Synthese von Arylamin-modifizierten 2`-dG

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Synthese von Arylamin-modifizierten 2’-dGPhosphoramiditen und deren Einbau in
Oligonucleotide
Dissertation
Zur Erlangung des naturwissenschaftlichen Doktorgrades
von
Nicolas Böge
aus
Hamburg
vorgelegt dem Department Chemie der Universität Hamburg
Hamburg, im Januar 2008
1. Gutachter:
Prof. Dr. C. Meier
2. Gutachter:
Prof. Dr. J. Thiem
Datum der Disputation: 14.3.2008
Danksagung
Die vorliegende Arbeit wurde im Arbeitskreis von Prof. Dr. Chris Meier am Institut für
Organische Chemie der Universität Hamburg in der Zeit von April 2005 bis Januar
2008 angefertigt.
Mein erster Dank gilt Herrn Prof. Dr. C. Meier für die Überlassung des interessanten
Themas, sowie für die Freiheiten bei der Bearbeitung. Ferner danke ich ihm für die
gute Betreuung während der Arbeit, für zahlreiche Diskussionen, Anregungen und
Hilfestellungen.
Allen ehemaligen und aktiven Mitgliedern des Arbeitskreises gilt mein Dank für ihre
Hilfsbereitschaft. Einen ganz besonderen Dank möchte ich Herrn Dipl.-Chem.
Nicolas Gisch für die gemeinsamen Jahre im Labor 518, die hervorragende
Zusammenarbeit, das exzellente Arbeitsklima und die stete Hilfsbereitschaft in allen
Lagen aussprechen. Für die thematische Zusammenarbeit danke ich weiterhin Frau
Dipl.-Chem. Maike Jacobsen, Frau Dipl.-Chem. Zita Szombati und Frau Sarah
Krüger.
Einen besonderen Dank gilt den zahlreichen Praktikantinnen und Praktikanten,
welche im Rahmen ihres Studiums experimentelle Arbeiten für mich durchführten.
Hervorzuheben sind dabei meine ehemaligen Schwerpunktpraktikanten, Frau Dipl.Chem. Zita Szombati, Frau Sarah Krüger, Frau Saskia Wolf, Frau Nathalie Lunau
und Herr Marcus Schröder.
Herrn Dr. V. Sinnwell, Herrn Dr. E.T.K. Haupt und ihren Mitarbeitern möchte ich für
die Messung zahlreicher NMR-Spektren danken.
Frau A. Meiners, Frau C. Christ und Herrn M. Preuße spreche ich meinen Dank für
die zahlreichen Messungen der FAB-, ESI- und EI-Massenspektren aus.
Herrn Prof. Andreas Marx und Frau Dipl.-Chem. Francesca di Pasquale, Universität
Konstanz danke ich für die Durchführung der Primer-Verlängerungs-Tests, sowie für
die Aufnahme von ESI-Massenspektren.
Einen weiteren Dank gilt meinen Kooperationspartnern am DESY, Hamburg. Allen
voran
Herrn
Dr.
Markus
Perbandt
für
die
Unterstützung
bei
den
Kristallisationsversuchen der Oligonucleotide.
Herrn Dipl.-Chem. Nicolas Gisch und Herrn Dipl.-Chem. Bastian Reichardt danke ich
weiterhin für die kritische Durchsicht dieser Arbeit.
Meiner Mutter möchte ich für die finanzielle Unterstützung während meines Studiums
danken. Ebenso möchte ich ihr wie auch meinen Freunden, besonders Jenny
Matthiesen, für die moralische Unterstützung während der gesamten Zeit danken.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1.
Einleitung
1
2.
Kenntnisstand
5
2.1
Metabolismus der aromatischen Amine
5
2.1.1
Phase I
5
2.1.2
Phase II (Bildung der ultimalen Carcinogene)
6
2.2
Reaktion ultimaler Carcinogene mit der DNA
8
2.3
Mechanismus der Adduktbildung in vivo
10
2.4
Nachweis der Carcinogenität
11
2.4.1
Ames-Test
11
2.4.2
32
12
2.5
Darstellung von Arylamin-Addukten am 2‘-Desoxyguanosin
13
2.5.1
Darstellung von C8-Arylamin-Addukten
13
P-Postlabeling-Methode
2
2.5.2
Darstellung von N -Arylamin-Addukten
17
2.5.3
Darstellung von O6-Arylamin-Addukten
19
2.5.4
Darstellung von C8-N-Acetyl-Arylamin-Addukten
20
2.6
Synthese Arylamin-modifizierter Oligonucleotide und
deren Eigenschaften
21
2.7
Reparatur und Struktur C8-Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
22
3.
Aufgabenstellung
24
4.
Resultate und Diskussion
26
4.1
Synthese C8-Arylamin-modifizierter OligonucleotidBausteine
4.2
Synthese N2-Arylamin-modifizierter OligonucleotidBausteine
4.2.1
26
41
Synthese N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels
Azokupplung
42
4.2.2
Synthese N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels Substitution
45
4.2.3
Synthese N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels
Palladium-katalysierter Kreuzkupplung
50
Inhaltsverzeichnis
4.3
Versuche zur Synthese O6-Arylamin-modifizierter OligonucleotidBausteine
4.3.1
72
Versuche zur Synthese O6-Arylamin-modifizierter OligonucleotidBausteine mittels Mitsunobu-Reaktion
4.3.2
73
6
Versuche zur Synthese O -Arylamin-modifizierter OligonucleotidBausteine mittels einer Substitutions-Reaktion
78
4.4
Synthese Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
94
4.4.1
Synthese C8-Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
100
4.4.2
Synthese N2-Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
104
4.5
Messung der Schmelztemperaturen (Tm-Werte)
109
4.6
Messung des circularen Dichroismus
116
4.7
Restriktionsabbau mittels EcoRI
121
4.8
Primer-Verlängerungs-Untersuchungen
127
4.9
Erste Versuche zur Kristallisation von Oligonucleotiden
136
5.
Zusammenfassung
141
6.
Summary
146
7.
Ausblick
149
8.
Experimentalteil
152
8.1
Allgemeines
152
8.1.1
Lösungsmittel und Reagenzien
152
8.1.2
Chromatographie und Geräte
154
8.1.2.1
Dünnschichtchromatographie (DC)
154
8.1.2.2
Präparative Säulenchromatographie
154
8.1.2.3
Zirkulare präparative Dünnschichtchromatographie
155
8.1.2.4
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
155
8.1.2.5
Kernresonanzspektroskopie (NMR)
156
8.1.2.6
Massenspektrometrie (MS)
156
8.1.2.7
Schmelzpunktbestimmung
157
8.1.2.8
Infrarot-Spektrometer
157
8.1.2.9
Polarimeter
157
8.1.2.10
Zentrifuge
157
8.1.2.11
UV-Spektrometer
157
8.1.2.12
Thermomixer
157
8.1.2.13
Speed-Vac-Probenkonzentrator
157
Inhaltsverzeichnis
8.1.2.14
DNA-Synthesizer
158
8.1.2.15
CD-Spektrometer
158
8.2
Oligonucleotide
158
8.2.1
Synthese von Oligonucleotiden
158
8.2.2
Entschützung und Trägerabspaltung
158
8.2.3
Reinigung der Oligonucleotide
159
8.3
Analytik der Oligonucleotide
159
8.3.1
Bestimmung der Optischen Dichte (OD260)
159
8.3.2
Präparation der Oligonucleotide für das ESI-MS
160
8.3.3
Bestimmung der Schmelztemperatur (Tm-Wert)
160
8.3.4
Messung des circularen Dichroismus
160
8.3.5
Enzymatischer Abbau der Oligonucleotide mittels des
EcoRI Restriktionsenzym
160
8.4.
Allgemeine Arbeitsvorschriften
161
8.5
Synthesen
167
8.6
Oligonucleotide
273
9.
Gefahrstoffe
281
10.
Literatur
286
11.
Anhang
301
12.
Persönliches
312
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungen und Symbole
AAV
Allgemeine Arbeitsvorschrift
Abb.
Abbildung
Ac
Acetyl
AG
Abgangsgruppe
Äq.
Äquivalente
ber.
berechnet
BINAP
2,2´-Bis(diphenylphosphino)-1,1´-binaphthyl
Bn
Benzyl
BOP
Benzotriazol-1-yloxy-tris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorophosphat
Bz
Benzoyl
CD
circularer Dichroismus
cod
cyclooctadienyl
CPE
Cyanophenylethyl
CPG
controlled pore glass
δ
chemische Verschiebung
d
Dublett
dA
2’-Desoxyadenosin
dba
dibenzylidenaceton
DBU
1,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en
DC
Dünnschichtchromatographie
DCM
Dichlormethan
dC
2’-Desoxycytosin
DCI
4,5-Dicyanoimidazol
dG
2’-Desoxyguanosin
DIAD
Diisopropylazodicarboxylat
DIPEA
Diisopropylethylamin (Hünigs Base)
DLS
Dynamische Lichtstreuung
DMAP
4-(Dimethylamino)-pyridin
1,2-DME
1,2-Dimethoxyethan
DMF
N,N-Dimethylformamid
DMSO-d6
Dimethylsulfoxid (sechsfach deuteriert)
Abkürzungsverzeichnis
DMTr
4,4’-Dimethoxytriphenylmethyl
DNA
Desoxyribonucleinsäure
dT
2’-Desoxythymidin
DTE
Dithioerithrol
DTT
Dithiothreithol
ε
molarer Extinktionskoeffizient
EcoRI
Escherichia Coli
EDTA
Ethylendiamintetraacetat
EI
Elektronenionisation
ESI
Elektronensprayionisation
FAB
fast atom bombardment
FG
funktionelle Grupppe
Fmoc
9-Fluorenylmethoxycarbonyl
Form
Formamidin
gef.
gefunden
h
Stunde
HEPES
2-(4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl)-ethansulfonsäure
HPLC
High Performance Liquid Chromatographie
iBu
iso-Butyryl
IQ
2-Amino-3-methyl-imidazo[4,5-f]quinolin
IR
Infrarot
J
skalare Kern-Kern-Kopplungskonstante
λ
Wellenlänge
K
Kelvin
Kap.
Kapitel
LM
Lösungsmittel
m
Multiplett
M
Molar
MALDI
Matrix Assisted Laser Desorption Ionisation
MHz
Megahertz
MPD
2-Methyl-2,4-pentanediol
MS
Massenspektrometrie
NBS
N-Bromsuccinimid
NER
nucleotide excision repair
Abkürzungsverzeichnis
nm
Nanometer
NMR
Nuclear Magnetic Resonance
NOE
Nuclear Overhauser Effect
NOESY
Nuclear Overhauser and Exchange Spectroscopy
p
page
PAGE
Polyacrylamid-Gelelektrophorese
PPh3
Triphenylphosphin
ppm
parts per million
PhthNOH
N-Hydroxyphthalimid
rac
racemisch
Rf
Retentionsfaktor
RP
reversed phase
Rt
Raumtemperatur
s
Singulett
S.
Seite
s.
siehe
Sdp
Siedepunkt
sec
Sekunden
sept
Septett
SG
Schutzgruppe
Smp
Schmelzpunkt
t
Triplett
TBAF
Tetrabutylammoniumfluorid
TBDMS
tert-Butyldimethylsilyl
TEAA
Triethylammoniumacetat
Tf
Triflat
TFA
Trifluoressigsäure
THF
Tetrahydrofuran
Tm
Schmelzpunkt eines DNA-Duplexes
TMSN3
Trimethylsilylazid
tR
Retentionszeit
Tris
Tris(hydroxymethyl)-aminomethan
UV
Ultraviolett
XANTPHOS
9,9-Dimethyl-4,5-bis(diphenylphosphino)xanthene
Abkürzungsverzeichnis
z.B.
zum Beispiel
Einleitung
1.
Einleitung
Der menschliche Körper besteht aus vielen verschiedenen Zelltypen. Normalerweise
wachsen bzw. teilen sich die Zellen, wenn dies für den Körper notwendig ist. Diese
Regeneration der Zellen läuft geregelt ab und dient der Gesunderhaltung des
Körpers.
Erfolgen Zellteilungen, obwohl keine neuen Zellen benötigt werden, kommt es zu
einer übermäßigen Gewebeneubildung. Der Überschuss an Gewebe bildet eine
Geschwulst, welche man Tumor nennt. Dieser kann gutartig oder bösartig sein.
Bösartiges (malignes) Gewebe bezeichnet man als Krebsgewebe. Bei Krebszellen
ist das Gleichgewicht von Wachstum, Teilung und Zerstörung (Apoptose) im
Zellverband außer Kraft gesetzt. Regulierende Signale werden nicht erkannt oder
nicht ausgeführt, da meistens der dafür benötigte genetische Code einer Mutation
unterliegt und damit defekt ist. Die Krebszellen teilen sich im Vergleich zu gesunden
Zellen unkontrolliert. Sie können in das benachbarte gesunde Gewebe eindringen
(infiltrierendes Wachstum) oder es zerstören (destruierendes Wachstum). Als
krebserregend werden daher vor allem Einflüsse bezeichnet, die das Erbgut
verändern.
Die Nomenklatur der malignen Tumore unterscheidet zum Einen nach dem
Ursprungsgewebe und zum Anderen nach dem Tumortyp. Hier werden epitheliale
Tumore, die sich aus Ektoderm- und Entodermgewebe gebildet haben, als
Karzinome bezeichnet, während mesenchymale Tumore, die aus dem Mesoderm
entstehen, als Sarkome bezeichnet werden.[1]
Prinzipiell kann jedes Gewebe einen Tumor entwickeln. Die drei häufigsten Tumorerkrankungen sind jedoch das Prostata-Karzinom, das Mamma-Karzinom, sowie das
Bronchial-Karzinom. Das Bronchial-Karzinom weist zudem die höchste Todesrate
aller Tumorerkrankungen auf. Dies begründet sich vor allem in der Tatsache, dass
das Karzinom relativ spät diagnostiziert wird, so dass ein Großteil des umgebenden
Gewebes schon geschädigt ist und sich meist schon Metastasen gebildet haben.[2]
Metastasen entstehen, wenn sich Tumorzellen aus dem Tumor lösen und sich über
das Lymphsystem und den Blutstrom verbreiten. Binden sie schließlich an
Endothelzellen, so kann die Zelle von dort in das umliegende Gewebe eindringen
und einen Tochtertumor bilden (s. Abb. 1, S. 2).
1
Einleitung
Abb. 1 Skizze des Mechanismus der Metastasierung[3]
Die direkte Folgeerscheinung des Tumorwachstums ist der Verlust von spezifischen
Zell- und Gewebefunktionen, die daraus resultiert, dass der Tumor in das gesunde
Gewebe hineinwächst und so die ihn umgebenden Zellstrukturen schädigt. Zudem
gibt es eine weitere Folgeerscheinung, die sogenannte Tumoranämie, bei der unter
anderem die Anzahl und die Lebensdauer der Erythrozyten herabgesenkt sind.
Zusätzlich kommt es zu Schädigungen der Blutgefäße und damit verbunden zu
Blutungen, wodurch die Erythrozytenkonzentration weiter sinkt. Eine direkte
Konsequenz der Anämie ist somit eine Schwächung des Patienten, wodurch die
Überlebenschance weiter abnimmt.[1, 4-6]
In
den
meisten
Ländern
der
Welt
ist
Krebs
Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache.
heute
[7]
nach
Herz-
und
So stieg die Anzahl der
durch Krebs ausgelösten Todesfälle in den letzten Jahren auf ein Viertel. Nach
Schätzungen der American Cancer Society lag die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen
beispielsweise innerhalb der USA im Jahre 2007 bei 1.44 Millionen Patienten. Im
gleichen Jahr sind schätzungsweise 560.000 Personen an den Folgen von Krebs
gestorben. Dabei handelt es sich um
23.1% der in den USA registrierten
Todesfälle.[2] Diese Daten lassen sich auf nahezu jedes andere westliche
Industrieland übertragen.
Neben der Neigung an Krebs zu erkranken, welche bekanntermaßen u.a. bei Brustund Darmkrebs vererbt werden kann, können Neuerkrankungen von ionisierender
Strahlung (so starb Marie Curie 1934 an durch radioaktiver Strahlung verursachter
Leukämie), infektiösem biologischem Material und genetischen Determinanten
herrühren. Als Hauptursache bei der Induktion von Krebs scheinen jedoch
Chemikalien zu fungieren.[8]
2
Einleitung
Die ersten Befunde über den Zusammenhang zwischen bestimmten Chemikalien
und Krebs stammen aus dem Jahr 1761.[9] So berichtete J. Hill von einem erhöhten
Auftreten von Krebs in Nasenschleimhäuten nach langjährigem Gebrauch von
Schnupftabak. Berichte über aromatische Amine, die Gegenstand dieser Arbeit sind,
als krebsauslösende Substanzen, wurden von L. Rehn im Jahr 1895 veröffentlicht.[10]
Er beobachtete eine Zunahme von Harnblasenkarzinomen bei Arbeitern, die in der
Produktion von Magenta (Fuchsin) beschäftigt waren. Rehn prägte daraufhin den
Begriff „Anilin-Krebs“, da Anilin 1 (s. Abb. 2) die Ausgangsverbindung der Synthese
darstellt. Diese Bezeichnung stellte sich jedoch später als falsch heraus. Vielmehr
waren es die Nebenprodukte der Anilinherstellung, wie z. B. 4-Aminobiphenyl 2, die
krebserzeugend waren (s. Abb. 3, S. 4).
NH2
NH2
NH2
NH2
NH2
NH2
NH2
O
1
2
3
4
5
6
7
Abb. 2 carcinogene aromatische Amine
Außer polycyclischen Aminen wie z.B. 2-Aminofluoren 3 oder 2-Naphthylamin 4 sind
für die Carcinogenese auch die monocyclischen Amine von Bedeutung, wenngleich
sie im Allgemeinen eine geringere Carcinogenität aufweisen. Verbindungen dieser
Art, wie z. B. Anilin 1, 4-Toluidin 5, 4-Anisidin 6 oder 4-Ethylanilin 7, werden daher als
Grenzcarcinogene bezeichnet. Bei Substanzen dieser Klasse kommt die Fähigkeit
der Tumorindikation nur dann zum Ausdruck, wenn eine hohe Dosierung vorliegt, die
Substanz über einen langen Zeitraum verabreicht oder aber ein Comutagen
zugegeben wird.
3
Einleitung
Aromatische Amine sind in den Industrieländern ubiquitäre Umweltgifte. Sie werden
seit Beginn des 19. Jahrhunderts vor allem zur Synthese von Azo-Farbstoffen,
Pharmaka, Pestiziden oder auch Polyurethanen benötigt. Auch waren aromatische
Amine bis ins 20. Jahrhundert aufgrund mangelndem Risikobewusstseins im
Straßenteer enthalten.
Monocyclische, aromatische Amine wurden unter anderem im Tabakrauch
nachgewiesen, vor allem das 4-Aminobiphenyl 2 und zahlreiche Methyl-, Dimethyl-,
und Ethylderivate des Anilin 1.
Weiterhin können sie jedoch auch als Abbauprodukte, z. B. durch Reduktion von
polycyclischen Nitroaromaten aus Dieselgasen und synthetischen Treibstoffen
entstehen. Ebenso konnten verschiedene heterocyclische, aromatische Amine, wie
z.B. 2-Amino-3-methyl-imidazo[4,5-f]quinolin (IQ) 33 (s. S. 15), in gekochtem Fisch
oder Fleisch nachgewiesen werden, wo sie durch Pyrolyse von Aminosäuren wie
Tryptophan entstehen können. [11,12]
4
Kenntnisstand
2.
Kenntnisstand
2.1
Metabolismus der aromatischen Amine
Obwohl das carcinogene Potential bei den genannten Verbindungen bisweilen sehr
unterschiedlich ist, bleibt deren Wirkungsweise immer gleich.
Gelangen aromatische Amine in den Körper, so setzt ein Detoxifizierungsprozess
ein, der die Wasserlöslichkeit körperfremder Stoffe zum Ziel hat, um diese
ausscheiden zu können. Allerdings können die aromatischen Amine auch durch
enzymatische Reaktionen zu elektrophilen Aminierungsreagenzien (sogenannte
ultimale Carcinogene) umgewandelt werden (s. Abb. 4, S. 7).
Bei diesen Prozessen unterscheidet man zwei Phasen. In Phase I findet eine
Oxidation statt, während es sich bei der Reaktion in Phase II meistens um eine
Veresterung handelt.
2.1.1
Phase I
Aus Arbeiten von J. W. Cramer, J. A. Miller und E. C. Miller wurde bekannt, dass
diesem ersten Schritt, der Oxidation aromatischer Amine, eine Schlüsselrolle für
deren Carcinogenität zukommt.[13]
Das aromatische Amin 8 (bzw. die N-acetylierte Form) kann relativ unspezifisch
durch verschiedene Enzymsysteme am Ring oder am Stickstoff oxidiert werden. So
kann es einerseits durch eine Cytochrom-P450-vermittelte Aktivierung in der Leber
zum Hydroxylamin 9 oxidiert werden. Quantenmechanische Rechnungen legen dabei
einen
Ein-Elektronen-Mechanismus
für
diesen
initialisierenden
Schritt
des
Metabolismus aromatischer Amine nahe. Dabei kann der Mechanismus sowohl über
das Aminium-Kation 10 als auch über das Aminyl-Radikal 11 laufen (s. Abb. 3, S.
6).[14]
5
Kenntnisstand
NH
R
10
-e
H
N R
NH
R
-H
8
-H
R = H, Ac
N
R
11
N
R
Enz-OH
9
OH
N
R
Abb. 3 Postulierter Ein-Elektronen-Mechanismus der N-Oxidation aromatischer Amine
Andererseits kann das Arylamin 8 durch die cytosolische N-Acetyltransferase in das
ausscheidbare Acetanilid 12 überführt werden.[15] Nach neueren Erkenntnissen wird
auch
die
N-Glucuronidierung
als
Entgiftungsreaktion
genutzt,
wobei
der
Glucuronsäureester 13 gebildet wird, der aufgrund seiner Stabilität als Transportform
gilt und ausgeschieden werden kann.
Das Hydroxylamin 9 kann über das Blut in die Nieren transportiert und über den Urin
ausgeschieden werden. Im Blut allerdings kann das Hydroxylamin 9 teilweise durch
Hämoglobin, unter Methämoglobinbildung, zum Nitrosoderivat 14 oxidiert werden und
spontan mit Glutathion (GSH) oder SH-Gruppen des Hämoglobins abreagieren.[9]
2.1.2
Phase II (Bildung der ultimalen Carcinogene)
In der Harnblase kann es allerdings zu weiteren Reaktionen kommen. Das
Hydroxylamin 9 kann hier wegen des geringen pH-Wertes protoniert werden und
liefert unter Wasserabspaltung das hochreaktive Nitreniumion 15, welches kovalent
an DNA oder andere Biomoleküle binden kann.
Neben diesem nicht-enzymatischen Aktivierungsschritt gibt es je nach Spezies und
Organ eine Reihe von enzymatisch katalysierten Wegen. So kann das Hydroxylamin
9 beispielsweise durch die Sulfotransferase in den Sulfatester 16 (ein ultimales
Carcinogen) überführt werden, welcher dann durch Abspaltung der Sulfatgruppe
ebenfalls das Nitreniumion 15 bildet.[16,17]
Ein weiterer Weg, der das Nitreniumion 15 liefert, erfolgt durch Acetylierung des
Hydroxylamins 9 durch die N-Acetyltransferase in der Harnblase. Hierbei entsteht
6
Kenntnisstand
zunächst das N-Acyloxyarylamin 17 (ultimales Carcinogen), das dann ebenfalls nichtenzymatisch unter Acetatabspaltung zerfällt und das Nitreniumion 15 bildet.[18,19]
O
R
N-Acetyltransferase
N
H
N
H
8
Leber
12
P450
R
N
N
9 OH
Gluc
13
HbFe
Blut
N O
GSH
Hämoglobin
14
R
Harnblase
N
11
N
R
OH
Sulfotransferase
nichtenzymatisch
OAc
N
R
Ausscheidung
N-Acetyltransferase
OSO3
N
16
Gluc
N
R
15
17
R = H, Ac
R
DNA-Addukt
Abb. 4 Metabolismus aromatischer Amine in der Entstehung von Harnblasenkrebs (Giftungsreaktionen sind rot,
Entgiftungsreaktionen schwarz dargestellt)
7
Kenntnisstand
2.2
Reaktion ultimaler Carcinogene mit der DNA
Das durch Metabolisierung erhaltene elektrophile Nitreniumion 15 ist in der Lage sich
an die nucleophilen Stellen der DNA anzulagern und sogenannte DNA-Addukte zu
bilden.
Chemisch betrachtet ist der Begriff des „DNA-Addukts“ missverständlich, da es sich
bei
der
Reaktion
zwischen
Carcinogen
und
Nucleobase
nicht
um
eine
Additionsreaktion, sondern um eine Substitutionsreaktion handelt. Da der Begriff in
der biochemischen Terminologie jedoch gebräuchlich ist und auch in der Literatur
Verwendung findet, soll er auch hier angewandt werden.
Viele Untersuchungen in den letzten Jahren haben sich mit der Identifizierung dieser
„Addukte“ beschäftigt. Dabei hat sich gezeigt, dass sowohl in vitro, als auch in vivo
die Anzahl, als auch die Menge der mit den DNA-Basen gebildeten Produkte je nach
Carcinogen verschieden sein können.
Neben der Bildung von Addukten an der N4-Position des 2’-Desoxycytosin, an der
C8- sowie N6-Position des 2’-Desoxyadenosin wurden eine Reihe von Addukten am
2’-Desoxyguanosin gefunden, welche Thema dieser Arbeit sind (s. Abb. 5, S. 9).[20]
Neben den Addukten in C8-Position 18 (ca. 80% aller gefundenen Addukte) wurden
von Hatcher und Swaminathan, sowie von Kadlubar die in geringerem Maße
vorkommenden Addukte in N2- und in O6-Position nachgewiesen und identifiziert.
Diese Nachweise wurden dabei mit Hilfe der
massenspektrometrischen
und
32
P-Postlabeling-Methode, sowie
NMR-spektroskopischen
Untersuchungen
mit
[21-26]
4-Aminobiphenyl 2 bzw. 2-Naphthylamin 4 durchgeführt.
Eine Quantifizierung gelang dabei für das C8-Addukt des 4-Aminobiphenyl in
humanen Pankreaszellen durch Vouros im Jahre 2005. Er konnte dabei die
durchschnittliche Anzahl an gebildeten Addukten (60 pro 108 Nucleobasen) bei
starken
Rauchern
mittels
Kapillar-Flüssigchromatographie-Mikroelektronenspray
Massenspektrometrie bestimmen.[27] Aussagen über die Quantifizierung in anderen
Organen oder Zelltypen sind bislang nicht bekannt.
8
Kenntnisstand
O
N
Aryl
N
H
O
N
NH
N
NH2
N
HO
N
HO
N
NH
N
O
O
O
N
NH
HN
Aryl
HO
N
N
N2-dG < 5 %
20
19
18
Aryl
NH2
HN
O
N
N
HO
O
O
N
N
N
NH2
Aryl
OH
N2-dG ~ 5 %
C8-dG ~ 80 %
N
O
OH
OH
NH
N
HO
N
N
H
O
O
N
NH
N
NH2
OH
OH
6
N
NH2
O
OH
O6-dG < 0.1 %
2
O -dG ~1 %
HO
N
N -dG < 1 %
23
22
21
Abb. 5 Addukte des 2’-Desoxyguanosin und deren relative Häufigkeit
Durch diese Addukte kann die Struktur der DNA soweit verändert werden, dass es
bei der Transkription zu Mutationen und in Folge dessen zu Zellen kommt. Dies kann
zum Absterben der Zelle (Apoptose) oder im ungünstigsten Fall zur Entwicklung
einer Tumorzelle führen.[9] Allerdings führen diese DNA-Modifikationen nur dann zu
Replikationsfehlern, sollten die zelleigenen Reparaturmechanismen die Veränderung
nicht rechtzeitig erkennen und beheben, sowie die Zelle nicht mehr in der Lage sein
ein Signal zu ihrer eigenen Zerstörung abzugeben.
In Tierversuchen konnte unter Zuhilfenahme von
32
P-Postlabeling-Experimenten
gezeigt werden, dass die unterschiedlichen DNA-Addukte der verschiedenen
aromatischen Amine unterschiedlich schnell repariert werden.[28] So sind zum
Beispiel
N2-Addukte
in
vivo
persistenter
verglichen
mit
den
entsprechenden C8-Addukten. Grund hierfür ist die unterschiedliche Konformation
der DNA, die durch die verschiedenen Addukte entstehen kann. Welche
Konformation vorliegt und damit maßgeblich die Struktur beeinflusst, hängt vom
aromatischen System des Addukts ab. Während einige Aromaten sich in die Helix
der DNA einfügen und keine merkliche konformative Änderung hervorrufen,
begünstigen andere in unterschiedlichem Maße die Umwandlung von der
9
Kenntnisstand
B-Konformation zur „stacked“ S-Konformation (z. B. C8-modifizierte Oligonucleotide
des 2-Aminofluoren 6), welches eine Denaturierung der DNA zur Folge hat.[29]
2.3
Mechanismus der Adduktbildung in vivo
Der Mechanismus der am häufigsten auftretenden DNA-Addukt-Gruppe, dem dG-C8Addukten, ist bislang noch nicht vollständig geklärt. Allerdings gilt es als erwiesen,
dass intermediär ein Arylnitreniumion 15 gebildet wird. Die Beobachtung, dass die
Reaktion vorwiegend am Guanin stattfindet, kann mit Hilfe des Redoxpotentials der
Base erklärt werden, da dieses deutlich kleiner als das der anderen DNAHeterocyclen ist und somit die notwendige Elektronenabgabe erst möglich macht.
Aufgrund der Tatsache, dass die C8-Position nicht die nukleophilste Stelle der Base
ist und mit Alkylierungsreagenzien (z.B. Methyliodid) eine bevorzugte Reaktion an
der N7-Position nachgewiesen werden konnte, schlugen F. P. Guengerich et al.
einen Mechanismus vor, der diesen Umstand mit einbezieht.[30,31]
Zu ähnlichen Ergebnissen kamen drei Jahre später auch M. Novak und S. A.
Kennedy.[32] Die durch den elektrophilen Angriff des Arylnitreniumion 15 erzeugte
positive Ladung ist demnach über die N7-, C8- und N9-Positionen delokalisiert. Nach
Deprotonierung an der C8-Position liegt dann ein Ylid vor, welches in einer der
Stevens-Umlagerung ähnlichen Reaktion das in vivo beobachtete C8-Addukt liefert,
wobei seine Aromatizität zurückgebildet wird (s. Abb. 6).
Aryl
O
N
HN
H 2N
N
H
H
N
R
N
Aryl
N
15
HO
Aryl
N H
H
N
R
H
N H
N
N
N
R
N
R
H
N Aryl
O
R=
OH
Abb. 6 Postulierter Mechanismus der C8-Adduktbildung
10
Kenntnisstand
2.4
Nachweis der Carcinogenität
Der Nachweis, ob eine Substanz carcinogen oder mutagen ist, lässt sich am
zuverlässigsten in Tierversuchen an Säugetieren klären. Da diese jedoch nicht nur
sehr umstritten, sondern auch teuer sind, existieren auch mehrere alternative
Methoden, von denen zwei an dieser Stelle kurz erläutert werden sollen.
2.4.1
Ames-Test
Der gegenwärtig wichtigste Test zur Untersuchung von Mutagenität einer Verbindung
ist der nach seinem Entwickler B. N. Ames benannte Ames-Test.[33,34] Als
Testobjekte werden hier mutierte Bakterienstämme von Salmonella typhimurium
verwendet. Diese Stämme besitzen das Merkmal der Histidinauxotrophie; eine
Mutation in den Genen für die Enzyme der Histidinbiosynthese, welche dafür sorgt,
dass diese Bakterien, im Gegensatz zum Wildtyp, nicht zur Synthese des Histidin
befähigt sind und deshalb in histidinfreien Kulturen nicht wachsen können. Diese
Mutation kann allerdings durch eine weitere Mutation (z. B. durch chemische
Substanzen) rückgängig gemacht werden. Durch diese Reversion entsteht eine
Zelle, die nun wiederum eine funktionelle Basensequenz besitzt und in der Lage ist,
Histidin zu synthetisieren.
Es ist möglich, eine Selektion dieser Revertanten vorzunehmen, ihre quantitative
Häufigkeit zu bestimmen und mit der Mutagenität der chemischen Substanz in
Korrelation zu setzen. In Tabelle 1, S. 12 sind die ermittelten Werte für die in dieser
Arbeit verwendeten Arylamine dargestellt. Hierbei scheint in den verwendeten
Zellsystemen (TA 100; aus Salmonella typhimurium) ein Zusammenhang zwischen
der Mutagenität (log Rev; je größer der Wert, desto mutagener die Substanz) und der
Polarität der aromatischen Amine (log P; je größer der Wert, desto lipophiler bzw.
unpolarer die Substanz) zu bestehen.[35]
11
Kenntnisstand
Arylamin
log Rev/nmol
log P
Anilin 1
4-Methoxyanilin 6
4-Methylanilin 5
3,5-Dimethylanilin 24
4-Aminobiphenyl 2
2-Aminofluoren 3
- 2.61
- 1.95
- 1.77
- 1.31
0.29
0.91
0.90
0.95
1.39
1.91
2.86
3.14
[35]
Tabelle 1 Korrelation von Polarität und Mutagenität der verwendeten Arylamine
Routinemäßig werden heute fünf verschiedene Bakterienstämme eingesetzt. Da
diese Stämme zum Teil verschiedene Arten von Mutationen (z. B. Leseraster- oder
Basenpaarmutationen) besitzen, kann mit ihrer Hilfe nicht nur das mutagene
Potential einer Substanz, sondern auch Anhaltspunkte für eine Klassifizierung des
Wirkmechanismus erfolgen. So gibt es erste Anzeichen für eine Basendeletion
welche durch die Modifikationen aromatischer Amine ausgelöst werden könnten. Da
die meisten genotoxischen Stoffe (wie z. B. die aromatischen Amine) allerdings nicht
direkt, sondern erst nach Aktivierung zu reaktiven Metaboliten mit der DNA
reagieren, muss diese im Säugetierorganismus stattfindende Metabolisierung im
Ames-Test simuliert werden. Hierzu kann ein aus Säugetierleber gewonnenes
Aktivierungssystem (S9-Mix) verwendet werden.[36]
2.4.2
32
P-Postlabeling-Methode
Eine hochempfindliche Methode zum Nachweis von DNA-Addukten ist das
32
P-
Postlabeling. Bei dem von K. Randerath et al.[37] eingeführten Verfahren wird
zunächst DNA mit der zu testenden Substanz inkubiert, wobei ebenfalls ein
Aktivierungssystem hinzugegeben werden kann. Nach Aufarbeitung wird die DNA
enzymatisch zu 3’-Nucleosidmonophosphaten abgebaut. Diese werden dann durch
Reaktion
mit
γ-[32P]-Adenosintriphosphaten
am
C5’
phosphoryliert.
Durch
mehrdimensionale Dünnschichtchromatographie können die Addukte von den
unveränderten
3’,5’-Nucleosiddiphosphaten
abgetrennt
und
radiographisch
untersucht werden. Voraussetzung ist jedoch das die Addukte bekannt und
strukturell charakterisiert sind, um eine eindeutige Zuordnung vornehmen zu können.
12
Kenntnisstand
2.5
2.5.1
Darstellung von Arylamin-Addukten am 2’-Desoxyguanosin
Darstellung von C8-Arylamin-Addukten
Bei der Synthese der modifizierten C8-Addukte können grundsätzlich drei Methoden
angewendet werden.
Bei der 1989 von der Arbeitsgruppe Boche erstmals durchgeführten elektrophilen
Arylaminierung werden zunächst Hydroxylamine gebildet, welche dann in das
elektrophile Nitreniumion umgewandelt werden können. Der Nachteil dieser Methode
sind jedoch die sehr geringen Ausbeuten, wie z.B. bei der Reaktion des
Arylhydroxylaminesters 25 mit 2’-Desoxyguanosin zum entsprechenden C8-Addukt
26 mit 2.5% (Abb. 7).[38]
O
H
N
N
O
O
R
CHCl3/EtOH/H2O (3 : 7 : 4)
dG, Et3N, 24 h, 37 °C
N
H
N
HO
NH
N
NH2
O
2.5%
OH
25
26
Abb. 7 Beispielreaktion zur elektrophilen Arylaminierung nach Boche et al 38]
Durch die von E. Kriek und E. Müller bereits 1967 durchgeführte Synthese eines
C8-Adduktes mittels nukleophiler Arylaminierung des geschützten Ribosederivates
27 wurde jedoch mit 23% eine bessere Ausbeute erzielt, als es über die elektrophile
Arylaminierung bisher möglich war (Abb. 8).[39]
O
O
N
N
NH
Br
N
N
AcO
N
H
NH2
NH2
O
20 h, 150 °C
23%
OAc OAc
27
iPrOH
3
N
AcO
NH
N
NH2
O
OAc OAc
28
Abb. 8 Beispielreaktion zur nukleophilen Arylaminierung nach Kriek und Müller
13
Kenntnisstand
Diese Methode ist jedoch nur auf Ribosen anwendbar, da die harschen
Reaktionsbedingungen (150 °C) eine Depurinierung des 2’-Desoxynucleotids zur
Folge hatten.
Die Strategie der Palladium-katalysierten C-N-Bindungskupplung wurde erstmals
von T. Migita et al. im Jahre 1983 veröffentlicht.[40] Diese Reaktion wurde von S. L.
Buchwald et al. und J. F. Hartwig et al. weiterentwickelt und beide veröffentlichten
schließlich 1995 die nach ihnen benannte Buchwald-Hartwig-Kupplung (s. Abb.
9).[41,42]
R
Br
HNR1R2
PdCl2[P(o-Tol)3]
tBuONa, Toluol,
100 °C
29
R
NR1R2
30
Abb. 9 Buchwald-Hartwig-Kupplung
Die ersten Reaktionen dieser Art mit Nucleosiden wurden von M. K. Lakshman et al.
durchgeführt. Ihm gelang es u. a. die N6-Aryl-Addukte des 2’-Desoxyadenosin zu
synthetisieren.[43]
Eine Anwendung der Buchwald-Hartwig-Kupplung zur Darstellung C8-Arylamin
modifizierter 2’-Desoxyguanosin-Derivate und deren anschließende Überführung in
die entsprechenden Phosphoramidite gelang S. Gräsl in ihrer Dissertation im
Arbeitskreis von C. Meier.[44] Ihr gelang es unter Verwendung von Silylethern als
Schutzgruppe der beiden Hydroxyfunktionen, sowie der Verwendung der IsobutyrylSchutzgruppe, einer Standardschutzgruppe für die Oligonucleotidsynthese für die
exocyclische Aminofunktion, mehrere dG-C8-Addukte (mit Ausbeuten von 65-75%)
darzustellen und diese dann in die entsprechenden Phosphoramidite zu überführen.
Bei der angewandten Buchwald-Hartwig-Kupplung war eine Schützung der O6–
Funktion der Base elementar für eine erfolgreiche Einführung der ArylaminModifikation. Als Schutzgruppe etablierte S. Gräsl die Benzylschutzgruppe, da sie
nach der Kupplungsreaktion unter milden Bedingungen wieder abgespalten werden
konnte (s. Abb. 10, S. 15).
14
Kenntnisstand
5
NH2
O
N
N
Br
N
O
N
H
N
TBDMSO
O
K3PO4, rac-BINAP,
Pd2(dba)3,
1,2-Dimethoxyethan
N
N
H
N
N
TBDMSO
50 h, 80 °C
O
N
O
N
H
O
75%
OTBDMS
OTBDMS
31
32
Abb. 10 Synthese des dG-C8-Adduktes des 4-Toluidin 5
Nachteil der verwendeten iso-Butyryl-Schutzgruppe ist jedoch die langwierige,
vollständige Abspaltung, die in konzentrierter Ammoniaklösung bei 55 °C erst nach
mindestens 8 Stunden zu beobachten war. Des Weiteren war die Synthesesequenz
nicht universell anwendbar, so scheiterte z.B. die Überführung des C8-2Aminofluorenyl-modifizierten 2’-Desoxyguanosin-Derivates in das entsprechende
Phosphoramidit.
Dennoch
konnte
S.
Gräsl
den
Einbau
der
modifizierten
Phosphoramidite in Oligonucleotide in ihrer Dissertation zeigen.
Während der Durchführung der vorliegenden Arbeit veröffentlichten Rizzo et al. eine
Modifizierung
der
Syntheseroute
zur
Herstellung
der
C8-Addukte
von
heteroaromatischen Aminen, wie 2-Amino-3-methylimidazo[4,5-f]quinolin (IQ) 33.[45]
Hierbei gelang es ihnen nach kompletter Entschützung des Adduktes mit Formamidin
als Schutzgruppe für die exocyclische Aminofunktion eine sehr labile Gruppe
einzuführen (s. Abb. 11).
NH2
N
N
OBn
N
N
Br
N
N
O
Si
NH2
N
N
33
1.) Pd2(dba)3,
BINAP
2.) H2, Pd/C
3.) TBAF
4.) Me2NCH(OMe)2
N
N
HN
N
5.) DMTr-Cl
6.) NC(CH2)2OP[N(iPr)2]2
O
OBn
N
N
DMTrO
N
N
NMe2
O
O Si O
O
34
NC
O
P
N(iPr)2
35
Abb. 11 Synthesesequenz zur Herstellung des C8-modifizierten
Phosphoramidits 35 des IQ 33 nach Rizzo
[45]
15
Kenntnisstand
Probleme traten jedoch im Weiteren auf, da die entsprechenden Phosphoramidite,
welche als Grundbaustein zur Oligonucleotidsynthese dienen, in den standardmäßig
verwendeten Lösungsmitteln nicht löslich waren und deshalb eine präparativ
schwierige Oligonucleotidsynthese zur Folge hatten. Ebenfalls konnte nicht gezeigt
werden, ob diese Syntheseroute auch auf einfache aromatische Amine anwendbar
ist.
Einen anderen Weg zur Darstellung C8-Arylamin-modifizierter 2’-DesoxyguanosinDerivate mittels der Buchwald-Hartwig-Kupplung beschritt Takamura-Enya. Nach der
Überführung von geschütztem 2’-Desoxyguanosin 36 in das entsprechende C8Amino-Derivat 37 folgte eine Buchwald-Hartwig-Reaktion mit polycyclischen
Arylbromiden (s. Abb. 12).[46,47]
OBn
OBn
N
N
Br
N
AcO
N
DMTr
N
H
1) TMSN3, TBAF,
CH3CN
2) NaBH4, MeOH/THF
3) NaOMe
4) TBDMSCl, Imidazol,
DMF
O
N
N
H2N
N
N
TBDMSO
N
H
DMTr
O
OTBDMS
OAc
36
37
OBn
N
Br
N
HN
38
N
TBDMSO
Pd2(dba)3,
XANTPHOS,
KO-t-Bu
Ausbeute: 75%
N
N
H
DMTr
O
OTBDMS
39
Abb.12 Synthesesequenz nach Takamura-Enya[46,47]
Zwar gelang bei diesem Syntheseweg auch die Kupplung mit polycyclischen
Arylaminen, jedoch konnte keine Verkürzung der Syntheseschritte oder eine
deutliche Steigerung der Syntheseausbeuten erreicht werden.
16
Kenntnisstand
2.5.2
Darstellung von N2-Arylamin-Addukten
F. De Riccardis, R. R. Bonala und F. Johnson widmeten sich der Synthese von N2Alkyl-substituierten-2’-dG-Derivaten. Der Schlüssel für diese erfolgreiche Synthese
war auch hier die Palladium-katalysierte Buchwald-Hartwig-Kupplung zwischen
einem TBDMS-geschützten 2´-dG 40 und einem o-Nitroaryltriflat oder –bromid 41 in
Anwesenheit von racemischem BINAP und einer stöchiometrischen Menge einer
milden Base, z.B. Cäsiumcarbonat (s. Abb. 13).[48]
O
N
O
O2N
N
N
N
TBDMSO
O2N
N
N
+
NH2
N
R
O
N
H
N
TBDMSO
O
41
OTBDMS
OTBDMS
R= OTf, Br
42
40
O
O
H2N
N
N
N
N
TBDMSO
O
N
H
N
N
TBDMSO
N
N
Ac
HN
N
H
O
OTBDMS
OTBDMS
43
44
Abb. 13 Synthese der N2-Aryl-2´-dG-Derivate[48]
Bei der Umsetzung mit dem geschützten 2´-dG-Derivat 40 konnte unabhängig von
den verwendeten aromatischen Donoren stets eine Ausbeute von > 86% beobachtet
werden. Die Produkte 42 konnten jeweils durch Flash-Chromatographie leicht
gereinigt werden. Eine anschließende Reduktion der Nitro-Funktion lieferte die
N2-Alkyl-substituierten-2’-dG-Addukte 43, welche auch in die entsprechenden
N-acetylierten Formen 44 überführt werden konnten. Die anschließende Entfernung
der TBDMS-Schutzgruppen erfolgte mit TBAF in THF, jedoch wurde von keiner
17
Kenntnisstand
Überführung in die entsprechenden Phosphoramidite und deren Einbau in
Oligonucleotide berichtet.
Neuere Versuche von G. Boche et al. zeigten die Darstellung von N-2´-dG-4aminobiphenyl-3´-phosphaten, welche synthetisiert und vollständig durch 1H-NMR
und Massenspektrometrie charakterisiert wurden, um als Standard für die
32
P-Postlabeling-Methode zu dienen. Allerdings erfolgte auch hier keine Synthese
der entsprechenden Phosphoramidite (s. Abb. 14).[49]
O
N
N
TBDMSO
O
N
NH
N
N
NH2
O
TBDMSO
N
O
1. DEAD, PPh3, Allylalkohol, THF, Rt, 1 h
2. tBuONO, Rt, 5 min
3. Tf2O, Et3N, DMAP, Rt, 0.5 h
O
O P O
O
N
O
O
O
S
CF3
O
O P O
O
10%
46
45
H
N NH2
47
1.
DMF, Rt, 3 h
2. (Et2NH2)2CO3, Pd(PPh3)4, CHCl3, Rt, 0.5 h
3. TBAF, THF, Rt, 1 h
4. Pd/C, H2, MeOH, Rt, 1 h
O
N
N
HO
NH
N
N
H
H
N
O
9%
O
O P O
O
48
Abb. 14 Synthese von N-2´-dG-4-aminobiphenyl-3´-phosphat 47 nach der Vorschrift von G. Boche [49]
Ausgehend von einem bereits 5´-TBDMS-geschützten 2´-dG-phosphat 45 erfolgte
zuerst mit Hilfe einer Mitsunobu-artigen Reaktion die Allylschützung in O6-Position
und die anschließende Umsetzung zum Triflat-Derivat 46. An dieser Stelle erfolgte
die Umsetzung mit 4-Hydrazinobiphenyl.
Nach Entschützung der Phosphatgruppe, Entfernung der TBDMS-Gruppen mit Hilfe
von TBAF und der Entschützung der O6-Position mittels Hydrogenolyse konnte das
N-2´-dG-4-aminobiphenyl-3´-phosphat 48 erhalten werden. Auch hier wurde
wiederum nicht über die Überführung in die entsprechenden Phosphoramidite
18
Kenntnisstand
berichtet, so dass bislang keine Methode zur Darstellung von N2-Addukten und deren
Phosphoramidite bekannt ist.
Darstellung von O6-Arylamin-Addukten
2.5.3
Im Jahr 1978 gelangen F. F. Kadlubar, J. A. Miller und E. C. Miller neben dem
Nachweis auch erste Erfolge in der Synthese von O6-Arylamin-Addukten.[22]
Damals fanden sie heraus, dass N-Hydroxy-1-naphthylamin 49 mit Nucleinsäuren bei
einem pH-Wert von 5 unter Bildung von kovalent gebundenen Derivaten reagierte.
Es konnten dabei jedoch keine Aussagen über die Art der Bindung noch die
Ausbeute gemacht werden. Erst die nach Zugabe des Hydroxylamin 49
durchgeführte enzymatische Hydrolyse der DNA führte unter sauren Bedingungen zu
zwei O6-Arylamin-Addukten (neben den bereist zuvor identifizierten C8 und N2Addukten), dem N-dG-O6-1-naphthylamin 50 als Hauptprodukt (s. Abb. 15) und dem
2-dG-O6-1-naphthylamin 51. Beide Produkte konnten mittels HPLC getrennt und
mittels NMR-Spektroskopie eindeutig charakterisiert werden.[22]
HN
OH
O
1) DNA
2) DNase, Phosphatase,
Phosphodiesterase
pH 5, 37 °C, 6 h
N
N
HO
NH2
NH
O
N
N
N
NH2
N
HO
O
49
OH
N
N
NH2
O
50
OH
51
Abb. 15 Reaktion von N-Hydroxyl-1-naphtylamin mit DNA[22]
In Anbetracht der Selektivität des Hydroxylamins gegenüber Makromolekülen und
der Tatsache, dass die Geschwindigkeit dieser Reaktion von der Konzentration der
DNA und des N-Hydoxylarylamins abhängig ist, konnte ein Reaktionsmechanismus
postuliert werden, welcher die Bildung eines 1-Naphthyl-Nitrenium-Ions als
Schlüsselschritt der Reaktion beinhaltet und welcher durch Solvolyse-Reaktionen mit
H218O bestätigt werden konnte. Diese Erkenntnisse wurden in der Folgezeit
19
Kenntnisstand
allerdings nicht weiter verfolgt, um zu einer geeigneten Syntheseroute zur
Darstellung O6-Arylamin-modifizierten 2’dG-Phosphoramiditen zu gelangen.
2.5.4
Darstellung von C8-N-Acetyl-Arylamin-Addukten
Neben den Arylaminen haben auch die entsprechenden N-Acetyl-Derivate eine
große Bedeutung für die chemische Carcinogenese. Die ersten erfolgreichen
Synthesen dieser Addukte wurden von Zhou und Romano beschrieben. Mittels
elektrophiler
Arylaminierung
konnten
sie
das
C8-Addukt
des
N-Acetyl-2-
aminofluorens darstellen. Problematisch war jedoch die geringe Ausbeute der
Kupplung (ca. 2.5 %).
[50,51]
Die bislang einzige effektive Synthese solcher Addukte
wurde 2002 von Schärer beschrieben (s. Abb. 16).[52,53]
OBn
O
N
N
NH
N
N
HO
N
Br
4 Stufen
N
NH2
N
H
N
TBDMSO
DMTr
O
O
OTBDMS
OH
52
53
O
OBn
Kreuzkupplung
Aryl
HN
N
N
TBDMSO
N
N
Aryl
N
7 Stufen
N
H
DMTr
NH
N
O
DMTrO
N
N
NHiPr-PAc
O
O
OTBDMS
NC
54
O
O
P
N
55
Gesamtausbeute: 6%
Abb. 16 Darstellung C8-N-Acetyl-Arylamin-modifizierter 2’-dG-Phosphoramidite nach Schärer[52,53]
Ausgehend vom 2’-Desoxyguanosin 52 wurde zunächst in vier Stufen ein
geschützter, bromierter Baustein 53 synthetisiert, welcher anschließend mit dem
Arylamin
mittels
der
schon
beschriebenen
Buchwald-Hartwig-Reaktion
zum
20
Kenntnisstand
entsprechenden Addukt 54 gekuppelt werden konnte. Nach anschließender
Acetylierung und Abspaltung der Schutzgruppen (O6-Benzyl, NH2-DMTr und OHTBDMS) konnte das geschützte Phosphoramidit 55 über insgesamt 12 Stufen mit
einer Gesamtausbeute von 6% hergestellt werden.
Die Synthese solcher N-acetylierten C8-Addukte ohne die Verwendung einer
Kreuzkupplungsreaktion
und
der
damit
verbundenen
aufwändigen
Schutzgruppenstrategie bzw. die direkte Kupplung von Acetaniliden sind bislang
nicht bekannt.
2.6
Synthese Arylamin-modifizierter Oligonucleotide und deren Eigenschaften
Die ersten synthetisierten C8-modifizierten Oligonucleotidbausteine und deren
Einbau wurden von Zhou und Romano beschrieben. Ihnen gelang es, mittels
elektrophiler
Arylaminierung
2-Aminofluorens
einzubauen.
[50,51]
3
und
die
Phosphoramidite
des
der
N-Acetyl-2-aminofluorens
dG-C8-Addukte
darzustellen
des
und
Probleme waren neben der geringen Ausbeute der Kupplung, die
Verwendung der Fmoc-Funktion (9-Fluorenylmethoxycarbonyl) als Schutzgruppe für
die
exocyclische
Aminofunktion,
da
die
entsprechenden
unmodifizierten
Phosphoramidite nicht kommerziell erhältlich sind.
Nach der erfolgreichen Synthese C8-Arylamin-modifizierter Phosphoramidite konnte
S. Gräsl in ihren Arbeiten auch deren Einbau in verschiedene Oligonucleotide
zeigen. Ihr gelang es, neben drei Grenzcarcinogen-C8-modifizierten 2’-dGPhosphoramiditen,
auch
das
C8-Biphenyl-modifizierte
2’-dG-Phosphoramidit
einzubauen. Nach anschließender Reinigung mittels HPLC konnte sie erste
Untersuchungen hinsichtlich der Eigenschaften solcher modifizierten Oligonucleotide
durchführen. Es konnte beobachtet werden, dass die Modifikation eine Verringerung
des Schmelzpunktes (Tm-Wert) zur Folge hatte, jedoch keinerlei Einfluss auf die
Konformation des Doppelstranges zu haben schien. Auch in ersten biologischen
Untersuchen, Primer-Verlängerungs-Untersuchungen, konnte kein Unterschied in
den Eigenschaften zwischen den Grenzcarcinogen- und dem Biphenyl-modifizierten
Oligonucleotiden festgestellt werden.[44]
Während der Durchführung dieser Arbeit gelang Rizzo der Einbau des C8-IQmodifizierten 2’-dG-Phosphoramidits. Er untersuchte die Eigenschaften eines
21
Kenntnisstand
solchen modifizierten Oligonucleotids im Vergleich zu einem 2’-dG-C8-N-Acetyl-2aminofluorenyl-modifizierten Oligonucleotids (Sequenz: 5'-d(CTCGGCGCCATC) 56)
und konnte zeigen, dass der Einfluss auf den Tm-Wert im Fall des 2’-dG-C8-IQmodifizierten Doppelstranges geringer ist. Jedoch konnte er keine konformativen
Unterschiede beider modifizierter Oligonucleotide feststellen.[45] In Folgearbeiten
berichtet Rizzo von dem Einbau eines N2-IQ-2’-dG-modifizierten Phosphoramidites
des Typs 22 (s. Abb. 6, S. 9). Vergleichende Polymerase-Experimente zu dem 2’-dGC8-IQ-modifizierten Oligonucleotiden wurden beschrieben und legten nahe, dass der
Effekt bei der Replikation IQ-modifizierter Oligonucleotide (abhängig von der
Sequenz) sowie von der Art (C8 oder N2) der Modifikation sei.[54,55] Hierbei scheinen
die C8-Addukte zu einer Basendeletion zu führen, während die N2-Addukte zu einem
Abbruch der Replikation führen. Ähnliche Untersuchungen, allerdings nur mit 2’-dGC8-N-Acetyl-2-aminofluorenyl-modifizierten Oligonucleotiden, wurden 2005 von
Romano durchgeführt.[56] Auch hier war eine Zwei-Basen-Deletion zu beobachten.
Da weitere Untersuchungen, insbesondere im Hinblick auf die Ursachen der
unterschiedlichen Carcinogenität mono- und polycyclischer aromatischen Amine
nicht bekannt sind, ist es das Bestreben dieser Arbeit, zu weiteren Erkenntnissen auf
diesem Gebiet zu gelangen.
2.7
Reparatur und Struktur C8-Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
Die bisherigen Untersuchungen zur Reparatur der DNA-Schäden, welche durch
aromatische Amine verursacht werden, legen nahe, dass die Struktur eine
entscheidende Rolle spielt. So scheinen Addukte aromatischer Amine schlechte
Substrate für die NER (nucleotide excision repair) zu sein, die eine Struktur
aufweisen, in der der aromatische Ring in der major oder minor groove liegt (z.B. bei
2-Aminofluoren 6). Andererseits sind Addukte, bei denen das aromatische System
innerhalb der DNA liegt, gute Substrate.[57] Detaillierte Versuche zur Reparatur von
Benzo[α]pyren- und Benzo[α]phenanthren-Addukten ließen erkennen, dass bei der
Reparatur verschiedene Parameter wie z.B. die Störung der Basenpaarung, die
Entwindung, die Krümmung und die Flexibilität der DNA eine Rolle zu spielen
scheinen.[58-60] Experimentelle Untersuchungen zur Reparatur von Addukten, welche
durch aromatische Amine gebildet werden, sind bislang nur für polycyclische
22
Kenntnisstand
Arylamine wie 4-Aminobiphenyl 5 und 2-Aminofluoren 6, sowie deren N-acetylierte
Formen bekannt. Diese legen nahe, dass eine mögliche syn-Konformation der
modifizierten Guanin-Base (Drehung der glycosidischen Bindung um 180°) die
Fähigkeit der DNA-Polymerase über das Addukt hinweg zu transkribieren verringern
oder gar ganz verhindern könnte. Weiterhin sei die Art (die Struktur) des
aromatischen Systems verantwortlich für die Stabilität der Addukte gegenüber
Reparaturmechanismen. So scheint eine planare aromatische Struktur (wie beim 2Aminofluoren 6) persistenter in den untersuchten Zelllinien zu sein.[61-63]
Um genauere Aussagen über den räumlichen Einfluss der Modifikation machen zu
können wurden bislang jedoch nur wenige Strukturuntersuchungen vorgenommen.
1998 veröffentlichten Broyde et al. computergestützte Rechnungen (minimized
potential energy calculations), in denen sie zeigen konnten, dass für ein C8-Anilin
modifiziertes Oligonucleotid die B-Konformation mit dem Amin in der major groove
begünstigt zu sein scheint. Im Gegensatz dazu seien beim C8-2-Aminofluoren
modifizierten
Oligonucleotid
auch
anderen
Konformationen
(z.B.
die
syn-
Konformation) möglich.[64]
Ein Beweis für die Existenz einer solchen syn-Konformation bei C8-2-Aminofluorenmodifizierten Oligonucleotiden lieferte Beland et al. Sie konnten mittels NMRSpektroskopie zwei Konformationen nachweisen. Zum Einen eine Konformation, in
der der 2-Aminofluorenyl-Rest in der major groove (anti-Konformation des
Nucleosids) und zum Anderen in den DNA-Dublex interkalierend.[65] Im Falle des
4-Aminobiphenyl konnten sie zeigen, dass eine solche zweite Konformation immerhin
zu 5-10% vorhanden ist.[66]
Weitere Strukturaufklärungen, auch mit monocyclischen Arylamin-Addukten, sowie
kristallographische Untersuchungen sind bislang nicht bekannt. Da hierüber jedoch
möglicherweise eine Differenzierung von poly- und monocyclischen Arylaminen im
Hinblick auf ihren Einfluss auf die Struktur von Oligonucleotid-Duplexen erfolgen
könnte, ist dieses ein Fernziel, für welches im Rahmen dieser Arbeit erste
Grundlagen geschaffen werden sollen.
23
Aufgabenstellung
3.
Aufgabenstellung
Im Rahmen dieser Arbeit sollte der Unterschied in der Mutagenität/Carcinogenität
von mono- bzw. polycyclischen aromatischen Aminen untersucht werden.
Die Bearbeitung dieses Gebietes gestaltete sich dabei in drei Themenkomplexen:
Zum Einen sollte zunächst die von S. Gräsl entwickelte Syntheseroute für die C8Arylamin-modifizierten-2’-dG Phosphoramidite optimiert werden. Hauptaugenmerk
lag dabei auf der Einführung einer labilen Schutzgruppe für die exocyclische
Aminofunktion, um eine Abspaltung nach der Oligonucleotidsynthese unter
basischen Bedingungen zu verkürzen und damit die Ausbeute an modifiziertem
Oligonucleotid
zu
steigern.
Außerdem
sollte
die
Syntheseroute
eine
Allgemeingültigkeit besitzen und auch auf aromatische Amine wie 2-Aminofluoren 3
anwendbar sein. Dies war bislang nicht möglich.
Ein zweites Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung von geeigneten Syntheserouten
zur Darstellung weiterer in vivo gefundener Adduktformen am 2’-Desoxyguanosin.
Dabei sollte neben der Synthese der O6-Addukte des Typs 21 (s. S. 9) vor allem die
Synthese der beiden bislang noch nicht chemisch dargestellten N2-Addukte 19 und
20 (s. S. 9) im Vordergrund stehen. Nach erfolgreicher Darstellung der Addukte
sollten diese mit einer geeigneten Schutzgruppenstrategie in die entsprechenden
modifizierten Phosphoramidite überführt werden und neben den C8-Arylaminmodifizierten-2’-dG Phosphoramiditen als Bausteine für die Oligonucleotidsynthese
zur Verfügung stehen.
Die Phosphoramidite sollten dann in Oligonucleotide gezielt eingebaut werden.
Hierbei sollten drei verschiedene Sequenzen einen Einblick in die Eigenschaften
solcher modifizierten Oligonucleotide geben (s. Abb. 17).
5'-d(CTCGGCGCCATC)
5'-d(GTAGAATTCTAC)
56
57
5'-d(AAATGAACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
58
Abb. 17 Im Rahmen dieser Arbeit synthetisierte Oligonucleotid-Sequenzen
Für alle Sequenzen sollten Untersuchungen hinsichtlich der thermischen Stabilität
(Tm-Wert) und der Konformation des Doppelstranges (Circular Dichroismus)
24
Aufgabenstellung
vorgenommen werden. Außerdem sollte für die selbstkomplementäre Sequenz 57
ein Restriktionsverdau mittels EcoRI etabliert werden und den Einfluss der
Modifikation auf die Halbwertszeit untersucht werden.
Um eine mögliche Erklärung der unterschiedlichen Mutagenität/Cancerogenität von
mono- bzw. polycyclischen aromatischen Aminen geben zu können sollten weitere
biochemische Untersuchungen mit der Sequenz 58 durchgeführt werden. So sollte
der Einfluss der verschiedenen Arylamin-Modifikationen bei der Replikation mittels
Primer-Verlängerungs-Experimenten in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von
Prof. A. Marx, Universität Konstanz untersucht werden. Abschließend sollten, um
Aussagen über den Einfluss der Modifikation auf die Struktur des DNADoppelstranges machen zu können, in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof.
C. Betzel, Universität Hamburg und dem in Hamburg ansässigen DESY erste
Versuche zur Kristallisation solcher modifizierten Oligonucleotide durchgeführt
werden.
25
Resultate und Diskussion
4.
4.1
Die
Resultate und Diskussion
Synthese C8-Arylamin-modifizierter Oligonucleotidbausteine
Darstellung
der
C8-Arylamin-modifizierten
Oligonucleotidbausteine
sollte
ausgehend vom 2’-Desoxyguanosin 52 erfolgen.
O
Aryl
HN
N
O
Aryl
HN
NH
N
N
N
DMTrO
N(Me)2
O
O
P
NH
N
N
HO
O
NC
N
N
N(Me)2
O
OH
59
60
N(iPr)2
OBn
Aryl
HN
N
N
TBDMSO
O
Aryl
HN
N
NH2
N
N
NH
N
N
HO
O
NH2
O
OTBDMS
OH
62
61
OBn
N
N
N
N
Br
TBDMSO
O
N
O
NH2
NH
N
N
HO
NH2
O
OTBDMS
OH
63
52
Abb. 18 Retrosynthese der Darstellung C8-Arylamin-modifizierter Phosphoramidite 59
26
Resultate und Diskussion
Der entscheidende Schritt bei der gewählten Syntheseroute ist dabei die Einführung
der Modifikation in die C8-Position des Guanosins 63 (s. Abb. 18, S. 26).
Diese C-N-Bindungsknüpfung sollte mittels einer Buchwald-Hartwig-Kupplung
erfolgen. Die für diese Kupplung notwendigen Schutzgruppen sollten dafür zunächst
eingeführt werden. In vorangegangenen Arbeiten konnte gezeigt werden, dass eine
Schützung der exocyclischen Aminofunktion bei der Kreuzkupplung nicht notwendig
ist.[67] Nach der C8-Modifizierung sollten dann die Schutzgruppen abgespalten, die
Einführung der basenlabilen NH2-Schutzgruppe (Formamidin), sowie die für die
Oligonucleotid-Festphasensynthese
notwendige
5‘-OH-Schutzgruppe
(DMTr),
erfolgen und abschließend die Phosphoramiditfunktion 59 generiert werden.
Zur Anwendung der Buchwald-Hartwig-Reaktion war die Synthese eines allgemeinen
Bausteins 63 notwendig. Hierbei war besonders wichtig, dass die verwendeten
Schutzgruppen nicht nur den Bedingungen der Kupplungsreaktion standhalten
(80 °C und schwach basische Reaktionsbedingungen), sondern auch unter möglichst
milden Bedingungen nach der Kupplung abzuspalten waren. Aufgrund dieser
Voraussetzungen und bereits von S. Gräsl in vergangenen Arbeiten durchgeführten
Synthesen kamen für die beiden Hydroxylgruppen eine Schützung mit tertButyldimethylsilylchlorid als entsprechende Silylether in Frage.[44]
Für die zwingend notwendige Schützung des Amids des Guanosins als Azaenolether
sollte die Benzylgruppe dienen, da diese sich mittels Hydrogenolyse mild abspalten
lässt.
Zunächst musste 2’-Desoxyguanosin 52 an der C8-Position bromiert werden. Die
Reaktion wurde nach P. M. Gannet und T. P. Sura durchgeführt (s. Abb. 19).[68]
O
O
N
N
HO
N
NH2
52
NH
Br
NBS, H2O
Rt, 15 min.
O
OH
N
NH
79%
N
HO
N
NH2
O
OH
64
Abb. 19 Synthese von 8-Brom-2’-desoxyguanosin (8-Br-dG) 64
27
Resultate und Diskussion
Hierbei wurden feingepulvertes 2’-Desoxyguanosin 52 und N-Bromsuccinimid
vorgelegt, mit Wasser versetzt und 15 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Das
Produkt konnte nach anschließender Filtration ohne Reinigung in einer Ausbeute von
79% isoliert werden. Allerdings war diese Reaktion nicht auf Mengen über 500 mg
2’-Desoxyguanosin 52 übertragbar, da es dabei zu einer Spaltung der glycosidischen
Bindung kam. Größere Mengen 8-Br-dG 64 waren nur durch Parallelansätze
zugänglich, die dann vereinigt werden konnten.
Der nächste Syntheseschritt bestand darin, die tert-Butyldimethylsilylgruppen an der
3‘- und 5‘-Hydroxylfunktion einzuführen (s. Abb. 20).
O
O
N
NH
Br
N
NH2
N
HO
O
N
TBDMSCl,
Imidazol,
Pyridin
N
64
NH2
N
TBDMSO
O
Rt, 1 h
OH
NH
Br
OTBDMS
74%
65
Abb. 20 Synthese von 8-Brom-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 65
Die Synthese wurde analog zu P. B. Hopkins et al. durchgeführt.[69] Zunächst wurden
Imidazol
und
tert-Butyldimethylsilylchlorid
in
Pyridin
gelöst
vorgelegt
und
anschließend mit 8-Br-dG 64 versetzt. Nach Aufarbeitung und Reinigung wurde das
Produkt in 74% Ausbeute erhalten.
Anschließend erfolgte die Überführung der Amidfunktion in einen Azaenolether
ebenfalls analog zu Hopkins et al., wobei die Benzylgruppe mittels einer Mitsunobuartigen Reaktion mit Benzylalkohol eingeführt werden konnte (s. Abb. 21).[70]
O
N
NH
Br
N
TBDMSO
N
O
OTBDMS
OBn
NH2
Benzylalkohol,
PPh3, DIAD,
1,4-Dioxan
0 °C -> Rt, 1 h
65
57%
N
N
Br
N
TBDMSO
N
NH2
O
OTBDMS
63
Abb. 21 Synthese von O6-Benzyl-8-brom-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 63
28
Resultate und Diskussion
Bei der Reaktion wurden 8-Brom-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
65
und
Triphenylphosphin
in
1,4-Dioxan
mit
Benzylalkohol
und
Diisopropylazodicarboxylat (DIAD) versetzt. Nach Rühren bei Raumtemperatur und
abschließender Aufarbeitung konnte das Produkt und damit der Ausgangsstoff für die
Buchwald-Hartwig-Kupplung mit einer Ausbeute von 57% isoliert werden.
Mit dieser Ausgangsverbindung 63 konnte nun die Buchwald-Hartwig-Reaktion
durchgeführt werden (s. Abb. 22).
OBn
N
N
Br
N
N
TBDMSO
NH2
O
OTBDMS
OBn
Pd2(dba)3,
rac-BINAP,
K3PO4, Aryl-NH2,
1,2-DME
80 °C, 55-84 h
63
Aryl
HN
N
N
TBDMSO
N
N
NH2
O
55-91%
OTBDMS
66-72
Abb. 22 Einführung der C8-Arylamin-Modifikationen zu den Produkten 66-72
Der Palladium-Katalysator, rac-BINAP und Kaliumphosphat wurden unter Stickstoff
eingewogen und anschließend mit O6-Benzyl-8-brom-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)2’-desoxyguanosin
63,
absolutem
1,2-Dimethoxyethan
(1,2-DME)
und
dem
entsprechenden Arylamin versetzt. Die Reaktionsmischungen wurden für 55-84 h bei
80
°C
gerührt.
Die
Produkte
66-72
konnten
nach
Aufarbeitung
und
säulenchromatographischer Reinigung in einer Ausbeute von 55-91% isoliert werden
(s. Tab. 2).
Produkt
Aryl
Reaktionszeit
Ausbeute
66
Phenyl
70 h
64%
67
4-Methoxyphenyl
70 h
62%
68
4-Methylphenyl
70 h
75%
69
4-Cyanophenyl
84 h
55%
70
3,5-Dimethylphenyl
72 h
66%
71
4-Biphenyl
55 h
65%
72
2-Fluorenyl
78 h
91%
Tab. 2 Zusammenfassung aller Adduktsynthesen zu den Produkten 66-72
29
Resultate und Diskussion
Eine Ausbeutesteigerung durch eine Vorreaktion des Katalysators mit dem Liganden
konnte nicht beobachtet werden.
Der Mechanismus dieser Kupplungsreaktion ist noch nicht vollständig geklärt, wurde
aber von S. L. Buchwald et al. postuliert und konnte auf die hier durchgeführte
Arylaminierung der C8-Position übertragen werden (s. Abb. 23).[71]
Pd2(dba)3 + BINAP
OBn
Ar
N
N
HN
N N NH2
TBDMSO
O
V
OTBDMS
(BINAP)Pd(dba)
OBn
N
N
Br
N N NH2
TBDMSO
O
(BINAP)Pd(0)
OTBDMS
Ar
OBn
NH
N
(+II)
N
P Pd
N N NH2
P
TBDMSO
O
(+II)Br
P Pd
P
TBDMSO
OBn
N
N
N N NH2
O
OTBDMS
IV OTBDMS
K2HPO4 + KBr
II
Ar-NH2
Ar
K3PO4
I
+
OBn
NH2
- N
N
Pd
N N NH2
P
Br
TBDMSO
O
P
OTBDMS
III
Abb. 23 Postulierter Mechanismus der Buchwald-Hartwig-Reaktion
Die Pd-katalysierte Arylaminierung verläuft wahrscheinlich über die oxidative Addition
des Arylbromids I an die Pd0-Spezies (BINAP)Pd0, welches sich aus Pd2(dba)3 (TrisDibenzylidenacetondipalladium) und rac-BINAP bildet. Das entstehende Pd2+Intermediat II bildet durch die Koordination des verwendeten Arylamin die trigonalbipyramidale Verbindung III. Durch Deprotonierung mit der zugesetzten Base
30
Resultate und Diskussion
entsteht die Verbindung IV, die durch reduktive Eliminierung neben dem
gewünschten Arylaminaddukt V den Pd0-Katalysator zurückbildet.
Um nun, ausgehend von den vollgeschützten Addukten 66-72, die Synthese der
Oligonucleotidbausteine vorzunehmen, mussten zunächst die Benzylgruppe sowie
die Hydroxylschutzgruppen abgespalten, die exocyclische Aminofunktion mit einer
basenlabilen Schutzgruppe, sowie die 5’-O-Position mit der Dimethoxytritylfunktion
(DMTr) geschützt und abschließend die Reaktion zu den entsprechenden
Phosphoramiditen durchgeführt werden.
Die zunächst durchgeführte Debenzylierung wurde durch Lösen des entsprechenden
C8-Adduktes in Methanol und Zugabe von Palladium auf Aktivkohle bei
anschließendem Rühren unter einer Wasserstoff-Atmosphäre erreicht (s. Abb. 24).
OBn
N
Aryl
HN
O
Aryl
HN
N
N
N
TBDMSO
NH2
Pd/C, H2, MeOH
Rt, 4-48 h
O
OTBDMS
66-72
N
N
TBDMSO
NH
N
NH2
O
OTBDMS
78-96%
73-79
Abb. 24 Debenzylierung der C8-Arylamin-Addukte 66-72
Die entsprechenden Produkte 73-79 konnten dabei nach Reaktionszeiten von 4-48 h
in zufriedenstellenden Ausbeuten von 78-96% durch mehrmaliges Zentrifugieren und
Waschen des Katalysators mit Methanol ohne weitere Aufarbeitung in reiner Form
erhalten werden (s. Tab. 3).
Produkt
Aryl
Reaktionszeit
Ausbeute
73
Phenyl
24 h
90%
74
4-Methoxyphenyl
4h
96%
75
4-Methylphenyl
4h
85%
76
4-Cyanophenyl
16 h
95%
77
3,5-Dimethylphenyl
12 h
78%
78
4-Biphenyl
16 h
93%
79
2-Fluorenyl
48 h
84%
Tab. 3 Zusammenfassung aller durchgeführten Debenzylierungen
31
Resultate und Diskussion
Der
nächste
Syntheseschritt
bestand
in
der
Deblockierung
der
beiden
Hydroxylgruppen. Hierbei konnte ich in vorangegangenen Arbeiten während meiner
Diplomarbeit zeigen, dass die Verwendung von Tetrabutylammoniumfluorid zu einer
Dearylierung führt. Eine milde Abspaltung konnte jedoch durch die Verwendung von
Triethylamin-Trihydrofluorid in Gegenwart von Triethylamin erreicht werden (s. Abb.
25).[67]
O
N
Aryl
HN
O
NH
N
N
TBDMSO
NH2
Et3N*3HF,
Et3N, DCM,
THF
Rt, 2-12 h
O
73-79
OTBDMS
Aryl
HN
N
NH
N
N
HO
NH2
O
61-96%
80-86
OH
Abb. 25 Desilylierung der C8-Addukte 73-79
Hierzu wurden die entsprechenden Addukte 73-79 in THF/DCM (1:1 v/v) gelöst, bei
Raumtemperatur
mit
10
Triethylamin-Trihydrofluorid
Äquivalenten
versetzt
und
Triethylamin
für
2-12
und
12.5
Stunden
Äquivalenten
gerührt.
Die
entsprechenden Produkte 80-86 konnten nach chromatographischer Reinigung (zur
Abtrennung gebildeter Triethylammonium-Salze waren bis zu 3 Trennungen
erforderlich) mit Ausbeuten von 61-96% erhalten werden (s. Tab. 4).
Produkt
Aryl
Reaktionszeit
Ausbeute
80
Phenyl
3h
78%
81
4-Methoxyphenyl
2h
96%
82
4-Methylphenyl
4h
89%
83
4-Cyanophenyl
3h
88%
84
3,5-Dimethylphenyl
12 h
79%
85
4-Biphenyl
3h
94%
86
2-Fluorenyl
5h
61%
Tab. 4 Zusammenfassung aller durchgeführten Desilylierungen zu den entschützten Addukten 80-86
32
Resultate und Diskussion
Die geringere Ausbeute bei der Darstellung der komplett entschützten Addukte 80,
84 und 86 ist möglicherweise auf die niedrige Stabilität dieser Verbindungen
gegenüber den anderen Addukten zurückzuführen. So konnte eine deutliche
Verfärbung der erhaltenen Feststoffe innerhalb von wenigen Minuten an der Luft
beobachtet werden. Die mehrmalige säulenchromatographische Reinigung kann
somit
mögliche
Ausbeuteverluste
erklären.
Eine
direkte
Umsetzung
(ohne
säulenchromatographische Abtrennung der Salze) der entschützten Addukte 80-86,
in der folgenden Schützung der exocyclischen Aminofunktion mit Formamidin, könnte
diese Verluste verhindern. Für die Schützung der NH2-Gruppe wurden in
vorangegangenen Arbeiten Versuche unternommen die Phenoxyacetyl-Funktion
einzuführen.[67] Da diese Versuche nicht erfolgreich verliefen, wurde auf die bereits
von Rizzo verwendete Formamidin-Gruppe zurückgegriffen.[45] Diese ist unter
basischen Bedingungen (konz. Ammoniak) innerhalb von 2 h bei 45 °C abspaltbar
und sollte eine schnellere Entschützung nach der Oligonucleotid-Synthese und damit
eine Steigerung der Ausbeute der modifizierten Oligonucleotide im Vergleich zu der
bislang verwendeten isoButyryl-Strategie ermöglichen.
Die selektive Schützung der exocyclischen Aminofunktion der entschützten Addukte
80-86 konnte durch die Reaktion mit Dimethylformamiddiethylacetal in Pyridin bei
Raumtemperatur innerhalb von 24-72 h erreicht werden (s. Abb. 26).
O
Aryl
HN
N
N
HO
O
NH
N
NH2
O
OH
Dimethylformamiddiethylacetal,
Pyridin
Rt, 24-72 h
80-86
47-94%
Aryl
HN
N
N
HO
NH
N
N
N(Me)2
O
OH
87-93
Abb. 26 Formamidin-Schützung der C8-Addukte 80-86
Die entsprechenden geschützten Addukte 87-93 konnten dabei in Ausbeuten von 4794% isoliert werden (s. Tab. 5, S. 34).
33
Resultate und Diskussion
Produkt
Aryl
Reaktionszeit
Ausbeute
87
Phenyl
24 h
67%
88
4-Methoxyphenyl
24 h
81%
89
4-Methylphenyl
24 h
68%
90
4-Cyanophenyl
24 h
91%
91
3,5-Dimethylphenyl
72 h
47%
92
4-Biphenyl
24 h
94%
93
2-Fluorenyl
24 h
60%
Tab. 5 Zusammenfassung aller durchgeführten Formamidin-Schützungen
Auch hier ist die vermeintliche Instabilität der Edukte eine Erklärung für die teilweise
nicht zufriedenstellenden Ausbeuten. Eine alternative, schnellere Umsetzung der
Addukte zu den geschützten Produkten 87-93 in Methanol unter Refluxbedingungen
für eine Stunde führte nicht zum Erfolg, vielmehr war eine Zersetzung der Edukte 8086 zu beobachten.
