = 6.6, CH2Cl2). [α]57820 = - 136.9° [α]54620 = - 156.4° [α]43620 = - 272.8° [α]36520 = - 293.5° Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 TBSO TBSO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 O O 2 1 183 N H 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.83 (dd, 1H, 5-H*), 5.64 (bs, 1H, NH), 5.58 (ddd, 1H, 4-H*), 4.73 (dd, 1H, 1-H), 4.33 (dd, 1H, 2-H), 4.25 (dd, 1H, 3-H), 4.03 (dd, 1H, 6-H), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.1 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 6H, SiMe), 0.05 (s, 3H, SiMe).J1,2 = 7.6, J1,6 = 6.1, J2,3 = 3, J3,4 = 3, J4,5 = 10.1, J4,6 = 0.9, J5,6 = 2.8 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 157.6 (C=O), 130.8 (C-4*), 123.6 (C-5*), 76.09 (C-1), 69.8 (C-2’), 65.8 (C-3’), 49.0 (C-6), 24.6, 24.5 (SiC(CH3)), 16.9 (SiC(CH3)), -5.7, -5.8, -6.2 (SiMe).- IR (KBr): ν~ = 3279, 3147, 2950, 2888, 2863, 1772, 1475, 1397, 1133, 1117, 1050, 960, 907, 837, 779, 671 cm-1.- MS (EI): m/z (%): 342 (40) [M-tBu]+, 299 (13), 108 (100).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 400 (100) [M+H]+, 342 (22) [M-tBu]+, 268 (25).- 184 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil HRMS (EI) für (C15H28NO4Si2+) [M+-tBu]: C19H37NO4Si2 (399.7) Ber.: C19H37NO4Si2 (399.7) 342.155692 Gef.: 342.155696 Ber.: C 58.79 H 4.93 N 4.03 Gef.: C 58.56 H 4.67 N 4.05 Analytik für 95, 96: Ausbeute: 385 mg (1.36 mmol) (40% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.20 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. TBSO O O 2 1 H TBSO 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 N H 95 7.5 O O 2 1 N HO HO 96 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24) Daten für 96: δ = 5.69 (ddd, 1H, H-4), 5.67 (bs, 1H, N-H), 5.62 (dddd, 1H, H-5), 4.87 (dd, 1H, H-1), 4.41 (dddd, 1H, H-2), 4.23 (ddd, 1H, H-3), 4.19 (dd, 1H, H6), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.11 (s, 6H, SiMe2).J1,2 = 7.0, J1,6 = 4.3, J2,3 = 3.7, J2,4 = 1.8, J2,OH = 1.8 Hz.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 185 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24, D2O) Daten für 95: δ = 5.92 (ddd, 1H, H-5), 5.72 (ddd, 1H, H-4), 5.65 (bs, 1H, NH), 4.69 (dd, 1H, H-1), 4.32 (dd, 1H, H-2), 4.16 (m, 1H, H-3), 4.07 (dd, 1H, H-6) J1,2 = 7.6, J1,6 = 6.4, J2,3 = 3.4, J3,4 = 3.0, J3,5 = 0.9, J4,5 = 10.1, J4,6 = 0.9, J5,6 = 3.7 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3) Daten für 96: δ = 158.6 (C=O), 130.5 (C-4*), 124.9 (C-5*), 75.7 (C-1), 67.8 (C-2’), 65.5 (C-3’), 48.6 (C-6), 25.8 (SiC(CH3)), 18.1 (SiC(CH3)), -4.6, -4.2 (SiMe).- MS (EI): m/z (%): 228 (13) [M-tBu]+, 185 (26), 167 (34), 157 (19).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 286 (100) [M+H]+.- C13H23O4NSi (285.42) 98 (1R,2R,3R,6S)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-2-O,3-Odiisopropyliden-cyclohex-4-en-1,2,3-triol 99 (1R,2R,3R,6S)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-2-O,3-Odiisopropyliden-6-N-(2-methoxy-2-methyl)ethyl-cyclohex4-en-1,2,3-triol 228 mg (1.33 mmol) 84 und 20 mg PpTos werden in 2,2-Dimethoxypropan (10 ml) und abs. Aceton (5 ml) suspendiert und unter Rühren auf 50°C erwärmt, wobei das Edukt innerhalb 1 h vollständig in Lösung geht. Die Reaktion wird durch Zugabe von gesättigter NaHCO3-Lösung beendet und mit CH2Cl2 (20 ml) verdünnt. Die Phasen werden separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x20 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 273 mg 98 als farblosen O O O O 2 1 Pulver. Verlängerte Reaktionszeiten führen vermehrt zur 99 N OMe 186 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Bildung von 99, welches bei der Chromatographie problemlos abgetrennt werden kann. Analytik für 98: Ausbeute: 273 mg (1.29 mmol) (97% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 139°C Rf: 0.22 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. O 2 1 O O O N H 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 6.17 (bs, 1H, NH), 5.84 (dddd, 1H, 5-H), 5.59 (ddd, 1H, 4-H), 4.99 (ddd, 1H, 1-H), 4.60 (m, 2H, 2-H’, 3-H’), 4.18 (m, 1H, 6-H), 1.39 (s, 3H, Me), 1.37 (s, 3H, Me).J1,2 = 11.9, J1,5 = 1.2, J1,6 = 5.8, J3,4 = 2.7, J3,5 = 2.1, J4,5 = 10.4, J4,6 = 0.9, J5,6 = 2.4 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 157.2 (C=O), 126.9 (C-4*), 122.2 (C-5*), 108.6 (Cq-Acetonid), 72.0 (C-1), 69.7 (C-2’), 68.0 (C-3’), 46.5 (C-6), 26.6 (Me), 25.3(Me).- Experimenteller Teil IR (KBr): Vorschriften zu Kapitel 4 187 ν~ = 3267, 2987, 2933, 2913, 1735 (C=O), 1232, 1092, 956, 870, 762, 520 cm-1.- MS (EI): m/z (%): 196 (94) [M-Me]+, 154 (49), 136 (23).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 212 (100) [M+H]+.- C10H13NO4 (211.2) HRMS (EI) für (C9H10N1O4+) [M+-CH3]: Ber.: 196.060984 Gef.: 196.061024 Einkristalle zur Röntgenstrukturanalyse werden durch isothermales Verdampfen aus Dichlormethan gewonnen. Röntgenstrukturanalyse von 98: Identification code mk210l Empirical formula C10H13N1O4 Formula weight 211.21 Temperature 293(2) K Wavelength 0.71073 Å Crystal system, space group Monoclinic, P 21 Unit cell dimensions a = 6.8947(3) Å alpha = 90° b = 5.8104(3) Å beta = 93.457(3)° c = 12.7352(6) Å gamma = 90° Volume 509.26(4) A3 Z, Calculated density 2, 1.377 Mg/m3 Absorption coefficient 0.107 mm-1 F(000) 224 Crystal size 0.7 x 0.4 x 0.08 mm Theta range for data collection 4.23° to 27.57° Limiting indices -8<=h<=8, -7<=k<=7, -16<=l<=16 Reflections collected / unique 2150 / 2150 [R(int) = 0.0000] Completeness to theta = 27.54 99.0 % Absorption correction None Refinement method Full-matrix least-squares on F2 188 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Data / restraints / parameters 2150 / 0 / 187 Goodness-of-fit on F2 0.962 Final R indices [I>2sigma(I)] R1 = 0.0346, wR2 = 0.1049 R indices (all data) R1 = 0.0405, wR2 = 0.1154 Absolute structure parameter 0.9(10) Largest diff. peak and hole 0.165 and -0.165 e.Å-3 Atomic coordinates ( x 104) and equivalent isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 98. U(eq) is defined as one third of the trace of the orthogonalized Uij tensor. Atom X y z U(eq) C(1) 2544(2) 3188(4) 8300(1) 41(1) C(2) 2732(2) 4918(4) 7405(1) 36(1) C(3) 4732(2) 5245(4) 7007(1) 36(1) C(4) 6434(2) 5055(4) 7812(1) 42(1) C(5) 6141(3) 3267(6) 8633(1) 55(1) C(6) 4433(3) 2451(5) 8850(2) 53(1) C(7) 1204(2) 6734(4) 8709(1) 42(1) C(8) 7150(2) 3185(4) 6276(1) 42(1) C(9) 7632(5) 665(5) 6369(3) 75(1) C(10) 7858(3) 4262(5) 5292(2) 56(1) O(1) 2132(2) 7100 7818(1) 46(1) O(2) 375(2) 8300(4) 9131(1) 59(1) O(3) 5087(2) 3440(4) 6301(1) 49(1) O(4) 7971(2) 4447(3) 7159(1) 47(1) N(1) 1378(2) 4542(4) 8992(1) 47(1) Bond lengths [Å] and angles [°] for 98. C(1)-N(1) 1.459(3) C(2)-C(3)-C(4) 116.72(13) C(1)-C(6) 1.504(3) O(3)-C(3)-H(3) 108.6(13) C(1)-C(2) 1.531(2) C(2)-C(3)-H(3) 110.7(13) C(1)-H(1) 0.92(3) C(4)-C(3)-H(3) 109.1(12) C(2)-O(1) 1.443(2) O(4)-C(4)-C(5) 111.77(17) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 189 C(2)-C(3) 1.509(2) O(4)-C(4)-C(3) 101.24(12) C(2)-H(2) 0.98(2) C(5)-C(4)-C(3) 113.07(14) C(3)-O(3) 1.413(2) O(4)-C(4)-H(4) 106.1(13) C(3)-C(4) 1.515(2) C(5)-C(4)-H(4) 109.5(13) C(3)-H(3) 0.98(2) C(3)-C(4)-H(4) 114.7(13) C(4)-O(4) 1.430(2) C(6)-C(5)-C(4) 123.91(17) C(4)-C(5) 1.496(3) C(6)-C(5)-H(5) 120.8(18) C(4)-H(4) 1.03(3) C(4)-C(5)-H(5) 115.3(18) C(5)-C(6) 1.314(3) C(5)-C(6)-C(1) 124.13(18) C(5)-H(5) 1.00(3) C(5)-C(6)-H(6) 119.8(17) C(6)-H(6) 1.00(3) C(1)-C(6)-H(6) 116.0(17) C(7)-O(2) 1.217(3) O(2)-C(7)-N(1) 129.39(17) C(7)-N(1) 1.327(3) O(2)-C(7)-O(1) 120.76(18) C(7)-O(1) 1.352(2) N(1)-C(7)-O(1) 109.85(16) C(8)-O(3) 1.4318(19) O(3)-C(8)-O(4) 106.05(13) C(8)-O(4) 1.430(2) O(3)-C(8)-C(9) 108.30(18) C(8)-C(9) 1.504(3) O(4)-C(8)-C(9) 111.3(2) C(8)-C(10) 1.509(3) O(3)-C(8)-C(10) 110.29(16) C(9)-H(9A) 0.93(4) O(4)-C(8)-C(10) 107.93(17) C(9)-H(9B) 1.00(4) C(9)-C(8)-C(10) 112.8(2) C(9)-H(9C) 0.94(4) C(8)-C(9)-H(9A) 109(3) C(10)-H(10A) 0.91(4) C(8)-C(9)-H(9B) 108(2) C(10)-H(10B) 1.03(5) H(9A)-C(9)-H(9B) 100(3) C(10)-H(10C) 1.02(4) C(8)-C(9)-H(9C) 107(3) N(1)-H(1N) 0.96(4) H(9A)-C(9)-H(9C) 118(4) H(9B)-C(9)-H(9C) 114(3) N(1)-C(1)-C(6) 111.43(16) C(8)-C(10)-H(10A) 110(2) N(1)-C(1)-C(2) 99.82(14) C(8)-C(10)-H(10B) 115(3) C(6)-C(1)-C(2) 115.09(14) H(10A)-C(10)-H(10B) 96(3) N(1)-C(1)-H(1) 106.9(16) C(8)-C(10)-H(10C) 109(2) C(6)-C(1)-H(1) 112.8(15) H(10A)-C(10)-H(10C) 113(3) C(2)-C(1)-H(1) 109.8(16) H(10B)-C(10)-H(10C) 113(3) O(1)-C(2)-C(3) 107.44(13) C(7)-O(1)-C(2) 109.17(14) O(1)-C(2)-C(1) 105.43(12) C(3)-O(3)-C(8) 107.54(12) 190 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil C(3)-C(2)-C(1) 116.92(13) C(4)-O(4)-C(8) 108.17(12) O(1)-C(2)-H(2) 108.8(14) C(7)-N(1)-C(1) 113.41(15) C(3)-C(2)-H(2) 108.1(14) C(7)-N(1)-H(1N) 124(2) C(1)-C(2)-H(2) 109.9(15) C(1)-N(1)-H(1N) 123(2) O(3)-C(3)-C(2) 108.50(13) O(3)-C(3)-C(4) 102.68(13) Anisotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 98. The anisotropic displacement factor exponent takes the form: -2 pi2 [ h2 a*2 U11 + ... + 2 h k a* b* U12 ]. Atom U11 U22 U33 U23 U13 U12 C(1) 36(1) 41(1) 46(1) 2(1) 12(1) -7(1) C(2) 30(1) 43(1) 34(1) -5(1) 5(1) -3(1) C(3) 33(1) 44(1) 32(1) -1(1) 8(1) -4(1) C(4) 32(1) 55(1) 38(1) -5(1) 5(1) -6(1) C(5) 41(1) 86(1) 39(1) 12(1) 1(1) 8(1) C(6) 51(1) 62(1) 48(1) 19(1) 11(1) 7(1) C(7) 37(1) 51(1) 38(1) -2(1) 10(1) -3(1) C(8) 34(1) 46(1) 46(1) -4(1) 12(1) -5(1) C(9) 75(2) 50(1) 102(2) 1(1) 33(2) 2(1) C(10) 52(1) 74(1) 45(1) -1(1) 17(1) -8(1) O(1) 50(1) 43(1) 46(1) 2(1) 21(1) 4(1) O(2) 61(1) 62(1) 57(1) -8(1) 25(1) 7(1) O(3) 33(1) 67(1) 46(1) -22(1) 8(1) -7(1) O(4) 30(1) 67(1) 46(1) -8(1) 7(1) -7(1) N(1) 45(1) 56(1) 43(1) 6(1) 19(1) -2(1) Hydrogen coordinates ( x 104) and isotropic displacement parameters (Å2 x 103) for 98. Atom x y z U(eq) H(1) 1790(40) 1960(50) 8070(20) 48(6) H(2) 1840(30) 4500(40) 6805(19) 47(6) H(3) 4810(30) 6710(40) 6632(17) 39(5) H(4) 6840(30) 6580(40) 8169(18) 47(6) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 191 H(5) 7360(40) 2650(50) 9000(20) 71(8) H(6) 4340(40) 1240(50) 9400(20) 67(7) H(9A) 8970(60) 490(90) 6470(30) 101(12) H(9B) 7220(50) 120(70) 7070(30) 92(11) H(9C) 6990(60) -70(70) 5790(30) 92(11) H(10A) 9180(60) 4310(70) 5330(30) 92(10) H(10B) 7650(70) 6010(90) 5230(40) 111(13) H(10C) 7290(50) 3380(70) 4650(30) 82(9) H(1N) 780(50) 3880(60) 9580(30) 81(9) Analytik für 99: Rf: 0.27 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); KMnO4. 1 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): H-NMR: δ = 5.87 (cm, 1H, 4-H*), 5.80 (cm, 1H, 5-H*), 4.76 (cm, 1-H), 4.56 (m, 2H, 2-H, 3-H), 4.29 (cm, 1h; 6-H), 3.25 (s, 3H, OMe), 1.69 (s, 3H, Mecyc), 1.64 (s, 3H, Mecyc), 1.36 (s, 3H, Meacyc), 1.35 (s, 3H, Meacyc).13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 155.3 (C=O), 128.4 (C-4*), 123.3 (C-5*), 110.0 (O-Cq-O), 88.2 (O-CqN), 71.2 (C-1’), 70.3 (C-2’), 69.4 (C-3’), 50.9 (OMe’), 50.6 (C-6’), 28.0, 26.8, 26.7, 25.0 (Me).- MS (EI): m/z (%): 268 (46) [M-Me]+, 252 (26) [M-OMe]+, 196 (18).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 252 (100) [M-OMe]+, 212 (18).- C14H21NO5 (283.3) 192 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil (1R,2R,3R,6R)-6-Amino-1-O,6-N-carbonyl-2-O,3-Odiisopropyliden-6-N-(tert-butyloxy)carbonyl-cyclohex-4en-1,2,3-triol 100 Zu einer Lösung von 273 mg (1.29 mmol) 98 und 10 mg DMAP in abs. Et3N (10 ml) werden unter Argon-Schutzgas 564 mg (2.59 mmol) (2 Äquiv.) Boc2O zugegeben. Die Reaktion wird bei Raumtemp. für 9 h gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Chromatographie des öligen Rückstands an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 273 mg 100. Ausbeute: 273 mg (1.88 mmol) (68% d. Theorie). Rf: 0.43 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. O 2 1 O O O N Boc 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.85 (m, 1H, 4-H*), 5.79 (ddd, 1H, 5-H*), 4.85 (m, 1H, 1-H), 4.62 (m, 1H, 2-H’), 4.54 (m, 2H, 3-H’, 6-H’), 1.50 (s, H, tBu), 1.33 (s, 3H, Me) 1.32 (s, 3H, Me).- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 193 (125.8 MHz, CDCl3): δ = 150.4, 148.9 (C=O), 129.5 (C-4*), 121.3 (C-5*), 110.1 (Cq-Acetonid), 84.3 (Cq-Boc), 70.6 (C-1’), 70.3 (C-2’), 69.0 (C-3’), 50.8 (C-6), 28.0 (tBu), 27.8, 26.6 (Me).- ν~ = 2987, 2933, 1833, 1809, 1722, 1368, 1327, 1199*, 1141*, 1084, IR (PTFE): 1051, 865, 774, 507* cm-1.m/z (%) (NH3): 329 (28) [M+NH4]+, 273 (35) [M+NH4-Isobutan]+, 229 MS (CI): (100).C15H21N1O6 (311.3) 101 (1R,2R,3R,6R)-6-Amino-2-O,3-O-diisopropylidencyclohex-4-en-1,2,3-triol 396 mg (1.88 mmol) 98 werden in gesättigter, wäßriger Ba(OH)2-Lösung suspendiert und für 10 h unter Luftausschluß bei 60°C gerührt. Nach vollständigem Umsatz wird die Lösung durch Zugabe von 2N H2SO4 neutralisiert (pH 7) und ausgefallenes BaSO4 durch Zentrifugation abgetrennt. Der BaSO4-Niederschlag wird durch suspendieren in Wasser und Zentrifugation Produkt-frei gewaschen. Die vereinigten wäßrigen Phasen werden im HV eingedampft. Man erhält 348 mg 101 als farblosen Feststoff, der keiner weiteren Reinigung bedarf. Ausbeute: 348 mg (1.88 mmol) (100% d. Theorie). Schmelzpunkt: 115°C Rf: 0.25 (CHCl3/MeOH = 1/1); Ninhydrin, KMnO4. 194 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil OH O O 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 2 1 1.0 NH2 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CD3OD, TMS): δ = 5.77 (m, 1H, 5-H), 5.71 (m, 1H, 4-H), 4.58 (dddd, 1H, 3-H), 4.31 (dd, 1H, 2-H), 3.94 (dd, 1H, 1-H), 3.44 (m, 1H, 6-H), 1.37 (s, 3H, Me), 1.35 (s, 3H, Me).J1,2 = 5.8, J1,6 = 3.9, J2,3 = 5.8, J3,4 =2.7, J3,6 = ~2, J4,5 = 10.1 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CD3OD): δ = 131.8 (C-4*), 127.8 (C-5*), 110.2 (Cq), 77.3 (C-1’) 73.0 (C-2’). 71.4 (C-3’), 49.0 (C-6), 28.2, 26.4 (Me).- IR (PTFE): ν~ = 2920, 1566, 1372, 1244, 1207, 1153, 1137, 1063, 1038, 939, 865, 733, 643 cm-1.- MS (EI): m/z (%): [M-Me]+.- MS (ESI): m/z (%): 306 (20), 254 (42), 251 (33), 208 (100) [M+Na]+, 186 (34) [M+H]+.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 195 HRMS (EI) für (C8H12NO3+) [M-Me]+: C9H15NO3 (185.2) Ber.: 170.081719 Gef.: 170.081517 (1R,2R,3R,6R)-6-(Benzyloxycarbonyl)amino-2-O,3-Odiisopropyliden-cyclohex-4-en-1,2,3-triol 102 Zu einer gut durchmischten Lösung von 33 mg (0.178 mmol) 101 in gesättigter NaHCO3-Lösung (1 ml) und tBuOH (1 ml) werden bei Raumtemp. 38 µml (0.268 mmol) Z-Chlorid zugespritzt und die Reaktion für 2 h effektiv durchmischt. Die Reaktionslösung wird mit Wasser (5 ml) und CH2Cl2 (10 ml) verdünnt. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum eingedampft. Chromatographie des öligen Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethlacetat = 2/1) ergibt 38 mg 102 als farbloses Öl. Ausbeute: 38 mg (0.125 mmol) (70% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.35 (Cyclohexan/Ethylaetat = 1/1); KMnO4. OH O O H 2 1 N Z 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 196 1 Vorschriften zu Kapitel 4 H-NMR: Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 7.36-7.27 (m, 5H, Ar-H), 5.80 (ddd, 1H, 4-H*), 5.65 (d, 1H, 5-H*), 5.33 (d, 1H, NH), 5.08 (s, 2H, Z-CH2), 4.56 (m, 1H, 1-H’), 4.42 (d, 1H, 2H’), 4.26 (dd, 1H, 3’H), 4.14 (dd, 1H, 6-H’), 2.88 (s, 1H, OH), 1.39 (s, 3H, Me), 1.34 (s, 3H, Me).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 156.5 (C=O), 136.3 (Cq-Z), 128.6 (C-4*), 128.3 (C-5*), 128.2 (C-Z), 128.17 (C-Z), 127.6 (C-Z), 109.6 (Cq-Acetonid), 75.7 (C-1’), 71.1 (C-2’), 70.0 (C-3’), 67.2 (CH2-Z), 48.1 (C-6), 27.9, 26.2 (Me).- IR (PTFE): ν~ = 3415, 3345, 3040, 2987, 2929, 2892, 1706, 1524, 1454, 1380, 1323, 1207, 1150, 1129, 1051, 861, 738, 697 cm-1.m/z (%) (NH3): 337 (11) [M+NH4]+, 320 (32) [M+H]+, 262 (100) [M-tBu]+, MS (CI): 229 (22).C17H21NO5 (319.4) (1R,2R,3R,6R)-6-(tert-Butyloxycarbonyl)amino-2-O,3-Odiisopropyliden-cyclohex-4-en-1,2,3-triol 103 Aus 101: Die Durchführung erfolgt analog der Synthese von 102. Aus 100: Zu einer Lösung von 273 mg (0.88 mmol) 100 in abs. MeOH (10 ml) werden 51 mg (0.16 mmol) Cs2CO3 zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 5 h gerührt. Nach Zugabe von gesättigter NH4Cl-Lösung (4 ml) wird die Reaktion weitere 10 min gerührt und dann mit CH2Cl2 (30 ml) verdünnt. Ausgefallenes NH4Cl wird durch minimale Zugabe von Wasser in Lösung gebracht. Die Phasen werden separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 220 mg 103 als farblose Kristalle. Ausbeute: 220 mg (0.77 mmol) (88% d. Theorie), farblose Kristalle. an Kieselgel Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 197 Schmelzpunkt: 107°C Rf: 0.17 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. OH O O H 2 1 N Boc 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (500 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.81 (ddd, 1H, 4-H), 5.68 (d(d), 1H, 5-H), 4.97 (d, 1H, NH), 4.58 (ddd, 1H, 3-H), 4.36 (m (dddd), 1H, 6-H), 4.28 (dd, 1H, 2-H), 4.13 (ddd*, 1H, 1-H), 2.78 (d*, 1H, OH), 1.43 (s, 3H, 9H), 1.38 (s, 3H, Me), 1.34 (s, 3H, Me).J1,2 = 5.5, J1,6 = 5.5, J1,OH = 5.5, J2,3 = 5.5, J3,4 = 3.3, J3,6 = ~ 1, J4,5 = 10.5, J4,6 = ~ 3, J5,6 = ~ 3 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 156.2 (C=O), 128.7 (C-4*), 127.4 (C-5*), 109.6 (Cq-Acetonid), 80.2 (Cq-Boc), 75.8 (C-1’), 71.2 (C-2’), 70.5 (C-3’), 47.8 (C-6), 28.4 (tBu), 27.9, 26.2 (Me).- 198 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil ν~ = 3407, 3378, 2979, 2924, 2892, 1718, 1681, 1520, 1376, 1240, IR (PTFE): 1203*, 1154*, 1059, 1043, 947, 865, 643, 507* cm-1.m/z (%) (NH3): 286 (57) [M+H]+, 247 (100), 230 (36), 189 (22), 186 (47).- MS (CI): C14H23NO5 (285.3) 104 Ber.: C 58.93 H 8.12 N 4.91 Gef.: C 58.82 H 8.00 N 4.82 (1R,2R,3R,6R)-6-(Ethyloxycarbonyl)amino-2-O,3-Odiisopropyliden-cyclohex-4-en-1,2,3-triol Synthese ausgehend von 98: 1.35 g (6.4 mmol) 98 werden in einer gesättigten, wäßrigen Ba(OH)2-Lösung gelöst und unter Luftausschluß für 9 h auf 60°C erwärmt. Die Reaktionslösung wird durch Zugabe von 2N H2SO4 auf pH 7 gebracht und ausgefallenes BaSO4 durch Zentrifugation abgetrennt. Der BaSO4-Niederschalg wird durch Aufschlämmen mit Wasser und Zentrifugation Produkt-frei gewaschen. Die vereinigten wäßrigen Phasen werden im HV auf circa 15 ml eingeengt, mit tBuOH (15 ml) und mit gesättigter NaHCO3 (5 ml) versetzt. 0.73 ml (7.7 mmol) (1.2 Äquiv.) ClCO2Et werden bei Raumtemp. zugetropft und die Reaktion weitere 2 h gerührt. Die Reaktionslösung wird mit CH2Cl2 (50 ml) verdünnt und ausgefallenes, anorganisches Material durch Zugabe einer minimalen Menge Wasser in Lösung gebracht. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x30 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 1.39 g 104 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 1.39 g (5.4 mmol) (85% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 130°C Rf: 0.24 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. Experimenteller Teil 199 OH O O Vorschriften zu Kapitel 4 H 2 1 N CO2Et 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.79 (ddd, 1H, 4-H*, J = 2.7, 2.7, 10.1 Hz), 5.64 (d, 1H, 5-H*, J = 10.1 Hz), 5.30 (d, 1H, NH, J = 7.0 Hz), 4.57 (m, 1H, 1-H’), 4.37 (m, 1H, 2-H’), 4.27 (dd, 1H, 3-H’, J = 5.2, 5.2), 4.17-4.03 (m, 3H, 6-H’, CH2CH3), 3.25 (bs, 1H, OH), 1.37 (s, 3H, Me), 1.33 (s, 3H, Me), 1.21 (t, 3H, CH2CH3).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 156.8 (C=O), 128.4 (C-4*), 127.5 (C-5*), 109.6 (Cq-Acetonid), 75.7 (C-1’), 71.1 (C-2’), 69.9 (C-3’), 61.3 (OCH2CH3), 48.0 (C-6), 27.9, 26.2 (Me), 14.6 (OCH2CH3).