Um erste Informationen über den Einfluss der Modifikation auf die Struktur zu
erhalten, konnte mit den stabilen Produkten 87-93 eine Konformationsanalyse mittels
NOESY-Spektroskopie durchgeführt werden. Mit Hilfe der beobachteten NOE-Effekte
ist es möglich die Stellung der modifizierten Guanosin-Basen zu bestimmen. Sollte
die anti-Stellung auch bei den Addukten vorliegen, so würde man einen NOE-Effekt
zwischen der 5‘-Hydroxygruppe und dem NH-Proton des jeweiligen Arylamin
erwarten. Dieses lässt sich anhand der aufgenommenen Spektren bestätigen. In
Abbildung 27, S. 35 sind exemplarisch die relevanten Kopplungen der NOESYSpektren
des
Anilin-modifizierten
Adduktes
87
und
des
4-Aminobiphenyl-
modifizierten Adduktes 92 dargestellt. Diese bestätigen das Vorliegen einer antiStellung. Bei einer durch die Modifikation verursachte syn-Stellung würde ein solcher
NOE-Effekt zwischen dem NH-Proton und der 5‘-OH-Gruppe nicht zu beobachten
sein, vielmehr müsste eine Kopplung des α-Protons der Formamidin-Schutzgruppe
zu eben dieser 5‘-OH-Gruppe gemessen werden können, was jedoch in keinem Fall
zu beobachten war.
34
Resultate und Diskussion
O
N
O
NH
HN
N
N
N
HO
N
α
NH
HN
N
N(Me)2
HO
O
N
α
N
N(Me)2
O
87
OH
92
OH
H-α
NH-Anilin
H-α
NH-4-Aminobiphenyl
5.850
5.800
5'-OH
5.850
5.900
5'-OH
5.950
5.900
6.000
5.950
6.050
ppm (t1
ppm (t1
8.750
ppm (t2)
8.700
8.650
8.600
8.550
8.500
8.90
8.80
8.70
8.60
8.50
ppm (t2)
Abb. 26 relevante Kopplungen der NOESY-Spektren des Anilin-modifizierten Addukt 87 und des 4Aminobiphenyl-modifizierten Addukt 92
Da aus den gemessenen Spektren, wie zu erwarten war, eine räumliche Nähe des
Arylamin-NH der modifizierten Nucleobase zu der 5‘-Hydroxyfunktion zu erkennen
ist, sollte im Folgenden der Einfluss einer Phosphatgruppe an der 5‘-Position auf die
Stellung der Base untersucht werden. Die hierüber erhaltenen Daten könnten dabei
Aufschluss geben, ob bei den dargestellten Addukten eine Umwandlung in eine synKonformation innerhalb eines Oligonucleotidstranges vorliegen könnte.
Die Synthese der C8-Arylamin-modifizierten 5‘-Monophosphate sollte zunächst
analog zu der von Moffat etablierten Methode erfolgen (s. Abb. 27).[72]
O
N
N
N
O
OH
POCl3, Pyridin,
H2O, MeCN
NH
HN
HO
O
87
N
N(Me)2
0 °C -> Rt,
4- 24 h
N
O
O P O
O
NH
HN
N
N
N
N(Me)2
O
OH
94
Abb. 27 Versuch der C8-Anilin-modifizierten 5‘-Monophosphat-Synthese nach Moffat
35
Resultate und Diskussion
Nach der Herstellung des Phosphatylierungsreagenz aus Phosphorylchlorid, Wasser
und Pyridin bei 0 °C wurde das entschützte Anilin-modifizierte C8-Addukt 87 in situ
zu der Reaktionslösung gegeben und die Lösung bei Raumtemperatur gerührt. Nach
der für solche Umsetzungen typischen Reaktionszeit von 4 Stunden konnte jedoch
keine Umsetzung beobachtet werden und das Edukt nach Aufarbeitung und
Reinigung wieder reisoliert werden. Bei einem analog durchgeführten Versuch mit
einer Reaktionszeit von 24 Stunden konnte dünnschichtchromatographisch kein
Edukt mehr detektiert werden. Nach anschließender hydrolytischer Aufarbeitung,
Neutralisation mit Ammoniumhydrogencarbonat und RP-Säulenchromatographie
konnten jedoch nur nicht identifizierbare Zersetzungsprodukte isoliert werden.
Eine weitere Möglichkeit, Zugang zu modifizierten 5‘-Monophosphaten zu erlangen,
ist die selektive Hydrolyse von cycloSal-Phosphattriestern. Zur Darstellung dieser
Verbindungen sind zwei Synthesewege denkbar. Zum Einen die Kupplung eines
cycloSaligenylchlorphosphits mit dem modifizierten Nucleosid und anschließender
Oxidation zum entsprechenden cycloSal-Phosphattriester. Zum Anderen ist die
Darstellung eines cycloSaligenylchlorophosphidates möglich, welches analog zu der
von O. Ludek entwickelten Methode ohne einen folgenden Oxidationsschritt direkt
zum entsprechenden cycloSal-Phosphattriester mit dem Nucleosid gekuppelt werden
kann.[73]
Bereits 1990 publizierten Johnson et al. die starke Oxidationsempfindlichkeit solcher
C8-Arylamin-modifizierten 2‘-dG Addukte.[74,75] Aus diesem Grund wurde hier die
gewünschte Darstellung C8-Arylamin-modifizierter cycloSal-Phosphattriester mittels
der zweiten Route versucht, um den Oxidationsschritt mit tert-Butylhydroperoxid oder
Oxon und die mögliche oxidative Spaltung zu vermeiden.
Die Kupplungsreaktion sollte ausgehend vom Addukt 88 durch langsame Zugabe bei
-40 °C eines von S. Warnecke im Rahmen ihrer Dissertation synthetisierten
cycloSaligenylchlorophosphidates 95 erfolgen (s. Abb. 28, S. 37).[76]
36
Resultate und Diskussion
O
O
N
NH
HN
N
HO
N
N
Cl
O
O
P
O
Cl
N(Me)2
O
OH
95
88
O
O
Pyridin,
Toluol
- 40 °C, 5 h
N
Cl
O
OO
P O
NH
HN
N
N
N
N(Me)2
O
OH
96
Abb. 28 Versuch der Darstellung des C8-4-Methoxyanilin-modifizierten cycloSal-Phosphattriesters 96
Nach einer Reaktionszeit von 5 Stunden bei -40 °C konnte jedoch dünnschichtchromatographisch kein Umsatz beobachtet werden. Ein anschließendes Erwärmen
auf Raumtemperatur führte zu einer Zersetzung des Eduktes 95.
Da es auf den durchgeführten Wegen nicht möglich war, die 5‘-Phosphatfunktion
nach der Einführung der C8-Arylaminmodifikation zu generieren, scheint der einzige
Zugang zu solchen Monophosphaten eine Kreuzkupplungsreaktion mit einem
geschützten, an 5‘-Position bereits phosphoryliertem, Nucleosid zu sein. Allerdings
müsste eine geeignete Schutzgruppenstrategie für die Phosphatgruppe für eine
durchzuführende Kreuzkupplung etabliert werden. Diese Versuche wurden nicht
mehr im Rahmen dieser Arbeit durchgeführt.
Die erhaltenen entschützten Addukte 87-93 wurden im Folgenden zu den
geschützten Bausteinen für die Oligonucleotidsynthese umgesetzt.
Zunächst musste die 4,4’-Dimethoxytrityl-Schutzgruppe (DMTr) an der primären
Hydroxylgruppe eingeführt werden (s. Abb. 29, S. 38).
37
Resultate und Diskussion
O
N
Aryl
HN
N
HO
O
NH
N
N
N(Me)2
N
N
DMTrO
Rt, 3.5-12 h
O
87-93
OH
Aryl
HN
DMTrCl,
Pyridin
NH
N
N
N(Me)2
O
OH
45-84%
97-103
Abb. 29 DMTr-Schützung der C8-Addukte 87-93
Die Edukte 87-93 wurden jeweils in absolutem Pyridin gelöst und mit zwei
Äquivalenten 4,4’-Dimethoxytritylchlorid (DMTrCl) versetzt und bei Raumtemperatur
gerührt. Nach Aufarbeitung sowie chromatographischer Reinigung konnten die
entsprechenden Produkte 97-103 in Ausbeuten von 45-84% isoliert werden
(s. Tab. 6).
Produkt
Aryl
Reaktionszeit
Ausbeute
97
Phenyl
3.5 h
79%
98
4-Methoxyphenyl
3.5 h
79%
99
4-Methylphenyl
5h
81%
100
4-Cyanophenyl
3.5 h
45%
101
3,5-Dimethylphenyl
12 h
82%
102
4-Biphenyl
3.5 h
84%
103
2-Fluorenyl
3.5 h
78%
Tab. 6 Zusammenfassung aller durchgeführten DMTr-Schützungen
An die Dimethoxytritylierung schloss sich die Überführung in das entsprechende
Phosphoramidit an.
Das benötigte Phosphitylierungsreagenz, Bis-N,N’-Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)phosphit 107, wurde zunächst in zwei Schritten aus Phosphortrichlorid 104, 3Hydroxypropionsäurenitril 105 und N,N’-Diisopropylamin dargestellt (s. Abb. 30, S.
39).[77]
38
Resultate und Diskussion
PCl3
CN
HO
104
Pyridin,
Diethylether
- 78 °C -> Rt,
12 h
105
Cl
P O
CN
Cl
Diisopropylamin,
Diethylether
N
N
- 10 °C -> Rt,
12 h
106
CN
P O
107
41%
Abb. 30 Synthese von Bis-N,N’-Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)-phosphit 107
Phosphortrichlorid 104 wurde hierbei zunächst in einem Lösungsmittelgemisch aus
absolutem Pyridin und absolutem Diethylether gelöst, bei – 78 °C tropfenweise mit
3-Hydroxypropionsäurenitril 105 versetzt und für 14 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Das nach Filtration erhaltene Rohprodukt 106 wurde direkt in absolutem
Diethylether aufgenommen und bei – 10 °C mit N,N’-Diisopropylamin versetzt. Nach
Aufarbeitung und anschließender Destillation konnte das Produkt 107 in einer
Ausbeute von 41% über beide Stufen erhalten werden.
Das so erhaltene Phosphitylierungsreagenz 107 konnte nun zur Umsetzung mit den
DMTr-geschützten Addukten 97-103 eingesetzt werden (s. Abb. 31).
O
Aryl
HN
N
O
Aryl
HN
NH
N
N
DMTrO
N
N(Me)2
O
107, DCI,
DCM, MeCN
N
N
N
N(Me)2
O
97-103
47-100%
NH
DMTrO
Rt, 1 h
OH
N
NC
O
O
P
108-114
N(iPr)2
Abb. 31 Synthese der Arylamin-modifizierten Phosphoramidite 108-114
Die
DMTr-geschützten
coevaporiert,
in
Addukte
97-103
Dichlormethan/Acetonitril
wurden
gelöst
jeweils
und
mit
Dichlormethan
zunächst
mit
4,5-
Dicyanoimidazol (DCI) und anschließend tropfenweise mit 1.5 Äq. Bis-N,N’Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)-phosphit 107 versetzt. Nach wässriger Aufarbeitung
mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung und chromatographischer Reinigung mit
Dichlormethan/Methanol (0-2%) über Aluminiumoxid (Neutral, Aktivitätsstufe 3)
39
Resultate und Diskussion
wurden die entsprechenden Phosphoramidite von den ebenfalls entstehenden HPhosphonaten mit Ausbeuten von 47-100% abgetrennt (s. Tab. 7, S. 40).
Produkt
Aryl
Ausbeute
108
Phenyl
61%
109
4-Methoxyphenyl
61%
110
4-Methylphenyl
68%
111
4-Cyanophenyl
47%
112
3,5-Dimethylphenyl
97%
113
4-Biphenyl
60%
114
2-Fluorenyl
100%
Tab. 7 Zusammenfassung aller durchgeführten C8-Arylamin-modifizierten Phosphoramiditsynthesen
Die Phosphoramidite wurden anschließend jeweils nach Abkondensierung aus
148. 9300
148. 8690
Benzol als farblose Schäume erhalten.
220
180
140
100
60
( p p m)
20
- 20
- 60
- 100
- 140
Abb. 32 exemplarisch abgebildetes 31P-NMR des C8-Arylamin-modifizierten Phosphoramidites 110
Aus dem
erkennen,
31
P-NMR des Phosphoramidites 110 (s. Abb. 32) ist die Reinheit zu
da
außer
den
beiden
Diastereomeren
weder
das
40
Resultate und Diskussion
Phosphitylierungsreagenz 107 (bei einer chemischen Verschiebung von 123.34 ppm)
noch die entsprechenden H-Phosphonate (bei -5 – 20 ppm) zu erkennen sind. Die
Phosphoramidite sind an der Luft einige Tage stabil und können unter Stickstoff im
Tiefkühlschrank mehrere Monate gelagert werden. Diese, im Gegensatz zu den von
Rizzo et al. synthetisierten C8-IQ-modifizierten Phosphoramiditen in Acetonitril
ausgezeichnet löslichen modifizierten Phosphoramidite, lagen nun als Bausteine für
die Festphasensynthese modifizierter Oligonucleotide vor.
Neben den hier synthetisierten Arylamin-modifizierten C8-Addukten des 2‘Desoxyguanosins kommen weiteren Addukten eine Bedeutung in der chemischen
Carcinogenese zu (s. Abb. 5, S. 9). Diese an der N2- sowie O6-Position gebildeten
Addukte und deren Phosphoramidite sind bislang chemisch noch nicht zugänglich
gewesen, so dass ein gezielter Einbau in Oligonucleotide und damit eine gezielte
Untersuchung der Auswirkungen solcher Modifikationen auf die Eigenschaften des
DNA-Duplex noch nicht möglich waren. Im Folgenden sollen die Syntheseversuche
zur Darstellung dieser Adduktformen und die Überführung in die entsprechenden
Phosphoramidite beschrieben werden.
4.2
Synthese N2-Arylamin-modifizierter Oligonucleotidbausteine
Die Darstellung der N2-Arylamin-modifizierten Phosphoramidite 115 sollte ausgehend
vom 2‘-Desoxyguanosin 52 erfolgen. Es sollte zunächst eine Überführung wiederum
in einen an der O6-Position sowie den beiden Hydroxyfunktionen geschützten
Baustein 117 erfolgen. Dieser sollte an der 2-Position eine funktionelle Gruppierung
besitzen, die es ermöglichen sollte, die gewünschte Modifikation einzuführen und das
Addukt 116 darzustellen (s. Abb. 33, S. 42). Die im Einzelnen gewählten
funktionellen Gruppen und die damit verbundenen Synthesewege sollen im
Folgenden diskutiert werden.
41
Resultate und Diskussion
OBn
N
N
TBDMSO
O
N
N
N
H
H
N
O
N
Aryl
NH
N
N
DMTrO
N
H
H
N
Aryl
O
OTBDMS
116
NC
O
O
P
115
N(iPr)2
O
OBn
N
N
TBDMSO
N
N
N
FG
N
N
HO
NH2
O
O
OH
OTBDMS
FG: NH2, OTf, Br
NH
117
52
Abb. 33 allgemeines Retrosynthesschema zur Darstellung N2-Arylamin-modifizierter Phosphoramidite
4.2.1 Synthese N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels Azokupplung
Bei dem zunächst gewählten Syntheseweg sollte das N2-Arylamin-modifizierte
Addukt 118 ausgehend vom Bis-TBDMS-geschützten 2‘-Desoxyguanosin 121
dargestellt werden (s. Abb. 34, S. 43). Nach erfolgreicher Schützung sollte die
Modifikation durch eine Kupplung mit der entsprechend hergestellten NitrosoarylVerbindung 120 eingeführt werden. Das entstehende Addukt 119, mit einer N-NDoppelbindung, könnte anschließend selektiv zum Produkt 118 reduziert (analog zu
einer an Azobenzen bekannten Reduktion) werden. Vorteil dieser Synthese wäre die
einfache Zugänglichkeit des Nucleosidbausteins 121, die kurze Synthesesequenz
und das Vorliegen eines zweiten, in der Carcinogenese eine Rolle spielenden, N2Adduktes 119. Dieses könnte ebenfalls in das entsprechende Phosphoramidit
überführt und als Baustein für die Oligonucleotidsynthese verwendet werden.
42
Resultate und Diskussion
O
N
N
TBDMSO
O
N
NH
N
N
H
H
N
N
TBDMSO
O
NH
N
N
N
O
OTBDMS
OTBDMS
118
119
O
N
NH
NO
N
TBDMSO
N
NH2
O
120
OTBDMS
121
Abb. 34 Retrosynthesschema zur Darstellung N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels Azokupplung
Die für die Azokupplung benötigten beiden Edukte 120 und 121 mussten zunächst
hergestellt werden. Die Darstellung von Nitrosobenzol 120 sollte dabei ausgehend
vom Anilin 1 durch selektive Oxidation erfolgen (s. Abb. 35).
NH2
H2O2, H2O
MoO3, KOH
NO
Rt, 24 h
1
120
13%
Abb. 35 Darstellung von Nitrosobenzol 120
Die
Reaktion
wurde
analog
zu
der
von
Defoin
beschriebenen
Methode
durchgeführt.[78] Hierfür wurde die Ausgangssubstanz Anilin 1 mit 30%igem H2O2 und
H2O, anschließend mit MoO3 in einer KOH-Lösung versetzt und 24 h bei
Raumtemperatur gerührt. Nach erfolgter Aufarbeitung wurden braune Kristalle mit
einer Ausbeute von 13% erhalten. Die Ausbeute liegt im Vergleich zu den von Defoin
beschriebenen (53-80%) deutlich niedriger, da als Hauptprodukt die Entstehung von
Nitrobenzol beobachtet werden konnte.
43
Resultate und Diskussion
Neben dem Nitrosobenzol 120 sollte als zweites Edukt das 3´,5´-Bis(tertbutyldimethylsilyl)-2´-desoxyguanosin 121 dargestellt werden (s. Abb. 36).
O
N
O
TBDMSCl,
Imidazol,
Pyridin
NH
N
N
HO
NH2
Rt, 14 h
O
N
N
N
TBDMSO
NH2
O
98%
OH
NH
OTBDMS
52
121
Abb. 36 Darstellung von 3´,5´-Bis(tert-butyldimethylsilyl)-2´-desoxyguanosin 121
Dabei wurde 2´-Desoxyguanosin-Monohydrat als Ausgangssubstanz verwendet, mit
Imidazol in Pyridin suspendiert und anschließend mit TBDMS-Cl versetzt. Die
Reaktion lief innerhalb von 14 h bei Raumtemperatur ab. Nach chromatographischer
Reinigung konnte das Produkt in 98% Ausbeute erhalten werden.
Nach der erfolgreichen Synthese der beiden Kupplungsedukte sollte anschließend
die Umsetzung zu dem gewünschten Produkt 119 erfolgen (s. Abb. 37).
O
O
N
N
TBDMSO
NH
N
N
NO
NH
N
NH2
N
TBDMSO
N
N
O
O
OTBDMS
OTBDMS
119
120
121
Reagenzien/Lösungsmittel
Temp.
Zeit
Ausbeute
EtOH, Essigsäure
Rt
26 h
Kein Umsatz
EtOH, Essigsäure
40 °C
26 h
Zersetzung
Chloroform
Rt
24 h
Kein Umsatz
Abb. 37 Versuche zur Darstellung des N2-Adduktes 119
Die
Syntheseversuche
erfolgten
dabei
analog
zu
denen
in
der
Literatur
beschriebenen Kupplungen zu verschieden substituierten Azobenzenen.[79-82]
44
Resultate und Diskussion
Bei den durchgeführten Reaktionen konnte jedoch in keinem der Fälle das
gewünschte Produkt isoliert werden. Bei der Umsetzung der Edukte 120 und 121 in
Ethanol
unter
Zugabe
von
Essigsäure
bei
Raumtemperatur
konnte
dünnschichtchromatographisch keine Umsetzung detektiert werden. Bei einer
Durchführung der Reaktion bei 40 °C wurde eine Spaltung der glycosidischen
Bindung beobachtet und es konnten lediglich Zersetzungsprodukte isoliert werden.
Ebenfalls keine Umsetzung konnte bei der analog zu der von Yunes et al.
durchgeführten Azokupplung in Chloroform bei Raumtemperatur beobachtet
werden.[82]
Da durch die beschriebenen Versuche gezeigt werden konnte, dass die
gewünschten N2-Addukte mittels Azokupplung nicht zugänglich sind, wurde im
Folgenden ein alternativer Syntheseweg durchgeführt, bei dem die Einführung der
Arylaminmodifikation mittels Substitution erfolgen sollte.
4.2.2 Synthese N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels Substitution
Bei diesem Syntheseweg sollte die Einführung der Arylaminmodifikation an der N2Position analog zu der von Boche für modifizierte 3‘-Monophosphate durchgeführten
Substitution eines Triflat-Intermediats 123 mit einem Arylhydrazin erfolgen (s. Abb.
38, S. 46).[49] Das Intermediat 123 musste dafür zunächst aus dem geschützten
Xanthosin-Derivat 124 hergestellt werden, welches aus dem entsprechenden
geschützten
2‘-Desoxyguanosin-Derivat
40
generiert
werden
sollte.
Als
Schutzgruppen sollten dabei die schon bei den C8-Addukten erfolgreich etablierten
TBDMS-Gruppen (für die Hydroxyfunktionen) und die Benzylgruppe für die O6Position dienen, welche zunächst ausgehend vom 2‘-Desoxyguanosin eingeführt
werden sollten.
45
Resultate und Diskussion
OBn
N
N
TBDMSO
OBn
N
N
N
OTf
N
N
O
N
H
N
TBDMSO
H
N
O
OTBDMS
OTBDMS
123
122
OBn
OBn
N
N
TBDMSO
N
N
N
H
N
N
O
N
TBDMSO
O
NH2
O
OTBDMS
OTBDMS
124
40
Abb. 38 Retrosyntheseschema zur Darstellung N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels Substitution
Die Darstellung des 3´,5´-Bis-(tert-butyldimethylsilyl)-2´-desoxyguanosin 121 erfolgte
wie in Abb. 36, S. 44 gezeigt. Anschließend erfolgte die Schützung der O6-Position
mittels der Benzylschutzgruppe zum Produkt 40 (s. Abb. 39).
O
N
N
TBDMSO
OBn
NH
N
NH2
Benzylalkohol,
PPh3, DIAD,
1,4-Dioxan
Rt, 1 h
O
N
N
TBDMSO
68%
OTBDMS
N
N
NH2
O
OTBDMS
121
40
Abb. 39 Darstellung des geschützten 2‘-Desoxyguanosin-Derivates 40
Die Reaktion wurde analog zu der Benzylschützung des C8-bromierten 2‘Desoxyguanosin-Derivates 65 durchgeführt. Dabei konnte nach einer Reaktionszeit
von
einer
Stunde
bei
Raumtemperatur
und
anschließender
46
Resultate und Diskussion
säulenchromatographischer Reinigung das Produkt 40 mit einer Ausbeute von 68%
(10% höher als bei der bromierten Verbindung 63) erhalten werden.
Anschließend sollte die Überführung in das entsprechende Xanthosin-Derivat 124
erfolgen. Für diesen Syntheseschritt erfolgten drei alternative Umsetzungen, um eine
möglichst effektive Methode zur Darstellung der gewünschten Verbindung zu
erhalten (s. Abb. 40).
OBn
N
N
TBDMSO
OBn
N
N
N
N
NH2
TBDMSO
O
N
N
H
O
O
OTBDMS
OTBDMS
40
124
Reagenzien
Temp.
Zeit
Ausbeute
tertButylnitrit
0 °C
5 min.
9%
Na2Fe(CN)5NO*2H2O, NaOH
70 °C
4h
---
Aceton, H2O, HClO4, NaNO2, DCM
10 °C
1h
6%
Abb. 40 Zusammenfassung der Darstellungen des Xanthosin-Derivates 124
Die Synthese wurde zunächst analog zu der von Boche für das geschützte
Monophosphat 45 beschriebenen Methode durchgeführt. Hierbei wurde das Produkt
124 durch Reaktion der Ausgangssubstanz 40 mit tertButylnitrit innerhalb von 5
Minuten bei 0 °C erhalten.[49] Das Produkt konnte nach Aufarbeitung und Reinigung
jedoch nur, im Gegensatz zu den 25% von Boche, mit einer Ausbeute von 9% isoliert
werden.
Eine alternative Umwandlung aus dem geschützten 2‘-Desoxyguanosin-Derivat 40 in
das Produkt 124 unter der Verwendung von Dinatriumpentacyanonitrosoferrat(II)dihydrat unter alkalischen Bedingungen bei 70 °C, wie von Keefer et al. für 2’-dG 52
beschrieben, führte zu keiner Umsetzung des Eduktes.[83]
Eine weitere Möglichkeit zur Darstellung des gewünschten Produktes 124 schien die
Umsetzung nach Pfleiderer et al..[84] Hierzu wurde das Edukt O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-dG 40 in Aceton und Wasser gelöst und mit 70%iger HClO4 und NaNO2
47
Resultate und Diskussion
bei 10 °C versetzt und 1 h gerührt. Nach anschließender Aufarbeitung wurde das
Produkt mit einer Ausbeute von 6% erhalten.
Insgesamt ließ sich in keiner der durchgeführten Synthesemethoden eine
zufriedenstellende Ausbeute erreichen, was somit eine Schwierigkeit zur Darstellung
größerer Mengen des Produktes 124 darstellt.
Die aus den verschiedenen Synthesen vereinigten Produktmengen des geschützten
Xanthosin-Derivates
124
wurden
anschließend
zum
Triflat-Intermediat
123
umgesetzt (s. Abb. 41). Dabei wurde ebenfalls auf die von Boche beschriebene
Methode zurückgegriffen.[49]
OBn
N
OBn
N
N
N
N
H
TBDMSO
O
O
Et3N, DMAP,
DCM, Tf2O
N
TBDMSO
124
N
OTf
O
0 °C, 30 min.
OTBDMS
N
OTBDMS
37%
123
Abb. 41 Darstellung des Triflat-Intermediats 123
Es wurde dabei das Edukt 124 mit Triethylamin und einer katalytischen Menge 4(Dimethylamino)-pyridin (DMAP) in Dichlormethan versetzt und auf 0 °C gekühlt.
Anschließend erfolgten die Zugabe von Trifluormethansulfonsäureanhydrid und das
Rühren für 0.5 h bei dieser Temperatur. Nach der folgenden Reinigung wurde das
Produkt in 37% Ausbeute erhalten und stand somit für die Umsetzung mit
entsprechenden Arylhydrazinen zur Verfügung.
Die für eine solche Substitution benötigten monocyclischen Arylhydrazine sind als
entsprechende
Hydrochloride
kommerziell
erhältlich.
Da
die
Darstellung
polycyclischer Arylaminmodifikationen an der N2-Position ebenfalls ein Ziel war,
mussten die entsprechenden Arylhydrazine zunächst dargestellt werden (s. Abb. 42).
NH2
1) NaNO2, HCl,
H2O, SnCl2
2) konz. NH3
H
N NH2
-10 °C, 4 h
2
80%
125
Abb. 42 Darstellung von 4-Hydrazinobiphenyl 125
48
Resultate und Diskussion
Die Synthese von 4-Hydrazinobiphenyl erfolgte analog zu der von Müller
beschriebenen Methode.[85] Dabei wurde 4-Aminobiphenyl 2 zunächst in Wasser und
konz. Salzsäure suspendiert und bei –10 °C mit Natriumnitrit versetzt. Nach
anschließender Reduktion des entstehenden Diazoniumsalzes mittels Zinn(II)chlorid
konnte das Produkt als Hydrochlorid isoliert werden. Zur Darstellung des instabilen
freien Hydrazins 125 wurde das Hydrochlorid basisch mit Diethylether extrahiert und
nach dem Einengen in reiner Form mit einer Ausbeute von 80% erhalten. Mittels
dieser Methode konnte ebenfalls das entsprechende Fluorenyl-Derivat dargestellt
werden (s. S. 223).
Für die Umsetzung zu dem gewünschten N2-Addukt, ausgehend vom TriflatIntermediat 123, wurde zunächst das kommerziell erworbene Phenylhydrazin nach
der von Boche beschriebenen Methode verwendet (s. Abb. 43).[49]
OBn
OBn
N
N
TBDMSO
N
N
OTf
N
O
Phenylhydrazin,
DMF
N
TBDMSO
N
N
H
H
N
O
Rt, 10 d
OTBDMS
N
OTBDMS
(53%)
122
123
2
Abb. 43 Erste Darstellung des N -Arylhydrazino-Adduktes 122
Hierbei wurde das Triflat-Intermediat 123 mit Phenylhydrazin in DMF versetzt und 10
Tage bei Raumtemperatur gerührt. Nach der entsprechenden Aufarbeitung konnte
mit einer Ausbeute von 53% ein Produktgemisch erhalten werden. Zwar zeigten die
NMR-Messungen das gewünschte Produkt, jedoch lag dieses in einer nicht
trennbaren Mischung verschiedener nicht identifizierbarer Produkte nur zu ca. 10%
vor,
weshalb
eine
genaue
Ausbeutebestimmung
für
die
durchgeführte
Substitutionsreaktion nicht möglich ist.
Mittels dieser Substitution ist es möglich, die gewünschte N2-Modifikation am
2‘-Desoxyguanosin einzuführen, jedoch ist es aufgrund der geringen Ausbeuten nicht
durchführbar größere Mengen der Addukte herzustellen, welche für eine weitere
Umsetzung zu den entsprechenden Phosphoramiditen nötig wäre.
Eine alternative Darstellung zur Einführung der Arylaminmodifikation sollte analog zu
den
synthetisierten
C8-Addukten
mittels
einer
Palladium-katalysierten
49
Resultate und Diskussion
Kreuzkupplungsreaktion erfolgen. Die entsprechenden Ergebnisse sollen im
Folgenden aufgezeigt und diskutiert werden.
4.2.3 Synthese N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels Palladium-katalysierter
Kreuzkupplung
Bei diesem Syntheseweg sollte die Einführung der Arylaminmodifikation an der N2Position
analog
Kreuzkupplung
zu
an
den
C8-Addukten
einem
an
der
mittels
einer
2-Position
Palladium-katalysierten
bromierten,
geschützten
2‘-Desoxyguansoin-Derivat 126 mit einem Arylhydrazin erfolgen (s. Abb. 44).
OBn
N
N
TBDMSO
N
N
N
H
H
N
O
OTBDMS
122
OBn
N
N
TBDMSO
OBn
N
N
N
O
Br
N
TBDMSO
N
N
NH2
O
OTBDMS
OTBDMS
126
40
Abb. 44 Retrosynthesschema zur Darstellung N2-Arylamin-modifizierter Addukte mittels Kreuzkupplung
Der Baustein 126 sollte dabei direkt aus dem entsprechenden geschützten
2‘-Desoxyguanosin-Derivat 40, welches aus den vorangegangenen Versuchen
bereits vorlag, generiert werden. Anschließend sollte eine Buchwald-Hartwig-
50
Resultate und Diskussion
ähnliche Kreuzkupplungsreaktion mit den Arylhydrazinen die Einführung der N2Arylamin-Modifikation ermöglichen und das gewünschte Produkt 122 liefern.
Nach der bereits beschriebenen Schützung der beiden Hydroxylgruppen mit TBDMS
sowie der Blockierung der O6-Position mit der Benzylgruppe, sollte eine Methode zur
selektiven Bromierung der 2-Position gefunden werden.
Hierfür wurden drei unterschiedliche Methoden angewendet, um eine möglichst
effiziente Synthese zu entwickeln (s. Abb. 45).
OBn
N
N
TBDMSO
OBn
N
N
N
N
N
NH2
O
Br
N
TBDMSO
O
OTBDMS
OTBDMS
40
126
Reagenzien/Lösungsmittel
Temp.
Zeit
Ausbeute
tert-Butylnitrit, CHBr3
90 °C
30 min.
---
NaNO2, TMSBr, BnBu3NCl, CCl4
0 °C
1.5 h
---
tert-Butylnitrit, CH2Br2, Sb(III)Br3
- 10 °C
1h
40%
Abb. 45 Zusammenfassung der Bromierungsversuche zur Darstellung des Produktes 126
Die Synthese wurde zunächst analog zu der von Nair beschriebenen Methode
durchgeführt.[86] Hierbei sollte das Edukt 40 durch Reaktion mit tertButylnitrit
innerhalb von 30 Minuten bei 90 °C in die Diazonium-Verbindung überführt werden
und anschließend mit einem Bromid des Lösungsmittels Bromoform zum Produkt
126 reagieren. Nach Reinigung des Reaktionsgemisches konnte das Produkt jedoch
nicht isoliert werden. Vielmehr trat hierbei eine Vielzahl nicht identifizierbarer
Produkte auf.
Auch die Umwandlung aus dem geschützten 2‘-Desoxyguanosin-Derivat 40 in das
Produkt 126 unter der Verwendung von Trimethylsilylbromid als Bromid-Donor in
Gegenwart von Benzyltributylammoniumchlorid bei einer Temperatur von 0 °C, wie
von Lee et al. beschrieben, führte zu keiner Umsetzung des Eduktes.[87]
51
Resultate und Diskussion
Die Synthese des gewünschten Produktes 126 gelang schließlich durch die
Umsetzung nach Harwood et al..[88] Hierzu wurde das Edukt O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-dG 40 in Dibrommethan bei -10 °C gelöst, mit Antimon(III)-bromid und
tertButylnitrit versetzt und eine Stunde gerührt. Nach anschließender Aufarbeitung
und säulenchromatographischer Reinigung wurde das Produkt mit einer Ausbeute
von 40% erhalten.
Ausgehend von dem dargestellten Baustein 126 sollte nun die Einführung der
Arylaminmodifikation erfolgen. Für die notwendige Kreuzkupplungsreaktion wurde
auf die Bedingungen der C8-Kreuzkupplung zurückgegriffen. Um für diese
Anwendung
die
optimalen
Reaktionsbedingungen
zu
finden,
wurden
die
Komponenten Lösungsmittel, Base und Salzzusatz variiert (s. Abb. 46).
OBn
N
Pd2(dba)3,
rac-BINAP,
Phenylhydrazin,
Base, LM
N
N
N
TBDMSO
OBn
N
N
Br
TBDMSO
O
N
N
N
H
H
N
O
OTBDMS
OTBDMS
126
122
Lösungsmittel
Base
Zusatz (0.2 Äq.)
Zeit
Ausbeute
Toluol
KtOBu
---
24 h
---
1,2-DME
K3PO4
---
48 h
(14)
1,2-DME
K3PO4
Et3NHCl
24 h
(100)
1,2-DME
K3PO4
LiCl
24 h
(52)
1,2-DME
K3PO4
Bu4NCl
24 h
(45)
1,2-DME
Cs2CO3
Et3NHCl
24 h
(56)
Abb. 46 Zusammenfassung der Kreuzkupplungen zum Produkt 122
Zunächst wurde die Reaktion in Toluol mit Kaliumtertbutanolat als Base durchgeführt.
Der Palladiumkatalysator wurde dabei mit rac-BINAP und dem Kupplungsedukt 126
in abs. Toluol gelöst. Anschließend erfolgte die Zugabe von Phenylhydrazin und der
Base. Die Reaktionsmischung wurde 24 h bei 80 °C gerührt, wobei eine Zersetzung
des Eduktes dünnschichtchromatographisch beobachtet werden konnte. Da diese
52
Resultate und Diskussion
Beobachtung bereits bei der Verwendung von Kaliumtertbutanolat als Base bei der
durchgeführten C8-Addukt-Synthese gemacht wurde, wurden für die folgenden
Synthesen schwächere Basen, wie Kaliumphosphat und Cäsiumcarbonat gewählt.
Bei der Verwendung von Kaliumphosphat als Base (analoge Bedingungen der C8Kreuzkupplung) konnte die Bildung des Produktes dünnschichtchromatographisch
detektiert werden. Nach erfolgter Aufarbeitung und Reinigung konnten allerdings nur
14% eines Produktgemisches erhalten werden. Bei diesem nicht trennbaren
Gemisch handelt es sich um das Produkt 122 und einem Nebenprodukt, welches aus
dem Liganden rac-BINAP entstanden sein könnte, im Verhältnis 2:1. Das
Nebenprodukt wurde jedoch nicht weiter charakterisiert.
Im Jahr 2005 publizierten Cacchi et al. eine Kreuzkupplungsreaktion von Hydrazinen
mit Arylbromiden. Ihnen gelang es durch Addition von Lithiumchlorid als ChloridDonor eine deutliche Steigerung der Ausbeute zu erzielen.[89]
Auch für die hier durchgeführte Kreuzkupplung ließ sich durch Addition von 0.2
Äquivalenten Lithiumchlorid eine Ausbeutesteigerung auf 52% erzielen, wobei
ebenfalls das zuvor beobachtete Produktgemisch im gleichen Verhältnis vorlag.
Neben Lithiumchlorid wurden unter gleichen Bedingungen weitere Zusätze getestet,
welche ebenfalls als Chlorid-Donatoren dienen sollten. Bei der Verwendung von
Tetrabutylammoniumchlorid konnte dabei eine Ausbeute von 45% erzielt werden.
Eine deutliche Steigerung konnte bei der Verwendung von Triethylammoniumchlorid
als Salzzusatz erreicht werden.[90] Nach erfolgter Reinigung konnten 100% des
Produktgemisches erhalten werden. Auch in diesem Fall lag das Produkt 122 und
das Nebenprodukt im zuvor beschriebenen Verhältnis vor.
Die deutliche Ausbeutesteigerung durch die Addition von Chlorid-Ionen kann durch
einen von Amatore postulierten Mechanismus erklärt werden (s. Abb. 46, S. 54).[90]
Beim diesem postulierten Mechanismus geht man von dem bereits in Abb. 23, S. 29
beschriebenen Mechanismus aus. Hier wird zusätzlich ein zweifach negativ
geladener Komplex, welcher durch den Zusatz von Chlorid-Ionen hervorgerufen wird,
angenommen. Durch die Koordination der Chlor-Atome an den 0-wertigen PdKatalysator werden ein Zwei-Zentren-Drei-Elektronen-Übergangszustand und eine
Stabilisierung im jeweiligen Lösungsmittel erreicht. Dieser wird erst durch die
Reaktion mit dem Edukt I aufgelöst. Durch diese Stabilisierung wird möglicherweise
53
Resultate und Diskussion
ein anderer Reaktionsweg eingeschlagen, wodurch die Ausbeute des Produktes
gesteigert werden kann.
Pd2(dba)3 + BINAP
TBDMSO
V
O
OBn
N
N
N N NH-NH-Ar
(BINAP)Pd(dba)
OTBDMS
TBDMSO
O
(Et)3N Cl
(BINAP)Pd(0)
-2
Cl
OBn
N
N NH-NH-Ar
N N
Pd P
(+II)
P
P
0
0
Pd
P
Pd
P
P
Cl
OTBDMS
IV
TBDMSO
K2HPO4 + KBr
O
OBn
N
N
N N Br
OTBDMS
I
K3PO4
TBDMSO
OBn
+
N
N NH2-NH-Ar
N N Pd- P
Br P
TBDMSO
O
OBn
N
N Br
N N Pd P
(+II)
P
O
OTBDMS II
OTBDMS III
Ar-NH-NH2
Abb. 46 Postulierter Mechanismus der Buchwald-Hartwig-Reaktion mit Zusatz von (Et)3N+Cl- nach C. Amatore
54
Resultate und Diskussion
Eine weitere Optimierung der Salzzusatzkonzentration (0.1, 0.5, 1, 2 Äquivalente)
brachte keine Steigerung der Ausbeute bzw. eine Verschiebung des Verhältnisses im
Produktgemisch.
Auch
die
unter
optimierten
Bedingungen
durchgeführte
Verwendung
von
Cäsiumcarbonat als Base führte zu keiner weiteren Verbesserung (56% Ausbeute
des beschriebenen Produktgemisches).
Nach erfolgter Kupplung, sollte nun die Umsetzung des Produktgemisches zum
entsprechenden Phosphoramidit erfolgen. Diese Umsetzung sollte analog zu den
bereits
durchgeführten
Synthesen
zu
den
C8-Arylamin-modifizierten
Phosphoramiditen 108-114 erfolgen.
Zunächst erfolgte die Debenzylierung in O6-Position mit Hilfe von Pd/C unter einer
H2-Atmosphäre (s. Abb. 47).
O
OBn
N
N
TBDMSO
N
N
N
N
H
H
N
Pd/C, H2, MeOH
TBDMSO
Rt, 5 h
O
OTBDMS
N
N
H
H
N
O
OTBDMS
40%
(über 2 Stufen)
122
N
NH
118
Abb. 47 Debenzylierung zum Produkt 118
Hierfür wurde O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2-N-phenylhydrazino-2´-dG 122 mit einer
katalytischen Menge Pd/C in Methanol versetzt und unter H2-Atmosphäre 5 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt. Nach der entsprechenden Aufarbeitung konnte das
Produkt 118 über beide Syntheseschritte, Kupplung und Debenzylierung, mit einer
Ausbeute von 40% in reiner Form erhalten werden.
Der nächste Syntheseschritt bestand in der Entfernung der TBDMS-Schutzgruppen.
Nach
einer
Vorschrift
von
De
Riccardis
wurde
die
Entschützung
mit
Tetrabutylammoniumfluorid in THF vorgenommen (s. Abb. 48, S. 56).[48] Die Reaktion
führte nicht zu dem gewünschten Produkt 127, vielmehr konnte eine Dearylierung
beobachtet werden.
55
Resultate und Diskussion
O
O
N
N
TBDMSO
N
NH
N
N
H
H
N
N
TBAF, THF
O
HO
NH
N
H
N
H
N
O
Rt, 3 h
OH
OTBDMS
127
118
Abb. 48 Versuch der Desilylierung mittels Tetrabutylammoniumfluorid zum Produkt 127
Als Alternative erfolgte die Entschützung mit Triethylamin-Trihydrofluorid unter
Zusatz von Triethylamin in Dichlormethan/THF (s. Abb. 49).
O
O
N
N
TBDMSO
NH
N
O
N
H
H
N
Et3N*3HF,
Et3N, DCM,
THF
N
N
HO
68%
N
N
H
H
N
O
Rt, 24 h
OTBDMS
NH
OH
118
127
Abb. 49 Desilylierung zum Produkt 127
Das Produkt 127 konnte dabei nach einer Reaktionszeit von 24 Stunden und
entsprechender Reinigung mit einer Ausbeute von 68% erhalten werden. Mittels
dieser schonenden Methode war es erstmals möglich, das vollständig entschützte
N2-Phenylhydrazino-2‘-desoxyguanosin 127 darzustellen. Verbindungen dieser Art
könnten in zukünftigen Untersuchungen als Referenz zur weiteren Identifizierung
solcher Addukte dienen und damit eine Quantifizierung solcher Addukte auch für
weitere aromatische Amine möglich machen.
Das erhaltene entschützte N2-Addukt 127 sollte im Folgenden zum geschützten
Baustein für die Oligonucleotidsynthese umgesetzt werden.
Zunächst musste die 4,4’-Dimethoxytrityl-Schutzgruppe (DMTr) an der primären
Hydroxylgruppe eingeführt werden (s. Abb. 50, S. 57).
56
Resultate und Diskussion
O
N
O
NH
N
N
H
N
HO
N
DMTrCl,
Pyridin
H
N
Rt, 20 h
O
N
H
N
N
H
N
DMTrO
O
10%
OH
NH
OH
127
128
Abb. 50 DMTr-Schützung des N2-Addukt 127
Das Edukt 127 wurden in absolutem Pyridin gelöst und mit zwei Äquivalenten 4,4’Dimethoxytritylchlorid (DMTrCl) versetzt und bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Aufarbeitung, sowie chromatographischer Reinigung konnte das entsprechende
Produkt 128 in einer Ausbeute von 10% isoliert werden. Diese für eine solche
Reaktion unbefriedigende Ausbeute ließ sich aber auch durch eine Wiederholung der
Synthese nicht steigern.
Im Anschluss an die Dimethoxytritylierung sollte sich die Überführung in das
entsprechende Phosphoramidit 129 anschließen (s. Abb. 51).
O
O
N
N
DMTrO
NH
N
H
N
O
H
N
N
107, DCI,
DCM, MeCN
Rt, 1 h
N
DMTrO
N
N
H
H
N
O
OH
128
NH
NC
O
O
P
N(iPr)2
129
Abb. 51 Versuch der Synthese des Phosphoramidit 129
Das DMTr-geschützte Addukt 128 wurde mit Dichlormethan coevaporiert, in
Dichlormethan/Acetonitril gelöst und zunächst mit 4,5-Dicyanoimidazol (DCI) und
anschließend tropfenweise mit Bis-N,N’-Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)-phosphit
107 versetzt. Nach wässriger Aufarbeitung mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und chromatographischer Reinigung mit Dichlormethan/Methanol (0-2%) über
Aluminiumoxid (Neutral, Aktivitätsstufe 3) konnte jedoch kein Produkt 129 isoliert.
Vielmehr war bereits während der Reaktion eine, auf eine Zersetzung hindeutende,
starke Verfärbung der Reaktionslösung zu beobachten, welche während der
57
Resultate und Diskussion
Aufarbeitung und Reinigung noch deutlich stärker wurde. Zwar konnte die
Entstehung des Produktes massenspektrometrisch aus der Reaktionslösung
nachgewiesen werden, jedoch machten es auch eine kürzere Reaktionszeit sowie
eine Aufarbeitung und Reinigung unter Schlenk-Bedingungen nicht möglich, das
gewünschte Produkt 129 zu isolieren. Bei Produkten der Art 129 scheint es sich also
um an Luft instabile Verbindungen zu handeln, welche es nicht ermöglichen, eine
Darstellung, Isolierung oder gar Lagerung durchzuführen. Diese Instabilität könnte
bereits die Ursache für die niedrige Ausbeute bei der DMTr-Schützung gewesen sein
und deshalb auch die Darstellung einer solchen Verbindung erschweren.
Die Isolierung der angestrebten N2-Arylamin-modifizierten Phosphoramidite kann aus
den erhaltenen Ergebnissen nur durch eine Stabilisierung des Systems geschehen.
Diese Stabilisierung müsste durch eine funktionelle Gruppe geschehen, welche erst
nach dem erfolgreichen Einbau in Oligonucleotide abgespalten werden kann. Über
solche Schutzgruppen berichteten Pfleiderer et al. im Jahre 1981.[91] Die für die
Blockierung der O6-Position eingesetzten p-subsituierten (p-Nitro bzw. p-Cyano)
2-Phenylethyl-Gruppen erfüllen diese Anforderungen. Da bereits aus vorangegangen
Arbeiten hervorging, dass eine Schützung mit einer p-Nitro-2-phenylethyl-Gruppe an
der O6-Position des 2‘-Desoxyguanosin eine Kreuzkupplungsreaktion nicht möglich
macht, sollte für die Stabilisierung die p-Cyano-2-phenylethyl-Gruppe (CPE-Gruppe)
angewendet werden (s. Abb. 52, S. 59).
Die Synthese eines CPE-geschützten bromierten Bausteins 132 sollte ausgehend
vom bereits 3‘,5‘-BisTBDMS-2´-desoxyguanosin 121 geschehen. Anschließend sollte
die CPE-Schutzgruppe in die O6-Position eingeführt werden und die Bromierung der
N2-Position erfolgen. Ausgehend von diesem bromierten Baustein 132 sollte die
Einführung der Modifikation in die N2-Position des Guanins wiederum durch die
entwickelte Buchwald-Hartwig-Kupplung vorgenommen werden.
Nach erfolgter Kupplung sollten die 3´- und 5´-Position wieder entschützt und nach
der Einführung der 5‘-DMTr-Schutzgruppe das Phosphoramidit 130 generiert werden.
58
Resultate und Diskussion
OCPE
OCPE
N
N
N
N
H
N
TBDMSO
N
H
N
N
N
OTBDMS
NC
131
O
O
P
N(iPr)2
OCPE
N
TBDMSO
130
O
N
N
N
Br
N
Aryl
O
O
N
N
H
N
DMTrO
Aryl
H
N
TBDMSO
O
NH
N
NH2
O
OTBDMS
OTBDMS
132
121
Abb. 52 Retrosyntheseschema zur Darstellung N2-Arylamin-modifizierter Addukte unter Verwendung der O6CPE-Schutzgruppe
Für die angedachte Einführung der CPE-Schutzgruppe musste zunächst der
entsprechende Alkohol, 2-(p-Cyanophenyl)ethanol 134, analog zu Pfleiderer
hergestellt werden (s. Abb. 53).[91]
NH2
1) NaNO2,
HCl, H2O
2) CuCN,
Toluol, Benzol
CN
0 °C -> 50 °C,
3.5 h
OH
OH
133
44%
134
Abb. 53 Darstellung von 2-(p-Cyanophenyl)ethanol 134
In dieser Sandmeyer-Reaktion wurde zunächst der 2-(p-Aminophenyl)ethanol 133 in
einem Wasser/Salzsäure-Gemisch suspendiert und bei einer Temperatur von 0 °C
59
Resultate und Diskussion
mit Natriumnitrit diazotiert. Anschließend konnte die Reaktion mit frisch hergestelltem
Kupfer(I)cyanid erfolgen. Das Produkt 134 konnte nach Aufarbeitung und Reinigung
mit einer Ausbeute von 44% erhalten werden.
Die Einführung der CPE-Schutzgruppe geschah analog zu der Einführung der
Benzylschutzgruppe mittels einer Mitsunobu-Reaktion (s. Abb. 54).
O
N
N
TBDMSO
OCPE
N
NH
NH2
N
O
134, PPh3, DIAD,
1,4-Dioxan
N
O
OTBDMS
92%
121
NH2
N
TBDMSO
0 °C -> Rt, 14 h
OTBDMS
N
135
Abb. 54 Darstellung der O6-CPE-geschützten Verbindung 135
Bei der Reaktion wurden zunächst 3’,5’-Bis-TBDMS-2’-desoxyguanosin 121 und
Triphenylphosphin in 1,4-Dioxan mit 2-(p-Cyanophenyl)ethanol 134 vorgelegt und mit
Diisopropylazodicarboxylat (DIAD) versetzt. Nach Rühren bei Raumtemperatur und
abschließender Aufarbeitung konnte das Produkt mit einer Ausbeute von 92% isoliert
werden.
Die anschließende Bromierung in 2-Position erfolgte ebenfalls analog zu der bereits
durchgeführten Synthese des Benzyl-geschützten Derivates 126 (s. Abb. 55).
OCPE
OCPE
N
N
TBDMSO
N
N
N
NH2
tert-Butylnitrit,
Sb(III)Br3, CH2Br2
- 10 °C, 1 h
O
50%
OTBDMS
N
TBDMSO
N
N
Br
O
OTBDMS
132
135
6
Abb. 55 Darstellung von O -CPE-3´,5´-bis-(TBDMS)-2-brom-2´-desoxyguanosin 132
Das Produkt 132, und damit der Ausgangsbaustein für die Buchwald-HartwigKupplung, konnte nach analoger Durchführung und Reinigung mit einer Ausbeute
von 50% isoliert werden. Bereits bei den ersten Schritten scheint der Einfluss der
60
Resultate und Diskussion
CPE-Schutzgruppe erkennbar zu sein, denn sowohl die Einführung der O6Schutzgruppe, als auch die anschließende Bromierung gelangen mit höheren
Ausbeuten, als dieses bei den entsprechenden Benzyl-geschützten Derivaten 40 und
126 möglich war.
Anschließend konnte die Kupplungsreaktion mit den entsprechenden Arylhydrazinen
zu den Kupplungsprodukten 136-139 durchgeführt werden (s. Abb. 56).
OCPE
N
N
TBDMSO
N
N
O
Br
Pd2(dba)3,
rac-BINAP,
K3PO4, Et3NHCl,
Arylhydrazin
1,2-DME
OCPE
N
N
TBDMSO
80 °C, 24 h
OTBDMS
N
N
N
H
H
N
Aryl
O
OTBDMS
132
136-139
2
Abb. 56 Einführung der N -Arylamin-Modifikationen zu den Produkten 136-139
Die Reaktionen wurden dabei unter den für die Darstellung des Benzyl-geschützten
Produktes 122 optimierten Bedingungen durchgeführt. Die Produkte 136-139
konnten nach Aufarbeitung und säulenchromatographischer Reinigung in einer
Ausbeute von 52-80% in reiner Form isoliert werden (s. Tab. 8).
Produkt
Aryl
Ausbeute
136
Phenyl
80%
137
4-Biphenyl
50%
138
4-Methylphenyl
75%
139
3,5-Dimethylphenyl
52%
Tab. 8 Zusammenfassung aller Adduktsynthesen zu den Produkten 136-139
Eine Ausbeutesteigerung durch eine Vorreaktion des Katalysators mit dem Liganden
konnte wiederum nicht beobachtet werden.
Anschließend sollten unter den ebenfalls erprobten Bedingungen die TBDMSGruppen exemplarisch für die Verbindungen 136-137 abgespalten werden (s. Abb.
57, S. 62).
61
Resultate und Diskussion
OCPE
N
N
HO
OCPE
N
N
N
N
H
N
TBDMSO
H
N
Aryl
N
H
N
N
H
Aryl
O
Et3N*3HF,
Et3N, DCM,
THF
140-141
OH
OCPE
Rt, 2-12 h
O
N
N
OTBDMS
N
136-137
HO
N
N
N
N
Aryl
O
142-143
OH
Abb. 57 TBDMS-Entschützung der N2-Arylamin-Addukte 136-137
Hierzu wurden die entsprechenden Addukte 136-137 in THF/DCM (1:1 v/v) gelöst,
bei Raumtemperatur mit 10 Äquivalenten Triethylamin und 12.5 Äquivalenten
Triethylamin-Trihydrofluorid versetzt und bei Raumtemperatur für 2-12 Stunden
gerührt. Nach anschließender chromatographischer Reinigung konnten jedoch nur
jeweils Produktgemische aus den gewünschten entschützten N2-Addukten 140-141
(im
Folgenden
als
Hydrazinoaryl-Addukt
bezeichnet),
sowie
deren
Oxidationsprodukten 142-143 (im Folgenden als Azoaryl-Addukt bezeichnet) erhalten
werden. Die unerwartete Entstehung der Oxidationsprodukte 142-143 konnte bisher
nicht mit Sicherheit aufgeklärt werden. Eine dünnschichtchromatographische
Reaktionsverfolgung
sowie
eine
NMR-spektroskopische
Analyse
des
Reaktionsgemisches zeigen, dass die Bildung dieser Produkte nicht während der
Reaktion zu beobachten ist. Ebenfalls kann eine Oxidation während der wässrigen
Aufarbeitung ausgeschlossen werden. Somit müsste die Oxidation während der
Säulenchromatographie über Silica-Gel stattfinden. In Abbildung 58, S. 63 sind
exemplarisch
die
NMR-Spektren
vor
und
nach
säulenchromatographischer
Reinigung über Silica-Kieselgel abgebildet. Es ist deutlich zu erkennen, dass
ausgehend
von
einem
nucleosidischen
Produkt
nach
der
Trennung
eine
Verdopplung der Signale vorliegt. Dieses weist auf das Entstehen der oxidierten
Form während der Säulenchromatographie hin.
62
Resultate und Diskussion
H-8
8. 5
8. 0
7. 5
7. 0
2 x H-8
6. 5
6. 0
5. 5
5. 0
( p p m)
4. 5
4. 0
3. 5
3. 0
2. 5
8. 0
2. 0
7. 6
7. 2
6. 8
6. 4
6. 0
5. 6
5. 2
( p p m)
4. 8
4. 4
4. 0
3. 6
3. 2
2. 8
2. 4
Abb. 58 1H-NMR-Spektren vor (links) und nach (rechts) einer durchgeführten Kieselgeltrennung bei der
2
Entschützung des N -Adduktes 136
Durch die Verwendung von Aluminiumoxid könnte eine solche Reaktion unterbunden
werden. Da beide Adduktformen jedoch in der chemischen Carcinogenese eine Rolle
spielen, sollte sich diese partielle Oxidation zu Nutze gemacht und eine Möglichkeit
gefunden werden, die jeweiligen Addukte quantitativ darzustellen und separat in die
entsprechenden Phosphoramidite zu überführen. Da eine säulenchromatographische
Trennung ausgeschlossen werden konnte, wurde zunächst einmal untersucht, ob
eine chemische, quantitative Überführung des Reaktionsgemisches 140/142 in die
reduzierte Form 140 möglich ist (s. Abb. 59, S. 64).
Zunächst wurde das Produktgemisch 140/142 in Methanol gelöst und mit Magnesium
und Ammoniumchlorid versetzt und für 24 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.[92]
Nach dieser Zeit konnte mittels 1H-NMR-Spektroskopie der Reaktionslösung keine
merkliche Verschiebung des Produktverhältnisses 140/142 beobachtet werden.
Eine
weitere
entsprechenden
Möglichkeit
zur
Reduktion
Hydrazinoverbindungen
von
besteht
Azoverbindungen
durch
die
zu
den
Reaktion
mit
Natriumhydrogencarbonat, Hydrazin-Hydrat und Zirkoniumdioxid als Katalysator in
Ethanol.[93] Auch bei dieser durchgeführten Reaktion konnte jedoch keine quantitative
Reduktion
erreicht
werden.
Gleiches
gilt
für
den
Reduktionsversuch
mit
Natriumborhydrid und Iod, welches in Tetrahydrofuran gelöst wurde.[94]
Diese Reaktionen fanden alle bei Raumtemperatur für 24 Stunden statt, lieferten
allerdings ebenso keine quantitative Umsetzung wie die Reaktion mit Iod,
Magnesiumiodid und Magnesium. Als Lösungsmittel wurde bei dieser Reaktion ein
63
Resultate und Diskussion
Ether/Benzol-Gemisch verwendet. Die Reaktion fand bei Raumtemperatur für 72
Stunden statt.[95]
OCPE
N
N
HO
N
N
H
N
H
N
O
OCPE
N
OH
140
N
N
N
HO
O
OCPE
N
N
HO
N
N
N
H
H
N
OH
N
140
N
O
OH
142
Reagenzien/Lösungsmittel
Temp.
Zeit
Ausbeute*
MeOH, Mg, Ammoniumchlorid
Rt
24 h
---
NaHCO3, EtOH, Hydrazinhydrat, ZrO2
Rt
24 h
---
Iod, Magnesiumiodid, Diethylether, Benzol, Mg
Rt
72 h
---
NaBH4, Iod, THF
Rt
24 h
---
Hydrazinhydrat, Pd/C, MeOH
Rt
14 h
---
Hydrazinhydrat, Pd/C, MeOH (Ultraschall-Bad)
Rt
14 h
---
Hydrazinhydrat, Pd/C, MeOH
60 °C
14 h
---
Hydrazinhydrat, Pd/C, EtOH
60 °C
14 h
---
*Ausbeute bezieht sich auf eine quantitative Reduktion zum Produkt 140
Abb. 59 Zusammenfassung aller Versuche zur quantitativen Darstellung von 140
In weiteren Versuchen wurden die Reaktionsbedingungen für die Reaktion mit
Hydrazin-Hydrat und Palladium auf Aktivkohle als Katalysator in Methanol variiert.[96]
Im Allgemeinen wurde Methanol als Lösungsmittel verwendet und die Zeit des
Ultraschallbades zum Aktivieren des Katalysators variiert. Dieses lieferte allerdings
keine quantitative Umsetzung zum Hydrazino-Produkt 140, ebenso wie bei einem
Erhitzen der Reaktionslösung auf 50 °C. Es wurde zwar eine Verschiebung der
64
Resultate und Diskussion
Verhältnisse beobachtet, aber es erfolgte keine quantitative Umsetzung. Letztlich
wurde versucht, die Reaktion ohne Katalysator stattfinden zu lassen. Auch hierbei
konnte sowohl in Methanol, als auch in Ethanol kein reines Hydrazino-Produkt 140
erhalten werden.
Es scheint somit nicht möglich zu sein eine quantitative Reduktion des
Produktgemisch 140/142 zur reinen Hydrazinoform 140 chemisch zu erreichen.
Neben der reduzierten Form 140 spielt die oxidierte Form 142 eine wichtige Rolle in
der chemischen Carcinogenese, weshalb im Folgenden versucht wurde, das
Produktgemisch 140/142 zur reinen Azoform 142 zu oxidieren (s. Abb. 60).
OCPE
N
N
HO
N
N
H
N
H
N
O
OCPE
N
OH
140
N
HO
N
HO
N
N
N
N
N
O
OCPE
N
N
OH
N
142
N
O
OH
142
Reagenzien/Lösungsmittel
Temp.
Zeit
Ausbeute*
KO2, Toluol
Rt
48 h
---
NBS, Pyridin, DCM
Rt
1.5 h
---
*Ausbeute bezieht sich auf eine quantitative Oxidation zum Produkt 142
Abb. 60 Zusammenfassung aller Versuche zur quantitativen Darstellung von 142
65
Resultate und Diskussion
Die Oxidation zum Azo-Produkt 142 sollte zum Einen mit Hilfe von Kaliumsuperoxid
in Toluol bei Raumtemperatur erfolgen.[97] Hierbei verschoben sich laut NMR zwar
nach einer Reaktionszeit von 48 Stunden die Verhältnisse zu Gunsten der AzoKomponente, jedoch war keine quantitative Reaktion zu beobachten.
Zum Anderen wurde das Produktgemisch 140/142 in Dichlormethan gelöst, mit
Pyridin und NBS versetzt und anschließend bei Raumtemperatur gerührt.[98] Auch
hier erfolgte allerdings keine reproduzierbare quantitative Umsetzung zum AzoProdukt 142. Mit dem bei der DNA-Synthese verwendeten Oxidationsreagenz (THF,
Pyridin, Iod) konnte ebenfalls keine Verschiebung des Hydrazino / Azo –
Gleichgewichtes gefunden werden.
Da auch in diesem Fall keine quantitative Überführung des Produktgemisches
möglich war, wurde nach einer geeigneten Trennmethode der beiden Komponenten
140/142 gesucht. Eine Trennung über Aluminiumoxid verlief dabei allerdings
aufgrund des geringen Polaritätsunterschiedes der beiden Verbindungen erfolglos.
Letztendlich konnte eine Trennung des Produktgemisches 140/142 mittels Reversed
Phase-Säulenchromatographie
erreicht
werden.
Für
die
Trennung
des
Produktgemisches mittels RP-Säule wurde Wasser mit einem Acetonitril-Gradienten
(20-40%) als Laufmittel verwendet. Hiermit gelang es die Produkte 140 und 142
getrennt in reiner Form zu isolieren. Die 1H-NMR-Spektren der isolierten Produkte
sind in Abb. 61, S. 66 dargestellt. Die erfolgreiche Trennung wurde durch die
Ergebnisse der MS-Spektren bestätigt. Auch ließ sich die Trennung des
Produktgemisches 141/143 mit dieser Methode durchführen. In Tab. 9 sind die
isolierten Ausbeuten der Produkte 140-143 aus der TBDMS-Entschützung
zusammengefasst.
Produkt
Aryl
Ausbeute
140
Phenyl
48%
141
4-Biphenyl
31%
142
Phenyl
27%
143
4-Biphenyl
25%
Tab. 9 Zusammenfassung der Ausbeuten aus den TBDMS-Entschützungen der Addukte 136-137
66
9. 0
8. 5
8. 0
7. 5
7. 0
6. 5
6. 0
5. 5
( p p m)
5. 0
4. 5
4. 0
1. 0
3. 5
3. 0
1. 1723
2. 0
1. 1930
3. 0
1. 0246
1. 3065
4. 0
1. 1891
5. 0
( p p m)
1. 2923
9069
8904
8739
4499
4417
4347
9014
8938
6605
6491
6307
6192
5658
5544
5360
7765
7612
7434
3894
3811
3748
3653
3316
3265
6. 0
4.
4.
4.
4.
4.
4.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
6. 4806
7. 0
2. 2135
1. 0000
9989
9951
9875
8000
7797
7593
6805
6761
6710
6678
6621
6074
5865
8. 0
0. 9668
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
9. 0
2. 2065
1. 8318
2. 4204
1. 5463
1. 0535
I nt e gr al
3089
2982
1862
1094
1008
1. 0318
1. 1522
2. 0596
2. 2238
1. 0880
2. 1853
1. 0779
1. 0660
1. 9682
1. 0000
2.
2.
2.
2.
1.
1. 0241
I nt e gr al
6475
6449
6398
6259
6233
4231
4021
3373
3189
3024
2973
1053
0869
0685
3236
3077
3045
2886
3143
2927
8916
6374
6203
6031
3737
3667
8480
8360
8290
8239
8169
5417
1413
1241
1070
7708
7561
7517
7377
7231
7186
7040
2661
2585
2509
2432
2331
2254
2178
2102
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
7.
6.
6.
6.
6.
5.
5.
4.
4.
4.
4.
4.
4.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
2.
Resultate und Diskussion
0. 0
2. 5
Abb. 61 1H-NMR-Spektren des entschützten N2-Phenylhydrazino-modifizierten Adduktes 140 (oben) und des N2-
Azophenyl-modifizierten Adduktes 142 (unten)
67
Resultate und Diskussion
Die
erhaltenen
entschützten
N2-Hydrazinoaryl-Addukte
140,141,
sowie
die
entschützten N2-Azoaryl-Addukte 142,143 sollte im Folgenden zu geschützten
Bausteinen für die Oligonucleotidsynthese umgesetzt werden.
Zunächst musste die 4,4’-Dimethoxytrityl-Schutzgruppe (DMTr) an der primären
Hydroxylgruppe der N2-Hydrazino-Addukte 140,141 eingeführt werden (s. Abb. 62).
OCPE
N
N
HO
N
N
N
H
OCPE
H
N
O
Aryl
N
DMTrCl,
Pyridin
Rt, 12 h
N
DMTrO
OH
N
N
N
H
H
N
Aryl
O
OH
140,141
144,145
Produkt
Aryl
Ausbeute
144
Phenyl
69%
145
4-Biphenyl
62%
Abb. 62 DMTr-Schützung der N2-Addukte 140,141
Die Edukte 140,141 wurden in absolutem Pyridin gelöst und mit zwei Äquivalenten
4,4’-Dimethoxytritylchlorid (DMTrCl) versetzt und bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Aufarbeitung sowie chromatographischer Reinigung über Aluminiumoxid (zur
Vermeidung einer weiteren Oxidation) konnten die entsprechenden Produkte
144,145 in einer Ausbeute von 62-69% isoliert werden.
Analog konnte die Schützung der entschützten N2-Azoaryl-Addukte 142,143 erfolgen
(s. Abb. 63, S. 69). Hierbei konnte auf die Verwendung von Aluminiumoxid verzichtet
werden und die Trennung mittels Silica-Kieselgel erfolgen. Die Produkte konnten mit
Ausbeuten von 68-76% isoliert werden.
68
Resultate und Diskussion
OCPE
N
OCPE
N
N
N
HO
N
N
Aryl
N
DMTrCl,
Pyridin
N
N
DMTrO
Rt, 12 h
O
N
N
N
Aryl
O
OH
OH
142,143
146,147
Produkt
Aryl
Ausbeute
146
Phenyl
68%
147
4-Biphenyl
76%
2
Abb. 63 DMTr-Schützung der N -Addukte 142,143
An die Dimethoxytritylierung sollte sich die Überführung in die entsprechenden
Phosphoramidite anschließen. Zunächst wurden wiederum die N2-HydrazinoarylAddukte 144,145 umgesetzt (s. Abb. 64).
OCPE
OCPE
N
N
N
DMTrO
N
N
H
N
H
N
107, DCI,
DCM, MeCN
Aryl
Rt, 12 h
N
DMTrO
NC
144,145
N
N
H
H
N
Aryl
O
O
OH
N
O
O
P
N(iPr)2
Produkt
Aryl
Ausbeute
148
Phenyl
75%
149
4-Biphenyl
90%
148,149
Abb. 64 Synthese des Phosphoramidite 148,149
Die DMTr-geschützten Addukte 144,145 wurde mit Dichlormethan coevaporiert, in
Dichlormethan/Acetonitril gelöst und zunächst mit 4,5-Dicyanoimidazol (DCI) und
anschließend tropfenweise mit Bis-N,N’-Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)-phosphit
107 versetzt. Nach wässriger Aufarbeitung mit Natriumhydrogencarbonat-Lösung
und chromatographischer Reinigung über Aluminiumoxid (Neutral, Aktivitätsstufe 3)
69
Resultate und Diskussion
konnten die Produkte 148,149 in reiner Form mit Ausbeuten von 75-90% isoliert
7. 0
6. 0
5. 5
5. 0 4. 5
( p p m)
4. 0
3. 0
2. 5
2. 0
18. 445
3. 5
2. 0588
1. 9887
0. 9847
1. 0000
6. 5
2. 5383
0. 2242
7. 5
0. 6796
8. 0
4. 2297
8. 6956
8. 5
1. 5
1. 0
0. 5
149. 1309
148. 3532
9. 0
0. 6939
1. 3446
12. 445
0. 9561
5. 2833
4. 3215
2. 6146
2. 0683
I nt e gr al
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
6.
4.
4.
4.
4.
4.
4.
4.
4.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
3.
8553
8522
8433
8232
7771
7715
7595
7538
6845
6738
6687
6580
3668
3535
5343
5280
5198
5097
2160
2090
2027
1895
6625
6486
6354
6285
6222
6152
6014
5793
5711
5535
5497
5446
5390
5345
5301
5182
5150
5119
5100
5043
5018
4986
4904
4885
4835
4784
4721
4671
4652
4589
4526
4387
3978
werden. Abbildung 65 zeigt exemplarisch die NMR-Spektren der Verbindung 149.
210
190
170
150
130
110
90
70
( p p m)
50
30
10
- 10
- 30
- 50
- 70
Abb. 65 1H-NMR- (oben) und 31P-NMR- (unten)
2
Spektren des N -Biphenylhydrazino-modifizierten Phosphoramidites 149
Die Phosphoramidite wurden abschließend jeweils als farblose Schäume nach
Abkondensierung aus Benzol erhalten.
Analog konnte die Überführung der N2-Azoaryl-Addukte 146,147 erfolgen (s. Abb. 66,
S. 71).
70
Resultate und Diskussion
OCPE
OCPE
N
N
N
DMTrO
N
N
N
N
107, DCI,
DCM, MeCN
Aryl
N
N
DMTrO
Rt, 12 h
N
N
N
Aryl
O
O
OH
NC
146,147
O
O
P
150,151
N(iPr)2
Produkt
Aryl
Ausbeute
150
Phenyl
51%
151
4-Biphenyl
35%
Abb. 66 Synthese des Phosphoramidite 150,151
Hierbei konnte erneut auf die Verwendung von Aluminiumoxid verzichtet werden und
die Trennung mittels Silica-Kieselgel erfolgen. Auch hier war es möglich die Produkte
150,151 in reiner Form mit Ausbeuten von 35-51% zu isolieren. Die Phosphoramidite
wurden abschließend jeweils als orangefarbene Schäume nach Abkondensierung
aus Benzol erhalten und konnten ebenfalls mittels ESI-MS eindeutig charakterisiert
werden.
Mittels der hier beschriebenen Methode ist es somit erstmals möglich N2-Arylaminmodifizierte
2‘-Desoxyguanosinaddukte
herzustellen
und
diese
in
die
entsprechenden Phosphoramidite zu überführen. Diese entwickelte Syntheseroute
liefert neben den N2-Hydrazinoaryl-Addukten zusätzlich noch die ebenfalls in der
chemischen Carcinogenese eine Rolle spielenden N2-Azoaryl-Addukte. Diese
konnten in sehr guten Ausbeuten isoliert und ebenfalls in die entsprechenden
Phosphoramidite überführt werden, wodurch auch diese als Bausteine für die
Oligonucleotidsynthese zum
gezielten Einbau in DNA und damit zur gezielten
Untersuchung solcher Modifikationen auf die Eigenschaften eines DNA-Dublex zur
Verfügung stehen.
Die für die Synthese eines weiteren Typs von aromatischen Aminen gebildeten
Addukten, den O6-2‘-dG-Addukten, unternommenen Versuche sollen im Folgenden
diskutiert werden.
71
Resultate und Diskussion
4.3
Versuche zur Synthese O6-Arylamin-modifizierter Oligonucleotidbausteine
Die Darstellung der Arylamin-modifizierten Oligonucleotidbausteine sollte ausgehend
vom 2’-Desoxyguanosin 52 erfolgen. Bei der gewählten Syntheseroute stellt die
Einführung der Modifikation in die O6-Position des Guanins den bedeutendsten
Schritt dar. Dabei sollte die C-O-N-Bindung des Adduktes 153 generiert und dieses
anschließend in das Phosphoramidit 152 überführt werden (s. Abb. 67).
Aryl
HN
O
N
N
N
N
DMTrO
N
N(Me)2
O
NC
O
O
P
152
N(iPr)2
HN
O
N
N
HO
Aryl
O
N
N
N
NH2
O
NH
N
N
HO
NH2
O
OH
OH
153
52
Abb. 67 Retrosynthese der Darstellung O6-Arylamin-modifizierter Phosphoramidite
Die Einführung einer solchen Modifikation ist prinzipiell auf mehreren Wegen
denkbar. In den durchgeführten Fällen wurde von einer bereits bestehenden C-O-NBindung an einem Hydroxylamin ausgegangen und versucht, diese zunächst mittels
Mitsunobu-Reaktion oder durch Substitution einzuführen. Die Versuche hierzu sollen
im Folgenden aufgezeigt werden.
72
Resultate und Diskussion
4.3.1 Versuche zur Synthese O6-Arylamin-modifizierter Oligonucleotidbausteine
mittels Mitsunobu-Reaktion
Bei diesem Syntheseweg sollte die Einführung der Arylaminmodifikation an der O6Position mittels einer Mitsunobu-artigen Reaktion am bereits synthetisierten TBDMSgeschützten 2‘-dG 121 mit einem Arylhydroxylamin 155 erfolgen (s. Abb. 68).
HN
O
N
N
N
TBDMSO
N
NH2
O
OTBDMS
154
O
N
N
TBDMSO
HO
NH
N
NH
NO2
NH2
O
OTBDMS
155
121
156
6
Abb. 68 Retrosyntheseschema zur Darstellung O -modifizierter Addukte mittels Mitsunobu-Reaktion
Das für die Mitsunobu-Reaktion benötigte Hydroxylamin 155 sollte dabei aus der
entsprechenden Nitroarylverbindung 156 zugänglich sein.
Die Synthese hierfür wurde analog zu Brink et al. durchgeführt (s. Abb. 69, S. 74).[99]
73
Resultate und Diskussion
HO
NO2
NH4Cl, Zn,
H2O
NH
60 °C, 20 min.
43%
156
155
Abb. 69 Darstellung des N-Phenylhydroxylamin 155
Bei dieser Reaktion wurde zunächst eine Lösung aus Nitrobenzol und einer
wässrigen Ammoniumchlorid-Lösung auf 60 °C erhitzt und dann in einem Zeitraum
von ca. 20 Minuten mit der entsprechenden Menge Zink versetzt. Nach
anschließender Aufarbeitung konnte das Produkt mit einer Ausbeute von 43%
erhalten werden.
Die
Einführung
der
O6-Arylamin-Modifikation
sollte
nun
an
dem
bereits
synthetisierten 3’,5’-Bis-TBDMS-2‘-dG 121 mittels einer Mitsunobu-Reaktion erfolgen
(s. Abb. 70).
HN
O
O
N
NH
N
TBDMSO
N
HO
NH
NH2
N
PPh3, DIAD,
1,4-Dioxan
0 °C -> Rt, 14 h
O
N
TBDMSO
N
NH2
O
OTBDMS
OTBDMS
121
N
154
155
6
Abb. 70 Versuch der Darstellung des O -Adduktes 154
Hierzu wurden die bereits für die Benzylierung der C8-Addukte und für die CPESchützung der N2-Addukte etablierten Synthesebedingungen angewandt. Die Edukte
121 und 155 wurden dabei mit Triphenylphosphin vorgelegt, in 1,4-Dioxan gelöst und
bei 0 °C mit DIAD versetzt. Nach dem Erwärmen auf Raumtemperatur und einer
Reaktionszeit von 14 Stunden konnte jedoch kein Umsatz des geschützten 2‘-dG
121 beobachtet werden. Vielmehr war eine unerwünschte Reaktion an der NH-
74
Resultate und Diskussion
Gruppierung des Hydroxylamins 155 zu beobachten, welches die Bildung des
gewünschten Produktes unmöglich machte.
Um das Problem der höheren Reaktivität der NH-Funktion des Hydroxylamin 155 im
Vergleich zu der Hydroxyl-Gruppe zu umgehen, sollte eine selektive Schützung der
NH-Funktion erfolgen. Als Schutzgruppen sollten dabei basenlabile Gruppen (um
eine Abspaltung nach der Oligonucleotidsynthese mit Ammoniak zu garantieren) wie
Acetyl und Benzoyl eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit sollte die
hydrogenolytisch abspaltbare Benzylgruppe sein.
Zunächst erfolgte die Acetyl-Schützung zur N-Acetyl-N-phenylhydroxamsäure 157
analog zu Trager et al. (s. Abb. 71).[100]
HO
NH
HO
Et2O, NaHCO3,
AcCl
NAc
Rt, 16 h
155
49%
157
Abb. 71 Acetyl-Schützung des Hydroxylamins 155
Die Umsetzung des Hydroxylamin 155, welches in Diethylether gelöst wurde, erfolgte
mit Natriumhydrogencarbonat und Acetylchlorid bei einer Temperatur von 0 °C und
anschließendem 16-stündigen Rühren und Aufarbeitung mit einer Ausbeute von
49%.
Eine Benzyl-NH-Schützung konnte analog zu Utzinger erreicht werden (s. Abb.
72).[101]
HO
NH
HO
Pyridin, H2O
BnCl
NBn
Rt, 16 h
155
46%
158
Abb. 72 Benzyl-Schützung des Hydroxylamins 155
Die Einführung der Benzyl-Gruppe an das Hydroxylamin 155 erfolgte durch Reaktion
unter Lichtausschluss mit Benzylchlorid in Pyridin und einigen Tropfen Wasser. Nach
75
Resultate und Diskussion
16-stündigen Rühren und Aufarbeitung wurde das Produkt mit einer Ausbeute von
46% erhalten.
Als drittes konnte die Schützung mit der Benzoyl-Gruppe analog zu Nikrad erreicht
werden (s. Abb. 73).[102]
HO
HO
NH
Et2O, NaHCO3,
BzCl
NBz
0 °C , 3 h
68%
155
159
Abb. 73 Benzoyl-Schützung des Hydroxylamins 155
Die Reaktion erfolgte durch Zugabe von Benzoylchlorid zu bereits gelöstem
Hydroxylamin 155 in Diethylether in Gegenwart von Natriumhydrogencarbonat bei
einer Temperatur von 0 °C. Nach einer Reaktionszeit von 3 Stunden konnte das
Produkt in reiner Form durch Filtration mit einer Ausbeute von 68% erhalten werden.
Die folgenden Reaktionen, die Umsetzung des 3´,5´-Bis-(TBDMS)-2´-dG-Derivates
121
mit
der
N-Acetyl-N-phenylhydroxamsäure
157
bzw.
dem
N-Benzyl-N-
phenylhydroxylamin 158 erfolgten unter unterschiedlichen Synthesebedingungen (s.
Abb. 74, S. 77). Dabei erfolgte stets zunächst die Zugabe von Triphenylphosphin und
DIAD, welche zur Bildung eines Betains führen, das wiederum durch das geschützte
Hydroxylamin
protoniert
werden
sollte.
Das
auf
diese
Weise
aktivierte
Triphenylphosphin sollte unter Addition mit dem O6-Atom des 2´-dG reagieren.
Triphenylphosphinoxid stellt eine gute Abgangsgruppe dar und könnte durch die
geschützten Hydroxylamine in einer SN2-Reaktion angegriffen werden.[103-104]
Bei den Durchführungen der in der Abbildung 74, S. 76 aufgeführten Reaktionen
fanden vor allem Variationen in Bezug auf die Lösungsmittel statt. Hier wurden
Acetonitril, 1,4-Dioxan, Dichlormethan sowie THF verwendet. Außerdem wurden die
Reaktionen
unter
Zugabe
von
Imidazol
durchgeführt,
welches
als
Deprotonierungsreagenz für das jeweils eingesetzte N-geschütze Hydroxylamin
dienen sollte.[105]
76
Resultate und Diskussion
SGN
O
O
N
NH
N
TBDMSO
N
NH2
N
PPh3, DIAD,
LM, Zusatz
N
TBDMSO
N
NH2
O
O
OTBDMS
OTBDMS
154
121
geschütztes
N
SG: Ac, Bn, Bz
Lösungsmittel
Base
Temp.
Zeit
Ausbeute
157
THF
---
Rt
16 h
---
157
THF
Imidazol
Rt
16 h
---
157
MeCN
---
20 h
---
157
DCM
Imidazol
Rt
20 h
---
157
Dioxan
---
Rt
16 h
---
158
THF
Imidazol
Rt
16 h
---
Hydroxylamin
-40 °C -> Rt
6
Abb. 74 Versuche zur Darstellung von O -Addukten unter Mitsunobu-Bedingungen
Sämtliche Variationen führten jedoch leider nicht zu einer Umsetzung und zu dem
gewünschten Produkt 154, wodurch eine Reaktion unter Mitsunobu-Bedingungen als
Syntheseweg zum O6-Addukt ausgeschlossen werden kann.
Als eine weitere Möglichkeit der Darstellung der O6-Addukte kommt eine Einführung
der Modifikation durch eine Substitutionsreaktion mit den bereits dargestellten
geschützten Hydroxylaminen 157-159 in Frage. Die entsprechenden Versuche sollen
im Folgenden aufgezeigt und diskutiert werden.
77
Resultate und Diskussion
4.3.2 Versuche zur Synthese O6-Arylamin-modifizierter Oligonucleotidbausteine
mittels einer Substitutions-Reaktion
Eine einfache Methode zur Einführung einer Propiohydroxamsäure in die O6-Position
von Guanosin unter Abspaltung von Wasser wurde von Shibaeva beschrieben.[106]
Diese Methode sollte auf das ungeschützte 2‘-Desoxyguanosin 52 und das
geschützte Arylhydroxylamin 159 angewendet werden (s. Abb. 75).
BzN
O
O
N
N
HO
HO
NH
N
N
NBz
LM, H2O
NH2
O
N
N
HO
Aryl
N
NH2
O
OH
OH
159
52
161
Lösungsmittel
pH
Temp.
Zeit
Ausbeute
MeCN
9
Rt
7d
---
MeCN
10
Rt
7d
---
Pyridin
10
Rt
7d
---
MeOH
10
Rt
7d
---
Abb. 75 Versuche zur direkten Einführung der O6-Arylamin-Modifikatinon nach Shibaeva
Für die Reaktionen wurde 2‘-dG 52 in einer Mischung aus dem verwendeten
Lösungsmittel und einer wässrigen pH-definierten Lösung (pH 9 und 10) gegeben
und mit der Benzoyl-geschützten Hydroxamsäure 159 versetzt. Nach einer
Reaktionszeit von 7 Tagen konnte jedoch dünnschichtchromatographisch kein
Umsatz detektiert werden. Eine Erhöhung der Temperatur führte ebenfalls nicht zu
einer Umsetzung und das Edukt konnte reisoliert werden. Es ist davon auszugehen,
dass der Grund für das Misslingen dieser Reaktionen die Eigenschaft des O6Sauerstoffs als schlechte Austrittsgruppe zu fungieren ist. Diese Art von Substitution
mit einer Propiohydroxamsäure konnte jedoch von Shibaeva bei Ribonucleosiden
beobachtet werden konnte.
78
Resultate und Diskussion
Um
eine
Substitutionsreaktion
möglich
zu
machen,
sollten
im
Folgenden
verschiedene Austrittsgruppen an der 6-Position eingeführt werden (s. Abb. 76).
HN
O
N
N
N
HO
Aryl
N
NH2
O
OH
162
O
AG
N
N
SGO
N
N
N
NH2
NH
N
SGO
O
O
OSG
OSG
N
NH2
164
163
AG: Cl, N-Phenyl-2,2,2-trifluoracetimidoyl, benzotriazoyl
SG: Ac, TBDMS
6
Abb. 76 Retrosyntheseschema der O -Arylamin-Addukt Darstellung mittels Substitution
Ausgehend von an den Hydroxyfunktionen geschützten 2‘-dG-Derivaten 164 sollte im
Folgenden eine Austrittsgruppe in der 6-Position eingeführt werden, welche nach
Substitution und anschließender Schutzgruppenabspaltung das gewünschte O6Addukt 162 liefern sollte. Als Abgangsgruppen sollte dabei zunächst Chlorid
Verwendung
finden.
Als
alternative
Gruppen
kämen
N-Phenyl-2,2,2-
trifluoracetimidoyl und Benzotriazoyl in Frage. Die durchgeführten Versuche sollen im
Folgenden aufgezeigt werden.
Für die Einführung der Chlorid-Funktion in 6-Position mussten zunächst die
Hydroxylgruppen des 2‘-Desoxyguanosin 52 durch Acetylgruppen geschützt werden.
Die Synthese geschah analog zu Matsuda (s. Abb. 77, S. 80).[107]
79
Resultate und Diskussion
O
O
N
NH
N
HO
NH2
N
Et3N, DMAP,
Ac2O, Pyridin,
MeCN
NH
NH2
N
O
98%
OH
N
AcO
Rt, 20 h
O
N
OAc
165
52
Abb. 77 Acetylierung von 2‘-Desoxyguanosin 52
Die Darstellung von 3’,5’-O-Acetyl-2’-desoxyguanosin 165 erfolgte ausgehend von
2’-Desoxyguanosin-Monohydrat 52, welches in Pyridin und Acetonitril suspendiert
wurde. Nachdem DMAP, Triethylamin und Essigsäureanhydrid zugegeben wurde,
wurde die Lösung für 20 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und nach
anschließender Filtration konnte das Produkt in einer sehr guten Ausbeute von 98%
erhalten werden.
Anschließend
erfolgte die
Umsetzung
zum
2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-acetyl-2´-
desoxyribosylpurin 166 (s. Abb. 78).[108]
Cl
O
N
N
AcO
NH
N
NH2
Et4NCl, POCl3
N,N-Dimethylanilin, MeCN
reflux, 10 min.
O
70%
OAc
N
N
AcO
N
N
NH2
O
OAc
165
166
Abb. 78 Chlorierung des 2‘-Desoxyguanosinderivates 165
Dazu wurde das zuvor dargestellte 3’,5’-O-Acetyl-2’-desoxyguanosin 165 zusammen
mit Tetraethylammoniumchlorid in Acetonitril gelöst und mit N,N-Dimethylanilin und
Phosphorylchlorid versetzt. Nach kurzem Erhitzen auf 80 °C und Aufarbeitung mit
chromatographischer Reinigung wurde das Produkt in einer Ausbeute von 70%
erhalten.
Bereits 2003 gelang es Zemlicka et al., an solchen Derivaten eine nucleophile
Substitution an der 6-Position, u. a. mit Alkoholen oder Aminen, durchzuführen.[109]
Diese Durchführungen sollten sich auf die Substitution mit den geschützten
80
Resultate und Diskussion
Hydroxylaminen 157-158 übertragen lassen und eine Darstellung der gewünschten
O6-Addukte
ermöglichen.
Die
durchgeführten
Synthesen
sind
in
Abb.
79
zusammengefasst.
SGN
O
Cl
N
N
AcO
N
N
N
NH2
N
AcO
O
O
OAc
OAc
N
N
NH2
167
166
SG: Ac, Bn
geschütztes
Lösungsmittel/Reagenzien
Temp.
Zeit
Ausbeute
158
EtOH, Et3N, DMAP
80 °C
20 h
---
158
THF, NaH
Rt
20 h
---
158
THF, NaH
80 °C
20 h
---
158
EtOH
Rt
70 h
---
158
EtOH
80 °C
70 h
---
158
Pyridin
Rt
70 h
---
158
Pyridin
80 °C
70 h
---
158
Formamid
100 °C
40 h
---
158
1,2-DME, K2CO3
80 °C
40 h
---
157
EtOH
Rt
72 h
---
157
EtOH, Pyridin
80 °C
72 h
---
157
EtOH, DIPEA
80 °C
72 h
---
157
EtOH
80 °C
72 h
---
Hydroxylamin
Abb. 79 Zusammenfassung der Versuche zur Substitution am 2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-acetyl-2´desoxyribosylpurin 166
Bei den durchgeführten Testreaktionen wurden dabei jeweils 50-100 mg des 2Amino-6-chlor-3´,5´-O-acetyl-2´-desoxyribosylpurins 166 mit 2 Äquivalenten des
geschützten Hydroxylamins 157, 158 in dem verwendeten Lösungsmittel gelöst und
81
Resultate und Diskussion
bei der angegebenen Temperatur (ggf. unter Zugabe der aufgeführten Basen zur
Deprotonierung der Hydroxylamine) für 20 – 72 Stunden gerührt.
Hierbei wurden Variationen in Bezug auf das Lösungsmittel, die Reaktionstemperatur
und die Deprotonierungsreagenzien durchgeführt, wobei SN2-begünstigende protisch
polare wie Ethanol und Formamid, aber auch als Deprotonierungsreagenzien
wirkende Lösungsmittel wie Pyridin zum Einsatz kamen.
Für die mit dem N-Benzyl-N-phenylhydroxylamin 158 durchgeführten Reaktionen
führte
weder
eine
Erhöhung
der
Temperatur
noch
ein
Zusatz
von
Deprotonierungsreagenzien wie Kaliumcarbonat oder Triethylamin in dieser Reihe zu
dem gewünschten O6-Addukt. Dabei konnte durch dünnschichtchromatographische
Überprüfung keine Umsetzung der Edukte bei Raumtemperatur beobachtet werden.
Bei den bei 80 °C durchgeführten Reaktionen fand eine Zersetzung (Abspaltung der
Acetylgruppe) des Zucker-Derivates statt.
Bei den Reaktionen mit N-Acetyl-N-phenylhydroxamsäure 157 konnten die zuvor
beschriebenen Beobachtungen bestätigt werden und außerdem eine Zersetzung des
Eduktes 166 dünnschichtchromatographisch detektiert werden. Auch in dieser
Versuchsreihe konnte das gewünschte O6-Addukt nicht isoliert werden.
Eine Ausnahme bildet die bei Raumtemperatur in Ethanol durchgeführte Reaktion
des 2‘-dG-Derivates 166 mit der Hydroxamsäure 157. Bei dieser Reaktion erfolgte
wahrscheinlich die Abspaltung der Acetyl-Schutzgruppe der Hydroxamsäure 157,
wodurch die reaktivere NH-Funktion mit dem Desoxyribosylpurin-Derivat unter
Wasserabspaltung zu einem Produkt führte, in dem sich das Stickstoff-Atom direkt
am C6 befindet.
Da bei den durchgeführten Reaktionen mit Hilfe der aufgenommenen NMR-Spektren
zum Teil Abspaltungen der Acetyl-Schutzgruppen beobachtet wurden, sollten im
Folgenden Versuchsreihen mit TBDMS-Schutzgruppen in 3´- und 5´-Position des
Desoxyribosylpurin-Derivates durchgeführt wurden.
Da eine analog durchgeführte Chlorierung mit dem bereits Bis-TBDMS-geschützten
2‘-dG-Derivat 121 zu einer Abspaltung der TBDMS-Gruppen und zu unerwünschten
Nebenprodukten führte, sollte die Darstellung ausgehend vom 2-Amino-6-chlor-3´,5´O-acetyl-2´-desoxyribosylpurin 166 durch Entschützung und anschließende TBDMSSchützung erfolgen.
82
Resultate und Diskussion
Zunächst wurden die Acetyl-Schutzgruppen durch Zugabe eines Gemisches aus
Triethylamin, Wasser und Methanol und anschließendem 3-stündigen Rühren bei
Raumtemperatur abgespalten. Nach Aufarbeitung konnte das gewünschte Produkt in
einer Ausbeute von 99% erhalten werden (s. Abb. 80).
Cl
N
N
N
AcO
Cl
NH2
N
Rt, 3 h
O
N
Et3N, H2O,
MeOH
N
HO
NH2
N
O
99%
OAc
N
OH
166
168
Abb. 80 Entschützung von 2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-acetyl-2´-desoxyribosylpurin 166
Es folgte die TBDMS-Schützung analog zu den bereits durchgeführten Reaktionen,
wodurch das 2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-bis-(tert-butyldimethylsilyl)-2´-desoxyribosylpurin 169 mit einer Ausbeute von 90% erhalten wurde (s. Abb. 81).
Cl
N
N
N
HO
Cl
N
NH2
TBDMSCl,
Imidazol,
Pyridin
Rt, 16 h
O
N
N
NH2
O
90%
OH
N
TBDMSO
N
OTBDMS
168
169
Abb. 81 TBDMS-Schützung von 2-Amino-6-chlor-2´-desoxyribosylpurin 168
Im Folgenden wurden Versuche unternommen die O6-Modifikation durch eine
Umsetzung
des
2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-bis-(tert-butyldimethylsilyl)-2´-
desoxyribosylpurins 169 mit einem geschützten Hydroxylamin zu erreichen. Bei den
durchgeführten Testreaktionen wurden dabei jeweils 50-100 mg des 2-Amino-6chlor-3´,5´-O-TBDMS-2´-desoxyribosylpurins
169
mit
2
Äquivalenten
des
geschützten Hydroxylamins 157, 158 in dem verwendeten Lösungsmittel gelöst und
bei 80 °C unter Zugabe der beschriebenen Base gerührt. Abbildung 82, S. 84 fasst
die Ergebnisse dieser Versuche zusammen.
83
Resultate und Diskussion
SGN
O
Cl
N
N
TBDMSO
N
N
N
NH2
N
N
TBDMSO
N
NH2
O
O
OTBDMS
OTBDMS
170
169
SG: Ac, Bn
geschütztes
Lösungsmittel/Reagenzien
Temp.
Zeit
Ausbeute
158
EtOH
80 °C
16 h
---
158
EtOH, K2CO3
80 °C
16 h
---
158
EtOH, DIPEA
80 °C
16 h
---
158
DMSO, DIPEA
80 °C
16 h
---
157
EtOH
80 °C
16 h
---
157
EtOH, K2CO3
80 °C
16 h
---
157
DMSO, DIPEA
80 °C
16 h
---
157
EtOH
80 °C
16 h
---
Hydroxylamin
Abb. 82 Zusammenfassung der Versuche zur Substitution am 2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-TBDMS-2´desoxyribosylpurin 169
Auch bei diesen durchgeführten Reaktionen konnte kein Umsatz des Eduktes 169
beobachtet werden. Einzige Ausnahmen bilden die in Ethanol unter Zugabe von
Kaliumcarbonat durchgeführten Reaktionen. In diesen Fällen konnte eine Umsetzung
beobachtet werden. Nach anschließender Aufarbeitung und Reinigung gelang es
nicht, das entstandene Produkt in reiner Form zu isolieren. Aus den NMR-Daten ließ
sich jedoch erkennen, dass nicht das gewünschte Produkt 170 entstanden war,
vielmehr scheint eine Reaktion am C8-Atom der Nucleobase stattgefunden zu haben.
Eine genaue Identifizierung dieses in geringen Mengen gebildeten Produktes war
jedoch nicht möglich.
Die beschriebenen Versuche zeigen, dass im vorliegenden Fall Chlorid als
Abgangsgruppe ungeeignet ist und eine Substitutionsreaktion zu dem gewünschten
O6-Addukt auf diesem Wege nicht möglich ist.
84
Resultate und Diskussion
Eine Alternative als Abgangsgruppe stellt die von Papot et al. verwendete N-Phenyl2,2,2-trifluoracetimidoyl-Gruppe dar.[110] Ihnen gelang es, an einer glycosidischen
Hydroxylgruppe diese Funktion einzuführen und mit einer Hydroxamsäure zu
substituieren. Das für die Einführung dieser Abgangsgruppe benötigte Chlorid sollte
zunächst aus Anilin und Trifluoressigsäure hergestellt werden (s. Abb. 83).
CF3
NH2
PPh3, Et3N, Cl
CCl4
O
F3C
OH
reflux, 20 h
22%
171
1
N
172
Abb. 83 Darstellung von N-Phenyl-2,2,2-trifluoracetimidoylchlorid 172
Dabei
wurden
Triphenylphosphin,
Anilin
1,
Triethylamin
zunächst
in
Tetrachlorkohlenstoff suspendiert und unter Reflux mit Trifluoressigsäure versetzt
und für 20 Stunden gerührt. Das Produkt konnte nach Aufarbeitung und
abschließender Destillation mit 22% Ausbeute erhalten werden.
Die Einführung dieser Schutzgruppe geschah anschließend unter den von Papot
beschriebenen Bedingungen (s. Abb. 84).[110]
N
O
N
O
NH
N
TBDMSO
N
NH2
N
CF3
Cl
N
O
Et3N, DMAP,
DCM
TBDMSO
Rt, 14 h
OTBDMS
121
CF3
172
40%
N
N
N
NH2
O
OTBDMS
173
Abb. 84 N-Phenyl-2,2,2-trifluoracetimidoyl-Schützung
Dabei wurden die beiden Edukte 121 und 172 zunächst in Dichlormethan gelöst und
anschließend mit Triethylamin und DMAP versetzt. Nach einer Reaktionszeit von 14
85
Resultate und Diskussion
Stunden bei Raumtemperatur und anschließender chromatographischer Reinigung
konnte das Produkt 173 in 40% Ausbeute erhalten werden.
Die abschließende Substitutionsreaktion unter Verwendung von TMSO-Triflat wurde
ebenfalls analog zu den von Papot beschriebenen Versuchen durchgeführt (s. Abb.
85).[110]
N
CF3
AcN
O
O
N
N
TBDMSO
N
N
N
O
NH2
157, TMSOTf,
DCM
- 20 °C -> Rt,
4h
OTBDMS
173
N
N
TBDMSO
N
NH2
O
OTBDMS
170
Abb. 85 Versuch der TMSOTf-katalysierten Substitutionsreaktion nach Papot
Hierbei wurde das geschützte 2‘-dG-Derivat 173 in Dichlormethan unter Zugabe von
aktiviertem Molekularsieb gelöst und nach der Zugabe von TMSO-Triflat mit dem
geschützten Hydroxylamin 157 bei einer Temperatur von – 20 °C versetzt. Nach
anschließendem Erwärmen und einer Reaktionszeit von vier Stunden konnte kein
Umsatz des Nucleosid 173 dünnschichtchromatographisch detektiert werden.
Allerdings konnte eine Zersetzung des geschützten Hydroxylamins 157 beobachtet
werden. Auch diese Methode eignet sich damit nicht, um mittels einer
Substitutionsreaktion die gewünschten O6-Addukte zu synthetisieren.
Als eine letzte Abgangsgruppe sollte die von Lakshman zur Synthese C6modifizierter Inosin-Derivate etablierte Benzotriazoyl-Funktion untersucht werden.[111]
Ihm gelang es, nach Addition von Benzotriazol an die O6-Position des Inosins
nucleophile Substitutionsreaktionen mit Alkoholen, Aminen, Phenolen und Thiolen
durchzuführen.
Das hierfür benötigte, geschützte 2‘-Desoxyguanosin-Derivat 174 musste zunächst
hergestellt werden (s. Abb. 86, S. 87).
86
Resultate und Diskussion
N
N
N
O
O
N
N
TBDMSO
N
NH
N
NH2
BOP, DIPEA,
DMF
N
TBDMSO
65%
OTBDMS
N
NH2
O
Rt, 72 h
O
N
OTBDMS
174
121
Abb. 86 Benzotriazol-Schützung von 3’,5’-BisTBDMS-2‘-dG 121
Das geschützte Nucleosid 121 wurde dafür in DMF gelöst und anschließend mit BOP
(Benzotriazol-1-yloxy-tris(dimethylamino)phosphonium-hexafluorophosphat)
und
Diisopropylethylamin (Hünigs Base) versetzt. Nach einer Reaktionszeit von 72
Stunden konnte das Produkt nach Aufarbeitung und säulenchromatographischer
Reinigung in einer Ausbeute von 65% isoliert werden.
Die
Substitutionsreaktion
sollte
zunächst
aufgrund
möglicher
Selektivitäten
metallkatalysiert durchgeführt werden. Ähnliche Versuche zur Verwendung von
Hydroxylaminen
als
Sauerstoff-Nucleophile
wurden
von
Takemoto
2005
beschrieben.[112] Die analog durchgeführten Versuche sind in Abb. 87, S. 88
zusammengefasst.
Bei den Reaktionen wurde das Benzotriazol-geschützte 2‘-dG-Derivat 174 in dem
verwendeten Lösungsmittel vorgelegt und anschließend mit dem Katalysator sowie
dem geschützten Hydroxylamin 159 versetzt. Als Katalysator wurden dabei die von
Takemoto verwendeten Tetrakis(triphenylphosphino)palladium und das dimere
Iridiumcyclooctadienchlorid eingesetzt. Nach Reaktionszeiten von 24 Stunden bei
Raumtemperatur konnte jedoch erneut in beiden Fällen kein Umsatz des Eduktes
174 dünnschichtchromatographisch detektiert werden.
87
Resultate und Diskussion
N
N
N
O
N
N
N
N
TBDMSO
BzN
O
N
NH2
N
TBDMSO
N
NH2
O
O
OTBDMS
OTBDMS
174
geschütztes
N
170
Lösungsmittel/Reagenzien
Temp.
Zeit
Ausbeute
159
DCM, [IrCl(cod)]2
Rt
24 h
---
159
MeCN, Pd(PPh3)4
Rt
24 h
---
Hydroxylamin
Abb. 87 Versuche zur metallkatalysierten Substitution an 174
Als letzte Variante sollte eine basen-katalysierte Substitution mit dem Benzotriazolgeschützten 2‘-dG-Derivat 174 durchgeführt werden. Nach der durch die Base
erfolgten Deprotonierung sollte die Hydroxamsäure 157 an der C6-Position selektiv
angreifen
und
unter
Abspaltung
von
Hydroxybenzotriazol
das
gewünschte
geschützte O6-Addukt liefern. Als Base sollte neben Cäsiumcarbonat (mit 1,2-DME
als Lösungsmittel) auch Pyridin Verwendung finden, welches sowohl als Base als
auch als Lösungsmittel dienen sollte. Für die Versuche wurden 174 und 1.5
Äquivalente Hydroxamsäure 157 in dem jeweiligen Lösungsmittel gelöst, ggf. mit der
Base versetzt, und bei Raumtemperatur gerührt. Bei den durchgeführten Reaktionen
konnte bereits nach kurzer Zeit eine dünnschichtchromatographische Umsetzung zu
zwei Produkten beobachtet werden. Diese konnten nach kompletter Umsetzung und
anschließender säulenchromatographischer Reinigung sauber erhalten werden.
Neben dem erhaltenen 3’,5’-BisTBDMS-2‘-dG 121 konnte auch das zweite Produkt
charakterisiert werden. Zwar handelt es sich auch bei diesem nicht um das
gewünschte O6-Addukt, vielmehr konnte das unerwartet entstandene C8-N-Acgeschützte Addukt 175 isoliert werden (s. Abb. 88, S. 89).
88
Resultate und Diskussion
N
N
N
O
N
N
N
N
TBDMSO
O
N
NH
AcN
NH2
N
TBDMSO
O
N
NH2
O
OTBDMS
OTBDMS
174
175
Lösungsmittel/Reagenzien
Temp.
Zeit
Ausbeute
157, Cs2CO3, 1,2-DME
Rt
2h
52%
157, Pyridin
Rt
16 h
75%
Abb. 88 Zusammenfassung der Versuche zur basenkatalysierten Substitution an 174
Die Umsetzung zum Produkt 175 gelang dabei in 1,2-DME unter Zugabe von
Cäsiumcarbonat mit einer Ausbeute von 52% nach zwei Stunden, während die
Verwendung von Pyridin als Base und Lösungsmittel nach 16 Stunden gar eine
Ausbeute des sauberen Produktes von 75% lieferte.
Mittels dieser Methode sind offensichtlich die O6-Addukte nicht zugänglich, jedoch ist
hiermit eine neue und erste Methode gefunden worden, die einen schnellen und
einfachen Zugang zu den C8-N-Ac-Addukten liefert, welche ebenfalls eine Rolle in
der chemischen Carcinogenese spielen. Im Gegensatz zu der bislang einzigen
veröffentlichten Syntheseroute solcher Addukte von Schärer et al. (s. Abb. 16, S. 20)
ist hier keine komplexe Schutzgruppenstrategie sowie keine metallkatalysierte
Kreuzkupplungsreaktion nötig. Allerdings scheint hier eine zunächst durchgeführte
Aktivierung der O6-Position mit Benzotriazol elementar. In einer durchgeführten
Testsynthese zur direkten Umsetzung von 3’,5’-Bis-TBDMS-2‘-dG 121 unter Zugabe
der Hydroxamsäure 157, BOP und DIPEA in DMF konnte auch nach 96 Stunden
keine Umsetzung detektiert werden (s. Abb. 89, S. 90). Auch eine zu erwartende
erneute Aktivierung der O6-Position mit Benzotriazol konnte nicht beobachtet werden.
89
Resultate und Diskussion
O
O
N
N
TBDMSO
N
NH
N
O
NH2
157, BOP,
DIPEA, DMF TBDMSO
NH
AcN
N
N
NH2
O
Rt, 96 h
OTBDMS
OTBDMS
175
121
Abb. 89 Versuch zur direkten Umsetzung von 121 zu dem C8-N-Ac-Addukt 175
Diese Beobachtungen geben einen ersten Aufschluss über den Mechanismus,
welcher zu dem unerwarteten Produkt 175 führen könnte. Da ebenfalls kein an der
O6-Position Benzotriazol-geschütztes C8-N-Ac-Addukt erhalten werden konnte,
scheint zunächst eine Reaktion der Hydroxamsäure mit der Benzotriazol-Gruppe
stattzufinden (s. Abb. 90).
O
N
O
N
OH
N
N
157
N
O
N
N
N
TBDMSO
N
N
N
O
N
O
N
NH2
O
N
TBDMSO
N
N
NH2
O
OTBDMS
OTBDMS
174
O
N
N
N
O
O
N
N
TBDMSO
O
NH
AcN
N
NH2
N
N
N
TBDMSO
NH
N
NH2
O
O
OTBDMS
OTBDMS
175
Abb. 90 Postulierter Mechanismus zur Darstellung der C8-N-Ac-Addukte aus 174
90
Resultate und Diskussion
Nach einer Addition der Hydroxamsäure 157 an die Benzotriazol-Gruppe könnte sich
unter Abspaltung von Hydroxybenzotriazol neben 3’,5’-Bis-TBDMS-2‘-dG ein
hochreaktives Nitreniumion bilden, welches analog zu dem in vivo gefundenen
Mechanismus (s. Abb. 6, S. 10) zu dem C8-N-Ac-Addukt 175 reagiert. Durch diesen
Mechanismus würde ebenfalls die Entstehung des 3’,5’-Bis-TBDMS-2‘-dG 121 als
Nebenprodukt erklärt werden, da möglicherweise keine quantitative Umsetzung mit
dem intermediär gebildeten Nitreniumion erfolgt. Ein solcher Mechanismus wäre
insofern bemerkenswert, da hier ein Beispiel für eine elektrophile Arylaminierung
vorliegen würde. Diese Methode wurde in vorangegangenen Arbeiten zur Darstellung
von C8-Arylamin-Addukten angewendet, lieferte aber mit 2.5% sehr schlechte
Ausbeuten (s. Abb. 7, S. 13). Zukünftige Arbeiten sollen Aufschluss über den
Mechanismus dieser Reaktion geben. Hierbei könnte ein intermediär entstehendes
Nitreniumion abgefangen werden oder eine Reaktionsverfolgung isotopen-markierter
Edukte mittels NMR-Spektroskopie erfolgen.
Die NMR-Spektren des hier dargestellten C8-N-Ac-Adduktes 175 weisen eine starke
Verbreiterung der Signale auf. Diese Beobachtung wurde bereits von Beland et al.
gemacht.[113] Diese beschrieben, dass eine solche Verbreiterung möglicherweise
durch vorliegende Rotationsisomere verursacht wird. Diese These sollte anhand von
NMR-spektroskopischen, temperaturabhängigen Messungen gestützt werden. Diese
wurden exemplarisch mit dem Addukt 175 durchgeführt. Dazu wurde die Substanz in
DMSO-d6 gelöst und bei verschiedenen Temperaturen spektroskopisch untersucht.
Abbildung 91, S. 92 enthält exemplarisch einen Ausschnitt (H1‘, NH2-Funktion, sowie
aromatischer Bereich) aus den jeweils durchgeführten Messung aus denen eine für
diese Verbindung charakteristische Koaleszenztemperatur (Temperatur, bei der sich
beide Signale komplett zu einem überlagern) ermittelt werden kann. Diese liegt über
einem Wert von 353 K.
91
Resultate und Diskussion
300 K
323 K
333 K
353 K
8. 8
8. 4
8. 0
7. 6
7. 2
6. 8
6. 4
6. 0
5. 6
5. 2
4. 8
( p p m)
Abb. 91 Koaleszenz im Bereich von 5-8 ppm der Verbindung 175
Um die Zugänglichkeit solcher Addukte für die Oligonucleotidsynthese zu zeigen,
sollte das dargestellte Addukt 175 in das entsprechende Phosphoramidit überführt
werden. Hierzu wurden bei allen weiteren durchgeführten Reaktionen jeweils die für
die C8-Addukte etablierten Bedingungen mit einer Ausgangsmenge von 150 mg
angewendet.
Zunächst erfolgte die Abspaltung der TBDMS-Gruppen mittels TriethylaminTrihydrofluorid (s. Abb. 92).
O
N
NH
AcN
N
TBDMSO
O
N
O
OTBDMS
NH2
Et3N*3HF,
Et3N, DCM,
THF
Rt, 3 h
96%
N
NH
AcN
N
HO
N
NH2
O
OH
175
176
Abb. 92 TBDMS-Entschützung des C8-N-Ac-Adduktes 175
Das komplett entschützte Addukt 176 konnte dabei mit einer sehr gute Ausbeute von
96% isoliert werden. Anschließend erfolgte die Einführung der basenlabilen
Schutzgruppe Formamidin an der exocyclischen Aminofunktion (s. Abb. 93, S. 93).
92
Resultate und Diskussion
O
N
NH
AcN
N
HO
O
N
NH2
O
N
DimethylformamidAcN
diethylacetal,
Pyridin
HO
O
Rt, 24 h
OH
61%
176
NH
N
N
N
N(Me)2
OH
177
Abb. 93 Formamidin-Schützung des C8-N-Ac-Adduktes 176
Nach säulenchromatographischer Reinigung konnte dabei das entsprechende
Produkt 177 mit einer Ausbeute von 61% isoliert werden.
Als weitere Schutzgruppe wurde die DMTr-Funktion an der 5‘-OH-Gruppe eingeführt
(s. Abb. 94).
O
O
N
NH
AcN
N
HO
N
O
N
N(Me)2
N
DMTrCl,
Pyridin
Rt, 3.5 h
N
DMTrO
56%
OH
NH
AcN
N
N
N(Me)2
O
OH
178
177
Abb. 94 DMTr-Schützung des C8-N-Ac-Adduktes 176
Das entsprechend geschützte Produkt konnte dabei nach Aufarbeitung und
Reinigung mit einer Ausbeute von 56% erhalten werden.
Abschließend sollte die Überführung in das Phosphoramidit 179 erfolgen (s. Abb. 95,
S. 94).
93
Resultate und Diskussion
O
N
NH
AcN
N
DMTrO
O
N
N
N
107, DCI,
DCM, MeCN
N(Me)2
O
N
N
N(Me)2
O
68%
OH
N
DMTrO
Rt, 1 h
NH
AcN
178
NC
O
O
P
179
N(iPr)2
Abb. 95 Überführung des C8-N-Ac-Addukt 178 in das entsprechende Phosphoramidit 179
Auch diese Überführung gelang unter den für die C8-Addukte etablierten
Reaktionsbedingungen und das Produkt 179 konnte mit einer zufriedenstellenden
Ausbeute von 68% erhalten werden.
Somit ist es gelungen das C8-N-Ac-Arylamin-modifizierte Addukt darzustellen und in
insgesamt sieben Syntheseschritten, ausgehend vom 2‘-dG, in das entsprechende
Phosphoramidit 179 mit einer Gesamtausbeute von 20% zu überführen und damit
eine höchst effiziente Syntheseroute für die Zugänglichkeit solcher Addukt und deren
Einbau in Oligonucleotide zu entwickeln. Die Untersuchungen dieser Addukte und
deren gezielter Einbau in Oligonucleotide sind Gegenstand gegenwärtiger Arbeiten in
unserem Arbeitskreis und werden von Frau Sarah Krüger durchgeführt.
4.4
Synthese Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
Die im Rahmen dieser Arbeit synthetisierten C8- und N2-Arylamin-modifizierten
Phosphoramidite sollten nun gezielt in verschiedene Oligonucleotide eingebaut und
deren Einfluss auf die Eigenschaften untersucht werden.
Oligonucleotide
sind
Polymere,
die
durch
Polykondensation
von
Nucleosidphosphaten entstehen. Im Gegensatz zu der auf 5’-Triphosphaten
basierenden natürlichen DNA-Synthese verläuft die Oligonucleotidsynthese am DNASynthesizer aufgrund der höheren Reaktivität der 5’-Hydroxygruppe in 3’→5’Richtung.
Die
unterscheiden
Methoden
sich
im
Phosphorsäureesterbindung
zur
chemischen
Wesentlichen
erhalten
wird.
Synthese
durch
Man
von
die
Oligonucleotiden
Art
unterscheidet
wie
die
die
Triester-,
94
Resultate und Diskussion
Phosphit-,
Phosphoramidit-,
Ausgangsverbindung
der
bzw.
H-Phosphonatmethode
Synthese
fungiert
das
(s. Abb.
entsprechend
96).
Als
geschützte
Nucleosidderivat 180.
Triestermethode:
DMTrO
O
DMTrO
O
B
HO
O
+
O
O
P
O
OR2
B
Kondensation
O
O
P
2
R O
O
OR1
O
180
DMTrO
O
B
O
HO
O
O
P
O
H
B
O
+
B
OR1
H-Phosphonatmethode:
DMTrO
B
O
O
P
O
O
1) Kondensation
2) Oxidation
OR1
B
O
B
180
OR1
Phosphit- (X=Cl) bzw. Phosphoramiditmethode (X=N(i-Pr)2):
DMTrO
O
DMTrO
B
O
X
HO
+
O
P
OR
181
H
B=
N
N
N
ABz
2) Oxidation
O
180
X = Cl,
182
N
H
N
N
N
CBz
OR1
O
O
N
B
O
O
N
N
O
O
P
2
RO
O
1) Katalyse
OR1
2
O
B
O
B
O
N
NH
N
N
Gform
N(Me)2
NH DMTr =
O
N O
T
Abb. 96 Methoden der Oligonucleotidsynthese
95
Resultate und Diskussion
Obgleich
viele
Schutzgruppen
bekannt
sind,
haben
sich
aufgrund
der
Automatisierung der DNA-Synthese einige wenige Schutzgruppen durchgesetzt. Dies
sind im Wesentlichen die von Khorana[114] eingeführten Acylgruppen für die
exocyclischen Aminofunktionen an Adenin und Cytosin, die Formamidin-Gruppe am
Guanin
sowie
die
4,4’-Dimethoxytriphenylmethylgruppe
(DMTr)
an
der
5’-
Hydroxylgruppe der Desoxyribose.
Das Startmolekül wird bei der automatisierten Festphasensynthese über die
3’-Hydroxylgruppe und einem Linker an einen sogenannten „controlled pore glass“Träger (CPG-Träger) gebunden. Der Linker zwischen dem festen Trägermaterial und
dem Startnucleosid ist im allgemeinen eine Dicarbonsäure (meist Bernsteinsäure),
die wiederum an ein langkettiges Alkylamin (Long Chain Amino Alkyl) gebunden ist.
Die wegen ihrer sehr guten Ausbeuten standardmäßig angewandte Methode ist die
Phosphoramiditmethode. Hier wird ein geschütztes Nucleosidphosphoramidit 181 in
Gegenwart eines Aktivators wie Tetrazol oder Dicyanoimidazol mit einem 5’-OHfreien Nucleosid 180 zu einem Phosphittriester umgesetzt. Eine nachfolgende
Oxidation führt zum entsprechenden Phosphattriester 182.
Durch die höhere Reaktivität der P(III)-Verbindungen im Gegensatz zu den P(V)Verbindungen sind die Phosphoramidite attraktive Edukte, wobei zunächst ihre
schlechte Zugänglichkeit und Lagerfähigkeit der monomeren Bausteine im Wege
stand. Mit der Einführung der durch milde Säuren aktivierbaren Phosphoramidite
durch H. Köster et al.[115] und deren Optimierung durch M. H. Caruthers et al.[116]
gelang der Durchbruch, wobei heute die Diisopropylaminoverbindungen in
Verbindung mit der 2-Cyanoethylschutzgruppe den besten Kompromiss darstellen.
Der Synthesezyklus (s. Abb. 97, S. 97) beginnt mit der Abspaltung der DMTrSchutzgruppe durch Trifluoressigsäure (TFA, 1% in Acetonitril) (Schritt 1). Darauf
folgt die Addition des Nucleosidphosphoramidits, das zuvor durch DCI aktiviert wurde
(Schritt 2). Man erhält zunächst ein 3’→5’-verknüpftes Dinucleosidphosphit mit einer
Ausbeute von über 99% (Schritt 3). Zur Vermeidung von Fehlsequenzen werden
daraufhin nicht abreagierte 5’-Hydroxygruppen mit Essigsäureanhydrid und NMethylimidazol als 5’-Acetate blockiert (Schritt 4). Der anschließenden Oxidation des
dreiwertigen Phosphits zum fünfwertigen Phosphat mit einer Iodlösung (Schritt 5)
96
Resultate und Diskussion
folgen erneut die saure Abspaltung der nächsten DMTr-Gruppe und der Eintritt in den
sich wiederholenden Synthesezyklus.
Oligonucleotid
6. Schutzgruppen
abspaltung
B = ABz, GForm, CAc oder T
NH4OH
TrMDO
O
NC
5. Oxidation
B
O
O
O
P
O O
O
O
I2/H2O
O
NC
O
O
P
B
CPG
CPG
F3CCOOH
B
HO
O
O
O
O
O
B
CPG
3. Addition
4. Capping
AcO
O
O
B
1. Detritylierung
O
TrMDO
TrMDO
B
CPG
H
N
CN
N
CN
2. Aktivierung
B
TrMDO
CPG
< 1% Kettenabbruch
O
N
O
P
O
B
CN
Abb. 97 Synthesezyklus der Phosphoramiditmethode
Nach Abschluss der Synthese wird unter Standardbedingungen das Oligonucleotid
mit konzentrierter, wässriger Ammoniaklösung von der festen Phase abgespalten
und die Schutzgruppen der Nucleobasen sowie der Phosphatgruppen im gleichen
Medium bei erhöhter Temperatur (45 °C) entfernt.
Im Rahmen dieser Arbeit sollte die Herstellung verschiedener modifizierter und
unmodifizierter Oligonucleotide dreier Sequenzen erfolgen.
97
Resultate und Diskussion
Zunächst sollte die bereits von Rizzo für das heterocyclische Amin IQ verwendete
NarI-Sequenz 56 verwendet werden. Das als Hotspot für aromatische Amine
bekannte 12mer sollte an verschiedenen Positionen C8-modifiziert und der Einfluss
der Modifikation auf den Tm-Wert und die Konformation untersucht werden (s. Tab.
10).
Oligonucleotid
Sequenz
56
5'-d(CTCGGCGCCATC)
183
5'-d(GATGGCGCCGAG)
184
5'-d(CTC[G(Anil)]GCGCCATC)
185
5'-d(CTC[G(4-ABP)]GCGCCATC)
186
5'-d(CTCGGC[G(Anil)]CCATC)
187
5'-d(CTCGGC[G(4-ABP)]CCATC)
188
5'-d(CTCGGCG[(4-Anis)]CCATC)
Tab. 10 Zusammenfassung aller synthetisierten Oligonucleotide der NarI-Sequenz
Als weitere Sequenz wurde ein selbstkomplementäres 12mer gewählt, welches eine
Schnittstelle für das Restriktionsenzym EcoRI besitzt (Sequenz wird im Folgenden
als EcoRI-Sequenz bezeichnet).
Hier sollten neben den C8-Addukten, welche an verschiedenen Stellen der Sequenz
eingebaut wurden, auch die synthetisierten N2-Addukte eingebaut werden (s. Tab.
11, S. 99). Anschließend sollten erneut Untersuchungen bezüglich des Einflusses
der Modifikation auf den Tm-Wert und die Konformation, sowie den Restriktionsabbau
durch das EcoRI-Enzym durchgeführt werden.
Um den Einfluss solcher Modifikationen auf längere Oligonucleotide zu untersuchen,
wurden als Weiteres die synthetisierten Phosphoramidite in ein nicht-palindromisches
30mer eingebaut (s. Tab. 12, S. 99). Nach den Standarduntersuchungen bezüglich
des Einflusses der Modifikation auf den Tm-Wert und die Konformation, sollten in
Kooperation
mit
Prof.
Andreas
Marx,
Universität
Konstanz,
Primer-
Verlängerungsuntersuchungen mit den dargestellten C8-Arylamin-modifizierten
Oligonucleotiden 203-208 erfolgen.
98
Resultate und Diskussion
Oligonucleotid
Sequenz
57
5'-d(GTAGAATTCTAC)
189
5'-d(GTA[G(Anil)]AATTCTAC)
190
5'-d(GTA[G(4-Anis)]AATTCTAC)
191
5'-d(GTA[G(4-Tol)]AATTCTAC)
192
5'-d(GTA[G(4-Cyano)]AATTCTAC)
193
5'-d(GTA[G(3,5-DMA)]AATTCTAC)
194
5'-d(GTA[G(4-ABP)]AATTCTAC)
195
5'-d(GTA[G(2-AF)]AATTCTAC)
196
5'-d([G(Anil)]TAGAATTCTAC)
197
5'-d([G(4-ABP)]TAGAATTCTAC)
198
5'-d(GTA[G(N2-Hydr. Anil)]AATTCTAC)
199
5'-d(GTA[G(N2-Hydr. 4-ABP)]AATTCTAC)
200
5'-d(GTA[G(N2-Azo Anil)]AATTCTAC)
201
5'-d(GTA[G(N2-Azo 4-ABP)]AATTCTAC)
Tab. 11 Zusammenfassung aller synthetisierten Oligonucleotide der EcoRI-Sequenz
Oligonucleotid
Sequenz
58
5'-d(AAATGAACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
202
5‘-d(CGTTGGTCCTGAAGGAGGATAGGTTCATTT)
203
5'-d(AAAT[G(Anil)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
204
5'-d(AAAT[G(4-Anis)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
205
5'-d(AAAT[G(4-Tol)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
206
5'-d(AAAT[G(3,5-DMA)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
207
5'-d(AAAT[G(4-ABP)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
208
5'-d(AAAT[G(2-AF)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
209
5'-d(AAAT[G(N2-Hydr. Anil)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
210
5'-d(AAAT[G(N2-Hydr. 4-ABP)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
211
5'-d(AAAT[G(N2-Azo Anil)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
212
5'-d(AAAT[G(N2-Azo 4-ABP)]AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
Tab. 12 Zusammenfassung aller synthetisierten 30mer-Oligonucleotide
99
Resultate und Diskussion
Die Synthesen der unmodifizierten Oligonucleotide wurden mittels Festphasensynthese nach der Phosphoramiditmethode auf einem DNA-Synthesizer der Firma
Applied Biosystems (Modell 392/394) durchgeführt. Zur Synthese der unmodifizierten
Oligonucleotide
wurden
sowohl
die
Standard-Chemikalien
als
auch
die
Syntheseprotokolle des Herstellers (s. Anhang) verwendet. Als Trägermaterial
wurden
kommerziell
erhältliche
Succinyl-CPG-Träger
eingesetzt.
Die
Kupplungsausbeuten lagen bei jedem Schritt bei ca. 98% (ermittelt über einen TritylAssay).
Zur Synthese der modifizierten Oligonucleotide wurden die zuvor synthetisierten
Oligonucleotidbausteine in ein spezielles (spitz zulaufendes) Synthesizerfläschchen
überführt und in absolutem Acetonitril gelöst. Die Konzentration der eingesetzten
Phosphoramidite betrug stets 0.1 M. Es wurden die Standard-Chemikalien der
Hersteller
eingesetzt.
Kupplungsprotokoll
Beim
leicht
Einbau
verändert
des
(s.
modifizierten
Anhang).
Amidits
Es
wurde
wurde
ein
das
dritter
Kupplungsschritt eingefügt und die Kupplungszeit bei jedem der drei Schritte von 15
auf 500 sec verlängert. Dies konnte die Kupplungsausbeute jedoch nicht über 60%
bei den C8-Addukten (NH und N-Ac) bzw. 80% bei den N2-Addukten steigern und
liegt damit deutlich unter den Ausbeuten der Standardkupplungen, die auch in
diesem Fall ca. 98% betrugen. Alle Synthesen wurden im 1 μM-Maßstab
durchgeführt. Nach den Synthesen wurden die Oligonucleotide unter den im
Folgenden
beschriebenen
identischen
Bedingungen
gereinigt,
isoliert
und
charakterisiert.
4.4.1 Synthese C8-Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
Die letzte DMTr-Schutzgruppe wurde noch am Synthesizer entfernt. Anschließend
wurden
die
Oligonucleotide
β-Mercaptoethanol
vom
manuell
CPG-Träger
mit
konzentriertem
abgespalten.
Zur
Ammoniak
und
Abspaltung
der
Schutzgruppen der einzelnen Basen wurde diese Lösung anschließend für 4 h im
Thermomixer bei 45 °C inkubiert und abschließend im Vakuum (Speed-Vac)
aufkonzentriert.[117,118]
100
Resultate und Diskussion
Die erhaltenen Rohprodukte wurden in Reinstwasser aufgenommen und auf eine
RP-18-Säule gegeben und mit einem Triethylammoniumacetat-Puffer (TEAA-Puffer,
pH 6.9) und einem Acetonitrilgradienten eluiert. Der Gradient wurde für die
Oligonucleotide so gewählt, dass der (n-1) – Peak des um eine Base kürzeren
Oligonucleotids
eindeutig
vom
Produktpeak
zu
unterscheiden
war.
Die
Säulentemperatur betrug 25 °C.
Anschließend wurde das Roh-Oligonucleotid mit dem optimierten Gradienten
gereinigt. Die Absorption wurde bei 260 nm gemessen. Abbildung 98 zeigt
exemplarisch das Roh-Chromatogramm des C8-Anilin modifizierten Oligonucleotids
189. Der gewünschte Peak wurde in einzelnen Fraktionen gesammelt und
anschließend von jeder Fraktion eine Probe chromatographisch über die HPLC
analysiert. Abbildung 99, S. 102 zeigt exemplarisch das Chromatogramm des
gereinigten C8-Anilin modifizierten Oligonucleotids 189. Gleiche Fraktionen wurden
dabei vereinigt und in einem Speed-Vac-Probenkonzentrator bis zur Trockene
eingeengt.
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0,0
0
10
20
30
40
50
60
t [min]
Abb. 98 Rohgemisch des Anilin-modifizierten Oligonucleotids d(GTA[G(Anil)]AATTCTAC) 189
101
Resultate und Diskussion
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0,0
0
10
20
30
40
50
60
t [min]
Abb. 99 Isoliertes gereinigtes Anilin-modifiziertes Oligonucleotid d(GTAG(Anil)AATTCTAC) 189
Analoge Trennungen wurden für alle synthetisierten Oligonucleotide durchgeführt.
Die gereinigten und getrockneten Oligonucleotide wurden erneut in je 200 μL
Reinstwasser aufgenommen. Von 20 μL dieser Oligonucleotidlösung wurde nun die
Absorption bei 260 nm (A260) gemessen. Aus dem A260-Wert ließ sich durch
Multiplikation mit dem Verdünnungsfaktor die optische Dichte der Gesamtlösung
(OD260) und daraus die Menge des in den Fraktionen erhaltenen Oligonucleotids
berechnen (s. Abschnitt 8.3.1 S. 159). Die erhaltenen Mengen der modifizierten
Oligonucleotide lagen dabei 4-5fach höher als dieses über die isoButyryl-Strategie
bislang möglich war.
Zur Identifizierung der erhaltenen, sauberen Fraktionen der Oligonucleotide mittels
ESI-MS wurde eine Lösung aus 20% Isopropanol und 1% Triethylamin in Wasser
hergestellt. Die ESI-MS Messungen wurden von Frau Christine Christ, unter der
Anleitung von Dr. Stefan Franke, mit einer Oligonucleotidkonzentration von 5 pM/ μL
durchgeführt. Mittels dieses Lösungsmittelgemisches gelang eine erfolgreiche
Vermessung und Charakterisierung aller synthetisierten 12mere 56,57 und 183-197.
102
Resultate und Diskussion
Abbildung 100 zeigt exemplarisch das aufgenommene ESI-MS-Spektrum des
modifizierten Oligonucleotids 189.
465
100
532
95
-8
90
-7
85
80
75
70
65
Relative Abundance
60
55
50
45
40
-6
535
35
30
468
621
25
20
471
15
10
414
406 408
485 492
473
424
5
538
416
425
441
440
476
452 459
500
494 503
624
544
563
554
514 519
527
628
571
573
584 590
598 606 609 617
632
636
642
664
668
671
690 696
0
400
420
440
460
480
500
520
540
560
580
600
620
640
660
680
m /z
Abb. 100 Spektrum des modifizierten Oligonucleotids 189
Oligonucleotide sind Polyanionen und liegen in größeren Ladungen als -1 vor.
Maximale Ladung des Dodecamers ist -11. Bei den ESI-MS-Spektren muss somit
die m/z mit der dort vorliegenden Ladung multipliziert werden, um die Masse des
Oligonucleotids zu erhalten.
Für die synthetisierten 30mere 58 und 202-208 war eine Vermessung in Hamburg
und die damit verbundene Charakterisierung nicht möglich. Die Charakterisierung
erfolgte mittels ESI-MS-Spektrometrie durch die Arbeitsgruppe von Prof. A. Marx an
der Universität Konstanz.
103
700
Resultate und Diskussion
4.4.2 Synthese N2-Arylamin-modifizierter Oligonucleotide
Bei den N2-Arylamin-modifizierten Oligonucleotiden war die Entschützung in konz.
Ammoniak nicht ausreichend, da die modifizierten Nucleotide an der O6-Position
CPE geschützt waren und die Schutzgruppe, obwohl auch sie basenlabil ist, nicht mit
Ammoniak abgespalten werden konnte.
Stengele
et
al.
2-(4-Nitrophenyl)ethyl-
berichteten
(NPE)
über
und
die
erfolgreiche
Verwendung
von
2-(4-Nitrophenyl)ethoxycarbonyl- (NPEOC)
Schutzgruppen. NPEOC wurde anstelle der Benzoyl- bzw. der iBu-Gruppe zur
Blockierung des N6 am dA und des N2 am dG benutzt und die NPE-Schutzgruppe
wurde zur Schützung der Amidfunktion des dG verwendet.[119] Die Abspaltung (βEliminierung) wurde mit 0.5 M DBU in Acetonitril innerhalb von 6 h bei Rt erfolgreich
durchgeführt. DBU in abs. Pyridin wurde von Uhlmann et al. für die Abspaltung der
NPE-Schutzgruppe an Phosphorsäuretriestern verwendet, wobei sie dort als
Schutzgruppe am Phosphorzentrum diente.[120] 1995 berichteten Pfister et al.
außerdem über die Verwendung von der 2-(4-Nitrophenyl)ethylsulfonyl- (NPES)
Schutzgruppe für Schützungen der 2’-Hydroxygruppe an Ribonucleotiden und deren
erfolgreiche Abspaltung mit DBU in Acetonitril.[121]
Da die CPE-Schutzgruppe eine ähnliche Reaktivität wie die NPE-Schutzgruppe
besitzt, sollte sie sich unter gleichen Bedingungen abspalten lassen. Die
Verwendung von DBU als sterisch anspruchsvolle, nicht nucleophile, aber trotzdem
starke Base bietet noch den weiteren Vorteil, dass das Oligonucleotid nicht von der
festen Phase abgespalten wird und somit die DBU-Salze durch Filtration entfernbar
sind.
Zu Testzwecken wurde das Oligonucleotid 200 hergestellt, um dann die idealen
Bedingungen zur CPE-Abspaltung bestimmen zu können. Zuerst wurde Acetonitril
als Lösungsmittel benutzt und die DBU Konzentration sowie die Temperatur variiert.
Wie in Tab. 13, S. 104 zu erkennen ist, fand nach 24 h Reaktionszeit weder bei 0.1 M
noch bei 0.5 M DBU eine Abspaltung der CPE-Gruppe statt. Auch eine Erhöhung der
Temperatur von RT auf 45 °C brachte in beiden Fällen keinen Erfolg. Die
Verwendung von Pyridin als Alternative zu Acetonitril führte bei 0.1 M DBU ebenfalls
104
Resultate und Diskussion
zu keinem erfolgreichen Ergebnis. Jedoch konnte mit 0.5 M DBU in Pyridin bei Rt die
CPE-Schutzgruppe ohne störende Nebenreaktionen quantitativ abgespalten werden.
Lösungsmittel
Temp.
Zeit
c (DBU)
Abspaltung
Acetonitril
Rt
24 h
0.1M
Nein
Acetonitril
45
24 h
0.1M
Nein
Acetonitril
Rt
24 h
0.5M
Nein
Acetonitril
45
24 h
0.5M
Nein
Pyridin
Rt
24 h
0.1M
Nein
Pyridin
45
24 h
0.1M
Nein
Pyridin
Rt
24 h
0.5M
JA
Tab. 13 Abspaltungsmethoden der CPE-Gruppe nach der Oligonucleotidsynthese
Nach der CPE-Abspaltung fand die vollständige Entschützung und Abspaltung von
der festen Phase unter den bekannten Bedingungen mit konz. Ammoniak und βMercaptoethanol (4 h bei 45 °C) statt. Anschließend konnten die Reinigungen mittels
HPLC und die anschließende Charakterisierung mittels ESI-MS analog zu den
dargestellten C8-Arylamin-modifizierten Oligonucleotiden erfolgen.
Mittels
dieser
Methoden
gelang
die
Darstellung
N2-Azoaryl-modifizierter
Oligonucleotide.
In den ESI-Spektren der N2-Hydrazinoaryl-modifizierten Oligonucleotide trat bei der
Charakterisierung das Problem auf, dass nur die Masse des gewünschten
Oligonucleotides plus 40 gefunden wurde. Da eine zusätzliche Acetylgruppe die
Gesamtmasse exakt um 40 erhöhen würde, liegt die Vermutung nahe, dass eine
Acetylierung des Oligonucleotides durch das verwendete Essigsäureanhydrid im
Capping-Schritt bei der chemischen DNA-Synthese stattgefunden hat (vgl. Abb. 97,
S. 97). Da außer der Hydrazinofunktion alle anderen funktionellen Gruppen
geschützt sind, kann die Acetylierung somit nur dort stattgefunden haben. Um diese
Vermutung zu bestätigen, wurde die geschützte N2-Hydrazinophenyl-modifizierte
105
Resultate und Diskussion
Verbindung 136 mit Essigsäureanhydrid unter den am Synthesizer verwendeten
Bedingungen umgesetzt (s. Abb. 101). Nach einer Reaktionszeit von 3 Stunden
konnte dabei das doppelt acetylierte Produkt 213 erhalten werden.
OCPE
OCPE
N
N
TBDMSO
N
N
N
H
N
O
H
N
Ac2O, THF
Rt, 3 h
N
TBDMSO
N
N
N
Ac
O
Ac
N
OTBDMS
OTBDMS
213
136
Abb. 101 Acetylierungsreaktion am N2-Addukt 136
Eine anschließende Abspaltung mit Ammoniak unter den Standardbedingungen (4 h,
45 °C) lieferte das erwartete monoacetylierte Produkt 214 (s. Abb. 102).
OCPE
OCPE
N
N
TBDMSO
N
N
O
N
Ac
Ac
N
N
konz. NH3
45 °C, 4 h
N
TBDMSO
N
N
O
N
Ac
H
N
OTBDMS
OTBDMS
213
214
Abb. 102 Entschützung des diacetylierten N2-Addukt 213
Die Position der Acetylgruppe konnte dabei mit Hilfe der 2D-NMR-Spektren bestimmt
werden.
Um die Acetylgruppe wieder abzuspalten wurde zuerst die Dauer der normalen
Entschützung mit Ammoniak von 4 auf 24 h verlängert, was jedoch keine Abspaltung
bewirkte. Reddy et al. berichteten über die Verwendung von Methylamin/Ammoniak
1:1 zur Entschützung von Oligonucleotiden, wodurch sich die Reaktionszeit von 4 h
auf 10 min bei 55 °C verkürzen ließ, was auf die größere Nucleophilie des
Methylamins zurückgeführt wurde.[122] Außerdem wurde berichtet, dass mit dieser
Methode die Ausbeute bei der Synthese von Oligoribonucleotiden deutlich gesteigert
106
Resultate und Diskussion
werden
konnte.
Bei
der
Hydrazinoaryl-modifizierten
testweise
durchgeführten
Dodecamere
führte
Entschützung
die
der
Anwendung
N2von
Methylamin/Ammoniak 1:1 jedoch wiederum nur zu dem monoacetylierten Produkt
und dies in schlechteren Ausbeuten.
Bei der Verwendung von stärkeren Basen wie 1 N Natriumhydroxidlösung konnte
eine Zersetzung des modifizierten Oligonucleotids beobachtet werden.
Somit scheint eine nachträgliche Abspaltung dieser Acetylgruppe nicht durchführbar.
Zur Darstellung der gewünschten N2-Hydrazinoaryl-modifizierten Oligonucleotide
muss deshalb diese Acetylierung vermieden werden.
Im Jahre 2001 berichtete Greenberg von der Verwendung anderen Reagenzien zum
„cappen“ der Abbruchstränge wie Trimethylessigsäureanhydrid zur Vermeidung
unerwünschter Acetylierungen.[123] Durch dieses Ersetzen des Capping-Reagenzes
gelang es nach analogem Entfernen der Schutzgruppen die N2-Hydrazinoarylmodifizierten Oligonucleotide 198, 199 und 209, 210 erfolgreich darzustellen. Eine
Reaktion mit dem Trimethylessigsäureanhydrid konnte auch in geringem Maße nicht
beobachtet werden. Für die synthetisierten N2-Arylamin-modifizierten Oligonucleotide
erfolgte die Charakterisierung mittels ESI-MS-Spektrometrie durch die Arbeitsgruppe
von Prof. A. Marx an der Universität Konstanz. Abbildung 103, S. 108 zeigt
exemplarisch das aufgenommen ESI-MS-Spektrum des modifizierten Oligonucleotids
209.
Eine Alternative zur Verwendung des Trimethylessigsäureanhydrids zur Vermeidung
der Acetylierung wäre das Auslassen des Capping-Schrittes bei allen Schritten nach
dem erfolgten Einbau der N2-Hydrazinoaryl-Modifikation. Dieses hätte jedoch eine
erschwerte Abtrennung der Abbruchstränge zur Folge, weswegen auf die
Anwendung diese Methode verzichtet wurde.
107
Resultate und Diskussion
-14
Intens.
x10 5
- 15
2.0
- 13
716.5
620.7
665.2
-12
- 11
776.3
1.5
847.0
- 16
- 10
581.8
-9
1.0
931.8
1035.5
-8
0.5
489.9
465.9
416.9
1165.2
547.5
1194.5
1313.4
0.0
400
600
800
1000
1200
1400
m/z
Abb. 103 ESI-MS-Spektrum des N2-Hydrazinobiphenyl-modifizierten Oligonucleotids 209
Für die Untersuchungen hinsichtlich des Einflusses einer Arylamin-Modifikation lagen
nun, neben den synthetisierten C8-Arylamin-modifizierten Oligonucleotiden, auch die
entsprechenden N2-Azo- und N2-Hydrazino-modifizierten Oligonucleotide in reiner
Form vor.
Zunächst sollte dabei die Messung der Schmelztemperaturen (Tm-Werte) erfolgen,
um Aussagen über die thermische Stabilität der modifizierten Oligonucleotide im
Vergleich zu den unmodifizierten machen zu können. Ebenfalls sollten hierüber
Aussagen
über
den
Einfluss
unterschiedlicher
Arylamin-Modifikationen
und
unterschiedlicher Modifikationsarten (C8 und N2) gemacht werden können.
108
Resultate und Diskussion
4.5
Messung der Schmelztemperaturen (Tm-Werte)
Bei Oligonucleotiden kann durch Messung der UV-Absorption als Funktion der
Temperatur der thermisch induzierte Übergang von einer geordneten, helikalen
Struktur in einen ungeordneten Zustand mit statistischer Verteilung der Konformation
verfolgt werden. Die elektronische Wechselwirkung der π-Systeme der Basen, die in
der helikalen Form in Stapeln senkrecht zur Helixachse angeordnet sind, führt zu
einer
deutlichen
Reduktion
der
UV-Absorption,
dem
hypochromen
Effekt
(Hypochromizität).[124]
Beim Erwärmen der Probe sollte der Absorptionswert zunächst langsam, dann
sprunghaft und später wieder langsam steigen. Dieser sigmoide Verlauf resultiert aus
dem Phänomen, dass von einem Startpunkt aus, meistens den Strangenden, die
Denaturierung sehr schnell den Duplex entlang verläuft, da der Zustand eines
Nucleotids die Konformation der benachbarten Nucleotide beeinflusst.
Der Grad der Hypochromizität ist ein Maß für die Basenpaarung und –stapelung der
Sekundärstruktur. Der Wendepunkt der sigmoiden Kurve, bzw. das Maximum der
1. Ableitung, das man durch Auftragung der UV-Absorption gegen die Temperatur
erhält, entspricht dem Schmelzpunkt (Tm-Wert) des Duplexes.
Die in dieser Arbeit synthetisierten und untersuchten Oligonucleotide wurden in
einem 2 μM-Maßstab (2 nmol der komplementären Stränge), in einem 10 mM
Phosphat-Puffer mit 140 mM NaCl und 1 mM EDTA, pH 6.8 vermessen. Die
Messungen wurden in einem Temperaturbereich von 5 °C bis 80 °C durchgeführt,
wobei jeweils dreimal von 5 °C auf 80 °C erhitzt und dreimal von 80 °C auf 5 °C
abgekühlt wurde. Die Heiz- bzw. Kühlrate betrug hierbei 0.5 °C/min, wobei alle 0.5 °C
ein Datenpunkt aufgenommen wurde. Vor der eigentlichen Messung wurde die
Probelösung zweimal schnell von 5 °C auf 80 °C erhitzt und wieder auf 5 °C
abgekühlt. Die Heiz- bzw. Kühlrate hierbei lag bei 10 °C/min. Mit dieser „Rampe“
wurde die DNA-Struktur zunächst in Einzelstränge auseinander geschmolzen, damit
sie bei der folgenden Abkühlung eine wohldefinierte Struktur ausbilden konnte. Die
Absorption der Probelösung wurde bei einer Wellenlänge von 260 nm verfolgt. Von
der resultierenden sigmoiden Kurve kann das Maximum der 1. Ableitung zur
Bestimmung des Schmelzpunktes berechnet und die einzelnen Werte gemittelt
109
Resultate und Diskussion
werden. Der so erhaltene Mittelwert wird als Tm-Wert des Duplexes angegeben. Der
Fehler bei dieser Methode beträgt ±1 °C. Eine weitere Möglichkeit den Tm-Wert zu
bestimmen, ist die van’t Hoff’sche Kurvenanalyse. Sie lieferte mit einem Fehler von
±0.5 °C die genaueren Ergebnisse und wurde für die hier angegebenen Werte
verwendet. Zusätzlich dazu lassen sich mittels dieser Methode thermodynamische
Daten (ΔH und ΔS) der Oligonucleotid-Stränge bestimmen.
In Tabelle 14 und Tabelle 15, S. 111 sind die ermittelten Werte für die NarI-Sequenz
aufgelistet.
Oligonucleotid
Tm [°C]
56 (unmod.)
58.2/65
ΔH [kcal/mol]
ΔS [cal/mol/K]
-79.1
-267.7
[125]
184 (Anil)
50.3
-88.5
-303.0
185 (4-ABP)
40.4
-72.9
-254.8
keine Angabe
keine Angabe
IQ
58
[125]
Tab. 14 Tm-Werte und thermodynamische Daten von 56 und den an G1-modifizierten NarIOligonucleotiden 184, 185 mit 183 als Gegenstrang
Die
dargestellten
Tm-Werte
wurden
5'-d(CTCGGCGCCATC),
sowie
5'-d(CTCG*GCGCCATC)
mit
die
dem
für
den
unmodifizierten
modifizierten
Stränge
komplementären
Strang
184,
Strang
56
185
183
5'-d(GATGGCGCCGAG) gemessen.
Es ist ein deutlicher Einfluss der beiden Arylamin-Modifikationen auf die thermische
Stabilität zu erkennen. So liegt der Wert für das C8-Anilin-modifizierte Oligonucleotid
184 mit 50 °C bereits 8 °C tiefer als der für das unmodifizierte Oligonucleotid 56.
Einen noch stärkeren Effekt lässt sich bei dem 4-Aminobiphenyl-modifizierten
Oligonucleotid 185 beobachten. Hier reicht eine einzelne Modifikation in dem
vorliegenden 12mer aus, um den Tm-Wert um 18 °C auf 40 °C zu senken. Der Grund
für diesen signifikanten Unterschied muss das polycyclische aromatische System des
4-Aminobiphenyl-modifizierten Oligonucleotids 185 zu sein, welches eine merkliche
Verkrümmung des DNA-Duplexes zur Folge haben könnte. Dieser Einfluss scheint
jedoch nicht in dem Maße für polycyclische, heterocyclische Amine zu gelten. Bereits
110
Resultate und Diskussion
2007 publizierten Rizzo et al. für die verwendete Sequenz den Einbau des C8-IQmodifizierten 2‘-Desoxyguanosin.[125] In Tabelle 14, S. 109 ist vergleichend der von
gemessene Wert mit aufgenommen. Dieser liegt mit 58 °C höher, als die hier
vermessenen modifizierten Oligonucleotide 184, 185. Im Vergleich zu dem hier
vermessenen unmodifizierten Strang 56 scheint also kein Effekt beobachtet werden
zu können. Bei den von Rizzo durchgeführten Messungen betrug dieser Tm-Wert
allerdings 65 °C, so dass also auch dort eine Erniedrigung von 7 °C vorliegt, die dem
Einfluss der Anilin-Modifikation entsprechen würde. Der Unterschied in den
gemessenen Tm-Werten für den unmodifizierten Strang 56 liegt an der Verwendung
eineinhalbfach höherer Salzkonzentrationen von Rizzo et al., welche zu einer
zusätzlichen Stabilisierung des Duplexes führen.
Um eine eventuelle Abhängigkeit des Tm-Wertes von der Lage der Modifikation
innerhalb einer bestimmten Sequenz zu ermitteln, wurden neben der G1-Position
ebenfalls analoge Messungen mit den in G3-Position modifizierten Oligonucleotiden
186-188 durchgeführt. Die erhaltenen Werte sind in Tabelle 15, wiederum
vergleichend
zu
dem
an
dieser
Stelle
IQ-modifizierten
Oligonucleotid,
zusammengefasst.
Oligonucleotid
Tm [°C]
56 (unmod.)
58.2/65
[125]
ΔH [kcal/mol]
ΔS [cal/mol/K]
-79.1
-267.7
186 (Anil)
50.3
-47.5
-122.4
187 (4-ABP)
39.2
-47.9
-182.5
188 (4-Anis)
51.4
-65.5
-169.9
IQ
61[125]
---
---
Tab. 15 Tm-Werte und thermodynamische Daten von 56 und den an G3-modifizierten NarIOligonucleotiden 186-188 mit 183 als Gegenstrang
Auch aus diesen gemessenen Werten ist der unterschiedliche Einfluss der monobzw. polycyclischen aromatischen Modifikation auf die thermische Stabilität zu
erkennen.
In
diesem
Fall
haben
die
monocyclischen
Modifikationen
der
Oligonucleotide 186 (Anilin) und 188 (4-Anisidin) eine Erniedrigung des Tm-Wertes
111
Resultate und Diskussion
um 7-8 °C auf 50.3 bzw. 51.4 °C zur Folge. Einen erneut stärkeren Einfluss weist die
polycyclische Modifikation 4-Aminobiphenyl im Oligonucleotid 187 auf. Hier ist, wie
schon bei der analogen G1-Modifikation 185, eine starke Senkung auf 39 °C zu
beobachten.
Insgesamt lässt sich allerdings keine Abhängigkeit des Tm-Wertes durch die Position
(G1 oder G3) einer Arylamin-Modifikation feststellen. Anders ist die Beobachtung von
Rizzo für das an G3 IQ-modifizierte Oligonucleotid. Hier ist, anders als an der G1Position, nur eine halb so große Senkung des Tm-Wertes (-4 °C) zu beobachten, was
auf eine Abhängigkeit in der Lage einer solchen Modifikation innerhalb eines
Oligonucleotidstranges hindeutet.[125]
Um weitere Informationen über den Einfluss der Arylamin-Modifikationen zu erhalten,
wurden analoge Messungen auch für die selbstkomplementäre Sequenz 57
5'-d(GTAGAATTCTAC) und den an der G2-Position modifizierten Strängen 189-195
und 198-201 5'-d(GTAG*AATTCTAC) gemacht. Die Ergebnisse dieser Messungen
sind in Tabelle 16 dargestellt.
Oligonucleotid
Tm [°C]
ΔH [kcal/mol]
ΔS [cal/mol/K]
57 (unmod.)
42.1
-74.4
-269.5
189 (Anil)
29.5
-88.9
-323.1
190 (4-Anis)
25.5
-90.7
-276.1
191 (4-Tol)
23.2
-50.2
-142.0
192 (4-Cyano)
23.7
-70.5
-212.4
193 (3,5-DMA)
24.0
-80.7
-243.4
194 (4-ABP)
23.9
-87.5
-267.5
195 (2-AF)
23.3
-56.5
-164
198 (N2-Hydr. Anil)
---
---
---
199 (N2-Hydr. 4-ABP)
---
---
---
200 (N2-Azo Anil)
---
---
---
201 (N2-Azo 4-ABP)
---
---
---
Tab. 16 Tm-Werte und thermodynamische Daten von 57 und den an G2-modifizierten
Oligonucleotiden 189-195 und 198-201
112
Resultate und Diskussion
Wie schon erwartet, sind auch hier die Tm-Werte für die modifizierten Oligonucleotide
niedriger als für den unmodifizierten Referenzstrang 57, der einen Tm-Wert von 42.1
°C aufweist. Dabei lässt sich generell erkennen, dass eine zweite Modifikation
nahezu eine Verdopplung des Effektes bewirkt, wie er bei den Strängen mit einer
monocyclischen Modifikation zu beobachten war. Der geringste Einfluss ist dabei für
das C8-Anilin-modifizierte Oligonucleotid 189 zu erkennen. Hier konnte eine
Senkung, verursacht durch die beiden Modifikationen, des Tm-Wertes um 13 °C auf
29.5
°C
beobachtet
werden.
Für
alle
weiteren
C8-Arylamin-modifizierten
Oligonucleotide 190-195 ist diese Senkung in stärkerem Maße zu beobachten. Die
hierfür gemessenen Tm-Werte liegen im Bereich von 23.2 - 25.5 °C und lassen in
diesem Fall keinen Unterschied im Einfluss poly- bzw. monocyclischer Modifikationen
erkennen.
Einen großen Unterschied machen die N2-modifizierten Oligonucleotide 198-201. In
der vorliegenden selbstkomplementären Sequenz konnte in keinem Fall eine
Paarung des DNA-Stranges beobachtet werden, was auf eine deutlich größere
Destabilisierung dieser Modifikationen gegenüber der analogen Modifikation an der
C8-Position hindeutet. Dabei scheint die Art der Modifikation (N2-Hydrazinoaryl oder
N2-Azoaryl) keine Rolle zu spielen. Ebenso lässt sich zunächst keine Aussage über
einen möglichen unterschiedlichen Einfluss poly- bzw. monocyclischer Modifikationen
machen.
Neben den Modifikationen an der G2-Position sollte exemplarisch eine poly- bzw.
monocyclische Modifikation an der G1-Position eingeführt werden. Die Ergebnisse
der Tm-Wert-Messungen sind in Tabelle 17 zusammengefasst.
Oligonucleotid
Tm [°C]
ΔH [kcal/mol]
ΔS [cal/mol/K]
57 (unmod.)
42.1
-74.4
-269.5
196 (Anil)
35.0
-81.2
-237.1
197 (4-ABP)
30.9
-88.1
-263.1
Tab. 17 Tm-Werte und thermodynamische Daten von 57 und den an G1-modifizierten
Oligonucleotiden 196-197
113
Resultate und Diskussion
Auch bei diesen Messungen ist augenscheinlich eine Senkung des Tm-Wertes zu
erkennen. Diese ist jedoch im Vergleich zu den Modifikationen in der G2-Position
deutlich geringer, was auf die ohnehin schwächere Basenpaarung an den Enden des
DNA-Doppelstranges
zurückzuführen
ist.
Für
das
C8-Anilin-modifizierte
Oligonucleotid 196 liegt der gemessene Tm-Wert mit 35 °C lediglich 7.1 °C niedriger
als für den unmodifizierten Strang 57. Ein Unterschied im Einfluss auf die thermische
Stabilität ist hier für die polycyclische Modifikation zu erkennen. So erfolgt eine
deutliche größere Destabilisierung durch die C8-4-Aminobiphenyl-Modifikation auf
30.9 °C. Diese Beobachtung stimmt also mit den für die NarI-Sequenz erhaltenen
Ergebnissen überein.
Um diese Ergebnisse weiter zu bestätigen und den Einfluss der N2-Modifikation auf
die thermische Stabilität zu untersuchen, wurden diese Modifikationen ebenfalls in
ein nicht selbstkomplementäres 30mer-Oligonucleotid eingebaut. Die Ergebnisse der
Tm-Wert-Messungen sind in Tabelle 18 dargestellt.
Oligonucleotid
Tm [°C]
ΔH [kcal/mol]
ΔS [cal/mol/K]
58 (unmod.)
62.3
-67.5
-232.9
203 (Anil)
62.2
-131.7
-361.1
204 (4-Anis)
62.3
-120.6
-389.3
205 (4-Tol)
62.6
-72.7
-246.2
206 (3,5-DMA)
59.0
-89.4
-238.5
207 (4-ABP)
58.7
-72.3
-299.6
208 (2-AF)
59.2
-55.3
-197.7
209 (N2-Hydr. Anil)
60.8
-67.5
-173
210 (N2-Hydr. 4-ABP)
59.8
-53.1
-188.1
211 (N2-Azo Anil)
60.5
-71.5
-214
212 (N2-Azo 4-ABP)
59.2
-62.9
-218.2
Tab. 18 Tm-Werte und thermodynamische Daten von 58 und den modifizierten
Oligonucleotiden 203-212 mit 202 als Gegenstrang
Aus den Werten lässt sich klar der Unterschied in dem Einfluss der verschiedenen
Modifikationen auf die thermische Stabilität erkennen. So liegen die Tm-Werte der
114
Resultate und Diskussion
monocyclischen
C8-Modifikationen
203-205
exakt
in
dem
Bereich
des
unmodifizierten Stranges 58, welcher einen Tm-Wert von 62.3 °C aufweist. Ein
Einfluss ist lediglich für die Modifikationen mit den starken Carcinogenen, dem 3,5Dimethylanilin und den polycyclischen Arylaminen, erkennbar. Diese Modifikation
führen wie erwartet zu einer Senkung des Tm-Wertes, in diesen Fällen um ca. 3 °C
auf 58.7 - 59.2 °C.
Für beide N2-Anilin-Modifikationen kann eine Reduktion des Tm-Wertes um 2 °C auf
60.5 bzw. 60.8 °C beobachtet werden. Es ist zu erkennen, dass die N2Modifikationen in diesen Fällen einen höheren Effekt haben, als die entsprechende
C8-Modifikation (hier war keine Änderung des Tm-Wertes zu erkennen). Dabei
scheint es keine Rolle zu spielen, ob eine N2-Hydrazinoaryl- oder N2-AzoarylModifikation vorliegt.
Auch für die N2-Modifikation lässt sich beobachten, dass die polycyclische
Modifikation, in diesem Fall 4-Aminobiphenyl, einen höheren Einfluss und damit ein
stärkeres Absenken des Tm-Wertes im Vergleich zur monocyclischen Modifikation,
hier Anilin, ausübt. So ist für beide N2-4-Aminobiphenyl-modifizierten Oligonucleotide
210 und 212 eine Senkung des Tm-Wertes um ca. 3.5 °C zu beobachten. Auch hier
ist kein signifikanter Unterschied zwischen der N2-Hydrazino- oder N2-AzoModifikation zu erkennen.
Alle durchgeführten Messungen geben erste Hinweise darauf, dass der Einfluss auf
die thermische Stabilität durch polycyclische Arylamin-Modifikationen höher ist, als
durch monocyclische Modifikationen. Auch scheint der Einfluss abhängig von der Art
der Modifikation zu sein, so haben die N2-Modifikationen einen höheren Einfluss als
die korrespondierenden C8-Modifikationen.
Um Aussagen über den Einfluss der Modifikationen auf die Konformation des DNADuplexes machen zu können, wurden Untersuchungen mittels circularer Dichroismus
durchgeführt. Die Ergebnisse sollen im Folgenden gezeigt und diskutiert werden.
115
Resultate und Diskussion
4.6
Messung des circularen Dichroismus
Links und rechts zirkular-polarisiertes Licht wird beim Durchtritt durch ein optisch
aktives Medium unterschiedlich stark absorbiert - dieser Effekt wird als Zirkularer
Dichroismus bezeichnet (CD). Beim CD-Experiment bestimmt man also nicht nur die
spezifische Drehung, sondern man misst auch die Intensitätsunterschiede von linksund rechts-linear polarisiertem Licht.