- IR (KBr): -1 ν~ = 3300, 1678, 1530, 1198, 1151, 1134, 936860, 785, 720, 627 cm .- MS (EI): m/z (%): 242 (16) [M-Me]+, 170 (28), 157 (100).- C12H19NO5 (257.3) HRMS (EI) für (C11H16NO5+) [M-Me]+: Ber.: 242.102849 Gef.: 242.102938 200 Vorschriften zu Kapitel 4 C12H19NO5 (257.3) Experimenteller Teil Ber.: C 56.02 H 7.44 N 5.44 Gef.: C 56.26 H 7.27 N 5.43 (1R,2R,3R,6R)-6-(Ethyloxycarbonyl)amino-2-O,3-Odiisopropyliden-1-O-[(tert-butyl)dimethylsilyl]-cyclohex4-en-1,2,3-triol 105 Zu einer Lösung von 540 mg (2.10 mmol) 104 und 572 mg (8.41 mmol) Imidazol in abs. DMF (10 ml) werden unter Argon-Schutzgas 633 mg (4.20 mmol) TBS-Cl zugegeben. Die Reaktion wird für 4 d bei Raumtemp. gerührt. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im HV abkondensiert. Der Rückstand wird mit CH2Cl2 (20 ml) aufgenommen und mit Wasser (5 ml) gewaschen und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (10 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohprodukte an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 747 mg 105 als farbloses Öl. Ausbeute: 747 mg (2.01 mmol) (96% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.69 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. O O 7.5 7.0 OTBS H 2 1 N CO2Et 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 4 201 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.69 (ddd, 1H, 4-H’, J = 1.2, 2.1, 10.4 Hz), 5.49 (dddd, 1H, 5-H’, J = ~1, ~1, ~2, 10.4 Hz), 4.85 (d, 1H, NH, J = 9.2 Hz), 4.49 (m, 1H, 3-H), 4.41 (d, 1H, 6-H, J = 7.9 Hz), 4.20 (ddd, 1H, 1-H*, J = 1.2, 4.6, 7.9 Hz), 4.16 (dd, 1H, 2-H*, J = 1.2, 4.9 Hz), 4.10 (q, 2H, OCH2CH3), 1.34 (s, 3H, Me), 1.33 (s, 3H, Me), 1.12 (t, 3H, OCH2CH3), 0.84 (s, 9H, SitBu), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 156.0 (C=O), 128.0 (C-4*), 127.4 (C-5*), 109.6 (Cq-Acetonid), 75.8 (C-1’), 71.5 (C-2’), 70.1 (C-3’), 60.9 (OCH2CH3’), 47.6 (C-6), 28.0, 26.7 (Me), 25.7 (SiC(CH3)), 18.0 (SiC(CH3)), 14.7 (OCH2CH3), -4.6, -5.0 (SiMe).- ν~ = 2992, 2940, 2881, 2864, 1740, 1704, 1507, 1244*, 1157*, 1058, IR (PTFE): 843, 790, 645, 557, 505* cm-1.m/z (%): 356 (8) [M-Me]+, 314 (86) [M-tBu]+, 215 (100), 167 (35), 146 MS (EI): (40).C18H33NO5Si (371.5) HRMS (EI) für (C17H30NO5Si+) [M-Me]+: Ber.: 106 356.189328 Gef.: 356.189389 (1R,2R,3R,6R)-6-(Ethyloxycarbonyl)amino-2-O,3-Odiisopropyliden-1-O-[(methoxy)methyl]-cyclohex-4-en1,2,3-triol 205 mg (0.80 mmol) 105 werden in abs. CH2Cl2 (10 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Unter Argon-Schutzgas werden 0.41 ml (2.33 mmol) Hünig Base und 0.18 ml (1.55 mmol) MOM-Chlorid zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen und rührt weitere 3 d bei Raumtemp. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV entfernt. Chromatographie des öligen Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1 → 1/1) ergibt 200 mg 106 als farbloses Öl. 202 Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil Ausbeute: 200 mg (0.66 mmol) (83% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.35 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. O O 7.5 7.0 6.5 OMOM H 2 1 N CO2Et 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 5.80 (dddd, 1H, 4-H*, J = 0.9, 2.4, 3.4, 10.1 Hz), 5.67 (d, 1H, 5-H*, J = 10.1), 5.17 (d, 1H, NH, J = 7.9 Hz), 4.73 (s, 2H, OCH2O), 4.62-4.50 (m, 2H, 1-H’, 2-H’), 4.41 (dd, 1H, 3-H’, J = 5.2, 5.2 Hz), 4.14 (q, 2H, OCH2CH3), 4.10 (ddd, 1H, 6-H’, J = 0.9, 4.0, 4.0 Hz), 3.40 (s, 3H, OMe), 1.41 (s, 3H, Me), 1.38 (s, 3H, Me), 1.26 (t, 3H, OCH2CH3).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 156.2 (C=O), 128.9 (C-4*), 127.3 (C-5*), 109.6 (Cq-Acetonid), 97.2 (OCH2O), 76.6 (C-1’), 74.0 (C-2’), 71.4 (C-3’), 61.0 (OCH2CH3), 55.9 (OMe), 46.4 (C-2), 27.9, 26.5 (Me), 14.6 (OCH2CH3).- IR (PTFE): ν~ = 3337, 2991, 2937, 2900, 1722, 1524, 1380, 1207, 1154, 1067, 1034, 927, 865, 779, 643, 511 cm-1.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 203 MS (EI): m/z (%): 286 (5) [M-Me]+, 201 (9), 157 (25), 145 (32).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 302 (20) [M+H]+, 270 (5), 244 (100), 212 (18).- C14H23NO6 (301.3) (1R,2R,3R,6R)-6-Amino -2-O,3-Obis[(tertbutyl)dimethylsilyl]-1-O,6-carbonyl-6-N(tertbutyloxy)carbonyl-cyclohex-4-en-1,2,3-triol 107 Zu einer Lösung von 23 mg (0.058 mmol) 97 und 2 mg DMAP in abs. Et3N (1 ml) werden unter Argon-Schutzgas 16 mg (0.075 mmol) Boc2O zugegeben und die Reaktion für 9 h bei Raumtemp. gerührt. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im HV abkondensiert und der Rückstand an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) chromatographiert. Man erhält 29 mg (0.058 mmol) (100%) 107 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 29 mg (0.058 mmol) (100% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 82°C Rf: 0.43 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); KMnO4. TBSO 2 1 TBSO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 O O N Boc 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 204 1 Vorschriften zu Kapitel 4 H-NMR: Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.86 (m, 1H, 4-H*), 5.78 (m, 1H, 5-H*), 4.65 (ddd, 1H, 1-H), 4.56 (ddd, 1H, 6-H), 4.30 (m, 1H, 2-H’), 4.11 (dd, 1H, 3-H’), 1.53 (s, 9H, t BuBoc), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.84 (s, 9H, SitBu), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe).J1,2 = ~3, J1,6 = 7.3, J2,3 = ~3, J4,5 = 10.4, J5,6 = 4.9, J6,x = 0.9 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 150.1, 148.1 (C=O), 132.1 (C-4*), 121.3 (C-5*), 82.8 (Cq-Boc), 72.7 (C-1’), 69.3 (C-2’), 65.2 (C-3’), 51.5 (C-6), 26.7 (tBuBoc), 24.7, 24.4 (SiC(CH3)), 17.0, 16.8 (SiC(CH3)), -5.7, -5.8, -6.0, -6.2 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2962, 2929, 2884, 2855, 1829, 1809, 1730, 1475, 1364, 1327, 1257, 1207, 1145*, 1100, 1038, 927, 832, 779, 499* cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 522 (100) [M+Na]+, 444 (27), 268 (32).- C24H45NO6Si2 (499.8) 110 Ber.: C 57.68 H 9.08 N 2.80 Gef.: C 57.50 H 9.15 N 2.85 (1R,2R,3R,6R)-6-(Benzyloxy)carbonylamino-1-O,6-Ncarbonyl-2-O,3-O-diisopropyliden-cyclohex-4-en-1,2,3triol Zu einer Lösung von 230 mg (0.75 mmol) 83 in 2,2-Dimethoxypropan (6 ml) und abs Aceton (2 ml) werden 10 mg PpTos zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 4 h gerührt. Nach vollständigem Umsatz wird gesättigte NaHCO3-Lösung (5 ml) und CH2Cl2 (20 ml) zugegeben und anschließend die Phasen separiert. Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (3x20 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und im Vakuum eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 140 mg 110 als farblose Kristalle. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 4 205 Ausbeute: 140 mg (0.41 mmol) (54% d. Theorie), farblose Kristalle. Schmelzpunkt: 85°C Rf: 0.21 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); UV, KMnO4. O O 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 O O 2 1 2.0 N 1.5 Z 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 7.47-7.35 (m, 5H, ArZ), 5.91 (dddd, 1H, 5-H), 5.83 (dddd, 1H, 4-H), 5.33 (dd, 2H, Z-CH2), 4.94 (ddd, 1H, 1-H), 4.75 (dddd, 1H, 6-H), 4.58 (m, 2H, 2-H, 3-H), 1.38 (s, 3H, Me), 1.36 (s, 3H, Me).J1,2 = 1.2, J1,5 = 1.2, J1,6 = 7, J3,4 = 1.2, J3,5 = 1.2, J3,6 = 1.2, J4,5 = 10.7, J4,6 = 1.2, J5,6 = 2.4, 2JZ-CH2 = 12.2 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 150.5, 150.1 (C=O), 134.7 (Cq-Z), 129.8 (CZ*), 128.7 (CZ*, C-4*), 128.4 (C-5*), 121.0 (CZ*), 110.2 (Cq-Acetonid), 70.7 (C-1’), 70.5 (C-2’), 69.0 (C-3’), 68.9 (Z-CH2’), 50.9 (C-6), 27.8, 26.6 (Me).- 206 IR (KBr): Vorschriften zu Kapitel 4 Experimenteller Teil ν~ = 3077, 3040, 2987, 2937, 2896, 1816, 1739, 1590, 1504, 1475, 1397, 1323, 1236, 1207, 2208, 1055, 952, 886, 865, 783, 758 cm-1.- MS (EI): m/z (%): 345 (19) [M]+, 330 (9) [M-Me]+, 212 (4), 196 (9), 107 (17), 91 (100).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 363 (84) [M+NH4]+, 302 (9), 229 (30), 108 (100) [BnO+H]+.- C18H19NO6 (345.4) HRMS für (C18H19NO6)+ [M]+: Ber.: 345.121239 Gef.: 345.121171 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 207 Vorschriften zu Kapitel 5 115 Methyl (2S,3S,4R)-6-O-acetyl-5-(acetylamino)-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]-4-O,5-N-carbonyl-2,3,4,6tetrahydroxy-(Z)-hex-5-enoat 116 (3S,4R,5S,6S)-3-(Acetylamino)-3-N,4-O-carbonyl-7methoxy-5,6- bis[tert-butyl(dimethyl)silyloxy]-4-hydroxyoxepan-2-on Aus isoliertem 126: Eine Lösung von 42 mg (0.087 mmol) 126 in abs. CH2Cl2 (10 ml) wird auf –50°C gekühlt und eine Lösung von 3 mg DMAP in Ac2O (0.5 ml) und Et3N (0.5 ml) langsam zugetropft. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen und entfernt die flüchtigen Bestandteile im Vakuum. Chromatographie des öligen Rückstandes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1 → 4/1) ergibt 10 mg 115 und 26 mg 116, beide als farblose Feststoffe. Analytik zu 115: Ausbeute: 10 mg (0.018 mmol) (21% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 85°C Rf: 0.38 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/4); KMnO4, 2,4-DNP, Anisaldehyd. 208 Vorschriften zu Kapitel 5 TBSO O O N TBSO 1 MeO 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 6.0 6 O 5.5 Experimenteller Teil 5.0 Ac OAc 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, C6D6, C6D5H = 7.15): δ = 8.66 (d, 1H, 6-H), 5.54 (dd, 1H, 4-H), 4.44 (dd, 1H, 3-H), 4.43 (d, 1H, 2-H), 3.33 (s, 3H, OMe), 2.37 (s, 3H, NAc), 1.57 (s, 3H, OAc), 0.94 (s, 9H, SitBu), 0.82 (s, 9H, SitBu), 0.09 (s, 3H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.01 (s, 3H, SiMe), -0.02 (s, 3H, SiMe).J2,3 = 8.5, J3,4 = 0.9, J4,6 = 2.5 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): APT- und GATED-Messungen δ = 171.9, 169.3 (C=OAc*), 166.7 (C=OMethylester*), 152.9 (C=OCarbamat*), 124.7 (C-6, dd, J = 4, 207 Hz), 123.2 (C-5, qua.), 75.1 (C-2*), 73.1 (C-3*), 72.6 (C-4*), 52.1 (OMe), 25.6, 25.6 (SiC(CH3)), 25.0 (NAc), 20.5 (OAc), 18.1, 17.9 (SiC(CH3)), -4.5, -5.0, -5.1, -5.4 (SiMe).- IR (KBr): ν~ = 3152, 2958, 2937, 2880, 2863, 1813, 1780, 1747, 1718, 1479, 1389, 1347, 1261, 1199, 1043, 993, 927, 841, 795, 606 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 546 (19) [M+H]+, 504 (16), 488 (9), 444 (13), 328 (37), 312 (40).- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 209 m/z (%): 584 (100) [M+K]+, 568 (70) [M+Na]+, 563 (18).- MS (ESI): C24H43NO9Si2 (545.8) Analytik zu 116: Ausbeute: 26 mg (0.052 mmol) (60% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 60°C Rf: 0.30 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/4); KMnO4, 2,4-DNP, Anisaldehyd. TBSO O O N TBSO 7 MeO 7.5 7.0 6.5 6.0 Ac 2 O 1 5.5 O 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.12 (d, 1H, 3-H*, J = 8.5 Hz), 5.04 (d, 1H, 7-H*, J = 4.9 Hz), 4.72 (dd, 1H, 4-H*, J = 8.5, 8.5 Hz), 3.99 (dd, 1H, 5-H‘, J = 2.4, 9.2 Hz), 3.83 (dd, 6H‘, J = 3.1, 5.0 Hz), 3.55 (s, 3H, OMe), 2.58 (s, 3H, NAc), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.11 (s, 6H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe).- 210 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.0, 164.2 (C=O), 151.6 (C=OCarbamat), 107.0 (C-7), 77.5 (C-4*), 73.7 (C-5*), 71.7 (C-6*), 58.0 (OMe’), 56.2 (C-3’), 26.0, 25.8 (SiC(CH3)), 23.2 (NAc), 18.3, 18.2 (SiC(CH3)), -4.2, -4.7, -4.8, -4.8 (SiMe).- MS (EI): m/z (%): 488 (9) [M-Me]+, 446 (24), 404 (37).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 546 (12), 504 (100) [M+H]+, 472 (25), 443 (42), 372 (43).- MS (ESI): m/z (%): 1029 (65) [2xM+Na]+, 783 (100), 584 (34), 568 (68), 542 (55) [M+K]+, 526 (34) [M+Na]+, 504 (66) [M+H]+.- C22H41NO8Si2 (503.7) 126 (3R,4S,5R,6S,7S)-4-Amino-6,7-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-N,5-O-carbonyl-3,5-dihydroxy8-methoxy-1,2-dioxocan 70 mg (0.249 mmol) 97 werden in CH2Cl2/MeOH (50/10 ml) gelöst und nach Zusatz von 20 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. Man läßt die Reaktion auf –10°C erwärmen. Nach Filtration wird mit Wasser (5 ml) gewaschen. Die organische Phase wird über Na2SO4 getrocknet, filtriert und bei 20°C im Vakuum eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 70 mg C-8-epimeres 126 als farbloses Öl, welches bei Lagerung bei –20°C kristallisiert. Ausbeute: 70 mg (0.479 mmol) (59% d. Theorie). Rf: 0.42 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 O TBSO O NH TBSO 7 3 O O 1 2 MeO 7.5 7.0 6.5 211 6.0 5.5 5.0 OH 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 4-HB 8-HB 4-HA NH 8-HA 7-HB NH 7-HA 5-HA 5-HB OH OH 5.68 5.05 4.75 4.71 6-H B 4.62 3-H A 6-H A 4.18 4.40 3-H B 4.09 3.93 ppm ppm 212 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (500 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): Signale für C-6-Kette von 126: δ = 5.08 (d, 5-H), 4.75 (d, 4-H), 4.72 (dd, 7-H), 4.40 (d, 8-H), 4.18 (dd, 6-H), 3.91 (s, 6-H).J3,4 = 0.9, J5,6 = 7.5, J6,7 = 5.6, J7,8 = 9.0 Hz.Signale für C-6-Kette von 126 (C-8-Epimer): δ = 5.02 (dd, 5-H), 4.70 (d, 8-H), 4.62 (dd, 7-H), 4.40 (dd, 4-H), 4.09 (dd, 6-H), 3.93 (d, 3-H).J3,4 = 1.9, J4,5 = 2.4, J5,6 = 7.6, J6,7 = 5.4, J7,8 = 9.1 Hz.TBS-Signale: 0.91-0.85 (SitBu), 0.15-0.0 (SiMe2).- Die Signalzuordnung basiert auf den markanten Tieffeldverschiebung der O-Carbamatsubstituierten C-5-Protonen und eines 1H-1H-COSY-Experimentes. 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 158.8, 158.6 (C=O), 107.9, 106.9 (C-1), 98.8, 98.2 (C-6), 81.5, 81.4 (C-2’), 79.6, 79.2 (C-3’), 70.6, 69.3 (C-4’), 57.4 (C-5), 56.73, 56.69 (OMe), 55.78 (C-5), 26.0, 25.9, 25.8 (SiC(CH3)), 18.2, 18.1 (SiC(CH3)), -4.4, -4.6, -4.7, -5.1 (SiMe2).- IR (KBr): ν~ = 3380, 2966, 2937, 2900, 2863, 1755, 1479, 1388, 1257, 1220, 1080, 1014, 874, 841, 779, 668 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 518 (100) [M+K]+, 502 (61) [M+Na]+, 480 (13) [M+H]+.- C20H41NO8Si2 (479.7) C20H41NO8Si2 (479.7) Ber.: C 52.46 H 8.20 N 2.78 Gef.: C 51.86 H 8.49 N 2.74 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 213 (2S,3S,4R,5R)-5-Amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-1-hydroperoxy1-methoxy-hexan-4,6-diol 121 31 mg (0.078 mmol) 97 werden in CH2Cl2/MeOH (30/6 ml) gelöst und nach Zusatz von 10 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. Bei –78°C werden zur gut gerührten Reaktion 7.4 mg (0.194 mmol) NaBH4 zugegeben. Man läßt die Reaktion auf –20°C erwärmen und spritzt dann 0.2 M pH7-Puffer (10 ml) zu. Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x20 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und bei 20°C im Vakuum eingedampft. Chromatographie des farblosen, kristallinen Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 19 mg C-1-epimeres 121 und 13 mg 122 als farblose Feststoffe. Ausbeute: 19 mg (0.039 mmol) (50% d. Theorie), farbloser Feststoff. Rf: 0.28 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); Anisaldehyd (grau). TBSO O O NH TBSO 1 MeO 9.0 OOH 8.0 OH 7.0 6.0 5.0 (ppm) 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 214 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.43 (s, OOH), 9.02 (s, OOH), 6.47 (s, NH), 4.85 (dd, 4-Ha*, J = 6.7, 9.7 Hz), 4.81 (s, 1-Ha#), 4.78 (s, 1-Hb#), 4.72 (dd, 4-Hb*, J = 6.4, 9.8 Hz), 4.18 (dd, 5-Ha‘, J = 1.9, 9.8 Hz), 4.16 (d, 5-Hb‘,J = 9.8 Hz), 3.84-3.62 (m, 2Ha+, 3-Ha+, 6ab-Ha+, 2-Hb+, 3-Hb+, 6ab-Hb+), 3.54 (s, OMe), 3.52 (s, OMe), 2.68 (s, OH), 0.88 (SitBu), 0.87 (SitBu), 0.12 bis 0.06 (SiMe2).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3) Teilzuordnung durch APT-Messung: δ = 158.9 (C=O), 107.1, 106.6 (C-1), 79.4, 78.9 (C-4), 73.5, 73.1 (C-2’), 71.3, 71.1 (C-3’), 60.0, 59.9 (C-6), 56.2 (OMe), 54.6 (C-5), 24.7, 24.6 (SiC(CH3)), 17.3, 17., 17.0 (SiC(CH3)), -5.7 bis -6.0 (SiMe2).- IR (KBr): -1 ν~ = 3288, 2836, 2849, 1737, 1266, 1199, 1144, 1100, 839, 780 cm .- MS (ESI): m/z (%): 520 (100) [M+K]+, 504 (82) [M+Na]+, 486 (28), 474, (66), 458 (78), 443 (46), 426 (56), 416 (77), 386 (65).- C20H43NO8Si (481.3) 122 (3R,4R,5S,6S)-3-Amino-5,6-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-3-N,4-O-carbonyl-4,7dihydroxyoxepan Synthese ausgehend von 97: 854 mg (2.14 mmol) 97 werden in CH2Cl2/MeOH (100/20 ml) gelöst und nach Zusatz von 50 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. Bei –78°C werden zur gut gerührten Reaktionslösung 203 mg (5.35 mmol) NaBH4 portionsweise zugegeben. Man läßt die Reaktion auf –20°C erwärmen und spritzt dann 0.2 M pH7-Puffer (20 ml) zu. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x50 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet und bei 20°C im Vakuum eingedampft. Das Rohmaterial wird in abs. Et3N (50 ml) gelöst und über Nacht bei 4°C belassen, wobei es zur Kristallbildung (Et3N-Oxid) kommt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 215 abkondensiert und das ölige Rohprodukt über Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) filtriert. Man erhält 883 mg 122 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 883 mg (2.04 mmol) (95% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 178-180°C Rf: 0.31 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); Anisaldehyd (braun). TBSO NH TBSO O 1 HO 7.5 7.0 6.5 O O 6.0 5.5 2 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (500 MHz, DMSO-D6, DMSO-D5H1 = 2.49): δ = 7.59 (bs, 1H, NH), 6.71 (d, 1H, 7-H), 4.73 (dd, 1H, 6-H), 4.46 (dd, 1H, 4-H), 4.32 (d, 1H, 3-H), 3.77-3.67 (m, 3H, 5-H, 2a-H, 2b-H), 3.13 (d, 1H, OH), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.09 (s, 3H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.03 (s, 3H, SiMe).J2a,2b = 11.0, J3,4 = 7.6, J4,5 = 7.6, J5,6 = 3.4, J6,7 = 4.4 Hz.- 216 13 Vorschriften zu Kapitel 5 C-NMR: Experimenteller Teil (125.8 MHz, CDCl3) Teilzuordnung durch APT-Messung: δ = 158.7 (C=O), 94.2 (C-7), 82.5 (C-5’), 78.5 (C-6’), 70.8 (C-4), 60.1 (C-2), 52.6 (C-5), 25.9, 25.8 (SiC(CH3)), 18.2, 18.1 (SiC(CH3)3), -4.5, -4.6, -5.1 (SiMe2).- ν~ = 3333, 2962, 2933, 2863, 2900, 1743, 1471, 1405, 1261, 1117, 1030, IR (KBr): 890, 832, 779, 746, 676, 622 cm-1.m/z (%) (Isobutan): 434 (100) [M+H]+, 416 (34) [M+H-H2O]+, 376 (18) MS (ESI): [M+H-tBu]+, 267 (26).C19H39NO6Si2 (433.7) Ber.: C 52.62 H 9.06 N 3.23 Gef.: C 51.82 H 8.94 N 2.91 123 Methyl (2S,3S,4R,5R)-6-O-acetyl-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4,6dihydroxyhexanoat 123 Methyl (2S,3S,4R,5R)-6-O-acetyl-5-(acetylamino)-2,3bis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4,6dihydroxyhexanoat 28 mg (0.063 mmol) 121 werden in abs. CH2Cl2 (5 ml) auf 0°C gekühlt und eine ebenfalls auf 0°C gekühlte Lösung Ac2O/Et3N (1/1 ml) zugetropft. Die Reaktion wird bei 0°C für 4 h gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum abkondensiert und der ölige Rückstand an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) chromatographiert. Man erhält 20 mg 123 und 5 mg 124. Analytik für 123: Ausbeute: 20 mg (0.039 mmol) (63% d. Theorie). Rf: 0.33 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 217 O TBSO O NH TBSO 1 MeO 7.5 1 H-NMR: 7.0 6.5 OAc O 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.20 (bs, 1H, NH), 4.60 (dd, 1H, 4-H), 4.38 (dd, 1H, 6a-H), 4.17 (dd, 1H, 3-H), 4.08 (d, 1H, 2-H), 3.94 (dd, 1H, 6b-H), 3.86 (ddd, 1H, 5-H), 3.73 (s, 3H, OMe), 2.09 (s, 3H, OAc), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.85 (s, 9H, SitBu), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.05 (3*s, 9H, SiMe).J2,3 = 4.9, J3,4 = 9.5, J4,5 = 6.6, J5,6a = 6.6, J5,6b = 2.1, J6a,6b = 11.3 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 171.3 (C=OAc’), 170.6 (C=OMe’), 158.0 (C=OCarbamat), 79.4 (C-2*), 75.8 (C-3*), 72.9 (C-4*), 62.9 (C-6), 53.8 (OMe), 52.1 (C-5), 25.7, 25.7 (SiC(CH3)), 20.7 (OAc), 18.2 (SiC(CH3)), -4.4, -4.8, -5.0, -5.3 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2954, 2925, 2896, 2855, 1772, 1751, 1467, 1368, 1253, 1207, 1154, 1104, 1055, 849, 787, 639, 503 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 506 (100) [M+H]+.