Zum CD-Effekt kommt es durch Wechselwirkungen der helikalen Struktur des
zirkular-polarisierten Lichtes mit den Gruppen um ein asymmetrisches C-Atom. Ein
Maximum im CD-Spektrum ist für das eine Enantiomer positiv, für das andere
negativ. Durch die CD-Spektroskopie ist somit eine Bestimmung der absoluten
Konfiguration möglich. Außerdem gehört sie zu den wichtigsten Methoden zur
Konformationsanalyse
von
Peptiden
und
Oligonucleotiden.
In
Oligonucleotiddoppelsträngen sind die Nucleobasen als Chromophore konformativ
fixiert, während in Einzelsträngen eine statistische Verteilung der Basenorientierung
vorliegt. Dadurch entsteht eine chirale Doppelhelix. Diese bewirkt im DNADoppelstrang eine Vorzugsrichtung der Nucleobasen gegenüber dem Rückgrat einen
Cotton-Effekt.[126] Abb. 104 zeigt die CD-Spektren der verschiedenen DNAKonformationen.
Abb. 104 CD-Spektren der verschiedenen DNA-Konformationen
116
Resultate und Diskussion
Diese können anhand der charakteristischen Lage der Maxima und Minima
zugeordnet werden. Dabei handelt es sich bei der B-DNA um die natürlich
vorkommende DNA-Konformation, während
die
A-DNA-Konformation
nur
in
dehydratisierter DNA und die Z-DNA-Konformation nur in stark salzhaltigen
Lösungen und Sequenzen mit alternierenden Pyrimidin- und Purinbasen vorliegen.
Die CD-Messungen wurden mit der gleichen Lösung durchgeführt wie die Tm-WertBestimmung. Die Absorption wurde dabei in einem Bereich von 220-350 nm bei einer
Temperatur von 10 °C gemessen. Mit Hilfe dieser Spektren kann analysiert werden,
welche Konformation der DNA bei allen modifizierten Oligonucleotiden im Vergleich
zu dem unmodifizierten Doppelstrang vorliegt.
Die gemessenen CD-Spektren der Oligonucleotide der NarI-Sequenz 56 und 184188 mit 183 als Gegenstrang sind in Abb. 105 dargestellt.
unmod. 56
Anil G1 184
4-ABP G1 185
Anil G3 186
4-ABP G3 187
4-Anis G3 188
molare Elliptizität
4
2
0
-2
220
240
260
280
300
320
340
Wellenlänge [nm]
Abb. 105 CD-Spektren der NarI-Sequenz 56 und 184-188 mit 183 als Gegenstrang
Die CD-Spektren der modifizierten Sequenzen 184-188 zeigen, wie auch das
unmodifizierte Oligonucleotid 56, im Duplex das typische CD-Spektrum einer B-DNA.
Charakteristisch für diese Konformation ist dabei das Maximum bei einer
Wellenlänge von ca. 265 nm sowie das Minimum bei einer Wellenlänge von 250 nm.
Unterschiede zwischen den verschiedenen Modifikationen, sowohl was die ArylaminModifikation als auch die Position betrifft, sind nicht erkennbar. Die Untersuchungen
117
Resultate und Diskussion
(exemplarisch
für
das
C8-Anilin,
das
C8-4-Aminobiphenyl
und
das
C8-2-
Aminofluoren-modifizierte Oligonucleotid) für die an der G2-Position modifizierten
selbstkomplementären Oligonucleotide sind im Folgenden dargestellt.
6
unmod. 57
2-AF 195
4-ABP 194
Anil 189
molare Elliptizität
4
2
0
-2
-4
220
240
260
280
300
320
340
Wellenlänge [nm]
Abb. 106 CD-Spektren der selbstkomplementären Sequenz 57 und der modifizierten
Oligonucleotide 189, 194 und 195
Auch diese CD-Spektren der modifizierten und des unmodifizierten Oligonucleotids
zeigen das eindeutige Vorhandensein einer B-DNA-Konformation. Die Verschiebung
der lokalen Maxima und Minima für die polycyclisch-modifizierten Oligonucleotide
194 und 195 zu höheren Wellenlängen (bathochromer Effekt) lässt sich durch die
Vergrößerung des π-Systems und der damit verbundenen stärkeren Delokalisation
erklären. Analoge Beobachtungen können auch bei den CD-Spektren für die an G1Position modifizierten Oligonucleotide der selbstkomplementären Sequenz 57
gemacht werden. Die gemessenen Spektren sind in Abb. 107, S. 119 dargestellt.
118
Resultate und Diskussion
8
unmod. 57
Anil 196
4-ABP 197
molare Elliptizität
6
4
2
0
-2
220
240
260
280
300
320
340
Wellenlänge [nm]
Abb. 107 CD-Spektren der selbstkomplementären Sequenz 57 und der modifizierten
Oligonucleotide 196, 197
Abschließend sollten diese konformativen Untersuchungen ebenfalls für das
synthetisierte 30mer 58 und die entsprechend modifizierten Oligonucleotide 203-212
durchgeführt werden. Abb. 108, S. 120 zeigt die erhaltenen CD-Spektren für die C8modifizierten Oligonucleotide 203-208. In Abb. 109, S. 120 sind die Ergebnisse der
CD-Spektren der N2-modifizierten Oligonucleotide 209-212 zusammengefasst. Auch
diese CD-Spektren des unmodifizierten und der modifizierten Oligonucleotide zeigen
das Vorliegen einer B-DNA-Konformation. Auch in diesen Fällen ist kein Unterschied
in der Lage der Maxima bzw. Minima zwischen den Spektren des unmodifizierten
und der modifizierten Dublices erkennbar.
119
Resultate und Diskussion
unmod. 58
Anil 203
4-Anis 204
4-Tol 205
3,5-DMA 206
4-ABP 207
2-AF 208
10
molare Elliptizität
5
0
-5
-10
220
240
260
280
300
320
340
Wellenlänge [nm]
Abb. 108 CD-Spektren der 30mer-Sequenz 58 und der C8-modifizierten
Oligonucleotide 203-208 mit 202 als Gegenstrang
unmod. 58
2
N Hydr. Anil 209
2
N Hydr. 4-ABP 210
2
N Azo Anil 211
2
N Azo 4-ABP 212
molare Elliptizität
5
0
-5
220
240
260
280
300
320
340
Wellenlänge [nm]
Abb. 109 CD-Spektren der 30mer-Sequenz 58 und der N2-modifizierten
Oligonucleotide 209-212 mit 202 als Gegenstrang
Zusammenfassend kann aus den aufgenommenen CD-Spektren geschlossen
werden, dass die hier angewandte CD-Spektroskopie keinen Hinweis auf strukturelle
120
Resultate und Diskussion
Veränderungen der DNA durch Modifikation eines 2‘-Desoxyguanosin liefert. So kann
kein konformativer Einfluss einer C8- oder einer N2-Modifikation erkannt werden. Die
Unterschiede
in
Veränderungen
der
oder
Carcinogenität
auf
die
sind
demnach
unterschiedliche
auf
lokale
Interaktion
mit
strukturelle
Enzymen
zurückzuführen.
Um diese Vermutung zu stützen, sollten erste Informationen über die Interaktion mit
Enzymen, am Beispiel des Restriktionsenzyms EcoRI sowie verschiedener
Polymerasen, durch verschiedene Assays erhalten werden. Abschließend sollten
erste Experimente zur Kristallisation und damit zur Strukturuntersuchung solcher
modifizierten Oligonucleotide erfolgen. Die durchgeführten Experimente und die
daraus resultierenden Ergebnisse sollen im Folgenden aufgezeigt und diskutiert
werden.
4.7
Restriktionsabbau mittels EcoRI
Um den Einfluss der Modifikation auf die Restriktion durch das EcoRI-Enzym
untersuchen zu können, wurde die von Seela et al. beschriebene Sequenz 57
verwendet.[127] Diese selbstkomplementäre Sequenz beinhaltet die Erkennungssequenz für EcoRI und sollte somit mittels diesem durch Restriktion zu den
entsprechenden Tetra- bzw. Octameren abgebaut werden können (s. Abb. 110).
5'-G T A G A A T T C T A C-3'
3'-C A T C T T A A G A T G-5'
EcoRI
5'-G T A G-3'
5'-A A T T C T A C-3'
3'-C A T C T T A A-5'
3'-G A T G-5'
Rt
5'-GTAG-3'
3'-CATCTTAA-5'
Abb. 110 Restriktionsabbau des Oligonucleotids 57 mittels EcoRI
Zunächst sollten die experimentellen Bedingungen für diesen Test am Beispiel des
unmodifizierten Oligonucleotids 57 etabliert werden. Dabei sollte die Temperatur
20 °C betragen, um auch diesen Test mit den modifizierten Oligonucleotiden 189-197
121
Resultate und Diskussion
durchführen zu können. Da diese teilweise einen Tm-Wert von 23 °C besitzen war es
wichtig eine geringere Temperatur während des Restiktionsassays einzuhalten, um
das Vorliegen der DNA-Doppelstränge zu gewährleisten. Optimiert werden sollten
dabei das verwendete Puffersystem, sowie die für den Abbau benötigte Menge
(Units) des EcoRI-Enzym. Um festzustellen, ob eine Restriktion unter den gewählten
Bedingungen erfolgt, wurden zunächst lediglich qualitative Versuche durchgeführt.
Tab. 19 fasst die erhaltenen Ergebnisse zusammen.
Puffer (pH 7.5)
Units EcoRI
Restriktion
Tris/HCl
100
nein
Tris/HCl
270
nein
DTE
100
nein
DTE
270
nein
DTT
100
nein
DTT
270
ja
Tab. 19 Zusammenfassung der Reaktionsoptimierung des Restriktionsassay
am unmodifizierten Oligonucleotid 57 bei 20 °C
Zunächst wurden die von Seela für einen solchen Abbau beschriebenen
Bedingungen angewendet.[127] Hierbei konnte auch durch die Verwendung von 270
Units EcoRI Enzym keine Restriktion erreicht werden.[128] Ursache hierfür könnte die
Temperatur von 20 °C sein, da Seela seine Experimente bei einer Temperatur von
37 °C durchgeführt hat. Dieses könnte eine Verringerung der Enzymaktivität, bis hin
zur vollkommenen Inaktivität zur Folge haben. Da die Enzymaktivität ebenfalls durch
die Verwendung anderer Puffersysteme beeinflusst werden kann, wurden ebenfalls
DTE- und DTT-Puffersysteme verwendet.[129,130] Auch bei der Verwendung des DTEPuffers konnte weder unter der Zugabe von 100 bzw. 270 Units des EcoRI-Enzyms
eine Restriktion beobachtet werden. Erst durch die Verwendung eines DTT-Puffers
und der Zugabe von 270 Units Enzym gelang der gewünschte Abbau des
Oligonucleotids 57.
Für den Abbau wurden zunächst je 0.4 OD des Oligonucleotids in 100 μL eines DTTPuffers (pH 7.5) gelöst und für 2 Minuten auf 70 °C erhitzt. Nach Abkühlen auf 20 °C
122
Resultate und Diskussion
folgte die Inkubation mit 270 Units EcoRI. Nach gewählten Reaktionsdauern wurden
Aliquote entnommen und mittels der HPLC vermessen. Abb. 111 zeigt die erhaltenen
Chromatogramme zu verschiedenen Zeitpunkten bei dem Abbau des Oligonucleotids
57.
t=0h
t=1h
t=2h
t=3h
t=5h
0,10
0,08
0,06
0,04
0,02
0,00
-0,02
10
20
t [min]
Abb. 111 Restriktionsabbau des unmodifizierten Oligonucleotids 57
Aus den dargestellten Chromatogrammen ist deutlich die Abnahme des 12merPeaks zu erkennen, welcher bei andauernder Inkubation mit dem Enzym immer mehr
abnimmt, während im Gegensatz dazu die Fläche des 4-mers und des 8-mers größer
werden. Mittels der erhaltenen Chromatogramme ist es möglich, die Halbwertszeit für
den Restriktionsabbau des Oligonucleotids 57 zu berechnen.
Mittels der anhängenden Formeln konnte die Menge an abgebautem Oligonucleotid
berechnet und anschließend graphisch die Halbwertszeit ermittelt werden(s. Abb.
112, S. 124):[131]
μM gespaltenes
[Fläche d(GTAG)][ε260[GTAGAATTCTAC]][μM d(GTAGAATTCTAC)orig.]
=
Oligonucleotid
[(Gesamtfläche) * [ε260[d(GTAG)]]]
123
Resultate und Diskussion
μM Ausgangsmenge Oligonucleotid - μM gespaltenes Oligonucleotid
X=
μM Ausgangsmenge Oligonucleotid
2.5
2
y = 2.4572e
-0.2825x
1.5
ln [x]
1
0.5
0
0
1
2
3
4
5
6
t [h]
Abb. 112 Graph zur Berechnung der Halbwertszeit τ ½ des Oligonucleotids 57
Da es sich hierbei um eine Reaktion erster Ordnung handelt, ist k die negative
Hochzahl und es folgt daraus:
τ ½ = ln 2 / k
= 2.45 h
Somit erhält man eine Halbwertszeit von 2.45 h.
Analoge Versuche wurden für die an der G2-Position modifizierten Oligonucleotide
189-195 durchgeführt. Diese direkt an der Schnittstelle modifizierten Oligonucleotide
werden im Gegensatz zu dem unmodifizierten Oligonucleotid auch nach einer
Inkubationszeit von 76 Stunden nicht gespalten. Abb. 113, S. 125 zeigt exemplarisch
die Chromatogramme des C8-Anilin modifizierten Oligonucleotids 189.
124
Resultate und Diskussion
0,25
t=0h
t=1h
t=5h
t=24h
t=76h
0,20
0,15
0,10
0,05
0,00
-0,05
10
20
t [min]
Abb. 113 Restriktionsabbau des G2-C8-Anilin modifizierten Oligonucleotids 189
Hier wird ein erster immenser Einfluss einer C8-Arylamin modifizierten 2‘Desoxyguanosinbase
deutlich.
Durch
diese
Modifikation
scheint
es
dem
Restriktionsenzym EcoRI nicht mehr möglich zu sein an den OligonucleotidDoppelstrang zu binden und die enzymatische Spaltung durchzuführen. Diese
Beobachtung ist dabei unabhängig von der aromatischen Modifikation.
Neben der Modifikation der Guanosinbase an der Schnittstelle des EcoRI-Enzyms
sollte untersucht werden, ob auch eine C8-Arylamin-Modifikation außerhalb dieser
Schnittstelle einen Einfluss auf die Aktivität des Enzyms hat. Dazu wurden
exemplarisch die an G1-modifizierten Oligonucleotide 196 (C8-Anilin-modifiziert) und
197 (C8-4-Aminobiphenyl-modifiziert) untersucht. Bei diesen analog durchgeführten
Experimenten konnte auch für diese modifizierten Oligonucleotide eine Spaltung
beobachtet werden. Die Chromatogramme des Verdaus des Oligonucleotid 197 sind
exemplarisch in Abb. 114, S. 126 dargestellt.
125
Resultate und Diskussion
0h
1h
2h
4h
8h
0,25
0,20
0,15
0,10
0,05
0,00
-0,05
10
20
t [min]
Abb. 114 Restriktionsabbau des G1-C8-4-Aminobiphenyl modifizierten Oligonucleotids 197
Aus diesen Chromatogrammen ist der Abbau des Oligonucleotids 197 klar zu
erkennen. Die Abnahme des durch das 12mer hervorgerufenen Peaks führt in
diesem Fall nur zu Entstehung eines weiteren Peaks (nach kompletten Verdau ist nur
dieser zu erkennen). Dieser wird nicht nur durch das entstehende Octamer, sondern
auch durch das Tetramer welches die Modifikation beinhaltet, verursacht. Analoge
Beobachtungen konnten auch bei dem Abbau des Oligonucleotids 196 gemacht
werden.
In beiden Fällen war eine Berechnung der Halbwertszeit möglich. Tabelle 20 fasst die
Ergebnisse im Vergleich zum unmodifizierten Oligonucleotid 57 zusammen.
Oligonucleotid
t1/2 [h]
57 (unmod.)
2.5
196 (Anil)
6.5
197 (4-ABP)
3.4
Tab. 20 Zusammenfassung der berechneten Halbwertszeiten
des EcoRI-Restriktionsverdaus
126
Resultate und Diskussion
Aus den erhaltenen Werten ist deutlich der Einfluss der Modifikationen auf die
Enzymaktivität zu erkennen. Auch außerhalb der Erkennungssequenz des EcoRIEnzyms ist eine Verminderung der Enzymaktivität zu beobachten. So beträgt die
Halbwertszeit für das C8-4-Aminobiphenyl-modifizierte Oligonucleotid 197 mit 3.4 h
nahezu das 1.5-fache wie für das unmodifizierte Oligonucleotid 57. Deutlicher ist der
hemmende Einfluss für die monocyclische Modifikation des Oligonucleotids 196. Für
dieses C8-Anilin-modifzierte Oligonucleotid ist mehr als eine Verdopplung der
Halbwertszeit auf 6.5 Stunden zu beobachten. Somit scheint der Effekt einer
Grenzcarcinogen-modifizierten Guanosinnucleobase größer zu sein, als das einer in
C8-Position mit einem starken Carcinogen modifizierte Guanosinbase.
Dieses unerwartete Ergebnis lässt sich bislang nicht erklären, gibt jedoch einen
ersten Hinweis darauf, dass der Unterschied in der Carcinogenität mono- und
polycyclischer aromatischer Amine durch unterschiedliche Interaktionen mit Enzymen
verursacht werden könnte.
Um einen weiteren Einblick und eine mögliche Bestätigung dieser Überlegung zu
erhalten, wurden in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof. Andreas Marx,
Universität Konstanz, erste Primer-Verlängerungs-Experimente durchgeführt. Die
ersten Ergebnisse hierzu sollen im Folgenden aufgezeigt werden.
4.8
Primer-Verlängerungs-Untersuchungen
Mit Primer-Verlängerungs-Untersuchungen sollte der Einfluss von C8-ArylaminModifikationen am 2’-Desoxyguanosin in Oligonucleotiden auf die Selektivität
verschiedener DNA-Polymerasen untersucht werden.
DNA-Polymerasen lassen sich nach Strukturhomologien in mindestens sechs
Familien einteilen, darunter Familie B (z.B. Pfu), Familie X (z.B. Pol β) und Familie Y
(z.B. Dpo4). Die DNA-Polymerase aus Pyrococcus furiosus (Pfu) arbeitet mit einer
extrem hohen Genauigkeit. Da sie zusätzlich noch thermostabil ist, wird sie häufig für
die PCR verwendet.[132]
127
Resultate und Diskussion
Pol β ist eine Polymerase, die durch Basen-Excisions-Reparatur entstandene
„Löcher“ in der DNA wieder auffüllt. In vitro macht Pol β jedoch vergleichsweise sehr
viele Deletionen und Einbaufehler (ein Fehler pro103 bp).[133] Es wird weiter
angenommen, dass Pol β in der Neurogenese eine entscheidende Rolle spielt und
auch bei der Meiose beteiligt ist.[134]
Dpo4 (Y-Familie) aus Sulfolobus solfataricus wird häufig als strukturelles und
funktionelles Modell für eine DNA-Polymerase der Y-Familie verwendet. Sie ist
ebenfalls eine thermostabile Polymerase, welche eine Fehlerrate von 8 × 10–3 bis 3 ×
10–4 besitzt.[135]
Die in dieser Arbeit synthetisierten, modifizierten Oligonucleotide (58 und 203-208)
sollten nun mit den DNA-Polymerasen aus den drei verschiedenen Familien (Pfu
exo-, Polβ, Dpo4) untersucht werden.
Es wurde untersucht, welche Auswirkungen der Einbau einer C8-ArylaminModifikation in den Templatstrang auf die Genauigkeit beim komplementären
Nucleotideinbau bzw. beim Einbau des darauffolgenden Nucleotids hat.
Für
die
Versuche
zur
Einbaugenauigkeit
gegenüber
dem
C8-modifizierten
Desoxyguanosin wurden „standing-start“-Reaktionen durchgeführt. Das heißt, die
DNA-Polymerase ist noch nicht in Bewegung, wenn sie an die zu untersuchende
Stelle kommt. Sie muss dort zuerst an die DNA binden und dann mit der Synthese
beginnen.
Dafür
wurde
ein
Primer
verwendet,
der
direkt
vor
dem
Desoxyguanosinanalogon endet.
Um ein Nucleotid verlängert ist der Primer für die Einbauversuche des
darauffolgenden Nucleotids. Diese Experimente werden im weiteren Verlauf der
Arbeit als „standing-start +1“-Versuche bezeichnet. Hierbei sollte das Nucleotid des
verwendeten Primers, welches sich gegenüber der Modifikation befindet, dem bei
den „standing-start“-Reaktionen bevorzugt eingebauten entsprechen.
Die
Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese-Bilder
(PAGE)
wurden
folgendermaßen
beschriftet:
Die Abkürzungen über jeder Bande geben die Art der C8-Modifikation an.
Die Buchstaben unter jeder Bande zeigen, mit welchem dNTP das Reaktionsgemisch
versetzt wurde: C: dCTP, A: dATP, G: dGTP, T: dTTP, N: alle dNTP
128
Resultate und Diskussion
Zunächst
wurden
die
„standing-start“-Reaktionen
exemplarisch
mit
dem
4-Aminobiphenyl-modifizierten Oligonucleotid 207 und dem 4-Anisidin-modifizierten
Oligonucleotid 204 im Vergleich zum unmodifizierten Referenzstrang 58 mit den
verschiedenen Polymerasen durchgeführt. Zu der Lösung mit dem Reaktionspuffer,
Primer und dem jeweiligen Templat wurden die DNA-Polymerase und das
entsprechende dNTP gegeben. Abb. 115 zeigt die Polyacrylamid-Gele.
Abb. 115 Polyacrylamid-Gele der ersten „standing-start“-Reaktionen
Bei den Reaktionen des unmodifizierten Templat 58 ist für alle drei verwendeten
Enzyme der kanonische Einbau von dCTP zu erkennen. Neben diesem sind lediglich
für die Pfu DNA-Polymerase geringe Fehleinbauten aller drei übrigen Nucleotide zu
129
Resultate und Diskussion
sehen. Bei der Zugabe aller vier dNTPs ist für das Templat 58 jeweils unabhängig
vom verwendeten Enzym eine vollständige Elongation des Stranges zu beobachten.
Bei den Versuchen der modifizierten Template 207 und 204 mit der Pfu DNAPolymerase ergeben sich erste Unterschiede. So ist bei dem 4-Aminobiphenylmodifizierten Templat 207 neben dem kanonischen Einbau von dCTP ebenfalls,
wenn auch in geringerer Häufigkeit, der Einbau von dATP zu beobachten. Auffällig ist
der Abbruch bei der Zugabe aller dNTPs nach dem Einbau eines Nucleotids. Es
erfolgt hier keine vollständige Elongation zum 30mer. Diese Beobachtung tritt
ebenfalls beim 4-Anisidin-modifizierten Templat 204 auf. Auch hier erfolgt der
Kettenabbruch nach dem Einbau eines Nucleotids. Unterschiedlich, im Vergleich zum
Templat 207, ist jedoch die Häufigkeit eines nicht-kanonischen Einbaus. Das 4Ansidin-Addukt bewirkt einen Fehleinbau von dATP und dTTP. Diese haben jeweils
die gleiche Häufigkeit wie der Einbau des dCTP. Die monocyclische Modifikation hat
also einen größeren Einfluss auf die Genauigkeit der Pfu DNA-Polymerase und führt
zu einer höheren Fehlerrate als die verwendete polycyclische Modifikation im
Templat 207.
Analoge Beobachtungen können auch bei der Verwendung der Dpo4 DNAPolymerase gemacht werden. Auch hier erfolgt keine vollständige Elongation der
Template 204 und 207. Erneut kommt es zu dem bereits für die Pfu DNA-Polymerase
beobachteten Kettenabbruch. Ebenfalls ist die Häufigkeit eines Fehleinbaus bei dem
4-Anisidin-modifizierten
Templat
204
höher
als
bei
dem
entsprechend
4-Aminobiphenyl-modifizierten Templat 207. Insgesamt ist jedoch ein geringerer
Fehleinbau bei der Dpo4 DNA-Polymerase als bei der Pfu DNA-Polymerase zu
erkennen.
In gleicher Häufigkeit wie bei der Dpo4 DNA-Polymerase erfolgt auch der fehlerhafte
Einbau bei der Verwendung der humanen pol β DNA-Polymerase. Auch hier ist der
Anteil des nicht-kanonischen Einbaus von dATP und dTTP bei dem 4-Anisidinmodifizierten Templat 204 größer als beim 4-Aminobiphenyl-modifizierten Templat
207. Einen Unterschied zu den anderen verwendeten Enzymen besteht bei der
Zugabe aller vier dNTPs. Hier ist in beiden Fällen neben einer vollständigen
Elongation auch das Auftreten eines um ein bzw. zwei Nucleotide verkürzten
Stranges zu beobachten. Die Modifikationen könnten also in diesen Fällen zu einer
130
Resultate und Diskussion
ein- bzw. zwei-Basendeletion führen, wie sie für heterocyclische Modifikationen
bereits von Rizzo beschrieben worden sind.[136]
Um genauere Aussagen über die Häufigkeit eines nicht-kanonischen Einbaus
machen zu können, wurden weitere „standing-start“-Reaktionen mit den modifizierten
Oligonucleotiden 204-208 durchgeführt. In diesen Fällen wurde neben der humanen
pol β DNA-Polymerase die Dpo4 DNA-Polymerase verwendet. Abbildung 116 zeigt
die erhaltenen PAGE-Gele.
Abb. 116 PAGE-Gele der durchgeführten „standing-start“-Reaktion mit den Oligonucleotiden 58 und 204-208
unter der Verwendung der humanen pol β und der Dpo4 DNA-Polymerase
Bei diesen durchgeführten Versuchen lassen sich die zuvor erhaltenen Ergebnisse
bestätigen. Bei der humanen pol β DNA-Polymerase erfolgt bei dem unmodifizierten
131
Resultate und Diskussion
Templat 58 einzig der kanonische Einbau von dCTP. Für alle modifizierten Template
204-208 ist eine deutlich geringere Einbaurate zu erkennen. Dabei kommt es bei den
polycyclisch modifizierten Templaten 207 und 208 nur zu einem Einbau von dCTP,
während bei den monocyclischen Templaten 204-206 auch der Einbau von dATP
und, im Falle des 4-Anisidin Adukktes 204, von dTTP zu beobachten ist. Der höhere
Einfluss der monocyclischen Modifikation auf einen nicht-kanonischen Einbau
bestätigt sich auch hier und lässt auf eine Allgemeingültigkeit schließen. Auch scheint
dieser Trend nicht vom Enzym abhängig zu sein. Bei der Verwendung der Dpo4
DNA-Polymerase bestätigen sich wiederum die Unterschiede in der Häufigkeit der
Fehleinbauten. Bei den monocyclischen Modifikationen 204-206 überwiegt erneut
der nicht-kanonische Einbau im Unterschied zu den entsprechend polycyclisch
modifizierten Templaten 207 und 208, wo ein solcher nur mit geringerer Häufigkeit zu
beobachten ist. Allgemein lässt sich erkennen, dass die Dpo4 DNA-Polymerase im
Vergleich zur humanen pol β DNA-Polymerase eine deutlich höhere Häufigkeit von
nicht-kanonischen Einbauten aufweist, was bereits am unmodifizierten Templat 58
deutlich wird. Auch hier kommt es zum Einbau von dATP, dGTP und dTTP.
Um Informationen zu erhalten, welche Effekte solche Modifikationen auf eine weitere
Elongation haben, wurden im Folgenden „standing-start +1“-Versuche durchgeführt.
Hierzu wurde der in den vorigen Versuchen eingesetzte Primer um ein Nucleotid
verlängert. Zum Einen, dem kanonischen Einbau entsprechend, mit dC (F26C) und
zum Anderen, einem nicht-kanonischen Einbau entsprechend, mit dA (F26A).
Anschließend wurden den „standing-start“-Experimenten analoge Reaktionen mit
dem Reaktionspuffer, den beiden Primern, dem jeweiligen Templat und der DNAPolymerase
sowie
dem
entsprechenden
dNTP
durchgeführt.
Für
diese
Untersuchungen wurden neben der humanen pol β DNA-Polymerase die Dpo4 DNAPolymerase verwendet.
In Abb. 117, S. 133 sind die PAGE-Gele der „standing-start +1“-Versuche unter
Verwendung der humanen pol β DNA-Polymerase dargestellt.
132
Resultate und Diskussion
Abb. 117 „standing-start +1“-Versuche der Template 58 und 203-208 unter Verwendung
der humanen pol β DNA-Polymerase
Bei der Verwendung des F26A-Primers (exemplarisch für einen nicht-kanonischen
Einbau) kann man lediglich bei den polycyclisch modifizierten Templaten 207 und
208 einen weiteren Einbau erkennen. Dieser ist mit dTTP ebenfalls nicht-kanonisch
und führt daher erneut zu einer Mutation, möglicherweise durch das Überspringen (1Basendeletion) des im Templat befindlichen T. Für die monocyclisch modifizierten
Template 203-206, sowie für den unmodifizierten DNA-Strang 58 erfolgt ein
Kettenabbruch. Hier kommt es zu keinem weiteren (fehlerhaften) Einbau. Grund
hierfür könnte eine Erkennung des nicht-kanonische Einbaus an der vorherigen
Position durch die Polymerase sein. Die polycyclische Modifikation könnte also einen
Einfluss auf die Exonuclease-Aktivität der humanen pol β DNA-Polymerase haben.
Bei der Verwendung des F26C-Primers (kanonischer Einbau) hingegen kommt es in
allen Fällen zu einer weiteren Elongation. Es wird dabei jeweils mit dATP ein
korrekter Einbau vorgenommen und kein weiterer Einfluss der Modifikation auf die
Polymerase-Aktivität beobachtet.
133
Resultate und Diskussion
Für die Dpo4 DNA-Polymerase wurden analoge Experimente durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in Abb. 118 zusammengefasst.
Abb. 118 „standing-start +1“-Versuche der Template 58 und 203-208 unter Verwendung
der Dpo4 DNA-Polymerase
Bei der Verwendung des F26A-Primers (exemplarisch für einen nicht-kanonischen
Einbau) kommt es bei der weiteren Elongation durch die Dpo4 DNA-Polymerase zu
einem massiven Fehleinbau. So kann in allen Fällen neben dem kanonischen Einbau
von dATP auch der Einbau von dTTP beobachtet werden. Es kommt weiterhin zu
keinem Kettenabbruch, sondern zum weiteren Einbau von dTTP. Dieses weist auf
eine Ein-Basendeletion hin, welche durch den nicht-kanonischen Einbau des dATP
gegenüber der Modifikation hervorgerufen sein könnte. Auch bei der weiteren
Elongation des F26C-Primers (kanonischen Einbau) durch die Dpo4 DNAPolymerase ist eine solche Basendeletion zu vermuten, da es hier ebenfalls nicht nur
zu dem kanonischen Einbau von dATP kommt. Vielmehr ist hier auch eine weitere
Elongation mit dATP zu erkennen. Die höchste Fehlerrate beim Einbau weist dabei
das unmodifizierte Templat 58 auf, was ein Hinweis auf die hohe Ungenauigkeit der
134
Resultate und Diskussion
verwendeten Dpo4 DNA-Polymerase ist. Die mit der Dpo4 DNA-Polymerase
durchgeführten „standing-start +1“-Versuche lassen keinen Unterschied in dem
Einfluss mono- bzw. polycyclischer Modifikationen erkennen und geben somit keinen
Anhaltspunkt für eine mögliche Erklärung der unterschiedlichen Carcinogenität
solcher Verbindungen.
Allgemein können jedoch aus den durchgeführten Experimenten erste Schlüsse
hinsichtlich der durch die C8-Arylamin-modifizierten dGs verursachten Einflüsse auf
die Replikation gezogen werden. Zum Einen sind diese Einflüsse abhängig von der
verwendeten Polymerase und zum Anderen vom aromatischen System der
Modifikation. So führen Schäden durch monocyclische Arylamine, verglichen mit den
polycyclischen, vermehrt zu einem Fehleinbau. Diese Ergebnisse widersprechen
somit zunächst den im Ames-Test gefundenen Daten. Allerdings ist auch durch
diesen höheren Einfluss die Möglichkeit gegeben, dass diese Art von Modifikationen
in vivo schneller durch Enzyme erkannt und repariert werden. Versuche hierzu sind
Gegenstand zukünftiger Projekte der Arbeitsgruppe von Prof. C. Meier. Ebenso
werden gegenwärtig Versuche mit den N2-modifizierten Oligonucleotiden 209-212
sowie kinetische Messungen der „standing-start“-Versuche durchgeführt, wodurch
weitere
Information
hinsichtlich
des
Einflusses
solcher
Modifikationen
auf
verschiedene Polymerasen erhalten werden können.
Sollten sich die hier erhaltenen Ergebnisse bestätigen, so würde der Unterschied in
der Carcinogenität durch die verschieden starke Interaktion der Modifikationen mit
den Enzymen herrühren. Als Ursache dafür kämen strukturelle Unterschiede in
Frage. Da durch die durchgeführten Messungen des Circular Dichroismus keine
konformative Veränderung der modifizierten Oligonucleotide gefunden werden
konnte, sollte eine Methode zur strukturellen Analyse modifizierter Oligonucleotide
etabliert werden, um diese in Zukunft untersuchen zu können.
Für solche strukturellen Untersuchungen kommen hauptsächlich drei Methoden in
Frage:
1) Molecular Modelling
2) NMR-Strukturanalyse
3) Kristallisation
135
Resultate und Diskussion
Im Rahmen dieser Arbeit sollten die Grundlagen zur Kristallisation und damit zur
strukturellen Analyse modifizierter Oligonucleotide geschaffen werden. Diese
Methode erscheint für die gewünschten strukturellen Untersuchungen am besten
geeignet, da zum Einen vergleichsweise wenig Substanz benötigt wird (im
Gegensatz
gemessenen
zur
NMR-Strukturanalyse),
Datenpunkten
jedoch
berechnet
eine
werden
Struktur
kann
(im
aufgrund
von
Gegensatz
zur
computergestützten Berechnung mittels molecular modelling). Die ersten Versuche
hierzu sollen im Folgenden beschrieben werden.
4.9
Erste Versuche zur Kristallisation von Oligonucleotiden
Die Versuche wurden in Kooperation mit Dr. Markus Perbandt, Universität Hamburg
und dem in Hamburg ansässigen DESY durchgeführt.
Im Gegensatz zu kleinen Molekülen wie Zucker oder Salze, die häufig problemlos
auskristallisieren und sehr regelmäßige Kristalle bilden, kristallisieren die oft sehr
großen DNA-Moleküle mit ihrer unregelmäßigen dreidimensionalen Struktur nur unter
ganz bestimmten Bedingungen, die in Versuchsreihen ermittelt werden müssen.
Für diese Versuche wird eine Oligonucleotid-Lösung mit einer Konzentration von 2.5
mg/mL verwendet. Da zunächst optimale Kristallisationsbedingungen gefunden
werden
sollten,
wurde
zunächst
das
selbstkomplementäre
unmodifizierte
Oligonucleotid 57 für diese Zwecke verwendet. Der erste Schritt ist die Wahl des
richtigen Puffersystems. Das gewählte System sollte die DNA-Moleküle mit dem
negativ geladenen Phosphatrückgrat stabilisieren, jedoch nicht mit dem Duplex in
Wechselwirkung treten oder gar reagieren.
Ziel ist es durch die Wahl eines geeigneten Puffers eine monodisperse Lösung zu
erhalten. D.h., dass sich in der Lösung nur Teilchen einer Größe befinden, in diesem
Fall des DNA-Duplex. Unerwünscht sind Einzelstränge, sowie die Bildung höhere
Aggregate, wie z.B. eine Triplehelix oder das Annealing mehrerer DNA-Duplices
aneinander. Zur Bestimmung der Monodispersität wird die dynamische Lichtstreuung
der Probe vermessen.
136
Resultate und Diskussion
Bei der dynamischen Lichtstreuung (DLS) handelt es sich um eine Methode, bei der
das Streulicht eines Lasers an einer gelösten Probe analysiert wird. Sie wird am
häufigsten bei Polymeren und Biopolymeren wie zum Beispiel Proteinen angewandt,
um den hydrodynamischen Radius der Moleküle zu bestimmen.
Strahlt man mit einem Laser auf eine gelöste Probe, so wird ca. 1 % des Lichts an
den gelösten Molekülen gestreut. Analysiert man die Intensität des Streulichts unter
einem bestimmten Winkel, so erhält man eine Messgröße, die eine Aussage über die
Molekülmasse der Moleküle erlaubt. Man spricht hierbei zur klaren Unterscheidung
von der dynamischen Lichtstreuung auch von 'statischer Lichtstreuung'.
Da
die
Moleküle
sich
in
Lösung
aber
auch
bewegen
(Brown‘sche
Molekularbewegung), wird die Wellenlänge des gestreuten Lichtes minimal
verändert. Dies hat zur Folge, dass die Intensität des Streulichtes kleine
Schwankungen aufweist. Misst man nun diese Schwankungen im MillisekundenBereich, so spricht man von 'dynamischer Lichtstreuung'. Aus den Schwankungen
kann man die Diffusionsgeschwindigkeit der Moleküle in Lösung bestimmen. Und
kann den hydrodynamischen Radius der Moleküle in Lösung bestimmen.[137]
Mittels solcher Messungen konnte ein Puffersystem gefunden werden, welches alle
genannten Bedingungen erfüllt. Abb.119 zeigt die Ergebnisse der DLS-Messungen
unter der Verwendung eines Natriumcacodylat-Puffers.[138]
Abb. 119 Ergebnisse der DLS-Messung des Oligonucleotids 57 unter Verwendung des Natriumcacodylat-Puffers;
links: zeitabhängige Messung, rechts: berechneter hydrodynamischer Radius
137
Resultate und Diskussion
Aus den erhaltenen Daten ist die einheitliche Teilchengröße in der verwendeten
Lösung zu erkennen. Der berechnete hydrodynamische Radius beträgt in diesem
Fall 2.90 nm.
Anschließend erfolgt ein erstes Screening, bei dem eine Reihe von Bedingungen
austestet. Hierzu wurden die Bedingungen käuflich erworbener Kristallisations-Kits
ausgetestet. Zum Einen wurde der Natrix-Screen (s. Anhang) angewendet. Zum
Anderen kam der MPD-Screen (s. Anhang) zum Einsatz. Beide Kits wurden von der
Firma Hampton Research erworben.
Die in diesem Screening ermittelten Bedingungen (0.01M Magnesiumchlorid, 0.5M
HEPES-Puffer pH 7.0, 25% Polyethylenglycolmonomethylether 550), bei denen
Kristallisationskeime gebildet werden, wurden anschließend systematisch durch
Konzentrationsvariationen mittels der hanging drop-Methode optimiert.
Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Methoden zur Kristallisation, die sitting dropund die hanging drop-Methode. Bei der hier angewendeten hanging drop-Methode
werden ein paar Mikroliter der Oligonucleotid-Lösung mit einem gleichen Volumen
einer Reservoir-Lösung gemischt, die das Präzipitationsmittel enthält. Ein Tropfen
dieser Mischung wird auf einen Glasträger gegeben, der das Reservoir bedeckt (s.
Abb. 120, S. 139).
Da die Lösung im Reservoir eine höhere Konzentration des Präzipitationsmittels
enthält als der Tropfen (der ja ein Gemisch mit Oligonucleotid ist), tritt im Laufe der
Zeit Wasser von dem Tropfen in das Reservoir über und sowohl die DNAKonzentration als auch die Konzentration des Präzipitationsmittels im Tropfen erhöht
sich sukzessive. Dieser Vorgang wird mikroskopisch verfolgt, immer in der Hoffnung,
dass sich Kristallisationskeime bilden.
Für die Vermessung von Kristallen mittels Synchrotronstrahlung[139] (besondere Form
der
Bremsstrahlung
durch
elektromagnetischen
Wellen,
die
tangential
zur
Bewegungsrichtung von Elektronen austreten, wenn sie durch ein Magnetfeld
abgelenkt werden) müssen diese neben einer homogenen, möglichst kubischen
Form auch eine Größe von 1 mm pro Seite aufweisen. Abb. 121, S. 140 zeigt einige
für das Oligonucleotid 57 erhaltenen Kristalle.
138
Resultate und Diskussion
Abb. 120 hanging drop-Methode zur Kristallisation von Oligonucleotiden
Zwar wurde mit allen erhaltenen Kristallen eine Vermessung durchgeführt, jedoch
konnte in keinem Fall ein verwertbarer Datensatz erhalten werden. Als mögliche
Gründe hierfür ist neben der Inhomogenität der Kristalle auch die geringe Größe zu
nennen. Zwar konnte anhand der Reflexmuster gezeigt werden, dass es sich um
DNA-Kristalle, und nicht um auskristallisierte Salze des verwendeten Puffers,
handelt,
jedoch
konnte
keine
Kristallstruktur
des
unmodifizierten
selbstkomplementären Oligonucleotids 57 (EcoRI-Sequenz) erhalten werden.
139
Resultate und Diskussion
Abb. 121 erhaltene Kristalle des Oligonucleotides 57
Um
eine
Inhomogenität
durch
die
vorliegende
Selbstkomplimentarität
der
Oligonucleotids 57 auszuschließen, wurde ein entsprechendes Screening mit dem
unmodifizierten DNA-Doppelstrang 58/202 durchgeführt.
Auch hier konnte das Wachstum von ersten Kristallen beobachtet werden.
Gegenwärtig
werden
die
Kristallisationsbedingungen
durchgeführt.
Diese
für
ersten
diesen
vielversprechenden
Ansätze
zur
unmodifizierten
Optimierung
DNA-Duplex
Kristallisationsansätze
der
58/202
werden
in
zukünftigen Arbeiten von Frau Sarah Krüger aus der Arbeitsgruppe von Prof. Meier
weiter verfolgt werden.
140
Zusammenfassung
5.
Zusammenfassung
Das Ziel dieser Arbeit war der Unterschied in der Mutagenität/Carcinogenität von
mono- bzw. polycyclischen aromatischen Aminen zu untersuchen. Diese nach
Metabolisierung unter Bildung von hochreaktiven Nitreniumionen umgewandelten
Verbindungen
reagieren
mit
den
Nucleobasen
der
DNA
und
führen
in
unterschiedlichem Maße zur Bildung von Mutationen. Die Bearbeitung dieses
Themas unterteilte sich dabei in mehrere Punkte.
Um die Auswirkungen solcher Modifikationen in DNA-Doppelsträngen untersuchen
zu können, mussten in einem ersten Teil zunächst die Nucleosid-Addukte hergestellt
und in die entsprechenden Phosphoramidite überführt werden. Als zweiter
wesentlicher Teil dieser Arbeit sollten nach dem erfolgten Einbau in ausgewählte
DNA-Sequenzen die Eigenschaften der modifizierten DNA-Duplices bestimmt und
möglicherweise erste Informationen für den Carcinogenitätsunterschied mono- bzw.
polycyclischen aromatischer Amine erhalten werden.
Zunächst wurde eine Optimierung der Synthese von C8-Arylamin-modifizierten
2‘-Desoxyguanosinaddukten
und
deren
anschließende
Überführung
in
die
modifizierten Phosphoramidite mit einer möglichst basenlabilen Schutzgruppe der
exocyclischen Aminofunktion (zur Verkürzung der Schutzgruppenabspaltung nach
der Oligonucleotidsynthese) vorgenommen. Nach der dreistufigen Darstellung des
geschützten, bromierten Bausteins 63 gelang die Einführung der C8-ArylaminModifikation
mittels
einer
Palladium-katalysierten
Kreuzkupplungsreaktion
(Buchwald-Hartwig-Reaktion) in Ausbeuten von 55-91% (s. S. 29). Diese
geschützten Addukte 66-72 konnten in zwei Stufen jeweils komplett entschützt und
anschließend die exocyclische Aminofunktion mit der Formamidin-Schutzgruppe
blockiert werden.
Dabei führten diese Addukte 87-93 zu keiner Konformationsänderung und so lag bei
allen eine anti-Stellung der Nucleobase vor (s. S. 35). Abschließend gelang es diese
Addukte in weiteren zwei Syntheseschritten in die entsprechenden Phosphoramidite
108-114 zu überführen, die Bausteine zur Oligonucleotidsynthese zu generieren und
damit die Allgemeingültigkeit dieser Syntheseroute klar zu belegen unter der
Verwendung der labilen Schutzgruppe der exocyclischen Aminofunktion.
Neben den synthetisierten Arylamin-modifizierten C8-Addukten des 2‘-Desoxyguanosin kommen weiteren Addukten eine Bedeutung in der chemischen
141
Zusammenfassung
Carcinogenese zu (s. Abb. 5, S. 9). Die Darstellung der N2-Arylamin-modifizierten
Addukte wurde dabei auf drei verschiedenen Syntheserouten untersucht (s. Kap. 4.2,
S. 41). Eine zunächst durchgeführte Azokupplung eines Nitrosoaryl mit dem
2‘-Desoxyguanosin-Derivat 121 zur Darstellung der N2-Addukte scheiterte.
Ebenfalls erfolglos verlief die Umsetzung des Triflat-Intermediats 123 mit
Phenylhydrazin. Zwar konnte hier das gewünschte Addukt 122 in geringer Ausbeute
hergestellt werden, jedoch bleiben als Ergebnis dieser Syntheseroute mehrere
Probleme bestehen. Zum Einen erwies sich die Zugänglichkeit des TriflatIntermediats 123 als sehr schwierig und gelang nur in einer Gesamtausbeute von
2%, was eine Darstellung größerer Mengen nicht möglich macht. Zum Anderen ließ
sich das N2-Addukt 122 nicht in reiner Form isolieren und lag in einem nicht
trennbaren Produktgemisch vor.
Erfolgreich, und damit die erstmalige Darstellung in guten Ausbeuten, verlief der
Syntheseweg mittels einer Buchwald-Hartwig-Reaktion-ähnlichen Synthese unter der
Verwendung des entsprechenden Arylhydrazins und einem an 2-Position bromierten
Baustein 126.
Die dreistufige Darstellung dieses Bausteins gelang dabei mit einer Gesamtausbeute
von 30% und lässt somit auch die Darstellung größerer Mengen zu (s. S. 51). Nach
der Optimierung dieser Kreuzkupplungsreaktion und der erfolgreichen Darstellung
des N2-Adduktes 122 erfolgte die Umwandlung in die entschützte Form 127. Eine
anschließende Schützung mit DMTr verlief in schlechten Ausbeuten und eine
Überführung in das entsprechende Phosphoramidit 129 scheiterte an einer
vermeintlichen Instabilität dieser Verbindung (s. S. 57).
Es gelang im Folgenden eine Stabilisierung des Systems durch die Verwendung
einer O6-Schutzgruppe, welche nach der Oligonucleotidsynthese abgespalten
werden kann. Hierfür wurde die von Pfleiderer etablierte CPE-Gruppe verwendet (s.
S. 59 ff.). Auch hier gelang es den bromierten Baustein 132 in einer guten
Gesamtausbeute von 47% herzustellen. Die Arylmodifikationen konnten dann mittels
der in dieser Arbeit etablierten Kreuzkupplungsreaktion eingeführt werden und die
entsprechenden N2-Addukte 136-139 erstmalig in sehr guten Ausbeuten synthetisiert
werden (s. S. 61). Bei der anschließend für die Addukte 136 und 137 durchgeführten
TBDMS-Entschützung kam es neben der Bildung der gewünschten Produkte 140,
141 auch zur Entstehung der Azoprodukte 142, 143. Diese spielen ebenfalls eine
Rolle in der chemischen Carcinogenese. Das Produktgemisch 140/142 sollten
142
Zusammenfassung
zunächst chemisch quantitativ in die jeweiligen reinen Komponenten 140 bzw. 142
überführt werden, welches jedoch in keinem Fall gelang. Eine Trennung und damit
die
saubere
Isolierung
beider
Adduktformen
gelang
mittels
RP-
Säulenchromatographie in guten Ausbeuten (s. S. 66). Anschließend gelang es die
jeweiligen
N2-Addukte
nach
einer
durchgeführten
DMTr-Schützung
in
die
Phosphoramidite 148-151 zu überführen und somit erstmalig die Darstellung solch
modifizierter Bausteine für die Oligonucleotidsynthese mittels einer höchst effizienten
Syntheseroute zu ermöglichen. Diese neu etablierte Syntheseroute bietet dabei den
Vorteil, dass neben den N2-Hydrazinoaryl- auch die N2-Azoaryl-Addukte erstmalig
zugänglich sind und die Darstellung der entsprechenden Phosphoramidite auch in
größeren Mengen problemlos zu erzielen ist.
Zur Darstellung der O6-Arylamin-modifizierten Addukte wurden zwei Synthesewege
beschritten. Zunächst sollte die Arylamin-Modifikation mittels einer Mitsunobu-artigen
Reaktion unter Verwendung eines geschützten Hydroxylamin eingeführt werden. Da
jedoch unter keinen gewählten Bedingungen eine Reaktion zu beobachten war (s.
Kap. 4.3.1) wurden Versuche zur Einführung der Modifikation mittels Substitution
unternommen (s. Kap. 4.3.2). Die Darstellung von 2‘-Desoxyguanosinderivaten,
welche eine gute Abgangsgruppe an der 6-Position besitzen, gelang dabei für die
Chloride 166 und 169 sowie das N-Phenyl-2,2,2-trifluoracetimidoyl-Derivat 173 in
guten Ausbeuten. Jedoch konnte auch hier unter keiner Reaktionsbedingung die
Bildung des gewünschten Produktes beobachtet werden. Eine weitere Einführung
einer Abgangsgruppe bestand in der Schützung der O6-Position mit Benzotriazol. Die
Darstellung des analogen Benzotriazol-geschützten 2‘-Desoxyguanosin-Derivates
174 gelang in einer guten Ausbeute von 63%. Bei den durchgeführten Reaktionen
konnte eine rasche Umsetzung beobachtet werden. Zwar handelt es sich auch bei
diesem Produkt nicht um das gewünschte O6-Addukt, vielmehr konnte das
unerwartete C8-N-Ac-geschützte Addukt 175 isoliert werden (s. S. 90). Durch eine
Optimierung der Reaktionsbedingungen war es möglich, die Ausbeute auf 75% zu
steigern und somit eine neue, einfache und höchst effektive Darstellungsmethode für
C8-N-Ac-geschützte Addukte zu entwickeln. In weiteren vier Syntheseschritten war
die
Überführung
in
das
entsprechende
Phosphoramidit
179
mit
einer
Gesamtausbeute von 45% möglich (s. S. 93). Diese entwickelte Syntheseroute
macht es möglich auch diese Adduktform in zukünftigen Arbeiten weiter auf ihren
Einfluss auf die Eigenschaften der DNA durch gezielte Synthese und Einbau in
143
Zusammenfassung
Oligonucleotide zu untersuchen, was bislang aufgrund einer einfachen fehlenden
Syntheseroute nicht möglich war.
Mit den C8- und N2-modifizierten Phosphoramiditen 108-114 und 148-151 wurden
unter Verwendung eines abgewandelten Standard-Syntheseprotokolls (s. Anhang)
verschiedene, modifizierte Oligonucleotide synthetisiert (s. Kap. 4.4, S. 94 ff.). Für die
C8-modifizierten Oligonucleotide konnten nach einer durch die verwendete labilere
Schutzgruppe verkürzten Abspaltungszeit mit Ammoniak und anschließender
Reinigung mittels HPLC die gewünschten Oligonucleotide mit einer 4-5fach höheren
Ausbeute erhalten werden, als dieses mit der bislang verwendeten isoButyrylStrategie möglich war (s. Kap. 4.4.1). Für die N2-modifizierten Oligonucleotide wurde
zunächst eine geeignete Methode zur Abspaltung der CPE-Schutzgruppe unter
Verwendung
von
DBU
etabliert.
Nach
analog
zu
den
C8-modifizierten
Oligonucleotiden erfolgter Abspaltung mit Ammoniak und abschließender Reinigung
konnten alle modifizierten Oligonucleotide in reiner Form erhalten werden (s. Kap.
4.4.2).
Bei den gewählten Sequenzen handelt es sich zum Einem um die NarI-Sequenz
5'-d(CTCGGCGCCATC), einem Hot Spot für Arylamin-Modifikationen. Hier konnten
C8-Arylamin-Modifikationen erfolgreich in Position 4 und 7 eingebaut werden und
anhand von Schmelzpunktexperimenten und CD-spektroskopischen Untersuchungen
dieser modifizierten Oligonucleotide mit den entsprechenden Antisense-Strängen der
Einfluss der Modifikation auf das Hybridisierungsverhalten oder die Konformation der
entstehenden DNA-Helix festgestellt werden. Dabei bleibt als Ergebnis festzuhalten,
dass die polycyclische C8-Modifikation einen massiven Einfluss auf den Tm-Wert hat
und zu einer deutlicheren Senkung dieses führen. Ein Einfluss eines Schadens auf
die Konformation konnte in keinem Fall beobachtet werden.
Als
weitere
Sequenz
wurde
das
selbstkomplementäre
12mer
5'-d(GTAGAATTCTAC) gewählt welche eine Erkennungssequenz für das Enzym
EcoRI besitzt. Neben den C8-Addukten wurden erstmals die N2-Addukte eingebaut.
Es konnte hier außer dem Einfluss auf den Tm-Wert und die Konformation auch die
Auswirkungen auf die Aktivität des Restriktionsenzym EcoRI durch einen in dieser
Arbeit etablierten Abbau untersucht werden (s. Kap. 4.7). Aus den Untersuchungen
ging hervor, dass eine N2-Modifikation im Allgemeinen einen größeren Einfluss auf
die Schmelztemperatur hat als die entsprechenden C8-Modifikationen. So war in
keinem Fall eine Duplex-Bildung oberhalb von 5 °C zu beobachten (s. S. 112). Ein
144
Zusammenfassung
Einfluss auf die Konformation war jedoch erneut nicht zu beobachten. Bei den in
Position
1
und
4
C8-modifizierten
Oligonucleotiden
ergaben
sich
einige
Rückschlüsse auf den Einfluss solcher Modifikationen auf Enzyme durch den
durchgeführten Restriktionsabbau. Eine Modifikation direkt an der Schnittstelle führt
zu einer kompletten Inaktivität des EcoRI-Enzyms, während eine Modifikation
außerhalb der Schnittstelle immerhin noch eine Erniedrigung der Aktivität zur Folge
hat. Hierbei ist der Einfluss der polycyclischen Modifikation geringer als der eines
monocyclischen Arylamin-Schadens (s. S. 126).
Zur Klärung der Auswirkungen von C8-Arylamin-Addukten auf die Wirkungsweise
verschiedener DNA-Polymerasen wurden modifizierte 30mer-Oligonucleotide mit der
Sequenz 5'-d(AAATG*AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG) synthetisiert und als
Templat in Primer-Verlängerungs-Untersuchungen mit drei verschiedenen DNAPolymerasen (Pfu, Pol β, Dpo4) eingesetzt (s. Kap. 4.8, S. 127). Als Ergebnis dieser
Untersuchungen
lässt
sich
festhalten,
dass
die
C8-DNA-Addukte
starker
Carcinogene bei Versuchen eine geringere Rate an Fehleinbauten besitzen, als die
monocyclischen DNA-Schäden. So findet hier für die monocyclischen Modifikationen
neben dem kanonischen Einbau eines dCTPs mit derselben Häufigkeit auch der
nicht-kanonischer Einbau eines dTTPs und dATPs statt (s. S. 129). Somit scheinen
auch in diesen Fällen die monocyclischen Modifikationen einen höheren Einfluss auf
die Enzyme zu haben.
Abschließend wurden erste Versuche unternommen strukturelle Informationen mittels
Kristallisation zu erhalten. Zwar gelang es das selbstkomplementäre Oligonucleotid
57 zu kristallisieren, jedoch waren diese Kristalle zu inhomogen oder wiesen eine zu
kleine Oberfläch auf, um verwertbare Messungen zur Strukturanalyse mittels
Synchrotronstrahlung durchführen zu können (s. Kap. 4.9, S. 136 ff.).
Weitere
vielversprechende Ansätze zur Kristallisation des 30mer-Oligonucleotide laufen
zurzeit und waren bei der Beendigung der Arbeit nicht abgeschlossen und werden an
einer anderen Stelle publiziert.
Insgesamt scheinen im Rahmen dieser Arbeit erste Anhaltspunkte für die Ursache
der unterschiedlichen Mutagenität mono- bzw. polycyclischer aromatischer Amine
gefunden worden zu sein. So haben die monocyclischen Modifikationen einen
stärkeren Einfluss auf enzymatische Aktivitäten, was eventuell zu einer schnelleren
Erkennung eines solchen Schadens und damit zu einer schnelleren Reparatur führen
könnte, als dieses für die polycyclischen Modifikationen der Fall ist.
145
Summary
6.
Summary
Polycyclic aromatic amines belong to the class of strong chemical carcinogens,
whereas monocyclic aromatic amines are only borderline carcinogens, which act as
carcinogens after a longer exposition or at high concentrations. Until now no reason
for their different carcinogenic potential was found. Both types form covalently
bonded adducts with DNA after metabolic activation. If these damages are not
repaired, they can compromise the fidelity of DNA replication and cause mutations
and possibly cancer. To properly study the mutagenic effects, structure and repair of
these adducts, it was the aim of this thesis, to develop strategies for the site-specific
incorporation of these dG-carcinogen-adducts into oligonucleotides.
The first section of this thesis deals with the synthesis of the arylamine-modified
phosphoramidites. Primary goal was to achieve an optimization of the synthesis of
C8-arylamine-adducts using a base labile protecting group for the exocyclic amino
function of 2’-dG to shorten the period of time for the alkaline cleavage after
oligonucleotide synthesis. The key step for this synthesis was the Pd-catalyzed
Buchwald-Hartwig reaction (see p. 29). After the complete deprotection of these
adducts 66-72 the formamidine group was introduced to block the exocyclic amino
function. After that the compounds 87-93 were converted into the corresponding
oligonucleotide building blocks 108-114 by dimethoxytritylation and phosphitylation.
In the second part of this thesis a synthetic route to the N2-arylamine-adducts was
found. A direct azo-coupling as well as a substitution using a triflated 2’-dG-derivative
123 failed. Again a Pd-catalyzed cross-coupling reaction with the bromide 132 and
the corresponding arylhydrazines was used to introduce the N2-modification (see p.
61). During the subsequently performed deprotection a partial oxidation to the
corresponding azo-products 142, 143 could be observed. The mixture of the two N2adduct forms (N2-hydrazino and N2-azo) could be separated using RP column
chromatography (see p. 66). Afterwards a dimethoxytritylation and phosphitylation led
to the desired N2-arylamine modified phosphoramidites 148-151. Therefore a
blocking of the O6-position using a protecting group which could be cleaved after
oligonucleotide synthesis (Pfleiderers CPE-group) was found to be essential to
stabilize the system and for the isolation of these oligonucleotide building blocks.
As a third class of adducts the O6-arylamine modified 2’-dG-derivatives were target
molecules. Unfortunately, the modifications could be introduced neither by a
146
Summary
Mitsunobu-reaction nor by a substitution using different protected hydroxylamines
(see chapter 4.3). When using the O6-benzotriazol protected 2’-dG-derivative 174 a
quick and highly efficient conversion to the unexpected product 175, the C8-N-Acadduct, was observed. In four additional synthetic steps a conversion into the
corresponding phosphoramidite 179 with an overall yield of 20% was achieved and
therewith a new and short synthesis for this type of adduct been developed.
The C8- and N2-modified phosphoramidites 108-114 and 148-151 were incorporated
into three different oligonucleotide sequences.
First
the
NarI-sequence
with
a
modification
in
position
4
or
7
5'-d(CTCGGCGCCATC), and a self complementary sequence with a recognition site
for then EcoRI enzyme 5'-d(GTAGAATTCTAC) were used to investigate the effects
of the modification on hybridisation and structure of the resulting DNA-helices. The
result of these CD- and Tm-value studies were that no difference in structure was
observed, but a higher decrease of the polycyclic modifications of the Tm-value. Also
the influence of the N2-modifications compared to the corresponding C8-adducts was
bigger and for these modified oligonucleotides a lower Tm-value was measured.
Using the oligonucleotides of the EcoRI-sequence a restriction assay was performed.
As a result, a total prevention was achieved by modifying the dG-nucleotide at the
cleavage site. When the modification was outside the recognition sequence a higher
influence,
leading
to
a
higher
half-live,
for
the
C8-monocyclic-adducted
oligonucleotides than for the polycyclic-modified one was observed (see p. 126).
To study the influence of C8-arylamine adducts on the effectiveness of DNApolymerases, oligonucleotides of the following sequence were synthesized
5'-d(AAATG*AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG) and used as templates in
primer-extension experiments. Three different polymerases were used, Pfu, Pol β
and Dpo4 (see chapter 4.8, p. 127).
The primer-extension experiments with the modified oligonucleotides revealed
differences between the three polymerases and between the modifications. The most
outstanding result is that there is a much more significant introduction of a wrong
base for the monocyclic modifications (dGTP and dATP instead of dCTP) opposite
the modified base. This effect was also observed for the strong-carcinogen adducts,
but was in comparison only very small (see p. 129).
To gain information about the structure of the modified oligonucleotides first
experiments for the crystallization of the oligonucleotide 57 were performed. The first
147
Summary
obtained crystals were too small or too inhomogeneous. Promising experiments for
the crystallization of the 30mer sequence are currently underway in our laboratories
and were not terminated when this thesis was finished.
148
Ausblick
7.
Ausblick
Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Reihe modifizierter Oligonucleotide mit
verschiedenen Addukten unterschiedlich starker Carcinogene synthetisiert und
sowohl strukturell als auch molekularbiologisch untersucht. Die dabei erhaltenen
Ergebnisse geben erste Hinweise auf die mögliche Ursache der unterschiedlichen
Carcinogenitäten mono- bzw. polycyclischer Arylamine durch deren unterschiedliche
Interaktion mit verschiedenen Enzymen. Dabei scheinen diese Wechselwirkungen
nicht nur abhängig von der Art des aromatischen Systems, sondern auch von der Art
der Modifikation zu sein. Um weitere Informationen hierüber zu erhalten ist es nötig,
neben zusätzlichen Modifikationen in der N2-Position (z.B. 2-Aminofluoren) auch
einen geeigneten Syntheseweg zur Darstellung der O6-Addukte zu finden. Eine
Alternative zu den in dieser Arbeit nicht erfolgreichen Syntheserouten wäre die
Darstellung dieser Addukte mittels einer Buchwald-Hartwig-Reaktion. In diesem Fall
konnte
eine
Reaktion
eines
Arylbromids
mit
einem
entsprechenden
2‘-Desoxyguanosin-Derivat 215 zu dem gewünschten Produkt 216 führen (s. Abb.
122).
Aryl
NH2
O
N
Pd2(dba)3,
rac-BINAP,
K3PO4, Aryl-Br,
1,2-DME
N
N
N
TBDMSO
NH2
O
OTBDMS
HN
O
80 °C
N
N
TBDMSO
N
N
NH2
O
215
OTBDMS
216
Abb. 122 mögliche Synthesestrategie zur Darstellung der O6-Arylamin-Addukte
Für die Darstellung eines solchen Kupplungsbausteins 215 bieten sich mehrere
Wege an (s. Abb. 123, S.150).
Zum Einen wäre eine Darstellung ausgehend vom TBDMS-geschützten 2‘-dG 121
denkbar.
Durch
eine
Mitsunobu-Reaktion
mit
N-Hydroxyphthalimid
und
anschließender Reaktion mit Hydrazinhydrat oder Methylhydrazin könnte das
gewünschte Produkt 215 liefern.[140,141]
149
Ausblick
Cl
N
N
N
NH2
N
TBDMSO
O
O
N
N
TBDMSO
169
OTBDMS
NH
1) PhthNOH, Et3N, MeCN
2) H2NNH2 . H2O, EtOH
NH2
N
O
OTBDMS
121
Cl
NH2
O
1) PhthNOH, PPh3,
DIAD (rt)
2) CH3NHNH2, CH2Cl2
N
1) tBu N-hydroxycarbamat
2) CF3COOH
N
N
TBDMSO
N
N
TBDMSO
NH2
OTBDMS
OTBDMS
N
N
OTBDMS
N
N
TBDMSO
121
169
Cl
NH2
O
NH2
1) NH2OH . HCl, Na2CO3, H2O
2) KOH, nBu4NBr
3) HCl
NH
TBDMSO
N
215
O
N
N
O
O
1) PhthNOH, PPh3,
DIAD (reflux)
2) H2NNH2 . H2O, EtOH
N
N
N
NH2
O
OTBDMS
169
Abb. 123 mögliche Synthesen zur Darstellung des Hydroxylamin 215
Zum Anderen wäre eine Darstellung ausgehend vom in dieser Arbeit bereits
synthetisierten Chlorid 169 auf unterschiedlichen Wegen denkbar.[142-144]
Neben der Darstellung der O6-Addukte am 2‘-Desoxyguanosin und den bereits in der
Arbeitsgruppe synthetisierten dA-Addukten könnten auch die Synthesen der an den
Pyrimidin-Basen gefundenen Addukte von Interesse sein. Hier wurden in Versuchen
neben C5-dC-, N4-dC- auch C5-dT-Addukte aromatischer Amine in geringen Mengen
nachgewiesen und identifiziert.[145-147]
Auch die weitere Darstellung und der gezielte Einbau in Oligonucleotide der Nacetylierten Addukte sollte in zukünftigen Arbeiten eine wichtige Rolle spielen. Dabei
könnte mit Paracetamol (4-Hydroxyacetanilin) auch eine in der Medizin wichtige
Verbindung verwendet werden und die Darstellung der entsprechenden Addukte
wichtige Informationen über die möglichen Nebenwirkungen bei anhaltender
Verabreichung geben.
150
Ausblick
Außer
der
Synthese
modifizierter
Phosphoramidite
sollte
in
Zukunft
das
Hauptaugenmerk auf den Einbau in Oligonucleotide und die Untersuchungen deren
Eigenschaften gelegt werden. Hierbei sollte neben den bereits in dieser Arbeit
angewandten Methoden (Tm-Wert, CD, Restriktionsabbau, Polymerase-Experimente)
auch die Untersuchung in Repair-Assays möglich gemacht werden, um Aussagen
über
die
Resistenz
der
unterschiedlichen
Modifikationen
gegenüber
den
Reparaturmechanismen der Zelle machen zu können.[148] Die beschriebenen
Untersuchungen könnten dabei vergleichend zu einem heterocyclischen DNASchaden, z.B. durch IQ 33, untersucht werden
Eine weitere Möglichkeit, Informationen bezüglich des Verhaltens von dG-Addukten
in biologischen Systemen zu erhalten, könnte beispielsweise die Einführung von
diesen an der Schnittstelle der Topoisomerase 1 (top1) sein (Abb. 124).
5'-AAAAAGACTT-GGAAAAAT TTTT
T T T T TCTGAA-CCTTTTTAAAAA-3’
Abb. 124 Topoisomerase 1 Schnittstelle
Topoisomerasen sind zusammen mit Helikasen dafür verantwortlich, dass die DNA
nach der Verdoppelung wieder funktionsfähig gemacht wird. Wird beispielsweise die
Topoisomerase 1 blockiert, so ist eine geordnete Weitergabe genetischer Information
für die betroffenen Zellen nicht mehr möglich. Topoisomerase-Hemmer wie z.B.
Camptothecin werden in der Krebstherapie verwendet und können DNA-Brüche, und
damit verbunden, den programmierten Zelltod (Apoptose) auslösen.[149]
Auch die in dieser Arbeit begonnenen Versuche zur Kristallisation und damit zur
strukturellen Analyse modifizierter Oligonucleotide sollte in folgenden Arbeiten
weitergeführt werden.
Als weiteres zukünftiges Projekt wäre eine Anwendung der Synthesen und der
durchgeführten Untersuchungen auf RNA-Ebene vorstellbar. Dieses könnte dann im
Zusammenhang
mit
einer
möglichen
Untersuchung
der
Einflüsse
solcher
Modifikationen im Hinblick auf die Translation stehen.
151
Experimentalteil
8.
Experimentalteil
8.1
Allgemeines
8.1.1
Lösungsmittel und Reagenzien
Acetonitril:
C2H3N [41.05]; Sdp.: 81-82 °C; d = 0.78
a) puriss. Absolut, über Molsieb, H2O: 0.001%; Fluka Nr.0069
b) zur Synthese; Merck Nr. 800015.
c) technische Qualität; über Calciumhydrid getrocknet und bei
Normaldruck abdestilliert.
Dichlormethan:
CH2Cl2 [84.93]; Sdp.: 39-40 °C; d = 1.325
a) technische Qualität; über Calciumchlorid getrocknet und bei
Normaldruck abdestilliert.
b) puriss. Absolut, über Molsieb, H2O: 50 ppm; Fluka Nr. 66749
Diethylether:
C4H10O [74.12]; Sdp.: 34.5 °C; d = 0.70
a) technische Qualität; über Kalium getrocknet und bei Normaldruck abdestilliert.
1,2-Dimethoxyethan: C4H10O2 [90.12]; Sdp.: 84-86 °C; d = 0.867
a) technische Qualität; über Kalium getrocknet und bei Normaldruck abdestilliert.
N,N’-Dimethylformamide: C3H7N1O1 [73.09]; Sdp.: 153 °C; d = 0.94
a) puriss. Absolut, über Molsieb, H2O: 0.001%; Fluka Nr.40248
1,4-Dioxan:
C4H8O2 [88.10]; Sdp.: 101.5 °C; d = 1.03
a) technische Qualität; über Kalium getrocknet und bei Normaldruck abdestilliert.
Essigsäureethylester: C4H8O2 [88.11]; Sdp.: 77 °C; d = 0.902
a) technische Qualität; über Calciumchlorid getrocknet und bei
Normaldruck abdestilliert.
n-Hexan:
C6H14 [86.17]; Sdp.: 68.7 °C; d = 0.65
a) technische Qualität; über Normaldruck abdestilliert.
Methanol:
CH4O [32.04]; Sdp.: 64 °C; d = 0.791
a) technische Qualität; über Normaldruck abdestilliert.
b) puriss. Absolut, über Molsieb, Fluka Nr. 65542
152
Experimentalteil
Petrolether 50-70:
---; Sdp.: 50-70 °C; --a) technische Qualität; über Normaldruck abdestilliert.
Pyridin:
C5H5N [79.10]; Sdp.: 115 °C; d = 0.980
a) puriss. Absolut, über Molsieb, H2O: 50 ppm; Fluka Nr. 82704
b) technische Qualität; über Calciumhydriddispersion getrocknet
und bei Normaldruck abdestilliert.
Tetrahydrofuran:
C4H8O [72.11]; Sdp.: 65-66 °C; d = 0.890
a) puriss. Absolut, über Molsieb, H2O: 50 ppm; Fluka Nr. 87371
b) technische Qualität; über Kalium getrocknet und bei Normaldruck abdestilliert.
Triethylamin
C6H15N [101.19]; Sdp.: 89 °C; d = 0.72
a) technische Qualität; über Natrium getrocknet und bei Normaldruck abdestilliert.
racemisches 2,2´-Bis(diphenylphosphino)-1,1´-binaphthyl:
C44H32P2 [633.70] luftdicht verpackt unter Argon, STREM Nr.
98327-87-8
I
Tris(dibenzylidenaceton)-dipalladium(0):
C51H42O3Pd2 [915.70] luftdicht verpackt unter Argon, STREM Nr.
52409-22-0
EcoRI Enzym:
aus Escherichia Coli BS5; fermentas ER 0271; 5000 units
DTT-Puffer (pH = 7.5) für den EcoRI-Restriktionsabbau
Es wurden 190.4 mg Magnesiumchlorid, 1.17 g Natriumchlorid
und 1.21 g Tris in ca. 180 mL Reinstwasser gelöst, mit konz.
Salzsäure auf einen pH-Wert von 7.5 eingestellt und auf 200 mL
aufgefüllt. Anschließend wurden zu 200 mL Puffer noch 15.4 mg
DTT hinzugefügt.
153
Experimentalteil
Triethylammoniumacetat-Puffer (TEAA-Puffer) pH = 8.0 für die HPLC (EcoRI Abbau)
Es wurden 3.00 mL Eisessig und 5.00 mL Triethylamin sowie
50 mL Acetonitril in ca. 900 mL Reinstwasser gelöst und auf einen
pH-Wert von 8.0 eingestellt und mit Reinstwasser auf 1000 mL
aufgefüllt.
Triethylammoniumacetat-Puffer (TEAA-Puffer) pH = 6.9 für die HPLC (Trennung der
Oligonucleotide)
Es wurden 5.88 mL Eisessig und 10.12 mL Triethylamin in ca.
900 mL Reinstwasser gelöst und auf einen pH-Wert von 6.9
eingestellt und mit Reinstwasser auf 1000 mL aufgefüllt.
Natriumcacodylat-Puffer (10 mM; pH = 7.0)
Es wurden 214.03 mg Natriumcacodylat in 80 mL Reinstwasser
gelöst und auf einen pH-Wert von 7.0 eingestellt. Danach wurden
noch 952.18 mg Magnesiumchlorid hinzugefügt und auf 100 mL
aufgefüllt.
8.1.2
Chromatographie und Geräte
8.1.2.1
Dünnschichtchromatographie (DC)
Es wurden mit Kieselgel beschichtete Aluminiumfolien mit Fluoreszenzindikator
(Merck Nr. 5554; Schichtdicke 0.2 mm) verwendet. Die Platten wurden auf eine Größe
von 1-8 x 10 cm zugeschnitten; die Laufstrecke betrug 5-10 cm. Alle Rf-Werte wurden
bei Kammersättigung ermittelt. Die Detektion der UV-aktiven Substanzen erfolgte mit
einer UV-Lampe bei einer Wellenlänge von 254 nm.
8.1.2.2
Präparative Säulenchromatographie
Substanzgemische mit mehr als 4 g Rohausbeute wurden über eine Säule mit
leichtem Überdruck aufgereinigt. Als Trennmaterial wurde Kieselgel mit einer
Korngröße von 63-200 µm (Baker Nr. 0253) verwendet.
154
Experimentalteil
8.1.2.3
Zirkulare präparative Dünnschichtchromatographie (Chromatotron)
Substanzgemische mit weniger als 4 g Rohausbeute wurden über eine Platte mit einer
Schichtdicke von 1-4 mm aufgereinigt. Als Trennmaterial wurde Kieselgel Merck Typ
7749 mit Gipszusatz und Fluoreszenzindikator verwendet.
8.1.2.4
Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
Die Hochleistungflüssigkeitschromatographie wurde an einer Merck-Hitachi-Anlage
durchgeführt.
Software:
Chromatography Data Station Software
HPLC System Manager Version 3.1.1.
Interface:
Model L-7000
Pumpe:
Model L-7100
Automatischer Probenwechsler: Model L-7200
Dioden Array Detektor:
Model L-7455
Säule:
RP-18 endcapped 5 μm Li Chrosphor 100,
EcoCART 125-3
HPLC-Methoden:
Methode A: Reinigung (12mere)
Acetonitril-Gradient von 0-23% in TEAA-Puffer (pH 6.9) bis 50 Minuten, dann 100%
Acetonitril für 5 Minuten und abschließend 100% TEAA-Puffer für 10 Minuten.
Methode B: Reinigung (30mere)
Acetonitril-Gradient von 0-26% in TEAA-Puffer (pH 6.9) bis 50 Minuten, dann 100%
Acetonitril für 5 Minuten und abschließend 100% TEAA-Puffer für 10 Minuten.
Methode C: Enzymatischer Abbau durch EcoRI
Acetonitril-Gradient von 0-25% in Triethylammoniumacetat-Puffer (pH 8.0) bis
20 Minuten, dann für 5 Minuten 100% Acetonitril und abschließend 100%
Triethylammoniumacetat-Puffer für 10 Minuten.
155
Experimentalteil
8.1.2.5
Kernresonanzspektroskopie (NMR)
Die NMR-Spektren wurden in der spektroskopischen Abteilung der Universität
Hamburg aufgenommen. Es standen folgende Geräte zur Verfügung:
1
H-NMR:
Bruker AMX 400 (400 MHz), Bruker DMX 500 (500 MHz), Bruker AV 400 (400MHz)
Die Standardisierung erfolgte gegen DMSO-d6 (δ= 2.50 ppm) und C6D6 (δ= 7.26 ppm). Die
Aufnahmen erfolgten bei 400 MHz in 5-mm-Röhrchen über einen Messbereich von 0
bis 14 ppm.
13
C-NMR:
Bruker AMX 400 (101 MHz), Bruker AV 400
Die Standardisierung erfolgte gegen DMSO-d6 (δ= 39.52 ppm) und C6D6 (δ= 128.0 ppm).
Die Aufnahmen erfolgten bei 100.6 MHz in einen Messbereich von 0 bis 220 ppm.
31
P-NMR:
Bruker DMX 500 (202 MHz).
Die Standardisierung erfolgte gegen einen externen Standard (85% Phosphorsäure).
Zur Wiedergabe der Multiplizitäten in den 1H-,
13
C- und
31
P-NMR-Spektren finden
folgende Abkürzungen Verwendung:
s = Singulett, d = Dublett, t = Triplett, q = Quadruplett, quin = Quintett, sept = Septett,
m = Multiplett.
Die Zuordnung der Signale erfolgte durch die Aufnahme zweidimensionaler Spektren
(H,H-COSY; HSQC; HMBC; NOESY; TOCSY).
8.1.2.6
Die
Massenspektrometrie (MS)
FAB-Massenspektren
wurden
an
der
Universität
Hamburg
mit
einem
doppelfokussierenden Spektrometer VG/70-250 F der Firma VG Analytical gemessen.
Als Stoßgas wurde Xenon, als Matrix wurde m-Nitrobenzylalkohol verwendet.
Die
EI-Massensprektren
wurden
an
der
Universität
Hamburg
mit
einem
doppelfokussierenden VG Analytical VG/70-250S-Spektrometer aufgenommen.
Die ESI-Massenspektren wurden an der Universität Hamburg mit einem ThermoQuest
Spektrometer der Marke Finnigan, Modell MAT 95 XL gemessen.
156
Experimentalteil
8.1.2.7
Schmelzpunktbestimmung
Die Schmelzpunkte wurden mit einem Schmelzpunkt-Bestimmer apotec der Firma
Otto Stein ermittelt.
8.1.2.8
Infrarot-Spektrometer
Die IR-Spektren wurden an einem IR-Spektrometer AVATAR 370 FT-IR bei
Raumtemperatur in einem Messbereich von 400 - 4000 cm-1 aufgenommen. Die
Substanzen wurden als KBr - Presslinge und teils mit Hilfe von NaCl-Platten
gemessen.
8.1.2.9
Polarimeter
Der Drehwert der chiralen Verbindungen wurde an einem Perkin Elmer Polarimeter
341 mit einer Hg-Lampe (546 nm) bei 20 °C aufgenommen.
8.1.2.10
Zentrifuge
Die Entfernung des Palladium-Katalysators erfolgte mit Hilfe einer Biofuge der Firma
Heraeus, Modell Pico.
8.1.2.11
UV-Spektrometer
Die UV-Spektren wurden an einem UV-Spektralphotometer (CARY 1E) der Firma
Varian aufgenommen.
8.1.2.12
Thermomixer
Die Abspaltung vom Träger wurde in einem Eppendorf Thermomixer, Modell 5436, bei
45 °C durchgeführt.
8.1.2.13
Speed-Vac-Probenkonzentrator
Die Oligonucleotide wurden in einem Speed-Vac-Probenkonzentrator, einer Zentrifuge
mit integrierter Membranpumpe, der Firma Eppendorf getrocknet.
8.1.2.14
DNA/RNA-Synthesizer
Die modifizierten und unmodifizierten Oligonucleotide wurden in einem DNASynthesizer der Firma Applied Biosystems, Modell 394 DNA/RNA Synthesizer,
157
Experimentalteil
synthetisiert. Die Synthesen wurden dabei nach der Phosphoramidit-Methode
durchgeführt.
8.1.2.15
circularer Dichroismus
Die Messungen des Circular Dichroismus wurden an einem CD Instrument Model 215
der Firma AVIV durchgeführt.
8.2
Synthese von Oligonucleotiden
8.2.1
Synthese
Die Synthese der DNA-Oligonucleotide wurde im Maßstab 1.00 μM mit Hilfe der
Phosphoramidit-Methode durchgeführt. Für unmodifizierte DNA-Stränge wurde das
Standardprotokoll der DNA-Synthese verwendet (s. Anhang).
Für die Synthese der modifizierten DNA-Oligonucleotide wurde dieses Protokoll
abgewandelt und ein weiterer Kupplungsschritt eingeführt, sowie die Kupplungszeit
erhöht
(s.
Anhang).
Phosphoramidite
wurde
Für
als
den
Einbau
der
Capping-Reagenz
N2-Hydrazinoaryl-modifizierten
eine
Mischung
aus
THF/2,6-
Lutidin/Trimethylessigsäureanhydrid (8:1:1 v/v) verwendet.
8.2.2
Entschützung und Trägerabspaltung
Am Ende der DNA-Synthese wurde von allen Oligonucleotiden die letzte DMTrSchutzgruppe mit dem Synthesemodus „Trityl-off“ entfernt. Die weitere Entschützung
und die Abspaltung vom Träger wurden manuell durchgeführt.
Für die N2-modifizierten Oligonucleotide wurde zunächst die Abspaltung der CPESchutzgruppe vorgenommen. Dazu wurden die noch festphasengebundenen
Oligonucleotide mit 1 mL absolutem Pyridin und 100 μL DBU versetzt und für 24 h bei
Raumtemperatur inkubiert. Anschließend wurde die DBU-Lösung durch Filtration
entfernt und die weitere Abspaltung analog zu den C8-modifizierten Oligonucleotiden
vorgenommen.
Für die Abspaltung von der festen Phase, sowie der Schutzgruppen der Nucleobasen
wurden die noch festphasengebundenen Oligonucleotide mit 1 mL konzentriertem
Ammoniak und 17.5 μL ß-Mercaptoethanol versetzt und für mindestens 4 Stunden im
Thermomixer bei 45 °C geschüttelt. Der Überstand wurde vorsichtig abgenommen,
158
Experimentalteil
der Rückstand noch zweimal mit Reinstwasser gewaschen und in einem Speed-VacProbenkonzentrator getrocknet.
8.2.3
Reinigung der Oligonucleotide
Das getrocknete Roh-Oligonucleotid wurde in 100 μL Reinstwasser aufgenommen und
in zwei Portionen über die Säule an der HPLC gereinigt. Hierbei wurden manuell
jeweils 0.5-1.0 mL-Fraktionen in Eppendorf-Caps aufgefangen und anschließend
mittels analytischen Läufen die Reinheit der Fraktionen untersucht. Gleiche Fraktionen
wurden vereinigt, an einem Speed-Vac-Probenkonzentrator bis zur Trockne
eingeengt, und bei Bedarf noch einmal getrennt.
8.3
Analytik der Oligonucleotide
8.3.1
Bestimmung der Optischen Dichte (OD260)
Eine OD260-Einheit ist die Menge, die in 1.0 mL Wasser gelöst, im Spektralphotometer
(1 cm Küvettendicke) bei 260 nm einen Absorptionswert von 1.0 erzeugt. Um die
OD260-Menge zu bestimmen, wurde das gereinigte Oligonucleotid in 200 μL
Reinstwasser gelöst und 20 μL davon mit 980 μL Reinstwasser auf 1000 μL
Gesamtlösung verdünnt. Diese Lösung wurde in einer Quarzküvette in einem UV/VISSpektralphotometer
bei
einer
Wellenlänge
von
260 nm
vermessen.
Der
Absorptionswert (A260) wurde mit dem Faktor 10 (für zehnfache Verdünnung)
multipliziert und ergibt den OD260-Wert.
Mittels
des
Oligo
Calculator
3.1
der
Firma
Northwestern
(http://www.basic.northwestern.edu/biotools/OligoCalc.html) wurden die Stoffmengen,
sowie die Mengen der Oligonucleotide ausgehend vom gemessenen OD260-Wert
berechnet. Bei modifizierten Basen wurde dabei der Extinktionskoeffizient der
unmodifizierten Base als Näherungswert verwendet.
8.3.2
Präparation der Oligonucleotide für das ESI – MS
Verdünnung der Oligonucleotide mit einer Lösung aus 20% Isopropanol in Wasser
und 1% Triethylamin, auf eine Konzentration von 5 pmol/ μL.
159
Experimentalteil
8.3.3
Bestimmung der Schmelztemperatur (Tm-Wert)
Die Tm-Werte wurden im 1 μM-Maßstab (1 nmol je Strang gelöst in 1 mL Puffer), in
einem 10 mM Phosphat-Puffer mit 140 nM NaCl und 1 mM EDTA, pH 6.8 vermessen.
Die Messungen wurden in einem Temperaturbereich von 5 °C bis 80 °C durchgeführt.
Die Probe wurde jeweils dreimal von 5 °C auf 80 °C erhitzt und dreimal von 80 °C auf
5 °C abgekühlt. Die Heiz- bzw. Kühlrate betrug hierbei 0.5 °C/min., wobei alle 0.5 °C
ein Datenpunkt aufgenommen wurde. Die Absorption der Probelösung wurde bei einer
Wellenlänge von 260 nm verfolgt. Von der resultierenden sigmoiden Kurve wurde das
Maximum der 1. Ableitung zur Bestimmung des Schmelzpunktes berechnet und die
einzelnen Werte gemittelt.
8.3.4
Messung des circularen Dichroismus
Für die Messung des Circular Dichroismus wurden die verwendeten Lösungen der
Schmelzpunktbestimmung auf 3 mL mittels des Phosphatpuffers (pH=6.8) verdünnt
und die molare Elliptizität von 350-200 nm gemessen.
8.3.5
Enzymatischer
Abbau
der Oligonucleotide mittels des EcoRI
Restriktionsenzym
Es wurden jeweils so viele μL wässrige Oligonucleotid-Lösung eingesetzt, dass mit
einem OD von 0.4 gearbeitet werden konnte. Nach der Aufkonzentration wurde das
Oligonucleotid in 100 μL DTT-Puffer aufgenommen, für ca. 2 Minuten auf 70 °C erhitzt
und durch Eiskühlung wieder abgekühlt. Es folgte die Inkubation mit 27 μL EcoRI
(270 Units) bei ca. 20 °C im Thermomixer. Je Probe wurden 20 μL Reaktionslösung
und 40 μL Reinstwasser verwendet und sofort an der HPLC vermessen.
Für die Bestimmung der Halbwertszeit wurden die Integrale des Oligonucleotids und
der beiden Restriktionsprodukte bestimmt und die Menge des geschnittenen
Oligonucleotides zu den jeweiligen Zeitpunkten mittels der folgenden Formel
bestimmt:[131]
μM geschnittenes
Oligonucleotid
=
[Integral d(GTAG)][ε260[GTAGAATTCTAC]][μM d(GTAGAATTCTAC)orig.]
[(Summe aller Integrale) * [ε260[d(GTAG)]]]
160
Experimentalteil
Nach Auftragung des natürlichen Logarithmus der berechneten Menge gegen die Zeit
konnte, unter der Annahme einer Reaktion 1. Ordnung, die Halbwertszeit nach
folgender Formel berechnet werden:
τ ½ = ln 2 / k
(k: ergibt sich aus der Gleichung des Graphen)
8.4
Allgemeine Arbeitsvorschriften
Darstellung
der
C8-Arylamin-Addukte
mittels
der
Buchwald-Hartwig-Reaktion
(AAV 1)
In einem ausgeheizten Kolben wurden, unter Stickstoffatmosphäre, das Bromid,
1.5 Äquivalente der Base (K3PO4), 10 mol% Tris(dibenzylidenaceton)-dipalladium(0)
(Pd2(dba)3),
30
(rac-BINAP)
und
mol%
2
racemisches
Äquivalente
Amin
2,2’-Bis(diphenylphosphino)-1,1’-binaphthyl
eingewogen
und
in
absolutem
1,2-
Dimethoxyethan (1,2-DME) (15 mL pro mmol des Bromid) gelöst. Anschließend wurde
die Reaktionsmischung bei 80 °C solange gerührt bis dünnschichtchromatographisch
kein Edukt mehr detektiert werden konnte.
Nach Abkühlen der Reaktion auf Raumtemperatur wurden 5 mL gesättigte
Natriumhydrogencarbonat-Lösung zugegeben und die Mischung kurz gerührt. Nach
Zugabe von 10 mL gesättigter Natriumchloridlösung wurden die Phasen getrennt. Die
wässrige Phase wurde dreimal mit je 30 mL Essigsäureethylester extrahiert, und die
vereinigten organischen Phasen anschließend zweimal mit je 10 mL gesättigter
Natriumchloridlösung und einmal mit einer Mischung aus 10 mL gesättigter
Natriumchloridlösung und 2 mL Wasser gewaschen. Die organische Phase wurde
über Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck
abdestilliert. Durch säulenchromatographische Reinigung mit Essigsäureethylester in
Petrolether (10-33%) konnten die Arylamin-Addukte erhalten werden.
Debenzylierung der 8-N-Arylamino-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosinDerivate (AAV 2)
161
Experimentalteil
In einem ausgeheizten Kolben wurden, unter Stickstoffatmosphäre, das 8-NArylamino-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin-Derivat
in
absolutem
Methanol (20 mL pro mmol Edukt) gelöst und mit einer Spatelspitze Pd/C versetzt.
Nach kurzem Halten ins Ultraschall-Bad wurde das Reaktionsgemisch bei
Raumtemperatur unter einer Wasserstoffatmosphäre für 1-48 h gerührt und
anschließend
durch
mehrmalige
Zentrifugation
vom
Katalysator
befreit.
Die
Entfernung des Lösungsmittels unter vermindertem Druck lieferte das saubere
Produkt.
Desilylierung
der
8-N-Arylamino-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin-
Derivate (AAV 3)
In einem ausgeheizten Kolben wurde, unter Stickstoffatmosphäre, das 8-N-Arylamino3’,5’-bis-(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin-Derivat
in
absolutem
Tetrahydrofuran (THF) und absolutem Dichlormethan (DCM) im Verhältnis 1:1 v/v
(20 mL pro mmol Edukt) gelöst, mit 10 Äquivalenten Triethylamin und 12.5
Äquivalenten Triethylamintrihydrofluorid versetzt und bis zur vollständigen Umsetzung
des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach Ende der Reaktion wurde das
Lösungsmittel
unter
vermindertem
Druck
abdestilliert
und
der
Rückstand
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (10-40%).
Formamidin-Schützung der 8-N-Arylamino-2’-desoxyguanosin-Derivate (AAV 4)
In einem ausgeheizten Kolben wurden unter Stickstoffatmosphäre 1 Äquivalent des 2’Desoxyguanosin-Derivats in absolutem Pyridin (25 mL je mmol Edukt) gelöst und mit
2 Äquivalenten N,N-Dimethylformamiddiethylacetal versetzt und bis zur vollständigen
Umsetzung des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach Ende der Reaktion wurde
das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert und der Rückstand
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (5-25%).
162
Experimentalteil
Dimethoxytritylierung der 8-N-Arylamino-2’-desoxyguanosin-Derivate (AAV 5)
Das
8-N-Arylamino-2’-desoxyguanosine-Derivat
wurde
zweimal
mit
Pyridin
coevaporiert, in absolutem Pyridin (25 mL pro mmol Edukt) gelöst, mit 2 Äquivalenten
Dimethoxytritylchlorid
unter
einer
Stickstoffatmosphäre
versetzt
und
bis
zur
vollständigen Umsetzung des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe von
gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und Dichlormethan wurden die Phasen
getrennt, und die wässrige Phase noch dreimal mit Dichlormethan extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet und unter
vermindertem
Druck
vom
Lösungsmittel
befreit.
Der
Rückstand
wurde
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient und 0.1% Triethylamin.
Phosphitylierung der 8-N-Arylamino-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin-Derivate
(AAV 6)
Das
8-N-Arylamino-2’-desoxyguanosin-Derivat
wurde
zweimal
mit
absolutem
Acetonitril coevaporiert, unter einer Stickstoffatmosphäre in absolutem Dichlormethan:
absolutem Acetonitril (1:1 v/v) (30 mL pro mmol Edukt) gelöst und mit 1 Äquivalent
einer 0.25 M DCI-Aktivator-Lösung in THF versetzt. Unter Rühren wurden dann 1.5
Äquivalente Bis-N,N’-Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)-phosphit 107 zugetropft und die
Reaktionsmischung
bis
zur
vollständigen
Umsetzung
des
Eduktes
bei
Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe von gesättigter NatriumhydrogencarbonatLösung wurden die Phasen getrennt und die wässrige Phase noch dreimal mit
Dichlormethan extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über
Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit.
Der Rückstand wurde säulenchromatographisch über Aluminiumoxid (neutral,
Aktivitätsstufe III) gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit 0-2% Methanol.
Eine anschließende Gefriertrocknung mit Benzol lieferte das gewünschte Produkt als
Feststoff.
163
Experimentalteil
Darstellung der N2-Arylamin-Addukte mittels der Buchwald-Hartwig-Reaktion (AAV 7)
In einer Stickstoffatmosphäre wurden 1 Äquivalent O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-3’,5’bis(TBDMS)-2-brom-2’-dG mit 30mol% rac-BINAP, 10mol% Pd2(dba)3, 2 Äquivalenten
Kaliumphosphat, 0.2 Äquivalenten Triethylammoniumchlorid und 2 Äquivalenten des
Arylhydrazin versetzt. Die Reaktanden wurden in abs. 1,2-DME (20 mL pro mmol
Edukt) gelöst und 24 h bei 80 °C gerührt. Nach Abkühlen der Reaktionslösung wurden
1 mL gesättigte Natriumhydrogencarbonat-Lösung und anschließend 10 mL ges.
Natriumchloridlösung dazugeben. Nach Trennung der Phasen wurde die wässrige
dreimal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden
zweimal
mit
gesättigter
Natriumchloridlösung
und
anschließend
mit
Wasser
gewaschen. Nach Trocknung über Natriumsulfat wurde das Lösungsmittel entfernt.
Die Reinigung erfolgte säulenchromatographisch (PE/EE: 10% -35 %).
Desilylierung
der
O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-arylamino-3’,5’-bis(tert-
butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin-Derivate (AAV 8)
In einem ausgeheizten Kolben wurde, unter Stickstoffatmosphäre, das O6-2-(pCyanophenyl)-ethyl-N2-arylamino-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosinDerivat in absolutem Tetrahydrofuran (THF) und absolutem Dichlormethan (DCM) im
Verhältnis 1:1 v/v (20 mL pro mmol Edukt) gelöst, mit 10 Äquivalenten Triethylamin
und 12.5 Äquivalenten Triethylamintrihydrofluorid versetzt und bis zur vollständigen
Umsetzung des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach Ende der Reaktion wurde
Natriumhydrogencarbonat-Lösung hinzugegeben und die wässrige Phase dreimal mit
Dichlormethan extrahiert. Nach anschließendem Trocknen über Natriumsulfat wurde
das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert und der Rückstand
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (10-40%).
Die Trennung der Azo- und Hydrazinoform erfolgte mittels RP-18-Chromatographie.
Als Eluent diente dabei Wasser:Acetonitril (10-40%).
164
Experimentalteil
Dimethoxytritylierung der O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-azoaryl-2’-desoxyguanosinDerivate (AAV 9)
Das O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-azoaryl-2’-desoxyguanosin-Derivat wurde zweimal
mit Pyridin coevaporiert, in absolutem Pyridin (25 mL pro mmol Edukt) gelöst, mit 2
Äquivalenten Dimethoxytritylchlorid unter einer Stickstoffatmosphäre versetzt und bis
zur vollständigen Umsetzung des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe
von gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und Dichlormethan wurden die
Phasen getrennt, und die wässrige Phase noch dreimal mit Dichlormethan extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet und unter
vermindertem
Druck
vom
Lösungsmittel
befreit.
Der
Rückstand
wurde
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (0-20%).
Dimethoxytritylierung
der
O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-hydrazinoaryl-2’-
desoxyguanosin-Derivate (AAV 10)
Das O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-hydrazinoaryl-2’-desoxyguanosin-Derivat wurde
zweimal mit Pyridin coevaporiert, in absolutem Pyridin (25 mL pro mmol Edukt) gelöst,
mit 2 Äquivalenten Dimethoxytritylchlorid unter einer Stickstoffatmosphäre versetzt
und bis zur vollständigen Umsetzung des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Zugabe von gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung und Dichlormethan wurden
die Phasen getrennt, und die wässrige Phase noch dreimal mit Dichlormethan
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet
und unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit. Der Rückstand wurde
säulenchromatographisch über Aluminiumoxid (Neutral; Aktivitätsstufe III) gereinigt.
Als Eluent diente Dichlormethan.
165
Experimentalteil
Phosphitylierung der O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-azoaryl-O-5’-dimethoxytrityl-2’desoxyguanosin-Derivate (AAV 11)
Das
O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-azoaryl-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin-
Derivat
wurde
zweimal
mit
absolutem
Acetonitril
coevaporiert,
unter
einer
Stickstoffatmosphäre in absolutem Dichlormethan: absolutem Acetonitril (1:1 v/v)
(30 mL pro mmol Edukt) gelöst und mit 1 Äquivalent einer 0.25 M DCI-AktivatorLösung in THF versetzt. Unter Rühren wurden dann 1.5 Äquivalente Bis-N,N’Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)-phosphit 107 zugetropft und die Reaktionsmischung
bis zur vollständigen Umsetzung des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Zugabe von gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung wurden die Phasen
getrennt und die wässrige Phase noch dreimal mit Dichlormethan extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet und unter
vermindertem
Druck
vom
Lösungsmittel
befreit.
Der
Rückstand
wurde
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit 0-2%
Methanol.
Eine anschließende Gefriertrocknung mit Benzol lieferte das gewünschte Produkt als
Feststoff.
Phosphitylierung
der
O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-hydrazinoaryl-O-5’-
dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin-Derivate (AAV 12)
Das
O6-2-(p-Cyanophenyl)-ethyl-N2-hydrazinoaryl-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxy-
guanosin-Derivat wurde zweimal mit absolutem Acetonitril coevaporiert, unter einer
Stickstoffatmosphäre in absolutem Dichlormethan: absolutem Acetonitril (1:1 v/v)
(30 mL pro mmol Edukt) gelöst und mit 1 Äquivalent einer 0.25 M DCI-AktivatorLösung in THF versetzt. Unter Rühren wurden dann 1.5 Äquivalente Bis-N,N’Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)-phosphit 107 zugetropft und die Reaktionsmischung
bis zur vollständigen Umsetzung des Eduktes bei Raumtemperatur gerührt. Nach
Zugabe von gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung wurden die Phasen
getrennt und die wässrige Phase noch dreimal mit Dichlormethan extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet und unter
vermindertem
Druck
vom
Lösungsmittel
befreit.
Der
Rückstand
wurde
166
Experimentalteil
säulenchromatographisch über Aluminiumoxid (Neutral; Aktivitätsstufe 3) gereinigt. Als
Eluent diente Dichlormethan:Ethylacetat 1:2.
Eine anschließende Gefriertrocknung mit Benzol lieferte das gewünschte Produkt als
Feststoff.
8.5
Synthesen
Synthese von 8-Brom-2’-desoxyguanosin (Br-dG) 64
571 mg (2.00 mmol) feingepulvertes 2’-Desoxyguanosin 52
wurden in 20 mL dest. Wasser suspendiert, mit 534 mg
(3.00
mmol)
N-Bromsuccinimid
versetzt,
kurz
im
Ultraschallbad suspendiert und für genau 15 Minuten bei
Raumtemperatur gerührt. Anschließendes Filtrieren vom
Lösungsmittel
mit
Unterdruck
liefert
das
8-Brom-2’-desoxyguanosin 64.
Produkt
O
7
Br
HO
N 5
8
O
4'
3'
OH
NH
2
9N
5'
61
4
N
3
NH2
1'
2'
64
Ausbeute: 545 mg (1.58 mmol, 79%) eines orangenen Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.03. - Smp.: Zersetzung bei 217 °C. - [α]20546:
- 15.4 ° (c = 0.5, CH2Cl2/MeOH). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.83 (s,
1H, NH), 6.50 (s, 2H, NH2), 6.14 (dd, 3JHH = 7.0 Hz, 3JHH = 7.0 Hz, 1H, H1’), 4.39
(ddd, 3JHH = 3.3 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 3JHH = 2.7 Hz, 1H, H3’), 3.79 (ddd, 3JHH = 5.3 Hz,
3
JHH = 6.0 Hz, 3JHH = 3.3 Hz, 1H, H4’), 3.61 (dd, 2JHH = 11.5 Hz, 3JHH = 5.3 Hz, 1H,
H5a’), 3.48 (dd, 2JHH = 11.5 Hz, 3JHH = 6.0 Hz, 1H, H5b’), 3.13 (ddd, 2JHH = 13.4 Hz,
3
JHH = 7.0 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 1H, H2a’), 2.10 (ddd, 2JHH = 13.4 Hz, 3JHH = 7.0 Hz, 3JHH
= 2.7 Hz, 1H, H2b’). - 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 166.8 (C6), 163.3 (C2),
145.7 (C8), 139.5 (C4), 135.4 (C5), 88.1 (C4’), 81.8 (C1’), 65.3 (C3’), 63.2 (C5’), 36.8
(C2’). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3168, 1650, 1460, 1290, 1064, 789, 626. - MS
(FAB, m/z): ber.: 345.00, gef.: 346.01 (M+H+).
167
Experimentalteil
Synthese von 8-Brom-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 65
Unter
Stickstoffatmosphäre
wurden
8.00
g
(23.1 mmol) 8-Brom-2’-desoxyguanosin 64, 14.9 g
(99.2 mmol) tert-Butyldimethylsilylchlorid und 10.4 g
(152 mmol) Imidazol in 60 mL absolutem Pyridin
Br
TBDMSO 5'
3'
gerührt. Die Reaktionsmischung wurde dabei klar.
Rühren,
N
9N
4
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OTBDMS
65
Nach langsamer Zugabe von 4 mL Methanol und
fünfminütigem
8
5
O
4'
suspendiert und für eine Stunde bei Raumtemperatur
anschließendem
O
7
wurde
das
Lösungsmittel
im
Ölpumpenvakuum in eine Kühlfalle abkondensiert. Der Rückstand wurde zweimal mit
je 40 mL Toluol coevaporiert und säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent
diente Dichlormethan mit 5% Methanol.
Ausbeute: 9.77 g (17.0 mmol, 74%) eines gelben Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(Dichlor-
methan/Methanol 9:1 v/v): 0.21. - Smp.: 66 °C. - [α]20546: + 29.5 ° (c = 0.8, CHCl3). 1
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.81 (s, 1H, NH), 6.41 (s, 2H, NH2), 6.14 (dd,
3
JHH = 7.0 Hz, 3JHH = 7.0 Hz, 1H, H1’), 4.58 (ddd, 3JHH = 3.3 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 3JHH =
3.1 Hz, 1H, H3’), 3.74 (ddd, 3JHH = 7.6 Hz, 3JHH = 6.0 Hz, 3JHH = 3.3 Hz, 1H, H4’), 3.63
(dd, 2JHH = 11.5 Hz, 3JHH = 3.1 Hz, 1H, H5a’), 3.42 (dd, 2JHH = 11.5 Hz, 3JHH = 6.0 Hz,
1H, H5b’), 3.16 (ddd, 2JHH = 13.4 Hz, 3JHH = 7.0 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 1H, H2a’), 2.14
(ddd,2JHH = 13.4 Hz, 3JHH = 7.0 Hz, 3JHH = 3.3 Hz, 1H, H2b’), 0.89 (s, 9H, Si-C(CH3)3
an C3’), 0.82 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an C5’), 0.10 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’), - 0.01 (s, 3H,
Si-(CH3)2 an C5’), - 0.02 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 155.6 (C6), 153.5 (C2), 152.3 (C8), 120.8 (C4), 117.6 (C5), 87.3 (C4’),
84.9 (C3’), 83.0 (C1’), 72.6 (C5’), 36.2 (C2’), 25.9 (SiC(CH3)3), 25.8 (SiC(CH3)3), 18.1
(SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), -4.5 (Si(CH3)2), -4.7 (Si(CH3)2), -5.2 (Si(CH3)2), -5.3
(Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 2928, 1693, 1471, 1082, 836, 777. - MS
(FAB, m/z): ber.: 573.18, gef.: 574.18 (M+H+).
168
Experimentalteil
Synthese von O6-Benzyl-8-brom-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 63
Ein Kolben mit 5.50 g (9.57 mmol) 8-Br-3’,5’TBDMS-dG
65
Triphenylphosphin
und
5.02
(PPh3)
g
wurde
(19.1
10
γ
mmol)
min.
α
im
Ölpumpenvakuum evakuiert. Dann wurden, unter
Stickstoffatmosphäre, 50 mL absolutes 1,4-Dioxan
und
2
ml
Benzylalkohol
über
eine
Br
TBDMSO
Spritze
(DIAD)
zugetropft.
N 5
O
3'
Reaktionsmischung auf 0 °C abgekühlt und 3.7 mL
8
2'
ε
61
N
2
9N
5'
4'
zugegeben. Nach zehnminütigem Rühren wurde die
Diisopropylazodicarboxylat
O
7
δ
β
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
63
Die
Reaktion
wurde
auf
Raumtemperatur erwärmt und eine Stunde gerührt. Anschließend wurde das
Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert und der Rückstand am
Chromatotron gereinigt. Als Eluent diente Petrolether mit 10% Essigsäureethylester.
Ausbeute: 4.36 g (5.45 mmol, 57%) eines gelben Öls. - DC: Rf-Wert (Dichlormethan):
0.22. - [α]20546: + 12.2 ° (c = 2.80, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
7.49-7.46 (m, 2H, Hγ), 7.41-7.36 (m, 2H, Hδ), 7.30-7.28 (m, 1H, Hε), 6.46 (s, 2H, NH2),
6.18 (dd, 3JHH = 6.9 Hz, 3JHH = 6.8 Hz, 1H, H1’), 5.47 (d, 2JHH = 7.2 Hz, 2H, Hα), 4.66
(ddd, 3JHH = 3.0 Hz, 3JHH = 6.2 Hz, 3JHH = 3.1 Hz, 1H, H3’), 3.77 (ddd, 3JHH = 7.6 Hz,
3
JHH = 6.0 Hz, 3JHH = 3.3 Hz, 1H, H4’), 3.63 (dd, 2JHH = 11.5 Hz, 3JHH = 3.1 Hz, 1H,
H5a’), 3.42 (dd, 2JHH = 11.5 Hz, 3JHH = 6.0 Hz, 1H, H5b’), 3.21 (ddd, 2JHH = 13.4 Hz,
3
JHH = 6.9 Hz, 3JHH = 6.2 Hz, 1H, H2a’), 2.18 (ddd, 2JHH = 13.4 Hz, 3JHH = 6.8 Hz, 3JHH
= 3.0 Hz, 1H, H2b’), 0.89 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an C3’), 0.80 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an C5’),
0.12 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’), -0.03 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’), -0.06 (s, 3H, Si-(CH3)2
an C5’). - 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 159.4 (C6), 159.2 (C2), 154.8 (C8),
136.5 (Cβ), 128.6 (Cγ + Cδ), 128.3 (Cε), 125.9 (C4), 114.6 (C5), 87.4 (C4’), 85.2 (C3’),
82.8 (C1’), 72.4 (Cα), 67.1 (C5’), 35.9 (C2’), 26.5 (SiC(CH3)3), 25.9 (SiC(CH3)3), 18.1
(SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), -4.5 (Si(CH3)2), -4.7 (Si(CH3)2), -5.3 (Si(CH3)2), -5.3
(Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (Film): 2954, 2929, 1614, 1585, 1251, 1077, 836,
777. - MS (FAB, m/z): ber.: 665.78, gef.: 666.80 (M+H+).
169
Experimentalteil
Synthese
von
O6-Benzyl-8-N-(phenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethyl-silyl)-2’-
desoxyguanosin 66
Die Reaktion wurde nach AAV 1 durchgeführt.
γ
6
Es wurden 3.00 g (4.51 mmol) O -Benzyl-8-brom-
α
C
B
D
3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
A
HN
63 eingesetzt.
Reaktionszeit: 70 h. - Ausbeute: 1.97 g (2.90 mmol,
64%) eines gelben Feststoffs. - DC: Rf-Wert
N 5
8
O
3'
2'
ε
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
4'
O
7
δ
β
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
(Petrolether/Essigsäureethylester 2:1 v/v): 0.48. Smp.: 161.1 °C. - [α]20546: +13.8 (c= 1.64, CHCl3). 1
66
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.69 (s, 1H, H10), 7.59 (dd, 3JHH= 7.6 Hz, 2H,
Hg), 7.49 (dd, 3JHH= 6.7 Hz, 2H, Hd), 7.47 (d, 3JHH = 7.2 Hz, 2H, Hγ), 7.40-7.38 (m, 4H,
He, Hδ + Hε), 7.37-7.33 (m, 2H, Hc), 7.26 (ddd, 3JHH= 7.5 Hz, 3JHH= 7.5 Hz, 2H, Hh),
6.91 (ddd, 3JHH= 7.3 Hz, 3JHH= 7.3 Hz, 1H, Hi), 6.31 (dd, 3JHH= 6.9 Hz, 3JHH= 6.9 Hz,
1H, H1´), 6.05 (s, 2H, H11), 5.48 (s, 2H, Hα), 4.64 (ddd, 3JHH= 3.1 Hz, 3JHH= 3.1 Hz,
3
JHH= 6.2 Hz, 1H, H3´), 3.88-3.80 (m, 2H, H5´a, H4´), 3.68 (dd, 3JHH= 4.4 Hz, 2JHH=
10.0 Hz, 1H, H5´b), 3.47-3.40 (m, 1H, H2´a), 2.15-2.10 (m, 1H, H2´b), 0.90 (s, 9H, SiC(CH3)3 an H3´), 0.81 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.12 (s, 6H, Si(CH3)2), -0.02, -0.03
(2 x s, 2 x 3H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.6 (C2), 157.4
(C6), 147.2 (C8), 137.3 (C(A)), 133.9 (Cβ), 128.6 (Cγ + C(C)), 128.5 (Cδ), 128.1 (Cε +
C(B)), 127.1 (C(D)), 86.6 (C4´), 82.4 (C3´), 72.1 (C1´), 65.8 (Cα), 62.4 (C5´), 35.8
(C2´), 25.2 (Si(CH3)2), 17.4 (SiC(CH3)3), 17.2 (SiC(CH3)3), -5.2 (SiC(CH3)3), -5.4
(Si(CH3)3), -6.0 (SiC(CH3)3). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3227, 3034,
1180, 1005, 917, 895, 725, 669, 560, 505. - MS (FAB, m/z): ber.: 678.3745, gef.:
677.3616 [M-H]+
170
Experimentalteil
Synthese
von
O6-Benzyl-8-N-(4-methoxyphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethyl-
silyl)-2’-desoxyguanosin 67
Die Reaktion wurde nach AAV 1 durchgeführt.
6
Es wurden 3.02 g (4.54 mmol) O -Benzyl-8-brom-
γ
O
α
C
B
D
3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
Reaktionszeit: 70 h. - Ausbeute: 2.00 g (2.81 mmol,
62%)
eines
A
HN
63 eingesetzt.
gelben
Feststoff.
-DC:
Rf-Wert
TBDMSO
N 5
8
O
3'
2'
ε
61
N
2
9N
5'
4'
O
7
δ
β
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
(Petrolether/Essigsäureethylester 2:1 v/v): 0.38. Smp.: 117-121 °C. - [α]20546: + 15 ° (c = 0.1, CHCl3).
67
- 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.47 (s, 1H, NH-p-Anisidin), 7.51 (d, 3JHH =
9.0 Hz, 2H, H(C)), 7.47 (d, 3JHH = 7.2 Hz, 2H, Hγ), 7.38 (dd, 3JHH = 7.2 Hz, 3H, Hδ +
Hε), 6.88 (d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H, H(B)), 6.29 (dd, 3JHH = 6.9 Hz, 1H, H1’), 5.97 (s, 2H,
NH2), 5.46 (s, 2H, Hα), 4.63 (ddd, 3JHH = 6.2 Hz, 3JHH = 3.1 Hz, 3JHH = 3.1 Hz, 1H, H3’),
3.84-3.81 (m, 2JHH = 13.2 Hz, 3JHH = 9.6 Hz, 3JHH = 5.5 Hz, 2H, H5a’, H4’), 3.70 (s, 3H,
OMe), 3.68 (dd, 2JHH = 13.2 Hz, 3JHH = 5.5 Hz, 1H, H5b’), 3.43 (ddd, 2JHH = 13.3 Hz,
3
JHH = 6.7 Hz, 1H, H2a’), 2.10 (ddd, 2JHH = 13.3 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 3JHH = 3.2 Hz, 1H,
H2b’), 0.90 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C3’), 0.81 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C5’), 0.12 (s, 6H, Si(CH3)2 an C3’), -0.02 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’), -0.03 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-
NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.6 (C2), 157.4 (C6), 147.2 (C8), 139.1 (C(D)),
137.3 (C(A)), 133.9 (Cβ), 128.6 (Cγ + C(C)), 128.5 (Cδ), 128.1 (Cε + C(B)), 120.0 (C4),
114.0 (C5), 87.3 (C1’), 83.0 (C4’), 72.9 (C3’), 66.6 (Cα), 63.2 (C5’), 55.3 (O-CH3), 36.6
(C2’), 25.9 (SiC(CH3)3), 18.0 (SiC(CH3)3), -5.2 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr):
3332, 2952, 2929, 1633, 1605, 1565, 1414, 1256, 835. - MS (FAB, m/z): ber.:
706.3718, gef.: 707.3622 (M+H+).
171
Experimentalteil
Synthese von O6-Benzyl-8-N-(4-methylphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)2’-desoxyguanosin 68
Die Reaktion wurde nach AAV 1 durchgeführt.
γ
6
Es wurden 2.50 g (3.76 mmol) O -Benzyl-8-brom3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
C
B
D
HN
70
h.
-
Ausbeute:
1.96
g TBDMSO
(2.83 mmol, 75%) eines gelben Feststoff. - DC: Rf-
N 5
8
O
3'
2'
δ
β
ε
61
N
2
9N
5'
4'
O
7
A
63 eingesetzt.
Reaktionszeit:
α
4
N
3
NH2
1'
Wert (Petrolether/Essigsäureethylester 2:1 v/v):
OTBDMS
0.4. - Smp.: 86 °C. - [α]20546: + 16.9 ° (c = 0.9,
68
CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.56 (s, 1H, NH-p-Toluidin), 7.477.49 (m, 2H, Hδ), 7.30-7.40 (m, 3H, H(B) + Hε), 7.07 (d, 3JHH = 8.4 Hz, 2H, Hγ), 6.80
(d, 3JHH = 8.0 Hz, 2H, H(C)), 6.30 (dd, 3JHH = 6.9 Hz, 1H, H1’), 6.01 (s, 2H, NH2), 5.47
(s, 2H, Hα), 4.62 (ddd, 3JHH = 6.1 Hz, 3JHH = 3.0 Hz, 3JHH = 3.0 Hz, 1H, H3’), 3.82-3.79
(m, 2H, H5a’, H4’), 3.68 (dd, 2JHH = 10.2 Hz, 3JHH = 4.5 Hz, 1H, H5b’), 3.42-3.38 (m,
1H, H2a’), 2.22 (s, 3H, CH3), 2.11 (m, 1H, H2b’), 0.89 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C3’), 0.80
(s, 9H, Si-C(CH)3 an C5’), 0.11 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’), -0.02 (s, 3H, Si-(CH3)2 an
C5’), -0.03 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.6
(C2), 157.4 (C6), 146.4 (C8), 138.1 (C(D)), 137.0 (C(A)), 129.9 (Cβ), 129.2 (Cγ), 128.4
(Cδ), 128.3 (C(B)), 127.9 (Cε), 123.9 (C4), 117.4 (C(C)), 111.0 (C5), 87.1 (C1’), 83.0
(C4’), 72.7 (C3’), 66.4 (Cα), 63.0 (C5’), 36.5 (C2’), 25.7 (SiC(CH3)3), 20.3 (CH3Toluidin), 18.0 (SiC(CH3)3), -4.6, -5.2 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3465,
3348, 2953, 1600, 1409, 1257, 1105, 1060, 835, 698. - MS (FAB, m/z): ber.:
690.3745, gef.: 691.3809 (M+H+).
172
Experimentalteil
Synthese von O6-Benzyl-8-N-(4-cyanophenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’desoxyguanosin 69
Die Reaktion wurde nach AAV 1 durchgeführt.
γ
6
Es wurden 2.50 g (3.76 mmol) O -Benzyl-8-brom3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
NC
C
B
D
HN
Reaktionszeit: 84 h. - Ausbeute: 1.27
g
(1.81 TBDMSO
mmol, 55%) eines gelben Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(Petrolether/Essigsäureethylester 4:1 v/v): 0.36. Smp.: 70 °C. - [α]20546:
-
1
H-NMR:
+ 19 ° (c = 0.28,
δ
[ppm]
(400
MHz,
DMSO-d6):
N 5
8
O
3'
2'
δ
β
ε
61
N
2
9N
5'
4'
O
7
A
63 eingesetzt.
CHCl3).
α
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
69
9.39
(s,
1H,
NH-p-
Cyanophenylamin), 7.71-7.67 (m, 4H, H(C) + Hγ), 7.50-7.48 (m, 2H, H(B)), 7.28-7.41
(m, 3H, Hδ + Hε), 6.30 (dd, 3JHH = 6.9 Hz, 1H, H1´), 6.12 (s, 2 H, NH2), 5.50 (s, 2 H,
Hα), 4.64-4.60 (m, 1H, H3´), 3.81-3.78 (m, 2H, H4´+ H5a´), 3.65 (dd, 3JHH = 8.2 Hz,
1H, H5b´), 3.52 (dd, 2JHH = 13.2 Hz , 3JHH = 6.7 Hz, 1H, H2a´), 2.13 (ddd, 2JHH = 13.2
Hz , 3JHH = 6.7 Hz , 3JHH = 3.2, 1H, H2b´), 0.90 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C3´), 0.80 (s, 9H,
Si-C(CH)3 an C5´), 0.12 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3´), -0.34 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5´), 0.43 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5´). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 158.0 (C2),
156.6 (C6), 144.6 (C8), 139.9 (C(D)), 136.8 (C(A)), 133.1 (Cβ), 128.4 (C(C) + Cγ),
128.3 (Cδ), 127.9 (C(B) + Cε), 124.3 (C4), 117.2 (C5), 111.1 (CN), 87.3 (C4´), 83.0
(C1´), 72.6 (Cα), 66.4 (C3´), 62.9 (C5´), 36.1 (C2´), 25.6 (SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3),
-4.9, -5.6 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3215, 2953, 2929, 1622, 1595,
1540, 1304, 1176, 950, 697. - MS (FAB, m/z): ber.: 701.3541, gef.: 702.3641 (M+H+).
173
Experimentalteil
Synthese
von
O6-Benzyl-8-N-(3,5-dimethylphenylamino)-3’,5’-bis(tert-
butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 70
Die Reaktion wurde nach AAV 1 durchgeführt.
χ
6
Es wurden 2.50 g (3.47 mmol) O -Benzyl-8-brom3´,5´-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2´-desoxyguanosin 63 eingesetzt.
D C
A
B
N
H
5'
8
N
5
9N
4
O
4'
3'
- DC: Rf-Wert (Petrolether/Essigsäureethylester
2'
δ
ε
O
7
B
C
Reaktionszeit: 72 h. - Ausbeute: 1.74 g (2.29 TBDMSO
mmol, 66%) eines orangen schmierigen Feststoff.
α β
61
N
2
N
3
NH2
1'
OTBDMS
70
2:1 v/v): 0.58. – Smp.: 135 °C. - [α]20546: + 15 ° (c = 1.64, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm]
(400 MHz, DMSO-d6): 8.38 (s, 1H, NH-3,5-Dimethylanilin), 7.46 (d, 3JHH= 7.2 Hz, 2H,
H(B)), 7.36 (t, 3JHH= 7.5 Hz, 2H, Hδ), 7.32-7.29 (dd, 3JHH= 7.2 Hz, 3JHH= 8.2 Hz, 2H,
Hγ), 7.25 (d, 3JHH= 7.1 Hz, 1H, Hε), 6.55 (s, 1H, H(D)), 6.26 (t, 3JHH= 6.9 Hz, 1H, H1’),
6.02 (s, 2H, NH2), 5.49 (s, 2H, Hα), 4.59 (s, 1H, H3´), 3.85-3.79 (m, 2H, H5´a, H4´),
3.67 (dd, 3JHH= 4.6 Hz, 3JHH= 5.8 Hz, 1H, H5´b ), 2.20 (s, 6H, Me-aromat.), 2.08 (s, 2H,
H2´), 0.88 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an C3´), 0.80 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an C5´)), 0.10 (d, 3JHH=
2.1 Hz, 6H, Si(CH3)2), 0.00 (d, 3JHH= 3.3 Hz, 6H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101
MHz, DMSO-d6): 157.8 (Cβ), 154.9 (C6), 154.1 (C2), 149.3 (C8), 141.0 (C4), 137.7
(C5), 128.7 (C(D)), 128.5 (C(B)), 128.4 (Cε), 128.3 (Cδ), 128.0 (Cγ), 120.8 (C(C)),
117.9 (C(A)), 87.2 (C4´), 84.0 (C3´), 72.8 (C1´), 66.6 (Cα), 63.2 (C5´), 36.7 (C2´), 25.9
(Si(CH3)2), 21.4 (Me-aromat.), 17.4 (SiC(CH3)3), 16.7 (SiC(CH3)3), -5.2 (SiC(CH3)3), 5.4 (Si(CH3)3), -6.0 (SiC(CH3)3). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3377, 3333, 2950, 2857,
1616, 1565, 1464, 1413, 1253, 1108, 833, 783. - MS (FAB, m/z): ber.: 704.902, gef.:
705.3993 (M+H+).
174
Experimentalteil
Synthese
von
O6-Benzyl-8-N-(4-aminobiphenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
desoxyguanosin 71
Die Reaktion wurde nach AAV 1 durchgeführt.
6
Es wurden 1.40 g (1.56 mmol) O -Benzyl-8-brom3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
H
γ
G
F
E
D
α
C
B
A
63 eingesetzt.
HN
Reaktionszeit: 55 h. - Ausbeute: 1.03 g (1.37
mmol, 65%) eines gelben Feststoff. -DC: Rf-Wert
N 5
8
O
3'
2'
ε
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
4'
O
7
δ
β
4
N
3
NH2
1'
(Petrolether/Essigsäureethylester 2:1 v/v): 0.42. -
OTBDMS
Smp.: 146 °C. - [α]20546: + 16.3° (c = 0.32, CHCl3).
71
- 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.05 (s, 1H, NH-4-Aminobiphenyl), 7.52-7.20
(m, 14H, Hγ + Hδ + Hε + H(B) + H(C) + H(F) + H(G) + H(H)), 6.50 (s, 2H, NH2), 6.20
(dd, 3JHH = 6.8 Hz, 3JHH = 7.4 Hz, 1H, H1’), 5.48 (s, 2H, Hα), 4.51 (ddd, 3JHH = 6.7 Hz,
3
JHH = 4.3 Hz, 3JHH = 4.3 Hz, 1H, H3’), 3.81 (dd, 2JHH = 10.6 Hz, 3JHH = 5.0 Hz, 1H,
H5a’), 3.73 (ddd, 3JHH = 5.0 Hz, 3JHH = 4.3 Hz, 3JHH = 6.0 Hz, 1H, H4’), 3.69 (dd, 2JHH =
10.6 Hz, 3JHH = 6.0 Hz, 1H, H5b’), 3.63 (ddd, 2JHH = 13.0 Hz, 3JHH = 6.2 Hz, 3JHH = 6.8
Hz, 1H, H2a’), 2.26 (ddd, 2JHH = 13.0 Hz, 3JHH = 4.3 Hz, 3JHH = 7.4 Hz, 1H, H2b’), 0.89
(s, 9H, Si-C(CH)3 an C3’), 0.85 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C5’), 0.10 (s, 3H, Si-(CH3)2 an
C3’), 0.09 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C3’), -0.04 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’), -0.05 (s, 3H, Si(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 160.2 (C2), 159.9 (C6),
154.3 (C(A)), 148.5 (C8), 140.9 (C(D)), 137.8 (C(E)), 136.8 (Cβ), 128.9 (Cγ), 128.6
(Cδ), 128.4 (C(B)), 128.2 (Cε), 127.5 (C4), 127.4 (C(C)), 127.2 (C5), 125.8 (C(F)),
125.5 (C(G)), 114.4 (C(H)), 82.5 (C1’), 72.4 (C4’), 72.3 (C3’), 67.0 (Cα), 62.9 (C5’),
37.2 (C2’), 26.0 (SiC(CH3)3), 25.9 (SiC(CH3)3), 18.1 (SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), -4.5
(Si(CH3)2), -4.7 (Si(CH3)2), -5.2 (Si(CH3)2), -5.3 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1]
(KBr): 2940, 2908, 2877, 1607, 1559, 1423, 1159, 1005, 938, 785. - MS (FAB, m/z):
ber.: 752.3902, gef.: 753.3992 (M+H+).
175
Experimentalteil
Synthese
O6-Benzyl-8-N-(2-aminofluorenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
von
desoxyguanosin 72
Die Reaktion wurde nach AAV 1 durchgeführt.
6
Es wurden 1.95 g (2.91 mmol) O -Benzyl-8brom-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
mmol, 91%) eines gelben Feststoff. - DC: Rf2:1
v/v): 0.44. - Smp.: 85 °C. - [α]20546: - 5.2 ° (c =
0.5, CHCl3). -
1
α
C
M
B
D
A
TBDMSO
N 5
8
O
3'
2'
δ
β
ε
61
N
2
9N
5'
4'
O
7
HN
F
Reaktionszeit: 78 h. - Ausbeute: 2.05 g (2.68
(Petrolether/Essigsäureethylester
L
γ
G
H
K
E
desoxyguanosin 63 eingesetzt.
Wert
I
J
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
72
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.77 (s, 1H, NH-2-
Aminofluoren), 7.88 (m, 1H, H(E)), 7.76 (dt, 3JHH = 7.8 Hz, 3JHH = 5.9 Hz, 1H, H(B)),
7.59 (dd,
3
JHH = 8.3 Hz, 4JHH = 1.9 Hz, 1H, H(L)), 7.46-7.52 (m, 3H, H(F) + Hγ), 7.20-
7.42 (m, 5H, H(J) + H(I) + Hδ + Hε), 7.07-7.00 (m, 1H, H(K)), 6.34 (dd, 3JHH = 6.9 Hz,
1H, H1’), 6.07 (s, 2H, NH2), 5.50 (s, 2H, Hα), 4.63 (ddd, 3JHH = 6.1 Hz, 3JHH = 3.1 Hz,
1H, H3’), 3.92 (s, 2H, CH2-AF), 3.86-3.81 (m, 2H, H5a’, H4’), 3.69-3.65 (m, 1H, H5b’),
3.43 (ddd, 2JHH = 10.1 Hz, 3JHH = 6.5 Hz, 1H, H2a’), 2.13 (ddd, 2JHH = 10.1 Hz, 3JHH =
7.2 Hz, 3JHH = 3.5 Hz, 1H, H2b’), 0.90 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C3’), 0.81 (s, 9H, Si-C(CH)3
an C5’), 0.12 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’), -0.00 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’), -0.01 (s, 3H, Si(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.8 (C(A)), 157.6 (C2),
153.9 (C6), 146.1 (C8), 143.8 (C(D)), 142.5 (C(M)), 141.3 (C(H)), 140.1 (C(C)), 137.0
(C(A)), 134.5 (Cβ), 128.4 (Cγ), 128.4 (Cδ), 127.9 (Cε), 126.7 (C(F)), 124.9 (C(B)),
124.3 (C4), 120.1 (C(K)), 119.0 (C(I) + C(J)), 116.8 (C(L)), 114.4 (C(E)), 111.3 (C5),
87.2 (C4’), 83.0 (C1’), 72.7 (Cα), 66.5 (C3’), 63.0 (C5’), 57.9 (C(G)), 36.5 (C2’), 25.7
(SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), -4.7, -5.4 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3495,
3357, 2952, 2927, 1597, 1560, 1456, 1416, 1254, 835, 778. - MS (FAB, m/z): ber.:
764.3902, gef.: 765.3974 (M+H+).
176
Experimentalteil
Synthese von 8-N-(Phenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
73
Die Reaktion wurde nach AAV 2 durchgeführt.
D
C
B
Es wurden 1.90 g (2.80 mmol) O6-Benzyl-8-N-
A
HN
(phenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’desoxyguanosin 66 eingesetzt.
Reaktionszeit: 24 h. - Ausbeute: 1.48 g (2.52 mmol,
90%) eines farblosen Feststoff. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.9. - Smp.:
TBDMSO
8
N 5
O
3'
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
73
155°C. - [α]20546: - 10.8 ° (c = 0.8, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
10.52 (s, 1H, NH), 8.35 (s, 1H, NH-Anilin), 7.45 (dd, 3JHH= 7.6 Hz, 2H, H(B)), 7.23 (dd,
3
JHH= 8.5 Hz, 2H, H(C)), 6.87 (dd, 3JHH= 7.3 Hz, 3JHH= 7.3 Hz, 1H, H(D)), 6.22 (dd,
3
JHH= 7.1 Hz, 1H, H1´), 6.19 (s, 2H, NH2), 4.53 (ddd, 3JHH= 3.1 Hz, 3JHH= 3.1 Hz, 3JHH=
6.2 Hz, 1H, H3´), 3.84-3.78 (m, 2H, H5´a, H4´), 3.71 (ddd, 3JHH= 8.2 Hz, 3JHH= 8.2 Hz,
3
JHH= 8.1 Hz, 1H, H5´b), 3.23-3.16 (m, 1H, H2´a), 2.18-2.14 (m, 1H, H2´b), 0.88 (s,
9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.83 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.10 (s, 6H, (Si(CH3)2)2), 0.00
(s, 6H, (Si(CH3)2)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 155.3 (C6), 152.0 (C2),
149.5 (C8), 143.2 (C4), 141.3 (C5), 128.2 (C(D)), 120.0 (C(C)), 116.5 (C(B)), 113.0
(C(A)), 86.8 (C4´), 82.5 (C3´), 72.3 (C1´), 62.7 (C5´), 36.5 (C2´), 25.4 (Si(CH3)2), 25.3
(Si(CH3)2), 17.7 (SiC(CH3)3), 17.4 (SiC(CH3)3), -5.1 (SiC(CH3)3), -5.3 (SiC(CH3)3). - IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3353, 1179, 1006, 953, 692, 667, 576, 501. - MS (FAB, m/z):
ber.: 586.8736, gef.: 587.8705 (M+H+).
177
Experimentalteil
Synthese
von
8-N-(4-Methoxyphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
desoxyguanosin 74
Die Reaktion wurde nach AAV 2 durchgeführt.
O
Es wurden 1.92 g (2.69 mmol) O6-Benzyl-8-N-(4-
D
C
B
A
methoxyphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)2’-desoxyguanosin 67 eingesetzt.
HN
8
TBDMSO 5'
Reaktionszeit: 4 h. - Ausbeute: 1.58 g (2.55 mmol,
96%) eines farblosen Feststoff. - DC: Rf-Wert
3'
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.36. - Smp.:
N
5
9N
4
O
4'
O
7
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OTBDMS
74
112°C. - [α]20546: - 9.9 ° (c = 0.8, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
10.53 (s, 1H, NH), 8.14 (s, 1H, NH-p-Anisidin), 7.42 (d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H, H(C)), 6.84
(d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H, H(B)), 6.20 (dd, 3JHH = 7.1 Hz, 1H, H1’), 6.15 (s, 2H, NH2), 4.52
(ddd, 3JHH = 6.2 Hz, 3JHH = 3.1 Hz, 3JHH = 3.1 Hz, 1H, H3’), 3.83-3.79 (m, 2JHH = 13.2
Hz, 3JHH = 9.6 Hz, 3JHH = 5.5 Hz, 2H, H5a’, H4’), 3.70 (s, 3H, OMe), 3.68 (dd, 2JHH =
13.2 Hz, 3JHH = 5.5 Hz, 1H, H5b’), 3.20 (ddd, 2JHH = 13.8 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 1H, H2a’),
2.10 (ddd, 2JHH = 13.8 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 3JHH = 3.2 Hz, 1H, H2b’), 0.88 (s, 9H, SiC(CH)3 an C3’), 0.83 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C5’), 0.10 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’), 0.00 (s,
3H, Si-(CH3)2 an C5’), -0.03 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 155.8 (C2), 153.9 (C6), 152.2 (C8), 150.0 (C(D)), 144.7 (C(A)), 134.8
(C(C)), 128.4 (C(B)), 119.3 (C4), 114.0 (C5), 87.3 (C1’), 83.0 (C4’), 72.9 (C3’), 63.3
(C5’), 55.3 (O-CH3), 37.0 (C2’), 26.0 (SiC(CH3)3), 25.9 (SiC(CH3)3), 18.0 (SiC(CH3)3),
17.9 (SiC(CH3)3), -4.6 (Si(CH3)2), - 5.2 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl
[cm-1] (KBr):
2929, 2856, 1698, 1613, 1513, 1248, 1108, 834, 777. - MS (FAB, m/z): ber.:
616.3222, gef.: 617.3312 (M+H+).
178
Experimentalteil
Synthese
von
8-N-(4-Methylphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
desoxyguanosin 75
C
Die Reaktion wurde nach AAV 2 durchgeführt.
B
D
A
Es wurden 1.90 g (2.74 mmol) O6-Benzyl-8-N-(4methylphenylamino)- 3’,5’- bis(tert-butyldimethylsilyl)2’-desoxyguanosin 68 eingesetzt.
HN
TBDMSO
Reaktionszeit: 4 h. - Ausbeute: 1.69 g (2.38 mmol,
85%)
eines
gelben
Feststoff.
-
DC:
N 5
8
O
3'
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
Rf-Wert
75
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.34. - Smp.:
119 °C. - [α]20546: - 7.9 ° (c = 0.47, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
10.55 (s, 1H, NH), 8.22 (s, 1H, NH-p-Toluidin), 7.37 (d, 3JHH = 8.4 Hz, 2H, H(B)), 7.04
(d, 3JHH = 8.4 Hz, 2H, H(C)), 6.20 (dd, 3JHH = 7.0 Hz, 1H, H1’), 6.17 (s, 2H, NH2), 4.52
(m, 1H, H3’), 3.81-3.76 (m, 3JHH = 8.3 Hz, 3JHH = 9.3 Hz, 2H, H5a’, H4’), 3.70-3.66 (m,
1H, H5b’), 3.18 (ddd, 2JHH = 13.2 Hz, 3JHH = 7.0 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 1H, H2a’), 2.23 (s,
3H, CH3), 2.06 (ddd, 2JHH = 13.2 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 3JHH = 3.0 Hz, 1H, H2b’), 0.88 (s,
9H, Si-C(CH)3 an C3’), 0.83 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C5’), 0.09 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’),
0.02 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’), 0.00 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101
MHz, DMSO-d6): 155.7 (C2), 152.3 (C6), 146.0 (C8), 143.9 (C(D)), 139.0 (C(A)), 128.3
(C(B)), 123.9 (C4), 114.5 (C(C)), 111.0 (C5), 87.1 (C1’), 82.9 (C4’), 72.7 (C3’), 63.1
(C5’), 36.9 (C2’), 25.7 (SiC(CH3)3), 20.1 (CH3-Toluidin), 18.1 (SiC(CH3)3), -4.6, -5.3
(Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3312, 2918, 1693, 1603, 1517, 1369, 1252,
1083, 837, 776. - MS (FAB, m/z): ber.: 600.3276, gef.: 601.3344 (M+H+).
179
Experimentalteil
Synthese von 8-N-(4-Cyanophenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 76
Die Reaktion wurde nach AAV 2 durchgeführt.
NC
Es wurden 1.40 g (1.99 mmol) O6-Benzyl-8-N-(4-
C
B
D
A
HN
cyanophenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’desoxyguanosin 69 eingesetzt.
TBDMSO
Reaktionszeit: 16 h. - Ausbeute: 1.16 g (1.89 mmol,
95%)
eines
farblosen
Feststoff.
-DC:
Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.49. - Smp.:
8
N 5
O
3'
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
148
76
°C. -[α] 546: - 8.6 ° (c = 0.5, CHCl3). - H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.65
20
1
(s, 1H, NH), 9.14 (s, 1H, NH-p-Cyanophenylamin), 7.67 (d, 3JHH = 8.8 Hz, 2H, H(C)),
7.53 (d, 3JHH = 8.5 Hz, 2H, H(B)), 6.24 (s, 2H, NH2), 6.29 (dd, 3JHH = 7.0 Hz, 1H, H1’),
4.51 (ddd, 3JHH = 5.8 Hz, 3JHH = 2.7 Hz, 1H, H3’), 3.81-3.78 (m, 3JHH = 6.0 Hz, 3JHH =
8.0 Hz, 3JHH = 4.7 Hz, 2H, H5a’, H4’), 3.64 (dd, 2JHH = 9.7 Hz, 3JHH = 4.7 Hz, 1H, H5b’),
3.43 (ddd, 2JHH = 13.1 Hz, 3JHH = 6.5 Hz, 1H, H2a’), 2.09 (ddd, 2JHH = 13.1 Hz, 3JHH =
6.8 Hz, 3JHH = 3.0 Hz, 1H, H2b’), 0.87 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C3’), 0.82 (s, 9H, Si-C(CH)3
an C5’), 0.09 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’), -0.01 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 155.8 (C2), 152.6 (C6), 150.0 (C8), 146.4 (C(D)), 141.8
(C(A)), 133.2 (C(C)), 116.4 (C(B)), 114.3 (C4), 113.7 (C5), 101.6 (CN), 87.3 (C4’), 82.9
(C1’), 66.6 (C3’), 63.2 (C5’), 36.6 (C2’), 25.7 (SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), -4.7, -5.4
(Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3499, 3211, 2218, 1634, 1471, 1175, 1031,
777, 544. - MS (FAB, m/z): ber.: 611.3072, gef.: 612.3144 (M+H+).
180
Experimentalteil
Synthese
von
8-N-(3,5-Dimethylphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
desoxy-guanosin 77
Die Reaktion wurde nach AAV 2 durchgeführt.
C
B
D
6
Es wurden 1.71 g (1.54 mmol) O -Benzyl-8-N-(3,5-
A
dimethylphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)2’-desoxyguanosin 70 eingesetzt.
HN
O
3'
2'
185°C. - [α]
546:
NH
4
N
NH2
3
1'
OTBDMS
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.46. - Smp.:
20
61
2
9N
4'
78%) eines bräunlichen Feststoff. - DC: Rf-Wert
N 5
8
TBDMSO 5'
Reaktionszeit: 12 h. - Ausbeute: 1.17 g (1.35 mmol,
O
7
77
1
- 43 ° (c = 0.8, CHCl3). - H-NMR: δ
[ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.57 (s, 1H, NH), 8.04 (s, 1H, NH-3,5-Dimethylanilin),
7.28-7.21 (m, 2H, H(B)), 6.97 (s, 1H, H(D)), 6.51 (s, 2H, NH2), 6.20-6.11 (m, 1H, H1´),
4.49 (t, 3JHH= 2.8 Hz, 1H, H3´), 4.02 (q, 3JHH= 7.1 Hz, 1H, H4´), 3.82-3.75 (m, 2H, H5´),
3.08 (q, 3JHH= 6.8 Hz, 1H, H2´a), 2.19 (s, 1H, H2´b), 0.86 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´),
0.83 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.7 (s, 6H, (Si(CH3)2)2), 0.00 (s, 6H, (Si(CH3)2)2). –
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 155.9 (C6), 152.7 (C2), 150.2 (C8), 143.6
(C4), 142.0 (C5), 137.7 (C(C), 119.7 (C(D), 117.8 (C(B)), 112.2 (C(A)), 93.7 (C4´),
87.2 (C3´), 73.0 (C1´), 63.2 (C5´), 37.2 (C2´), 30.5 (Si(CH3)2), 26.0 (Si(CH3)2), 26.0
(Me-aromat.), 21.4 (Me-aromat.), 18.3 (SiC(CH3)3), 17.3 (SiC(CH3)3), -4.7 (SiC(CH3)3),
-6.1 (SiC(CH3)3). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3489, 2928, 2857, 1696, 1596, 1497,
1406, 1285, 1091, 836, 775. - MS (FAB, m/z): ber.: 614.3439, gef.: 615.3510 (M+H+).
Synthese
von
8-N-(4-Aminobiphenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxy-
guanosin 78
Die Reaktion wurde nach AAV 2 durchgeführt.
Es wurden 1.00 g (1.32 mmol) O6-Benzyl-8-N-(4-
H
G
F
E
D
C
B
aminobiphenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-des-
A
HN
oxyguanosin 71 eingesetzt.
Reaktionszeit: 16 h. - Ausbeute: 820 mg (1.23 mmol,
93%) eines farblosen Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.56. - Smp.:
8
N 5
O
3'
2'
61
NH
2
9N
TBDMSO 5'
4'
O
7
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
78
181
Experimentalteil
Zersetzung bei 200 °C. - [α]20546: - 8 ° (c = 0.3, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz,
DMSO-d6): 10.59 (s, 1H, NH), 7.87 (s, 1H, NH-4-Aminobiphenyl), 7.83 (d, 3JHH = 8.3
Hz, 2H, H(B)), 7.60 (dd,
3
JHH = 8.3 Hz, 4H, H(C) + H(F)), 7.42 (dd,3JHH = 7.6 Hz, 2H,
H(G)), 7.29 (dd, 3JHH = 7.6 Hz, 1H, H(H)), 6.47 (s, 2H, NH2), 6.10 (dd, 3JHH = 6.1 Hz,
3
JHH = 7.6 Hz, 1H, H1’), 4.48 (ddd, 3JHH = 6.3 Hz, 3JHH = 5.3 Hz, 3JHH = 4.3 Hz, 1H,
H3’), 3.81 (dd, 2JHH = 10.2 Hz, 3JHH = 4.7 Hz, 1H, H5a’), 3.73 (ddd, 3JHH = 6.3 Hz, 3JHH
= 4.7 Hz, 3JHH = 4.3 Hz, 1H, H4’), 3.69 (dd, 2JHH = 10.2 Hz, 3JHH = 6.3 Hz, 1H, H5b’),
3.63 (ddd, 2JHH = 13.0 Hz, 3JHH = 6.1 Hz, 3JHH = 6.8 Hz, 1H, H2a’), 2.22 (ddd, 2JHH =
13.0 Hz, 3JHH = 4.3 Hz,
3
JHH = 7.6 Hz, 1H, H2b’), 0.88 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C3’), 0.86
(s, 9H, Si-C(CH)3 an C5’), 0.09 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C3’), 0.08 (s, 3H, Si-(CH3)2 an
C3’), -0.03 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’), -0.04 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 160.4 (C2), 159.9 (C6), 154.5 (C(A)), 148.6 (C8), 140.9
(C(D)), 139.8 (C(E)), 128.9 (C(B)), 127.6 (C4), 127.3 (C(C)), 127.2 (C5), 125.8 (C(F)),
125.5 (C(G)), 114.4 (C(H)), 82.3 (C1’), 72.4 (C4’), 72.3 (C3’), 62.9 (C5’), 37.2 (C2’),
26.0 (SiC(CH3)3), 25.9 (SiC(CH3)3), 18.1 (SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), -4.5 (Si(CH3)2),
-4.7 (Si(CH3)2), -5.2 (Si(CH3)2), -5.3 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3346,
3173, 2954, 2928, 1647, 1603, 1537, 1486, 1383, 1169, 1075, 776. - MS (FAB, m/z):
ber.: 662.3432, gef.: 663.3496 (M+H+).
Synthese
von
8-N-(2-Aminofluorenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxy-
guanosin 79
Die Reaktion wurde nach AAV 2 durchgeführt.
Es wurden 1.95 g (2.55 mmol) O -Benzyl-8-N-(2aminofluorenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)- 2’ desoxyguanosin 72 eingesetzt.
I
J
6
G
H
K
L
C
M
B
D
E
Reaktionszeit: 48 h. - Ausbeute: 1.45 g (2.14 mmol,
84%)
eines
beigen
Feststoff.
-
DC:
Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.56. - Smp.:
169 °C. - [α]20546: - 21 ° (c = 0.34, CHCl3). - 1H-NMR:
δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.61 (s, 1H, NH),
HN
F
TBDMSO
5'
N
5
9N
4
8
O
4'
3'
O
7
A
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OTBDMS
79
8.50 (s, 1H, NH-2-Aminofluoren), 7.80-7.75 (m, 1H, H(E)), 7.75 (dt, 3JHH = 7.9 Hz, 3JHH
= 6.0 Hz, 1H, H(B)), 7.63 (dd, 3JHH = 8.3 Hz, 4JHH = 1.9 Hz, 1H, H(L)), 7.50-7.46 (m,
182
Experimentalteil
1H, H(F)), 7.41 (dd, 3JHH = 8.3 Hz, 4JHH = 2.0 Hz, 1H, H(I)), 7.32 (dt, 3JHH = 7.6 Hz, 1H,
H(J)), 7.06-7.01 (m, 1H, H(K)), 6.55 (dd, 3JHH = 6.6 Hz, 1H, H1’), 6.21 (s, 2H, NH2),
4.53-4.49 (m, 1H, H3’), 3.99 (s, 2H, CH2-AF), 3.65-3.92 (m, 3H, H5a’, H5b’, H4’), 3.21
(dd, 3JHH = 6.8 Hz, 1H, H2a’), 2.09-2.01 (m, 1H, H2b’), 0.87 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C3’),
0.84 (s, 9H, Si-C(CH)3 an C5’), 0.09 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C3’), 0.08 (s, 3H, Si-(CH3)2
an C5’), 0.01 (s, 3H, Si-(CH3)2 an C5’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6):
158.3 (C(A)), 157.3 (C2), 152.3 (C6), 149.8 (C8), 143.9 (C(D)), 143.5 (C(M)), 140.9
(C(H)), 140.1 (C(C)), 137.0 (C(A)), 126.9 (C(F)), 125.4 (C(B)), 124.8 (C4), 120.1
(C(K)), 118.9 (C(I) + C(J)), 115.9 (C(L)), 113.4 (C(E)), 110.3 (C5), 87.2 (C4’), 83.0
(C1’), 72.6 (C3’), 63.1 (C5’), 57.9 (C(G)), 36.9 (C2’), 25.8 (SiC(CH3)3), 17.9
(SiC(CH3)3), -4.7, -5.4 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3357, 2952, 2928,
1684, 1591, 1562, 1456, 1359, 1256, 836. - MS (FAB, m/z): ber.:
674.3432,
gef.:
675.3483 (M+H+).
Synthese von 8-N-(Phenylamino)-2’-desoxyguanosin 80
C
D
Die Reaktion wurde nach AAV 3 durchgeführt.
B
Es wurden 1.41 g (2.40 mmol) 8-N-(Phenylamino)-3’,5’bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin
73
8
HN
Reaktionszeit: 3 h. - Ausbeute: 820 mg (2.05 mmol, 78%)
farblosen
Feststoff.
-
DC:
N 5
O
4'
3'
Rf-Wert
2'
61
NH
2
9N
HO 5'
setzt.
eines
A
einge-
O
7
4
N
3
NH2
1'
OH
80
(Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.02. - Smp.: 103 °C. - [α] 546: - 3.4 ° (c = 1.0,
20
CH2Cl2/MeOH). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.52 (s, 1H, NH), 8.62 (s,
1H, NH-Anilin), 7.72 (dd, 3JHH= 7.7 Hz, 2H, H(B)), 7.25 (ddd, 3JHH= 7.4 Hz, 3JHH= 7.4
Hz, 2H, H(C)), 6.89 (dd, 3JHH= 7.3 Hz, 3JHH= 7.3 Hz, 1H, H(D)), 6.38 (s, 2H, NH2), 6.32
(dd, 3JHH= 5.6 Hz, 3JHH= 9.7 Hz, 1H, H1´), 5.92 (dd, 3JHH= 4.7 Hz,
3
JHH= 4.7 Hz, 1H,
5´-OH), 5.34 (d, 3JHH= 3.5 Hz, 1H, 3´-OH), 4.42-4.41 (m, 1H, H3´), 3.92-3.88 (m, 2H,
H5´a, H4´), 3.75-3.74 (m, 1H, H5´b), 3.35 (dd, 1H, H2´a), 2.03-2.00 (m, 1H, H2´b). 13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 155.1 (C6), 152.3 (C2), 148.9 (C8), 142.7
(C4), 140.3 (C5), 128.0 (C(D)), 120.0 (C(C)), 116.8 (C(B)), 112.7 (C(A)), 86.6 (C4´),
82.3 (C3´), 70.7 (C1´), 60.7 (C5´), 45.1 (C2´). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3423,
183
Experimentalteil
2982, 1638, 1476, 1037. - UV: λMax [nm] MeCN: 285. - MS (FAB,m/z): ber.: 358.1390,
gef.: 359.1402 (M+H+).
Synthese von 8-N-(4-Methoxyphenylamino)-2’-desoxyguanosin 81
Die Reaktion wurde nach AAV 3 durchgeführt.
Es
wurden
1.80
g
(2.92
mmol)
8-N-(4-Methoxy-
phenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxy-
O
D
C
B
A
guanosin 74 eingesetzt.
Reaktionszeit: 2 h. - Ausbeute: 780 mg (2.89 mmol, 96%)
eines
farblosen
Öls.
-
DC:
Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.48. - [α]20546: - 0.9 ° (c
= 1.0, CH2Cl2/MeOH). - 1H-NMR: δ
[ppm]
(400
MHz,
HN
HO
8
5'
N
5
9N
4
O
4'
3'
O
7
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OH
81
DMSO-d6): 10.73 (s, 1H, NH), 8.47 (s, 1H, NH-p-Anisidin), 7.64 (d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H,
H(C)), 6.83 (d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H, H(B)), 6.62 (s, 2H, NH2), 6.31 (dd, 3JHH = 9.7 Hz, 3JHH
= 5.7 Hz, 1H, H1’), 5.90 (s, 1H, 5’-OH), 5.34 (s, 1H, 3’-OH), 4.42 (ddd, 3JHH = 5.7 Hz,
1H, H3’), 3.91 (ddd, 3JHH = 5.7 Hz, 2H, H5a’, H4), 3.74 (dd, 2JHH = 13.2 Hz, 3JHH = 5.5
Hz, 1H, H5b’), 3.71 (s, 3H, OMe), 3.40 (ddd, 2JHH = 13.8 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 1H, H2a’),
1.99 (ddd, 2JHH = 12.6 Hz, 3JHH = 5.7 Hz, 3JHH = 3.2 Hz, 1H, H2b’). - 13C-NMR: δ [ppm]
(101 MHz, DMSO-d6): 156.1 (C2), 153.8 (C6), 153.3 (C8), 149.9 (C(D)), 144.1 (C(A)),
134.5 (C(C)), 128.4 (C(B)), 119.3 (C4), 112.0 (C5), 87.5 (C1’), 83.0 (C4’), 71.7 (C3’),
61.7 (C5’), 55.5 (O-CH3), 38.5 (C2’). - IR: Wellenzahl [cm-1] (Film): 3423, 2982, 1638,
1476, 1037. - UV: λMax [nm] MeCN: 294, 255. - MS (FAB,m/z): ber.: 388.1495, gef.:
389.1501 (M+H+).
184
Experimentalteil
Synthese von 8-N-(4-Methylphenylamino)-2’-desoxyguanosin 82
Die Reaktion wurde nach AAV 3 durchgeführt.
C
Es wurden 1.30 g (2.16 mmol) 8-N-(4-Methylphenylamino)-
B
D
HN
3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 75 einHO
gesetzt.
9N
4
O
3'
eines weißen klebrigen hochviskosen Öls. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.65. - [α]20546:
N
5
8
5'
4'
Reaktionszeit: 4 h. - Ausbeute: 720 mg (1.93 mmol, 89%)
O
7
A
2'
61
NH
2
NH2
N
3
1'
OH
- 1.8 °
82
1
(c = 0.94, CH2Cl2/MeOH). - H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.92 (s, 1H, NH),
8.53 (s, 1H, NH-p-Toluidin), 7.62 (d, 3JHH = 8.5 Hz, 2H, H(B)), 7.04 (d, 3JHH = 8.5 Hz,
2H, H(C)), 6.56 (s, 2H, NH2), 6.31 (dd, 3JHH = 9.7 Hz, 3JHH = 5.6 Hz, 1H, H1’), 5.75 (s,
1H, 5’-OH), 5.32 (s, 1H, 3’-OH), 4.42-4.38 (m, 1H, H3’), 3.91-3.88 (m, 2H, H5a’, H4’),
3.74-3.69 (m, 1H, H5b’), 3.16-3.10 (m, 1H, H2a’), 2.23 (s, 3H, CH3), 1.99 (dd, 2JHH =
12.9 Hz, 3JHH = 6.0 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 155.7
(C2), 153.0 (C6), 149.5 (C8), 143.4 (C(D)), 138.4 (C(A)), 129.2 (C4), 128.6 (C(B)),
117.4 (C(C)), 111.8 (C5), 87.1 (C1’), 82.7 (C4’), 71.3 (C3’), 61.3 (C5’), 38.3 (C2’), 20.3
(CH3-Toluidin). - IR: Wellenzahl [cm-1] (Film): 3468, 3095, 2938, 1676, 1647, 1561,
1474, 1361, 736. - UV: λMax [nm] MeCN: 312, 255, 213. - MS (FAB, m/z): ber.:
372.1546, gef.: 373.1611 (M+H+).
Synthese von 8-N-(4-Cyanophenylamino)-2’-desoxyguanosin 83
Die Reaktion wurde nach AAV 3 durchgeführt.
Es
wurden
900
mg
(1.47
mmol)
NC
8-N-(4-
C
B
D
A
HN
Cyanophenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl) - 2’ -
HO 5'
desoxyguanosin 76 eingesetzt.
Reaktionszeit: 3 h. - Ausbeute: 500 mg (1.30 mmol,
88%)
eines
farblosen
Öl.
-
DC:
Rf-Wert
8
N
5
9N
4
O
4'
3'
O
7
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OH
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.06. - [α]20546: + 14 ° (c
83
= 1.3, CH2Cl2/MeOH). - H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.33 (s, 1H, NH),
1
9.25 (s, 1H, NH-p-Cyanophenylamin), 7.91 (d, 3JHH = 8.8 Hz, 2H, H(C)), 7.68 (d, 3JHH =
8.9 Hz, 2H, H(B)), 6.98 (s, 2H, NH2), 6.33 (dd, 3JHH = 9.5 Hz, 3JHH = 5.7 Hz, 1H, H1’),
185
Experimentalteil
5.75 (s, 1H, 5’-OH), 4.82 (s, 1H, 3’-OH), 4.42 (ddd, 3JHH = 5.7 Hz, 1H, H3’), 3.92-3.88
(m, 2H, H5a’, H4’), 3.74-3.66 (m, 1H, H5b’), 3.16-3.09 (m, 1H, H2a’), 2.06 (ddd, 2JHH =
12.6 Hz, 3JHH = 6.1 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 154.1
(C2), 153.3 (C6), 149.6 (C8), 144.9 (C(D)), 141.7 (C(A)), 133.1 (C(C)), 119.7 (C4),
117.1 (C(B)), 113.7 (C5), 101.6 (CN), 87.3 (C4’), 83.0 (C1’), 71.3 (C3’), 61.3 (C5’),
38.6 (C2’). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3422, 2974, 2937, 2676, 1685, 1647, 1170,
1027, 736, 418. - UV: λMax [nm] MeCN: 335, 212. - MS (FAB, m/z): ber.: 383,1342,
gef.: 384.2351 (M+H+).
Synthese von 8-N-(3,5-Dimethylphenylamino)-2’-desoxyguanosin 84
Die Reaktion wurde nach AAV 3 durchgeführt.
Es
wurden
1.17
g
(1.75
mmol)
C
8-N-(3,5-
B
D
A
dimethylphenylamino)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2’desoxyguanosin 77 eingesetzt.
HO
Reaktionszeit: 12 h. - Ausbeute: 520 mg (1.35 mmol,
79%)
eines
braunen
Öls.
HN
-
DC:
Rf-Wert
8
N 5
O
3'
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
NH2
1'
OH
(Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.85. - [α]20546: - 17 ° (c
84
= 1.0, CH2Cl2/MeOH). - H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.53 (s, 1H, NH),
1
8.41 (s, 1H, NH-3,5-Dimethylanilin), 7.30 (s, 2H, H(B)), 6.52 (s, 1H, H(D)), 6.45 (s, 2H,
NH2), 6.29 (dd, , 3JHH= 5.7 Hz, , 3JHH= 3.9 Hz, 1H, H´1), 5.86 (s, 1H, 5´-OH), 5.03 (s,
1H, 3´-OH), 4.40 (d, 3JHH= 5.2 Hz, 1H, H3´), 3.89 (d, 3JHH= 1.9 Hz, 1H, H4´), 3.70-3.65
(m, 2H, H5´), 2.21 (s, 6H, Me-aromat.), 1.98-1.91 (m, 2H, H2´). -
13
C-NMR: δ [ppm]
(101 MHz, DMSO-d6): 155.6 (C6), 154.4 (C2), 150.7 (C8), 147.9 (C4), 137.5 (C5),
133.6 (C(D)), 130.9 (C(B)), 130.8 (C(B)), 127.5 (C(C)), 127.0 (C(C)), 115.2 (C(A)),
95.4 (C4´), 90.4 (C3´), 71.3 (C1´), 58.7 (C5´), 45.8 (C2´), 21.4 (Me-aromt.). - IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3438, 2941, 2677, 1684, 1476, 1397, 1069, 736, 519. - UV:
λMax [nm] MeCN: 335, 212. - MS (FAB, m/z): ber.: 386.1703, gef.: 387.1751 (M+H+).