- C22H43NO8Si2 (505.8) 218 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil Analytik für 124: Ausbeute: 5 mg (0.009 mmol) (15% d. Theorie). Rf: 0.73 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. O TBSO O N TBSO Ac 1 MeO 7.5 7.0 6.5 OAc O 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.81 (dd, 1H, 6a-H), 4.70 (ddd, 1H, 5-H), 4.59 (dd, 1H, 4-H), 4.38 (dd, 1H, 3-H), 4.16 (d, 1H, 2-H), 4.07 (dd, 1H, 6b-H), 3.73 (s, 3H, OMe), 2.47 (s, 3H, NAc), 2.05 (s, 3H, OAc), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.13 (s, 3H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe), 0.05 (s, 3H, SiMe).J2,3 = 4.0, J3,4 = 9.8, J4,5 = 6.7, J5,6a = 2.2, J5,6b = 2.2, J6a,6b = 12.5 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 171.1, 170.1 (C=OAc*), 169.8 (C=OMe*), 152.6(C=OCarbamat), 78.1 (C-2’), 75.8 (C-3’), 73.1 (C-4’), 60.4 (C-6), 54.9 (OMe), 52.1 (C-5), 25.7, 25.7 (SiC(CH3)), 23.4 (NAc), 20.6 (OAc), 18.2 (SiC(CH3)3), -4.4, -4.8, -5.0, -5.3 (SiMe).- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 219 m/z (%) (Isobutan): 548 (100) [M+H]+.- MS (CI): C24H45NO9Si2 (547.8) 131 (2S,3S,4R,5S,6S,7R)-3-Amino-5,6-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-3-N,4-O-carbonyl-2,4-dihydroxy7-methoxyoxepan Synthese ausgehend von 97: 26 mg (0.065 mmol) 97 werden in CH2Cl2/MeOH (20/4 ml) gelöst und nach Zusatz von 10 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. Bei –78°C werden 2 ml Me2S zugespritzt. Man läßt die Reaktionslösung auf Raumtemp. kommen und wäscht sie mit Wasser (5 ml). Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (3x10 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 13 mg (0.028 mmol) (43%) 131 als farbloser Feststoff und 16 mg Anomerengemisch 131Anom. Ausbeute: 13 mg (0.028 mmol) (43% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 163°C Rf: 0.30 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4, 2,4-DNP, Anisaldehyd. 220 Vorschriften zu Kapitel 5 TBSO O O NH TBSO H H 2 3.5 Hz MeO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 Experimenteller Teil O 1 4.0 H H 8.5 Hz OH 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.72 (s, 1H, NH), 4.99 (dd, 1H, 2-H), 4.69 (dd, 1H, 4-H), 4.45 (d, 1H, 7-H), 4.39 (d, 1H, OH), 4.19 (d, 1H, 5-H), 3.80 (d, 1H, 6-H), 3.73 (dd, 1H, 3-H), 3.45 (s, 3H, OMe), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.12 (s, 3H, SiMe), 0.11 (s, 3H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe).J2,OH = 3.9, J2,3 = 8.5, J3,4 = 8.5, J4,5 = 8.5, J5,6 = 3.1 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 158.8 (C=O), 100.3 (C-2’), 87.9 (C-7’), 80.2 (C-3*), 77.8 (C-4*), 71.3 (C-5*), 57.5 (OMe), 56.2 (C-3), 26.0, 25.7 (SiC(CH3)), 18.2, 18.1 (SiC(CH3)), -4.5, -4.5, -4.6, -5.0 (SiMe).- IR (KBr): ν~ = 3362, 2966, 2929, 2859, 2904, 1767, 1475, 1396, 1269, 1125, 1104, 1043, 894, 779, 841 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 949 (23) [2xM+Na]+, 502 (26) [M+K]+, 486 (32) [M+Na]+, 464 (100) [M, M+H]+.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 C20H41NO7Si2 (463.7) 221 Ber.: C 51.80 H 8.91 N 3.01 Gef.: C 51.36 H 9.38 N 2.72 Analytik für Anomerengemisch 131Anom: 1 H-NMR (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.42) ESI-MS 464 502 949 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) MS (ESI): m/z (%): 949 (41) [2xM+Na]+, 502 (48) [M+K]+, 486 (41) [M+Na]+, 464 (100) [M, M+H]+.- 134 Triethylammonium (2S,3S,4R,5S)-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4-hydroxy-6oxohexanoat 135 Triethylammonium (2S,3S,4R,5R)-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4-hydroxy-6oxohexanoat NMR-Versuch: 15 mg (0.031 mmol) 126 werden in abs. Et3N (1 ml) gelöst und für 12 h bei 4°C belassen. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Der Rückstand wird in CDCl3 zur Analytik aufgenommen. Die NMR-Probe wird bei Raumtemp. temperiert und die Äquilibrierung von 134 und 135 1H-spektroskopisch verfolgt. 222 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil Analytik zu 134: TBSO O O NH TBSO Et3NH+ O 1 O 10.0 9.0 6 8.0 O 7.0 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.59 (dd, 1H, 6-H), 5.55 (bs, 1H, NH), 4.62 (dd, 1H, 3-H), 4.42 (dd, 1H, 5-H), 4.22 (ddd, 1H, 4-H), 4.03 (d, 1H, 2-H), 2.94 (q, 6H, NCH2CH3), 1.20 (t, 9H, NCH2CH3), 0.90 und 0.85 je (s, 9H, SitBu), 0.10, 0.09, 0.08 und 0.07 je (s, 3H, SiMe).J2,3 = 7.2, J3,4 = 8.9, J4,5 = 1.5, J4,6 = 1.2, J5,6 = 1.5 Hz.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 223 Analytik zu 135 aus Äquilibrierungsgemisch: O TBSO NH TBSO 6 Et 3NH+ O 1 O O 1 H-NMR: 9.0 8.0 7.0 6.0 O NH TBSO Et 3NH+ O 1 O 134 10.0 O TBSO O 6 O 135 5.0 (ppm) 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24) Daten für 135: δ = 9.67 (d, 1H, 6-H), 5.50 (bs, 1H, NH), 4.78 (dd, 1H, 3-H), 4.62 (m, 1H, 5-H), 4.37 (dd, 1H, 4-H), 4.02 (d, 1H, 2-H), 2.95 (q, 6H, NCH2CH3), 1.21 (t, 9H, NCH2CH3), 0.90-0.85 (SitBu), 0.11-0.07 (SiMe).J2,3 = 7.9, J3,4 = 7.0, J4,5 = 2.8, J5,6 = 0.6 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3) Daten für 134 und 135: δ = 205.3, 204.4 (C-6), 173.8, 173.3 (C-1), 160.3, 159.9 (C=OCarbamat), 79.94, 79.92 (C-2*), 78.10, 78.06 (C-3*), 76.2, 73.6 (C-4*), 58.6, 58.2 (C-5), 45.3 (NCH2CH3), 26.0 bis 25.8 (SiC(CH3)), 18.4 bis 18.2 (SiC(CH3)), 9.0 (NCH2CH3), -4.1 bis –4.9 (SiMe) .- IR (KBr): ν~ = 2962, 2937, 2867, 1772, 1734, 1619, 1479, 1393, 12651203, 1158, 1014, 985, 841, 779, 692, 511 cm-1.- C25H52N2O7Si2 (548.9) Ber.: C 54.70 H 9.55 N 5.10 Gef.: C 54.38 H 8.87 N 5.27 224 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil 137 Methyl (2S,3R,4R,5S)-5-(acetylamino)-6-(acetyloxy)-4-O,5N-carbonyl-3-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxytetrahydro-2Hpyran-2-carboxylat 138 Methyl (2S)-2-[(2S,3R,4S)-4-(acetylamino)-5-(acetyloxy)-3O,4-N-carbonyl-tetrahydrofuran]-2-[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxyethanoat 15 mg (0.053 mmol) 95/96–Gemisch werden in CH2Cl2/MeOH (20/4 ml) gelöst und nach Zusatz von 5 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. Man läßt die Reaktionslösung auf –10°C erwärmen und tropft dann eine auf 0°C gekühlte Lösung Ac2O/Et3N (1/1 ml) zu. Die Reaktion wird für 2 h bei 0°C gerührt und dann in Wasser (5 ml) gegossen. Die Phasen werden separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 7 mg Anomerengemisch 137 und 9 mg 138 als farblose Feststoffe. Analytik für 137: Ausbeute: 7 mg (0.016 mmol) (31% d. Theorie). Rf: 0.41 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 TBSO O MeO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 225 O O N 2 Ac 6 O 1 OAc 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 (ppm) 4.70 4.60 1.5 1.0 0.5 0.0 226 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 6.57 (d, 1H, 6-Ha), 6.45 (d, 1H, 6-Hb), 4.71 (dd, 1H, 5-Hb), 4.65 (dd, 1H, 3-Hb), 4.61 (dd, 1H, 4-Ha), 4.58 (dd, 1H, 4-Hb), 4.41 (dd, 1H, 5-Ha), 4.25 (d, 1H, 2-Ha), 4.17 (d, 1H, 2-Hb), 4.16 (dd, 1H, 3-Ha), 3.77 (s, 3H, OMea), 3.33 (s, 3H, OMeb), 2.53 (s, 3H, NAca), 2.49 (s, 3H, NAcb), 2.13 (s, 3H, OAca), 2.10 (s, 3H, OAcb), 0.87 (s, 9H, SitBua), 0.85 (s, 9H, SitBub), 0.16 (s, 3H, SiMeb), 0.16 (s, 3H, SiMea), 0.08 (s, 3H, SiMea), 0.06 (s, 3H, SiMeb).a-Kopplungen: J2,3 = 7.3, J3,4 = 5.6, J4,5 = 8.4, J5,6 = 0.8 Hz.b-Kopplungen: J2,3 = 8.5, J3,4 = 6.6, J4,5 = 9.2, J5,6 = 3.4 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 171.5, 170.0, 169.6, 168.6, 168.0 (C=O), 152.5, 152.4 (C=OCarbamat), 88.4 (Ca-6*), 86.7 (Cb-6*), 75.5 (Ca-2’), 75.0 (Cb-2’), 74.8 (Ca-3’), 71.8 (Cb-3*), 69.0 (Ca-4’), 68.7 (Cb-4’), 55.8 (OMea’’), 53.0 (OMeb’’), 52.9 (Ca-5’’) , 52.8 (Cb-5’’), 25.6, 25.5 (SiC(CH3), 24.2, 23.4 (NAc), 21.1, 20.9 (OAc), 17.9 (SiC(CH3), -4.5, -4.7, -5.2, -5.4 (SiMe).- IR (KBr): ν~ = 2962, 2916, 2830, 1800, 1759, 1714, 1376, 1265, 1199, 1145, 1038, 833, 783, 630, 495 cm-1.- MS (EI): m/z (%): 374 (84) [M-tBu]+, 314 (27), 272 (12), 229 (13), 184 (27), 159 (23).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 449 (65) [M+NH4]+, 372 (100).- C18H29NO9Si (431.5) HRMS für (C14H20NO9Si)+ [M-tBu]+ Ber.: 374.090738 Gef.: Analytik für 138: Ausbeute: 9 mg (0.021 mmol) (40% d. Theorie). Rf: 0.34 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. 374.090821 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 O OTBS 2’ O 1’ MeO O 23 1O 4 N 5 OAc 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 227 5.0 4.5 Ac 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): Anomer A: δ = 6.35 (d, 1H, 5-H), 5.09 (dd, 1H, 3-H), 4.90 (dd, 1H, 4-H), 4.47 (dd, 1H, 2-H), 4.38 (d, 1H, 2‘-H), 3.70 (s, OMe), 2.51 (s, NAc), 2.04 (s, OAc).J2‘,2 = 9.5, J2,3 = 5.2, J3,4 = 7.9, J4,5 = 4.6 Hz.Anomer B: δ = 6.25 (s, 1H, 5-H), 5.13 (dd(d), 1H, 3-H*, J = 1.5, (1.8), 7.3 Hz), 4.76 (d, 1H, 4-H*, J =7.3 Hz), 4.43-4.41 (app. d, 2H, 2‘-H‘, 2-H‘, J = 1.5), 3.75 (s, OMe), 2.51 (s, NAc), 2.06 (s, OAc).TBS-Signale: δ = 0.87 (s, SitBu), 0.3, 0.12, 0.08, 0.06 (s, SiMe).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 171.4, 171.3, 170.3, 169.8, 168.4, 168.3 (C=OEster), 152.6, 152.1 (C=OCarbamat), 98.2 (C-6a), 93.8 (C-6b), 81.9 (C-2a’), 81.8 (C-2b’), 75.8 (C-3a’), 75.7 (C-3b’), 71.0 (C-4a’), 69.5 (C-4b’), 63.0, 59.4 (OMe), 52.5 (C-5a), 52.3 (C-5b), 25.6 (SiC(CH3)), 23.4, 23.0 (NAc), 21.0 (OAc), 18.2 (SiC(CH3)), -5.1, -5.2, -5.3, -5.4 (SiMe).- 228 IR (KBr): Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil ν~ = 2958, 2929, 2896, 2855, 1796, 1763, 1710, 1380, 1261, 1203, 1150, 1117, 968, 948, 841, 783, 763, 627, 503 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (NH3): 449 (100) [M+NH4]+, 372 (16), 361 (4).- C18H29NO9Si (431.5) 139 (2R,3R,4S,5R)-2-Amino-5-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-2N,3-O-carbonyl-hex-1,3,4,6-tetrol 60 mg (0.211 mmol) 95, 96 werden in CH2Cl2/MeOH (20/4 ml) gelöst und nach Zusatz von 20 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. Bei –78°C werden 20 mg (0.53 mmol) NaBH4 zugegeben. Man läßt die Reaktionslösung auf Raumtemp. erwärmen (im Falle unvollständiger Reduktion wird ein weiteres Äquivalent NaBH4 zugegeben) und neutralisiert die Lösung durch Zugabe von pH7 Puffer (10 ml). Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x20 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (CH2Cl2/MeOH = 10/1) ergibt 44 mg 139 als farbloses Öl. Ausbeute: 44 mg (0.137 mmol) (65% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.11 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 O HO O NH TBSO 1 HO 7.5 7.0 6.5 229 6.0 5.5 OH 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, D2O, CHCl3 = 7.24): δ = 4.86 (d, 1H, 3-H), 4.02 (ddd, 1H, 1-H*), 3.92 - 3.52 (m, 6H, 2-H, 4-H, 5-H, 6-H*), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.09 (s, 3H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe).J1a*,2 = 4.0, J1b*,2 = 4.0, J1a*,1b* = 8.0 J2,3 = 9.5 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 160.8 (C=O), 71.6 (C-1*), 70.0 (C-1*), 64.3 (C-1*), 60.2 (C-1*), 56.7 (C-1*), 50.8 (C-2), 25.9 (SiC(CH3)), 18.0 (SiC(CH3)), -4.4, -4.9 (SiMe).- IR (KBr): -1 ν~ = 3300 (bs, OH), 1738 (C=O), 1397, 1203, 1154, 1092, 836 cm .- MS (EI): m/z (%): 322 (20) [M+H]+, 264 (7) [M-tBu]+, 220 (54).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 339 (8) [M+NH4]+, 322 (11) [M+H]+, 278 (100).- C13H27NO6Si (321.4) HRMS für (C13H28NO6Si+) [M+H]+ Ber.: 322.168593 Gef.: 322.168739 230 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (2R,3R,4S,5R)-2-(Acetylamino)-1,4,6-tris(O-acetyl)-5-[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-2-N,3-O-carbonyl-hex-1,3,4,6tetrol 140 Acylierung erfolgt nach AAV 1 mit 10 mg (0.040 mmol) 139. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 12 mg 140, welches nach Tagen kristallisiert. Ausbeute: 12 mg (0.024 mmol) (60% d. Theorie). Rf: 0.30 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. Schmelzpunkt: 75°C AcO O O N TBSO 1 AcO 7.5 7.0 6.5 Ac OAc 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.55 (dd, 1H, 3-H), 4.69 (ddd, 1H, 5-H), 4.65 (dd, 1H, 4-H), 4.46 (dd, 1H, 6a-H), 4.39 (dd, 1H, 6b-H), 4.10 (dd, 1H, 1a-H), 4.00 (dd. 1H, 1b-H), 3.95 (ddd, 1H, 2-H), 2.49 (s, 2H, NAc), 2.08 (s, 6H, 2xOAc), 2.06 (s, 3H, OAc), 0.88 (SitBu), 0.12 (SiMe), 0.11 (SiMe).- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 231 J1a,ab = 11.9, J1a,2 =3.7, J1b,2 = 3.7, J2,3 = 7.4, J3,4 = 7.4, J4,5 = 7.4, J5,6a = 3.7, J5,6b = 2.1, J6a,6b = 12.2 Hz.13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 170.7, 170.5, 169.8, 169.2 (C=OAc), 152.4 (C=OCarbamat), 75.2 (C-3*), 71.1 (C-4*), 68.3 (C-5*), 64.2 (C-1’), 60.1 (C-6’), 55.4 (C-2), 25.7 (SiC(CH3)), 23.6 (NAc), 20.8, 20.7, 20.6 (OAc), 18.1 (SiC(CH3)), -4.5, -4.6 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2963, 2940, 2899, 2858, 1804, 1740, 1717, 1471, 1376, 1207*, 1146*, 845, 783, 762, 635, 606, 507* cm-1.- MS (CI): m/z (%) (NH3): 507 (100) [M+NH4]+, 430 (19).- C21H35NO10Si (489.6) 143 Ber.: C 51.52 H 7.21 N 2.86 Gef.: C 51.62 H 7.17 N 2.82 (2R,3R,4S,5R)-2-Amino-5-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-2N,3-O-carbonyl-1,6-bis[O-2‘-propyl-2‘methoxy]hex1,3,4,6-tetrol Zu einer Lösung von 12 mg (0.048 mmol) 139 in 2,2-Dimethoxypropan (1 ml) werden 3 mg PpTos zugegeben und die homogene Lösung für 9 h bei Raumtemp. gerührt. Nach Zugabe von gesättigter NaHCO3-Lösung (1 ml) und CH2Cl2 (5 ml) werden die Phasen separiert. Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 15 mg 143 als farbloses Öl. Ausbeute: 15 mg (0.032 mmol) (67% d. Theorie). Rf: 0.16 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); PMS. 232 Vorschriften zu Kapitel 5 HO Experimenteller Teil O O NH TBSO 1 O O OMe MeO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (500 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.35 (s, 1H, NH), 4.85 (dd, 1H, 3-H), 4.08 (ddd, 1H, 5-H), 3.82 (ddd, 1H, 2-H), 3.79 (dd, 1H, 6a-H), 3.66 (ddd, 1H, 4-H), 3.63 (dd, 1H, 6b-H), 3.59 (dd, 1H, 1a-H), 3.47 (dd, 1H, 1b-H), 3.38 (d, 1H, OH), 3.19 (s, 3H, OMe), 3.18 (s, 3H, OMe), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.11 (s, 3H, SiMe), 0.10 (s, 3H, SiMe).J1a,1b = 9.8, J1a,2 = 4.4, J1b,2 = 6.5, J2,3 = 8.3, J3,4 = 1.3, J4,OH = 4.3, J4,5 = 8.8, J5,6a = 8.8, J5,6b = 3.9, J6a,6b = 9.8 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 158.9 (C=O), 100.61, 100.60 (Cq-Acetonid), 75.7 (C-3*), 73.0 (C-4*), 70.0 (C-5*), 64.3 (C-1’), 60.4 (C-6’), 55.0 (C-2), 48.9, 48.90 (OMe), 25.9 (SiC(CH3)), 24.5, 24.4, 24.3 (Me), 18.1 (SiC(CH3)), -4.3, -4.8 (SiMe).- MS (ESI): m/z (%): 488 (100) [M+Na]+, 416 (44), 344 (16).- C21H43NO8Si (465.7) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 233 (3R,4R,5S,6S)-3-Amino-5,6-bis[tertbutyl(dimeythyl)silyl]oxy-3-N,4-O-carbonyl-4-hydroxy-7oxooxepan (-)-147 Zu einer Lösung von 830 mg (1.92 mmol) 122, 20 mg (0.13 mmol) TEMPO und 40 mg (0.12 mmol) nBu4NBr in abs. CH2Cl2 (100 ml) werden 50 mg gemörserter Molsieb (3Å) zugegeben und die inhomogene Mischung auf 0°C gekühlt. 470 mg (1.92 mmol) mCPBA werden portionsweise so zugegeben, daß die auftretende Rotfärbung vor erneuter Zugabe verschwindet. Nach vollständigem Umsatz wird die Lösung filtriert und der Molsiebkuchen mit CH2Cl2 Produkt-frei gewaschen. Das Filtrat wird im Vakuum eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 811 mg (-)-147 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 811 mg (1.88 mmol) (98% d. Theorie), farbloser Feststoff. Rf: 0.40 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. Schmelzpunkt: 198-200°C [α]D22 = - 13.8° (c = 1.1, CH2Cl2). [α]57822 = - 14.7° [α]54622 = - 14.7° [α]43622 = - 13.8° TBSO [α]36522 = - 5.8° NH TBSO 7 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2 O 1 O 7.5 O O 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 234 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.38 (bs, 1H, NH), 4.93 (s, 1H, 6-H), 4.56 (ddd, 1H, 4-H), 4.25 (d, 1H, 5-H), 4.14-3.99 (m, 3H, 3-H, 2a-H, 2b-H), 0.90 (s, 9H, SitBu), 0.84 (s, 9H, SitBu), 0.15 (s, 3H, SiMe), 0.13 (s, 3H, SiMe), 0.09 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe).J3,4 = 4.3, J4,5 = 4.0, J4,x = 0.9 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 169.6 (C=OLacton), 157.4 (C=OCarbamat), 79.2 (C-6), 73.1 (C-5*), 71.1 (C4*), 63.5 (C-2), 51.7 (C-3), 25.8, 25.7 (SiC(CH3)3), 18.5, 18.0 (SiC(CH3)3), -4.6, -4.7, -5.2, -5.6 (SiMe).- IR (PTFE): -1 ν~ = 2928, 2852, 1769, 1740, 1262, 1192, 1152, 849, 779, 505 cm .- MS (EI): m/z (%): 416 (18) [M-Me]+, 374 (92) [M-tBu]+, 346 (38).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 449 (54) [M+NH4]+, 132 (100).- C19H37NO6Si2 (431.7) 148 Ber.: C 50.87 H 8.64 N 3.24 Gef.: C 51.65 H 8.28 N 3.12 (3R,4R,5S,6S)-3-[tert-Butyloxycarbonyl)amino]-5,6bis[tert-butyl(dimeythyl)silyl]oxy-3-N,4-O-carbonyl-4hydroxy-7-oxo-oxepan Zu einer Lösung von 26 mg (0.060 mmol) 147 und 3 mg DMAP in abs. Et3N (1 ml) werden 17 mg (0.078 mmol) Boc2O zugegeben und die Reaktion für 1 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV entfernt und der ölige Rückstand an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) chromatographiert. Man erhält 30 mg 148 als farblosen Feststoff. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 235 Ausbeute: 30 mg (0.056 mmol) (94% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schemlzpunkt: 106°C Rf: 0.60 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. TBSO N TBSO Boc 7 2 O 1 O 7.5 O O 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.93 (s, 1H, 6-H), 4.48 (m, 1H, 4-H*), 4.45 (m, 1H, 3-H*), 4.35 (m, 1H, 2a-H*), 4.23 (m, 1H, 5-H), 4.09 (m, 1H, 2b-H*), 1.53 (s, 9H, tBuBoc), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.84 (s, 9H, SitBu), 0.14 (s, 3H, SiMe), 0.12 (s, 3H, SiMe), 0.09 (s, 3H, SiMe), 0.03 (s, 3H, SiMe).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 169.4 (C=OLacton), 150.1, 148.4 (C=OCarbamat), 85.4 (Cq-Boc), 76.2 (C-6*), 73.0 (C-5*), 70.3 (C-4*), 61.6 (C-2), 54.4 (C-3), 28.0 (tBuBoc), 25.8, 25.7 (SiC(CH3)), 18.5, 18.0 (SiC(CH3)), -4.6, -4.7, -5.2, -5.7 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2949, 2916, 2855, 1829, 1779, 1730, 1466, 1372, 1253, 1199, 1145, 1075, 832, 787, 618, 507 cm-1.- 236 Vorschriften zu Kapitel 5 m/z (%): 1086 (10) [2*M+Na]+, 600 (33), 554 (100) [M+Na]+, 454 (49).- MS (ESI): C24H45NO8Si2 (531.8) 149 Experimenteller Teil Ber.: C 54.21 H 8.53 N 2.63 Gef.: C 52.58 H 8.01 N 2.76 Methyl (2S,3S,4R,5R)-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4,6-dihydroxy-hexanoat Synthese ausgehend von 123 (124): Zu einer Lösung von 23 mg (0.045 mmol) 123 in abs. MeOH (1 ml) werden 2 mg K2CO3 zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. gerührt bis vollständiger Umsatz erreicht ist. Durch Zugabe von Essigsäure wird die Lösung auf pH~7 gebracht. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV entfernt. Chromatographie des Rückstandes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 20 mg 149 als farbloses Öl. Synthese ausgehend von 147: Zu einer Lösung von 230 mg (0.534 mmol) 147 in abs. MeOH (5 ml) werden 10 mg K2CO3 zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. gerührt bis vollständiger Umsatz erreicht ist. Durch Zugabe von Essigsäure wird die Lösung auf pH~7 gebracht. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV entfernt. Chromatographie des Rückstandes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 245 mg 149 als farbloses Öl, welches nach längerem Stehen an der Luft kristallisiert. Ausbeute: 245 mg (0.529 mmol) (99% d. Theorie). Rf: 0.22 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4. Schmelzpunkt: 60°C [α]D22 = + 0.4° (c = 4.6, CH2Cl2). [α]57822 = + 0.7° [α]54622 = + 1.1° [α]D22 = - 5.7° (c = 4.6, MeOH). [α]57822 = - 5.7° [α]54622 = - 6.2° [α]43622 = + 4.2° [α]36522 = + 9.9° [α]43622 = - 8.6° [α]36522 = - 10.1° Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 O TBSO O NH TBSO 1 O 7.5 7.0 237 6 OH OMe 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.45 (bs, 1H, NH), 4.67 (dd, 1H, 4-H), 4.29 (dd, 1H, 3-H), 4.14, (d, 1H, 2-H), 3.77 (ddd, 1H, 5-H), 3.71 (s, 3H, OMe), 3.67 (d, 2H, 6a,b-H), 3.38 (bs, 1H, OH), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.85 (s, 9H, SitBu), 0.11 (s, 3H, SiMe), 0.07(s, 3H, SiMe), 0.05 (s, 3H, SiMe), 0.04 (s, 3H, SiMe).J2,3 = 4.0, J3,4 = 9.6, J4,5 = 7.2, J5,6a = 4.0, J5,6b =4.0 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 171.6 (C=OMe), 158.9 (C=OCarbamat), 79.9 (C-2’), 75.8 (C-3’), 73.0 (C4’), 61.7 (C-6), 55.9 (OMe), 52.1 (C-2), 25.8, 25.8 (SiCH(CH3)3), 18.3 (SiCH(CH3)3), -4.2, -4.8, -4.9, -5.2 (SiMe).- MS (ESI): m/z (%): 502 (100) [M+K]+, 486 (44) [M+Na]+, 464 (9) [M+H]+.- C20H41NO7Si2 (463.7) 238 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil Methyl (2S,3S,4R,5R)-5-[(tert-butyloxy)carbonyl]amino2,3-bis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-4,6-dihydroxyhexanoat 150 Zu einer Lösung von 17 mg (0.032 mmol) 148 in abs. MeOH (3 ml) werden 5 mg K2CO3 zugegeben und die Reaktion 0.5 h bei Raumtemp. gerührt. Nach Neutralisation (pH 7) durch Zugabe von Essigsäure werden die flüchtigen Bestandteile im HV entfernt und der Rückstand an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) chromatographiert. Man erhält 17 mg (0.030 mmol) (94%) 150 als farbloses Öl. Ausbeute: 17 mg (0.030 mmol) (94% d. Theorie). Rf: 0.23 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.25 (bs, 1H; ), 4.65 (dd, 1H, ), 4.31 (dd, 1H, ), 4.18 (dd, 1H, ), 4.13 (d, 1H, ), 4.30 (dd, 1H, ), 3.93 (ddd, 1H), 3.72 (s, 2H, OMe), 1.46 (s, 9H, t BuBoc), 0.87 (s, 9H,SitBu), 0.85 (s, 9H,SitBu), 0.14 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe), 0.05 (s, 3H, SiMe), 0.04 (s, 3H, SiMe).- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 239 J2,3 = 4.8, J3,4 = 9.1, J4,5 = 7.3, J5,6a = 2.5, J5,6b = 7.3, J6a,6b = 11.0 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 171.3 (C-1=OEster), 157.8, 153.1 (C=OCarbamat), 83.2 (Cq-Boc), 79.2 (C-2*), 75.8 (C-3*), 72.8 (C-4*), 65.5 (C-6), 53.9 (OCH3), 52.1 (C-5), 27.7 (CH3Boc), 25.8, 25.8 (SiC(CH3)), 18.3, 18.3 (SiC(CH3)), -4.2, -4.8, -5.0, -5.2 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2962, 2933, 2855, 1746 (C=O), 1467, 1376, 1286, 1257, 1207*, 1146*, 840, 787, 639, 507* cm-1.- MS (EI): m/z (%): 450 (100) [M-2*tBu+H]+, 406 (74), 374 (16), 346 (41).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 581 (18) [M+NH4]+, 525 (22), 481 (27), 449 (100), 432 (15), 257 (67).- MS (ESI): m/z (%): 586 (100) [M+Na]+, 530 (70), 486 (13).- C25H49NO9Si2 (563.8) HRMS für (C17H32NO9Si2+) [M-2*tBu+H]+ Ber.: 151 450.161558 Gef.: 450.161567 (2R,3R,4S,5R)-2-Amino-4,5-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-2-N,3-O-carbonyl-1,3dihydroxyhept-6-en 343 mg (0.96 mmol) Ph3PCH3Br werden in abs. THF (20 ml) aufgeschlämmt und auf –78°C gekühlt. Zu der gut gerührten Lösung werden 0.27 ml nBuLi (2.7 M) zugespritzt. Die resultierende, orange Lösung läßt man für 10 min erwärmen und kühlt dann wieder auf -78°C ab. Eine ebenfalls auf –78°C gekühlte Lösung von 104 mg (0.24 mmol) 122 in abs. THF (5 ml) wird mittels einer Transferkanüle dem Ylid zugeführt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. kommen und erwärmt für weitere 3 h auf 50°C. Die Reaktion wird durch Zugabe von gesättigter NH4Cl-Lösung (10 ml) gequencht. Nach Verdünnen mit CH2Cl2 (30 ml) und Zugabe von Wasser zum Lösen von ausgefallenem NH4Cl werden die Phasen separiert. Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte 240 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 60 m 151 als farbloses Öl. Wiederaufnehmen in CH2Cl2 und Kristallisation führt zu einem farblosen Schaum. Ausbeute: 60 mg (0.139 mmol) (58% d. Theorie). Rf: 0.28 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); Anisaldehyd, KMnO4. Schmelzpunkt: 62°C (CH2Cl2). O TBSO O NH TBSO 6 7.5 7.0 6.5 1 6.0 OH 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 6.46 (s, 1H, NH), 5.86 (ddd, 1H, 6-H, J = 7.0, 10.7, 16.8 Hz), 5.21 (s, 1H, 7a-H), 5.15 (app. Dd, 1H, 7b-H), 4.42 (m, 1H, 3-H), 4.02-3.90 (m, 2H, 4-H, 5-H), 3.75-3.61 (m, 3H, 1a-H, 1b-H, 2-H), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.10 (s, 3H, SiMe), 0.05 (s, 3H, SiMe), 0.04 (s, 3H, SiMe), 0.02 (s, 3H, SiMe).- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 241 (125.8 MHz, CDCl3): δ = 160.3 (C=O), 138.3 (C-6), 117.7 (C-7), 80.8 (C-3’), 77.7 (C-4’), 73.6 (C-5’), 61.4 (C-1), 56.4 (C-2), 26.1, 26.1 (SiC(CH3)), 18.5, 18.3 (SiC(CH3)), -4.1, -4.1, -4.3 (SiMe).- IR (PTFE): -1 ν~ = 3330, 2963, 2928, 2852, 1740, 1227*, 1157*, 843, 784, 511* cm .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 434 (100) [M+H2+H]+, 300 (94).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 449 (100) [M+NH4]+, 432 (45) [M+H]+, 317 (70), 300 (29), 258 (78).- C20H44NO5Si2 (431.7) 152 (2R,3R,4S,5R)-2-(Acetylamino)-4,5-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-2-N,3-O-carbonyl-3-hydroxyhept6-enyl acetat Acylierung erfolgt nach AAV 1 mit 10 mg (0.023 mmol) 151. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cylohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 11 mg 152 als farbloses Öl. Ausbeute: 11 mg (0.021 mmol) (93% d. Theorie). Rf: 0.36 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); Anisaldehyd, KMnO4. 242 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil O TBSO O N TBSO 6 7.5 1 H-NMR: 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 1 2.0 Ac OAc 1.5 1.0 0.5 0.0 (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.86 (ddd, 1H, 6-H, J = 7.0, 9.8, 17.7 Hz), 5.24 (m, 1H, 7a-H), 5.21 (cm, 1H, 7b-H), 4.72 (dd, 1H, 1a-H), 4.61 (ddd, 1H, 2-H), 4.35 (dd, 1H, 3H), 4.19 (dd, 1H, 1b-H), 4.03 (dd, 1H, 4-H), 3.99 (cm, 1H, 5-H), 2.47 (s, 3H, NAc), 2.05 (s, 3H, OAc), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.13 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe), 0.03 (s, 3H, SiMe).J1a,1b = 12.5, J1a,2 = 2.8, J1b,2 = 1.8, J2,3 = 6.7, J3,4 = 9.5, J4,5 = 4.9 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 168.9, 168.5 (C=OAc), 151.4 (C=OCarbamat), 136.7 (C-6), 116.9 (C-7), 77.3 (C-3*), 76.4 (C-4*), 72.4 (C-5*), 59.2 (C-1), 53.9 (C-2), 24.7, 24.6 (SiC(CH3)), 22.1 (NAc), 19.4 (OAc), 16.7 (SiC(CH3)), -5.4, -5.5, -5.5, -5.6 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2962, 2937, 2896, 2867, 1796, 1751, 1714, 1475, 1376, 1261, 1207, 1150, 845, 771, 676, 631, 594, 503 cm-1.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 243 m/z (%) (Isobutan): 517 (21) [M+H]+, 459 (46) [M-tBu]+, 384 (99), 342 MS (CI): (100), 247 (33), 171 (65).C24H45N1O7Si2 (515.8) Methyl (2S,3S,4R,5S)-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4-hydroxy-6oxohexanoat (+)-153 Zu einer Lösung von 25 mg (0.054 mmol) 151 in abs. CH2Cl2 (10 ml) werden 5 Tropfen Pyridin und 115 mg (0.270 mmol) Dess-Martin-Periodinan 154 zugegeben. Die inhomogene Mischung wird bei Raumtemp. bis zum vollständigen Umsatz gerührt. Die Reaktion wird auf 2 ml eingedampft und direkt auf eine Kieselgelsäule aufgetragen. Man eluiert mit Cyclohexan/Ethylacetat (1/1) und erhält 17 mg (+)-153 als farbloses Öl. Ausbeute: 17 mg (0.037 mmol) (68% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.52 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); 2,4-DNP, KMnO4. [α]D20 = + 1.5° (c = 3.4, CH2Cl2). [α]57820 = + 2.1° [α]54620 = + 3.9° O NH TBSO 6 1 10.0 [α]36520 = + 117.0° O TBSO O [α]43620 = + 21.7° OMe 9.0 O 8.0 7.0 6.0 5.0 (ppm) 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 244 1 Vorschriften zu Kapitel 5 H-NMR: Experimenteller Teil (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.84 (d, 1H, 6-H), 5.65 (bs, 1H, NH), 4.95 (“tt”, 1H, ), 4.31-4.25 (m, 3H, ), 3.73 (s, 3H, OMe), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.84 (s, 9H, SitBu), 0.11 (s, 3H, SiMe), 0.09 (s, 6H, SiMe), 0.03 (s, 3H, SiMe).J5,6 = 1.5 Hz.- 1 H-NMR: (250 MHz, C6D6, C6HD5 = 7.15): δ = 9.07 (d, 1H, 6-H), 5.45 (s, 1H NH), 4.68 (dd, 1H, 4-H), 4.33 (d, 1H, 2H), 4.23 (dd, 1H, 3-H), 3.45 3.32 (dd, 1H, 5-H), 3.34 (s, 3H, OMe), 0.97 (s, 9H, SitBu), 0.95 (s, 9H, SitBu), 0.25 (SiMe), 0.16 (SiMe), 0.13 (SiMe), 0.07 (SiMe).J2,3 = 3.7, J3,4 = 8.2, J4,5 = 8.2, J5,6 = 2.7 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 196.3 (C=OAldehyd), 169.9 (C=OMe), 158.0 (C=OCarbamat), 78.2 (C-2’), 73.5 (C-3’), 72.0 (C-4), 60.4 (OMe), 50.8 (C-5), 24.5, 24.4 (SiC(CH3)), 17.0, 16.9 (SiC(CH3)), -5.7, -6.0, -6.3, -6.5(SiMe).- IR (PTFE): -1 ν~ = 2933, 2859, 1776, 1743, 1460, 1269, 1236, 1203, 1150, 841 cm .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 462 (0.1) [M+H]+.- MS (ESI): m/z (%): 500 (12) [M+K]+, 484 (20) [M+Na]+, 462 (15) [M+H]+.- C20H39NO7Si2 (461.7) Methyl (2S,3R)-2,3-bis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-3-(4‘formyl-2‘-hydroxy-1‘,3‘-oxazol-5-yl)propanoat 156 156 wird anteilig aus der chromatographisch isoliert. Oxidation (151 → 153) in Ausbeuten von 20-80% Experimenteller Teil Rf: Vorschriften zu Kapitel 5 245 0.81 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); UV, KMnO4. 1’ OH TBSO O 2’ 3 N 3’ TBSO 5’ 2 4’ O O 1 OMe 9.5 9.0 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.74 (s, 1H, 1a-H), 7.68 (d, 1H, 1b-H), 5.01 (d, 1H, 2a-H*), 4.64 (d, 1H, 2b-H’), 4.43 (d, 1H, 3b-H’), 4.39 (d, 1H, 3a-H*), 3.74 (s, 3H, a-OMe), 3.71 (s, 3H, b-OMe), 0.89 (s, 9H, a-SitBu), 0.85 (s, 9H, b-SitBu), 0.83 (s, 9H, a-SitBu), 0.81 (s, 9H, b-SitBu), 0.12 (SiMe), 0.07 (SiMe), 0.03 (SiMe), 0.00 (SiMe).J2a,3a = 5.9.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 189.0 (C=O), 178.2 (C=O), 170.5 (C=O), 153.1 (C=OCarbamat), 150.5 (C=OCarbamat), 138.0 (Enol-C), 126.2 (Enol-C), 80.6 (C-2b*), 76.5 (C-3b*), 79.9 (C-2a’), 70.4 (C-2a’), 52.3 (a-OMe), 52.1 (b-OMe).- TBS-Signale für a: 25.6, 25.5 (SiC(CH3)), -4.8, -5.2, -5.2, -5.3 (SiMe).TBS-Signale für b: 25.9, 25.6 (SiC(CH3)), -4.6, -5.0, -5.1, -5.1 (SiMe).- 246 IR (KBr): Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil ν~ = 2950, 2929, 2859, 2888, 1817, 1776, 1739, 1726, 1479, 1384, 1273, 1207, 1141, 1083, 1038, 845, 783, 643, 618 cm-1.- MS (EI): m/z (%): 459 (2) [M]+, 402 (95) [M-tBu]+, 342 (29), 314 (32), 270 (64), 256 (27), 242 (50), 210 (32).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 460 (100) [M+H]+, 402 (25) [M-tBu]+, 328 (32).- C20H37NO7Si2 (459.7) HRMS für (C20H37NO7Si2+) [M]+ Ber.: 158 459.210862 Gef.: 459.210047 Methyl (2S,3S,4R,5S)-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4-hydroxy-6(phenylthio)hexanoat Zu einer Lösung von 47 mg (0.101 mmol) 149 und 32 mg (0.122 mmol) PPh3 in abs. THF (20 ml) werden unter Argon-Schutzgas zuerst 12 µl (0.122 mmol) PhSH und dann 20 µl (0.122 mmol) DEAD zugespritzt. Die Reaktion wird bei Raumtemp. gerührt bis vollständiger Umsatz erreicht ist (3 h). Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt und das orange Rohgemisch an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1 → 4/1) chromatographiert. Man erhält 46 mg 158 als farbloses Öl. Ausbeute: 46 mg (0.083 mmol) (82% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.20 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); UV, KMnO4. Experimenteller Teil O NH TBSO 6 1 7.5 247 O TBSO O Vorschriften zu Kapitel 5 S OMe 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, Cyclohexan = 1.43): δ = 7.43-7.26 (m, 5H, Ar-H), 5.81 (s, 1H, NH), 4.70 (dd, 1H, 4-H), 4.20 (dd, 1H, 3-H), 4.10 (d, 1H, 2-H), 3.83 (ddd, 1H, 5-H), 3.72 (s, 3H, OMe), 3.14 (dd, 1H, 6a-H), 2.90 (dd, 1H, 6b-H), 0.88 (s, 18 H, 2x SitBu), 0.16 (s, 3H, SiMe), 0.09 (s, 3H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.02 (s, 3H, SiMe).J2,3 = 3.4, J3,4 = 8.9, J4,5 = 6.7, J5,6a = 2.8, J5,6b = 10.7, J6a,6b = 13.1 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.9 (C=OEster), 156.6 (C=OCarbamat), 132.3 (Cq-Ar), 130.1, 128.2, 126.4 (CAr), 78.3 (C-3*), 74.1 (C-4*), 72.2 (C-5*), 52.5 (OMe), 50.7 (C-2), 35.0 (C-1), 24.5 (SiC(CH3)), 17.0, 16.9 (SiC(CH3)), -5.7, -6.0, -6.2, -6.7 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2962, 2929, 2896, 2855, 1780, 1475, 1438, 1256, 1207, 1154, 989, 841, 787, 737, 700, 684 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 556 (100) [M+H]+, 498 (43), 424 (16).- C26H45NO6Si2S (555.9) Ber.: C 56.18 H 8.16 N 2.52 S 5.77 Gef.: C 55.20 H 8.28 N 2.57 S 4.90 248 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil 159 Methyl (2S,3S,4R,5S)-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4-hydroxy-6(phenylsulfinyl)hexanoat 160 Methyl (2S,3S,4R,5S)-5-amino-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4-hydroxy-6(phenylsulfonyl)hexanoat Zu einer auf –78°C gekühlten Lösung von 20 mg (0.036 mmol) 158 in CH2Cl2 (10 ml) wird eine ebenfalls gekühlte (-20°C) Lösung von 10 mg mCPBA (70%) (0.040 mmol) in CH2Cl2 (3 ml) langsam zugetropft. Die Reaktion wird bei –78°C gerührt bis vollständiger Umsatz erreicht ist (4 h) und dann durch Zugabe von gesättigter NaHCO3-Lösung (2 ml) abgebrochen. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohrproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 16 mg (0.028 mmol) (78%) 159 als 1:1-Sulfoxid-Diastereomerengemisch. Analytik zu 159: Ausbeute: 16 mg (0.028 mmol) (78% d. Theorie). Rf: 0.16, 0.11 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); UV, KMnO4. O TBSO O NH TBSO 6 1 O 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 S OMe 1.0 0.5 O 0.0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 249 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 7.64-7.53 (m, Ar-H), 6.16 (s, NHa), 6.07 (s, NHb), 4.72 (m, 4-Ha, 4-Hb), 4.47 (ddd, 5-Ha’, J = 1.3, 7.3, 11.0 Hz), 4.19 (ddd, 5-Hb’, J = 1.5, 7.3, 11.6 Hz), 4.14 (d, 2-Ha*, J = 5.5 Hz), 4.05 (dd, 3-Ha*, J = 5.5, 8.2 Hz), 4.013.96 (m, 2-Hb*, 3-Hb*), 3.68 (s, OMe), 3.67 (s, OMe), 3.21 (dd, 6a-Ha, J = 11.3, 12.8 Hz), 3.08 (dd, 6b-Ha, J = 1.2, 12.8 Hz), 2.89 (dd, 6a-Hb, J = 10.7, 12.8 Hz), 2.70 (dd, 6b-Hb, J = 1.8, 12.8 Hz), 0.89 (s, SitBu), 0.82 (s, SitBu), 0.81 (s, SitBu), 0.79 (s, SitBu), 0.11 bis -0.07 (SiMe).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.4, 169.8 (C=OEster), 156.0, 155.9 (C=OCarbamat), 141.9, 140.4 (Cq-Ar), 130.5, 130.4, 128.5, 128.4, 130.5, 130.4, 128.5, 128.4, 122.7, 122.4 (CAr), 77.9 (C-2a’), 77.7 (C-2b’), 74.4 (C-3a’), 73.6 (C-3b’), 72.4 (C-4a’), 71.7 (C-4b’), 55.4, 53.8 (OMe), 51.6 (C-1a*), 50.8 (C-2a*), 50.7 (C-2b*), 48.6 (C-1b*), 24.6, 24.4 (SiC(CH3)), 17.1, 16.9 (SiC(CH3)), -5.5 bis -6.6 (SiMe).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 572 (100) [M]+, 556 (39), 554 (33), 514 (23), 448 (20).- C26H45NO7Si2S (571.9) Erfolgt die Oxidation bei Raumtemp. mit zwei Äquivalenten mCPBA so kommt es selektiv zur Bildung des Sulfons 160 in 82% Ausbeute. Analytik zu 160: Ausbeute: 31 mg (0.053 mmol) (82% d. Theorie). Rf: 0.32 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); UV, KMnO4. 250 Vorschriften zu Kapitel 5 O TBSO O NH TBSO O 1 O 8.5 8.0 7.5 7.0 6.5 Experimenteller Teil 6 S O OMe 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 7.93-7.57 (m, 5H, Ar-H), 6.04 (s, 1H, NH), 4.75 (dd, 1H, 4-H), 4.44 (ddd, 1H, 5-H), 4.09 (d, 1H, 2-H), 3.97 (dd, 1H, 3-H), 3.69 (s, 3H, OMe), 3.33 ( dd, 1H, 6a-H), 3.23 (dd, 1H; 6b-H), 0.84 (s,9H, SitBu), 0.82 (s,9H, SitBu), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.03 (s, 3H, SiMe), 0.0 (s, 3H, SiMe).J2,3 = 4.6, J3,4 = 7.6, J4,5 = 7.6, J5,6a = 2.4, J5,6b = 10.1, J6a,6b = 13.1 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.0 (C=OEster), 155.7 (C=OCarbamat), 137.6 (Cq-Ar), 133.3, 128.5, 126.7 (CAr), 77.1 (C-2’), 73.9 (C-3’), 72.0 (C-4’), 55.3 (OMe), 50.9 (C-2), 48.3 (C-1), 24.5, 24.4 (SiCH(CH3)), 17.0, 16.9 (SiCH(CH3)), -5.7, -5.9, -6.4, -6.5 (SiMe).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 588 (100) [M]+, 530 (19), 332 (16), 257 (18).- C26H45NO8Si2S (587.9) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 251 Methyl (2S,3S,4R,5S)-5-(acetylamino)-2,3-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5-N-carbonyl-4-hydroxy-6(phenylsulfinyl)hexanoat 161 Zu einer Lösung von 5 mg (0.009 mmol) 159 in Ac2O (1 ml) werden 5 mg NaOAc (anhyd.) zugegeben und die Mischung in einem Bombenrohr für 5 h auf 100°C erhitzt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 5 mg (0.008 mmol) (89%) 161 als 1:1-SulfoxidDiastereomerengemisch. Ausbeute: 5 mg (0.008 mmol) (89% d. Theorie). Rf: 0.44, 28 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); UV, KMnO4. TBSO O O N TBSO 1 O 7.5 7.0 6.5 OMe 6.0 6 S 5.5 Ac O 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 7.67-7.49 (m, Ar-H), 5.04 (ddd, 5-Ha’, J = 4.6, 5.2, 7.0 Hz), 4.85 (ddd, 5-Hb’, J = 5.5, 5.5, 11.0 Hz), 4.75 (dd, 4-Ha’’, J = 7.0, 8.2 Hz), 4.67 (dd, 4Hb’’, J = 6.1, 8.2 Hz), 4.61 (dd, 3-Ha*, J = 3.1, 7.6 Hz), 4.44 (dd, 3-Hb*, J = 252 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil 4.3, 8.2 Hz), 4.20 (d, 2-Ha#, J = 4.3 Hz), 4.07 (d, 2-Hb#, J = 3.1 Hz), 3.73 (s, OMe), 3.69 (s, OMe), 3.27 (app. dd, 6a-Ha, 6a-Hb), 3.24 (dd, 6b-Ha, J = 4.3 Hz), 3.03 (dd, 6b-Hb, J = 4.3 Hz), 0.85, 0.84, 0.83, 0.82 (s, SitBu), 0.19 bis -0.04 (s, SiMe).13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 171.3, 171.2, 170.8, 170.7 (C=OEster), 152.3, 152.2 (C=OCarbamat), 144.1, 143.6 (Cq-Ar), 131.6, 131.5, 129.6, 124.3, 123.8 (CAr), 78.2 (C-2a’), 78.2 (C2b’), 75.4 (C-3a’), 75.1 (C-3b’), 73.4 (C-4a’), 73.3 (C-4b’), 56.9, 56.6 (OMe), 53.5 (C-6a*), 53.2 (C-6b*), 52.3 (C-5a’’), 52.1 (C-5b’’), 25.8, 25.8 (SiC(CH3)), 23.9, 23.8 (NAc), 18.3, 18.3, 18.3, 18.2 (SiC(CH3)), -4.33 bis 5.3 (SiMe).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 614 (0.7) [M]+.- MS (ESI): m/z (%): 652 (30) [M+K]+, 636 (100) [M+Na]+, 614 (20) [M]+, 572 (31).- C28H47NO8Si2S (613.9) 165 (2S,3R,4S,5R)-4,5-Bis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-3,6dihydroxy-2-(ethyloxycarbonyl)amino-1(phenylthio)hexan Zu einer Lösung von 17 mg (0.031 mmol) 158 in THF/EtOH (0.5/4.5 ml) werden 5 mg (0.045 mmol) CaCl2 und 5 mg (0.132 mmol) NaBH4 zugeben und die Reaktion für 5h bei 60°C gerührt. Die Reaktion wird durch Zugabe von gesättigter NH4Cl-Lösung (2 ml) abgebrochen und mit CH2Cl2 (10 ml) verdünnt. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexann/Ethylacetat = 4/1) ergibt 6 mg 165. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 253 Ausbeute: 6 mg (0.010 mmol) (34% d. Theorie). Rf: 0.63 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); UV, KMnO4. TBSO OH H N TBSO 7.5 7.0 S O 1 6 HO 6.5 OEt 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 7.42-7.11 (m, 5H, Ar-H), 5.19 (d, 1H, NH, J = 8.9 Hz), 4.06 (q, 2H, OCH2CH3), 3.95 (m, 1H, ), 3.86-3.57 (m, 4H, ), 3.35 (dd, 1H, 6a-H, J = 6.4, 13.4 Hz), 3.25 (dd, 1H, 6b-H, J = 4.9, 13.7 Hz), 1.19 (t, 3H, OCH2CH3), 0.87 (s, 18H, 2x SitBu), 0.10 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.05 (s, 6H, SiMe2).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 157.2 (C=O), 136.0 (Ar-Cq), 129.6, 129.1, 126.4 (Ar), 73.3 (C-3*), 70.7 (C-4*), 70.3 (C-5*), 65.4 (C-6’), 61.3 (OCH2CH3’), 52.8 (C-2), 35.8 (C-1), 25.9, 25.9 (SiC(CH3)), 18.3, 18.1 (SiC(CH3)), 14.6 (OCH2CH3), -4.5, -4.9, -5.4 (SiMe).- MS (ESI): m/z (%):574 (100), 596 (43) [M+Na]+, 612 (23) [M+K]+.- C28H41NO6SSi2 (575.9) 254 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (2S,3R,4S,5R)-3,6-(Acetyloxy)-4,5-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-2-(ethyloxycarbonyl)amino-1(phenylthio)hexan 166 Acylierung erfolgt nach AAV 1. Man erhält 166 in 83% Ausbeute als farbloses Öl. Rf: 0.56 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); UV, KMnO4. TBSO OAc H N TBSO S O AcO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 OEt 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 7.39-7.15 (m, 5H, Ar-H), 5.34 (dd, 1H, 6a-H, J = 3.4, 7.0), 5.21 (dd, 1H, 6b-H, J = 3.5, 5.1 Hz), 5.06 (d, 1H, NH, J = 9.2 Hz), 4.17 (m, 1H, 2H*), 4.02 (m (q), 2H, CH2CH3), 3.90 (m (ddd), 1H, 3-H*), 3.66 (dd, 1H, 4H*, J = 6.4, 10.7 Hz), 3.54 (dd, 1H, 5-H*, J = 5.2, 10.7, Hz), 3.16 (dd, 1H, 1a-H, J = 4.9, 13.7 Hz), 3.04 (dd, 1H, 1b-H¸ J = 7.0, 13.7 Hz), 2.05 (s, 3H, OAc), 2.02 (s, 3H, OAc), 1.16 (t, 3H, CH2CH3), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.05 (s, 3H, SiMe), 0.04 (s, 3H, SiMe), 0.03 (s, 3H, SiMe), 0.02 (s, 3H, SiMe).- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 255 (125.8 MHz, CDCl3): δ = 170.2, 170.0, 168.2 (C=O), 130.2, 129.1, 126.6 (Ar), 72.7 (C-3*), 71.2 (C-4*), 70.8 (C-5*), 63.8 (C-6’), 61.0 (OCH2CH3’), 51.1 (C-2), 36.0 (C-1), 26.0, 25.9 (SiC(CH3)), 21.1 (OAc), 18.3, 18.2 (SiC(CH3)), 14.6 (CH2CH3), -4.6, -4.7, -5.4, -5.5 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 2957, 2940, 2888, 2858, 1746, 1735, 1508, 1479, 1372, 1257, 1211*, 1154*, 1096, 1034, 837, 783, 738, 643, 622, 503* cm-1.- MS (EI): m/z (%): 600 (85) [M-tBu]+.- MS (ESI): m/z (%): 696 (84) [M+K]+, 680 (50) [M+Na]+, 658 (100) [M]+.- C31H55NO8Si2S (658.0) HRMS für (C27H46NO8SSi2+) [M-tBu]+ Ber.: 174 600.248272 Gef.: 600.248364 tert-Butyl N-(1R)-1-[(2R,3R,4S,5R)-3,4,5-trihydroxy-3-O,4O-isopropyliden-tetrahydrofuran-2-yl]-2oxoethylcarbamat 23 mg (0.081 mmol) 103 werden in CH2Cl2/MeOH (20/4 ml) gelöst und nach Zusatz von 10 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. 2 ml Me2S werden langsam zugetropft und man läßt die Reaktionslösung über 2 h auf –10°C erwärmen. Die Reaktionslösung wird mit Wasser (4 ml) gewaschen und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) gegenextrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und bei 20°C im Vakuum eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes (24 mg) (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 11 mg 174 als farbloses Öl. Ausbeute: 11 mg (0.035 mmol) (43% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.26 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); PMS. an Kieselgel 256 Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil Boc H N O O 1 2 2’ O O 1’ 5’ OH 9.0 8.0 7.0 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.70 (s, 1H, 2-H), 5.68 (bd, 1H, NH), 5.34 (d, 1H, 5‘-H, J = 1.5 Hz), 4.84 (dd, 1H, 2‘-H*, J = 3.7, 5.5 Hz), 4.67 (m, 1H, 3‘-H*), 4.56 (d, 1H, 4‘-H*, J = 5.8 Hz), 4.49 (m, 1H, 1-H), 2.70 (bs, 1H, OH), 1.43 (s, 3H, Me), 1.39 (s, 9H, tBu), 1.25 (s, 3H, Me).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 199.4 (C-2), 152.1 (C=OCarbamat), 113.0 (Cq-Acetonid), 101.0 (C-5‘), 97.0 (Cq-Boc), 85.4 (C-2‘*), 80.3 (C-3‘*), 59.2 (C-4‘*), 40.9 (C-1), 28.4 (tBuBoc), 25.8, 24.3 (MeAcetonid).- IR (PTFE): ν~ = 3404, 2988, 2952, 1694, 1527, 1376, 1261, 1214, 1154, 1070, 1011, 884, 860, 503 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (NH3): 318 (5) [M+H]+, 279 (100), 218 (38), 200 (38).- MS (ESI): m/z (%): 1091 (11), 974 (23), 774 (37), 657 (100) [2*M+Na]+, 457 (23), 340 (25) [M+Na]+.- C14H23NO7 (317.3) HRMS für (C13H22NO6)+ [M-CHO]+ Ber.: 288.144714 Gef.: 288.145075 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 257 tert-Butyl N-(1R)-1-[(2R,3R,4S)-3,4-dihydroxy-3-O,4-Oisopropyliden-5-oxotetrahydrofuran-2-yl]-2oxoethylcarbamat 179 Zu einer Lösung von 25 mg (0.079 mmol) 174, 3 mg KBr, 3 mg nBu4Br, 1.5 mg TEMPO in CH2Cl2 (2 ml) werden gesättigte NaCl-Lösung (0.15 ml) und gesättigte NaHCO3-Lösung (0.15 ml) zugegeben und die Mischung auf 0°C gekühlt. Bei 0°C werden 0.15 ml einer 5%igen NaOCl-Lösung langsam zugetropft. Nach vollständigem Umsatz wird die Mischung mit CH2Cl2 (30 ml) verdünnt und direkt über Na2SO4 getrocknet. Nach Filtration werden die flüchtigen Bestandteile im Vakuum bei 20°C entfernt. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 15 mg 179 als farblosen Schaum. Ausbeute: 15 mg (0.048 mmol) (60% d. Theorie). Rf: 0.19 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); PMS. Boc H N O O 1 O 2 2’ O 1’ 5’ O 9.0 8.0 7.0 6.0 5.0 4.0 (ppm) 3.0 2.0 1.0 0.0 258 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.68 (s, 1H, 2-H), 5.64 (bd, 1H, NH), 4.95 (dd, 1H, 2‘-H), 4.88 (dd, 1H, 3‘-H), 4.80 (d, 1H, 4‘-H), 4.77 (m, 1H, 1-H), 1.46 (s, 3H, Me), 1.39 (s, 9H, t Bu), 1.34 (s, 3H, Me).- J1,2‘ = 8.5, J2‘,3‘ = 3.6, J3‘,4‘ = 5.5 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 197.2 (C-2), 172.4 (C-5‘), 162.9 (C=OCarbamat), 115.0 (Cq-Acetonid), 101.0 (Cq-Boc), 85.3 (C-2‘*), 80.3 (C-3‘*), 75.9 (C-4‘*), 59.4 (C-1), 28.3(tBuBoc), 26.7 (Me), 25.8 (Me).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 333 (15) [M+NH4]+, 279 (40), 277 (100) [M+H-tBu]+, 216 (47), 200 (35), 170 (31), 158 (41).- C14H21NO7 (315.3) 180 tert-Butyl N-(1S)-2-hydroxy-1-[(2R,3R,4S,5R)-3,4,5trihydroxy-3-O,4-O-isopropyliden-tetrahydrofuran-2-yl]ethylcarbamat Synthese ausgehend von 103: 90 mg (0.316 mmol) 103 werden in CH2Cl2/MeOH (20/4 ml) gelöst und nach Zusatz von 20 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. 2.5 ml Me2S werden langsam zugetropft und man läßt die Reaktionslösung über 3 h auf Raumtemp. erwärmen. Die Reaktionslösung wird mit Wasser (5 ml) gewaschen und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) gegenextrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und bei 20°C im Vakuum eingedampft. Das Rohgemisch wird in CH2Cl2/MeOH (20/4 ml) gelöst und auf 0°C gekühlt. Nach Zugabe von 12 mg (0.316 mmol) NaBH4 wird die Reaktionslösung weitere 2 h bei 0°C gerührt und dann mit pH 7 Puffer (2 ml) gequencht. Nach Verdünnen mit CH2Cl2 (10 ml) und Wasser (2 ml) werden die Phasen Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 5 259 separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werde über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Ethylacetat) ergibt 28 mg 180 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 28 mg (0.088 mmol) (28% d. Theorie). Rf: 0.41 (Ethylacetat); PMS. Schmelzpunkt: 151°C (CHCl3) Boc H N OH 1 O O 7.5 2 2’ O 1’ 5’ OH 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.20 (s, 1H, 5‘-H), 4.69 (m, 1H, 1-H*), 4.45 (d, 1H, 2‘-H*, J = 6.7 Hz), 4.16 (m, 1H, 3‘-H*), 3.86 (m, 1H, 4‘-H*), 3.73-3.45 (m, 5a‘-H*, 5b‘-H*, OH), 1.37 (s, 3H, Me), 1.33 (s, 9H, tBu), 1.20 (s, 3H, Me).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 156.6 (C=O), 112.5 (Cq-Acetonid), 100.5 (C-5‘), 85.6 (C-2‘), 80.2 (C-3‘), 77.2 (C-4‘), 62.5 (C-2) , 51.7 (C-1), 28.2, 27.5, 25.7, 24.4 (tBu), (Me).- 260 IR (KBr): Vorschriften zu Kapitel 5 Experimenteller Teil ν~ = 3418, 3254, 2986, 1699, 1518, 1367, 1221*, 1157*, 1070, 1041, 889, 723, 651, 505* cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 320 (15) [M+H]+, 264 (49) [M+H-C4H8]+, 220 (100), 202 (72).- C14H25NO7 (319.4) Ber.: C 52.65 H 7.89 N 4.39 Gef.: C 52.07 H 7.77 N 4.30 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 6 261 Vorschriften zu Kapitel 6 191 (2S,3R,4R,5S,6S)-3-Amino-5,6-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-3-N,4-O-carbonyl-2,4dihydroxycyclohexanon Zu einer Lösung von 24 mg (0.052 mmol) 153 in entgastem, absolutem CH2Cl2 (2 ml) werden unter Argon-Schutzgas 82 mg (0.052 mmol) Caultons Reagenz zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 12 h gerührt. Die Reaktion wird durch Zusatz von pH 4.8 Puffer (0.5 M) (3 ml) abgebrochen. Nach Extraktion der wäßrigen Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) werden die vereinigten organischen Phasen über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingeengt. Chromatographie des öligen Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 10 mg 191 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 10 mg (0.023 mmol) (44% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 143°C Rf: 0.11 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. [α]D20 = + 6.7 (c = 0.9, CH2Cl2). [α]57820 = + 6.7° [α]54620 = + 5.6° [α]D20 = - 0.3 (c = 0.9, MeOH). [α]57820 = - 0.3° [α]54620 = - 0.3° [α]43620 = + 4.5° [α]36520 = + 8.4° [α]43620 = ± 0.0° [α]36520 = - 1.0° 262 Vorschriften zu Kapitel 6 TBSO Experimenteller Teil O O NH TBSO O 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2 OH 1 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, C6D6, C6D5H = 7.15): δ = 4.66 (s, 1H, NH), 4.33 (d, 1H, 2-H), 4.31 (d, 1H, 6-H), 4.14 (dd, 1H, 4-H), 4.07 (dd, 1H, 3-H), 3.59 (ddd, 1H, 5-H), 3.05 (bs, 1H, OH), 0.94 (s, 9H, SitBu), 0.76 (s, 9H, SitBu), 0.19 (SiMe), 0.07 (SiMe), -0.01 (SiMe), 0.10 (SiMe).J2,3 = 2.1, J3,4 = 3.4, J4,5 = 9.2, J5,6 = 4.6 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 207.5 (C-1), 156.8 (C=OCarbamat), 75.1 (C-5*), 73.7 (C-4*), 73.4 (C-3*), 72.5 (C-2*), 52.7 (C-5), 26.0, 25.7 (SiC(CH3)), 18.6, 18.0 (SiC(CH3)), -4.5, -4.6, -5.0, -5.1 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ =2925, 2863, 2369, 2336, 17511389, 1261, 1203, 1150, 1059, 1013, 964, 914, 837, 783, 503 cm-1.- MS (EI): m/z (%): 374 (7) [M+H-tBu]+.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 6 263 m/z (%) (Isobutan): 432 (100) [M+H]+, 256 (61).- MS (CI): C19H37NO6Si2 (431.7) 193 Zu einer Lösung von 20 mg (0.063 mmol) 179 in entgastem, absolutem CH2Cl2 (1 ml) werden unter Argon-Schutzgas 41 mg (0.026 mmol) Caultons Reagenz zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 1 h gerührt. Die Reaktion wird durch Zusatz von pH 4.8 Puffer (0.5 M) (3 ml) abgebrochen. Nach Extraktion der wäßrigen Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) werden die vereinigten organischen Phasen über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingeengt. Man erhält als Rohprodukt 20 mg 193 eines braunen Öls. Chromatographie an Kieselgel führt zu erheblichem Substanzverlust und läßt keine einheitlichen Produkte isolieren. Ausbeute: 20 mg (Rohprodukt), braunes Öl. Analytik des Rohproduktes: 9.0 8.0 7.0 1 6.0 5.0 (ppm) 4.0 3.0 H-NMR (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24) 2.0 1.0 0.0 264 Vorschriften zu Kapitel 6 Experimenteller Teil 368 655 970 312 428 699 ESI-MS 1 H-NMR: - kein Aldehydsignal - typische Linienverbreiterung bedingt durch Boc-Carbamat - keine einheitliche Verbindungen - nicht erklärbare ‚Singuletts‘ bei 3.7 und 2.9 ppm MS (ESI): m/z (%): 970 (16), 699 (12), 683 (25) , 655 (91) [2xM(179)+2H+Na]+, 428 (8), 368 (100).- -.[M(179)+Na]+= 338 Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 265 Vorschriften zu Kapitel 7 (2R,3R,4R,5R)-2-(Ethoxycarbonyl)amino-4-O,5-Oisopropyliden-3-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-hex-1,4,5,6tetraol 196 460 mg (1.24 mmol) 105 werden in CH2Cl2/MeOH (40/8 ml) gelöst und nach Zusatz von 50 mg NaHCO3 unter Wasserausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt (deutliche Blaufärbung). Nach Umsatzkontrolle wird überschüssiges Ozon durch Stickstoffeinleitung ausgetrieben. Bei –78°C werden zur gut gerührten Lösung 118 mg (3.01 mmol) NaBH4 zugegeben. Man läßt die Reaktion über 4 h auf 0°C erwärmen und fügt dann pH 7 Puffer (15 ml) zu (Anmerkung: Unvollständige Reduktion führt zur Bildung von Lactolstrukturen, Rf = 0.44 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), vgl. 122). Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x30 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des öligen Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) ergibt 475 mg 196 als farbloses Öl, welches nach Aufnehmen in CH2Cl2 und Verdampfen als Schaum erstarrt. Ausbeute: 475 mg (1.165 mmol) (94% d. Theorie). Rf: 0.19 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); KMnO4, PMS. O OTBS H N 6 1 O CO2Et HO 7.5 7.0 6.5 6.0 OH 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 266 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 7 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.68 (d, 1H, NH), 4.28 (d, 1H, 1a-H*), 4.21-4.00 (m, 6H, 1b-H*, 2-H*, 3-H*, 4-H*, CH2CH3*), 3.90-3.60 (m, 3H, 5-H*, 6a-H*, 6b-H*), 3.47 (d, 1H, OH), 3.20 (bs, 1H, OH), 1.37 (s, 3H, Me), 1.31 (s, 3H, Me), 1.22 (t, 3H, CH2CH3), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.10 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 157.0 (C=O), 107.8 (Cq-Acetonid),. 78.5 (C-3*), 77.7 (C-4*), 73.9 (C-5*), 62.3 (C-1’), 61.4 (C-6’), 61.3 (OCH2CH3), 52.5 (C-2), 28.3 (Me), 26.0 (SiC(CH3)), 25.6 (Me), 18.4 (SiC(CH3)), 14.7 (CH2CH3), -4.2, -4.9 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ = 3399, 2991, 2966, 2929, 2855, 1718, 1693, 1545, 1524, 1479, 1380, 1210*, 1154*, 1104, 1047, 977, 841, 783, 635, 515* cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 408 (70) [M+H]+, 350 (100) [M-tBu]+.- C18H37NO7Si (407.6) 197 Ber.: C 53.04 H 9.15 N 3.44 Gef.: C 53.15 H 9.17 N 3.14 (2R,3R,4R,5R)-2-(Ethoxycarbonyl)amino-4-O,5-Oisopropyliden-3-O-[(methoxy)methyl]-hex-1,4,5,6-tetraol Die Durchführung erfolgt analog der Synthesevorschrift für 196 mit 38 mg (0.127 mmol) 106. Allerdings bedarf es längerer Reduktionszeiten (9 h) bei Raumtemp. Man erhält 40 mg 197 als farblos, öliges Rohprodukt, das keiner weiteren Aufreinigung bedarf. Ausbeute: 40 mg (0.118 mmol) (93% d. Theorie). Rf: 0.26 (Ethylacetat); KMnO4, PMS. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 267 OMOM H N O O CO2Et HO 1 6 7.5 7.0 OH 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CD3OD, CD2HOD = 3.30): δ = 4.81 (d, 1H, OCH2O), 4.66 (d, 1H, OCH2O), 4.18 (ddd, 1H, 3-H*), 4.08 (q, 2H, OCH2CH3), 3.89 (dd, 1H, 4-H*), 3.86-3.70 (m, 3H, 1a-H*, 1b-H*, 5-H*), 3.62 (dd, 1H, 6a-H*), 3.60 (dd, 1H, 6b-H), 3.34 (s, 3H, OMe), 1.44 (s, 3H, Me), 1.33 (s, 3H, Me), 1.23 (t, 3H, OCH2CH3).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CD3OD): δ = 160.0 (C=O), 110.7 (Cq-Acetonid), 99.9 (OCH2O), 80.5 (C-3*), 80.4 (C4*), 78.1 (C-5*), 63.2 (C-1’, C-6’), 63.1 (OCH2CH3’), 57.9 (OMe’’), 51.1 (C-2), 29.3, 27.2 (Me), 16.3 (OCH2CH3).- IR (PTFE): -1 ν~ =2936, 1701, 1531, 1455, 1376, 1205, 1162, 1027, 634, 503 cm .- MS (ESI): m/z (%): 697 (18) [2xM+Na]+, 376 (12) [M+K]+, 360 (100) [M+Na]+.- C14H28NO8 (338.4) 268 Vorschriften zu Kapitel 7 Experimenteller Teil (2R,3R,4R,5R)-2-Amino-1-O,2-N-carbonyl-4-O,5-Oisopropyliden-3-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-hex-1,4,5,6tetraol 198 Zu einer Lösung von 250 mg (0.61 mmol) 196 in EtOH (15 ml) wird eine wäßrige (0.33 N) NaOH-Lösung (10 ml) zugetropft. Die Reaktion wird bei Raumtemp. für 8 h gerührt und dann durch Zugabe von 500 mg NH4Cl abgebrochen. Die Mischung wird mit CH2Cl2 (30 ml) verdünnt. Ausgefallene Salze werden durch Zugabe von wenig Wasser wieder in Lösung gebracht. Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x15 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Der farblose, feste Rückstand wird mit wenig kaltem CH2Cl2 (2 ml) digeriert und das Produkt abfiltriert. Man erhält 210 mg 198 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 210 mg (0.58 mmol) (95% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 142°C Rf: 0.32 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); KMnO4. O OTBS H N 6 1 O O HO 7.5 7.0 6.5 O 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 7 269 (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 6.71 (s, 1H, NH), 4.54 (dd, 1H, 1a-H), 4.30 (dd, 1H, 1b-H), 4.09 (m, 1H, 2-H), 4.02 (m, 1H, 5-H), 3.99 (dd, 1H, 3-H), 3.80 (dd, 1H, 4-H), 3.673.47 (bs, 1H, OH), 3.63 (dd, 1H, 6a-H), 3.50 (dd, 1H, 6b-H), 1.36 (s, 3H, Me), 1.27 (s, 3H, Me), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.08 (s, 3H, SiMe), 0.07 (s, 3H, SiMe).J1a,1b = 8.2, J1a,2 = 5.5, J1b,2 = 9.2, J2,3 = 2.0, J3,4 = 9.8, J4,5 = 5.2, J5,6a =8.2, J5,6b= 4.7, J6a,6b = 11.0 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 159.7 (C=O), 108.7 (Cq-Acetonid), 77.8 (C-1*), 77.4 (C-6*), 72.1 (C-3*), 65.9 (C-4*), 61.4 (C-5*), 54.6 (C-2), 28.0 (Me), 25.98 (SiC(CH3)), 25.2 (Me), 18.3 (SiC(CH3)), -4.0, -4.7 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ =3316, 2946, 2921, 2834, 1747, 1479, 1372, 1240*, 1146*, 1054, 1038, 849, 787, 643, 511* cm-1.- MS (CI): m/z (%) (NH3): 379 (100) [M+NH4]+, 362 (75) [M+H]+, 304 (78) [M+Ht Bu]+, 265 (91).- C16H32NO6Si (361.5) 199 Ber.: C 53.16 H 8.64 N 3.87 Gef.: C 52.82 H 8.00 N 3.63 (2R,3R,4R,5R)-2-Amino-3,6-bis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-1-O,2-N-carbonyl-4-O,5-Oisopropyliden-hex-1,4,5,6-tetraol Zu einer Lösung von 220 mg (0.61 mmol) 198 und 124 mg (1.83 mmol) Imidazol in abs. DMF (4 ml) werden unter Argon-Schutzgas 138 mg (0.91 mmol) TBS-Cl zugegeben und die Reaktionslösung für 9 h bei Raumtemp. gerührt. Nach vollständigem Umsatz werden die flüchtigen Bestandteile im HV abkondensiert. Der ölige Rückstand wird in CH2Cl2 (20 ml) 270 Vorschriften zu Kapitel 7 Experimenteller Teil und Wasser (10 ml) wiederaufgenommen. Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 225 mg 199 als farbloses Öl, welches nach Tagen kristallisiert. Ausbeute: 225 mg (0.47 mmol) (78% d. Theorie), farblose Kristalle. Schmelzpunkt: 90°C Rf: 0.27 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. O OTBS H N 6 1 O TBSO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 O O 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.77 (s, 1H, NH), 4.55 (dd, 1H, 1a-H), 4.32 (dd, 1H, 1b-H), 4.13 (dddd, 1H, 2-H), 3.98 (dd, 1H, 3-H), 3.93 (ddd, 1H, 5-H), 3.83 (dd, 1H, 4-H), 3.68 (dd, 1H, 6a-H), 3.48 (dd, 1H, 6b-H), 1.37 (s, 3H, Me), 1.29 (s, 3H, Me), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.10 (s, 6H, SiMe2), 0.06 (s, 6H, SiMe2).- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 271 J1a,1b = 8.2, J1a,2 = 5.2, J1b,2 = 9.2, J2,3 = 2.1, J3,4 = 9.2, J4,5 = 4.9, J5,6a = 9.0, J5,6b = 3.5, J6a,6b = 10.7 Hz.13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 159.1 (C=O), 108.2 (Cq-Acetonid), 78.0 (C-3*), 77.2 (C-4*), 71.4 (C-5’), 65.1 (C-1’), 62.3 (C-6’), 54.3 (C-2), 28.1 (Me), 26.0, 25.9 (SiC(CH3)), 25.4 (Me), 18.5, 18.4 (SiC(CH3)), -4.0, -4.6, -5.2, -5.3 (SiMe).- ν~ =3246, 3180, 2970, 2917, 2859, 1776, 1730, 1475, 1380, 1257, 1141, IR (KBr): 1075, 1050, 1018, 948, 820, 791, 672 cm-1.m/z (%) (NH3): 493 (18) [M+NH4]+, 476 (79) [M+H]+, 418 (100) [M- MS (CI): t Bu]+.