186
Experimentalteil
Synthese von 8-N-(4-Aminobiphenyl)-2’-desoxyguanosin 85
Die Reaktion wurde nach AAV 3 durchgeführt.
Es
wurden
600
mg
(0.90
H
mmol)
G
E
F
8-N-(4-Aminobiphenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethyl-
C
D
B
silyl)-2’-desoxyguanosin 78 eingesetzt.
HO
94%) eines farblosen Feststoff. -DC: Rf-Wert
5'
20
197 °C. - [α]
1
546:
9N
4
O
4'
3'
(Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.83. - Smp.:
N
5
8
HN
Reaktionszeit: 3 h. - Ausbeute: 370 mg (0.85 mmol,
O
7
A
2'
61
NH
2
N
NH2
3
1'
OH
+ 3.8 ° (c = 0.5, CH2Cl2/MeOH). -
85
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.92 (s,
1H, NH), 8.77 (s, 1H, NH-4-Aminobiphenyl), 7.83 (d, 3JHH = 8.3 Hz, 2H, H(B)), 7.60
(dd, 3JHH = 8.3 Hz, 4H, H(C) + H(F)), 7.42 (dd, 3JHH = 7.6 Hz, 2H, H(G)), 7.29 (dd, 3JHH
= 7.6 Hz, 1H, H(H)), 6.65 (s, 2H, NH2), 6.34 (dd, 3JHH = 9.5 Hz, 3JHH = 5.7 Hz, 1H, H1’),
6.02 (s, 1H, 5’-OH), 5.39 (s, 1H, 3’-OH), 4.44 (ddd, 3JHH = 5.6 Hz, 1H, H3’), 3.93 (dd,
2
JHH = 10.2 Hz, 3JHH = 4.7 Hz, 1H, H5a’), 3.77-3.64 (m, 3H, H4’ + H5b’ + H2a’), 2.22
(ddd, 2JHH = 13.0 Hz, 3JHH = 5.6 Hz, 3JHH = 12.6 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm]
(101 MHz, DMSO-d6): 158.9 (C2), 156.0 (C6), 153.3 (C(A)), 149.7 (C8), 140.5 (C(D)),
140.3 (C(E)), 132.4 (C5 + C4), 126.7 (C(F) + C(B) + C(C)), 126.2 (C(G)), 117.8 (C(H)),
87.3 (C1’), 83.0 (C4’), 71.4 (C3’), 61.5 (C5’), 38.6 (C2’). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr):
3427, 2979, 1559, 1475, 1400, 1035, 720. - UV: λMax [nm] MeCN: 327, 233, 213. - MS
(FAB, m/z): ber.: 434.1703, gef.: 435.1805 (M+H+).
Synthese von 8-N-(2-Aminofluorenyl)-2’-desoxyguanosin 86
Die Reaktion wurde nach AAV 3 durchgeführt.
Es
wurden
1.35
g
(2.00
mmol)
8-N-(2-
Aminofluorenyl)-3’,5’-bis(tert-butyldimethylsilyl)- 2’
-desoxyguanosin 79 eingesetzt.
I
J
G
H
K
L
C
M
B
D
E
Reaktionszeit: 5 h. - Ausbeute: 548 mg (1.22
mmol, 61%) eines farblosen Feststoff. - DC: RfWert (Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.81. 20
Smp.: Zersetzung bei 240 °C. - [α]
546:
HN
F
HO
5'
N
5
9N
4
8
O
4'
3'
O
7
A
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OH
- 18 ° (c =
86
187
Experimentalteil
0.16, CH2Cl2/MeOH). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.55 (s, 1H, NH),
8.73 (s, 1H, NH-2-Aminofluoren), 8.09 (d, 4JHH = 1.3 Hz, 1H, H(E)), 7.76 (dt, 3JHH = 7.4
Hz, 3JHH = 9.8 Hz, 2H, H(B) + H(L)), 7.67 (dd, 3JHH = 9.4 Hz, 4JHH = 1.9 Hz, 1H, H(F)),
7.52 (d, 3JHH = 7.4 Hz, 1H, H(I)), 7.33 (t, 3JHH = 7.4 Hz, 1H, H(J)), 7.21 (dt,
3
3
JHH = 7.4
4
Hz, JHH = 7.4 Hz, JHH = 1.0 Hz, 1H, H(K)), 6.36 (s, 2H, NH2), 6.34-6.29 (m, 1H, H1’),
5.98 (t, 3JHH = 4.7 Hz, 1H, 5’-OH), 5.34 (d, 3JHH = 3.6 Hz, 1H, 3’-OH), 4.43-4.37 (m,
1H, H3’), 3.93-3.88 (m, 1H, H5a’), 3.89 (s, 2H, CH2-AF), 3.78-3.70 (m, 2H, H5b’, H4’),
13
2.56-2.52 (m, 1H, H2a’), 2.09-2.00 (m, 1H, H2b’). -
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 157.3 (C(A)), 155.7 (C2), 152.8 (C6), 149.5 (C8), 143.8 (C(D)), 143.3
(C(M)), 142.4 (C(H)), 141.4 (C(C)), 140.0 (C(A)), 134.0 (C(F)), 126.6 (C(B)), 124.9
(C4), 120.0 (C(K)), 119.0 (C(I) + C(J)), 116.3 (C(L)), 113.9 (C(E)), 112.2 (C5), 87.2
(C4’), 82.8 (C1’), 71.3 (C3’), 61.3 (C(G) + C5’), 36.5 (C2’). - IR: Wellenzahl [cm-1]
(KBr): 3330, 1676, 1593, 1561, 1432, 1415, 1356, 1325, 1095, 767, 731. - UV: λMax
[nm] MeCN: 317, 260, 206. - MS (FAB, m/z): ber.: 446.1703, gef.: 447.1790 (M+H+).
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(phenylamino)-2’-desoxyguanosin 87
Die Reaktion wurde nach AAV 4 durchgeführt.
Es
wurden
800
mg
(1.95
mmol)
D
C
B
8-N-
A
(Phenylamino)-2’-desoxyguanosin 80 eingesetzt.
HN
Reaktionszeit: 24 h. - Ausbeute: 563 mg (1.36 HO
mmol, 67%) eines hellgelben Feststoff. - DC: RfWert (Dichlormethan/Methanol 6:1 v/v): 0.31. -
4'
5'
O
7
8
N
5
9N
4
O
2'
61
NH
2
N
3
N
α
N(Me)2
1'
OH
Smp.: 161 °C. - [α]20546: + 18.8 ° (c = 1.2,
87
CH2Cl2/MeOH). - H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.26 (s, 1H, NH), 8.72 (s,
1
1H, NH-Anilin), 8.53 (s, 1H, Hα), 7.74 (dd, 3JHH= 7.7 Hz, 2H, H(B)), 7.26 (ddd, 3JHH=
7.4 Hz, 3JHH= 7.4 Hz, 2H, H(C)), 6.92 (dd, 3JHH= 7.3 Hz, 3JHH= 7.3 Hz, 1H, H(D)), 6.44
(dd, 3JHH= 5.6 Hz, 3JHH= 9.3 Hz, 1H, H1´), 5.87 (dd, 3JHH= 4.8 Hz, 3JHH= 4.8 Hz, 1H, 5´OH), 5.39 (d, 3JHH= 3.9 Hz, 1H, 3´-OH), 4.46-4.44 (m, 1H, H3´), 3.92 (d, 3JHH= 2.2 Hz,
2H, H5´a, H4´), 3.76 (dd, 3JHH= 2.0 Hz, 3JHH= 4.6 Hz, 1H, H5´b), 3.17 (d, 3JHH= 5.6 Hz,
1H, H2´a), 3.15 (s, 3H, Me-Formamidin), 3.02 (s, 3H, Me-Formamidin), 2.09-2.04 (m,
1H, H2´b). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.1 (Cα), 156.2 (C6), 155.5
(C2), 147.7 (C8), 143.9 (C4), 140.3 (C5), 128.1 (C(D)), 120.4 (C(C)), 117.1 (C(B)),
188
Experimentalteil
115.2 (C(A)), 86.8 (C4´), 82.3 (C3´), 70.7 (C1´), 60.8 (C5´), 38.0 (C2´), 34.2 (MeFormamidin). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3265, 1115, 991, 960, 915, 859, 504. - MS
(FAB,m/z): ber.: 414.1812, gef.: 415.2543 (M+H+).
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(4-methoxyphenylamino)-2’-desoxyguanosin 88
Die Reaktion wurde nach AAV 4 durchgeführt.
Es
wurden
840
mg
(1.75
mmol)
8-N-(4-
O
D
C
B
Methoxyphenylamino)-2’-desoxyguanosin 81 einge-
A
HN
setzt.
Reaktionszeit: 24 h. - Ausbeute: 680 mg (1.42
mmol, 81%) eines farblosen Feststoff. – DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.36. - Smp.: 124
°C. - [α]20546: + 8.4 ° (c = 0.8, CH2Cl2/MeOH). - 1H-
HO
4'
O
7
8
5
N
61
NH
9N 4 N
5'
3
O
2'
α
2
N
N(Me)2
1'
OH
88
NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.21 (s, 1H, NH), 8.57 (s, 1H, Hα), 8.51 (s, 1H,
NH-p-Anisidin), 7.64 (d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H, H(C)), 6.85 (d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H, H(B)),
6.42 (dd, 3JHH = 9.4 Hz, 3JHH = 5.9 Hz, 1H, H1’), 5.86 (dd, 3JHH = 4.8 Hz, 1H, 5’-OH),
5.37 (d, 3JHH = 3.8 Hz, 1H, 3’-OH), 4.44 (ddd, 3JHH = 5.7 Hz, 1H, H3’), 3.91 (ddd, 3JHH =
5.7 Hz, 2H, H5a’, H4’), 3.73 (dd, 2JHH = 13.2 Hz, 3JHH = 5.5 Hz, 1H, H5b’), 3.71 (s, 3H,
OMe), 3.40 (ddd, 2JHH = 13.8 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 1H, H2a’), 3.14, 3.01 (2x s, 2x 3H,
Me-Formamidin), 2.04 (ddd, 2JHH = 12.6 Hz, 3JHH = 5.9 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 158.3 (Cα), 156.1 (C2), 153.8 (C6), 153.3 (C8), 149.9
(C(D)), 144.1 (C(A)), 120.8 (C4), 119. 3 (C(C)), 113.9 (C(B)), 112.0 (C5), 87.5 (C1’),
83.0 (C4’), 71.7 (C3’), 61.7 (C5’), 55.4 (O-CH3), 38.5 (C2’), 34.7 (Me-Formamidin). IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3338, 3161, 2944, 2910, 1651, 1599, 1531, 1475, 1361,
1139, 1038, 776. - MS (FAB,m/z): ber.: 443.4699, gef.: 444.4802 (M+H+).
189
Experimentalteil
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(4-methylphenylamino)-2’-desoxyguanosin 89
Die Reaktion wurde nach AAV 4 durchgeführt.
Es
wurden
700
mg
(1.87
mmol)
C
8-N-(4-
B
D
Methylphenylamino)-2’-desoxyguanosin 82 eingesetzt.
HN
HO
Reaktionszeit: 24 h. - Ausbeute: 530 mg (1.23
O
2'
°C. - [α]
546:
NH
α
N
N
4
3
N(Me)2
1'
OH
(Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.78. - Smp.: 182
20
61
2
9N
4'
mmol, 68%) eines farblosen Feststoff. - DC: Rf-Wert
5
N
8
5'
3'
O
7
A
89
1
+ 28.5 ° (c = 0.33, CH2Cl2/MeOH). - H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-
d6): 11.24 (s, 1H, NH), 8.64 (s, 1H, NH-p-Toluidin), 8.52 (s, 1H, Hα), 7.63 (d, 3JHH = 8.5
Hz, 2H, H(B)), 7.06 (d, 3JHH = 8.4 Hz, 2H, H(C)), 6.42 (dd, 3JHH = 9.4 Hz, 3JHH = 5.9 Hz,
1H, H1’), 5.87 (dd, 3JHH = 4.7 Hz, 1H, 5’-OH), 5.39 (d, 3JHH = 3.8 Hz, 1H, 3’-OH), 4.454.39 (m, 1H, H3’), 3.91-3.85 (m, 1H, H5a’), 3.75-3.67 (m, 2H, H4’, H5b’), 3.01, 3.14
(2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.57 (ddd, 3JHH = 13.1 Hz, 3JHH = 9.5 Hz, 3JHH = 6.4 Hz,
1H, H2a’), 2.24 (s, 3H, CH3), 2.05-1.99 (m, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 157.5 (Cα), 156.5 (C2), 155.8 (C6), 148.1 (C8), 144.5 (C(D)), 138.2 (C(A)),
129.5 (C4), 128.9 (C(B)), 117.6 (C(C)), 115.6 (C5), 87.2 (C1’), 82.7 (C4’), 71.1 (C3’),
61.2 (C5’), 38.3 (C2’), 34.6 (Me-Formamidin), 20.3 (CH3-Toluidin). - IR: Wellenzahl
[cm-1] (KBr): 3307, 1667, 1632, 1533, 1344, 1114, 1061, 960, 819. - MS (FAB, m/z):
ber.: 427.1968, gef.: 428.2046 (M+H+).
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(4-cyanophenylamino)-2’-desoxyguanosin 90
Die Reaktion wurde nach AAV 4 durchgeführt.
Es
wurden
500
mg
(1.30
mmol)
8-N-(4-
NC
C
B
D
A
HN
Cyanophenylamino)-2’-desoxyguanosin 83 eingesetzt.
N 5
O
4'
3'
mmol, 91%) eines gelben Feststoff. - DC: Rf-Wert
8
2'
61
NH
2
9N
HO 5'
Reaktionszeit: 24 h. - Ausbeute: 520 mg (1.18
O
7
4
N
3
N
α
N(Me)2
1'
OH
(Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.14. - Smp.:
90
154 °C. - [α] 546: + 3.6 ° (c = 0.43, CH2Cl2/MeOH). - H-NMR: δ [ppm] (400 MHz,
20
1
DMSO-d6): 11.34 (s, 1H, NH), 9.40 (s, 1H, Hα), 9.29 (s, 1H, NH-p-Cyanophenylamin),
190
Experimentalteil
7.70 (d, 3JHH = 8.8 Hz, 2H, H(C)), 7.38 (d, 3JHH = 7.5 Hz, 2H, H(B)), 6.45 (dd, 3JHH = 9.2
Hz, 3JHH = 6.0 Hz, 1H, H1’), 5.75 (s, 1H, 5’-OH), 4.78 (s, 1H, 3’-OH), 4.46 (ddd, 3JHH =
5.7 Hz, 1H, H3’), 3.93 (dd, 1H, H5b’), 3.75-3.70 (m, 2H, H5a’, H4’), 3.16-3.09 (m, 1H,
H2a’), 2.88, 2.72 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.12 (ddd, 2JHH = 12.2 Hz, 3JHH = 5.2
Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.5 (Cα), 155.7 (C2),
155.4 (C6), 147.3 (C8), 143.8 (C(D)), 141.8 (C(A)), 132.0 (C(C)), 118.6 (C4), 116.3
(C(B)), 114.6 (C5), 100.8 (CN), 86.4 (C4’), 81.9 (C1’), 70.1 (C3’), 60.3 (C5’), 38.2
(C2’), 34.7 (Me-Formamidin). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3446, 2738, 2676, 1598,
1392, 1176, 1061, 916, 844, 643, 579. - MS (FAB, m/z): ber.: 438.1764, gef.:
439.1797 (M+H+).
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(3,5-dimethylphenylamino)-2’-desoxyguanosin 91
Die Reaktion wurde nach AAV 4 durchgeführt.
Es wurden 520 mg (1.35 mmol) 8-N-(3,5dimethylphenylamino)-2’-desoxyguanosin
C
B
D
84
HN
eingesetzt.
Reaktionszeit: 72 h. - Ausbeute: 280 mg (0.63
HO
mmol, 47%) eines gelben Feststoff. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.89. - Smp.:
151 °C. - [α]20546: - 10 ° (c = 1.0, CHCl3). - 1H-
5'
N
5
9N
4
8
O
4'
3'
O
7
A
2'
61
NH
2
N
3
N
α
N(Me)2
1'
OH
91
NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.23 (s, 1H, NH), 8.50 (s, 1 H, NH-3,5Dimethylanilin), 8.49 (s, 1H, Hα), 7.30 (s, 2H, H(B)), 6.53 (s, 1H, H(D)), 6.39 (dd, 3JHH=
5.9 Hz, 3JHH= 6.7 Hz, 1H, H1´), 5.81 (dd, 3JHH= 4.6 Hz, 3JHH= 9.2 Hz, 1H, 5´-OH), 5.34
(d, 3JHH= 3.9 Hz, 1H, 3´-OH), 4.42 (s, 1H, H3´), 3.88 (d, 3JHH= 2.3 Hz, 1H, H5´a), 3.733.68 (m, 2H, H5´b, H4´), 3.12 (s, 3H, Me-Formamidin), 2.99 (s, 3H, Me-Formamidin),
2.52-2.39 (m, 1H, H2´a), 2.20 (s, 6H, Me-aromat.), 2.04-1.99 (m, 1H, H2´b). –
13
C-
NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 158.6 (Cα), 157.8 (C6), 156.8 (C2), 156.03 (C8),
148.5 (C4), 144.5 (C5), 140.8 (C(A)), 137.6 (C(D)), 122.3 (C(C)), 115.6 (C(B)), 87.3
(C4´), 82.1 (C3´), 71.2 (C1´), 61.3 (C5´), 38.5 (C2´), 34.8 (Me-Formamidin), 21.5
(Mearomat.). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3302, 2921, 1675, 1630, 1560, 1345, 1113. MS (FAB, m/z): ber.: 438.1764, gef.: 439.1797 (M+H+).
191
Experimentalteil
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(4-aminobiphenyl)-2’-desoxyguanosin 92
Die
Reaktion
wurde
nach
AAV
4
durchgeführt.
H
G
Es wurden 160 mg (0.36 mmol) 8-N-(4-
F
E
D
C
B
Aminobiphenyl)-2’-desoxyguanosin 85 eingeHO
Reaktionszeit: 24 h. - Ausbeute: 167 mg
3'
(0.34 mmol, 94%) eines farblosen Feststoff. DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1
20
v/v): 0.13. - Smp.: 245 °C. - [α]
546:
O
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
5
N
8
HN
setzt.
O
7
A
4
N
3
N
α
N(Me)2
1'
OH
92
+ 28.9 °
(c = 0.5, CH2Cl2/MeOH). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.28 (s, 1H, NH),
8.68 (s, 1H, NH-4-Aminobiphenyl), 8.57 (s, 1H, Hα), 7.85 (d, 3JHH = 8.3 Hz, 2H, H(B)),
7.63 (dd, 3JHH = 8.3 Hz, 4H, H(C) + H(F)), 7.42 (dd, 3JHH = 7.6 Hz, 2H, H(G)), 7.29 (dd,
3
JHH = 7.6 Hz, 1H, H(H)), 6.46 (dd, 3JHH = 9.3 Hz, 3JHH = 5.9 Hz, 1H, H1’), 5.93 (s, 1H,
5’-OH), 5.40 (s, 1H, 3’-OH), 4.47 (ddd, 1H, H3’), 3.94 (dd, 3JHH = 2.1 Hz, 1H, H5a’),
3.77-3.72 (m, 3H, H4’ + H5b’ + H2a’), 3.07, 3.06 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.08
(ddd, 2JHH = 13.0 Hz, 3JHH = 5.9 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-
d6): 157.7 (Cα), 156.7 (C2), 156.0 (C6), 149.7 (C(A)), 148.3 (C8), 140.4 (C(D)), 140.1
(C(E)), 132.7 (C5 + C4), 129.0 (C(F)), 126.9 (C(B)), 126.8 (C(C), 126.2 (C(G)), 115.8
(C(H)), 87.4 (C1’), 83.0 (C4’),
71.3 (C3’), 61.4 (C5’), 38.6 (C2’), 34.8 (Me-1
Formamidin). - IR: Wellenzahl [cm ] (KBr): 3346, 3173, 2954, 2928, 1647, 1603, 1537,
1486, 1383, 1169, 1075, 776. - MS (FAB m/z): ber.: 489.2125, gef.: 490.2229 (M+H+).
192
Experimentalteil
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(2-aminofluorenyl)-2’-desoxyguanosin 93
Die
Reaktion
wurde
nach
AAV
4
I
J
durchgeführt.
H
K
Es wurden 350 mg (0.78 mmol) 8-N-(2Aminofluorenyl)-2’-desoxyguanosin
86
eingesetzt.
L
G
C
M
B
D
E
HN
F
Reaktionszeit: 24 h. - Ausbeute: 237 mg
HO 5'
(0.47 mmol, 60%) eines roten Feststoff. -
4'
DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 6:1
v/v): 0.4. - Smp.: 209 °C. - [α]20546: + 5 °
5
N
8
2'
61
NH
α
2
9N
O
3'
O
7
A
4
N
3
N
N(Me)2
1'
OH
93
(c = 0.1, CH2Cl2/MeOH). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.30 (s, 1H, NH),
8.83 (s, 1H, NH-2-Aminofluoren), 8.53 (s, 1H, Hα), 8.11 (d, 4JHH = 1.3 Hz, 1H, H(E)),
7.77-7.73 (m, 2H, H(B) + H(L)), 7.68 (dd, 3JHH = 8.4 Hz, 4JHH = 1.8 Hz, 1H, H(F)), 7.53
(d, 3JHH = 7.4 Hz, 1H, H(I)), 7.33 (t, 3JHH = 7.4 Hz, 1H, H(J)), 7.22 (dt, 3JHH = 7.4 Hz,
3
JHH = 7.4 Hz, 4JHH = 1.0 Hz, 1H, H(K)), 6.34 (dd, 3JHH = 6.0 Hz, 3JHH = 9.3 Hz, 1H,
H1’), 5.96 (t, 3JHH = 4.7 Hz, 1H, 5’-OH), 5.41 (d, 3JHH = 3.7 Hz, 1H, 3’-OH), 4.48-4.44
(m, 1H, H3’), 3.94-3.89 (m, 1H, H5a’), 3.90 (s, 2H, CH2-AF), 3.79-3.71 (m, 2H, H5b’,
H4’), 3.15, 3.02 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.61-2.55 (m, 1H, H2a’), 2.08-2.01 (m,
1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.5 (Cα), 156.6 (C(A)), 155.9
(C2), 152.8 (C6), 148.1 (C8), 144.2 (C(D)), 143.8 (C(M)), 142.4 (C(H)), 141.4 (C(C)),
139.9 (C(E)), 134.1 (C4), 126.7 (C(F)), 125.4 (C(B)), 124.9 (C(K)), 120.0 (C(I)), 119.0
(C(J)), 116.5 (C(L)), 115.6 (C5), 114.0 (C(F)), 87.2 (C4’), 82.8 (C1’), 71.1 (C3’), 61.3
(C(G)), 48.6 (C5’), 36.5 (C2’), 34.6 (Me-Formamidin). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr):
3283, 2923, 1673, 1630, 1343, 1113, 1058, 946, 731. - MS (FAB, m/z): ber.:
501.2203, gef.: 502.2237 (M+H+).
193
Experimentalteil
Versuch der Darstellung von N2-Formamidin-8-N-(phenylamino)-2’-desoxyguanosin-5‘monophosphat 94
Die
Reaktion
wurde
Stickstoffatmosphäre
unter
einer
durchgeführt,
um
B
A
Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
Es
wurden
44
µL
(0.47
C
D
O
O P O
O
mmol)
Phosphorylchlorid, 4.2 µL (0.23 mmol) Wasser
HN
N
8
61
NH
2
2'
OH
α
N
3
O
und 38 µL (0.47 mmol) Pyridin in 2 mL abs.
5
9N 4 N
5'
4'
O
7
N(Me)2
1'
94
Acetonitril bei 0 °C gelöst. Anschließend wurde 40 mg (0.10 mmol) N2-Formamidin-8N-(phenylamino)-2’-desoxyguanosin 87, gelöst in 1 mL abs. Acetonitril hinzugetropft
und die Lösung auf Raumtemperatur erwärmt und 4 Stunden gerührt. Nach erfolgter
Hydrolyse mit Eis bei 4 °C für eine Stunde erfolgte die Neutralisation mit
Ammoniumhydrogencarbonat
und
Lyophillisation
der
Reaktionslösung.
Nach
abschließender RP-säulenchromatographischer Reinigung mit Wasser konnten jedoch
nur Zersetzungsprodukte isoliert werden.
Versuch
der
Darstellung
5-Chlor-cycloSal-N2-formamidin-8-N-(4-
von
methoxyphenylamino)-2’-desoxyguanosinmonophosphat 96
Die
Reaktion
wurde
Stickstoffatmosphäre
um
Sauerstoff
und
unter
einer
O D C
durchgeführt,
B
Feuchtigkeit
auszuschließen.
Es wurden 25 mg (0.06 mmol) N2Formamidin-8-N-(4-methoxyphenylamino)-2’-desoxyguanosin 88 in 500
Cl
E'
F'
D'
C'
A
A'
B'
O
OO
P O
HN
5'
O
7
N
8
61
5
NH
N 4 N
9
3
O
4'
OH
2'
2
N
α
N(Me)2
1'
96
µL abs. Pyridin gelöst und bei – 40 °C mit einer 0.1 M Lösung des Chlorophosphidates
95 (0.1 mL) über einen Zeitraum von einer Stunde versetzt. Nach weiteren 5 h Rühren
konnte jedoch keine Umsetzung des Eduktes beobachtet werden.
194
Experimentalteil
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(Phenylamino)-O-5’-dimethoxytrityl-2’-
desoxyguanosin 97
Die Reaktion wurde nach AAV 5 durchgeführt.
D
C
B
Es wurden 542 mg (1.31 mmol) N2-Formamidin-8N-(phenylamino)-2’-desoxyguanosin
87
A
HN
einge-
setzt.
Reaktionszeit: 3.5 h. - Ausbeute: 737 mg (1.03
mmol, 79%) eines hellgelben Feststoff. - DC: RfWert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.23. -
DMTrO
4'
5'
O
7
8
N
5
9N
4
O
2'
61
NH
2
N
3
N
α
N(Me)2
1'
OH
97
Smp.: 168 °C. - [α]20546: - 2.9 ° (c = 1.0, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSOd6): 11.30 (s, 1H, NH), 8.69 (s, 1H, NH-Anilin), 8.23 (s, 1H, Hα), 7.66 (dd, 3JHH= 7.7
Hz, 2H, H(B)), 7.60 (dd, 3JHH= 7.7 Hz, 1H, H(D)), 7.33-7.30 (m, 2H, H(C)), 7.20-7.13
(m, 13H, DMTr), 6.37 (dd, 3JHH= 5.0 Hz, 3JHH= 7.7 Hz, 1H, H1´), 5.36-5.35 (m, 1H, 3´OH), 4.59 (ddd, 3JHH= 5.5 Hz, 1H, H3´), 3.90 (ddd, 3JHH= 3.1 Hz, 3JHH= 6.8 Hz, 3JHH=
6.9 Hz, 2H, H5´a, H4´), 3.70-3.68 (m, 7H, DMTr-CH3; H5´b), 3.17 (d, 3JHH= 4.6 Hz, 1H,
H2´a), 2.99 (s, 3H, Me-Formamidin), 2.97 (s, 3H, Me-Formamidin), 2.24-2.20 (m, 1H,
H2´b). - 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.2 (Cα), 156.7, 156.5, 156.4 (C6),
155.6, 155.2 (C2), 155.0, 154.7, 153.7, 153.4, 146.7 (C8), 146.3 (C4), 143.6 (C5),
128.4, 128.3, 128.2, 128.1 (C(D)), 128.0, 127.8, 127.1, 126.5, 126.4, 126.2, 126.1,
125.1, 119.1 (C(C)), 115.7 (C(B)), 115.4 (C(A)), 111.8 (DMTr-CH3), 111.5 (DMTr-CH3),
84.0 (C4´), 83.9 (C3´), 81.0 (C1´), 62.6 (C5´), 36.1 (C2´), 33.1 (Me-Formamidin). - IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 2931, 2835, 914, 790, 777, 727, 583, 555, 503. - MS
(FAB,m/z): ber.: 715.3118, gef.: 716.3202 (M+H+).
195
Experimentalteil
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(4-methoxyphenylamino)-O-5’-dimethoxytrityl-2’-
desoxyguanosin 98
Die Reaktion wurde nach AAV 5 durchgeführt.
O
C
D
B
2
Es wurden 650 mg (1.46 mmol) N -Formamidin8-N-(4-methoxyphenylamino)-2’-desoxyguanosin
88 eingesetzt.
61
NH
5'
N
3
O
2'
α
2
9N 4 N
4'
Reaktionszeit: 3.5 h. - Ausbeute: 850 mg (1.15
5
N
8
HN
DMTrO
O
7
A
N(Me)2
1'
OH
mmol, 79%) eines farblosen Feststoff. - DC: Rf-
98
Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.38. -
Smp.: 131 °C. - [α]20546: - 10.6 ° (c = 0.76, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz,
DMSO-d6): 11.24 (s, 1H, NH), 8.47 (s, 1H, Hα), 8.22 (s, 1H, NH-p-Anisidin), 7.60 (d,
3
JHH = 9.0 Hz, 2H, H(C)), 7.13-7.26 (m, 10 H, DMTr-H), 6.86 (d, 3JHH = 9.0 Hz, 2H,
H(B)), 6.70-6.75 (m, 5H, DMTr-H), 6.42 (dd, 3JHH = 7.5 Hz, 3JHH = 5.1 Hz, 1H, H1’),
5.34 (d, 3JHH = 5.4 Hz, 1H, 3’-OH), 4.58 (ddd, 3JHH = 5.4 Hz, 1H, H3’), 4.09 (ddd, 3JHH
= 5.2 Hz, 3JHH = 5.4 Hz, 2H, H5a’, H4’), 3.73 (dd, 2JHH = 13.2 Hz, 3JHH = 5.5 Hz, 1H,
H5b’), 3.71 (s, 3H, OMe), 3.68 (s, 6H, DMTr-CH3), 3.40 (ddd, 2JHH = 13.8 Hz, 3JHH =
6.6 Hz, 1H, H2a’), 3.17, 3.16 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.32 (ddd, 2JHH = 12.6 Hz,
3
JHH = 5.4 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 158.3 (Cα), 156.1
(C2), 153.8 (C6), 153.3 (C8), 149.9 (C(D)), 144.1 (C(A)), 140.6, 139.9, 135.8, 135.7,
132.6, 129.7, 129.6, 128.9, 127.8, 127.4, 126.8, 126.6, 126.4, 126.0, 120.8 (C4),
119.2 (C(C)), 113.9 (C(B)), 113.1 (C5), 87.5 (C1’), 83.0 (C4’), 71.7 (C3’), 61.7 (C5’),
55.4 (O-CH3), 38.5 (C2’), 34.7 (Me-Formamidin). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3423,
3041, 2982, 1638, 1476, 1037. - MS (FAB,m/z): ber.: 745.3224, gef.: 746.3215 (M+H+)
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(4-methylphenylamino)-O-5’-dimethoxytrityl-2’-
desoxyguanosin 99
C
Die Reaktion wurde nach AAV 5 durchgeführt.
Es
wurden
500
mg
(1.16
mmol)
Formamidin-8-N-(4-methylphenylamino)-2’desoxyguanosin 89 eingesetzt.
B
D
A
N2-
HN
DMTrO
N
8
O
3'
5
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
N
α
N(Me)2
1'
OH
99
196
Experimentalteil
Reaktionszeit: 5 h. - Ausbeute: 675 mg (0.92 mmol, 81%) eines farblosen Feststoff. DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.35. - Smp.: 165 °C. - [α]20546: - 9.7 °
(c = 0.69, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.27 (s, 1H, NH), 8.56 (s,
1H, NH-p-Toluidin), 8.23 (s, 1H, Hα), 7.56 (d, 3JHH = 8.5 Hz, 2H, H(B)), 7.13-7.28 (m,
8H, DMTr-H), 7.06 (d, 3JHH = 8.4 Hz, 2H, H(C)), 6.68-6.77 (m, 5H, DMTr-H), 6.42 (dd,
3
JHH = 7.7 Hz, 3JHH = 5.1 Hz, 1H, H1’), 5.34 (d, 3JHH = 3.8 Hz, 1H, 3’-OH), 4.48-4.41 (m,
1H, H3’), 3.90-3.81 (m, 1H, H5a’), 3.72-3.66 (m, 2H, H4’, H5b’), 3.67 (s, 6H, DMTrCH3), 3.21-3.15 (m, 1H, H2a’), 2.99, 2.96 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.24 (s, 3H,
CH3), 2.19 (ddd, 3JHH = 12.3 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101
MHz, DMSO-d6): 157.9, 157.8, 157.0 (Cα), 156.6 (C2), 155.1 (C6), 148.1 (C8), 144.9
(C(D)), 138.7 (C(A)), 135.5, 129.6, 129.5, 129.3 (C4), 128.9 (C(B)), 127.6, 126.5,
117.4 (C(C)), 116.8 (C5), 112.9, 85.4 (C1’), 82.3 (C4’), 70.6 (C3’), 64.0 (C5’), 54.9 (OCH3), 37.5 (C2’), 34.5 (Me-Formamidin), 20.3 (CH3-Toluidin). - IR: Wellenzahl [cm-1]
(KBr): 3361, 2927, 1674, 1628, 1527, 1342, 1247, 827. - MS (FAB, m/z): ber.:
729.3275, gef.: 730.3353 (M+H+).
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(4-cyanophenylamino)-O-5’-dimethoxytrityl-2’-
desoxyguanosin 100
Die Reaktion wurde nach AAV 5 durchgeführt.
Es
wurden
300
mg
(0.68
mmol)
2
N-
NC
C
B
D
A
HN
Formamidin-8-N-(4-cyanophenylamino)-2’desoxyguanosin 90 eingesetzt.
Reaktionszeit: 3.5 h. - Ausbeute: 225 mg
(0.30 mmol, 45%) eines gelben Feststoff. -
DMTrO
8
N 5
O
3'
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
N
α
N(Me)2
1'
OH
DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1
100
v/v): 0.4. - Smp.: 133 °C. - [α] 546: + 10.6 ° (c = 1.68, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400
20
MHz, DMSO-d6): 11.36 (s, 1H, NH), 9.61 (s, 1H, Hα), 9.40 (s, 1H, NH-pCyanophenylamin), 6.71-7.80 (m, 17H, H(C) + H(B) + DMTr-H), 6.35 (dd, 3JHH = 7.7
Hz, 3JHH = 5.0 Hz, 1H, H1’), 5.35 (s, 1H, 3’-OH), 4.58-4.51 (m, 1H, H3’), 3.90-3.86 (m,
1H, H5b’), 3.75-3.72 (m, 2H, H5a’, H4’), 3.68 (s, 6H, DMTr-CH3), 3.15-3.10 (m, 1H,
H2a’), 2.88, 2.72 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.12-2.04 (m, 1H, H2b’). - 13C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.5 (Cα), 157.2, 156.7 (C2), 155.6 (C6), 149.6, 148.2
197
Experimentalteil
(C8), 145.7, 144.9 (C(D)), 143.1 (C(A)), 133.1 (C(C)), 129.7, 129.6, 129.4, 128.9,
127.7, 127.5, 126.5, 119.7 (C4), 117.2 (C(B)), 116.8 (C5), 101.4 (CN), 85.6 (C4’), 82.5
(C1’), 70.6 (C3’), 64.0 (C5’), 54.9 (CH3-DMTr), 37.5 (C2’), 34.6 (Me-Formamidin). - IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3338, 2219, 1675, 1605, 1421, 1250, 1114, 1031, 754, 583,
546. - MS (FAB, m/z): ber.: 740.3071, gef.: 741.6171 (M+H+).
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(3,5-dimethylphenylamino)-O-5’-dimethoxytrityl-2’desoxyguanosin 101
Die Reaktion wurde nach AAV 5 durchgeführt.
Es wurden 280 mg (0.63 mmol) N2-Formamidin-
C
B
D
A
8-N-(3,5-dimethylphenylamino)-2’-
HN
desoxyguanosin 91 eingesetzt.
DMTrO
Reaktionszeit: 12 h. - Ausbeute: 383 mg (0.51
mmol, 82%) eines rosafarbenen Feststoff. - DC:
Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.36. Smp.: 164 °C. - [α]20546: + 10 ° (c = 1.0, CHCl3). 1
8
N 5
3
O
3'
2'
61
NH
9N 4 N
5'
4'
O
7
2
N
α
N(Me)2
1'
OH
101
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.25 (s, 1H, NH), 8.41 (s, 1H, NH-3,5-
Dimethylanilin), 8.20 (s, 1H, Hα), 8.05 (s, 1H, H(D)), 7.24-7.10 (m, 11H, DMTr-H), 6.68
(dd, 3JHH= 8.9 Hz, 3JHH= 4.6 Hz, 4H, H(B), DMTr-H), 6.29 (dd, 3JHH= 5.1 Hz, 3JHH= 2.6
Hz, 1H, H1’), 5.28 (d, 3JHH= 4.8 Hz, 1H, 3’-OH), 4.52 (dd, 3JHH= 5.7 Hz, 3JHH= 6.2 Hz,
1H, H3’), 3.86-3.82 (m, 2H, H5’a, H4´), 3.64 (d, 3JHH= 1.1 Hz, 6H, DMTr-CH3), 3.12 (d,
3
JHH= 5.2 Hz, 1H, H5´b), 2.94 (d, 3JHH= 8.9 Hz, 6H, Me-Formamidin), 2.18 (s, 7H, Me-
aromat., H2’a), 1.99-1.86 (m, 1H, H2’b) –
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6):
159.3 (Cα), 159.2, 159.1 (C6), 158.6, 158.4 (C2), 156.3, 152.3, 149.5, 148.0, 146.6,
(C8), 146.3 (C4), 136.1 (C5), 130.6 (C(D)), 128.8 (C(B)), 118.9 (C(C)), 117.8 (C(A)),
113.7 (DMTr-CH3), 113.6 (DMTr-CH3), 85.9 (C4´), 85.3 (C3´), 80.0 (C1´), 64.4 (C5´),
54.9 (Me-Formamidin), 34.9 (C2´). 24.7, 20.0 (Me-aromat.) - IR: Wellenzahl [cm-1]
(KBr): 3366, 2921, 1675, 1629, 1560, 1342, 1249, 1113, 1032, 830.
198
Experimentalteil
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(4-aminobiphenyl)-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 102
Die Reaktion wurde nach AAV 5 durchgeführt.
Es
wurden
182
mg
(0.37
H
G
N2-
mmol)
E
F
Formamidin-8-N-(4-aminobiphenyl)-2’-desoxy-
C
D
B
DMTrO
Reaktionszeit: 3.5 h. - Ausbeute: 247 mg (0.31
5'
Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.4. -
NH
2
2'
α
N(Me)2
N
3
O
3'
61
9N 4 N
4'
mmol, 84%) eines farblosen Feststoff. - DC: Rf-
5
N
8
HN
guanosin 92 eingesetzt.
O
7
A
1'
OH
102
Smp.: 120 °C. - [α]20546: - 15.4 ° (c= 0.5,
CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.29 (s, 1H, NH), 8.81 (s, 1H, NH4-Aminobiphenyl), 8.24 (s, 1H, Hα), 6.70-7.65 (m, 22H, DMTr-H, H(B) + H(C) + H(F) +
H(G) + H(H)), 6.39 (dd, 3JHH = 7.6 Hz, 3JHH = 5.1 Hz, 1H, H1’), 5.34 (s, 1H, 3’-OH), 4.60
(ddd, 1H, H3’), 3.91 (dd, 3JHH = 2.1 Hz, 1H, H5a’), 3.71-3.65 (m, 3H, H4’ + H5b’ +
H2a’), 3.67 (s, 6H, DMTr-CH3), 3.00, 2.98 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.22 (ddd,
3
JHH = 5.1 Hz, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.7 (Cα), 156.7
(C2), 156.0 (C6), 149.7 (C(A)), 148.3 (C8), 140.4 (C(D)), 140.1 (C(E)), 139.9, 135.8,
135.7, 132.7 (C5 + C4), 132.6, 129.7, 129.6, 129.0 (C(F)), 128.9, 127.8, 127.4, 126.9
(C(B)), 126.8 (C(C), 126.2 (C(G)), 115.8 (C(H)), 87.4 (C1’), 83.0 (C4’), 71.3 (C3’),
61.4 (C5’), 55.4 (O-CH3), 38.6 (C2’), 34.8 (Me-Formamidin). - IR: Wellenzahl [cm-1]
(KBr): 3380, 2931, 1672, 1628, 1527, 1343, 1249. - MS (FAB, m/z): ber.: 791,3431,
gef.: 792.3535 (M+H+).
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(2-aminofluorenyl)-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 103
I
J
H
K
Die
Reaktion
wurde
nach
AAV
5
durchgeführt.
Es
wurden
200
mg
(0.39
mmol)
N2-Formamidin-8-N-(2-aminofluorenyl)- 2’ desoxyguanosin 93 eingesetzt.
L
G
C
M
B
D
E
HN
F
8
N
O
3'
5
2'
61
NH
α
2
9N
DMTrO 5'
4'
O
7
A
4
N
3
N
N(Me)2
1'
OH
103
199
Experimentalteil
Reaktionszeit: 3.5 h. - Ausbeute: 247 mg (0.30 mmol, 78%) eines lachsfarbenen
Feststoff. - DC: Rf-Wert (Dichlor-methan/Methanol 9:1 v/v): 0.31. - Smp.: 180 °C. [α]20546: - 11 ° (c = 0.3, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.32 (s, 1H,
NH), 8.79 (s, 1H, NH-2-Aminofluoren), 8.25 (s, 1H, Hα), 8.03 (d, 4JHH = 1.3 Hz, 1H,
H(E)), 7.76-7.70 (m, 2H, H(B) + H(L)), 7.56 (dd, 3JHH = 8.4 Hz, 4JHH = 2.0 Hz, 1H,
H(F)), 6.65-7.53 (m, 16H, H(I) + H(J) + H(K) + DMTr-H), 6.40 (dd, 3JHH = 5.1 Hz, 3JHH =
7.7 Hz, 1H, H1’), 5.35 (d, 3JHH = 3.6 Hz, 1H, 3’-OH), 4.59-4.51 (m, 1H, H3’), 3.91-3.84
(m, 1H, H5a’), 3.88 (s, 2H, CH2-AF), 3.67-3.62 (m, 8H, H5b’, H4’ + DMTr-CH3), 3.183.09 (m, 1H, H2a’), 3.00, 2.98 (2x s, 2x 3H, Me-Formamidin), 2.22-2.18 (m, 1H, H2b’).
-
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.9, 157.8 (Cα), 157.0, 156.7 (C(A)),
155.9 (C2), 152.8 (C6), 148.2 (C8), 145.0 (C(D)), 143.8 (C(M)), 142.4 (C(H)), 141.4
(C(C)), 140.0 (C(E)), 135.6, 134.9 (C4), 133.9, 129.6, 129.5, 126.7 (C(F)), 126.5,
125.5 (C(B)), 124.9 (C(K)), 120.1 (C(I)), 119.0 (C(J)), 116.9 (C5), 116.2 (C(L)), 113.6
(C(F)), 112.9, 85.5 (C4’), 82.5 (C1’), 70.6 (C3’), 64.1 (C(G) + C5’), 54.9 (O-CH3), 36.5
(C2’), 34.5 (Me-Formamidin). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3354, 2928, 1674, 1628,
1455, 1424, 1342, 1175, 1031, 827, 765, 701. - MS (FAB, m/z): ber.: 803.3431, gef.:
804.3483 (M+H+).
Synthese des Phosphitylierungsreagenz Bis-N,N´-Diisopropylamino-(2-cyanoethyl)phosphit 107
Unter
Schlenkbedingungen
wurden
12.9
mL
(147
mmol)
Phosphortrichlorid 104 mit 12.2 mL abs. Pyridin und 30 mL
N
Diethylether versetzt. Nach Kühlung mit einem Stickstoff/AcetonKältebad
auf
-78 °C
wurden
10.4
mL
(153
mmol)
P
N
O
α
β
CN
107
3-Hydroxypropionsäurenitril 105 innerhalb von 1.5 h dazugetropft. Nach langsamem
Aufwärmen auf Raumtemperatur wurde die Reaktionslösung für 16 h gerührt. Das
entstandene Pyridiniumhydrochlorid unter Schlenkbedingungen filtriert und mit abs.
Diethylether gewaschen. Zum Filtrat wurde nach Aufnahme in 150 mL abs.
Diethylether bei -10 °C innerhalb von einer Stunde 130 mL (925 mmol)
Diisopropylamin hinzugetropft. Die Reaktionslösung wurde erneut für 16 h bei
Raumtemperatur gerührt. Das ausgefallene Diisopropylammoniumhydrochorid wurde
über
eine
Schlenkfritte
filtriert
und
wiederum
mit
Diethylether
gewaschen.
200
Experimentalteil
Anschließend wurde das Filtrat im Ölpumpenvakuum eingeengt. Das erhaltende
Rohprodukt wurde unter Zugabe von 297 mg (7.06 mmol) Calciumhydrid im Vakuum
destilliert. Die Übergangstemperatur des Produkts betrug 190 – 200 °C.
Ausbeute: 18.4 g (61.0 mmol, 41%) einer farblosen Flüssigkeit. 1H-NMR: δ [ppm] (400
MHz, Benzol-d6): 3.51-3.42 (m, 4 H, iPr-H), 3.41-3.35 (m, 2H, H-α), 1.85-1.81 (m, 2H,
H-β), 1.20-1.25 (m, 24 H, iPr-CH3). - 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 118.0
(CN), 60.2 (C-α), 45.3 (iPr-CH), 27.1 (iPr-CH3), 23.9 (iPrCH3), 19.8 (C-β). - 31P-NMR: δ
[ppm] (162 MHz, Benzol-d6): 122.15. – IR: Wellenzahl [cm-1] (Film): 3332, 2952, 2929,
1633, 1605, 1565, 1414, 1256, 835. MS (FAB, m/z): ber.: 301.283, gef.: 301 [M].
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(phenylamino)-O-3’-[(2-cyanoethoxy)-(N,N’-
diisopropylamino)phosphinyl]-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 108
Die Reaktion wurde nach AAV 6 durchgeführt.
C
D
B
2
Es wurden 20.0 mg (0.02 mmol) N -Formamidin-8N-(phenylamino)-O-5’-dimethoxytrityl-2’desoxyguanosin 97 eingesetzt.
A
HN
DMTrO
Reaktionszeit: 1 h. - Ausbeute: 14 mg (0.01 mmol,
61%) eines farblosen Feststoffs als Gemisch
zweier Diastereomere (I + II) im Verhältnis 1:1. -
α'
NC
β'
O
8
N
2'
N
61
NH
3
O
O
P
5
9N 4 N
5'
4'
O
7
2
N
α
N(Me)2
1'
108
DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.49. - Smp.: 136 °C. -[α]20546: + 7 ° (c
= 0.1, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzol-d6): 11.29 (s, 2H, NH (I+II)), 8.36
(s, 1H, Hα (I)), 8.23 (s, 1H, Hα (II)), 7.62-6.62 (m, 38H, DMTr-H (I+II) + Anilin-H (I+II),
NH-Anilin (I+II)), 6.41 (dd, 3JHH = 6.1 Hz, 3JHH = 6.1 Hz, 1H, H1’ (I)), 6.31 (dd, 3JHH =
6.3 Hz, 3JHH = 6.3 Hz, 1H, H1’ (II)), 4.88-4.86 (m, 1H, H3’ (I)), 4.85-4.82 (m, 1H, H3’
(II)), 4.37-4.33 (m, 2H, H4’ (I+II)), 3.56-3.30 (m, 38H, DMTr-CH3 (I+II) + iPr-H (I+II) +
H2a’ (I+II) + H5’a+b (I+II) + α’Ha+b (I+II) + Formamidin-CH3 (I+II)), 2.77-2.66 (m, 1H,
H2b’ (II)), 2.58-2.50 (m, 2H, H2b’ (I) + β’Ha (I)), 2.23 (ddd, 1H, β’Hb (I)), 1.85 (dd, 3JHH
= 6.1 Hz, 3JHH = 6.1 Hz, 2H, β’Ha (II) + β’Hb (II)), 1.15-0.96 (m, 24H, iPr-CH3 (I+II)). 13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 178.7, 159.3, 159.2, 158.2, 147.6, 147.5,
145.3, 145.3, 136.3, 133.2, 130.9, 130.8, 130.7, 130.6, 130.5, 129.3, 128.8, 128.7,
128.6, 128.4, 118.4, 118.2, 114.6, 113.7, 113.6, 87.1, 86.6, 85.6, 75.0, 74.8, 74.0,
73.8, 64.1, 64.0, 58.7, 58.6, 58.5, 58.5, 55.1, 54.9, 54.8, 43.6, 43.6, 43.5, 43.5, 38.6,
201
Experimentalteil
31
38.4, 37.7, 30.2, 24.8, 24.7, 24.6, 20.6, 20.5, 20.3. -
P-NMR: δ [ppm] (161 MHz,
Benzol-d6): 148.03, 148.21. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3385, 2964, 2930, 1628,
1527, 1509, 1344, 1250, 1032, 978. - UV: λMax [nm] MeCN: 345, 256. - MS (ESI, m/z):
ber.: 915.4197, gef.: 938.4091 (M+Na+).
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(4-methoxyphenylamino)-O-3’-[(2-cyanoethoxy)-
(N,N’-diisopropylamino)phosphinyl]-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 109
Die Reaktion wurde nach AAV 6 durchgeführt.
O
2
Es wurden 20.0 mg (0.02 mmol) N -Formamidin-
C
D
B
A
8-N-(4-methoxyphenylamino)-O-5’DMTrO
Reaktionszeit: 1 h. - Ausbeute: 14.0 mg (0.01
Gemisch zweier Diastereomere (I + II) im
Rf-Wert
α'
NC
β'
O
N 5
O
2'
O
P
N
61
NH
2
9N
5'
4'
mmol, 61%) eines farblosen Feststoffs als
Verhältnis 1:2. - DC:
8
HN
dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 98 eingesetzt.
O
7
4
N
3
N
α
N(Me)2
1'
109
(Dichlor-
methan/Methanol 9:1 v/v): 0.52. - Smp.: 122 °C. - [α]20546: + 15 ° (c = 0.1, CHCl3). - 1HNMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzol-d6): 10.99 (s, 2H, NH (I+II)), 8.35 (s, 1H, Hα (I)), 8.31
(s, 1H, Hα (II)), 7.68 (s, 1H, NH-p-Anisidin (I)), 7.66 (s, 1H, NH-p-Anisidin (II)), 7.596.71 (m, 34H, DMTr-H (I+II) + ANIS-H (I+II)), 6.44 (dd, 3JHH = 6.3 Hz, 3JHH = 6.3 Hz,
1H, H1’ (I)), 6.37 (dd, 3JHH = 6.6 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 1H, H1’ (II)), 4.92-4.89 (m, 1H, H3’
(I)), 4.85-4.81 (m, 1H, H3’ (II)), 4.36-4.28 (m, 2H, H4’ (I+II)), 3.64-3.16 (m, 44H, DMTrCH3 (I+II) + iPr-H (I+II) + H2a’ (I+II) + H5’a+b (I+II) + α’Ha+b (I+II) + Anis-CH3 (I+II) +
Formamidin-CH3 (I+II)), 2.80-2.76 (m, 1H, H2b’ (II)), 2.54-2.50 (m, 2H, H2b’ (I) + β’Ha
(I)), 2.20 (ddd, 1H, β’Hb (I)), 1.89 (dd, 3JHH = 6.2 Hz, 3JHH = 6.2 Hz, 1H, β’Ha (II)), 1.831.80 (m, 1H, β’Hb (II)), 1.24-1.10 (m, 24H, iPr-CH3 (I+II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101
MHz, Benzol-d6): 178.7, 159.3, 159.2, 158.3, 155.5, 155.4, 147.6, 147.5, 145.3, 145.3,
136.1, 136.0, 136.0, 135.9, 133.9, 133.8, 130.7, 130.6, 130.6, 130.5, 128.8, 128.7,
128.6, 128.3, 128.2, 128.0, 127.2, 127.2, 120.4, 120.3, 118.9, 118.8, 118.2, 114.6,
113.6, 113.6, 87.1, 86.6, 86.5, 86.4, 86.3, 86.2, 85.6, 75.0, 74.8, 74.0, 73.8, 64.1,
64.0, 58.8, 58.6, 58.6, 58.5, 55.2, 54.9, 54.9, 43.6, 43.6, 43.5, 43.5, 38.6, 38.4, 37.7,
30.2, 24.8, 24.7, 24.6, 20.6, 20.5, 20.3. -
31
P-NMR: δ [ppm] (161 MHz, Benzol-d6):
147.34, 148.63. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3411, 2965, 2360, 1628, 1527, 1510,
202
Experimentalteil
1344, 1247, 1114. - UV: λMax [nm] MeCN: 331, 258, 224. - MS (ESI, m/z): ber.:
945.4302, gef.: 968.4191 (M+Na+).
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(4-methylphenylamino)-O-3’-[(2-cyanoethoxy)-
(N,N’-diisopropylamino)phosphinyl]-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 110
Die Reaktion wurde nach AAV 6 durchgeführt.
C
D
B
Es wurden 50.3 mg (0.05 mmol) N2-Formamidin-
A
HN
8-N-(4-methylphenylamino)-O-5’-dimethoxytritylDMTrO
2’-desoxyguanosin 99 eingesetzt.
Reaktionszeit: 1 h. - Ausbeute: 43.1 mg (0.03
mmol, 68%) eines farblosen Feststoffs als
Gemisch zweier Diastereomere (I + II) im
Verhältnis 1:1. - DC:
Rf-Wert
α'
NC
β'
O
8
N
2'
N
61
NH
3
O
O
P
5
9N 4 N
5'
4'
O
7
2
α
N
N(Me)2
1'
110
(Dichlor-
methan/Methanol 9:1 v/v): 0.50. - Smp.: 111 °C. - [α]20546: - 21 ° (c = 0.07, CHCl3). 1
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzol-d6): 12.04 (s, 2H, NH (I+II)), 8.47 (s, 1H, Hα (I)),
8.42 (s, 1H, Hα (II)), 6.66-8.00 (m, 36H, DMTr-H (I+II) + Tol-H (I+II)), 6.43 (dd, 3JHH =
6.1 Hz, 3JHH = 6.1 Hz, 1H, H1’ (I)), 6.39 (dd, 3JHH = 6.3 Hz, 3JHH = 6.3 Hz, 1H, H1’ (II)),
5.00-4.96 (m, 1H, H3’ (I)), 4.94-4.90 (m, 1H, H3’ (II)), 4.33-4.28 (m, 2H, H4’ (I+II)),
3.32-3.51 (m, 38H, DMTr-CH3 (I+II) + iPr-H (I+II) + H2a’ (I+II) + H5’a+b (I+II) + α’Ha+b
(I+II) + Formamidin-CH3 (I+II)), 2.85-2.79 (m, 1H, H2b’ (II)), 2.54-2.48 (m, 8H, H2b’ (I)
+ β’Ha (I) + Tol-CH3), 2.05 (ddd, 1H, β’Hb (I)), 1.81 (dd, 3JHH = 6.2 Hz, 3JHH = 6.2 Hz,
1H, β’Ha (II)), 1.72-1.68 (m, 1H, β’Hb (II)), 1.15-1.10 (m, 24H, iPr-CH3 (I+II)). -
13
C-
NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 159.2, 158.3, 155.5, 155.4, 148.1, 147.1, 145.3,
145.3, 136.1,135.9, 133.9, 133.8, 130.6, 130.5, 129.7, 128.8, 127.2, 127.2, 120.4,
120.3, 118.9, 118.8, 117.3, 116.1, 114.6, 113.6, 113.6, 87.1, 86.9, 85.6, 75.0, 74.8,
74.0, 73.8, 64.1, 64.0, 54.9, 43.6, 43.6, 43.5, 43.5, 40.7, 38.6, 38.4, 36.3, 30.2, 24.6,
20.8, 19.6. - 31P-NMR: δ [ppm] (161 MHz, Benzol-d6): 148.93, 148.87. - IR: Wellenzahl
[cm-1] (KBr): 3853, 3744, 3675, 2927, 2219, 1669, 1628, 1528, 1249, 1115. - UV: λMax
[nm] MeCN: 330, 297. - MS (ESI, m/z): ber.: 929.4353, gef.: 952.4256 (M+Na+).
203
Experimentalteil
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(4-cyanophenylamino)-O-3’-[(2-cyanoethoxy)-(N,N’diisopropyl-amino)phosphinyl]-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 111
Die Reaktion wurde nach AAV 6 durchgeführt.
Es
wurden
300
mg
(0.40
mmol)
NC
C
B
D
N2-
A
HN
Formamidin-8-N-(4-cyanophenylamino)- O - 5’di-methoxytrityl-2’-desoxyguanosin
100
DMTrO
eingesetzt.
Reaktionszeit: 1 h. - Ausbeute: 175 mg (0.19
mmol,
47%)
eines
gelben
Feststoff
als
α'
β'
N 5
O
3'
NC
8
O
2'
O
P
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
N
α
N(Me)2
1'
N
111
Gemisch zweier Diastereomere (I + II) im
Verhältnis 2:1. - DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 19:1 v/v): 0.2. - Smp.: 104 °C. [α]20546: + 10 ° (c = 0.12, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzol-d6): 10.59 (s,
2H, NH (I+II)), 8.68 (s, 1H, Hα (I)), 8.51 (s, 1H, Hα (II)), 7.87 (s, 2H, NH-pCyanophenylamin (I+II)), 6.70-7.60 (m, 34H, H(C) + H(B) + DMTr-H), 6.51-6.49 (m,
1H, H1’ (II)), 6.44-6.40 (m, 1H, H1’ (I)), 5.01-4.98 (m, 1H, H3’ (II)), 4.59-4.54 (m, 1H,
H3’ (I)), 4.26-4.22 (m, 1H, H4’ (II)), 4.20-18 (m, 1H, H4’ (I)), 3.67-3.29 (m, 24H, DMTrCH3 (I+II) + iPr-H (I+II) + H5’a+b (I+II) + α’Ha+b (I+II)), 3.06-3.01 (m, 1H, H2a’ (II)),
2.87-2.84 (m, 1H, H2a’ (I)), 2.72, 2.48 (2x s, 2x 6H, Me-Formamidin), 2.04-1.99 (m,
2H, H2b’ (I+II)), 1.81-1.89 (m, 4H, β’Ha (I+II) + β’Hb (I+II)), 0.99-1.01 (m, 24H, iPr-CH3
(I+II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 159.5, 159.3, 158.8, 155.2, 155.1,
147.8, 147.7, 145.4, 145.4, 136.2, 136.1, 136.0, 135.9, 134.3, 134.1, 131.0, 130.9,
130.9, 130.5, 129.4, 129.3, 128.6, 128.5, 128.4, 128.1, 127.5, 127.4, 120.4, 120.3,
119.1, 119.0, 118.2, 116.4, 114.8, 114.7, 101.3, 101.1, 87.0, 86.8, 86.7, 86.3, 86.2,
86.1, 85.4, 74.8, 74.6, 73.9, 73.6, 64.0, 64.0, 58.9, 58.6, 58.5, 58.3, 55.0, 54.8, 54.7,
43.4, 43.4, 43.2, 43.2, 38.4, 38.2, 37.5, 30.0, 24.7, 24.6, 24.3, 20.4, 20.3, 20.1. -
31
P-
NMR: δ [ppm] (161 MHz, Benzol-d6): 150.79, 148.83. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr):
3412, 2964, 2929, 1629, 1528, 1346, 1252, 1177, 1033, 702. - UV: λMax [nm] MeCN:
330, 271, 243. - MS (FAB, m/z): ber.: 940.4149, gef.: 941.42 (M+H+).
204
Experimentalteil
Synthese von N2-Formamidin-8-N-(3,5-dimethylphenylamino)-O-3’-[(2-cyanoethoxy)(N,N’-diisopropylamino)phosphinyl]-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 112
Die Reaktion wurde nach AAV 6 durchgeführt.
Es
wurden
100
mg
(0.22
mmol)
DC
B
2
N-
A
Formamidin-8-N-(3,5-dimethylphenylamino)-O5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin
101
HN
mmol, 97%) eines farblosen Feststoffs als
Gemisch zweier Diastereomere (I + II) im
α'
NC
β'
O
N 5
2'
O
P
61
NH
N
α
2
N
3
O
4'
Reaktionszeit: 1 h. - Ausbeute: 122 mg (0.12
8
9N 4 N
DMTrO 5'
eingesetzt.
O
7
N(Me)2
1'
112
Verhältnis 1:1. - DC: Rf-Wert (Dichlormethan /Methanol 9:1 v/v): 0.58. - Smp.: 124 °C.
- [α]20546: - 28 ° (c = 0.1, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzol-d6): 11. 61 (s,
1H, NH (I)), 11.43 (s, 1H, NH (II)), 8.51 (s, 1H, NH-Dimethylanilin (I)), 8.43 (s, 1H, NH3,5-Dimethylanilin (II)), 6.54-7.65 (m, 36H, DMTr-H (I+II) + H-3,5-Dimethylanilin (I+II),
Hα (I+II)), 6.46 (dd, 3JHH = 5.5 Hz, 3JHH = 5.5 Hz, 1H, H1’ (I)), 6.36 (dd, 3JHH = 6.2 Hz,
3
JHH = 6.2 Hz, 1H, H1’ (II)), 4.96-5.02 (m, 1H, H3’ (I)), 4.79-4.85 (m, 1H, H3’ (II)), 4.33-
4.37 (m, 2H, H4’ (I+II)), 3.33-3.74 (m, 26H, DMTr-CH3 (I+II) + iPr-H (I+II) + H2a’ (I+II)
+ H5’a+b (I+II) + α’Ha+b (I+II)), 2.59-2.79 (m, 13H, H2b’ (II) + Formamidin-CH3 (I+II)),
2.29-2.46 (m, 3H, H2b’ (I) + β’Ha (I) + β’Hb (I)), 2.16, 2.18 (2xs, 2x 6H, DimethylanilinCH3 (I+II)), 1.89-1.94 (m, 2H, β’Ha (II) + β’Hb (II)), 0.91-1.16 (m, 24H, iPr-CH3 (I+II)). 13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 159.3, 159.2, 158.4, 158.0, 156.2, 146.1,
145.4, 145.3, 140.9, 140.7, 138.7, 138.6, 136.1, 116.5, 116.4, 113.7, 87.1, 86.8, 85.0,
84.8, 78.6, 78.7, 73.9, 73.1, 63.6, 62.9, 59.1, 57.2, 56.8, 54.9, 43.7, 43.6, 43.5, 41.1,
39.8, 34.8, 34.7, 24.7, 24.6, 24.5, 21.6, 21.5, 21.4, 20.6, 20.2, 20.1, 16. -
31
P-NMR: δ
[ppm] (161 MHz, Benzol-d6): 149.3, 148.7. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3411, 2965,
1686, 1629, 1528, 1341, 1250, 1103. - MS (ESI, m/z): ber.: 943.4510, gef.: 965.7158
(M+Na+).
205
Experimentalteil
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(4-aminobiphenyl)-O-3’-[(2-cyanoethoxy)-(N,N’-
diisopropylamino)phosphinyl]-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 113
Die Reaktion wurde nach AAV 6 durchgeführt.
Es wurden 45 mg (0.05 mmol) N2-Formamidin-8-
H
G
F
E
C
D
B
N-(4-aminobiphenyl)-O-5’-dimethoxytrityl-2’-
desoxyguanosin 102 eingesetzt.
Reaktionszeit: 1 h. - Ausbeute: 30 mg (0.03
A
HN
DMTrO
mmol, 60%) eines gelben Feststoffs als Gemisch
zweier Diastereomere (I + II) im Verhältnis 1:1. -
N
α'
O
O
P
61
NH
2'
N
α
2
N
3
O
3'
NC β'
8
5
9N 4 N
5'
4'
O
7
N(Me)2
1'
113
DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v):
0.45. - Smp.: 64 °C. - [α]20546: + 13 ° (c = 0.1, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz,
Benzol-d6): 12.23 (s, 2H, NH (I+II)), 8.36 (s, 1H, Hα (I)), 8.34 (s, 1H, Hα (II)), 7.96 (s,
2H, NH-4-Aminobiphenyl (I+II)), 7.52-6.67 (m, 44H, DMTr-H (I+II) + 4-AminobiphenylH (I+II)), 6.34 (dd, 3JHH = 6.6 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 1H, H1’ (I)), 6.29 (dd, 3JHH = 6.3 Hz,
3
JHH = 6.3 Hz, 1H, H1’ (II)), 5.00-4.91 (m, 2H, H3’ (I+II)), 4.29-4.20 (m, 2H, H4’ (I+II)),
3.64-3.29 (m, 38H, DMTr-CH3 (I+II) + iPr-H (I+II) + H2a’ (I+II) + H5’a+b (I+II) + α’Ha+b
(I+II) + Formamidin-CH3 (I+II)), 2.80-2.75 (m, 1H, H2b’ (II)), 2.37-2.31 (m, 3H, H2b’ (I)
+ β’Ha (I) + β’Hb (I)), 1.81-1.73 (m, 2H, β’Ha (II) + β’Hb (II)), 0.99-0.96 (m, 24H, iPrCH3 (I+II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 177.3, 158.2, 158.1, 157.3,
154.6, 154.2, 146.6, 146.5, 144.3, 144.2, 136.1, 136.0, 136.0, 135.9, 133.9, 133.8,
130.7, 130.6, 130.6, 130.5, 128.8, 128.7, 128.6, 128.3, 128.2, 128.0, 127.2, 127.2,
120.4, 120.3, 118.9, 118.8, 118.2, 114.6, 113.6, 113.6, 87.1, 86.6, 86.5, 86.4, 86.3,
86.2, 85.6, 75.0, 74.8, 74.0, 73.8, 64.1, 64.0, 58.8, 58.6, 58.6, 58.5, 55.2, 46.6, 46.6,
46.5, 46.5, 38.6, 38.4, 37.7, 30.2, 24.8, 24.7, 24.6, 19.6, 19.5, 19.3. -
31
P-NMR: δ
[ppm] (161 MHz, Benzol-d6): 149.04, 149.01. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3422,
2926, 1629, 1529, 1384, 1249, 1103. - UV: λMax [nm] MeCN: 330,296, 251, 226. - MS
(ESI, m/z): ber.: 991.4510,gef.: 1014.4410 (M+Na+).
206
Experimentalteil
Synthese
von
N2-Formamidin-8-N-(2-aminofluorenyl)-O-3’-[(2-cyanoethoxy)-(N,N’-
diisopropyl-amino)phosphinyl]-O-5’-dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 114
Die
Reaktion
wurde
nach
AAV
6
durchgeführt.
Es
wurden
I
J
50
mg
(0.06
mmol)
N-
G
H
K
2
L
C
M
Formamidin-8-N-(2-aminofluorenyl)- O - 5’-
B
D
A
E
HN
F
dimethoxytrityl-2’-desoxyguanosin 103 einDMTrO
gesetzt.
Reaktionszeit: 1 h. - Ausbeute: 66 mg (0.06
mmol, 100%) eines farblosen Feststoffs
(zwei Diastereomere I + II). - DC: Rf-Wert
α'
β'
N 5
O
3'
NC
8
O
2'
O
P
61
NH
α
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
N
N(Me)2
1'
114
N
(Dichlor-methan/Methanol 9:1 v/v): 0.46. Smp.: 112 °C. - [α]20546:+ 3 ° (c = 0.21, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzold6): 11.05 (s, 2 H, NH (I+II)), 8.39 (2 x s, 2 H, NH-Aminofluoren (I+II)), 8.10 (s, 1 H,
Hα(I)), 8.08 (s, 1 H, Hα(II)), 8.02 (m, 2 H, H(E)(I+II)), 7.76-7.70 (m, 4H, H(F)(I+II) +
H(B)(I+II)), 7.62-7.36 (m, 26 H, DMTr(I+II)), 7.28 (d, 3JHH =7,3 Hz, 2H, H(L)(I+II)),
7.21-7.15 (m, 2H, H(I)(I+II)), 7.03-7.01 (m, 4H, H(J)(I+II) + H(K)(I+II)), 6.59 (dd, 3JHH =
6.7 Hz, 1H, H1´(I)), 6.53 (dd, 3JHH = 6.1 Hz, 1H, H1´(II)), 5.01-4.98 (m, 1H, H3´(I)),
4.91-4.88 (m, 1H, H3´(II)), 4.39 (m, 2H, H4´(I+II)), 3.70 (m, 10 H, H(G)(I+II), H3´(I+II),
H5a´(I+II), H5b´(I+II)), 3.33-3.18 (m, 12H, DMTr-CH3(I+II)), 2.63-2.51 (m, 14H,
N(Me)2(I+II), H2a´(I+II)), 1.89 (ddd, 3JHH = 5.6 Hz, 3JHH = 11.5 Hz, 2H H2b´(I+II)), 1.12
(dd, 3JHH = 6.1 Hz, 12H, Hα’ (I+II), Hβ’ (I+II), iPr-H(I+II)), 1.06 (d, 3JHH = 6.7 Hz, 6H,
iPr-CH3(I)), 0.93 (d, 3JHH = 6.7 Hz, 6H, iPr-CH3(II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
Benzol-d6): 160.7, 159.2, 158,2, 157.9, 156.1, 155.7, 149.3, 143.4, 136.1, 135.8,
130.6, 128.8, 128.6, 128.5, 128.3, 128.0, 127.8, 113.6, 54.9, 43.6, 34.7, 24.7, 24.6,
21.2, 20.5, 20.1, 8.4. -
31
P-NMR: δ [ppm] (202 MHz, Benzol-d6): 162.0, 161.78. -IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3377, 2966, 2930, 2836, 2760, 2722, 1681, 1607, 1575, 1457,
1427, 1344, 1301, 1251, 1178, 1154, 1115, 1076, 1033, 978, 829, 767, 732, 703. UV: λMax [nm] MeCN: 336. - MS (FAB, m/z): ber.: 1003.4823, gef.: 1026.4440 (M+Na+).
207
Experimentalteil
Synthese von 3´,5´-Bis-O-(tert-Butyldimethylsilyl)-2´-dG 121
Unter Stickstoffatmosphäre wurden 18.09 g
O
(67.67 mmol) 2´-dG*H2O 52 zweimal mit jeweils
7
20 mL abs. Pyridin coevaporiert. Anschließend
wurden 90 mL abs. Pyridin, 65.0 mL (173 mmol) TBDMSO
TBDMS-Cl (50%ig in Toluol) und 17.1 g (249
4´
mmol) Imidazol hinzugegeben und über Nacht
bei RT gerührt. Die Reaktionskontrolle erfolgte
N
5
9N
4
6
8
5´
1
NH
2
N3
NH2
O
1´
3´
2´
OTBDMS
121
mit Hilfe der DC (DCM/MeOH 9:1). Nach Zugabe von MeOH und Toluol und Entfernen
des Lösungsmittels erfolgte eine säulenchromatographische Reinigung (DCM/MeOH:
3% → 18%).
Ausbeute: 32.8 g (66.3 mmol, 98%) eines farblosen Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(DCM/MeOH 9:1): 0.31. - Smp.: 261 °C. - [α]20546: -17.6 ° (c= 1, CHCl3). - 1H-NMR: δ
[ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.51 (s, 1H, NH), 7.77 (s, 1H, H8), 6.38 (s, 2H, NH2),
6.02 (dd, 3JH,H= 6.1 Hz, 3JH,H= 7.6 Hz, 1H, H1´), 4.40 (ddd, 3JH,H= 3.0 Hz, 3JH,H= 3.0
Hz, 3JH,H= 5.6 Hz, 1H, H3´), 3.72-3.69 (m, 1H, H4´), 3.61 (dddd, 2JH,H= 15.6 Hz, 2JH,H=
11.0 Hz, 3JH,H= 5.2 Hz, 2H, H5´a, H5´b), 2.57-2.50 (m, 1H, H2´a), 2.16 (ddd, 2JH,H=
13.2 Hz, 3JH,H= 6.0 Hz, 3JH,H= 3.2 Hz, 1H, H2´b), 0.80 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C3´), 0.77
(s, 9H, SiC(CH3)3 an C5´), 0.00 (s, 6H, Si(CH3)2), -0.06, -0.07 (2 * s, 2 * 3H, Si(CH3)2) 13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 156.7 (C6), 153.7 (C2), 135.1 (C8), 133.5
(C4), 130.6 (C5), 87.0 (C4´), 82.1 (C3´), 72.1 (C1´), 62.8 (C5´), 36.6 (C2´), 25.7
(SiC(CH3)3), 22.3 (SiC(CH3)3), 18.2 (SiC(CH3)3), 17.7 (SiC(CH3)3), -4.8, -5.0
(SiC(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 1830, 1280, 1208, 1005, 987,
968, 713, 694, 620, 572, 498. - MS (FAB, m/z): ber.: 495.2697, gef.: 496.2789
[M+H]+.
208
Experimentalteil
Synthese von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-dG 40
Unter Schlenkbedingungen wurden 5.00 g (10.3 mmol)
d
c
3´,5´-Bis(tert-butyldimethylsilyl)-2´-dG 121 mit 5.32 g
a
(20.1 mmol) Triphenylphosphin versetzt und 15 Minuten
O
7
N
unter Vakuum gerührt. Nach Zugabe von 175 mL abs.
1,4-Dioxan,
2.1
mL
(20.16
mmol)
destilliertem
Benzylalkohol und 3.4 mL (20.16 mmol) DIAD wurde die
Reaktionsmischung 1.5 h bei RT gerührt. Nach Entfernen
des Lösungsmittels wurde der gelbe, ölige Rückstand in
e
b
5
6
1
N
8
9
TBDMSO
5´
N
2
4
N
3
NH2
O
1´
4´
3´
2´
OTBDMS
40
60 mL Diethylether aufgenommen und 1 h bei -20 °C aufbewahrt. Der so entstandene
Niederschlag wurde filtriert und mit kaltem Ether gewaschen. Nach Einengen des
Filtrats konnte die weitere Aufreinigung am Chromatotron (PE/EE; 10% → 30%)
erfolgen.
Ausbeute: 4.00 g (6.83 mmol, 68%) eines farblosen Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1): 0.84. - Smp.: 69.2 °C. - [α]20546: -1.5° (c= 1, CHCl3). 1
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.05 (s, 1H, H8), 7.51-7.49 (m, 2H, Hc), 7.42-
7.37 (m, 2H, Hd), 7.37-7.33 (m, 1H, He), 6.48 (s, 2H, H2a), 6.21 (dd, 3JH,H= 7.3 Hz,
3
JH,H= 6.4 Hz, 1H, H1´), 5.5 (s, 2H, Ha), 4.52 (dd, 3JH,H= 7.1 Hz, 3JH,H= 5.4 Hz, 3JH,H=
2.8 Hz, 1H, H3´), 3.82 (ddd, 3JH,H= 4.3 Hz, 3JH,H= 3.7 Hz, 3JH,H= 3.7 Hz, 1H, H4´), 3.72
(dd, 2JH,H= 11.0 Hz, 3JH,H= 5.8 Hz, 3JH,H= 3.2 Hz, 1H, H5´a), 3.65 (dd, 2JH,H= 12.9 Hz,
3
JH,H= 5.8 Hz, 3JH,H= 3.2 Hz, 1H, H5´b), 2.73 (ddd, 2JH,H= 13.2 Hz, 3JH,H= 7.6 Hz, 3JH,H=
5.8 Hz,1H, H2´a), 2.26 (ddd, 2JH,H= 12.9 Hz, 3JH,H= 5.8 Hz, 3JH,H= 3.2 Hz, 1H, H2´b),
0.89 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.86 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.11 (s, 6H,
Si(CH3)2), 0.03, 0.02 (2 x s, 2 x 3H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-
d6): 160.0 (C6), 159.7 (C2), 137.4 (C8), 136.5 (Cb), 128.3 (Cc), 128.2 (Cd), 128.0
(Ce), 122.9 (C4), 113.0 (C5), 86.8 (C4´), 82.2 (C3´), 71.5 (C1´), 66.7 (Ca), 62.9 (C5´),
59.5 (C2´), 25.5 (2 x SiC(CH3)3), 21.7 (Si(CH3)2), 20.7 (Si(CH3)2), 13.9 (2 x SiC(CH3)3).
- IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3396, 2770, 2711, 1876, 1755, 1705, 1674,
1614, 1574, 1557, 1548, 1486, 1463, 1416, 1005, 985, 919, 619, 508. - MS (FAB,
m/z): ber.: 585.3167, gef.: 586.3253 [M+H]+.
209
Experimentalteil
Darstellung von Nitrosobenzol 120
Es wurden 2.79 g (30.0 mmol) Anilin 1 in 9 mL MeOH gelöst und mit 16.5
NO
mL (120 mmol) 30% H2O2 und 13.5 mL H2O versetzt. Anschließend erfolgte
1
2
(IV)
die Zugabe von 432 mg (3.0 mmol) Mo
O3 und 3 mL 1 mM KOH-Lösung.
3
4
Die Reaktionsmischung wurde über Nacht bei RT gerührt. Nach Zugabe
von
120
45 mL H2O wurde der braune Niederschlag filtriert, zweimal mit
jeweils 30 mL H2O und anschließend 15 mL kaltem MeOH gewaschen. Der
Niederschlag wurde aus Methanol umkristallisiert.
Ausbeute: 420 mg (3.93 mmol, 13%) brauner Kristalle. – DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1): 0.93. – Tm: 60.4 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 7.94
(dd, 3JH,H= 8.4 Hz, 4JH,H= 1.3 Hz, 2H, H2), 7.88 (tt, 3JH,H= 7.6 Hz, 3JH,H= 7.3 Hz, 1H,
H4), 7.75 (dt, 3JH,H= 7.6 Hz, 3JH,H= 7.6 Hz, 2H, H3). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 166.1 (C1), 136.6 (C3), 129.7 (C4), 120.6 (C2). - IR: Wellenzahl [cm-1]
(KBr-Pressling): 3091, 3059, 1990, 1706, 1456, 1295, 1255, 1126, 923, 714. - MS (EI,
m/z): ber.: 107.0371, gef.: 107 [M].
Versuch zur Darstellung von N2-Aza-anilino-2´-dG 119
Es wurden 41.0 mg (0.38 mmol) Nitrosobenzol
120 in 3.5 mL Ethanol und 3.5 mL Essigsäure
gelöst und auf 40 °C geheizt. Anschließend
langsam
hinzugetropft.
Die
Reaktionsmischung wurde 26 h bei 40 °C
gerührt.
Unter
Eiskühlung
wurde
die
N
5
N
9
4
6 1
NH
8
wurde eine Lösung von 100 mg (0.35 mmol) 2´- HO
dG·H2O 52 in
3.5 mL Ethanol und 3.5 mL
4´
Essigsäure
O
7
5´
2
N
3
N
O
N
c´
b´
d´
e´
1´
3´
OH
2´
119
Reaktionslösung mit halb konz. NaOH-Lösung alkalisch gemacht und mit Ether
dreimal extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit H2O gewaschen.
Die Reaktionskontrolle erfolgte dünnschichtchromatographisch (PE/EE; 2:1).