- C22H45NO6Si2 (475.8) 200 Ber.: C 55.54 H 9.53 N 2.94 Gef.: C 56.08 H 9.83 N 2.62 (2R,3R,4R,5R)-3,6-Bis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-1-O,2N-carbonyl-4-O,5-O-isopropyliden-2-[(tertbutyloxy)carbonyl]amino-hex-1,4,5,6-tetraol Zu einer Lösung von 220 mg (0.463 mmol) 199 und 20 mg DMAP in abs. Et3N (10 ml) werden unter Argon-Schutzgas 182 mg (0.834 mmol) Boc2O zugegeben. Die Reaktion wird für 24 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Chromatographie des öligen Rückstandes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 233 mg 200 als farbloses Öl, welches nach Tagen an der Luft kristallisiert. Zusätzlich werden 17 mg (0.036 mmol) (8 %) 199 rückisoliert. Ausbeute: 233 mg (0.405 mmol) (88% d. Theorie). Schmelzpunkt: 95°C Rf: 0.21 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); PMS. 272 Vorschriften zu Kapitel 7 OTBS O O TBSO 7.5 N 1 6 7.0 Experimenteller Teil 6.5 Boc O O 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.48 (dd, 1H, 1a-H*, J = 1.2, 6.1 Hz), 4.47 (d, 1H, 2-H*, J = 5.2 Hz), 4.43 (dd, 1H, 6a-H‘, J = 1.2, 8.9 Hz), 4.16 (dd, 1H, 1b-H*, 9.2, 10.2 Hz), 3.90 (m, 2H, 3-H#, 4-H#), 3.82 (dd, 1H, 6b-H‘, J = 5.5, 8.9 Hz), 3.63 (cm, 1H, 5-H#), 1.50 (s, 12H, tBu, Me), 1.41 (s, 3H, Me), 0.86 (s, 9H, SitBu), 0.83 (s, 9H, SitBu), 0.06 (s, 6H, SiMe2), 0.05 (s, 3H, SiMe), 0.01 (s, 3H, SiMe).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 151.9, 150.0 (C=O), 108.2 (Cq-Acetonid), 83.9 (Cq-Boc), 78.2 (C-3*), 78.0 (C-4*), 69.0 (C-5*), 62.6 (C-1’), 61.2 (C-6’), 56.6 (C-2), 28.0 (tBu), 27.8 (Me), 26.0, 25.8 (SiC(CH3)), 25.3 (Me), 18.4, 18.2 (SiC(CH3)), -4.1, -4.8, 5.2, -5.3 (SiMe).- IR (KBr): ν~ =2962, 2937, 2888, 2863, 1792, 1722, 1475, 1376, 1323, 1257, 1220, 1146, 1096, 834, 783 cm-1.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 273 m/z (%): 598 (50) [M+Na]+, 476 (100) [M+H-Boc]+, 418 (27).- MS (ESI): C27H53NO8Si2 (575.9) (2R,3R,4R,5R)-2-Amino-1-O,2-N-carbonyl-4-O,5-Oisopropyliden-3-O-[(methoxy)methyl]-hex-1,3,4,5,6pentaol 201 Zu einer Lösung von 85 mg (0.251 mmol) 197 in EtOH (5 ml) werden 2 ml (0.33 N) NaOHLösung zugetropft und die Reaktion bei Raumtemp. für 6 h gerührt. Nach vollständigem Umsatz wird die Reaktion durch Zugabe von 200 mg NH4Cl abgebrochen und nach weiteren 10 min mit CH2Cl2 (20 ml) versetzt. Die Phasen werden separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (CH2Cl2/MeOH = 10/1) ergibt 56 mg 201. Ausbeute: 56 mg (0.192 mmol) (77% d. Theorie). Rf: 0.31 (CH2Cl2/MeOH = 10/1); KMnO4. O OMOM H N 6 1 O O HO 7.5 7.0 6.5 O 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 274 1 Vorschriften zu Kapitel 7 H-NMR: Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, TMS): δ = 6.63 (s, 1H, NH), 4.89 (d, 1H, CH2), 4.74 (d, 1H, CH2), 4.60 (dd, 1H, 1a-H), 4.44 (dd, 1H, 1b-H),.4.15 (m, 2H, 2-H, 5-H), 4.06 (dd, 1H, 3-H*), 3.96 (dd, 1H, 4-H*), 3.75 (dd, 1H, 6a-H), 3.64 (dd, 1H, 6b-H), 3.02 (s, 3H, OMe), 3.25 (bs, 1H, OH), 1.44 (s, 3H, Me), 1.34 (s, 3H, Me).J1a,1b = 8.9, J1a,2 = 5.5, J1b,2 = 8.9, J2,3* = 5.5, J3,4 = 7.6, J4*,5 = 2.4, J5,6a = 7.4, J5,6b = 5.0, J6a,6b = 11.0 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 159.0 (C=O), 108.4 (Cq-Acetonid), 97.0 (OCH2O), 79.5 (C-1*), 73.6 (C3*), 71.4 (C-4*), 66.3 (C-5*), 55.0 (C-2’), 52.4 (OMe’), 25.5, 24.0 (Me).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 309 (100) [M+NH4]+, 292 (59), 263 (28).- MS (ESI): m/z (%): 605 (100) [2xM+Na]+.- C12H21NO7 (291.3) (2R,3R,4R,5R)-2-Amino-1-O,2-N-carbonyl-4-O,5-Oisopropyliden-3-O-[(methoxy)methyl]-6-O-[tertbutyl(dimethyl)silyl]-hex-1,3,4,5,6-pentaol 202 Zu einer Lösung von 50 mg (0.172 mmol) 201 und 47 mg (0.687 mmol) Imidazol in abs. DMF (1 ml) werden unter Argon-Schutzgas 52 mg (0.344 mmol) TBS-Cl zugegeben und die Reaktionslösung für 15 h bei Raumtemp. gerührt. Nach Umsatzkontrolle werden die flüchtigen Bestandteile im HV abkondensiert. Der ölige Rückstand wird in CH2Cl2 (10 ml) und Wasser (3 ml) aufgenommen. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1 → 1/1) ergibt 53 mg 202 als farbloses Wachs. an Kieselgel Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 275 Ausbeute: 53 mg (0.131 mmol) (76% d. Theorie), farbloses Wachs. Schmelzpunkt: 90°C Rf: 0.33 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); PMS, KMnO4. O OMOM H N 6 1 O O TBSO 7.5 7.0 6.5 O 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.18 (bs, 1H, NH), 4.86 (d, 1H, OCH2O), 4.67 (d, 1H, OCH2O), 4.52 (dd, 1H, 1a-H), 4.38 (dd, 1H, 1b-H), 4.14 (ddd, 1H, 2-H), 4.06-4.00 (m, 2H, 4-H*, 5-H*), 3.89 (dd, 1H, 3-H), 3.74 (dd, 1H, 6a-H), 3.59 (dd, 1H, 6bH), 3.39 (s, 3H, OMe), 1.38 (s, 3H, Me), 1.30 (s, 3H, Me), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.06 (s, 6H, SiMe2).JCH2 = 6.9, J1a,1b = 8.8, J1a,2 = 5.6, J1b,2 = 8.8, J2,3 = 2.5, J3,4 = 7.4, J5,6a = 8.5, J5,6b = 4.1, J6a,6b = 10.6 Hz.- 276 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 7 Experimenteller Teil (125.8 MHz, CDCl3): δ = 159.5 (C=O), 108.7 (Cq-Acetonid), 97.7 (OCH2O), 77.6 (C-3*), 77.3 (C-4*), 75.7 (C-5*), 65.8 (C-1‘), 62.0 (C-6‘), 56.4 (OMe), 54.1 (C-2), 27.7 (Me), 26.0, 25.9 (SiC(CH3)), 25.4 (Me), 18.4 (SiC(CH3)), -5.3, -5.3 (SiMe).- IR (PTFE): ν~ =3313, 2932, 2888, 2853, 1726, 1476, 1416, 1253, 1201, 1146, 1039, 967, 939, 844, 781, 646, 511 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 863 (10), 833 (72) [2xM+Na]+, 526 (14), 460 (25) 444 (28) [M+K]+, 428 (100) [M+Na]+, 406 (8) [M+H]+.- C18H35NO7Si (405.6) 203 (2R,3R,4R,5R)-1-O,2-N-Carbonyl-4-O,5-O-isopropyliden-3O-[(methoxy)methyl]-6-O-[tert-butyl(dimethyl)silyl]-2[(tert-butyloxy)carbonyl]amino-hex-1,3,4,5,6-pentaol Zu einer Lösung von 25 mg (0.062 mmol) 202 und 2 mg DMAP in abs. Et3N (2 ml) werden unter Argon-Schutzgas 27 mg (0.123 mmol) Boc2O zugegeben. Die Reaktion wird für 24 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Chromatographie des öligen Rückstandes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 20 mg 203 als farbloses Öl. Ausbeute: 20 mg (0.040 mmol) (64% d. Theorie). Rf: 0.15 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); KMnO4. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 O 277 OMOM O N Boc O 6 TBSO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 1 2.5 O 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.73 (d, 1H, OCH2O), 4.55, (d, 1H, OCH2O), 4.50 (dd, 1H, 1b-H), 4.42 (ddd, 1H, 2-H), 4.29 (dd, 1H, 3-H), 4.16 (dd, 1H, 1b-H), 4.06 (dd, 1H, 5H), 3.98 (ddd, 1H, 4-H), 3.86 (dd, 1H, 6a-H), 3.72 (dd, 1H, 6b-H), 3.34 (s, 3H, OMe), 1.52 (s, 9H, tBu), 1.44 (s, 3H, Me), 1.31 (s, 3H, Me), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.07 (s, 3H, SiMe), 0.06 (s, 3H, SiMe).JCH2 = 6.7, J1a,1b = 8.2, J1a,2 = 8.9, J1b,2 = 4.5, J2,3 = 0.9, J3,4 = 6.0, J4,5 = 6.4, J5,6a = 7.0, J5,6b = 5.2, J6a,6b = 10.7 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 150.9, 148.6 (C=O), 107.5 (Cq-Acetonid), 96.9 (OCH2O), 82.6 (Cq-Boc), 76.7 (C-3*), 76.4 (C-4*), 73.0 (C-5*), 60.5 (C-1‘), 60.3 (C-6‘), 55.7 (OMe‘‘), 55.2 (C-2‘‘), 26.7 (tBu), 25.8 (Me), 24.6 (SiC(CH3)), 24.0 (Me), 17.0 (SiC(CH3)), -6.6, -6.7 (SiMe).- 278 Vorschriften zu Kapitel 7 Experimenteller Teil ν~ =2944, 2896, 2860, 1801, 1717, 1582, 1467, 1380, 1257, 1201, 1166, IR (PTFE): 1099, 1039, 844, 773, 630, 511 cm-1.m/z (%): 544 (23) [M+K]+, 528 (100) [M+Na]+.- MS (ESI): C23H43NO9Si (505.7) (2R,3R,4R,5R)-3,6-Bis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5O-isopropyliden-2-[(tert-butyloxy)carbonyl]amino-hex1,4,5-triol 204 Zu einer Lösung von 666 mg (1.16 mmol) 200 in abs. MeOH (18 ml) werden 227 mg (0.70 mmol) (0.6 Äquiv.) Cs2CO3 zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 2 d gerührt. Nach vollständigem Umsatz wird die Reaktion durch Zugabe von gesättigter NH4ClLösung (15 ml) abgebrochen und mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingeengt. Chromatographie des farblosen, öligen Rückstandes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 493 mg 204 als farbloses Öl und 70 mg (0.147 mmol) (13 %) 199. Ausbeute: 493 mg (0.897 mmol) (77% d. Theorie) 204. Rf: 0.44 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. O OTBS O TBSO 7.5 7.0 6.5 N 6 6.0 1 5.5 Boc H OH 5.0 4.5 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 7 279 (500 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.70 (d, 1H, NH, J = 8.0 Hz), 4.15-4.10 (m, 2H, 1a-H’, 1b-H’), 4.07 (dd, 1H, 2-H’, J = 4.4, 11.2 Hz), 3.85-3.78 (m, 2H, 3-H’, 4-H’), 3.73-3.66 (m, 2H, 5-H’, 6a-H’), 3.62 (dd, 1H, 6b-H’, J = 4.3, 10.7 Hz), 1.41 (s, 12H, t Bu, Me), 1.31 (s, 3H, Me), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.11, 0.10, 0.09, 0.08 je (s, 3H, SiMe).13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 156.1 (C=O), 107.7 (Cq-Acetonid), 79.5 (Cq-Boc), 79.0 (C-3’), 77.5 (C-4’), 71.9 (C-5’), 63.7 (C-1*), 62.6 (C-6*), 54.7 (C-2), 28.5 (tBu), 26.1 (SiC(CH3)), 18.5, 18.5 (SiC(CH3)), -3.9, -4.5, -5.4 (SiMe).- IR (KBr): ν~ =3448, 2966, 2929, 2859, 2892, 1801, 1718, 1698, 1500, 1376, 1265, 1203, 1150, 1100, 1051, 837, 783 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 574.5 (10), 573.5 (25), 572.5 (66) [M+Na]+, 452.4 (12), 451.4 (32), 450.4 (100).- C26H55NO7Si2 (549.9) 205 (2R,3R,4R,5R)-4-O,5-O-Isopropyliden-3-O[(methoxy)methyl]-6-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-2-[(tertbutyloxy)carbonyl]amino-hex-1,3,4,5-tetraol Zu einer Lösung von 15 mg (0.029 mmol) 203 in abs. MeOH (2 ml) werden 6 mg (0.017 mmol) (0.6 Äquiv.) Cs2CO3 zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 1.5 d gerührt. Nach vollständigem Umsatz wird die Reaktion durch Zugabe von gesättigter NH4Cl-Lösung (3 ml) abgebrochen. Die Lösung wird mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingeengt. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 12 mg (0.025 mmol) (86 %) 205. 280 Vorschriften zu Kapitel 7 Experimenteller Teil Ausbeute: 12 mg (0.025 mmol) (86% d. Theorie). Rf: 0.25 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); KMnO4. OMOM O O N 6 TBSO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 1 3.0 Boc H OH 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.93 (d, 1H, NH, J = 7.6 Hz), 4.80 (d, 1H, OCH2O, J = 6.7 Hz), 4.68 (d, 1H, OCH2O, J = 6.7 Hz), 4.25 (dd, 1H, 1a-H, J = 5.2, 7.6 Hz), 4.11 (m, 1H, 2-H), 3.99 (dd, 1H, 1b-H, J = 5.5, 7.6 Hz), 3.86-3.60 (m, 6H, 3-H*, 4-H*, 5-H*, 6a-H*, 6b-H*, OH*), 3.41 (s, 3H, OMe), 1.41 (s, 9H, tBu), 1.40 (s, 3H, Me), 1.32 (s, 3H, Me), 0.89 (s, 9H, SitBu), 0.09 (s, 3H, SiMe), 0.08 (s, 3H, SiMe).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 154.9 (C=O), 106.8 (Cq-Acetonid), 97.8 (Cq-Boc), 96.9 (OCH2O), 77.4 (C3*), 76.0 (C-4*), 74.6 (C-5*), 63.1 (C-1‘), 62.0 (C-6‘), 53.2 (OMe‘‘), 50.7 (C-2‘‘), 27.2 (tBu), 26.4 (Me), 24.6 (SiC(CH3)), 24.2 (Me), 17.1 (SiC(CH3)), -6.6, -6.8 (SiMe).- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 281 m/z (%): 982 (23) [2xM+Na]+, 532 (19), 518 (18) [M+K]+, 502 (100) MS (ESI): [M+Na]+.C22H45NO8Si (479.7) 206 (2R,3R,4R,5R)-3,6-Bis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-4-O,5O-isopropyliden-2-[(tert-butyloxy)carbonyl]amino-4,5dihydroxy-hexanal Zu einer Lösung von 195 mg (0.355 mmol) 204 in abs. CH2Cl2 (3 ml) werden 196 mg (0.461 mmol) (1.3 Äquiv.) Dess-Martin Periodinan zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 3 h gerührt. Der Fortgang der Reaktion zeigt sich durch Ausfallen des reduzierten Periodinans. Nach vollständigem Umsatz wird im Vakuum weitgehend (0.5 bis 1 ml) eingeengt und die Suspension zur Chromatographie direkt auf eine Kieselgelsäule aufgetragen. Man eluiert mit Cyclohexan/Ethylaetat (4/1) und erhält 146 mg 206 als farbloses Öl, welches aus CH2Cl2 als Schaum erstarrt. Ausbeute: 146 mg (0.266 mmol) (75-80% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schemlzpunkt: 80°C Rf: 0.21 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1); UV, KMnO4. 282 Vorschriften zu Kapitel 7 OTBS O O N 1 TBSO 9.0 8.0 7.0 6.0 5.0 Experimenteller Teil 4.0 Boc H O 3.0 2.0 1.0 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.69 (s, 1H, 1-H), 5.78 (d, 1H, NH), 4.36-4.13 (m, 4H, 2-H, 3-H, 4-H, 5-H), 3.81 (m, 1H, 6a-H), 3.65 (dd, 1H, 6b-H), 1.41 (s, 12H, tBu, Me), 1.31 (s, 3H, Me), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.85 (s, 9H, SitBu), 0.08 (SiMe), 0.07 (SiMe), 0.06 (SiMe).- 1 H-NMR: (500 MHz, C6D6, C6D5H = 7.15): δ = 9.49 (s, 1H, 1-H), 5.95 (d, 1H, NH), 4.51 (dd, 1H, 3-H), 4.38 (dd, 1H, 2-H), 4.26 (dd, 1H, 4-H), 4.20 (ddd, 1H, 5-H), 4.06 (dd, 1H, 6a-H), 3.85 (dd, 1H, 6b-H), 1.43 (s, 3H, Me), 1.41 (s, 9H, tBu), 1.20 (s, 3H, Me), 0.99 (s, 9H, SitBu), 0.96 (s, 9H, SitBu), 0.20 (s, 3H, SiMe), 0.17 (s, 3H, SiMe), 0.13 (s, 6H, SiMe2).J1,2 = 0.0, J2,NH = 6.7, J2,3 =3.2, J3,4 = 7.9, J4,5 = 5.8, J5,6a = 6.3, J5,6b = 4.6, J6a,6b = 10.9 Hz.- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 7 283 (125.8 MHz, CDCl3): δ = 100.0 (C-1), 108.1 (Cq-Acetonid), 80.0 (Cq-Boc), 78.8 (C-3*), 71.4 (C-4*), 63.2 (C-5*), 62.3 (C-6*), 56.7 (C-2), 28.4 (tBu), 27.7 (Me), 26.1, 26.0 (SiC(CH3)), 25.4 (Me), 18.5(SiC(CH3)), -4.0, -4.6, -5.4 (SiMe).- IR (PTFE): -1 ν~ =2929, 2843, 1714, 1368, 1248, 1211, 1149, 841, 779, 507 cm .- MS (ESI): m/z (%): 603 (100).- C26H53NO7Si2 (547.9) 207 Ber.: C 56.99 H 9.75 N 2.55 Gef.: C 57.19 H 9.59 N 2.40 (2R,3R,4R,5R)-4-O,5-O-Isopropyliden-3-O[(methoxy)methyl]-6-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy2-[(tertbutyloxy)carbonyl]amino-3,4,5-trihydroxy-hexanal Zu einer Lösung von 6 mg (0.012 mmol) 205 in abs. CH2Cl2 (1 ml) werden 10 mg (0.024 mmol) (2 Äquiv.) Dess-Martin Periodinan zugegeben und die Reaktion bei Raumtemp. für 5 h gerührt. Nach vollständigem Umsatz wird im Vakuum weitgehend eingeengt und die Suspension zur Chromatographie direkt auf eine Kieselgelsäule aufgetragen. Man eluiert mit Cyclohexan/Ethylaetat (4/1) und erhält 5 mg (0.010 mmol) (85%) 207 als farbloses Öl. Ausbeute: 5 mg (0.010 mmol) (85% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.23 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); PMS, KMnO4. 284 Vorschriften zu Kapitel 7 O OMOM O N 1 TBSO 9.0 Experimenteller Teil Boc H O 8.0 7.0 6.0 5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 9.70 (s, 1H, 1-H), 6.07 (d, 1H, NH, J = 7.0Hz), 4.73 (d, 1H, OCH2O, J = 7.0 Hz), 4.66 (d, 1H, OCH2O, J = 7.0 Hz), 4.41-4.33 (m, 2H, 2-H*, 3-H*), 4.22 (m ,1H, 5-H), 4.09 (dd, 1H, 4-H*, J = 3.0, 6.1 Hz), 3.78 (dd, 1H, 6a-H, J = 7.9, 10.5 Hz), 3.69 (dd, 1H, 6b-H, J = 4.6, 10.5 Hz), 3.37 (s, 3H, OMe), 1.43 (s, 12H, tBu, Me), 1.33 (s, 3H, Me), 0.87 (s, 9H, SitBu), 0.06 (s, 3H, SiMe), 0.05 (s, 3H, SiMe).- C23H43NO8Si (489.7) 208 (2R,3R,4R,5R)-2-(Benzyl)amino-1-O,2-N-carbonyl-4-O,5O-isopropyliden-3-[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-hex1,4,5,6-tetraol Zu einer Lösung von 15 mg (0.032 mmol) 198 und 3 mg nBu4NI in abs. THF (2 ml) werden 2 mg (0.047 mmol) (1.5 Äquiv.) NaH (60%ige Suspension) eingetragen und 4.5 µl Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 7 285 (0.038 mmol) (1.2 equiv.) Bn-Bromid zugespritzt. Die Reaktion wird bei Raumtemp. für 24 h gerührt und dann durch Zugabe von gesättigter NH4Cl-Lösung (2 ml) abgebrochen. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 10 mg 208 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 10 mg (0.022 mmol) (69% d. Theorie). Schmelzpunkt: 101°C Rf: 0.10 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1); UV, PMS. O OTBS Bn O N O HO 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1 6 1.0 0.5 O 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 7.40-7.24 (m, 5H, Ar-H), 5.04 (d, 1H, CH2-Bn), 4.52 (dd, 1H, 1a-H), 4.18 (dd, 1H, 1b-H), 4.13 (d, 1H, 3-H), 3.88 (d, 1H, CH2-Bn), 3.83-3.71 (m, 2H, 4-H, 5-H), 3.60 (dd, 1H, 2-H), 3.19 (ddd, 1H, 6a-H), 2.98 (ddd, 1H, 6b-H), 1.41, 1.29 je (s, 13H, Me), 0.88 (s, 9H, SitBu), 0.12 (s, 6H, SiMe2).- 286 Vorschriften zu Kapitel 7 Experimenteller Teil J1a,1b = 8.2, J1a,2 = 5.8, J1b,2 = 9.2, J3,4 = 8.8, J4,5 = 5.5, J5,6a = 6.1, J5,6b = 4.9, J6a,6b = 10.7, J6a,OH = 3.7, J6b,OH = 6.5, JCH2-Bn = 15.5 Hz.13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 158.5 (C=O), 135.7 (Cq-Bn), 129.1, 128.3, 128.1 (C-Bn), 108.4 (CqAcetonid), 77.8 (C-3*), 76.4 (C-4*), 66.8 (C-5*), 61.9 (C-1’), 61.1 (C-6’), 55.8 (CH2-Bn’), 45.7 (C-2), 28.1 (Me), 25.8 (SiC(CH3)), 25.3 (Me), 18.4 (SiC(CH3)), -3.8, -4.8 (SiMe).IR (PTFE): ν~ =3435, 2929, 2855, 1730, 1483, 1450, 1376, 1261, 1158, 1071, 1038, 844, 791, 700, 511 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 925 (100) [2x M+Na]+, 474 (50) [M+Na]+.- C23H37NO6Si (451.6) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 8 287 Vorschriften zu Kapitel 8 (2R,3R,4R,5R,6R,7R,8R,9R,10R,11R)-1,4,9,12-Tetrakis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-2,3,6,7,10,11-hexahydroxy-5,8bis[(tert-butyloxy)carbonyl]amino-2-O,3-O-,-10-O,11-Obis(isopropyliden)-dodecan 209 270 mg (0.494 mmol) 206 und 1400 mg (0.888 mmol) CAULTON’s Reagenz werden unter Argon-Schutzgas in absolutem, entgastem CH2Cl2 (4 ml) gelöst und die braune Mischung für 4 h bei Raumtemp. gerührt. Nach vollständigem Umsatz wird durch Zugabe von gesättigter NH4Cl-Lösung (5 ml) gequencht und die Reaktion weitere 10 min gut durchmischt. Die Phasen werden separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Das bräunliche Rohprodukt wird an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) chromatographiert. Man erhält 194 mg 209 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 194 mg (0.177 mmol) (72% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 53°C (CH2Cl2) Rf: 0.84 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); PMS. [α]D20 = + 39.0 (c = 2.8, CH2Cl2). [α]57820 = + 39.4° [α]54620 = + 44.7° [α]43620 = + 74.4° [α]36520 = + 115.2° 288 Vorschriften zu Kapitel 8 OTBS H N O O TBSO 1 Boc OH 12 OTBS HO Boc 7.5 7.0 Experimenteller Teil N H TBSO 6.5 6.0 O O 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (500 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.58 (d, 2H, NH), 4.20-4.11 (m, 4H, 2-H, 11-H, 4-H, 9-H), 4.01 (dd, 2H, 3-H, 10-H), 3.90 (s, 2H, 6-H, 7-H), 3.74 (dd, 2H, 1a-H, 12a-H), 3.58 (dd, 2H, 1b-H, 12b-H), 3.57 (s, 2H, OH), 3.42 (dd, 2H, 5-H, 8-H), 1.41 (s, 6H, Me), 1.39 (s, 18H, tBu), 1.28 (s, 6H, Me), 0.11 (s, 6H, SiMe), 0.10 (s, 6H, SiMe), 0.09 (s, 6H, SiMe), 0.09 (s, 6H, SiMe).J1a,1b = J12a,12b = 11.0, J1a,2 = J11,12a = 4.3, J1b,2 = J11,12b = 5.8, J2,3 = J10,11 = 5.2, J3,4 = J9,10 = 9.1, J4,5 = J8,9 = 4.9, J5,NH = J8,NH = 9.2 Hz.- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3) Zuordnung basierend auf C-H-Cosy: δ = 155.4 (C=O), 107.3 (Cq-Acetonid), 79.1 (Cq-Boc), 78.5 (C-3, C-10), 77.2 (C-2, C-11), 72.8 (C-4, C-9), 69.9 (C-6, C-7), 62.9 (C-1, C-12), 53.0 (C-5, C-8), 28.6 (tBu), 27.9 (Me), 26.3, 26.2 (SiC(CH3)), 25.6 (Me), 18.8, 18.6 (SiC(CH3)), -3.9, -4.5, -5.3, -5.3 (SiMe).- MS (CI): m/z (%) (NH3): 1100.0 (10), 1099.0 (24), 1098.0 (45), 1097.0 (38) [M]+, [M+H]+, 1000.0 (23), 999.0 (51), 998 (82), 997 (100).- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 8 289 m/z (%): 1137.8 (4), 1136.8 (5), 1135.8 (7) [M+K]+, 1122.9 (14), 1121.8 MS (ESI): (44), 1120.9 (77), 1119.8 (100) [M+Na]+, 1100.9 (17), 1099.9 (41), 1098.9 (70), 1097.8 (93) [M]+, [M+H]+.- ν~ = 3456, 2966, 2929, 2884, 2855, 1726, 1496, 1372, 1261, 1224, 1150, IR (KBr): 1096, 841, 787, 511 cm-1.