Es konnten nur Zersetzungsprodukte erhalten werden.
210
Experimentalteil
Versuch zur Darstellung von 3´,5´-Bis(TBDMS)-N2-aza-anilino-2´-dG 119
Es
wurden
50.0
mg
(0.40
mmol)
O
7
Nitrosobenzol 120 in 3.5 mL Ethanol und
hinzugetropft.
5´
N
4
1
NH
N
N
2
3
N
b´
c´
d´
O
4´
e´
1´
3´
2´-dG 121 in 3.5 mL Ethanol und 3.5 mL
langsam
9
TBDMSO
von 200 mg (0.40 mmol) 3´,5´-Bis(TBDMS)Essigsäure
5
8
3.5 mL Essigsäure gelöst und auf 40 °C
geheizt. Anschließend wurde eine Lösung
N
6
2´
OTBDMS
Die
119
Reaktionsmischung wurde 26 h bei 40 °C
gerührt. Unter Eiskühlung wurde die Reaktionslösung mit halb konz. NaOH-Lösung
alkalisch gemacht und mit Ether dreimal extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen
wurden
mit
H2O
gewaschen.
Die
Reaktionskontrolle
erfolgte
dünnschichtchromatographisch (PE/EE; 2:1).
Bei dieser Reaktion erfolgte keine Umsetzung. Das Edukt konnte reisoliert werden.
Versuch zur Darstellung von O6-Benzyl-3´,5´-Bis(TBDMS)-N2-aza- anilino-2´-dG 119b
Es wurden 40.0 mg (0.38 mmol) Nitrosobenzol
d
b
gelöst und auf 40 °C geheizt. Anschließend
a
O
wurde eine Lösung von 183 mg (0.31 mmol) O6-
7
Benzyl-3´,5´-Bis(TBDMS)-2´-dG 40 in 3.5 mL
Ethanol und 3.5 mL Essigsäure langsam
hinzugetropft. Die Reaktionsmischung wurde 26
h bei 40 °C gerührt. Unter Eiskühlung wurde die
Reaktionslösung mit halb konz. NaOH-Lösung
alkalisch
gemacht
und
mit
Ether
dreimal
e
c
120 in 3.5 mL Ethanol und 3.5 mL Essigsäure
N
5
N
4
6
8
9
TBDMSO
5´
4´
1
NH
N
3
2
N
N
b´
c´
O
e´
1´
3´
d´
2´
OTBDMS
119b
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden mit H2O gewaschen. Die
Reaktionskontrolle erfolgte dünnschichtchromatographisch (PE/EE; 2:1).
Bei dieser Reaktion erfolgte keine Umsetzung. Das Edukt konnte reisoliert werden.
211
Experimentalteil
Versuch zur Darstellung von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-desoxyxanthosin 124
Es wurden 300 mg (0.52 mmol) O6-Benzyl-3´,5´-
d
c
bis(TBDMS)-2´-dG 121 mit 500 mg Na2Fe(CN)5NO ·
2H2O
in
5
mL
1
M
NaOH
gegeben.
a
Die
O
7
Reaktionsmischung wurde 4 h bei 70 °C gerührt. Nach
Abkühlen der Reaktionslösung auf 25 °C wurden 10 mL
H2O hinzugegeben. Der pH-Wert wurde mit Essigsäure
Reaktionsmischung
filtriert.
Das
Filtrat
5 6
N
8
TBDMSO
5´
1
N
2
9
N
4
3
O
4´
N
H
O
1´
3´
auf 3.8 eingestellt. Nach Zugabe von 5 mL MeOH wurde
die
e
b
2´
OTBDMS
wurde
124
chromatographisch (PE/EE; 4:1) gereinigt.
Es konnte keine Reaktion beobachtet werden. Das Edukt konnte reisoliert werden.
Synthese von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-desoxyxhanthosin 124
Es wurden 300 mg (0.52 mmol) O6-Benzyl-3´,5´-
d
c
bis(TBDMS)-2´-dG 121 auf 0 °C gekühlt und mit
a
O
3.2 mL (2 mmol) tert-Butylnitrit versetzt. Die
7
N
Reaktionsmischung wurde 5 Minuten gerührt. Nach
Einengen
der
Reaktionslösung
erfolgte
die
chromatographische Aufreinigung am Chromatotron
(PE/EE; 4% → 100%).
Ausbeute: 27 mg (0.05 mmol, 9%) eines orange
e
b
5 6
8
2
9
TBDMSO
5´
1
N
N
O
4´
4
3N
H
O
1´
3´
2´
OTBDMS
124
farbenen Feststoffs. - DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1): 0.56. -[α]20546: -0.6 °
(c= 0.64, CHCl3). - Smp.: 107 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.22 (s,
1H, NH), 8.27 (s, 1H, H8), 7.43-7.31 (m, 5H, arom.-H), 6.26 (dd, 3JH,H= 6.1 Hz, 3JH,H=
7.6 Hz, 1H, H1´), 5.54 (s, 2H, Ha), 4.59-4.54 (m, 1H, H3´), 3.86-3.83 (m, 1H, H4´),
3.60-3.49 (m, 2H, H5´a, H5´b), 2.73-2.66 (m, 1H, H2´a), 2.26 (dddd, 2JH,H= 13.2 Hz,
3
JH,H= 6.0 Hz, 3JH,H= 2.9 Hz, 1H, H2´b), 0.89 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.87 (s, 9H,
Si-C(CH3)3 an H5´), 0.11 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.1, 0.08 (s, 2 * 3H, Si(CH3)2). - 13C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 158.7 (C6), 154.3 (C2), 134.6 (C8), 129.7 (Cb), 128.4
(Cc), 128.1 (Cd), 128.0 (Ce), 125.5 (C4), 117.5 (C5), 88.0 (C4´), 87.4 (C3´), 48.6
(C1´), 47.7 (Ca), 45.0 (C5´), 38.2 (C2´), 25.7 (SiC(CH3)3), 22.3 (SiC(CH3)3), 18.2
212
Experimentalteil
(SiC(CH3)3), 17.7 (SiC(CH3)3), -4.8, -5.0 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBrPressling): 3302, 2983, 2930, 2857, 1740, 1648, 1593, 1444, 1403, 1374, 1359, 1242,
1103, 1047, 836, 779, 740, 482. - MS (FAB, m/z): ber.: 586.3007, gef.: 587.3085
[M+H]+.
2. Synthese von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-desoxyxhanthosin 124
Es wurden 265 mg (0.451 mmol) O6-Benzyl-3´,5´-
d
c
bis(TBDMS)-2´-dG 121 in 6.7 mL Aceton und 1.3
a
mL H2O gelöst. Nach Zugabe von 0.1 mL 70%
O
7
5 6
N
HClO4 wurde die Reaktionslösung auf 10 °C gekühlt
und mit 57 mg (0.82 mmol) NaNO2 in 2.6 mL H2O
e
b
1
N
8
TBDMSO
tropfenweise versetzt. Nach 1 h Rühren bei 10 °C
2
9
5´
N
4
O
4´
3
N
H
O
1´
3´
2´
OTBDMS
wurde das Lösungsmittel abdestilliert und der
124
Rückstand in 13 mL CH2Cl2 aufgenommen. Die
wässrige Phase wurde 3 x mit DCM extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen
wurden über Natriumsulfat getrocknet. Die Reinigung erfolgte am Chromatotron
(DCM/MeOH; 0% → 100%).
Ausbeute: 17 mg (0.03 mmol, 6%) eines orangenen Feststoffs. Analytik siehe Seite
212.
Synthese von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-O2-trifluormethansulfonyl-2´-dG 123
Es wurden 15 mg (0.03 mmol) O6-Benzyl-3´,5´d
bis(TBDMS)-2´-desoxyxhanthosin 124 mit 12 mg
c
(0.12 mmol) Triethylamin und einer katalytischen
a
Menge DMAP in 0.3 mL DCM versetzt. Unter
0.03
mmol)
methansulfonsäureanhydrid.
Die
TrifluorReaktions-
mischung wurde 0.5 h bei 0 °C gerührt. Nach
Entfernen
des
Lösungsmittels
konnte
die
O
7
N
5
N
4
6
8
Eiskühlung erfolgte die Zugabe von 5 µL (5.23
mg;
e
b
9
TBDMSO
5´
4´
3´
2
N
3
O
N1
1´
O
O
O
S
CF3
2´
OTBDMS
123
213
Experimentalteil
Aufreinigung am Chromatotron erfolgen (DCM/MeOH; 0% → 100%).
Ausbeute:
8.0
mg
(0.01
mmol,
37%)
eines
gelben
Öls.
-
DC:
Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1): 0.98. -[α]20546: -0.2 ° (c= 0.72, CHCl3). - 1H-NMR: δ
[ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.26 (s, 1H, H8), 7.42-7.34 (m, 5H, arom.-H), 6.26 (dd,
3
JH,H= 6.4 Hz, 3JH,H= 7.4 Hz, 1H, H1´), 5.54 (s, 2H, Ha), 4.59-4.54 (m, 1H, H3´), 3.86-
3.84 (m, 1H, H4´), 3.60-3.57 (m, 2H, H5´a, H5´b), 3.53-3.50 (m, 1H, H2´a), 2.26 (dddd,
2
JH,H= 13.1 Hz, 3JH,H= 5.9 Hz, 3JH,H= 2.9 Hz, 1H, H2´b), 0.90 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an
H3´), 0.89 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.11 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.1, 0.07 (s, 2 * 3H,
Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 156.3 (C6), 153.3 (C2), 143.8
(CF3), 131.7 (C8), 130.0 (Cb), 128.4 (Cc), 128.1 (Cd), 128.0 (Ce), 125.7 (C4), 116.5
(C5), 88.0 (C4´), 81.1 (C3´), 72.5 (C1´), 67.6 (Ca), 61.2 (C5´), 32.2 (C2´), 25.7
(SiC(CH3)3), 24.8 (SiC(CH3)3), 19.2 (SiC(CH3)3), 17.7 (SiC(CH3)3), -3.6, -5.1
(Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3433, 2855, 1735, 1685, 1511,
1431, 1253, 1102, 1031, 739, 481. - MS (FAB, m/z): ber.: 686.5171, gef.: 686.6
[M+H]+.
1.
Synthese von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2-N-phenylhydrazino-2´-dG 122
Es wurden 20 mg (0.03 mmol) O6-Benzyl-3´,5´-
e
b
bis(TBDMS)-O2-trifluormethansulfonyl-2´-dG
123
a
7
Entfernen
des
Lösungsmittels
erfolgte die Reinigung am Chromatotron (PE/EE;
9
TBDMSO
5´
4´
5
N
4
N1
2
N
3
O
N
H
H
N
b´
c´
e´
d´
1´
3´
2´
OTBDMS
10%).
Ausbeute:
N
6
8
Die Reaktionsmischung wurde 10 Tage bei RT
Nach
d
O
mit 20 µL Phenylhydrazin in 0.5 mL DMF versetzt.
gerührt.
c
122
10
mg
(0.01
mmol,
53%)
20
(Dichlormethan/Methanol 9:1): 0.45. – [α]
eines
546:
gelben
Öls.
-
DC:
+ 13 °(c = 1.1, CHCl3). -
1
Rf-Wert
H-NMR: δ
[ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 9.41 (s, 1H, NH an Cb´), 8.91 (d, 3JH,H= 2.3 Hz, 1H, NH
an C2), 8.09 (s, 1H, H8), 7.34-7.30 (m, 10H, arom.-H), 6.68 (dd, 3JH,H= 7.3 Hz, 3JH,H=
7.3 Hz, 1H, H1´), 5.45 (s, 2H, Ha), 4.49 (dd, 3JH,H= 7.3 Hz, 3JH,H= 5.7 Hz, 2H, H3´,
H4´), 3.70-3.63 (m, 2H, H5´a, H5´b), 3.60-3.57 (m, 1H, H2´a), 2.26 (dddd, 2JH,H= 13.1
Hz, 3JH,H= 6.2 Hz, 3JH,H= 3.3 Hz, 1H, H2´b), 0.88 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.85 (s,
9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.07 (dd, 2JH,H= 13.1 Hz, 3JH,H= 6.2 Hz, 3JH,H= 2.5 Hz, 6H,
214
Experimentalteil
Si(CH3)2), 0.02 (s, 6H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 160.1
(C6), 159.8 (C2), 138.6 (C8), 137.1 (Cb), 136.3 (Cb´), 128.8, 128.5, 128.3, 128.1,
128.0, 127.7, 127.0 (arom.-C), 126.1 (C4), 118.9 (C5), 87.2 (C4´), 82.8 (C3´), 72.2
(C1´), 66.9 (Ca), 62.8 (C5´), 38.4 (C2´), 25.7 (SiC(CH3)3), 25.6 (SiC(CH3)3), 17.9
(SiC(CH3)3), 17.6 (SiC(CH3)3), -5.0, -5.5 (Si(CH3)2). - MS (FAB, m/z): ber.: 676.5953,
gef.: 677.6 [M+H]+.
1.
Versuch zur Darstellung von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2-brom-2´-dG 126
Es wurden 100 mg (1.70 mmol) O6-Benzyl-3´,5´-
d
c
bis(TBDMS)-2´-dG 40 mit 0.6 mL tert-Butylnitrit und
a
0.6 mL Bromoform versetzt und 30 Minuten bei
O
7
90 °C refluxiert. Die Reaktionskontrolle erfolgte
dünnschichtchromatographisch (PE/EE; 4:1). Nach
N
5
N
4
6
1
N
8
9
TBDMSO
Entfernen des Lösungsmittels erfolgte die Reinigung
5´
4´
N
2
3
Br
O
1´
3´
2´
OTBDMS
am Chromatotron (PE/EE; 10%).
126
Das Produkt konnte nicht erhalten werden.
2.
e
b
Versuch zur Darstellung von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2-brom-2´-dG 126
d
c
Es wurden 352 mg (5.12 mmol) NaNO2 und 0.66 mL
a
(5.1 mmol) TMS-Br in 2 mL CCl4 gelöst und auf 0 °C
O
7
gekühlt. Nach Zugabe von 100 mg (1.70 mmol)
O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-dG 40 wurde die
Reaktionsmischung
weitere
1.5
h
bei
dieser
Temperatur gerührt. Nach Erwärmen auf RT erfolgte
die
dünnschichtchromatographische
Reaktions-
e
b
N
5
N
4
6
9
TBDMSO
5´
4´
1
N
8
N
3
2
Br
O
1´
3´
2´
OTBDMS
126
kontrolle (PE/EE; 4:1). Nach Entfernen des Lösungsmittels erfolgte eine weitere
Aufreinigung am Chromatotron (PE/EE; 10%).
Das Produkt konnte nicht erhalten werden.
215
Experimentalteil
Synthese von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2-brom-2´-dG 126
Es wurden 3.00 g (4.60 mmol) O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2´-dG 40 mit 2.62 g (7.07
mmol) Antimon(III)bromid zusammen gegeben und
d
c
auf 0 °C gekühlt. Es wurden 41 mL zuvor auch auf
a
0 °C gekühltes CH2Br2 hinzugegeben. Anschließend
O
7
wurde die gesamte Reaktionsmischung auf -10 °C
gekühlt und mit 2.10 mL (17.6 mmol) t-Butylnitrit
9
TBDMSO
5´
4´
Die
Reaktionskontrolle
N
4
6
erfolgte
1
N
N
3
2
Br
O
1´
3´
gerührt.
N
5
8
versetzt. Die Reaktionsmischung wurde 1 h bei -10
°C
e
b
2´
OTBDMS
126
dünnschicht-chromatographisch (PE/EE; 4:1). Der
Reaktionsabbruch erfolgte durch Zugabe von 8.13 g (96.8 mmol) Natriumbicarbonat in
203 mL Eis-Wasser. Der Niederschlag wurde filtriert und das Filtrat dreimal mit
Dichlormethan gewaschen. Die vereinigten organischen Phasen wurden über
Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels konnte die
Aufreinigung am Chromatotron (PE/EE; 5% → 10%) erfolgen.
Ausbeute: 1.21 g (1.86 mmol, 40%) eines gelben Öls. - DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1): 0.88. - [α]20546: + 3.1 ° (c= 0.8, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm]
(400 MHz, DMSO-d6): 8.53 (s, 1H, H8), 7.53-7.51 (m, 2H, Hc), 7.44-7.38 (m, 3H, Hd,
He), 6.33 (dd, 3JH,H= 9.3 Hz, 3JH,H= 6.3 Hz, 3JH,H= 6.3 Hz, 1H, H1´), 5.60 (s, 2H, Ha),
4.82-4.76 (m, 1H, H3´), 3.87-3.78 (m, 2H, H5´a, H4´), 3.65 (dd, 2JH,H= 11.0 Hz,
3
JH,H= 9.3 Hz, 3JH,H= 4.2 Hz, 1H, H5´b), 2.92 (ddd, 3JH,H= 9.3 Hz, 3JH,H= 8.9 Hz,
2
3
3
JH,H=
3
4.5 Hz, 1H, H2´b), 2.37 (ddd, JH,H= 9.3 Hz, JH,H= 6.9 Hz, JH,H= 1.8 Hz, 1H, H2´b),
0.90 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.80 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.13 (s, 6H,
Si(CH3)2), 0.00, -0.01 (2 x s, 2 x 3H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-
d6): 159.0 (C6), 152.6 (C2), 143.4 (C8), 138.6 (Cb), 128.6 (Cc), 128.4 (Cd), 128.1
(Ce), 117.7 (C4), 110.6 (C5), 87.0 (C4´), 84.0 (C1´), 71.4 (C3´), 69.0 (Ca), 62.1 (C5´),
38.1 (C2´), 25.5 (2 x SiC(CH3)3), 21.7 (Si(CH3)2), 20.7 (Si(CH3)2), 13.9 (2 x SiC(CH3)3).
- IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3629.90, 3448.12, 2928.88, 2856.67, 1735.58,
1701.46, 1654.92, 1594.63, 1566.17, 1459.15, 1313.12, 836.83. - MS (FAB, m/z):
ber.: 648.2163, gef.: 649.2281 [M+H]+.
216
Experimentalteil
2.
Synthese von O6-Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2-N-phenylhydrazino-2´-dG 122
Die Synthese wurde nach AAV 7 mit 782 mg
(1.25
mmol)
d
c
6
O -Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2a
brom-2´-dG 126 durchgeführt.
O
7
Ausbeute: 707 mg (1.04 mol, 83%) eines
N
5
N
4
6
1
N
8
orange farbenen Feststoffs.
e
b
9
TBDMSO
Analytik siehe Seite 214.
5´
4´
2
N
N
H
3
O
H
N
b´
c´
d´
e´
1´
3´
2´
OTBDMS
122
Synthese von 3´,5´-Bis(TBDMS)-2-N-phenylhydrazino-2´-dG 118
Unter Wasserstoffatmosphäre wurden 210 mg
(0.32
mmol)
6
O -Benzyl-3´,5´-bis(TBDMS)-2-N-
phenylhydrazino-2´-dG 122 mit einer Spatelspitze
Pd/C und in 8 mL abs. Methanol versetzt und 5 h
bei RT gerührt. Die Reaktionskontrolle erfolgte
dünnschicht-chromatographisch
O
7
N
5
N
9
4
6 1
NH
8
TBDMSO
5´
4´
3´
O
2
N3
N
H
H
N
c´
b´
d´
e´
1´
2´
OTBDMS
(DCM/MeOH;
118
9:1). Der Katalysator wurde mittels Zentrifuge entfernt. Nach Entfernen des
Lösungsmittels erfolgte die Reinigung am Chromatotron (DCM).
Ausbeute: 140 mg (0.21 mmol, 60%) eines gelben Öls. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol 9:1): 0.50. - [α]20546: - 2.0 ° (c= 0.18, CHCl3). - 1H-NMR: δ
[ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.58 (s, 1H, NH), 10.20 (s, 1H, NH an Cb´), 8.42 (s, 1H,
NH an C2), 7.94 (s, 1H, H8), 7.74-7.63 (m, 2H, Hc´), 7.41-7.35 (m, 1H, He´), 7.18 (dd,
3
JH,H= 8.4 Hz, 3JH,H= 7.5 Hz, 2H, Hd´), 6.12 (dd, 3JH,H= 7.3 Hz, 3JH,H= 6.4 Hz, 1H, H1´),
4.74-4.71 (m, 1H, H3´), 4.49-4.47 (m, 2H, H4´, H5´a), 4.36-4.32 (m, 1H, H5´b), 3.713.61 (m, 2H, H2´a, H2´b), 0.89 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.87 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an
H5´), 0.10 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.04 (d, 3JH,H= 8.4 Hz, 4JH,H= 1.7 Hz, 6H, Si(CH3)2). - 13CNMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 163.5 (C6), 151.1 (C2), 140.8 (C8), 139.8 (Cb´),
129.8 (Cc´), 128.8 (Cd´), 128.1 (Ce´), 127.0 (C4), 109.5 (C5), 87.1 (C4´), 82.3 (C3´),
72.2 (C1´), 62.8 (C5´), 36.7 (C2´), 25.7 (SiC(CH3)3), 25.6 (SiC(CH3)3), 17.7
(SiC(CH3)3), 17.4 (SiC(CH3)3), -4.8, -5.0 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr217
Experimentalteil
Pressling): 2954, 2928, 2857, 1687, 1109, 776, 740, 482. - MS (FAB, m/z): ber.:
586.3119, gef.: 587.3197 [M+H]+.
Synthese von 2-N-Phenylhydrazino-2´-dG 127
Unter Schlenkbedingungen wurden 140 mg (0.21
mmol)
O
6
7
3´,5´-Bis(TBDMS)-2-N-phenyl-hydrazino-2´-dG
N
5
N
4
8
118 in 4 mL abs. THF und 4 mL abs. DCM gelöst und
9
HO
mit 0.1 mL Et3N und 0.3 mL Et3N·3HF versetzt. Die
2
N
3
5´
4´
O
N
H
H
N
b´
c´
d´
e´
1´
3´
OH
Reaktionsmischung wurde 24 h bei RT gerührt. Die
1
NH
2´
127
Aufreinigung erfolgte am Chromatotron (DCM/MeOH;
9:1).
Ausbeute: 100 mg (0.27 mmol, 68%) eines roten Feststoffs. – DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol; 9:1): 0.12. – Smp.: 89 °C. - [α]20546: + 5.0 ° (c= 0.15,
CH2Cl2/MeOH). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.48 (s, 1H, NH), 9.01 (s,
1H, NH an Cb´), 8.04 (s, 1H, NH an C2), 7.96 (s, 1H, H8), 7.73-7.69 (m, 2H, Hc´),
7.20-7.16 (m, 1H, He´), 6.79-6.75 (m, 2H, Hd´), 6.42 (dd, 3JH,H= 6.8 Hz, 3JH,H= 6.8 Hz,
1H, H1´), 5.33 (d, 3JH,H= 4.2 Hz, 1H, 3´-OH), 4.93 (dd, 3JH,H= 5.6 Hz, 3JH,H= 5.6 Hz, 1H,
5´-OH), 4.42-4.41 (m, 1H, H3´), 3.90-3.85 (m, 1H, H5´a), 3.74-3.75 (m, 2H, H5´b, H4´),
2.66-2.59 (m, 1H, H2´a), 2.19-2.10 (m, 1H, H2´b). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 155.7 (C6), 152.7 (C2), 145.8 (C4), 134.2 (C8), 130.5 (C5), 129.7 (Ce´),
128.7 (Cd´), 123.6 (Cc´), 114.6 (Ca´), 83.6 (C4´), 82.5 (C5´), 70.5 (C1´), 61.5 (C5´),
45.6 (C2´). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3415, 2922, 1685, 1570, 1316,
1091. – UV: λMax [nm] MeCN: 256, 390. - MS (FAB, m/z): ber.: 358.1390, gef.: 359.1
[M+H]+.
218
Experimentalteil
Synthese von 5´-O-(DMTr)-2-N-phenylhydrazino-2´-dG 128
Es
wurden
288
mg
(0.77
mmol)
O
7
2-N-Phenylhydrazino-2´-dG 127 in 12 mL
versetzt
Raumtemperatur
Reaktionskontrolle
und
20 h
gerührt.
erfolgte
9
bei DMTrO
Die
dünnschicht-
chromatographisch (DCM/MeOH: 9/1). Zur
5
N
4
5´
4´
N
3
O
1
NH
8
Pyridin gelöst und mit 376 mg (1.11 mmol)
DMTrCl
N
6
2
N
H
H
N
A
B
C
D
1´
3´
2´
OH
128
Beendigung der Reaktion wurden je 20 mL Natriumcarbonatlösung und Dichlormethan
zugegeben und die wässrige Phase dreimal mit Dichlormethan extrahiert. Die
vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet. Das
Lösungsmittel wurde durch zweimalige Coevaporation mit Toluol entfernt. Das Produkt
wurde am Chromatotron (DCM/MeOH 0% → 50%) aufgereinigt.
Ausbeute: 49 mg (0.07 mmol, 10%) eines orangefarbigen Feststoffes. - DC: Rf-Wert
(Dichlormethan/Methanol: 9/1): 0.37. - Smp.: 89 °C. - [α]20546:+ 5.0 ° (c= 0.15, CHCl3).
1
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.20 (s, 1H, NH), 8.36 (s, 1H, H8), 7.91 (d,
3
JH,H= 8.3 Hz, 2H, HB), 7.51 (d, 3JH,H= 8.5 Hz, 2H, HC), 7.29-7.27 (m, 1H, NH an CA),
7.19-7.10 (m, 10H, Hc, Hg, Hh, Hi, NH an C2), 6.74-6.68 (m, 4H, Hd), 6.45 (dd, 3JH,H=
6.3 Hz, 3JH,H= 6.3 Hz, 1H, H1´), 5.40 (d, 3JH,H= 4.7 Hz, 1H, 3’-OH), 4.43-4.40 (m, 1H,
H3´), 4.03-3.99 (m, 1H, H4´), 3.68 (s, 6H, 2xOMe), 3.74-3.67 (m, 2H, H5’a, H5´b),
2.87-2.82 (m, 1H, H2´a), 2.47 (s, 3H, Me), 2.39-2.32 (m, 1H, H2´b). -
13
C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 160 (C6), 158.2 (2xCe), 156.0 (C2), 149.2 (CD), 145.3
(CA), 140.4 (C8), 130-128 (aromatische C), 124.7 (C4), 124.5 (C5), 113.3 (4x Cd),
86.0 (C4´), 86.9 (Ca), 83.7 (C1´), 70.9 (C3´), 61.5 (C5´), 55.3 (2xOMe), 40.1 (C2´),
21.7 (Me). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3415, 2922, 1685, 1570, 1316,
1091. - MS (FAB, m/z): ber.: 674.2853, gef.: 675.2932 [M+H]+.
219
Experimentalteil
Versuch zur Darstellung von 3’-O-[(2-Cyanoethoxy)-(N,N’-diisopropylamino)phosphinyl)]-5´-O- (DMTr)-2-N-p-tolylhydrazino-2´-dG 129
33 mg (0.049 mmol) 5’-O-DMTr-2-N-phenylhydrazino-2´-dG 128 wurden in je 3 mL
Dichlormethan und Acetonitril gelöst und mit 2 mL Bis-N,N’-Diisopropylamino-(2cyanoethyl)-phosphit 107 versetzt und 1.5 h bei Raumtemperatur gerührt.
Nach
Zugabe
von
5%iger
O
7
Natriumhydrogencarbonat-Lösung wurde die
wässrige Phase dreimal mit DCM extrahiert.
Die vereinigten organischen Phasen wurden
über
Natriumsulfat
Lösungsmittel
getrocknet,
befreit
und
N
5
N
4
6
9
DMTrO
5´
4´
vom
chromatographisch über Aluminium(III)oxid
O
2
N
H
H
N
A
B
C
D
1´
3´
säulen- NC
N
3
O
1
NH
8
O
P
2´
129
N
getrennt ( Laufmittel: DCM/MeOH 0% → 2%).Ausbeute: 30 mg (0.034 mmol, 70%)
eines gelben Feststoffes, welcher sich jedoch augenblicklich an der Luft zersetzt
(Grünfärbung).
Synthese von 2-(p-Cyanophenyl)ethanol 134
In einem Kolben wurden 12.5 g (200 mmol) Natriumnitrit in 10 mL Wasser
gelöst
und
zu
einer
Lösung
aus
25.0
g
(185
mmol)
2-(4-Aminophenyl)ethanol 133 und 125 mL eines Salzsäure/Eis-Gemisches
(Verhältnis 2:3) bei 3 °C getropft. Nach anschließender Neutralisation mit
Natriumcarbonat-Lösung wurde die Lösung bei 0 °C zu 300 mL einem mit
Kupfercyanid-Lösung (18.5 g Kupferchlorid und 24.5 g Natriumcyanid in 125
CN
α
β
γ
δ
2
1
OH
134
mL Wasser) überschichteten Toluol/Benzol-Gemisch (Verhältnis 1:1) getropft. Nach
weiterem Rühren für eine Stunde bei 0 °C, wurde die Lösung bei Raumtemperatur
eine Stunde und anschließend für 1.5 Stunden bei 50 °C stehengelassen. Nach
Abtrennung der organischen Phase wurde die wässrige Phase dreimal mit je 50 mL
Dichlormethan
extrahiert,
bevor
die
vereinigten
organischen
Phasen
über
Natriumsulfat getrocknet und vom Lösungsmittel befreit wurden. Das Rohprodukt
wurde säulenchromatographisch gereinigt (DCM/MeOH; 0% → 5%).
220
Experimentalteil
Ausbeute: 12.0 g (81.6 mmol, 44%) eines orangenen Feststoffs. – DC: Rf-Wert
(DCM/Methanol 9:1): 0.54 – Smp.: 49 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
7.73 (d, 3JHH = 8.4 Hz, 2H, Hγ), 7.43 (d, 3JHH = 8.4 Hz, 2H, Hβ), 4.70 (t, 3JHH = 5.2 Hz,
3
JHH = 5.2 Hz, 1H, OH), 3.63 (ddd, 3JHH = 5.2 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 3JHH = 6.6 Hz, 2H,
H1), 2.79 (t, 3JHH = 6.7 Hz, 3JHH = 6.7 Hz, 2H, H2) -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 146.2 (Cα), 132.1 (Cβ), 130.0 (Cγ), 119.2 (Cδ), 108.8 (CN), 61.5 (C1), 39.0
(C2) – IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2356, 2078, 1826, 1705, 1676, 1207, 741
- MS (FAB, m/z): ber.: 147.06, gef.: 148.07 (M+H+).
Synthese von O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-3´,5´-bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2´-dG
135
Es wurden 32.8 g (66.3 mmol) 3´,5´-bis-Od
c
(TBDMS)-2´-dG 121 mit 42.3 g (161 mmol)
b
Triphenylphosphin und 33.2 g (225 mmol) 2-(47
gelöst. Bei 0 °C wurden 22.7 mL (22.1 g, 109 mmol)
DIAD zugetropft und die Lösung über Nacht bei RT
Produkt
9
TBDMSO
5´
4´
N
4
N
N
2
3
NH2
O
1´
3´
(PE/EE: 1:1). Nach Entfernen des Lösungsmittels
das
5
1
8
gerührt. Die Reaktionskontrolle erfolgte mittels DC
wurde
N
6
f CN
a
O
Cyanophenyl)ethanol 134 in 500 mL abs. Dioxan
e
2´
OTBDMS
135
säulenchromatographisch
(PE/EE: 10% → 30%) gereinigt.
Ausbeute: 38 g (61 mmol, 92%) eines gelben Feststoffes. - DC: Rf-Wert (PE/EE: 1:1):
0.51. - Smp.: 69 °C. - [α]20546: -0.5 ° (c= 1.67, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz,
DMSO-d6): 7.93 (s, 1H, H8), 7.68-7.62 (m, 2H, Hd), 7.46 (d, 3JH,H= 8.3 Hz, 2H, He),
6.36 (s, 2H, NH2), 6.11 (dd, 3JH,H= 6.2 Hz, 3JH,H= 7.4 Hz, 1H, H1´), 4.70 (ddd, 3JH,H=
6.2 Hz, 3JH,H= 6.2 Hz, 3JH,H= 12.4 Hz, 1H, H3´), 3.95 (q, 3JH,H= 7.1 Hz, 3JH,H= 7.1 Hz,
3
JH,H= 7.1 Hz, 1H, H4´), 3.73-3.70 (m, 1H, H5´a), 3.63 (dd, 3JH,H= 5.9 Hz, 2JH,H= 11.0
Hz, 1H, H5´b), 3.55 (dd, 3JH,H= 5.2 Hz, 3JH,H= 6.7 Hz, 2H, Ha), 2.69 (t, 3JH,H= 5.7 Hz,
2H, Hb), 2.66-2.60 (m, 1H, H2´a), 2.17 (ddd, 2JH,H= 13.1 Hz, 3JH,H= 6.0 Hz, 3JH,H= 3.2
Hz, 1H, H2´b), 0.78 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C3´), 0.75 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C5´), 0.00 (s,
6H, Si(CH3)2), -0.07, -0.08 (2 * s, 2 * 3H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 160.4 (C6), 160.2 (C2), 137.9 (C8), 137.8 (Cf), 134.9 (Cb), 133.4 (Cc),
221
Experimentalteil
130.4 (Cd), 129.2 (C4), 119.1 (Ce), 114.1 (C5), 109.7 (CN), 87.3 (C4´), 82.6 (C3´),
72.5 (C1´), 67.59 (Ca), 65.9 (C5´), 60.1 (C2´), 26.0 (2 * SiC(CH3)3), 22.2 (Si(CH3)2),
21.1 (Si(CH3)2), 14.4 (2 * SiC(CH3)3). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3373,
2929, 2884, 2857, 2228, 1733, 1611, 1585, 1506, 1462, 1410, 1372, 1332, 1252,
1178, 1111, 1070, 968, 939, 838, 780, 671, 640, 562. - MS (FAB, m/z) ber.: 625.3354,
gef.: 625.3348 [M+H]+.
Synthese von O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-3´,5´-bis-O-(TBDMS)-2-brom-2´-dG 132
Es wurden 37.95 g (60.73 mmol) O6-2-(4-
e
d
Cyanophenyl)ethyl-3´,5´-bis-O-(TBDMS)-2´-dG
zusammengegeben und auf 0 °C gekühlt. Dann
hinzugegeben,
die
TBDMSO
Reaktionskontrolle
erfolgte
mittels
5´
9N
4
6
N
2
3
Br
O
2´
OTBDMS
DC
1
N
1´
3´
Die Reaktionsmischung wurde 1 h bei -10 °C
Die
5
4´
22.0 mL (22.8 g, 119.4 mmol) t-Butylnitrit versetzt.
gerührt.
N
8
gesamte
Reaktionsmischung auf -10 °C gekühlt und mit
a
O
7
wurden 150 mL zuvor auch auf 0 °C gekühltes
CH2Br2
c
b
135 mit 30.00 g (46.23 mmol) Antimon(III)bromid
(PE/EE:
132
4:1).
Der
Reaktionsabbruch erfolgte durch Zugabe zu 60 g Natriumhydrogencarbonat in 1000
mL Eis-Wasser. Der Niederschlag wurde filtriert und dreimal gründlich mit DCM
gewaschen. Die wässrige Phase wurde dreimal mit DCM extrahiert und die
vereinigten organischen Phasen über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach Entfernen
des Lösungsmittels konnte die Reinigung säulenchromatographisch (PE/EE: 10% →
35%) erfolgen.
Ausbeute: 20.9 g (30.3 mmol, 50%) eines gelben Sirups - DC: Rf-Wert (PE/EE: 4:1):
0.61. - [α]20546: +8.7 ° (c= 0.19, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.38
(s, 1H, H8), 7.66 (d, 3JH,H= 8.3 Hz, 2H, Hd), 7.44 (d, 3JH,H= 8.3 Hz, 2H, He), 6.22 (t,
3
JH,H= 6.4 Hz, 3JH,H= 6.4 Hz, 1H, H1´), 4.58 (dd, 3JH,H= 9.4 Hz, 3JH,H= 4.8 Hz, 1H, H3´),
3.93-3.88 (m, 2H, H4´, H5´a), 3.74-3.65 (m, 2H, Ha), 3.54 (dd, 2JH,H= 11.0 Hz, 3JH,H=
4.3 Hz, 1H, H5´b), 3.11 (t, 3JH,H= 6.5 Hz, 2H, Hb), 2.82-2.76 (m, 1H, H2´a), 2.26 (ddd,
2
JH,H= 13.2 Hz, 3JH,H= 6.7 Hz, 3JH,H= 4.8 Hz, 1H, H2´b), 0.77 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C3´),
0.67 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C5´), 0.00 (s, 6H, Si(CH3)2), -0.13, -0.17 (2 * s, 2 * 3H,
222
f
CN
Experimentalteil
Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 170.6 (C2), 160.2 (C6), 152.9
(C5), 144.4 (C8), 143.8 (Cb), 142.3 (Cf), 132.6 (Cc), 130.4 (Cd), 121.1 (C4), 119.2
(Ce), 109.8 (CN), 87.4 (C4´), 84.3 (C3´), 71.1 (C1´), 67.8 (C5´), 62.5 (Ca), 60.1 (C2´),
26.0 (2 * SiC(CH3)3), 22.6 (Si(CH3)2), 21.1 (Si(CH3)2), 18.1 (2 * SiC(CH3)3) - IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3854, 3446, 2954, 2930, 2857, 2228, 1734, 1653,
1596, 1569, 1507, 1472, 1430, 1362, 1314, 1256, 1227, 1164, 1110, 1070, 1030, 837,
778. - MS (FAB, m/z): ber.: 729.3854, gef.: 730.3899 [M+H]+.
Synthese von 4-Hydrazinobiphenyl 125
1.52 g (9.00 mmol) 4-Aminobiphenyl 2 wurden in einem
Gemisch aus 15 mL Wasser und 5.7 mL konzentrierter
3
6'
2
5'
4'
1'
4
1
Salzsäure suspendiert und auf -10 °C gekühlt. Dann wurde
5
6
eine Lösung aus 0.65 g (9.00 mmol) Natriumnitrit in 5 mL
3'
2'
NH
NH2
125
Wasser langsam zugetropft. Man ließ noch 4 Stunden bei -10 °C rühren und gab dann
die hellgelbe Lösung in der Kälte zu einer Lösung von 7.6 g (40 mmol) SnCl2 in 7.6 g
konzentrierter Salzsäure. Nach 1 Stunde wurde der Niederschlag abfiltriert und das
Produkt durch Eintragen des Niederschlages in 25%-ige Ammoniaklösung in Freiheit
gesetzt. Das Hydrazin 125 wurde mit Ether extrahiert, die organische Phase über
Na2SO4 getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Ausbeute: 1.42 g (7.21 mmol, 80%) hellgelbe, glänzende Blättchen. - DC: Rf-Wert
(DCM/MeOH 19:1): 0.65. - Smp.: 135 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, CDCl3): 7.48
(d, 3JH,H= 7.2 Hz, 2H, H2´, H6´), 7.42 (d, 3JH,H= 8.7 Hz, 2H, H2, H6), 7.34 (d, 3JH,H= 7.2
Hz, 2H, H3´, H5´), 7.31-7.28 (m, 1H, H4´), 6.82 (d, 3JH,H= 8.7 Hz, 2H, H3, H5), 5.17 (s,
1 H, NH), 3.54 (2H, NH2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, CDCl3):150.7 (C8), 132.5
(C4), 128.8 (C2,C2´), 128.0 (C8, C8´), 126.6 (C1, C3, C3´), 126.5 (C5), 112.5 (C7,
C7´). - MS (EI, m/z): ber.: 184.10, gef.: 184 [M].
Synthese von 2-Hydrazinofluoren 125.2
9
Es wurden 1.0 g (5.5 mmol) 2-Aminofluoren 3 in 4 mL
konz. Salzsäure suspendiert und auf 0 °C gekühlt. Es
7
6
8
1
H
N NH
2
2
10
11
13
12
5
4
3
125.2
223
Experimentalteil
erfolgte die tropfenweise Zugabe von 378 mg (5.50 mmol) Natriumnitrit, gelöst in 4 mL
kaltem Wasser, und weiteres Rühren bei 0 °C für 30 Minuten. Anschließend erfolgte
die tropfenweise Zugabe von 3.10 g (16.5 mmol) Zinnchlorid, gelöst in 6 mL kalter
konz. Salzsäure, bei 0 °C. Nach Lagerung über Nacht wurde der Niederschlag filtriert
und
mit
gesättigter
Natriumchlorid-Lösung
und
Petrolether:Diethylether
(2:1)
gewaschen. Nach Aufnahme des Niederschlags in frisch angesetzter Natronlauge
wurde mit Diethylether extrahiert und die organische Phase über Natriumsulfat
getrocknet. Das Hydrochlorid konnte nachließen durch Fällung mit konz. Salzsäure
unter Eiskühlung erhalten werden. Das freie Hydrazin wurde durch Extraktion mit
Diethylether gegen Natronlauge und abschließendem Einengen der organischen
Phase erhalten.
Ausbeute: 533 mg (2.36 mmol, 43%) eines orangen Feststoffs. - Smp.: 104 °C. - 1HNMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 7.89 (d, 3JHH = 7.7Hz, 1H, H(4)), 7.59-7.67 (m,
2H, H(1) + H(12)), 7.24-7.50 (m, 3H, H(3)+H(9)+) H(10), 7.08-7.21 (m, 1H, H(11)),
5.16 (s, 1H, NH), 3.91 (s, 1H, CH2-a), 3.77 (s, 1H, CH2-b), 3.72 (s, 2H, NH2). -
13
C-
NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 157.3 (C(2)), 148.4 (C(5)), 143.3 (C(13)), 142.4
(C(8)), 141.4 (C(6)), 126.7 (C(3)), 126.6 (C(1)), 125.1 (C(11)), 120.4 (C(9)), 119.9
(C(10)), 117.8 (C(12)), 112.8 (C(4)), 36.2 (C(7)). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3822,
3736, 3650, 3283, 1582, 1455, 730. - MS (EI, m/z): ber.: 196.1008, gef.: 196 (M).
Synthese von O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-3’,5’-bis-O-(TBDMS)-2-N-phenylhydrazino2’-dG 136
Die Synthese wurde nach AAV 7 durchgeführt.
Es
wurden
3.05
g
(4.40 mmol)
e
d
6
O -2-(4b
Cyanophenyl)ethyl-3’,5’-bis-O-(TBDMS)-2-brom2’-dG 132 eingesetzt.
Ausbeute: 2.52 g (3.52 mmol, 80%) eines
braunen Feststoffes. - DC: RF-Wert (PE/EE 1:1)
0.24. - [α]20546: -3° (c= 1.0, CHCl3). - Smp.: 84-87
°C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
8.46 (s, 2H, H-8), 7.43– 6.82 (m, 9H, HAr), 6.67
N
c
6
5
N
8
TBDMSO
N
9
5'
4'
3'
4
N
1
2
3
O
CN
a
O
7
f
N
H
H
N
A
B
D
1'
2'
OTBDMS
C
136
(dd, 3JH,H = 7.3 Hz, 3JH,H = 7.2 Hz, 1H, H-1’), 5.34 (s, 2H, NH), 4.42 – 4.19 (m, 2H, H224
Experimentalteil
a), 3.72-3.71 (m, 3H, H4´, H5´a, H5´b), 3.06 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, Hb),
2.97-2.91 (m, 1H, H2´a), 1.91 (s, 1H, H2´b), 0.75 (s, 9H, Si(CH3)3 an C3´), 0.80 (s, 9H,
Si(CH3)3 an C5´), 0.00 (s, 6H, Si(CH3)2), -0.15 (2 * s, 2 * 3H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 159.1 (C-6), 156.7 (C-2), 152.4 (C-D), 145.7 (C-A), 144.4
(C-f), 139.6 (C-8), 130.0 (C-C), 129.5 (C-c), 127.6 (C-d), 127.5 (C-e), 123.6 (C-4),
119.0 (C-B), 118.6 (-CN), 114.8 (C-5), 87.1 (C-4´), 84.0 (C-1´), 71.6 (C-3´), 67.8 (C-a),
62.8 (C-5´), 39.7 (C-2´), 34.7 (2 * SiC(CH3)3), 34.3 (C-b). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr):
3744, 3037, 1737, 1695, 1612, 1507, 1110, 838. - MS (FAB, m/z): ber.: 715.3698,
gef.: 716.3736 (M+H+).
Synthese
O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-3’,5’-bis(TBDMS)-2-(4-
von
methylphenylhydrazino)-2’-desoxyguanosin 138
Die
Synthese
wurde
nach
AAV
7
e
d
durchgeführt.
b
Es wurden 150 mg (2.12 mmol) O6-2-(pCyanophenyl)ethyl-3’,5’-bis(tert.-butyl-
7
132 eingesetzt.
Ausbeute: 103 mg (1.85 mmol; 75%) als
orangenes Öl erhalten.
DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1):
0.48. –
N
N
8
TBDMSO
N
9
5'
4'
3'
4
N
3
O
2
1
N
H
H
N
a'
b'
c'
OTBDMS
d'
e'
1'
2'
[α ]546 nm Hg = + 10.1 ° (c = 1.0, CH2Cl2).- 1H-NMR: δ [ppm]
20 °C
a
6
5
CN
c
O
trimethylsilyl)-2-brom-2’-desoxyguanosin
f
138
(400 MHz, DMSO-
d6): 8.62 (s, 1H, H8), 7.79-7.89 (m, 2H, Hd), 7.56-7.61 (m, 2H, He), 7.33-7.47 (m, 6H,
Hb’, Hc’, NH), 6.43 (dd, 3JH,H= 6.3 Hz, 3JH,H= 6.3 Hz, 1H, H1´), 4.87 (t, 3JH,H= 6.8 Hz,
2H, Ha), 4.47-4.53 (m, 1H, H3’), 3.79-3.88 (m, 1H, H4´), 3.59-3.70 (m, 2H, H5’), 3.213.25 (m, 2H, Hb), 2.99-3.03 (m, 1H, H2´a), 2.44 (s, 3H, He’), 2.39-2.41 (m, 1H, H2´b),
0.84 (s, 9 H, Si-C(CH)3 an C3´), 0.76 (s, 9 H, Si-C(CH)3 an C5´), 0.10 (s, 3 H, Si(CH3)2 an C3´), -0.05 (s, 3 H, Si-(CH3)2 an C3´), -0.08 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C5´). -
13
C-
NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 156.1 (C6), 152.3 (C2), 150.1 (C(d’)), 144.2 (C8),
143.5 (Cf), 142.7 (Cc), 132.1 (Cd), 129.9 (Ce), 128.9 (C(b’)), 128.5 (C4), 123.2 (C(c’)),
120.8 (C(a’)), 118.9 (CN), 109.3 (C5), 87.1 (C4´), 83.9 (C1´), 72.2 (C3´), 66.8 (Ca),
62.3 (C5´), 58.1 (C2´), 34.4 (Cb), 25.7 (SiC(CH3)3), 21.8 (Ce’), 14.0 (SiC(CH3)3), -4.7, 225
Experimentalteil
5.6 (Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3211, 2929, 1696, 1569, 1471,
1361, 1254, 836. - MS (FAB, m/z): ber.: 729.3854, gef.: 730.3899 [M+H]+
Synthese
von
O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-3’,5’-bis(TBDMS)-2-(3,5-
dimethylphenylhydrazino)-2’-desoxyguanosin 139
Es wurden 330 mg (0.48 mmol) O6-2-(pe
Cyanophenyl)ethyl-3’,5’-bis(tert.-butyl-
d
trimethylsilyl)-2-brom-2’-desoxyguanosin
b
gelben Öl.
DC: Rf-Wert (Dichlormethan /Methanol 9:1): TBDMSO
0.44. – [α]
1
N
6
5
N
8
20
546: = + 7.8 ° (c = 1.2, CH2Cl2). -
H-NMR: δ [ppm]
(400 MHz, DMSO-d6):
a
O
7
N
9
5'
4'
3'
4
N
2
3
O
CN
c
132 eingesetzt.
Ausbeute: 184 mg (0.25 mmol; 52%) eines
f
1
N
H
H
N
a'
b'
e'
c'
d'
1'
2'
OTBDMS
139
8.86 (s, 2H, NH), 8.16 (s, 1H, H8), 7.73-7.75 (m, 2H, Hd), 7.40-7.44 (m, 2H, He), 7.26
(s, 2H, Hb’), 6.70 (s, 1H, Hd’), 6.26-6.30 (m, 1H, H1´), 4.73-4.80 (m, 2H, Ha), 4.584.64 (m, 1H, H3’), 3.81-3.83 (m, 1H, H4´), 3.55-3.64 (m, 2H, H5’), 3.12-3.17 (m, 2H,
Hb), 2.95-3.00 (m, 1H, H2´a), 2.24-2.27 (m, 1H, H2´b), 2.21 (s, 6H, He’), 0.89 (s, 9 H,
Si-C(CH)3 an C3´), 0.83 (s, 9 H, Si-C(CH)3 an C5´), 0.10 (s, 3 H, Si-(CH3)2 an C3´),
0.00 (s, 3 H, Si-(CH3)2 an C3´), -0.02 (s, 6H, Si-(CH3)2 an C5´). -
13
C-NMR: δ [ppm]
(101 MHz, DMSO-d6): 156.1 (C6), 153.2 (C2), 144.8 (C(c’)), 140.2 (C8), 144.1 (Cf),
136.3 (Cc), 132.1 (Cd), 130.0 (Ce), 124.8 (C(b’)), 128.0 (C4), 121.3 (C(d’)), 118.9
(CN), 118.8 (C(a’)), 109.3 (C5), 87.9 (C4´), 83.4 (C1´), 73.5 (C3´), 65.9 (Ca), 62.8
(C5´), 59.7 (C2´), 34.5 (Cb), 25.2 (SiC(CH3)3), 21.9 (Me), 9.6 (SiC(CH3)3), -4.1, -5.4
(Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2930.90, 2835.32, 2226.98,
1618.35, 1463.31, 1384.12, 1301.26, 1256.47, 1175.19, 1032.77, 827.69, 703.66,
583.54. - MS (FAB, m/z): ber.: 743.4011, gef.: 744.4125 [M+H]+
226
Experimentalteil
Synthese
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-3´,5´-bis-O-(TBDMS)-2-N-4-
von
biphenylhydrazino-2´-dG 137
Die
Synthese
durchgeführt.
(3.42 mmol)
wurde
Es
nach
wurden
AAV
2.36
7
e
g
b
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-
3’,5’-bis-O-(TBDMS)-2-brom-2’-dG
f
d
c
a
O
132
7
eingesetzt.
N
6
5
N
1
8
Ausbeute: 1.35 g (1.71 mmol, 50%) eines
gelben Feststoffes. - DC: Rf-Wert (PE/EE:
9:1): 0.12. – [α]20546: +25 ° (c= 0.4,
TBDMSO
9
5'
N
4
N
2
3
O
CN
N
H
H
N
A
B
C
F
D
4'
E
G
1'
3'
2'
137
H
OTBDMS
CHCl3). - Smp.: 75-78 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.19 (s, 1H, H8),
7.77-7.33 (m, 13H, Har), 6.31 (dd, 3JH,H= 6.7 Hz, 1H, H1´), 5.37, 5.20 (2 * s, 2 * 1H,
NH), 4.70 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, Ha), 4.54-4.51 (m, 2H, H3´), 3.85-3.82 (m, 1H, H4´),
3.72-3.62 (m, 2H, H5´a, H5´b), 3.17 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, Hb), 2.97-2.90 (m, 1H,
H2´a), 2.30-2.24 (m, 1H, H2´b), 0.88, 0.84 (2 * s, 2 * 9H, Si(CH3)3 ), 0.10, 0.00 (2 * s, 2
* 6H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 159.2 (C6), 157.5, 153.1
(C4), 148.2 (C2), 144.1, 139.7 (C8), 132.0, 128.7, 126.1, 118.7 (CN), 115.1 (C5), 87.1
(C4´), 83.2 (C1´), 72.3 (C3´), 65.8 (Ca), 62.8 (C5´), 38.3 (C2´), 34.1 (Cb), 25.6, 25.5 (2
* SiC(CH3)3), -5.6, -5.1 (2 * Si(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2954,
2928, 2857, 1687, 1109, 776, 740, 482. - MS (FAB, m/z): ber.: 791.4011, gef.:
791.4035 [M+H]+.
227
Experimentalteil
Synthese
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-phenylhydrazino-2’-dG
von
und
140
O6-2-(4-Cyano-phenyl)ethyl-2-N-phenylazo-2’-dG 142
Die Synthese wurde nach AAV 8 durchgeführt. Es wurden 1.18 g (1.65 mmol) O6-2-(4Cyanophenyl)ethyl-3’,5’-bis-O-(TBDMS)-2-N-phenylhydrazino-2’-dG 136 eingesetzt.
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-phenylhydrazino-2’-dG 140
Ausbeute: 385 mg (0.79 mmol, 48%) eines beigen
e
Feststoffes. - DC: Rf-Wert: (DCM/MeOH 9:1) 0.38.
b
- [α]20546: +34° (c = 1.0, DCM/MeOH 1:1). - Smp.:
95-99 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-
7
d6): 8.22 (s, 1H, H-8), 7.75 (d, JH,H= 8.4 Hz, 2H,
4
H-B), 7.41 (d, 3JH,H= 8.4 Hz, 2H, H-d), 7.35-7.29
(m, 2H, H-C), 7.07 (dd, 3JH,H= 7.4 Hz, 4JH,H= 1.1
3
3
a
N
6
5
N
1
8
3
H-e), 7.64 (dd, JH,H= 1.2 Hz, JH,H= 8.7 Hz, 2H,
c
O
3
HO
9
5'
N
4
N
3
O
4'
CN
f
d
2
N
H
H
N
A
B
C
D
1'
3'
2'
OH
140
Hz, 1H, H-D), 6.31 (dd, JH,H= 7.4 Hz, JH,H= 6.3 Hz, 1H, H-1’), 5.34-5.26 (m, 3H, NH,
3’-OH), 4.94-4.84 (m, 1H, 5’-OH), 4.62 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, H-a), 4.40-4.35 (m, 1H, H3’), 3.86-3.81 (m, 1H, H-4’), 3.60-3.44 (m, 2H, H-5’), 3.12 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, H-b),
2.78-2.73 (m, 1H, H-2’a), 2.24 (ddd, 3JH,H= 3.1 Hz, 3JH,H = 6.2, 1H, H-2’b). -
13
C-NMR:
δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 159.1 (C-6), 157.7 (C-2), 145.1 (C-A), 144.0 (C-f),
139.6 (C-8), 132.2 (C-e), 130.0 (C-d), 127.7(C-C), 123.7 (C-B), 123.3 (C-D), 119.5 (C4), 118.8 (CN), 114.9 (C-5), 109.2 (C-c), 87.7 (C-4’), 83.2 (C-1’), 70.8 (C-3’), 65.7 (Ca), 61.7 (C-5’), 38.7 (C-2’), 34.4 (C-b). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3403,
2361, 2227, 1653, 1611, 1577, 1507, 1395, 1241, 1056. - MS (FAB, m/z): ber.:
487.1968, gef.: 488.2046 [M+H]+.
228
Experimentalteil
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-phenylazo-2’-dG 142
Ausbeute: 216 mg (0.44 mmol, 27%) eines orangen
e
Feststoffes. - DC: Rf-Wert: (DCM/MeOH 9:1) 0.39. [α]20546: +71° (c = 1.0, DCM/MeOH 1:1). - Smp.: 95-
b
99 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
3
(d, JH,H= 8.3 Hz, 2H, H-e), 7.68 (d, JH,H= 1.7 Hz,
N
c
6
5
N
1
8
9
HO
2H, H-C), 7.66 (d, 3JH,H= 2.1 Hz, 1H, H-D), 7.60 (d,
N
5'
N
4
CN
a
O
7
8.72 (s, 1H, H-8), 8.01-7.98 (m, 2H, H-B), 7.81-7.77
3
f
d
2
N
N
A
B
C
3
O
4'
D
1'
3'
2'
3
JH,H= 8.3 Hz, 2H, H-d), 6.48 (dd, 3JH,H= 6.6 Hz,
3
JH,H= 6.6 Hz, 1H, H-1’), 5.39-5.30 (m, 1H, 3’-OH), 5.01 – 4.92 (m, 1H, 5’-OH), 4.89 (t,
3
JH,H= 6.6 Hz, 2H, H-a), 4.46-4.42 (m, 1H, H-3’), 3.92-3.88 (m, 1H, H-4’), 3.58-3.49 (m,
142
OH
2H, H-5’), 3.29-3.27 (m, 2H, H-b), 2.78-2.70 (m, 1H, H-2’a), 2.40-2.31 (m, 1H, H-2’b).
- 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 160.4 (C-6), 152.2, 144.8 (C-f), 132.1 (C-e),
130.1 (C-d), 129.6 (C-C), 123.1 (C-B), 119.3 (-CN), 109.3 (C-c), 86.1 (C-1’), 83.8 (C4’), 71.4 (C-5’), 70.5 (C-3’), 66.9 (C-a), 61.5, 39.1 (C-2’), 34.3 (C-b). - IR: Wellenzahl
[cm-1] (KBr-Pressling): 3886, 3854, 3744, 3752, 3675, 3447, 1701, 1654, 1597, 1437. MS (FAB, m/z): ber.: 485.4946, gef.: 486.1890 [M+H]+.
Des Weiteren wurden 75 mg (0.15 mmol, 9%) als Mischfraktion erhalten.
1. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
56 mg (0.12 mmol) des Produktgemisches
e
d
140 / 142 wurden in Methanol gelöst und
mit 25 mg (1.04 mmol) Magnesium und 56
Es
wurde
für
Raumtemperatur
24
Stunden
gerührt,
mit
Methanol
gewaschen.
7
bei
Das
5
N
4
6
9
5´
4´
1
N
8
die HO
Reaktionslösung anschließend filtriert und
a
O
N
N
2
3
O
1´
3´
CN
c
b
mg (11.2 mmol) Ammoniumchlorid versetzt.
f
N
H
H
N
A
B
C
D
140
2´
OH
Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand in
Chloroform
aufgenommen.
Anschließend
wurde
zweimal
mit
gesättigter
229
Experimentalteil
Natriumchlorid-Lösung und einmal mit Wasser gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand
wurde säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
2. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-N-
phenylhydrazino-2´-dG 140
52
mg
(0.11
mmol)
e
des
d
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden mit
versetzt und in Ethanol gelöst. Es wurde
N
5
N
4
6
1
N
8
eine katalytische Menge Zirkoniumdioxid
und 10 µL (0.17 mmol) Hydrazinhydrat
a
O
7
9
HO
hinzugegeben und anschließend für 24
5´
4´
N
N
H
2
3
O
H
N
A
B
C
D
140
1´
3´
CN
c
b
18 mg (0.22 mmol) Natriumhydrogencrbonat
f
2´
OH
Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Das
Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
3. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
e
d
53
mg
(0.11
mmol)
des
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden zu
und 35 mg (0.13 mmol) Magnesiumiodid in
und für 72 Stunden bei Raumtemperatur
N
5
9N
4
6
5´
4´
1
N
8
2 mL Ether/Benzol (1:2) gegeben. Es wurde HO
eine Spatelspitze Magnesium hinzugegeben
a
O
7
N
2
3
O
1´
3´
CN
c
b
einer Lösung aus 70 mg (0.28 mmol) Iod
f
N
H
H
N
A
B
C
D
140
2´
OH
230
Experimentalteil
gerührt.
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
4. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
57
mg
(0.12
mmol)
e
des
d
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden in
Lösung
aus
11
mg
(0.21
7
mmol)
Iod
in
Anschließend
2
wurde
mL
24
THF
9
HO
5´
4´
versetzt.
Stunden
N
5
N
4
6
1
N
8
Natriumborhydrid in 1 mL THF gegeben. Die
Reaktionslösung wurde mit 25 mg (0.10
a
O
mmol)
N
N
H
2
3
O
H
N
A
B
C
D
140
1´
3´
CN
c
b
THF gelöst. Diese Lösung wurde zu einer
f
2´
OH
bei
Raumtemperatur gerührt. Nach der Zugabe von 3 M Salzsäure wurde mit Ether
extrahiert und mit 3 M Natronlauge gewaschen. Es wurde über Natriumsulfat
getrocknet, das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand
wurde säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
5. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
68
mg
(0.14
mmol)
e
des
d
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden in 5
mL
abs.
Methanol
gelöst,
mit
Spatelspitze Pd/C (10%) versetzt und 5 min
50
µL
Suspension
Hydrazinhydrat
über
wurde
Nacht
die
bei
Raumtemperatur gerührt. Der Katalysator
N
5
N
4
6
9
HO
5´
4´
1
N
8
mit Ultraschall behandelt. Nach der Zugabe
von
a
O
7
N
2
3
O
1´
3´
CN
c
b
einer
f
N
H
H
N
A
B
C
D
140
2´
OH
231
Experimentalteil
wurde durch Zentrifugation und Dekantieren der Lösung entfernt. Die erhaltene
Lösung wurde unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit. Der Rückstand
wurde säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
6. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
53
mg
(0.11
mmol)
e
des
d
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden in 5
mL
abs.
Methanol
gelöst,
mit
Spatelspitze Pd/C (10%) versetzt und 10
die
Suspension
über
Nacht
N
5
N
4
6
1
N
8
min mit Ultraschall behandelt. Nach der
Zugabe von 50 µL Hydrazinhydrat wurde
a
O
7
9
HO
bei
5´
4´
N
N
H
2
3
O
H
N
A
B
C
D
140
1´
3´
CN
c
b
einer
f
2´
OH
Raumtemperatur gerührt. Der Katalysator
wurde durch Zentrifugation und Dekantieren der Lösung entfernt. Die erhaltene
Lösung wurde unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit. Der Rückstand
wurde säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
7. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
e
d
500
mg
(1.03
mmol)
des
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden in
Spatelspitze Pd/C (10%) versetzt und 10
N
5
N
4
6
9
5´
4´
1
N
8
min mit Ultraschall behandelt. Nach der HO
Zugabe von 100 µL Hydrazinhydrat wurde
a
O
7
N
2
3
O
1´
3´
OH
CN
c
b
30 mL abs. Methanol gelöst, mit einer
f
N
H
H
N
A
B
C
D
140
2´
232
Experimentalteil
die Suspension über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Es wurden zusätzlich 300 µL
Hydrazinhydrat hinzugegeben und die Reaktionslösung auf 50 °C erhitzt. Der
Katalysator wurde durch Zentrifugation und Dekantieren der Lösung entfernt. Die
erhaltene Lösung wurde unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit. Der
Rückstand
wurde
säulenchromatographisch
gereinigt.
Als
Eluent
diente
Dichlormethan mit einem Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
8. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
60
mg
(0.13
mmol)
e
des
d
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden in 5
Hydrazinhydrat versetzt. Es wurde auf die
Das
Lösungsmittel
wurde
N
5
9N
4
6
1
N
8
Zugabe von Katalysator verzichtet und
stattdessen über Nacht auf 60 °C erhitzt.
a
O
7
HO
unter
5´
4´
N
N
H
2
3
O
H
N
A
B
C
D
140
1´
3´
CN
c
b
mL abs. Methanol gelöst und mit 100 µL
f
2´
OH
vermindertem Druck vom Lösungsmittel
befreit. Der Rückstand wurde säulenchromatographisch gereinigt. Als
Eluent
diente Dichlormethan mit einem Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
9. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylhydrazino-2´-dG 140
e
d
94
mg
(0.20
mmol)
des
Reaktionsgemisches 140 / 142 wurden in 5
Hydrazinhydrat
versetzt.
Die
N
5
N
4
6
9
5´
4´
1
N
8
Reaktionslösung färbte sich rot. Es wurde HO
über das Wochenende auf 60 °C erhitzt.
a
O
7
N
2
3
O
1´
3´
OH
CN
c
b
mL abs. Ethanol gelöst und mit 1 mL
f
N
H
H
N
A
B
C
D
140
2´
233
Experimentalteil
Das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit. Der
Rückstand
wurde
säulenchromatographisch
gereinigt.
Als
Eluent
diente
Dichlormethan mit einem Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
1. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylazo-2´-dG 142
e
f
d
Es wurden 650 mg (1.37 mmol) des
c
b
Reaktionsgemisches 140 / 142 in 30 mL
7
Kaliumsuperoxid versetzt. Es wurde 48
N
5
N
4
6
1
N
8
9
Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach HO
der Zugabe von 20 mL Wasser wurden die
a
O
Toluol gelöst und mit 840 mg (1.18 mmol)
N
2
N
A
B
C
D
O
4´
Phasen getrennt. Die wässrige Phase wurde
N
3
5´
CN
1´
3´
142
2´
OH
fünfmal mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über
Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt.
Der Rückstand wurde säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente
Dichlormethan mit einem Methanolgradient (0 - 10%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
2. Versuch der quantitativen Darstellung von O6-2-(p-Cyanophenyl)ethyl-2-Nphenylazo-2´-dG 142
Es wurden 40 mg (0.08 mmol) des
e
d
Reaktionsgemisches 140 / 142 in 2 mL
7
1.5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
Nach der Entfernung des Lösungsmittels HO
wurde
der
Rückstand
4´
säulenchromatographisch
gereinigt.
Als
a
O
mg (0.13 mmol) NBS versetzt. Es wurde
N
5
N
4
6
5´
1
N
8
9
N
2
3
N
N
A
B
C
D
O
1´
3´
CN
c
b
DCM gelöst und mit 40 μL Pyridin und 10
f
2´
142
OH
234
Experimentalteil
Eluent diente Dichlormethan mit einem Methanolgradient (0 - 5%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht quantitativ erhalten werden.
Synthese von O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-4-biphenylhydrazino-2´-dG 141 und O62-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-4-biphenylazo-2´-dG 143
Die Synthese wurde nach AAV 8 durchgeführt. Es wurden 1.35 g (1.71 mmol) O6-2-(pCyanophenyl)ethyl-3´,5´-bis-O-(TBDMS)-2-N-4-biphenylhydrazino-2´-dG 137 eingesetzt.
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-4-biphenylhydrazino-2´-dG 141
Ausbeute: 299 mg (0.53 mmol, 31%) eines hell-orangen Feststoffes. - DC: Rf-Wert
(DCM/MeOH: 9:1): 0.35 - [α]20546: +54 °
e
(c= 0.8, DCM/MeOH). - Smp.: 90 °C. 1
b
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
8.25 (s, 1H, H8), 7.77-7.32 (m, 13H,
7
5.5 Hz, 1H, 5´-OH), 4.66 (t, 3JH,H= 6.9
Hz, 2H, Ha), 4.41-4.38 (m, 1H, H3´),
a
6
5
N
1
8
5.76, 5.37 (2 * s, 2 * 1H, NH), 5.30 (d,
JH,H= 4.0 Hz, 1H, 3´-OH), 4.90 (t, 3JH,H=
N
HO
9
5'
N
4
N
2
3
O
CN
c
O
Har), 6.34 (dd, 3JH,H= 6.6 Hz, 1H, H1´),
3
f
d
N
H
H
N
A
B
C
F
D
4'
E
G
1'
3'
2'
141
H
OH
3.86-3.83 (m, 1H, H4´), 3.58-3.49 (m, 2H, H5´a, H5´b), 3.15 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, Hb),
2.97-2.79 (m, 1H, H2´a), 2.29-2.23 (m, 1H, H2´b). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 159.1 (C6), 155.6 (C2), 153.2 (C4), 144.1 (Ca), 139.7 (C8), 134.6, 130.0
(Cb, Cb´), 118.8 (C5), 116.2 (CN), 109.1 (Cd), 87.6 (C4´), 83.1 (C1´), 70.8 (C3´), 65.8
(Ca), 61.7 (C5´), 39.7 (C2´), 34.4 (Cb). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3448,
2922, 2857, 2227, 1718, 1609, 1384, 1238, 1105, 832, 763, 701. - MS (FAB, m/z):
ber.: 563.2281, gef.: 563.2402 [M].
235
Experimentalteil
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-4-biphenylazo-2´-dG 143
Ausbeute: 240 mg (0.43 mmol, 25%) eines orangenen Feststoffes. - DC: Rf-Wert
(DCM/MeOH: 9:1): 0.34 - [α]20546: +4 °
e
(c= 1.2, DCM/MeOH). - Smp.: 92 °C. 1
b
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
8.15 (s, 1H, H8), 7.86-7.62 (m, 13H,
7
3
JH,H= 6.8 Hz, 2H, Ha), 4.50-4.43 (m,
1H, H3´), 3.97-3.93 (m, 1H, H4´), 3.67-
a
N
6
5
N
1
8
5.36 (d, 3JH,H= 4.5 Hz, 1H, 3´-OH), 4.90
(t, 3JH,H= 5.5 Hz, 1H, 5´-OH), 4.79 (t,
c
O
Har), 6.38 (dd, 3JH,H= 6.4 Hz, 1H, H1´),
9
HO
5'
N
N
4
CN
f
d
N
2
N
B
A
C
F
3
O
E
D
4'
G
1'
3'
143
2'
H
OH
3
3.63 (m, 2H, H5´a, H5´b), 3.26 (t, JH,H= 6.8 Hz, 2H, Hb), 3.02-2.94 (m, 1H, H2´a),
2.41-2.35 (m, 1H, H2´b). - 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 159.2 (C6), 157.5,
153.1 (C4), 148.2 (C2), 144.1, 139.7 (C8), 132.0, 128.7, 126.1, 118.7 (CN), 115.1
(C5), 87.1 (C4´), 83.2 (C1´), 72.3 (C3´), 65.8 (Ca), 62.8 (C5´), 38.3 (C2´), 34.1 (Cb). IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3473, 1718, 1637, 1384, 1237, 1150, 767, 701,
636. - MS (FAB, m/z): ber.: 561.2125, gef.: 561.3241 [M].
Synthese von O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-phenylhydrazino-O-5’-dimethoxytrityl-2’dG 144
Die Synthese wurde nach AAV 10 durchgeführt. Es wurden 371 mg (0.76 mmol) des
Hydrazino-Addukt 140 eingesetzt,
Ausbeute: 414 mg (0.52 mmol, 69%)
eines
e
gelborangenen Feststoffes. - DC: Rf-Wert:
b
(DCM/MeOH 9:1) 0.84. - [α]20546: -19 ° (c = 1.2,
7
(400 MHz, DMSO-d6): 8.01 (s, 1H, H-8), 7.35 DMTrO
3
1H, 3’OH), 4.35 (t, 3JH,H= 6.8 Hz, 2H, H-a),
a
6
5
N
1
8
3
H-1’), 5.75 (s, 2H, NH), 5.26 (d, JH,H= 3.7 Hz,
N
9
5'
N
4
N
2
3
O
4'
CN
c
O
CHCl3). - Smp.: 124-125 °C. 1H-NMR: δ [ppm]
7.16 (m, 22H, HAr), 6.09 (t, JH,H= 6.5 Hz, 1H,
f
d
N
H
H
N
A
B
C
D
1'
3'
2'
144
OH
4.15-4.06 (m, 1H, H-3’), 3.98-3.91 (m, 1H, H-4’), 3.58 (m, 8H, -O-CH3, H-5’), 2.95 (t,
3
JH,H= 6.9 Hz, 2H, H-b), 2.69-2.59 (m, 1H, H-2’a), 2.25-2.14 (m, 1H, H-2’b). - 13C-NMR:
236
Experimentalteil
δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 158.5 (C-6), 157.9, 157.3 (C-8), 152.9 (C-4), 144.8 (C-
Ar), 143.8 (C-Ar), 141.5 (C-8), 136.2 (C-Ar), 135.5, 132.1 (C-e), 130.3, 129.6, 129.0
(C-Ar), 127.6 (C-Ar), 124.9, 113.0, 112.2, 109.2 (C-d), 86.5 (C-4’), 79.2 (C-1’), 71.1 (C3’), 65.4 (C-a), 60.9 (C-5’), 54.9, 39.1 (C-2’), 34.2 (C-b). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBrPressling): 3447, 2930, 2834, 2361, 2227, 1609, 1579, 1507, 1442, 1382, 1300, 1249,
1176, 1070, 1033, 827, 789. - HRMS (FAB, m/z): ber.: 789.3275, gef.: 790.3353
[M+H]+.
Synthese
von
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-phenylazo-O-5’-dimethoxytrityl-2’-dG
146
Die Synthese wurde nach AAV 9 durchgeführt.
e
Addukts 142 eingesetzt.
b
Ausbeute: 125 mg (0.16 mmol, 68%) eines
orangen
Feststoffes.
-
DC:
7
(DCM/MeOH 9:1) 0.72. - [α]20546: -42° (c = 0.9,
CHCl3). - Smp.: 98-102 °C. - H-NMR: δ [ppm]
(400 MHz, DMSO-d6): 8.71 (s, 1H, H-8), 7.81 –
6.84 (m, 22H, HAr), 6.21 (s, 1H, H-1’), 5.43 -
N
a
6
5
N
1
8
DMTrO
9
5'
N
4
N
CN
c
O
Rf-Wert:
1
f
d
Es wurden 114 mg (0.23 mmol) des Azo-
2
N
N
A
B
C
3
O
4'
D
1'
3'
2'
146
OH
5.29 (m, 1H, 3’-OH), 4.76-4.71 (m, 3H, H-a, H-3´), 3.97-3.96 (m, 2H, H-5´a, H-5´b),
3.90-3.87 (m, 1H, H-4´), 3.20-3.16 (m, 6H, DMTr-CH3), 3.15 (t, 3JH,H= 6.6 Hz, 3JH,H=
6.6 Hz, 2H, H-b), 2.98-2.95 (m, 1H, H-2´a), 1.95 (s, 1H, H-2´b). - 13C-NMR: δ [ppm]
(101 MHz, DMSO-d6): 158.1 (C-6), 139.9 (C-8), 137.1, 132.1 (C-e), 130.0 (C-c), 129.6,
128.8, 127.6, 123.1, 115.2 (-CN), 112.7, 109.7, 87.6 (C-4’), 79.5 (C-1’), 70.6 (C-3’),
61.5 (C-5’), 54.1, 39.2 (C-2’). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3854, 3821,
3752, 3675, 3421, 1735, 1701, 1607, 1507, 1437, 1249, 1176, 1033, 827. - MS (FAB,
m/z): ber.: 787.3118, gef.: 788.3201 (M+H+).
237
Experimentalteil
Synthese von O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-biphenylhydrazino-O-5’-dimethoxytrityl2’-dG 145
Die
Synthese
wurde
nach
AAV
10
e
durchgeführt. Es wurden 150 mg (0.27
mmol)
b
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-47
Ausbeute: 145 mg (0.17 mmol, 62%) eines
Feststoffes.
-
DC:
Rf-Wert
20
(PE/EE: 9:1): 0.76. - Smp.: 85 °C. - [α]
546:
+92 ° (c= 0.6, DCM/MeOH). - 1H-NMR: δ
N
c
6
5
N
1
8
DMTrO
9
5'
N
4
N
2
3
O
CN
a
O
biphenyl-hydrazino-2´-dG 141 eingesetzt.
orangenen
f
d
N
H
H
N
A
B
C
F
D
4'
E
G
1'
3'
2'
145
H
OH
[ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.02 (s, 1H, H8), 7.66-6.61 (m, 26H, Har), 6.11 (dd, 3JH,H=
6.9 Hz, 1H, H1´), 5.76, 5.37 (2 * s, 2 * 1H, NH), 5.25 (d, 3JH,H= 4.0 Hz, 1H, 3´-OH),
4.38 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, Ha), 3.95-3.93 (m, 1H, H4´), 3.72-3.64 (m, 8H, H5´a, H5´b,
OCH3), 2.98 (t, 3JH,H= 6.9 Hz, 2H, Hb), 2.70-2.64 (m, 1H, H2´a), 2.24-2.19 (m, 1H,
H2´b). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 159.1 (C6), 155.6 (C2), 153.2 (C4),
144.1 (Ca), 139.7 (C8), 135.6, 134.6, 130.0 (Cb, Cb´), 127.8, 122.3, 118.8 (C5), 116.2
(CN), 109.1 (Cd), 87.6 (C4´), 83.1 (C1´), 70.8 (C3´), 65.8 (Ca), 61.7 (C5´), 39.7 (C2´),
34.4 (Cb). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3462, 1718, 1701, 1654, 1637,
1560, 1508, 1384, 1247, 1107, 701, 582, 465. - MS (FAB, m/z): ber.: 865.3588, gef.:
865.3781 [M].
238
Experimentalteil
Synthese von O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-biphenylazo-O-5’-dimethoxytrityl-2’-dG
147
Die
Synthese
wurde
nach
AAV
9
e
durchgeführt. Es wurden 143 mg (0.26
mmol) O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-4-
b
biphenylazo-2´-dG 143 eingesetzt.
7
N
a
6
5
N
1
8
eines orangenen Feststoffes. - DC: RfDMTrO
[α]20546: -69 ° (c= 1.6, DCM/MeOH). - 1H-
9
5'
N
N
2
N
N
A
B
C
F
3
O
D
4'
E
G
1'
3'
NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.15
4
CN
c
O
Ausbeute: 168 mg (0.19 mmol, 76%)
Wert (PE/EE: 9:1): 0.87. - Smp.: 112 °C. -
f
d
2'
147
H
OH
3
(s, 1H, H8), 7.86-6.62 (m, 26H, Har), 6.38 (dd, JH,H= 6.4 Hz, 1H, H1´), 5.36 (d, 3JH,H=
4.5 Hz, 1H, 3´-OH), 4.79 (t, 3JH,H= 6.8 Hz, 2H, Ha), 4.50 -4.43 (m, 1H, H3´), 3.97-3.93
(m, 1H, H4´), 3.67-3.63 (m, 8H, H5´a, H5´b, OCH3), 3.26 (t, 3JH,H= 6.8 Hz, 2H, Hb),
3.02-2.94 (m, 1H, H2´a), 2.41-2.35 (m, 1H, H2´b). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 159.1 (C6), 155.6 (C2), 153.2 (C4), 144.1 (Ca), 139.7 (C8), 135.6, 134.6,
130.0 (Cb, Cb´), 127.8, 122.3, 118.8 (C5), 116.2 (CN), 109.1 (Cd), 87.6 (C4´), 83.1
(C1´), 70.8 (C3´), 65.8 (Ca), 61.7 (C5´), 39.7 (C2´), 34.4 (Cb). - IR: Wellenzahl [cm-1]
(KBr-Pressling): 3416, 1637, 1617, 1560, 1508, 1458, 1384, 1314, 1247, 1175, 1075,
619, 477. - MS (FAB, m/z): ber.: 863.3431, gef.: 864.2978 [M+H]+.
239
Experimentalteil
Synthese von
3'-O-[(2-Cyanoethoxy)-(N,N'-diisopropyl-amino)-phosphinyl)]-O6-2-(4-
cyanophenyl)ethyl-5’-O-dimethoxytrityl-2-N-phenylhydrazino-2´-dG 148
Die Synthese wurde nach AAV 12 durchgeführt.