- C52H108N2O14Si4 (1097.8) Ber.: C 56.89 H 9.91 N 2.55 Gef.: C 56.89 H 9.65 N 2.32 (2R,3R,4R,5R,6R,7R,8R,9R,10R,11R)-1,4,9,12-Tetrakis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-2,3,6,7,10,11-hexahydroxy-5-N,6O-,-7-O,8-N-bis(carbonyl)-5,8-diamino-2-O,3-O-,-10-O,11O-bis(isopropyliden)-dodecan 210 24 mg (0.026 mmol) 209 werden unter Argon-Schutzgas in abs. THF (2 ml) gelöst und im Argon-Gegenstrom mit 1.9 mg (0.079 mmol) reinem NaH versetzt. Die Reaktion wird im geschlossenen Gefäß für 3 h auf 50°C erwärmt. Nach Zugabe von gesättigter NH4Cl-Lösung (1 ml) und CH2Cl2 (5 ml) werden die Phasen separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x6 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 19 mg 210. Ausbeute: 19 mg (0.020 mmol) (77% d. Theorie). Rf: 0.10 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1); PMS. an Kieselgel 290 Vorschriften zu Kapitel 8 Experimenteller Teil O TBSO 1 OTBS O NH O O n-Bu O HN OTBS 12 O OTBS O 7.5 7.0 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (400 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 4.90 (dd, 2H, ), 4.81 (s, 2H, NH), 4.11 (d, 2H, ), 4.06 (dd, 2H, ), 4.02 (m, 2H, 2-H, 11-H), 3.86 (dd, 2H, ), 3.68 (dd, 2H, ), 3.51 (dd, 2H, ), 1.37 (s, 6H, 2xMe), 1.27 (s, 6H, 2xMe), 0.89 (s, 18H, SitBu), 0.88 (s, 18H, SitBu), 0.11, 0.10, 0.08, 0.07 je (s, 6H, SiMe2).J1a,1b = J12a,12b = 10.8, J1a,2 = J12a,11 = 8.9, J1b,2 = J12b,11 = 3.3, J2,3 = J11,10 = 5.2, J3,4 = J10,9 = 9.3, J4,5 = J9,8 = 0.9, J5,6 = J8,7 = 6.6 Hz .- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 157.3 (C=O), 108.1 (Cq-Acetonid), 77.9 (C-2*, C-11*), 76.7 (C-3*, C-10*), 74.6 (C-4*, C-9*), 71.3 (C-6*, C-7*), 62.4 (C-1, C-12), 55.5 (C-5, C-8), 28.0 (Me), 26.1, 25.9 (SiC(CH3)), 25.3 (Me), 18.6, 18.4 (SiC(CH3)), -4.0, -4.5, -5.0, -5.4 (SiMe).- MS (ESI): m/z (%): 1046.5 (3), 1008.5 (11), 988.5 (8), 987.5 (15) [M+K]+, 973.6 (32), 972.5 (67), 971.5 (100) [M+Na]+.- Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 8 291 -1 ν~ = 2929, 2863, 1776, 1265, 1203, 1146, 837, 775, 639, 503 cm .- IR (PTFE): C44H88N2O12Si4 (949.5) (2R,3R,4R,5R,6R,7R,8R,9R,10R,11R)-6,7-Bis(acetyloxy)1,4,9,12-tetrakis[tert-butyl(dimethyl)silyl]oxy-2,3,10,11hexahydroxy-5,8-bis[(tert-butyloxy)carbonyl]amino-2-O,3O-,-10-O,11-O-bis(isopropyliden)-dodecan 213 Acylierung erfolgt nach AAV 1 mit 8 mg (7.30 µmol) 209. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) ergibt 8 mg 213 als farblosen Feststoff, der aus Aceton umkristllisiert wird. Ausbeute: 8 mg (6.77 µmol) (93% d. Theorie), farblose Kristalle. Rf: 0.30 (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1); PMS. O Boc N OTBS OAc OTBS 12 H O O TBSO 7.5 7.0 6.5 1 TBSO 6.0 OAc 5.5 5.0 H N 4.5 Boc O 4.0 3.5 (ppm) 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 292 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 8 Experimenteller Teil (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.38 (d, 2H, NH), 5.35 (s, 2H, 5-H, 8-H), 4.26-4.06 (m, 6H, 2-H, 11-H, 3-H, 10-H, 4-H, 9-H), 3.83-3.70 (m, 6H, 1a-H, 12a-H, 1b-H, 12b-H, 5-H, 8-H), 1.99 (s, 6H, OAc), 1.43 (s, 24 H, tBu, Me), 1.40 (s, 6H, Me), 0.88 (s, 18H, SitBu), 0.85 (s, 18H, SitBu), 0.08 (s, 6H, SiMe), 0.07 (s, 6H, SiMe), 0.07 (s, 6H, SiMe), 0.04 (s, 6H, SiMe).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 169.4 (C=OAc), 155.3 (C=OCarbamat), 107.5 (Cq-Acetonid), 79.7 (Cq-Boc), 77.5 (C-1*, C-12*), 76.7 (C-2*, C-11*), 72.5 (C-3*, C-10*), 70.3 (C-4*, C9*), 63.3 (C-6*, C-7*), 51.4 (C-4, C-9), 28.5 (tBu), 27.3 (Me), 26.5, 26.3 (SiC(CH3)), 25.3 (Me), 21.3 (OAc), 18.8, 18.7 (SiC(CH3)), -3.9, -4.0, -5.2 (SiMe).- MS (ESI): m/z (%): 1221.8 (7), 1220.8 (10), 1219.7 (12) [M+K]+, 1206.8 (14), 1205.8 (33), 1204.8 (57), 1203.8 (61) [M+Na]+, 1084.8 (18), 1083.8 (45), 1082.8 (74), 1081.8 (100) [M]+, [M+H]+, 1027.8 (9), 1026.8 (16), 1025.7 (26).- IR (PTFE): ν~ = 1751, 1656, 1644, 1557, 1438, 1372, 1257, 1211*, 1154*, 1067, 931, 771, 503* cm-1.- C56H112N2O16Si4 (1181.9) 214 (2R,3R,4R,5R,6R,7R,8R,9R,10R,11R)-1,4,9,12-Tetrakis[tertbutyl(dimethyl)silyl]oxy-2,3,6,7,10,11-hexahydroxy-5,8bis[(tert-butyloxy)carbonyl]amino-2-O,3-O-,-6-O,7-O,-10O,11-O-tris(isopropyliden)-dodecan Zu einer Lösung von 30 mg (0.027 mmol) 209 in 2,2-Dimethoxypropan (2 ml) werden 7 mg PpTos zugegeben und die Reaktion für 24 h bei Raumtemp. gerührt. Nach Zugabe von gesättigter NaHCO3-Lösung (2 ml) und Verdünnen mit CH2Cl2 (5 ml) werden die Phasen separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 8 293 Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) ergibt 15 mg 214 als farbloses Öl. Ausbeute: 15 mg (0.013 mmol) (48% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.39 (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1); PMS. O Boc N H H N Boc O O TBSO O 1 TBSO 7.5 7.0 O OTBS 12 OTBS O 6.5 6.0 5.5 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 (ppm) 1 H-NMR: (500 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.54 (d, 2H, NH), 4.21 (ddd, 2H, 2-H, 11-H), 4.09 (dd, 2H, 3-H, 10-H), 4.02 (dd, 2H, 4-H, 9-H), 4.01 (s, 2H, 6-H, 7-H), 3.90 (dd, 2H, 1a-H, 12aH), 3.60 (dd, 2H, 1b-H, 12b-H), 3.51 (dd, 2H, 5-H, 8-H), 1.40 (s, 24H, tBu, Me), 1.32 (s, 6H,2x Me), 1.29 (s, 6H, 2x Me), 0.90 (s, 18H,2x SitBu), 0.87 (s, 18H, 2x SitBu), 0.11 (s, 12H, 4x SiMe), 0.07 (s, 6H, 2x SiMe), 0.05 (s, 6H, 2x SiMe).J1a,1b = J12a,12b = 10.8, J1a,2 = J11,12a = 6.4, J1b,2 = J11,12b = 5.0, J2,3 = J10,11 = 5.0, J3,4 = J9,10 = 9.0, J4,5 = J8,9 = 5.4, J5,NH = J8,NH = 9.5 Hz.- 294 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 8 Experimenteller Teil (100.6 MHz, CDCl3): δ = 154.1 (C=O), 107.5, 105.7 (Cq-Acetonid), 78.0 (C-2’, C-11’), 77.7 (Cq-Boc), 76.2 (C-3’, C-10’), 74.0 (C-4’, C-9’), 69.8 (C-6’, C-7’), 61.7 (C-1, C-12), 51.1 (C-5, C-8), 27.2 (tBuBoc), 26.7 (Me), 26.2 (Me), 24.9, 24.8 (SiC(CH3)), 24.3 (Me), 17.4, 17.2 (SiC(CH3)), -5.2, -5.8, -6.4, -6.6 (SiMe).- MS (ESI): m/z (%): 1177.6 (9), 1176.6 (13), 1175.6 (18) [M+K]+, 1162.6 (19), 1161.6 (46), 1160.6 (84), 1159.6 (100) [M+Na]+, 1122.6 (10), 1121.6 (23), 1120.6 (40), 1119.6 (54).- C55H112N2O14Si4 (1137.8) Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 10 295 Vorschriften zu Kapitel 10 232, 233 (1S,2S,3R,6R)-3,6-Bis[(1S)-(phenylethyl)amino]cyclohex-4-en-1,2diol (1R,2R,3S,6S)-3,6-Bis[(1S)-(phenylethyl)amino]cyclohex-4-en-1,2diol Zu einer Lösung von 1.02 g (9.27 mmol) rac-225 in MeOH HO (50 ml) werden 5.85 ml (46.46 mmol) (S)-Phenylethylamin zugetropft und die Reaktion bei Raumtemp. für 12 h gerührt. H 2 1 N N Ph Ph Flüchtige Bestandteile werden bei 60°C im Hochvakuum entfernt. HO H Der ölige Rückstand wird an Kieselgel (CH2Cl2/MeOH/NH3 = 40/1/1 → 20/1/1) chromatographiert. Man erhält 1.57 g des höher- OH H N OH 2 1 H N Ph Ph und 1.43 g des tieferlaufendes Produktes als farblose Feststoffe (zusätzlich werden ca. 10% als Mischfraktion erhalten). Eine Zuordnung zu den Strukturen 232 und 233 ist mit gegebenen Analytikdaten nicht möglich. Analytik für hochlaufendes Produkt: Ausbeute: 1.57 g (4.17 mmol) (45% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 87°C (MeOH) Rf: 0.18 (CH2Cl2/MeOH/NH3 = 20/1/1), KMnO4, UV, Ninhydrin. [α]D21 = + 76.6° (c = 2.2, CH2Cl2). [α]57821 = + 80.8° [α]54621 = + 92.7° 1 H-NMR: [α]43621 = + 160.6° [α]36521 = + 255.6° (250 MHz, CDCl3,TMS): δ = 7.37-7.21 (m, 10H, Ar-H), 5.52 (d, 2H, 4-H, 5-H, J = 1.8 Hz), 3.95 (q, 2H, NCH, J = 6.4 Hz), 3.91 (m, 2H, 1-H, 2-H), 3.16 (m, 2H, 3-H, 6-H), 1.6 (bs, NH, OH), 1.34 (d, 6H, CHCH3 , J = 6.5 Hz).- 296 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 10 Experimenteller Teil (100.6 MHz, CDCl3): δ = 143.8 (Cq-Ar), 127.4 (C-4‘, C-5‘), 126.8 (C-Ar‘), 126.0 (C-Ar‘), 125.0 (C-Ar‘), 69.6 (C-1, C-2), 55.2 (C-3*, C-6*), 54.5 (NCHCH3), 22.7 (NCHCH3).- IR (PTFE): ν~ =3312, 2962, 2913, 2789, 1496, 1450, 1368, 1257, 1207, 1146, 1113, 1088, 1050, 964, 927, 841, 767, 552, 511 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 353 (100) [M+H]+, 231 (27), 202 (15).- C22H28N2O2 (352.5) Ber.: C 74.97 H 8.00 N 7.95 Gef.: C 74.51 H 7.93 N 7.82 Analytik für tieflaufendes Produkt: Ausbeute: 1.43 g (3.802 mmol) (41% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 48°C (MeOH) Rf: 0.11 (CH2Cl2/MeOH/NH3 = 20/1/1), KMnO4, UV, Ninhydrin. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 7.35-7.15 (m, 10H, Ar-H), 5.72 (app. s, 2H, 4-H, 5-H), 3.96 (q, 2H, NCH, J = 6.7 Hz), 3.38 (dd, 2H, 1-H, 2-H, J = 2.1, 5.2 Hz), 2.98 (dd, 2H, 3-H, 5-H, J = 2.1, 5.2 Hz), 2.83 (bs, 4H, NH, OH), 1.34 (d, 6H, CHCH3 , J = 6.7 Hz).13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 144.5 (Cq-Ar), 128.7, 128.1, 127.3 (CAr*), 126.8 (C-4*, C-5*), 74.1 (C-1, C-2), 57.3 (C-3‘, C-6‘), 55.0 (NCHCH3), 24.9 (NCHCH3).- C22H28N2O2 (352.5) Experimenteller Teil rac-234 Zu einer Vorschriften zu Kapitel 10 297 (1SR,2SR,3RS,6RS)-3,6-Diazido-1-O,2-Oisopropyliden-cyclohex-4-en-1,2-diol Lösung 549 mg (2.80 mmol) rac-231 in 2,2-Dimethoxypropan (25 ml) werden 30 mg pTosOH zugegeben O und die Reaktion unter Feuchtigkeitsausschluß für 5 h auf 50°C erwärmt. Nach Zugabe von gesättigter NaHCO3-Lösung (30 ml) O 2 1 N3 N3 werden die Phasen separiert und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x30 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und bei 25°C eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1 → 4/1) ergibt 601 mg rac-234 als leicht gelbliches Öl, welches beim Lagern bei –20°C erstarrt. Ausbeute: 601 mg (2.55 mmol) (91% d. Theorie), gelbliches Öl. Rf: 0.56 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1), Anisaldehyd. Schmelzpunkt: ~30°C 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 5.73 (s, 2H, 4-H, 5-H), 4.20 (dd, 2H, 1-H, 2-H), 3.58 (dd, 2H, 3-H, 6H), 1.49 (s, 6H, Me).J1,3 = J2,6= 2.5 Hz, J1,6=J2,3= 6.1 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 128.3 (C-4, C-5), 112.3 (Cq-Acetonid), 78.5 (C-1, C-2), 61.2 (C-3, C-4), 27.0 (Me).- IR (KBr): -1 ν~ =2991, 2945, 2889, 2112, 1385, 1311, 1237, 1131, 1075, 964 cm .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 237 (31) [M+H]+, 221 (17) [M-Me]+.- C9H12N6O2 (236.0) Ber.: C 45.76 H 5.12 N 35.58 Gef.: C 45.48 H 5.42 N 39.96 298 Vorschriften zu Kapitel 10 rac-235 Experimenteller Teil (2RS,3SR,4SR,5RS)-2,5-Diazido-3-O,4-Oisopropyliden-hexan-1,3,4,6-tetrol Zu einer Lösung von 601 mg (2.55) rac-234 in CH2Cl2/MeOH (45/5 ml) werden 30 mg NaHCO3 zugegeben und unter Feuchtigkeitsausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit O O N3 N3 Ozon gesättigt und nach Umsatzkontrolle überschüssiges Ozon durch Einleiten von Stickstoff ausgetrieben. Bei –78°C werden HO 1 6 OH 242 mg (6.40 mmol) NaBH4 portionsweise zugegeben und die Reaktionslösung gut durchmischt. Man läßt die Reaktion auf –10°C erwärmen und gibt dann 0.1 N pH 7 PhosphatPuffer (20 ml) zu. Nach weiteren 0.5 h guten Durchmischens werden die Phasen getrennt und die wäßrige Phase mit CH2Cl2/Isopropanol (1/1) (3x30 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Man erhält 585 mg rac-235 als farblose Kristalle. Ausbeute: 585 mg (2.15 mmol) (84% d. Theorie), farblose Kristalle. Schmelzpunkt: 97°C (CH2Cl2) Rf: 0.15 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Anisaldehyd. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 4.27 (dd, 2H, 3-H, 4-H ), 3.92 (d, 4H, 1-H, 6-H ), 3.44 (dddd, 2H, 2-H, 5-H ), 2.13 (bs, OH), 1.47 (s, 6H, Me).J1a,2 = 5.4, J1b,2 = 5.4, J2,3 = 2.1, J2,4 = 1.3 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 111.0 (Cq-Acetonid), 77.9 (C-3, C-4), 62.9 (C-1*, C-6*), 61.0 (C-2*, C-5*), 27.0 (Me).- IR (KBr): ν~ =3264, 2991, 2947, 2884, 2117, 1460, 1377, 1309, 1258, 1230, 1108, 1052, 886, 847 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 257 (39) [M-Me]+.- C9H16N6O4 (272.2) Ber.: C 39.70 H 5.92 N 30.87 Gef.: C 39.88 H 6.32 N 31.78 Experimenteller Teil rac-236 Vorschriften zu Kapitel 10 299 (2RS,3SR,4SR,5RS)-1,6-Bis-O-[tertbutyl(dimethyl)silyl]-2,5-diazido-3-O,4-Oisopropyliden-hexan-1,3,4,6-tetrol Zu einer Lösung von 585 mg (2.15 mmol) rac-235 und 731 mg (10.73 mmol) Imidazol in abs DMF (15 ml) werden 809 mg (5.37 mmol) TBS-Cl zugegeben und die Reaktion bei O O N3 N3 Raumtemp. für 10 h gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV abkondensiert und der ölige Rückstand in TBSO 1 6 OTBS CH2Cl2 (50 ml) und Wasser (25 ml) aufgenommen. Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (2x15 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohprodutes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) ergibt 1036 mg rac-236 als farbloses Öl, das beim Stehen an der Luft kristallisiert. Ausbeute: 1036 mg (2.07 mmol) (96% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: <30°C Rf: 0.22 (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1), Anisaldehyd. 1 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): H-NMR: δ = 4.14 (dd, 2H, 3-H, 4-H), 3.89 (dd, 2H, 1a-H, 6a-H), 3.83 (dd, 2H, 1b-H, 6b-H), 3.35 (dddd, 2H, 2-H, 5-H), 1.41 (s, 6H, Me), 0.89 (s, 18H, SitBu), 0.09 (s, 12H, SiMe).J1a,1b = 10.4, J1a,2 = 7.0, J1b,2 = 5.2, J2,3 = 1.2, J2,4 = 1.5 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 109.0 (Cq-Acetonid), 75.2 (C-3, C-4), 62.1 (C-1*, C-6*), 60.8 (C-2*, C5*), 25.5 (Me), 24.4 (SiC(CH3)), 16.9 (SiC(CH3)), -6.8 (SiMe), -6.9 (SiMe).- IR (KBr): ν~ =2954, 2855, 2105, 1471, 1380, 1339, 1265, 1100, 993, 833, 779, 696, 556, 507 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 473 (100) [M+H-N2]+.- 300 Vorschriften zu Kapitel 10 C21H44N6O4Si2 (500.8) rac-237 Experimenteller Teil Ber.: C 50.37 H 8.86 N 16.78 Gef.: C 50.36 H 9.46 N 16.76 (2RS,3SR,4SR,5RS)-1,6-Bis-O-(acetyl)-2,5-diazido-3O,4-O-isopropyliden-hexan-1,3,4,6-tetrol Zu einer Lösung von 11 mg (0.040 mmol) rac-235 und 2 mg DMAP in abs. Et3N (2 ml) werden 0.3 ml Ac2O zugetropft und die Reaktion unter Luftausschluß für 3 h bei Raumtemp. gerührt. O N3 Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt und der Rückstand an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) O AcO N3 1 6 OAc chromatographiert. Man erhält 7 mg rac-237. Ausbeute: 7 mg (0.020 mmol) (49% d. Theorie). Rf: 0.50 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Anisaldehyd. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 4.37 (m, 4H, H-1, H-6 ), 4.14 (m, 2H, H-3, H-4), 3.55(m, 2H, H-2, H-5), 2.13 (s, 6H, OAc), 1.44 (s, 6H, Me).13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 170.5 (C=O), 111.2 (Cq-Acetonid), 77.1 (C-3, C-4), 63.9 (C-1*, C-6*), 58.9 (C-2*, C-5*), 26.8 (Me), 20.8 (Ac).- IR (KBr): -1 ν~ =2995, 2939, 2124, 1749, 1381, 1227, 1104, 1057, 883 cm .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 341.1 (100) [M-Me]+, 329 (31) [M+H-N2]+, 313 (10) [M-Me-N2]+.- C13H20N6O6 (356.3) Experimenteller Teil rac-238 Vorschriften zu Kapitel 10 301 (2SR,3SR,4SR,5SR)-2,5-Diazido-1,6-difluoro-3-O,4O-isopropyliden-hexan-3,4-diol Zu einer auf 0°C gekühlten Lösung von 28 mg (0.103 mmol) rac-253 in CH2Cl2 (20 ml) werden unter Feuchtigkeitsausschluß O 40.4 µl (0.309 mmol) DAST zugespritzt. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen und verdünnt mit CH2Cl2 (20 ml). Die Reaktionslösung wird in gesättigte NaHCO3-Lösung gegossen und O N3 F N3 1 6 F die Phasen für 0.5 h gut durchmischt. Nach Phasenseparation wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1) ergibt 17 mg rac-238 als farblose Nadeln. Ausbeute: 17 mg (0.062 mmol) (60% d. Theorie), farblose Nadeln. Schmelzpunkt: 94°C Rf: 0.18 (Cyclohexan/Ethylacetat = 10/1), Anisaldehyd. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 4.73 (ddd, 2H, 1a-H, 6a-H), 4.68 (ddd, 2H, 1b-H, 6b-H), 4.20 (dd, 2H, 3-H, 4-H), 3.66 (m, 2H, 2-H, 5-H), 1.45 (s, 6H, Me).J1a,1b = 9.9, J1a,2 = 7.0, J1b,2 = 5.2, J2,3 =1.8, J2,4 = 1.5, 2 13 C-NMR: J1a,F = 47.5, 2J1b,.F = 46.1 Hz.- (100.6 MHz, CDCl3): δ = 109.9 (Cq-Acetonid), 82.2 (C-1, C-6, d, J = 174 Hz), 74.7 (C-3, C-4, d, J = 16 Hz), 58.3 (C-2, C-5, d, J = 20 Hz), 25.4 (Me).- IR (PTFE): -1 ν~ =2114, 1652, 1384, 1265, 1211, 1150, 1018, 898, 849, 816, 643 cm .- MS (EI): m/z (%): 261 (11) [M-Me]+, 239 (4), 160 (27).- C9H14N6O2F2 (276.2) 302 rac-240 Vorschriften zu Kapitel 10 Experimenteller Teil (2RS,3SR,4SR,5RS)-1,6-Bis-O-[tertbutyl(dimethyl)silyl]- 2,5-diamino-3-O,4-Oisopropyliden-hexan-3,4-diol In einem Schlenkkolben werden 100 mg Pt-Oxid vorgelegt und durch Evakuieren und Belüften mit H2 O vorhydriert. Eine Lösung von 685 mg (1.37 mmol) rac-236 in Ethylacetat (100 ml) wird im Argon- O 1 6 TBSO OTBS NH2 NH2 Gegenstrom in das Schlenkgefäß eingebracht. Nach kurzem Evakuieren wird mit H2 belüftet. Die Reaktionslösung wird für 2 d bei Raumtemp. unter Normaldruck (H2-Atmosphäre) geschüttelt. Zur Aufarbeitung wird abfiltriert und mit Ethylacetat gewaschen. Man erhält 587 mg rac-240 als schwach gelbes Öl. Ausbeute: 587 mg (1.31 mmol) (95% d. Theorie), gelbliches Öl. Rf: 0.40 (CH2Cl2/MeOH = 10/1), Ninhydrin. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 4.04 (dd, 2H, 3-H, 4-H), 3.59 (dd, 2H, 1a-H, 6a-H), 3.47 (dd, 2H, 1a-H, 6a-H), 2.74 (m, 2H, 2-H, 5-H), 1.42 (bs, 4H, NH), 1.36 (s, 6H, Me), 0.86 (s, 18H, SitBu), 0.02 (s, 12H, SiMe).J1a,1b = 9.8, J1a,2 = 5.2, J1b,2 = 7.0, J2,3 = 1.2, J2,4 = 1.8 Hz.13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 108.8 (Cq-Acetonid), 77.7 (C-3, C-4), 66.4 (C-1, C-6), 53.7 (C-2, C-5), 27.3 (Me), 25.9 (SiC(CH3)), 18.3 (SiC(CH3)), -5.3 (SiMe), -5.3 (SiMe).- IR (PTFE): -1 ν~ =2966, 2933, 2863, 15475, 1380, 1261, 1109, 1067, 845, 775 cm .- MS (EI): m/z (%): 433 (7) [M-Me]+, 391 (48), 303 (42), 275 (18), 228 (23).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 448 (100) [M]+, 391 (24), 303 (9), 275 (5).- C21H48N2O4Si2 (448.8) Ber.: C 56.20 H 10.78 N 6.24 Gef.: C 56.47 H 11.80 N 5.85 Experimenteller Teil rac-241 Vorschriften zu Kapitel 10 303 (2SR,3SR,4SR,5SR)-2,5-Diamino-1,6-difluoro-3-O,4O-isopropyliden-hexan-3,4-diol In einem Schlenkkolben werden 100 mg Pt-Oxid vorgelegt und durch Evakuieren und Belüften mit H2 vorhydriert. Eine Lösung O von 45 mg (0.163 mmol) rac-238 in Ethylacetat (100 ml) wird im Argon-Gegenstrom in das Schlenkgefäß eingebracht. Nach kurzem 1 O 6 F Evakuieren wird mit H2 belüftet. Die Reaktionslösung wird für F NH2 NH2 24 h bei 50°C unter Normaldruck (H2-Atmosphäre) geschüttelt. Zur Aufarbeitung wird abfiltriert und mit Ethylacetat gewaschen. Man erhält 36 mg rac-241. Ausbeute: 36 mg (0.161 mmol) (99% d. Theorie). Rf: 0.0 (CH2Cl2/MeOH = 10/1), Ninhydrin. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 4.45 (ddd, 2H,1a-H, 6a-H), 4.34 (ddd, 2H,1b-H, 6b-H), 4.14 (dd, 2H, 3-H, 4-H), 3.04 (cm, 2H, 2-H, 5-H), 1.53 (bs, 4H, NH), 1.41 (s, 6H, Me).J1a,1b = 9.0, J1a,2 = 5.5, J1b,2 = 6.7, J2,3 =1.2, J2,4 = 1.2, 2 13 C-NMR: J1a,F = 47.0, 2J1b,.F = 47.6 Hz.- (100.6 MHz, CDCl3): δ = 109.5 (Cq-Acetonid), 86.2 (C-1, C-6, d, J = 170.1 Hz), 76.6 (C-3, C-4, d, J = 6.7 Hz), 51.3 (C-2, C-5, d, J = 19.1 Hz), 27.2 (Me).- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 225 (100) [M+H]+.- C9H18N2O2F2 (224.2) 304 Vorschriften zu Kapitel 10 rac-243 Experimenteller Teil (2RS,3SR,4SR,5RS)-1,6-Bis-O-[tertbutyl(dimethyl)silyl]-2-N,5-N-carbonyl-2,5-diamino3-O,4-O-isopropyliden-hexan-3,4-diol Vorschrift abgeändert von: D. A. Nugiel et al., J. Med. Chem. 1996, 39, 2156-2169. Zu einer Lösung von 45 mg (0.100 mmol) rac-240 in CHCl2CHCl2 (2 ml) werden 29 mg (0.110 mmol) CDI zugegeben und die Lösung für 10 Min. bei Raumtemp. belassen. Via Kanüle wird innerhalb von 0.5 h die Reaktionslösung in auf 140°C erwärmtes CHCl2CHCl2 (10 ml) getropft. Nach beendeter Zugabe werden die flüchtigen Bestandteile im HV entfernt. Der Rückstand wird in CH2Cl2 (10 ml) aufgenommen, mit Wasser (2 ml) gewaschen und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1) ergibt 18 mg rac-243 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 18 mg (0.038 mmol) (38% d. Theorie), farbloser Feststoff. Rf: 0.31 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1), Ninhydrin. O O 1 TBSO 6 HN NH O OTBS Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 10 305 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): δ = 5.14 (d, 2H, NH, J = 5.2 Hz), 4.10 (dd, 2H, 3-H, 4-H, J = 1.5, 3.1 Hz), 3.82-3.74 (m, 4H, 1a/b-H, 6a/b-H), 3.49 (m, 2H, 2-H, 5-H), 1.39 (s, 6H, Me), 0.87 (s, 18H, SitBu), 0.05 (s, 6H, SiMe2), 0.04 (s, 6H, SiMe2).- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 159.7 (C=O), 108.6 (Cq-Acetonid), 73.7 (C-3, C-4), 59.7 (C-1, C-6), 53.4 (C-2, C-5), 25.4 (Me), 24.6 (SiC(CH3)), 17.0 (SiC(CH3)), -6.8, -6.8 (SiMe).- IR (PTFE): -1 ν~ =2917, 2847, 1467, 1376, 1199, 1145, 1088, 837, 774, 631, 503 cm .- MS (CI): m/z (%): 475 (100) [M]+, 417 (5) [M-tBu]+, 330 (5).- C22H46N2O5Si2 (474.8) rac-244 (2SR,3SR,4SR,5SR)-2-N,5-N-Carbonyl-2,5-diamino1,6-difluoro-3-O,4-O-isopropyliden-hexan-3,4-diol Zu einer Lösung von 35 mg (0.156 mmol) rac-241 in CHCl2CHCl2 (20 ml) werden 49 mg (0.188 mmol) CDI O zugegeben und die Lösung für 2 h bei Raumtemp. belassen. Via Kanüle wird innerhalb von 0.5 h die Reaktionslösung in auf O 1 F 140°C erwärmtes CHCl2CHCl2 (10 ml) getropft. Nach beendeter Zugabe werden die flüchtigen Bestandteile im HV entfernt. Der 6 HN NH F O Rückstand wird in CH2Cl2 (10 ml) aufgenommen, mit Wasser (2 ml) gewaschen und die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x5 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1) ergibt 11 mg rac-244. Ausbeute: 11 mg (0.044 mmol) (28% d. Theorie), farblose Nadeln. Rf: 0.13 (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1), Ninhydrin. 306 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 10 Experimenteller Teil (500 MHz, CDCl3,TMS): δ = 6.94 (d, 2H, NH, J = 9.1 Hz), 4.52 (dd, 4H, 1a/b-H, 6a/b-H, J = 5.7, 46.7 Hz), 4.38 (cm, 2H, 2-H, 5-H), 3.90 (app. s, 2H, 3-H, 4-H), 1.47 (s, 6H, Me).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 164.8 (C=O), 110.8 (Cq-Acetonid), 82.4 (C-1, C-6, d, J = 176.1 Hz), 66.2 (C-3, C-4), 48.0 (C-2, C-5, d, J = 20.7 Hz), 27.1 (Me).- IR (PTFE): ν~ =3263, 1665, 1566, 1463, 1384, 1261, 1207, 1145, 1104, 1014, 812, 627, 520 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 288 (100) [M+Na]+, 250 (14) [M]+.- C10H16N2O3F2 (250.2) Experimenteller Teil rac-242 Vorschriften zu Kapitel 10 307 (2RS,3SR,4SR,5RS)-2-N,5-N-Carbonyl-2,5-diamino3-O,4-O-isopropyliden-hexan-3,4-diol Zu einer auf 0°C gekühlten Lösung von 14 mg (0.028 mmol) rac-243 in abs. THF (5 ml) wird eine Lösung von 18.8 mg O (0.060 mmol) TBAF in abs. THF (2 ml) zugetropft. Man läßt die Reaktion auf Raumtemp. erwärmen. Die flüchtigen Bestandteile O 1 HO 6 HN NH OH werden im Vakuum abkondensiert. Chromatographie des Rückstands an Kieselgel (CH2Cl2/MeOH = 10/1) ergibt 7 mg O rac-242 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 7 mg (0.028 mmol) (100% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 219°C (MeOH) Rf: 0.14 (CH2Cl2/MeOH = 10/1), Ninhydrin, KMnO4. 1 (250 MHz, CD3OD, CDCl3,CHCl3 = 7.24): H-NMR: δ = 3.72 (dd, 2H, 3-H, 4-H), 3.50 (dd, 2H, 1a-H, 6a-H), 3.44 (dd, 2H, 1b-H, 6b-H), 3.20 (m, 2H, 2-H, 5-H), 1.10 (s, 6H, Me).J1a,1b = 11.3, J1a,2 = 4.3, J1b,2 = 7.6, J2,3 = 1.5, J2,4 = 2.8 Hz.13 C-NMR: (125.8 MHz, CD3OD): δ = 163.1 (C=O), 110.7 (Cq-Acetonid), 75.5 (C-3, C-4), 60.0 (C-1, C-6), 55.2 (C-2, C-5), 26.8 (Me).- IR (PTFE): ν~ =3259, 2913, 1644, 1479, 1376, 1310, 1150, 1100, 1051, 1026, 865, 804, 626, 499 cm-1.- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 247 (100) [M+H]+.- C10H18N2O5 (246.2) 308 Vorschriften zu Kapitel 10 Experimenteller Teil (1R,2R,5S,6S)-2,5-Diazido-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en 248 606 mg (2.40 mmol) 21 und 823 mg (5.26 mmol) TMG-N3 werden in abs. Aceton (100 ml) gelöst und bei Raumtemp. für 1 h unter Feuchtigkeitsausschluß gerührt. Es wird von ausgefallenem TMG-Br O N3 1 2 N3 abfiltriert und mit wenig Aceton (10 ml) nachgewaschen. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt und der teilkristalline Rückstand in CH2Cl2 (5 ml) aufgenommen und an Kieselgel (CH2Cl2, 150 ml) filtriert. Man erhält 435 mg 248 als gelbliches Öl, daß bei –20°C erstarrt (circa 10% Verunreinigung durch 21). Ausbeute: 435 mg (~ 95% d. Theorie, Umsatzbezogen). Rf: 0.50 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Anisaldehyd. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 5.58 (s, 2H, 3-H, 4-H), 3.95 (s, 2H, 2-H, 5-H), 3.65 (s, 2H, 1-H, 6-H).13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 125.5 (C-3, C-4), 54.5 (C-1*, C-6*), 52.7 (C-2*, C-5*).- IR (PTFE): -1 ν~ =2091, 1202, 1144, 853, 504 cm .- MS (EI): m/z (%): 178 (19) [M]+, 136 (17) [M-N3], 94 (3) [M-2*N3], 81 (36).- C6H6N6O (178.2) 249 (1R,2S,5R,6S)-2,5-Diazido-7-oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en 1430 mg (5.60 mmol) 22 und 1950 mg (12.32 mmol) TMG-N3 werden in O abs. Aceton (100 ml) gelöst und bei Raumtemp. für 1 h unter 1 2 Feuchtigkeitsausschluß gerührt. Es wird von ausgefallenem TMG-Br abfiltriert und mit wenig Aceton (10 ml) nachgewaschen. Die flüchtigen N3 N3 Bestandteile werden im Vakuum entfernt und der teilkristalline Rückstand in CH2Cl2 (5 ml) aufgenommen und an Kieselgel (CH2Cl2, 150 ml) filtriert. Man erhält 947 mg 249 als gelbliches Öl. Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 10 Ausbeute: 947 mg (95% d. Theorie), gelbliches Öl. Rf: 0.73 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Anisaldehyd. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: 309 δ = 5.90 (s, 2H, 3-H, 4-H), 4.20 (s, 2H, 2-H, 5-H), 3.40 (s, 2H, 1-H, 6-H).13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 124.3 (C-3, C-4), 53.1 (C-1*, C-6*), 51.2 (C-2*, C-5*).- IR (PTFE): -1 ν~ =2096, 1207, 1144, 807, 500 cm .- C6H6N6O (178.2) rac-250 (1RS,2SR,5SR,6SR)-2,5-Diazido-7oxabicyclo[4.1.0]hept-3-en 1274 mg (5.017 mmol) rac-23 und 1747 mg (5.26 mmol) TMG-N3 werden O in abs. Aceton (100 ml) gelöst und bei Raumtemp. für 1 h unter 1 2 Feuchtigkeitsausschluß gerührt. Es wird von ausgefallenem TMG-Br abfiltriert und mit wenig Aceton (10 ml) nachgewaschen. Die flüchtigen N3 N3 Bestandteile werden im Vakuum entfernt und der teilkristalline Rückstand in CH2Cl2 (5 ml) aufgenommen und an Kieselgel (CH2Cl2, 150 ml) filtriert. Man erhält 900 mg rac-250 als gelbliches Öl. Ausbeute: 900 mg (100% d. Theorie), gelbliches Öl. Rf: 0.50 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Anisaldehyd. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 5.58 (s, 2H, 3-H, 4-H), 4.15 (s, 1H, 1-H*), 4.05 (s, 1H, 6-H*), 3.68 (m, 2H, 2-H, 5-H).- 310 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 10 Experimenteller Teil (100.6 MHz, CDCl3): δ = 126.0 (C-3*), 123.8 (C-4*), 54.5 (C-1‘), 53.0 (C-6‘), 52.5 (C-2‘), 51.7 (C-5‘).- C6H6N6O1 (178.2) rac-251 (2RS,3RS,4SR,5RS)-3,4-Anhydro-1,6-bis-O-[tertbutyl(dimethyl)silyl]-2,5-diazido-hexan-1,3,4,6-tetrol Zu einer Lösung von 900 mg (5.05 mmol) rac-250 in O CH2Cl2/MeOH (90/10 ml) werden 50 mg NaHCO3 zugegeben N3 N3 und unter Feuchtigkeitsausschluß auf –78°C gekühlt. Die Reaktionslösung wird mit Ozon gesättigt und nach TBSO 1 6 OTBS vollständigem Umsatz überschüssiges Ozon durch Einleiten von Stickstoff ausgetrieben. Bei –78°C werden 500 mg (12.20 mmol) NaBH4 portionsweise zugesetzt. Man läßt die gut durchmischte Lösung auf –10°C erwärmen. Nach Zugabe von pH 7 Puffer (20 ml) wird weitere 5 Min. gerührt und dann die Phasen separiert. Die wäßrige Phase wird mit Ethylacetat (3x30 ml) extrahiert und die vereinigten organischen Phasen über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Man erhält 942 mg als öliges Rohprodukt. 439 mg (~2.05 mmol) dieses Rohproduktes, 682 mg (10.25 mmol) Imidazol und 756 mg (5.12 mmol) TBS-Cl werden in abs. DMF (20 ml) gelöst und bei Raumtemp. für 10 h gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt und der Rückstand in CH2Cl2 (50 ml) und Wasser (20 ml) aufgenommen. Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x50 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 50/1) ergibt 294 mg rac-251 als gelbliches Öl. Ausbeute: 294 mg (0.562 mmol) (29% d. Theorie von rac-250), gelbliches Öl. Rf: 0.73 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Anisaldehyd. Experimenteller Teil 1 H-NMR: Vorschriften zu Kapitel 10 311 (250 MHz, CDCl3,CHCl3 = 7.24): δ = 3.95 (dd, 1a-H), 3.76 (m, 3H, 1b-H, 6a/b-H), 3.19 (ddd, 1H, 2-H*), 3.07 (ddd, 1H, 5-H*), 3.01 (dd, 1H, 3-H‘), 3.00 (dd, 1H, 4-H‘), 0.85 (s, 18H, SitBu), 0.03 (s, 12H, SiMe).J1a,1b = 10.7, J1a,2 = 3.7, J2,3 = 4.0, J3,4 = 8.9, J5,6a = 2.8, J6a,6b = 8.9 Hz- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 64.8 (C-1*), 64.1 (C-3*), 62.2 (C-4*), 60.4 (C-6*), 56.1 (C-2‘), 53.9 (C-5‘), 25.8, 25.8 (SiC(CH3)), 18.3, 18.3 (SiC(CH3)), -5.3.- MS (ESI): m/z (%): 481 (100) [M+K]+, 465 (85) [M+Na]+, 429 (70), 413 (22).- C18H38N6O3Si2 (442.7) rac-252 (2RS,3RS,4SR,5RS)-3,4-Anhydro-1,6-bis-O-[tertbutyl(dimethyl)silyl]-2,5-diamino-hexan-1,3,4,6-tetrol Eine Lösung von 124 mg (0.280 mmol) rac-251 in Ethylacetat (50 ml) werden O in einem Autoklaven eingebracht und nach Zusatz von 40 mg Pt-Oxid bei 1 6 TBSO Raumtemp. und 100 bar hydriert. Nach Filtration wird das OTBS NH2 NH2 Lösungsmittel im Vakuum entfernt und das ölige Rohrpodukt an Kieselgel (CH2Cl2/MeOH = 20/1) chromatographiert. Man erhält 65 mg (0.169 mmol) (60%) als gelbliches Öl. Ausbeute: 65 mg (0.169 mmol) (60% d. Theorie), gelbliches Öl. Rf: 0.55 (CH2Cl2/MeOH = 10/1), Ninhydrin. 1 (250 MHz, CDCl3, CHCl3 = 7.24): H-NMR: δ = 3.74 (dd, 1H, 1a-H‘, J = 9.8, 3.0 Hz), 3.60 (m, 3H, 1b-H‘, 6a/b-H‘), 2.91 (dd, 1H, 3-H*, J = 8.8, 4.0 Hz), 2.82 (dd, 1H, 4-H*, J = 8.5, 4.0 Hz), 2.73 (ddd, 1H, 2-H#, J = 4.9, 6.4, 8.9 Hz), 2.56 (ddd, 1H, 5-H#, J = 3.0, 5.5, 8.9 Hz), 1.6 (bs, NH), 0.86 (s, 18H, SitBu), 0.02 (s, 12H, SiMe).- 312 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 10 Experimenteller Teil (100.6 MHz, CDCl3): δ = 66.1 (C-1‘), 65.6 (C-3‘), 60.5 (C-4‘), 58.8 (C-6‘), 51.9 (C-2*), 51.1 (C-5*), 26.0, 26.1 (SiC(CH3)), 18.6, 18.4 (SiC(CH3)), -5.3 (SiMe).- IR (PTFE): -1 ν~ =3300, 2932, 2853, 1751, 1477, 1389, 1360, 1194, 1152, 841 cm .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 391 (91) [M+H]+, 230 (10), 216 (12), 133 (100).- C18H42N2O3Si2 (390.7) rac-253 (2RS,3RS,4SR,5RS)-3,4-Anhydro-1,6-bis-O-[tertbutyl(dimethyl)silyl]-2-N,5-N-carbonyl-2,5-diaminohexan-1,3,4,6-tetrol Zu einer Lösung von 47 mg (0.120 mmol) rac-252 in abs. O CH2Cl2 (100 ml) werden 23 mg (0.142 mmol) CDI und 0.03 ml Et3N zugegeben und die Reaktion unter 1 TBSO Feuchtigkeitsausschluß für 1 d bei Raumtemp. gerührt. Die Reaktionslösung wird mit Wasser (10 ml) gewaschen und 6 HN NH OTBS O die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x10 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Extrakte werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chromatographie des Rohgemisches an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylaetat = 1/1) ergibt 8 mg rac-253. Ausbeute: 8 mg (0.019 mmol) (16% d. Theorie). Rf: 0.35 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Ninhydrin. 1 (250 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 4.72 (bs, NH), 4.41 (bs, NH), 3.78 (m, 2H, 1a/b-H‘), 3.62 (m, 4H, 6a/b-H‘, 2-H‘, 5-H‘), 2.98 (m, 2H, 3-H, 4-H), 0.85 (s, 18H, SitBu), 0.02 (s, 12H, SiMe).- Experimenteller Teil 13 C-NMR: Vorschriften zu Kapitel 10 313 (100.6 MHz, CDCl3): δ = 154.0 (C=O), 64.2 (C-3‘), 63.9 (C-4‘), 54.6 (C-1*), 54.5 (C-2*), 53.1 (C-5*), 53.0 (C-6*), 26.0, 25.9 (SiC(CH3)), 18.4 (SiC(CH3)), -5.3, -5.4 (SiMe).- IR (KBr): -1 ν~ =2940, 2852, 1710, 1506, 1477, 1240, 1111, 816, 774 cm .- MS (CI): m/z (%) (Isobutan): 417 (45) [M+H]+.- C18H40N2O4Si2 (416.7) rac-256 Diethyl (2E,4R,5R,6R,7R,8E)-5,6-anhydro-4,7diacetyl-5,6-dihydroxy-deca-2,8-diendioat Zu einer Lösung von 203 mg (0.96 mmol) rac-27 in CH2Cl2/MeOH (40/5 ml) werden 20 mg NaHCO3 zugegeben und die Mischung unter Feuchtigkeitsausschluß auf –78°C gekühlt. Die Lösung wird mit Ozon gesättigt und nach Umsatzkontrolle überschüssiges Ozon durch Einleiten von Stickstoff ausgetrieben. Bei –78°C werden 1.5 ml Me2S zugespritzt. Man läßt die Reaktionslösung auf +5°C erwärmen und wäscht dann mit Wasser (10 ml). Die wäßrige Phase wird mit CH2Cl2 (3x 20 ml) rückextrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und bei 25°C im Vakuum eingedampft. Der farblose, ölige Rückstand wird in abs. THF (15 ml) gelöst und unter Feuchtigkeitsausschluß auf –78°C gekühlt. In einem zweitem Schlenkgefäß werden 0.51 ml (2.11 mmol) (EtO)2P(O)CH2CO2Et in abs. THF (20 ml) bei –78°C mit 0.88 ml (2.21 mmol) nBuLi (2.7 M) umgesetzt. Via Transferkanüle wird der ‚Dialdehyd‘ zum ‚Ylid‘ transferiert. Man läßt die Reaktion über 10 h auf Raumtemp. erwärmen und quencht durch Zugabe von gesättigter NH 4Cl-Lösung (10 ml). Ausgefallenes NH4Cl wird durch Zugabe von wenig Wasser wieder in Lösung gebracht. Nach Phasentrennung wird die wäßrige Phase mit CH2Cl2 (3x20 ml) extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen werden über Na2SO4 getrocknet, filtriert und eingedampft. Chhromatographie des Rohgemisches an Kieselgel ergibt 72 mg rac-256 als farbloses Öl. Ausbeute: 72 mg (0.19 mmol) (20% d. Theorie), farbloses Öl. 35 mg (0.09 mmol) (30% d. Theorie bei 0.3 mmol Ansatz) Rf: 0.31 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1), KMnO4. 314 Vorschriften zu Kapitel 10 1 10 O EtO2C CO2Et OAc 1 H-NMR: Experimenteller Teil OAc (250 MHz, CDCl3,TMS): δ = 6.94 (dd, 1H, 3-H‘), 6.80 (dd, 1H, 8-H‘), 6.10 (dd, 1H, 2-H*), 6.04 (dd, 1H, 9-H*), 5.51 (ddd, 1H, 4-H#), 5.41 (ddd, 1H, 7-H#), 4.22, 4.21 je (q, 2H, OCH2CH3, J = 7.0 Hz), 3.26-3.17 (m, 2H, 5-H, 6-H), 2.16, 2.15 je (s, 3H, OAc) 1.30, 1.30 je (t, 3H, OCH2CH3, J = 7.0 Hz).J2,3 = 15.9, J2,4 = 1.5, J3,4 = 5.2, J4,5 = 8.2, J6,7 = 7.8, J7,8 = 5.2, J7,9 = 1.8, J8,9 = 15.9 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 167.8, 164.0 (C=O), 139.7 (C-2‘), 138.7 (C-3‘), 122.9 (C-8‘), 122.7 (C-9‘), 69.2 (C-4#), 67.8 (C-7#), 59.6 (OCH2CH3), 55.8 (C-5*), 54.8 (C-6*), 19.6, 19.3 (OAc), 12.9 (OCH2CH3).- IR (PTFE): ν~ =2983, 2937, 1718, 1664, 1450, 1376, 1253, 1203, 1038, 985, 857, 713, 614 cm-1.- C18H24O9 (384.4) Experimenteller Teil Ausbeuten für: rac-257 rac-258 rac-259 262 Vorschriften zu Kapitel 10 315 393 mg (0.77 mmol) (39% d. Theorie, 2.0 mmol Ansatz), farbloses Öl. 20 mg (0.038 mmol) (15% d. Theorie, 0.25 mmol Ansatz), farbloses Öl. 233 mg (0.38 mmol) (42% d. Theorie, 0.9 mmol Ansatz), farbloses Öl. (1R,2R,3R,6R)-3-O-Acetyl-1-O,4-N-carbonyl-6-tosylamino2-O-[(tosyl)aminocarbonyl]cyclohex-4-en-1,2,3-triol Zu einer Lösung von 201 mg (0.55 mmol) 76 (verunreinigt mit circa 20% 77) in abs. Toluol (8 ml) werden 100 µl (0.65 mmol) TosNCO zugespritzt und die Reaktion für 3 h auf 100°C erwärmt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV abkondensiert und der Rückstand aus n-Hexan (50 ml) umkristallisiert. Man erhält 197 mg 262 als farblosen Feststoff. Ausbeute: 197 mg (0.35 mmol) (64% d. Theorie), farbloser Feststoff. Schmelzpunkt: 75-76°C Rf: 0.13 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Vanillin, PMA, KMnO4. O O Tos NH AcO O O 2 1 N Tos 316 1 Vorschriften zu Kapitel 10 H-NMR: Experimenteller Teil (400 MHz, CDCl3,TMS): δ = 7.92-7.80 (Ar-H), 7.38-7.30 (Ar-H), 6.24 (dddd, 1H, 5-H), 5.89 (dddd, 1H, 4-H), 5.46 (dddd, 1H, 3-H), 5.31 (dddd, 1H, 2-H), 4.93 (dddd, 1H, 6-H), 4.90 (bs, 1H, NH), 4.73 (dd, 1H, 1-H), 2.45 (s, 3H, MeTol), 2.43 (s, 3H, MeTol), 1.90 (s, 3H, OAc).J1,2 = 5.5, J1,6 = 7.3, J2,3 = 3.7, J2,4 = 0.6, J3,4 = 3.4, J3,5 ~0.9, J3,6 ~ 0.9, J4,5 = 10.4, J4,6~ 0.9, J5,6 = 3.4 Hz.- 13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 169.7 (C=OAc), 150.4, 149.3 (C=OCarbamat), 146.2, 145.6, 135.1, 134.4 (Cq-Ar), 130.1 (C-Ar‘), 129.8 (C-Ar‘), 128.6 (C-Ar‘), 128.5 (C-Ar‘), 128.0 (C-4‘), 126.5 (C-5‘), 125.4, 71.2 (C-1#), 69.5 (C-2#), 64.3 (C-3#), 54.0 (C-6), 21.8, 21.8 (MeTol), 20.5 (OAc).- MS (ESI): m/z (%): 602 (73) [M+K]+, 587 (100) [M+Na]+, 390 (44).- C24H24N2O10S2 (564.6) 263 (1R,2R,3R,6R)-3-O-Acetyl-1-O,4-N-carbonyl-6[(benzyloxy)carbonyl]amino-2-O[(tosyl)aminocarbonyl]cyclohex-4-en-1,2,3-triol Zu einer Lösung von 140 mg (0.403 mmol) 79 (verunreinigt O mit circa 30% 80) in abs. Toluol (5 ml) werden 74 µl (0.484 mmol) TosNCO zugespritzt und die Reaktion für 2 h auf 100°C erwärmt. Die flüchtigen Bestandteile werden im HV abkondensiert und der Rückstand an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1) filtriert. Man erhält 162 mg 263 und 49 mg 263Iso als öliges, untrennbares Gemisch. O Tos NH AcO O O 2 1 N Z Experimenteller Teil Vorschriften zu Kapitel 10 317 Analytikdaten für Gemisch: Gesamtausbeute: 211 mg (0.388 mmol) (96% d. Theorie). Rf: 0.08 (Cyclohexan/Ethylacetat = 1/1), Anisaldehyd, PMA. 1 H-NMR: (250 MHz, CDCl3,TMS): δ = 7.91-7.78 (Ar-H), 7.44-7.27 (Ar-H), 6.19 (ddd, 4-Hb, J = 0.9, 2.8, 10.4 Hz), 6.06 (cm, 4-Ha), 5.89 (ddd, 5-Hb, J = 1.2, 4.0, 10.4 Hz), 5.82 (cm, 5Ha), 5.50 (cm, 3-Ha), 5.42-5.36 (m, 3-Hb, 2-Hb, 2-Ha), 5.30 (Z-CH2a/b), 5.09 (NHa/b), 4.88 (dd, 1-Hb, J = 3.1, 7.6 Hz), 4.82-4.75 (m, 6-Ha, 6-Hb), (dd, 1Ha, J = 5.5, 6.7 Hz).- 13 C-NMR: (125.8 MHz, CDCl3): δ = 169.8, 150.6, 150.0, 145.3, 135.3, 134.6, 129.7, 128.8, 128.4, 128.3, 128.2, 126.8, 126.4, 125.0, 70.6, 70.4, 69.2, 69.2, 68.1, 67.2, 64.4, 52.7, 52.1, 21.7, 20.4.- IR (PTFE): ν~ =3214, 1821, 1734, 1454, 1361, 1303, 1208, 1157, 1076, 866, 814, 662, 575, 546 cm-1.- MS (ESI): m/z (%): 1111 (29) [2*M+Na]+, 583 () [M+K]+, 567 (100) [M+Na]+.- C25H24N2O10S (544.5) 264 (1R,2R,3R,6R)-Bis-1-O,4-N/2-O,3-N-carbonyl-6[(benzyloxy)carbonyl]amino-3-tosylamino-cyclohex-4-en1,2,3-triol Zu einer Lösung von 65 mg (0.117 mmol) 263, 23 mg (0.023 mmol) Pd2(dba)3*CHCl3, 30 mg (0.114 mmol) PPh3, in abs. THF (3 ml) werden 46 mg (0.141 mmol) Cs2CO3 O N Tos O O O 2 1 N Z zugegeben und die Reaktion für 5 h bei Raumtemp. gerührt. Die flüchtigen Bestandteile werden im Vakuum entfernt. Chromatographie an Kieselgel (Cyclohexan/Ethylacetat = 4/1 → 2/1) ergibt 12 mg 264 als farbloses Öl (Reinheit ~80%). 318 Vorschriften zu Kapitel 10 Experimenteller Teil Ausbeute: 12 mg (0.025 mmol) (21% d. Theorie), farbloses Öl. Rf: 0.17 (Cyclohexan/Ethylacetat = 2/1), KMnO4. 1 (400 MHz, CDCl3,TMS): H-NMR: δ = 7.93 (d, 2H, Ar-HTol), 7.42-7.27 (m, 7H,Ar-H), 6.19 (cm, 1H, 4-H‘), 6.05 (cm, 1H, 5-H‘), 5.31 (dd, 2H, Z-CH2), 4.95 (cm, 2H, 1-H#, 2-H#), 4.89 (cm, 1H, 3-H#), 4.75 (cm, 1H, 6-H#), 2.44 (s, 3H, MeTol).13 C-NMR: (100.6 MHz, CDCl3): δ = 149.4, 149.0, 146.3 (C=O), 134.8, 134.4 (Cq-Ar), 130.1, 129.8, 129.7, 129.0, 128.9, 128.8, 128.5 (CAr), 126.6 (Cq-Ar), 124.6 (C-4‘), 124.3 (C-5‘), 69.4 (C-1#), 69.0 (C-2#), 68.3 (Z-CH2#), 52.0 (C-3*), 49.8 (C-4*), 21.8 (Me).- IR (PTFE): ν~ =1829, 1792, 1722, 1606, 1508, 1380, 1310, 1277, 1199, 1129, 1071, 828, 758, 709, 672, 622, 589, 535 cm-1.- MS (EI): m/z (%): 484 (6) [M]+.- MS (CI): m/z (%) (NH3): 502 (11) [M+NH4]+, 368 (42), 108 (100) [PhCH2O]+.- C23H20N2O8S (484.5) HRMS (EI) für (C23H20N2O8S+) [M+]: Ber.: 484.094038 Gef.: 484.094555