Es
wurden
200
mg
e
(0.25 mmol)
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-2-N-phenyl-
b
hydrazino-O-5’-dimethoxytrityl-2’-dG 144 einge7
Ausbeute: 185 mg (0.19 mmol, 75%) eines
Feststoffes,
welcher
als
Diastereomerengemisch (I+II) vorliegt. - DC: Rf-
a
6
5
N
1
8
DMTrO
9
5'
N
4
N
2
3
O
4'
N
H
H
N
A
B
C
D
1'
3'
Wert: (DCM/MeOH 9:1) 0.93. - [α]20546: +183° (c
148
2'
O
1
= 1.0, CHCl3). - Smp.: 68-71 °C. H-NMR: δ
[ppm] (400 MHz, Benzol-d6): 7.84 (s, 1H, H-8
N
CN
c
O
setzt.
beigen
f
d
N
P
α
O
CN
β
(I)), 7.81 (s, 1H, H-8 (II) ), 7.71-7.41 (m, 44H,
HAr(I+II), DMTr-H (I+II)), 6.25 (dd, 3JH,H= 6.4 Hz, 3JH,H= 6.3 Hz, 2H, H-1’(I+II)), 4.744.58 (m, 2H, NH (I)), 4.47-4.37 (m, 2H, NH (II)), 4.16-4.05 (m, 4H, H-a (I+II)), 3.583.35 (m, 12H, -OCH3, H-5’a/b (I-II), H-b(I)) 3.15-3.02 (m, 2H, H-b (II)), 2.54-2.29 (m,
12H, iPr-H (I+II), H-α (I+II), H-2’a/b (I+II)), 1.81 (t, 2H, H-β (I)), 1.73 (m, 2H, H-β(II)),
1.15-1.01 (m, 24H, CH3iPr (I+II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 160.1,
159.3, 158.7, 148.2, 145.8, 143.3, 138.0, 137.4, 136.1, 132.0, 131.4, 130.6, 130.1,
129.8, 119.0, 113.7, 113.0, 111.0, 87.1, 74.4, 74.2, 66.0, 54.8, 45.3, 43.6, 35,1, 24.7,
24.6, 22.8. - 31P-NMR: δ [ppm] (162 MHz, Benzol-d6): 149.35, 149.19. - IR: Wellenzahl
[cm-1] (KBr-Pressling): 3870, 3816, 3752, 3744, 3676, 3447, 2966, 1654, 1609, 1581,
1508,1465, 1383, 1250, 1179, 1034, 829. - MS (FAB, m/z): ber.: 989.4353 , gef.:
990.5 [M+H]+.
240
Experimentalteil
Synthese von 3'-O-[(2-Cyanoethoxy)-(N,N'-diisopropyl-amino)-phosphinyl)]-O6-2-(4cyanophenyl)ethyl-5’-O-dimethoxytrityl-2-N-phenylazo-2´-dG 150
Die Synthese wurde nach AAV 11 durchgeführt.
e
Es wurden 125 mg (0.16 mmol) des Azo-Addukts
b
146 eingesetzt.
Ausbeute: 78 mg (0.08 mmol, 51%) eines
gelborangenen
Feststoffes.
-
DC:
7
CHCl3). - Smp.: 86-89 °C. 1H-NMR: δ [ppm] (400
a
6
5
N
1
8
DMTrO
9
5'
N
4
N
2
N
N
A
B
C
3
O
4'
MHz, Benzol-d6): 7.88 (s, 1H, H-8 (I)), 7.85 (s, 1H,
D
1'
3'
150
2'
O
H-8 (II)), 7.62-6.58 (m, 49 H, DMTr-H (I+II), HAr
(I+II)), 6.27-6.18 (m, 2H, H-1´(I+II)), 5.07-4.95 (m,
N
CN
c
O
Rf-Wert:
(DCM/MeOH 9:1): 0.92. - [α]20546:+39° (c = 1.0,
f
d
N
P
α
O
CN
β
2H, H-3´(I+II)), 4.73-4.67 (m, 4H, H-a (I+II)), 4.134.06 (m, 2H, H-4´(I+II)), 3.54-3.26 (m, 20H, -OCH3 (I+II), H-b (I+II), H-5´(I+II)), 3.002.82 (m, 2H, H-2´a (I+II)), 2.72-2.61 (m, 8H, iPr-H(I+II), H-α (I+II)), 2.56-2.47 (m, 1H,
H-2´b(I)), 2.41-2.29 (m, 1H, H-2´b(II)), 1.73-1.67 (m, 4H, H-β(I+II)), 1.13-1.05 (m, 24H,
CH3iPr (I+II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 190.6, 186.5, 185.4, 177.7,
169.4, 168.0, 163.6, 159.3, 153.4, 146.1, 145.8, 143.3, 136.3, 132.1, 130.7, 129.9,
129.4, 124.0, 113.8, 87.6, 87.0, 54.8, 47.5, 43.6, 35.2, 24.6. -
31
P-NMR: δ [ppm] (162
MHz, Benzol-d6): 149.46, 149.16. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3854, 3744,
3676, 3432, 2965, 2227, 1607, 1508, 1445, 1341, 1251, 1178, 1034. - MS (FAB, m/z):
ber.: 987.4197, gef.: 988.7 [M+H]+.
241
Experimentalteil
Synthese
3’-O-[(2-Cyanoethoxy)-(N,N’-diisopropylamino)-phosphinyl)]-O6-2-(4-
von
Cyanophenyl)ethyl-O-5´-dimethoxytrityl-2-N-4-biphenylhydrazino-2´-dG 149
Die
Synthese
wurde
nach
AAV
12
e
durchgeführt. Es wurden 135 mg (0.15 mmol)
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-O-5´-
b
dimethoxytrityl-2-N-4-biphenylhydrazino-2´7
Feststoffes,
Diastereomerengemisch
welcher
(I+II)
vorliegt.
als
-
DMTrO
9:1): 0.84. - [α]
1
546:
+33° (c= 0.1, CHCl3). -
N
9
5'
6
5
N
N
1
4
N
2
3
O
N
H
H
N
A
B
C
F
D
4'
E
149
2'
H
O
N
G
1'
3'
Smp.: 75-78 °C. - DC: Rf-Wert (DCM/MeOH:
20
a
8
Ausbeute: 148 mg (0.14 mmol, 90%) eines
orangenen
c
O
dG 145 eingesetzt.
CN
f
d
P
α
O
CN
β
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzol-d6): 7.88
(s, 1H, H8 (I)), 7.86 (s, 1H, H8 (II)), 7.62-6.58 (m, 52 H, DMTr-H (I+II), Har (I+II)), 6.296.19 (m, 2H, H1´(I+II)), 5.76, 5.37 (2 * s, 2 * 2H, NH(I+II)), 5.04-5.01 (m, 2H, H3´(I+II)),
4.60-4.50 (m, 4H, Ha (I+II)), 4.13-4.08 (m, 2H, H4´(I+II)), 3.52-3.17 (m, 20H, OCH3
(I+II), Hb (I+II), H5´(I+II)), 2.98-2.93 (m, 1H, H2´a (I)), 2.89-2.84 (m, 1H, H2´a (II)),
2.71-2.68 (m, 8H, iPr-H(I+II)+α(I+II)), 2.56-2.48 (m, 1H, H2´b(I)), 2.41-2.34 (m, 1H,
H2´b(II)), 1.73-1.67 (m, 4H, ß(I+II)), 1.13-1.05 (m, 24H, CH3iPr (I+II)). -
13
C-NMR: δ
[ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 159.1, 155.6, 153.2, 144.1, 139.7, 135.6, 134.6, 130.0,
127.8, 122.3, 118.8, 116.2, 109.1, 87.6, 83.1, 70.8, 65.8, 61.7, 39.7, 34.4. -
31
P-NMR:
δ [ppm] (162 MHz, Benzol-d6): 149.87, 149.09. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling):
3744, 3675, 2966, 1607, 1457, 1200, 1077, 978. - MS (FAB, m/z): ber.: 1065.4666,
gef.: 1066.6 [M+H]+.
242
Experimentalteil
Synthese
von
3’-O-[(2-Cyanoethoxy)-(N,N’-diisopropylamino)-phosphinyl)]-O6-2-(4-
Cyanophenyl)ethyl-O-5´-dimethoxytrityl-2-N-4-biphenylazo-2´-dG 151
Die
Synthese
wurde
nach
AAV
11
e
durchgeführt. Es wurden 163 mg (0.19
O6-2-(4-Cyanophenyl)ethyl-O-5´-
mmol)
b
dimethoxytrityl-2-N-4-biphenylazo-2´-dG
147 eingesetzt.
Feststoffes,
welcher
als
Diastereomerengemisch (I+II) vorliegt. Smp.:
63-65 °C.
-
DC:
DMTrO
6
5
9
5'
N
N
1
4
N
2
N
N
A
B
C
F
3
O
D
4'
E
G
1'
3'
151
2'
H
O
Rf-Wert
(DCM/MeOH: 9:1): 0.85. - [α]20546: -13 ° (c=
N
8
Ausbeute: 70 mg (66 µmol, 35%) eines
orangenen
c
a
O
7
CN
f
d
N
P
α
O
CN
β
0.4, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz,
Benzol-d6): 7.88 (s, 1H, H8 (I)), 7.86 (s, 1H, H8 (II)), 7.62-6.58 (m, 59 H, DMTr-H (I+II),
Har (I+II)), 6.29-6.19 (m, 2H, H1´(I+II)), 5.04-5.01 (m, 2H, H3´(I+II)), 4.60-4.50 (m, 4H,
Ha (I+II)), 4.13-4.08 (m, 2H, H4´(I+II)), 3.52-3.17 (m, 20H, OCH3 (I+II), Hb (I+II),
H5´(I+II)), 2.98-2.93 (m, 1H, H2´a (I)), 2.89-2.84 (m, 1H, H2´a (II)), 2.71-2.68 (m, 8H,
iPr-H(I+II)+α(I+II)), 2.56-2.48 (m, 1H, H2´b(I)), 2.41-2.34 (m, 1H, H2´b(II)), 1.73-1.67
(m, 4H, ß(I+II)), 1.13-1.05 (m, 24H, CH3iPr (I+II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
Benzol-d6): 159.1, 155.6, 153.2, 144.1, 139.7, 135.6, 134.6, 130.0, 127.8, 122.3,
118.8, 116.2, 109.1, 87.6, 83.1, 70.8, 65.8, 61.7, 39.7, 34.4. -
31
P-NMR: δ [ppm] (162
MHz, Benzol-d6): 149.29, 149.08. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3821, 3675,
3447, 2966, 1734, 1700, 1653, 1507, 1363, 1179, 1033, 829. - MS (FAB, m/z): ber.:
1063.4510, gef.: 1064.7 [M+H]+.
243
Experimentalteil
Synthese von N-Phenylhydroxylamin 155
In einem 500 mL Kolben wurden 24.1 (0.45 mol) Ammoniumchlorid in
3
240 mL dest. Wasser gelöst und 12.55 mL (97.88 mmol) Nitrobenzol 156
2
4
NH
OH
1
dazugegeben. Anschließend wurde der Reaktionsansatz auf 60°C
155
erhitzt und über einen Zeitraum von 20 min sukzessive mit 17.7 g
(270 mmol) Zink versetzt. Nach der Zugabe wurde die noch heiße Lösung filtriert und
der Rückstand mit 200 mL dest. Wasser (90°C) gewaschen. Das Filtrat wurde mit 200
g (3.42 mol) Natriumchlorid gesättigt und über Nacht im Kühlschrank gelagert. Der
entstandene Niederschlag wurde filtriert und in Diethylether aufgenommen und über
Natriumsulfat getrocknet. Schließlich wurde das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck entfernt und ein leuchtend gelber, kristalliner Feststoff erhalten.
Ausbeute: 4.6 g (42 mmol, 43%) eines gelben kristallinen Feststoffs. – DC: Rf-Wert
(DCM/Methanol 9:1): 0.61. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.32 (d, 1H,
3
JH,H= 2.2 Hz, NH), 8.25 (bs, 1H, OH), 7.19 (dd, 2H, 3JH,H= 7.4 Hz, 3JH,H= 8.4 Hz, H-3),
6.87 (d, 1H, 3JH,H= 7.9 Hz, H-2), 6.78 (t, 1H, 3JH,H= 7.3 Hz, 3JH,H= 7.3 Hz, H-4). -
13
C-
NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 152.0 (C-1), 128.7 (C-3), 119.2 (C-4), 113.0 (C2). Weitere Analytik konnte aufgrund der Instabilität des Produktes nicht durchgeführt
werden.
Synthese von N-Phenylbenzohydroxamsäure 159
Es wurden 3.18 g (29.1 mmol) N-Phenylhydroxylamin 155 in 25 mL
Diethylether
gelöst
und
mit
2.2
g
(40
O
mmol)
Natriumhydrogencarbonat in 50 mL Wasser versetzt und auf 0°C
b'
a'
c'
a
d'
b
gekühlt. Über einen Zeitraum von 20 Minuten wurden 2.9 mL (25.1
mmol) Benzoylchlorid, gelöst in 12.5 mL Diethylether hinzugegeben,
OH
N
c
159
d
wobei die Temperatur 5 °C nicht überstieg. Nach anschließender 3stündigem Rühren
wurde das Produkt filtriert und getrocknet.
Ausbeute: 4.24 g (19.8 mmol, 68%) eines farblosen Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(Petrolether/Ethylacetat 1:1 v/v): 0.36. - Schmelzpunkt: 117 °C. - [α]20546: + 2 ° (c = 0.1,
CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.70 (s, 1H, OH), 7.62-7.64 (m, 2H,
H-b’), 7.55-7.57 (m, 2H, H-b), 7.35-7.46 (m, 5H, H-c’, H-c, H-d’), 7.18-7.22 (m, 1H, H244
Experimentalteil
d). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 167.8 (quart. Bz-C), 141.9 (Ca’), 135.4
(Ca), 130.1 (Cd’), 128.4 (Cb’), 128.2 (Cc’), 127.7 (Cc), 125.5 (Cd), 122.1 (Cb). - IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3131, 1921, 1578, 1495, 1322, 1221, 1181, 1075, 1025, 844.
- MS (FAB, m/z): ber.: 213.0790, gef.: 214.0887 (M+H+).
Synthese von N-Benzyl-N-phenylhydroxylamin 158
Unter Stickstoffgasatmosphäre wurden 2.00 g (18.3 mmol) 155 in
7
einen 50 mL Kolben eingewogen und in 4 mL abs. Pyridin gelöst.
Dann wurden unter Lichtausschluss 2.00 mL (2.43 g; 19.3 mmol)
Benzylchlorid hinzugegeben und die gelbe Lösung bei RT für 19 h
5
4
1
3
2
6
8
9
N
OH
158
gerührt. Die nun orange-gelbe Lösung wurde auf 50 °C erhitzt
und anschließend auf
0 °C gekühlt. Dann wurden 4 mL 2N Salzsäure (kalt)
hinzugegeben. Nach Zugabe von Diethylether wurden die Phasen getrennt und die
wässrige Phase dreimal mit Diethylether extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet. Schließlich wurde das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck entfernt und der gelbe Feststoff im Hochvakuum
getrocknet. Die Reinigung des Rohproduktes erfolgte am Chromatotron mittels DCM
als Eluent.
Ausbeute: 771 mg (3.87 mmol, 21%) eines gelben kristallinen Feststoffs. – DC: RfWert (DCM/Methanol 9:1): 0.84. – Smp.: 66-69 °C. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz,
DMSO-d6): 8.83 (s, 1H, OH), 7.39 (d, 2H, 3JH,H= 7.1 Hz, H-7), 7.30-7.33 (m, 2H, H-8),
7.20-7.26 (m, 3H, H-3 und H-9), 7.11-7.14 (m, 2H, H-2), 6.84 (t, 1H, 3JH,H= 7.2 Hz,
3
JH,H= 7.2 Hz, H-4), 4.44 (s, 2H, H-5). - 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 153.8
(C-1), 138.4 (C-6), 128.4 (C-7), 128.0 (C-3) 127.6 (C-8), 126.5 (C-9), 119.6 (C-4),
114.7 (C-2), 62.1 (C-9). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3059, 2888, 1700,
1696, 1635, 1506, 1487, 1387, 1295, 1190, 1027, 892, 693, 572. - MS (FAB, m/z):
ber.: 199.0997, gef.: 199.0994 [M].
245
Experimentalteil
Synthese von N-Acetyl-phenylhydroxamsäure 157
In einen 100 mL Kolben wurden unter Inertgasatmosphäre 2.00 g
3
O
2
4
6
N5
OH
1
(18.3 mmol) 155 und 1.7 g (20 mmol) Natriumhydrogencarbonat
157
eingewogen und mit 20 mL abs. Diethylether versetzt. Anschließend
wurde die Suspension mit Hilfe eines Eisbades auf 0 °C gekühlt und 1.50 mL (1.65 g,
210 mmol) Acetylchlorid hinzugegeben, dabei trat eine Entfärbung der Lösung auf und
die Lösung wurde trübe. Schließlich wurde bei RT für 40 h gerührt. Nach beendeter
Reaktion wurde die Suspension filtriert und mit dest. Wasser ausgeschüttelt. Dann
wurden die Phasen getrennt und die wässrige Phase noch dreimal mit Diethylether
extrahiert. Die vereinigten organischen Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet
und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer entfernt. Nach Trocknung im
Hochvakuum wurde das Rohprodukt (gelbes Öl) am Chromatotron mit DCM als Eluent
gereinigt.
Ausbeute: 1.65 g (10.9 mmol, 60%) eines braunen, viskosen Öls. – DC: Rf-Wert
(DCM/Methanol 9:1): 0.63. - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.62 (s, 1H,
OH), 7.61 (d, 2H, 3JH,H= 7.9 Hz, H-2), 7.34-7.38 (m, 2H, H-3), 7.14 (t, 1H, 3JH,H= 7.3
Hz, 3JH,H= 7.3 Hz, H-4), 2.20 (s, 3H, H-6). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6):
170.1 (C-5), 142.0 (C-1), 128.7 (C-3), 123.3 (C-4), 119.3 (C-2), 22.8 (C-6). - IR:
Wellenzahl [cm-1]: 2901, 1641, 1593, 1545, 1308, 1177, 1101, 1034, 907, 691. - MS
(FAB, m/z): ber.: 151.0633, gef.: 152.0712 [M+H]+.
Versuche
zur
Darstellung
von
N-Acetyl-N-(3´5´-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2´-
desoxyguanosin-O6-yl)-phenylamin 154 mittels Mitsunobu-Reaktion:
d
Versuch Nr. 1
c
b
Zu einer Lösung aus 100 mg (0.2 mmol) 121, 53 mg
8
und 8 mL abs. THF wurden und 39 µL (0.2 µmol) DIAD
hinzugefügt. Nachdem die Lösung 16 Stunden bei RT
gerührt
wurde,
vermindertem
wurde
Druck
das
entfernt
Lösungsmittel
und
das
unter
erhaltene
O
7
(0.1 mmol) Triphenylphosphin, 35 mg (0.2 mmol) 157
N 5
O
4'
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
a
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
154
246
Experimentalteil
Rohprodukt säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit
einem Methanolgradienten (0 - 25%). Das gewünschte Produkt konnte nicht erhalten
werden.
Versuch Nr. 2
d
Zu einer Lösung aus 100 mg (0.2 mmol) 121, 53 mg
c
(0.1 mmol) Triphenylphosphin und 8 mL abs. THF
b
wurden 35 mg (0.2 mmol) 157, 14 mg (0.2 mmol)
Imidazol und 39 µL (0.2 µmol) DIAD
wurde, wurde das Lösungsmittel unter vermindertem TBDMSO
entfernt
und
das
erhaltene
Rohprodukt
N 5
8
Nachdem die Lösung 16 Stunden bei RT gerührt
Druck
O
7
hinzugefügt.
O
4'
3'
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente
2'
NAc
61
N
2
9N
5'
a
4
N
NH2
3
1'
OTBDMS
Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 -
154
25%). Das gewünschte Produkt konnte nicht isoliert werden.
Versuch Nr. 3
Für diesen Versuch wurden zwei verschiedene
Reaktionslösungen angefertigt.
d
c
Für die Reaktionslösung I wurden zu einer Lösung aus
b
79 mg (0.3 mmol) Triphenylphosphin und 5 mL
µmol) DIAD
8
hinzugefügt. Diese Lösung wurde
anschließend noch 30 Minuten bei 0 °C gerührt um TBDMSO
anschließend
bei
-40
°C
zu
der
Lösung
II
hinzugegeben zu werden, welche sich aus 100 mg
(0.2 mmol) 121, 15 mg (0.1 mmol) 157 und 5 mL abs.
O
7
Acetonitril bei einer Temperatur von 0 °C 54 µL (0.3
N 5
O
4'
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
5'
a
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
154
Acetonitril zusammensetzte. Die gesamte Lösung wurde dann für weitere 20 Stunden
bei RT gerührt und schließlich unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit.
Die säulenchromatographische Reinigung erfolgte zunächst mit Petrolether und
247
Experimentalteil
Ethylacetat in einem Verhältnis von 2:1 und endete mit Dichlormethan mit einem
Methanolgradienten (0 - 25%) als Eluent. Das gewünschte Produkt konnte nicht
erhalten werden.
Versuch Nr. 4
Für
diesen
Versuch
wurden
zwei
verschiedene
d
Reaktionslösungen angefertigt.
c
Für die Reaktionslösung I wurden zu einer Lösung aus
b
79 mg (0.3 mmol) Triphenylphosphin und 5 mL
µmol)
DIAD
hinzugefügt.
Diese
Lösung
wurde
bei
-
40
°C
zu
der
Lösung
N 5
8
O
4'
II
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
anschließend noch 30 Minuten bei 0 °C gerührt um
anschließend
O
7
Acetonitril bei einer Temperatur von 0 °C 54 µL (0.3
a
N
4
NH2
3
1'
OTBDMS
hinzugegeben zu werden, welche sich aus 50 mg (0.1
154
mmol) 121, 30 mg (0.2 mmol) 157 und 5 mL abs.
Acetonitril zusammensetzte. Die gesamte Lösung wurde dann ebenfalls für 20
Stunden bei RT gerührt und schließlich unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel
befreit. Die säulenchromatographische Reinigung erfolgte zunächst mit Petrolether
und Ethylacetat in einem Verhältnis von 2:1 und endete mit Dichlormethan mit einem
Methanolgradienten (0 - 25%) als Eluent. Das gewünschte Produkt wurde nicht
erhalten.
Versuch Nr. 5
d
c
Eine Lösung aus 100 mg (0.2 mmol) 121, 8 mL abs.
b
Dichlormethan, 150 mg (1 mmol) 157 und 262 mg (1
8
Minuten gerührt bevor die Zugabe von 193 µL (1
mmol) DIAD und 68 mg (1 mmol) Imidazol erfolgte. TBDMSO
Die Lösung wurde dann 20 Stunden bei RT gerührt
und anschließend unter vermindertem Druck vom
O
7
mmol) Triphenylphosphin wurde zunächst für 30
N 5
O
4'
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
5'
a
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
154
248
Experimentalteil
Lösungsmittel befreit. Die säulenchromatographische Reinigung erfolgte auch hier
zunächst mit Petrolether und Ethylacetat in einem Verhältnis von 2:1 und endete mit
Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 - 25%) als Eluent. Das gewünschte
Produkt konnte nicht erhalten werden.
Synthese von 3’,5’-O-Acetyl-2’-desoxyguanosin 165
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt, um
Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
Es
wurden
8.0
g
(30
mmol)
2’-Desoxyguanosin-
coevaporiert und anschließend in 400 mL absolutem
Acetonitril suspendiert. Nach Zugabe von 330 mg (1.2
mmol) DMAP, 10 mL (14.4 mmol) Triethylamin und 7.0
N
5
9N
4
5'
O
4'
3'
2'
61
NH
8
Monohydrat 52 zweimal mit je 40 mL absolutem Pyridin AcO
mL (72 mmol) Essigsäureanhydrid wurde für
O
7
2
N
3
NH2
1'
OAc
165
20 Stunden bei Raumtemperatur
gerührt. Nach Zugabe von 5 mL Methanol, Filtration und Waschen mit Ethanol und
Diethylether wurde das Produkt erhalten.
Insgesamt konnten 10.3 g (29.3 mmol, 98%) eines farblosen Farbstoffes erhalten
werden. – DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 7:3 v/v): 0.64. - Smp: 235 °C. [α]20546: + 16 ° (c = 0.67, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.66 (s,
1H, NH), 7.91 (s, 1H, H8), 6.49 (s, 2H, NH2), 6.13 (dd, 3JHH = 5.8 Hz, 3JHH = 8.7 Hz,
1H, H1’), 5.29 (ddd, 3JHH = 1.9 Hz, 3JHH = 4.2 Hz, 1H, H3’), 4.15-4.20 (m, 3H, H4’,
H5’a, H5’b), 2.91 (m, 1H, H2a’), 2.44 (m, 1H, H2b’), 2.07 (s, 3H, Ac-CH3), 2.03 (s, 3H,
Ac-CH3). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 170.1 (quart. Ac-C), 169.9
(quart.Ac-C), 156.6 (C6), 153.7 (C2), 151.1 (C4), 135.1 (C8), 116.7 (C5), 82.5 (C1’),
81.4 (C4’), 74.4 (C3’), 63.5 (C5’), 35.4 (C2’), 20.7 (Ac-CH3), 20.5 (Ac-CH3). - IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3177, 1743, 1685, 1634, 1228, 1081, 844. - MS (FAB, m/z):
ber.: 351.1179, gef.: 352.1238 (M+H+).
249
Experimentalteil
Synthese von 2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-acetyl-2´-desoxyribosylpurin 166
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt, um Sauerstoff
und Feuchtigkeit auszuschließen.
165 und 9.8 g (59 mmol) vorgetrocknetes (2 d bei 120 °C im
Exsikkator
61
N 5
Es wurden 7.0 g (20 mmol) 3’,5’-O-Acetyl-2’-desoxyguanosin
vakuumierten
Cl
7
über
Phosphorpentoxid)
Tetraethylammoniumchlorid in 70 mL absolutem Acetonitril
gelöst und mit 2.8 mL (20 mmol) destilliertem N,N-
N
8
AcO 5'
O
4'
3'
2
9N
2'
4
N
NH2
3
1'
OAc
166
Dimethylanilin und 9.8 mL (20 mmol) Phosphorylchlorid versetzt. Die Lösung wurde
anschließend zehn Minuten mit einem vorgewärmten Ölbad unter Rückfluss gerührt,
bevor die flüchtigen Komponenten im Vakuum entfernt wurden und der ölige
Rückstand in Chloroform und Eis aufgenommen wurde. Nach 15minütigem Rühren
wurde die wässrige Phase fünfmal mit Chloroform extrahiert, bevor die vereinigten
organischen Phasen zunächst dreimal mit kaltem Wasser, einmal mit 5%iger
Natriumhydrogencarbonat-Lösung gewaschen, anschließend über Magnesiumsulfat
getrocknet und vom Lösungsmittel befreit wurden. Eine chromatographischen
Reinigung mit Dichlormethan: Methanol
(0 - 25%) lieferte das gewünschte Produkt.
Insgesamt konnten 5.18 g (22.1 mmol; 70%) eines farblosen Feststoffs erhalten
werden. - DC: Rf-Wert (Dichlormethan/Methanol 9:1 v/v): 0.57. - Smp: 71 °C. - [α]20546:
- 5 ° (c = 0.2, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.34 (s, 1H, H8), 7.00
(s, 2H, NH2), 6.24 (dd, 3JHH = 6.1 Hz, 3JHH = 8.2 Hz, 1H, H1’), 5.33 (m, 1H, H3’), 4.184.29 (m, 3H, H4’, H5’a, H5’b), 3.03 (ddd, 3JHH = 6.5 Hz, 3JHH = 8.3 Hz, 2JHH = 14.4 Hz,
1H, H2a’), 2.50-2.55 (m, 1H, H2b’), 2.08 (s, 3H, Ac-CH3), 2.01 (s, 3H, Ac-CH3). -
13
C-
NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 170.1 (quart. Ac-C), 169.9 (quart.Ac-C), 159.7
(C6), 153.7 (C2), 159.6 (C4), 130.7 (C8), 123.5 (C5), 83.0 (C1’), 81.6 (C4’), 74.3 (C3’),
63.5 (C5’), 35.1 (C2’), 20.7 (Ac-CH3), 20.5 (Ac-CH3). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr):
3367, 1742, 1616, 1560, 1230, 1100, 909. - MS (FAB, m/z): ber.: 369.0840, gef.:
370.0908 (M+H+).
250
Experimentalteil
Versuch zur Synthese von O6-N-(Phenylamino)-3’,5’-O-acetyl-2’-desoxyguanosin 167
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt, um
d
c
Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
b
a
Es wurden 100 mg (0.27 mmol) 6-Chlor-3’,5’-Oacetyl-2’-iso-desoxyadenosin 166 und 100 mg (0.95
8
mmol) Phenylhydroxylamin in 12 mL abs. Ethanol
vorgelegt und bei 80 °C für 15 h gerührt. Nach
chromatographischer
/Essigsäureethylester
Reinigung
10-50%)
konnte
O
4'
3'
(Petrolether
N 5
2'
NH
61
N
2
9N
AcO 5'
Filtration des entstandenen Niederschlags, Einengen
und
O
7
NH2
N
4
3
1'
OAc
ein
167
gekuppeltes Produkt erhalten werden, welches jedoch nicht mit der Hydroxylgruppe
substituiert wurde, sondern mit der NH-Funktion. Desweiteren konnte die Abspaltung
der OH-Gruppe (als Wasser) beobachtet werden.
Versuche
der
Darstellung
von
N-Benzyl-N-(3´5´-diacetyldesoxyguanosin-O6-yl)-
phenylamin 167 mittels Substitution:
Versuch Nr.1
Zunächst wurden 100 mg (0.3 mmol) 166 und 700 mg
d
c
(3.5 mmol) 158 mit 12 mL Ethanol versetzt, 0.1 mL (0.7
b
mmol) Triethylamin und eine Spatelspitze DMAP
hinzugefügt und die Lösung dann 20 Stunden bei 80 °C
gerührt.
Danach
vermindertem
wurde
diente
entfernt
Lösungsmittel
und
unter
erhaltene AcO
Rohprodukt säulenchromatographisch gereinigt. Als
4'
Eluent
Druck
das
Dichlormethan
das
mit
einem
Methanolgradienten (0 - 25%).
O
7
8
N 5
O
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
5'
a
4
N
3
NH2
1'
OAc
167
Das gewünschte Produkt konnte nicht erhalten werden.
251
Experimentalteil
Versuch Nr. 2
Einer Lösung aus 100 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.5
d
c
mmol) 158 und 12 mL abs. THF wurden 24 mg (1 mmol)
b
Natriumhydrid hinzugefügt. Die Lösung wurde dann 20
8
Dichlormethan wurden die Phasen getrennt, und die
organische Phase dreimal mit Wasser extrahiert. Die AcO
vereinigten
organischen
Phasen
wurden
über
Lösungsmittel
befreit.
Der
Rückstand
N 5
O
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
5'
4'
Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck
vom
O
7
Stunden bei 80 °C gerührt. Nach Zugabe von Wasser und
a
NH2
N
4
3
1'
OAc
wurde
167
säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent diente Dichlormethan mit einem
Methanolgradienten (0 - 25%).
Das gewünschte Produkt wurde nicht erhalten.
Versuch Nr. 3
Zunächst wurde eine Lösung aus 100 mg (0.5 mmol) 166,
d
c
24 mg (1 mmol) Natriumhydrid und 12 mL abs. THF zwei
b
a
Stunden bei RT gerührt. Anschließend wurden 100 mg (0.3
mmol) 158 hinzugefügt und die Lösung 20 Stunden bei 80
8
°C gerührt. Nach Zugabe von Wasser und Dichlormethan
wurden die Phasen getrennt, und die organische Phase AcO
dreimal mit Wasser extrahiert. Die vereinigten organischen
entfernt.
Der
Druck
wurden
Rückstand
flüchtige
wurde
Komponenten
säulenchromatographisch
N 5
O
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
5'
4'
Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet und unter
vermindertem
O
7
4
N
3
NH2
1'
OAc
167
gereinigt,
wobei
Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 - 25%) als Eluent diente.
Das gewünschte Produkt konnte nicht isoliert werden.
252
Experimentalteil
Versuch Nr. 4
d
c
Eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg
(0.3
b
mmol) 158 und 12 mL abs. Ethanol ca. 70 Stunden bei 80
vermindertem
Druck
entfernt
und
das
N 5
8
erhaltene
Rohprodukt säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent
O
7
°C gerührt. Danach wurde das Lösungsmittel unter
O
4'
diente Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 -
3'
25%).
2'
NBn
61
N
2
9N
AcO 5'
a
NH2
N
4
3
1'
OAc
167
Das gewünschte Produkt wurde nicht erhalten.
Versuch Nr. 5
d
c
b
Eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.3
mmol) 158 und 12 mL abs. Pyridin ca. 70 Stunden bei 80
O
7
°C gerührt. Die erhaltene schwarze Lösung wurde
N 5
8
verworfen, da eine Zersetzung der Edukte dünnschicht- AcO
chromatographisch beobachtet wurde.
4'
O
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
5'
a
NH2
N
4
3
1'
OAc
167
Versuch Nr. 6
d
c
Eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.3
b
mmol) 158 und 12 mL abs. Pyridin ca. 70 Stunden bei
verworfen,
da
eine
Zersetzung
der
Edukte
dünnschichtchromatographisch beobachtet wurde.
O
7
RT gerührt. Die erhaltene schwarze Lösung wurde
8
N 5
O
4'
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
AcO 5'
a
4
N
3
NH2
1'
OAc
167
253
Experimentalteil
Versuch Nr. 7
Eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.3
d
c
mmol) 158 und 12 mL abs. Ethanol ca. 70 Stunden bei RT
gerührt.
Danach
vermindertem
wurde
Druck
das
entfernt
Lösungsmittel
und
das
b
a
unter
erhaltene
8
Rohprodukt säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent
diente Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 - AcO
25%). Es wurden die Edukte reisoliert.
O
7
N 5
O
4'
3'
2'
61
N
2
9N
5'
NBn
4
NH2
N
3
1'
OAc
167
Versuch Nr. 8
Es wurde eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg
d
c
(0.3 mmol) 158 und 12 mL Formamid ca. 40 Stunden bei
b
100 °C gerührt. Nach Zugabe von Wasser und Diethylether
8
dreimal mit Wasser extrahiert. Die vereinigten organischen
Phasen wurden über Natriumsulfat getrocknet und unter AcO
vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit. Der
diente
Dichlormethan
mit
N 5
O
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
5'
4'
Rückstand wurde säulenchromatographisch gereinigt. Als
Eluent
O
7
wurden die Phasen getrennt, und die organische Phase
a
4
NH2
N
3
1'
OAc
einem
167
Methanolgradienten (0 - 25%).
Das gewünschte Produkt konnte nicht erhalten werden
d
Versuch Nr. 9
c
b
Zu eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.3
8
Kaliumcarbonat hinzugefügt. Die Lösung wurde ca. 40
Stunden
bei
100
°C
gerührt
dünnschichtchromatographischen
und
da
Überprüfung
bei
der
keine
O
7
mmol) 158 und 12 mL abs. DME wurden 80 mg (0.6 mmol)
N 5
O
4'
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
AcO 5'
a
4
N
3
NH2
1'
OAc
167
254
Experimentalteil
Umsetzung der Edukte beobachtet werden konnte, wurde die Lösung dann verworfen.
Versuche zur Darstellung von N-Acetyl-N-(3´5´-diacetyl-2´-desoxyguanosin-O6-yl)phenylamin 167 mittels Substitution:
Versuch Nr. 1
d
c
Eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.3
b
mmol) 157 und 12 mL abs. Ethanol für 3 Tage bei 80 °C
gerührt.
Danach
vermindertem
Rohprodukt
Eluent
wurde
Druck
das
entfernt
Lösungsmittel
und
das
säulenchromatographisch
diente
Dichlormethan
unter
erhaltene
gereinigt.
mit
O
7
8
Als AcO
einem
4'
O
3'
Methanolgradienten (0 - 25%). Das gewünschte Produkt
N 5
2'
NAc
61
N
2
9N
5'
a
4
NH2
N
3
1'
OAc
konnte nicht erhalten werden.
167
Versuch Nr. 2
d
Zu einer Lösung aus 100 mg (0.3 mmol) 166, 30 µL (0.4
c
µmol) abs. Pyridin und 12 mL abs. Ethanol wurden 50
b
mg (0.3 mmol) 157 hinzugefügt. Die Lösung wurde für 3
8
Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und
eine
säulenchromatographische
Reinigung
mit AcO
Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 - 25%)
als Eluent durchgeführt. Das gewünschte Produkt wurde
nicht erhalten.
O
7
Tage bei 80 °C gerührt. Anschließend wurde das
N 5
O
4'
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
5'
a
4
N
3
NH2
1'
OAc
167
255
Experimentalteil
Versuch Nr. 3
Eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.3
d
c
mmol) 157, 55 µL (0.3 µmol) DIPEA und 12 mL abs.
b
a
Ethanol für 3 Tage bei 80 °C gerührt. Danach wurde das
Lösungsmittel im Vakuum entfernt und das erhaltene
8
Rohprodukt säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent
diente Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 - AcO
25%). Das gewünschte Produkt konnte nicht erhalten
O
7
O
4'
3'
2'
61
N
2
9N
5'
werden.
N 5
NAc
4
NH2
N
3
1'
OAc
167
Versuch Nr. 4
d
c
Eine Lösung aus 50 mg (0.3 mmol) 166, 100 mg (0.3
b
mmol) 157 und 12 mL abs. Ethanol 16 Stunden bei 80 °C
gerührt.
Danach
vermindertem
wurde
Druck
das
entfernt
Lösungsmittel
und
das
erhaltene
Rohprodukt säulenchromatographisch gereinigt. Als Eluent
diente Dichlormethan mit einem Methanolgradienten (0 -
O
7
unter
8
N 5
O
4'
3'
25%). Das gewünschte Produkt wurde jedoch nicht
2'
NAc
61
N
2
9N
AcO 5'
a
4
NH2
N
3
1'
OAc
167
erhalten.
Synthese von 6-Chlor-2’-iso-desoxyadenosin 168
In ein Gemisch aus 11.5 mL Triethylamin (82.9 mmol), 4.5
Danach wurde das Produkt unter vermindertem Druck vom
Lösungsmittel befreit.
61
N 5
mL Wasser (254 mmol) und 23.6 mL Methanol (580 mmol)
wurden 1.8 g 166 (4.9 mmol) gegeben und bei RT für 3 HO
Stunden gerührt.
4'
Cl
7
N
8
5'
O
3'
2
9N
2'
4
N
3
NH2
1'
OH
168
Insgesamt konnten 1.4 g (4.9 mmol, 99%) eines farblosen
Feststoffs erhalten werden. – Smp.: 113.4 °C. -DC: Rf-Wert (DCM/MeOH 9:1) = 0.77.
256
Experimentalteil
– [α]20546: + 17 ° (c = 0.3, MeOH/CH2Cl2). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6):
8.33 (s, 1H, H8), 6.93 (s, 2H, NH2), 6.21 (t, 3JHH = 7.1 Hz, 1H, H1’), 5.29 (s, 1H, H3’),
4.93 (s, 1H, NH), 4.37 (t, , 3JHH = 2.6 Hz, 1H, H-3´), 4.08 (s, 2H, H5´a+b), 3.83 (dd,
3
JHH = 4.5 Hz, 3JHH = 3.0 Hz, 1H, H-4´), 3.54 (ddd, 3JHH = 4.6 Hz, 3JHH = 7.2 Hz, 2JHH =
11.7 Hz, 1H, H-2a´), 2.64-2.58 (m, 1H, H2b’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-
d6): 159.7 (C-2), 153.6 (C-6), 149.4 (C-4), 141.0 (C-8), 123.5 (C-5), 87.7 (C-4), 83.0
(C-1´), 70.5 (C-4´), 61.5 (C-3´), 48.6 (C-5´), 45.7 (C-2´). – MS (EI, m/z): ber.:
285.0629, gef.: 285 [M]. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2955, 1613, 1472,
1258, 1110.
Synthese
von
2-Amino-6-chlor-3´,5´-O-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2´-desoxy-
ribosylpurin 169
Zu einer Lösung aus 1.4 g (4.9 mmol) 168 und 15 mL
Pyridin wurden 2 g (29 mmol) Imidazol und 2.3 g (15.2
mmol)
TBDMS-Cl-Lösung
hinzugegeben
und
Produkt unter vermindertem Druck vom Lösungsmittel
befreit
und
säulenchromatographisch
gereinigt
61
N 5
16
Stunden bei RT gerührt. Abschließend wurde das
Cl
7
N
8
TBDMSO 5'
O
4'
3'
(DCM/MeOH; 0% - 25%).
2
9N
2'
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
169
Insgesamt konnten 2.3 g (4.5 mmol, 90%) eines hellgelben Feststoffs erhalten
werden. – Smp.: 51.0 °C. -DC: Rf-Wert (DCM/MeOH 9:1) = 0.87. – [α]20546: - 35 ° (c =
0.5, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.28 (s, 1H, H8), 6.94 (s, 2H,
NH2), 6.20 (t, 3JH,H= 6.7 Hz, 1H, H1´), 4.51 (ddd, 3JH,H= 2.7 Hz, 3JH,H= 3.4 Hz, 3JH,H=
5.3 Hz, 1H, H3´), 3.84-3.81 (m, 1H, H4´), 3.71 (dd, 2JH,H= 16.8 Hz, 3JH,H= 5.7 Hz, 1H,
H5´a), 3.63 (dd, 2JH,H= 15.6 Hz, 3JH,H= 4.47 Hz, 1H, H5´b), 2.79-2.72 (m, 1H, H2´a),
2.31-2.25 (m, 1H, H2´b), 0.87 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.84 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an
H5´), 0.10 (s, 6H, Si(CH3)2), 0.02, 0.01 (2 x s, 2 x 3H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm]
(101 MHz, DMSO-d6): 159.8 (C6), 153.7 (C2), 149.5 (C4), 123.6 (C5), 135.1 (C8),
87.1 (C4´), 82.7 (C3´), 71.9 (C1´), 62.6 (C5´), 38.6 (C2´), 25.7 (SiC(CH3)3), 25.6
(SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), 17.6 (SiC(CH3)3), -4.8, -5.5 (Si(CH3)2). – MS (EI, m/z):
ber.: 513.2358, gef.: 513 [M]. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2927, 1613,
1373, 1093.
257
Experimentalteil
Versuche
der
Darstellung
von
N-Benzyl-N-(3´5´-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2´-
desoxyguanosin-O6-yl)-phenylamin 170 mittels Substitution:
Versuch Nr. 1
d
c
Eine Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg (0.03
b
mmol) 158 und 1.2 mL abs. Ethanol wurde 16
Dichlormethan
mit
einem
Reinigung
mit
Methanol-Gradienten
N 5
8
Lösungsmittels unter vermindertem Druck, folgte eine
säulenchromatographische
O
7
Stunden bei 80 °C gerührt. Nach Entfernung des
O
4'
3'
(0 - 25%) als Eluent.
2'
NBn
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
a
4
NH2
N
3
1'
OTBDMS
170
Das gewünschte Produkt konnte nicht erhalten
werden.
Versuch Nr. 2
d
c
Zu einer Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg
b
(0.03 mmol) 158 und 1.2 mL abs. Ethanol wurden 8 mg
8
wurde 16 Stunden bei 80 °C gerührt. Anschließend
wurde
das
Rohprodukt
säulenchromatographisch TBDMSO
gereinigt, wobei Dichlormethan mit einem MethanolGradienten (0 - 25%) als Eluent diente.
Das gewünschte Produkt wurde nicht erhalten.
O
7
(0.06 mmol) Kaliumcarbonat hinzugefügt. Die Lösung
N 5
O
4'
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
5'
a
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
170
258
Experimentalteil
Versuch Nr. 3
Einer Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg (0.03
mmol) 158 und 1.2 mL abs. Ethanol wurden 5.50 µL
d
c
(0.03 mmol) DIPEA hinzugefügt. Die Lösung wurde
b
anschließend 16 h bei 80 °C gerührt, bei vermindertem
Dichlormethan mit einem Methanol-Gradienten (0 - TBDMSO
Das
gewünschte
Produkt
5'
O
nicht
erhalten
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
4'
konnte
N 5
8
Rohprodukt säulenchromatographisch gereinigt, wobei
25%) als Eluent diente.
O
7
Druck vom Lösungsmittel befreit und das erhaltene
a
NH2
N
4
3
1'
OTBDMS
werden.
170
Versuch Nr. 4
d
c
Zu einer Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg
b
(0.03 mmol) 158 und 1.2 mL abs. Dimethylsulfoxid
8
diese 16 Stunden bei 80 °C gerührt wurde. Nach
Entfernen des Lösungsmittels unter vermindertem
Druck konnte das gewünschte Produkt jedoch nicht
erhalten werden.
O
7
wurden 5.50 µL (0.03 mmol) DIPEA hinzugefügt bevor
N 5
O
4'
3'
2'
NBn
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
a
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
170
259
Experimentalteil
Versuche
zur
Darstellung
von
N-Acetyl-N-(3´5´-bis(tert-butyldimethylsilyl)-2´-
desoxyguanosin-O6-yl)-phenylamin 170 mittels Substitution:
d
Versuch Nr. 1
c
Eine Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg (0.03
b
mmol) 157 und 1.2 mL abs. Ethanol wurde 16
erfolgte
keine
Umsetzung.
Die
Edukte
konnte
reisoliert werden.
O
7
Stunden bei 80 °C gerührt. Bei dieser Reaktion
N 5
8
O
4'
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
a
NH2
N
4
3
1'
OTBDMS
170
Versuch Nr. 2
d
c
b
Zu einer Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg
(0.03 mmol) 157 und 1.2 mL abs. Ethanol wurden 8 mg
O
7
N 5
8
(0.06 mmol) Kaliumcarbonat hinzugefügt. Die Lösung
wurde 16 Stunden bei 80 °C gerührt. Bei dieser TBDMSO
Reaktion konnte keine Umsetzung beobachtet werden.
4'
O
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
5'
a
4
NH2
N
3
1'
OTBDMS
170
Versuch Nr. 3
d
c
b
Einer Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg
(0.03 mmol) 157 und 1.2 mL abs. Ethanol wurden 5.5
µL (0.03 µmol) DIPEA
wurde anschließend 16 h bei 80 °C gerührt. Bei
dieser Reaktion erfolgte keine Umsetzung.
O
7
hinzugefügt. Die Lösung
8
N 5
O
4'
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
a
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
170
260
Experimentalteil
Versuch Nr. 4
d
c
b
Zu einer Lösung aus 10 mg (0.02 mmol) 169, 5 mg
(0.03 mmol) 157 und 1.2 mL abs. Dimethylsulfoxid
diese 16 Stunden bei 80 °C gerührt wurde. Eine
Umsetzung
konnte
bei
dieser
Reaktion
nicht
O
7
wurden 5.5 µL (0.03 µmol) DIPEA hinzugefügt bevor
8
beobachtet werden.
N 5
O
4'
3'
2'
NAc
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
a
4
NH2
N
3
1'
OTBDMS
170
Synthese von N-Phenyl-2,2,2-trifluoracetimidoylchlorid 172
C
Es wurden 34.5 g (132 mmol) PPh3, 7.3 mL (53 mmol) Triethylamin
D
A
in 21.1 mL (220 mmol) Tetrachlorkohlenstoff vorgelegt und unter F
F
Eiskühlung mit 3.4 mL (44 mmol) Trifluoressigsäure 171 versetzt
B
Cl
E
N
F
172
und für 10 min. gerührt. Nach anschließender Zugabe von 6.3 mL
(53 mmol) Anilin 1, gelöst in 21.1 mL Tetrachlorkohlenstoff, wurde die Lösung für 20 h
refluxiert. Nach Einengen der Lösung wurde der Rückstand in Hexan aufgenommen
und filtriert. Der Niederschlag wurde mehrmals mit Hexan gewaschen. Nach dem
Einengen
des
Filtrats
wurde
der
Rückstand
im
Vakuum
destilliert.
Die
Übergangstemperatur betrug 33 °C (Ölpumpenvakuum).
Ausbeute: 2.04 g (9.82 mmol, 22%) einer farblosen Flüssigkeit - 1H-NMR: δ [ppm] (400
MHz, CDCl3): 7.44 (t, 3JH,H= 7.86 Hz, 3JH,H= 7.86 Hz, 2H, HC), 7.30 (t, 3JH,H= 7.48 Hz,
3
JH,H= 7.48 Hz, 1H, HD), 7.10 dd, 3JH,H= 8.46 Hz, 4JH,H= 1.09 Hz, 2H, HB). -
13
C-NMR:
δ [ppm] (101 MHz, CDCl3 ): 143.6 (CA), 129.3 (CC), 127.5 (CE), 120.8 (CB), 118.3
(CF3), 115.6. -
19
F-NMR: δ [ppm] (188 MHz, CDCl3 ): - 76. - IR: Wellenzahl
[cm-1]
(NaCl): 3071, 1696, 1489, 1287, 1222, 1162, 947, 827, 764, 691. - MS (FAB, m/z):
ber.: 207.0063, gef.: 207.0063 (M+H+).
261
Experimentalteil
Synthese von O6-N-Phenyl-2,2,2-trifluoracetimidoyl-3’,5’-bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)2’-desoxyguanosin 173
.
D
Unter Stickstoffatmosphäre wurden 1.4 g (2.8 mmol)
C
TBDMS-dG 121 in 56 mL abs. Dichlormethan gelöst.
Es
wurden
1.3
g
(0.4
mmol)
sowie
eine
N
N-Phenyl-2,2,2-
10
O
trifluoracetimidoyl-chlorid, 0.78 mL (4.8 mmol) abs.
Triethylamin
A
B
Spatelspitze
Dimethylaminopyridin hinzugegeben. Die Lösung wurde
über Nacht gerührt. Die Reaktionskontrolle erfolgte
N
5
6
N
4
N
3
8
TBDMSO
5'
1'
mittels DC in DCM/MeOH 9:1. Das Lösungsmittel
3'
N
2
O
4'
1
F
F
F
2'
NH2
173
OTBDMS
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde zweimal mit Hilfe des
Chromatotron gereinigt. Zunächst mit DCM als Eluenten und bei zweiten Durchlauf mit
PE mit einem Ethylacetatgradienten von 0-10%.
Ausbeute: 750 mg (1.13 mmol, 40%) eines hellgelben klebrigen Öls. -[α]20546: -93°
(c=0.025, CHCl3)- 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.19 (s, 1H, H8), 7.31-7.27
(m, 2H, HC), 7.17-7.11 (m, 3H, HB, HD), 6.77 (bs, 2H, NH2), 6.15 (dd, 3JH,H= 6.6 Hz,
3
JH,H= 6.6 Hz, 1H, H1´), 4.52-4.49 (m, 1H, H3´), 3.81 (dd, , 3JH,H= 7.8 Hz, 3JH,H= 5.1
Hz, 1H, H4´), 3.71-3.61 (m, 2H, H5´), 2.75-2.70 (m, 1H, H2´a), 2.26 (ddd, 2JH,H= 13.1
Hz, 3JH,H= 6.1 Hz, 3JH,H= 3.7 Hz, 1H, H2´b), 0.88 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C5´), 0.84 (s,
9H, SiC(CH3)3 an C3´), 0.09 (s, 6H, Si(CH3)2 an C5’), 0.01 (s, 3H, Si(CH3) an C3’),
0.00 (s, 3H, Si(CH3) an C3’). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6 ): 159.2 (C6),
155.8 (C2), 155.7 (C10), 143.6 (C8), 139.9 (C4), 129.4 (C5), 129.3 (CC), 128.9
(CA),126.9 (CD), 121.5 (CB), 118.9 (CF3), 87.0 (C4´), 82.8 (C1´), 72.0 (C3´), 62.5
(C5´), 39.9 (C2´), 25.6 ( SiC(CH3)3), 25.6 (SiC(CH3)3), 17.9 (SiC(CH3)3), 17.6
(SiC(CH3)3), -5.5, -5.6 (SiC(CH3)2). -
19
F-NMR: δ [ppm] (188 MHz, CDCl3 ): - 58. - IR:
Wellenzahl [cm-1] (NaCl): 3853, 3821, 3801, 3752, 3744, 3675, 3628, 3339, 2930,
2857, 2359, 1718, 1684, 1653, 1635, 1576, 1507, 1472, 1405, 1323, 1205, 1068, 836,
779, 668. - MS (FAB, m/z): ber.: 666.2993, gef.: 667.3071 (M+H+).
262
Experimentalteil
Versuch
der
Darstellung
O6-(N-Phenylacetamido)-3’,5’-bis-O-(tert-
von
butyldimethylsilyl)-2’-desoxyguanosin 170
Unter
Stickstoffatmosphäre
wurden
in
einen
13
12
100 mL Kolben 1 g aktiviertes Molsieb gegeben. Es
11
10
wurden 150 mg (0.22 mmol) 173 sowie 72 mg (0.48
O
mmol) 157 hinzugegeben und in 3 mL abs. DCM
gelöst. Die Lösung wurde für 1 h bei RT gerührt und
anschließend auf -20°C abgekühlt und 40 μL (0.22
N
5
6
N
4
N
3
8
TBDMSO
5'
1'
CH3
O
1
N
NH2
170
2'
3'
14
2
O
4'
mmol) TMSOTf zugegeben. Anschließend für 3 h bei
N
OTBDMS
RT gerührt. Dann mit 0.2 mL Triethylamin versetzt
und filtriert, das Filtrat wurde eingeengt und am Chromatotron, mit DCM, mit einem
Methanolgradienten von 0-5%, als Eluenten getrennt. Das gewünschte Produkt konnte
auf diesem Weg nicht erhalten werden.
1.
Versuch zur Synthese von O6-N-(N-Benzoylphenylamino)-3’,5’-bis-TBDMS-2’desoxyguanosin 170
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt,
um Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
159 und 3.6 mg (0.0032 mmol) [IrCl(cod)]2 in 2
mL
Dichlormethan
gelöst
und
24
h
bei
Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden
O
7
3’,5’-bis-TBDMS-2’-desoxyguanosin 174, 17.5
N 5
8
O
4'
3'
2'
N
A
C
B
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
D
A'
D'
Es wurden 50 mg (0.08 mmol) O6-Benzotriazolylmg (0.08 mmol) N-Phenylbenzohydroxamsäure
O
B'
C'
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
170
6 mg (0.08 mmol) Calciumhydroxid hinzugegeben und weitere 72 h bei
Raumtemperatur gerührt. Es konnte jedoch kein Umsatz beobachtet werden. Das
Edukt konnte reisoliert werden.
263
Experimentalteil
2.
Versuch zur Synthese von O6-N-(N-Benzoylphenylamino)-3’,5’-bis-TBDMS-2’desoxyguanosin 170
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt,
um Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
Acetonitril
gelöst
und
24
h
N 5
8
O
4'
bei
3'
2'
N
A
C
B
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
159 und 3.6 mg (0.0032 mmol) Pd(PPh3)4 in 2
mL
O
7
3’,5’-bis-TBDMS-2’-desoxyguanosin 174, 17.5
D
A'
D'
Es wurden 50 mg (0.08 mmol) O6-Benzotriazolylmg (0.08 mmol) N-Phenylbenzohydroxamsäure
O
B'
C'
4
N
NH2
3
1'
OTBDMS
Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurden
170
6 mg (0.08 mmol) Calciumhydroxid hinzugegeben und weitere 72 h bei
Raumtemperatur gerührt. Es konnte jedoch kein Umsatz beobachtet werden. Das
Edukt konnte reisoliert werden.
3.
Versuch zur Synthese von O6-N-(N-Benzoylphenylamino)-3’,5’-bis-TBDMS-2’-
desoxyguanosin 170
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt,
um Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
Dichlormethan,
121,
mit
gelöst
0.52
mL
in
(3.7
20
mmol)
O
7
mL
N 5
8
Triethylamin, 10 mg (0.08 mmol) DMAP und 500
O
4'
mg (1.6 mmol) Mesitylsulfonylchlorid versetzt
3'
2'
N
A
C
B
61
N
2
9N
TBDMSO 5'
D
A'
D'
Es wurden 495 mg (1 mmol) 3’,5’-bis-TBDMS-2’desoxyguanosin
O
B'
C'
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
und für 2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt.
170
Anschließend wurde die Reaktion auf 0 °C gekühlt und mit 1 mL (9.5 mmol) NMethylpyrrolidin, gelöst in 3 mL Dichlormethan, langsam versetzt und für 3 h in der
Kälte
gerührt,
bevor
die
Zugabe
von
280
mg
(1.4
mmol)
N-
Phenylbenzohydroxamsäure 159, gelöst in 3 mL Dichlormethan erfolgte und für 48
Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Nach anschließendem Einengen und Trennung
des Substanzgemisches mit Dichlormethan/Methanol (0-20%) konnte jedoch kein
gekuppeltes Produkt erhalten werden.
264
Experimentalteil
1.
Versuch zur Synthese von O6-N-(N-Benzoylphenylamino)-2’-desoxyguanosin
160
Es
wurden
28.5
mg
(0.1
mmol)
2’-
Desoxyguanosin-Monohydrat 52, gelöst in 2 mL
gerührt. Es konnte jedoch keine Umsetzung
O
7
(0.46 mmol) N-Phenylbenzohydroxamsäure 159
N 5
8
O
4'
beobachtet werden.
3'
2'
N
A
C
B
61
N
2
9N
HO 5'
D
A'
D'
Wasser (pH=9), mit 2 mL Acetonitril und 100 mg
versetzt und für 7 Tage bei Raumtemperatur
O
B'
C'
4
N
NH2
3
1'
OH
160
2.
Versuch zur Synthese von O6-N-(N-Benzoylphenylamino)-2’-desoxyguanosin
160
Es
wurden
28.5
mg
(0.1
mmol)
2’-
Desoxyguanosin-Monohydrat 52, gelöst in 2 mL
gerührt. Es konnte jedoch keine Umsetzung
O
7
mg (0.46 mmol) N-Phenylbenzohydroxamsäure
N 5
8
O
4'
beobachtet werden.
3'
2'
N
A
C
B
61
N
2
9N
HO 5'
D
A'
D'
Wasser (pH=10), mit 2 mL Acetonitril und 100
159 versetzt und für 7 Tage bei Raumtemperatur
O
B'
C'
4
N
NH2
3
1'
OH
160
3.
Versuch zur Synthese von O6-N-(N-Benzoylphenylamino)-2’-desoxyguanosin
160
Es
wurden
28.5
mg
(0.1
mmol)
2’-
Desoxyguanosin-Monohydrat 52, gelöst in 2 mL
gerührt. Es konnte jedoch keine Umsetzung
beobachtet werden.
O
7
(0.46 mmol) N-Phenylbenzohydroxamsäure 159
N 5
8
O
4'
3'
2'
N
A
C
B
61
N
2
9N
HO 5'
D
A'
D'
Wasser (pH=10), mit 2 mL Pyridin und 100 mg
versetzt und für 7 Tage bei Raumtemperatur
O
B'
C'
4
N
3
NH2
1'
OH
160
265
Experimentalteil
Synthese
O6-(Benzotriazol-1-yl)-3’,5’-bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
von
desoxyguanosin 174
Unter
Inertgasatmosphäre
wurden
1.10 g
N
N
O
(2.21 mmol) 3’,5’-Bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2’7
desoxyguanosin 121 und 2.03 g (4.59 mmol) BOP
8
in einem 100 mL Kolben eingewogen, in 23 mL
abs. DMF gelöst und mit 0.80 mL (0.60 g, 4.6 TBDMSO
mmol) DIPEA versetzt. Anschließend wurde die
O
4'
3'
Lösung bei RT für 72 h gerührt, dabei färbte sich
die Lösung langsam rot-braun. Dann wurde das
N 5
2'
15
16
14
13
11
12
61
N
2
9N
5'
N
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
174
DMF unter vermindertem Druck entfernt. Der Rückstand wurde in Ethylacetat (50 mL)
aufgenommen, mit dest. Wasser ausgeschüttelt, über Natriumsulfat getrocknet und
schließlich das Ethylacetat am Rotationsverdampfer entfernt. Das rot-braun viskose
Rohprodukt wurde am Chromatotron gereinigt. Als Eluent wurde mit PE (EEGradienten von 50% → 100%) begonnen, dann EE mit einem DCM Gradienten von
0% → 100% verwendet und schließlich DCM mit einem Methanolgradienten von 0%
→ 10% abgeschlossen.
Ausbeute: 0.89 g (1.45 mmol, 65%) eines gelben kristallinen Feststoffs. – DC: Rf-Wert
(DCM/Methanol 9:1): 0.89. - Smp: 88-90 °C. - [ α ]20 : + 27° (c = 0.22, CHCl3). - 1H546
NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 8.30 (s, 1H, H-8), 8.11 (d, 1H, 3JH,H= 8.4 Hz, H14), 7.75 (d, 1H, 3JH,H= 8.3 Hz, H-11), 7.64 (t, 1H, 3JH,H= 7.2 Hz, 3JH,H= 7.2 Hz, H-12),
7.51-7.55 (m, 1H, H-13), 6.74 (bs, 2H, NH2), 6.25 (dd, 1H, 3JH,H= 6.7 Hz, 3JH,H= 6.7 Hz,
H-1’), 4.54 (ddd, 1H, 3JH,H= 3.4 Hz, 3JH,H= 3.4 Hz, 3JH,H= 8.6 Hz, H-3’), 3.83-3.86 (m,
1H, H-4’), 3.70 (dddd, 2H, 3JH,H= 5.2 Hz, 2JH,H= 11.1 Hz, 2JH,H= 15.6 Hz, H-5’a, H-5’b),
2.75-2.82 (m, 1H, H-2’a), 2.31 (ddd, 1H, 3JH,H= 3.6 Hz, 3JH,H= 6.1 Hz, 2JH,H= 13.2 Hz,
H-2’b), 0.89 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C3´), 0.86 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C5´), 0.11 (s, 6H,
Si(CH3)2 an C3’), 0.04, 0.03 (2·s, 2·3H, Si(CH3)2). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 159.1 (C-6), 158.9 (C-2), 156.7 (C-4), 142.6 (C-15), 139.7 (C-8), 129.2 (C10), 128.9 (C-12), 124.9 (C-13), 119.3 (C-14), 111.8 (C-5), 109.0 (C-11), 86.9 (C-4’),
82.6
(C-1’),
71.8
(C-3’),
62.4
(C-5’),
38.8
(C-2’),
26.1
(SiC(CH3)3),
24.6
(SiC(CH3)3),17.9 (SiC(CH3)3), 17.5 (SiC(CH3)3), -5.1 (SiC(CH3)2), -6.5 (SiC(CH3)2). IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 3204, 2954, 2928, 2884, 1514, 1445, 1280,
266
Experimentalteil
1227, 1190, 946, 882, 780, 742. - MS (FAB, m/z): ber.: 612.3024, gef.: 613.3102
[M+H]+.
Synthese
von
C8-N-(N-Benzoylphenylamino)-3’,5’-bis-TBDMS-2’-desoxyguanosin
175.2
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt, um
D
C
B
Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
6
Es wurden 50 mg (0.08 mmol) O -Benzotriazolyl3’,5’-bis-TBDMS-2’-desoxy-guanosin 174, 26 mg TBDMSO
(0.12 mmol) N-Phenylbenzohydroxamsäure 158 und
4'
39 mg (0.12 mmol) Cäsiumcarbonat in 2 mL 1,2Dimethoxyethan
gelöst
und
12
h
bei
A
BzN
5'
8
N
5
9N
4
O
3'
O
7
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OTBDMS
175.2
Raumtemperatur gerührt. Nach Zugabe von 3 mL Wasser wurden die Phasen
getrennt und die wässrige Phase dreimal mit Dichlormethan extrahiert, bevor die
vereinigten organischen Phasen über Magnesiumsulfat getrocknet und vom
Lösungsmittel befreit wurden. Eine chromatographische Reinigung erfolgte am
Chromatotron mit Dichlormethan/Methanol (0-5%).
Ausbeute: 11.0 mg (0.02 mmol, 20%) eines farblosen Feststoffs. - DC: Rf-Wert
(Ethylacetat/Petrolether 1:1 v/v): 0.25. - Schmelzpunkt: 148 °C. - [α]20546: + 61 ° (c =
0.1, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.78 (s, 1H, NH), 7.14-7.63 (m,
10H, HB, HC, HD, Bz-H), 6.36 (s, 2H, NH2), 5.97-6.07 (m, 1H, H1´), 4.39-4.49 (m, 1H,
H3´), 3.68-3.75 (m, 3H, H5´, H4´), 2.95-3.01 (m, 1H, H2´a), 1.71-1.75 (m, 1H, H2´b),
0.86 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H3´), 0.80 (s, 9H, Si-C(CH3)3 an H5´), 0.06 (s, 6H,
(Si(CH3)2)2), 0.03 (s, 6H, (Si(CH3)2)2). - 13C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 167.4
(quart. Bz-C), 155.3 (C6), 152.0 (C2), 149.5 (C8), 143.2 (C4), 141.9 (Ca’), 141.3 (C5),
135.3 (CA), 130.1 (Cd’), 128.4 (Cb’), 128.2 (C(D)), 128.0 (Cc’), 127.0 (C(C)), 122.5
(C(B)), 86.8 (C4´), 82.5 (C3´), 72.3 (C1´), 62.7 (C5´), 36.5 (C2´), 25.4 (Si(CH3)2), 25.3
(Si(CH3)2), 17.7 (SiC(CH3)3), 17.4 (SiC(CH3)3), -5.1 (SiC(CH3)3), -5.3 (SiC(CH3)3).- IR:
Wellenzahl [cm-1] (KBr): 3853, 3744, 3447, 2927, 1700, 1696, 1653, 1570, 1437, 1030.
- MS (FAB, m/z): ber.: 690.3381, gef.: 691.3403.
267
Experimentalteil
1.
Synthese
von
8-(N-Phenylacetamido)-3’,5’-bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
desoxyguanosin 175
Unter Inertgasatmosphäre wurden 321 mg (520 µmol)
12
13
11
174, 340 mg (1.04 mmol) Cäsiumcarbonat und 157
mg (1.04 mmol) 157 in einen 25 mL Kolben
eingewogen und in 7 mL abs. DME suspendiert.
Anschließend wurde die Suspension bei RT für 2 h
gerührt. Danach wurde die Suspension in DCM
aufgenommen und mit dest. Wasser ausgeschüttelt.
O
TBDMSO
N
14
5'
15
8
N 5
3'
2'
61
NH
2
9N
O
4'
O
7
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
175
Die wässrige Phase wurde noch zweimal mit DCM extrahiert und die vereinigten
organischen Phasen über Magensiumsulfat getrocknet. Nach der Entfernung des
Lösungsmittels wurde das Rohprodukt am Chromatotron mit DCM/MeOH 19:1
gereinigt.
Ausbeute: 171 mg (272 µmol, 52%) eines hellbraunen Feststoffs – DC: Rf-Wert
(DCM/Methanol 19:1): 0.17. – Smp.: 227-229 °C (Zersetzung). - [ α ]20 : + 90° (c =
546
0.17, CHCl3). - 1H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.65 (s, 1H, H-1), 7.60-7.62
(m, 2H, H-11), 7.33-7.36 (m, 2H, H-12), 7.12-7.15 (m, 1H, H-13), 6.40 (bs, 2H, NH2),
5.90-6.09 (m, 1H, H-1’), 4.49-4.58 (m, 1H, H-3’), 3.66-3.75 (m, 4H, H-2’a, H-4’, H-5’a
und H-5’b), 3.06-3.17 (m, 1H, H-2’b), 2.19 (s, 3H, H-15), 0.86 (s, 9H, SiC(CH3)3 an
C3´), 0.80 (s, 9H, SiC(CH3)3 an C5´), 0.07 (m, 6H, Si(CH3)2), -0.04 (s, 6H, Si(CH3)2). 13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-d6): 170.2 (C-14), 156.2, 153.5, 141.6, 129.1,
128.6, 128.3, 122.9, 118.9, 118.7, 115.1, 87.3 (C-4’), 83.2 (C-1’), 72.2 (C-3’), 63.8 (C5’), 25.6 (SiC(CH3)3), 25.5 (SiC(CH3)3), 22.4 (C-15), 17.8 (SiC(CH3)3), 17.5
(SiC(CH3)3), -5.4 (SiC(CH3)2), -5.5 (SiC(CH3)2). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling):
2954, 2886, 1704, 1602, 1542, 1431, 1330, 1112, 1031, 812, 779, 691. - MS (FAB,
m/z): ber.: 628.3225, gef.: 629.3303 [M+H]+.
268
Experimentalteil
2.
Synthese
von
8-(N-Phenylacetamido)-3’,5’-bis-O-(tert-butyldimethylsilyl)-2’-
desoxyguanosin 175
Unter Inertgasatmosphäre wurden 100 mg (161 µmol)
174 und 157 mg
12
13
(1.04 mmol) 157 in einen 25 mL
Kolben eingewogen und in 5 mL abs. Pyridin
suspendiert. Anschließend wurde die Suspension bei
11
RT für 16 h gerührt. Danach wurde das Lösungsmittel
14
O
4'
3'
entfernt und das Rohprodukt am Chromatotron mit
2'
61
NH
2
9N
15
5'
N 5
8
N
O
TBDMSO
O
7
NH2
N
4
3
1'
OTBDMS
DCM/MeOH 19:1 gereinigt.
175
Ausbeute: 75 mg (120 µmol, 75%) eines hellbraunen Feststoffs.
Analytik siehe Seite 268.
Versuch zur direkten Synthese von C8-N-(N-Acetylylphenylamino)-3’,5’-bis-TBDMS-2’desoxyguanosin 175
Die Reaktion wurde unter Stickstoff ausgeführt, um
C
D
B
Sauerstoff und Feuchtigkeit auszuschließen.
Es wurden 50 mg (0.1 mmol) 3’,5’-bis-TBDMS-2’-
A
desoxyguanosin 121, 36 mg (0.16 mmol) N- TBDMSO
Acetylbenzohydroxamsäure 157 und 57 mg (0.11
mmol) BOP in 2 mL DMF gelöst und 96 h bei
Raumtemperatur gerührt. Es konnte jedoch kein
N
O
N 5
8
O
3'
2'
61
NH
2
9N
5'
4'
O
7
4
N
3
NH2
1'
OTBDMS
175
Umsatz beobachtet werden.
269
Experimentalteil
Synthese von 8-(N-Phenylacetamido)-2’-desoxyguanosin 176
Die Synthese wurde nach AAV 3 durchgeführt. Es wurden
12
13
11
140 mg (222 µmol) 175 eingesetzt.
Ausbeute: 85 mg (0.21 mmol, 96%) eines gelb-hellbraunen
Feststoffs – DC: Rf-Wert
(DCM/Methanol 9:1): 0.11. –
Smp.: 138-140 °C. - [ α ]20 : + 55° (c = 0.29, DCM/MeOH
1
14
5'
15
N
5
9N
4
8
O
4'
546
1:1). -
N
O
HO
O
7
3'
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 10.83 (s,
2'
61
NH
2
N
3
NH2
1'
OH
176
1H, H-1), 7.35-7.50 (m, 5H, H-11, H-12 und H-13), 6.44
(bs, 2H, NH2), 6.04-6.10 (m, 1H, H-1’), 5.24 (bs, 1H, OH), 4.96 (bs, 1H, OH), 4.35-4.40
(m, 1H, H-3’), 3.80-3.83 (m, 1H, H-4’), 3.53-3.67 (m, 2H, H-5’a und H-5’b), 3.06-3.12
(m, 2H, H-2’a und H-2’b), 2.02 (s, 3H, H-15). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, DMSO-
d6): 128.9, 126.1 und 125.0 (C-11, C-12 und C-13), 87.9 (C-4’), 83.6 (C-1’), 71.3 (C-
3’), 62.3 (C-5’), 45.5 (C-2’), 22.3 (C-15). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2937,
1718, 1680, 1671, 1647, 1576, 1369, 842. - MS (FAB, m/z): ber.: 400.15, gef.: 401.3
[M+H]+.
Synthese von 8-(N-Phenylacetamido)-N2-formamidin-2’-desoxyguanosin 177
Die Synthese wurde nach AAV 4 durchgeführt. Es
12
13
11
wurden 75 mg (0.18 mmol) 176 eingesetzt
Ausbeute: 50 mg (0.11 mmol, 61%) eines gelben, leicht
bräunlichen Feststoffs – DC: Rf-Wert (DCM/Methanol
7:3): 0.81. – Smp.: 153-155 °C. - [ α ]20 : + 59° (c = 0.29,
546
DCM/MeOH 1:1). - 1H-NMR: δ [ppm] (500 MHz, DMSOd6): 11.48 (s, 1H, H-1), 8.47 (s, 1H, Hα), 7.33-7.45 (m,
O
HO
N
8
14
5'
15
N 5
3'
3
2'
61
NH
9N 4 N
O
4'
O
7
2
N
α
N
1'
OH
177
5H, H-11, H-12 und H-13), 6.11-6.15 (m, 1H, H-1’), 5.30-5.33 (m, 1H, H-3’), 4.87-4.90
(m, 1H, H-5’a), 4.42-4.47 (m, 1H, H-5’b), 3.80-3.86 (m, 1H, H-4’), 3.52-3.65 (m, 2H, H2’a und H-2’b), 3.13 (s, 3H, Me-Formamidin), 3.03 (s, 3H, Me-Formamidin), 2.03 (s,
3H, H-15). -
13
C-NMR: δ [ppm] (125.7 MHz, DMSO-d6): 158.4, 129.0, 126.7, 87.8,
83.9, 70.8, 61.4, 40.7, 34.5, 22.1. - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2931, 1734,
270
Experimentalteil
1653, 1594, 1569, 1491, 1436, 1357, 1286, 1055, 844. - MS (FAB, m/z): ber.:
455.1917, gef.: 456.1977 [M+H]+.
Synthese
von
8-(N-Phenylacetamido)-N2-formamidin-5’-O-(4,4’-dimethoxytrityl)-2’-
desoxyguanosin 178
Die Synthese wurde nach AAV 5 durchgeführt. Es
12
13
11
wurden 45 mg (98 µmol) 177 eingesetzt. Ausbeute:
42 mg (55 µmol, 56%) eines weiß-hellbraunen
Feststoffs – DC: Rf-Wert (DCM/Methanol 9:1): 0.13.
1
O
DMTrO
Smp.: 111 °C. - [ α ]20 : + 21° (c = 0.1, CHCl3). 546
N
15
N 5
3'
3
2'
61
NH
9N 4 N
O
4'
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, DMSO-d6): 11.48 (s,
8
14
5'
O
7
2
N
α
N
1'
OH
178
1H, H-1), 8.19 (s, 1H, H-16), 7.11-7.41 (m, 14H, H-
11, H-12, H-13 und arom. H vom DMTr) 6.67-6.74 (m, 4H, H-11, H-12, H-13 und
arom. H vom DMTr), 6.17-6.23 (m, 1H, H-1’), 5.31-5.39 (m, 1H, H-3’), 4.58-4.62 (m,
1H, H-4‘), 3.89-3.94 (m, 1H, H-5’a), 3.68-3.70 (m, 8H, OCH3-DMTr und H-5’b), 3.00 (s,
3H, Me-Formamidin), 2.94 (s, 3H, Me-Formamidin), 2.04 (s, 3H, H-15), die 2’-Protonen
wurden vom Wasser und DMSO Signal überlagert. -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz,
DMSO-d6): 156.9 (Cα), 129.4, 128.9, 127.2, 126.6, 112.6, 112.4, 85.5 (3.9), 82.9 (C1’), 70.5 (4.6), 54.6 (OCH3-DMTr), 40.6 (Me-Formamidin), 34.4 (Me-Formamidin), 22.4
(C-15). - MS (FAB, m/z): ber.: 757.3224, gef.: 758.3336 [M+H]+.
271
Experimentalteil
Synthese
von
8-(N-Phenylacetamido)-
N2-formamidin-3’-O-[(2-cyanoethoxy)-(N,N-
diisopropylamino)-phosphinyl]-5’-O-(4,4’-dimethoxytrityl)-2’-desoxyguanosin 179
Die Synthese wurde nach AAV 6 durchgeführt. Es
12
13
11
wurden 39 mg (51 µmol) 178 eingesetzt.
Ausbeute: 34 mg (35 µmol, 68%) eines weißen
Feststoffs – DC: Rf-Wert
(DCM/Methanol 9:1):
O
DMTrO
0.26. – Smp.: 68-70 °C. - [ α ]20 : + 74° (c = 0.06,
546
CHCl3). -
1
5'
3'
α'
β'
15
8
O
61
NH
2
9N
2'
O
P
5
N
O
4'
H-NMR: δ [ppm] (400 MHz, Benzol-d6): NC
11.39 (s, 2H, NH (I+II)), 8.36 (s, 1H, Hα (I)), 8.23
N
14
O
7
4
N
3
N
α
N
1'
179
N
(s, 1H, Hα (II)), 7.62-6.62 (m, 36H, DMTr-H (I+II) +
Anil-H (I+II)), 6.41 (dd, 3JHH = 6.1 Hz, 3JHH = 6.1 Hz, 1H, H1’ (I)), 6.31 (dd, 3JHH = 6.3
Hz, 3JHH = 6.3 Hz, 1H, H1’ (II)), 4.88-4.86 (m, 1H, H3’ (I)), 4.85-4.83 (m, 1H, H3’ (II)),
4.37-4.33 (m, 2H, H4’ (I+II)), 3.56-3.30 (m, 38H, DMTr-CH3 (I+II) + iPr-H (I+II) + H2a’
(I+II) + H5’a+b (I+II) + α’Ha+b (I+II) + Me-Formamidin + H15 (I+II)), 2.77 (m, 1H, H2b’
(II)), 2.58 (m, 2H, H2b’ (I) + β’Ha (I)), 2.23 (ddd, 1H, β’Hb (I)), 2.04 (s, 6H, H-15 (I+II)),
1.85 (dd, 3JHH = 6.1 Hz, 3JHH = 6.1 Hz, 2H, β’Ha (II) + β’Hb (II)), 1.15-0.96 (m, 24H, iPrCH3 (I+II)). -
13
C-NMR: δ [ppm] (101 MHz, Benzol-d6): 178.7, 159.3, 159.2, 158.2,
147.6, 147.5, 145.3, 145.3, 136.3, 133.2, 130.9, 130.8, 130.7, 130.6, 130.5, 129.3,
128.8, 128.7, 128.6, 128.4, 118.4, 118.2, 114.6, 113.7, 113.6, 87.1, 86.6, 85.6, 75.0,
74.8, 74.0, 73.8, 64.1, 64.0, 58.7, 58.6, 58.5, 58.5, 55.1, 54.9, 54.8, 43.6, 43.6, 43.5,
43.5, 38.6, 38.4, 37.7, 30.2, 24.8, 24.7, 24.6, 20.6, 20.5, 20.3. - 31P-NMR: δ [ppm] (162
MHz, Benzol-d6): 147.4 und 147.1 (Diastereomere des Phosphoramidits), 9.5 (HPhosphonat). - IR: Wellenzahl [cm-1] (KBr-Pressling): 2968, 2932, 1700, 1696, 1680,
1672, 1629, 1554, 1517, 1493, 1368, 1326, 1116, 1079, 979. - MS (ESI+, m/z): ber.:
957.4302, gef.: 980.4199 [M+Na]+.
272
Experimentalteil
8.6
Oligonucleotide
Synthese des Standardoligonucleotids 56
5´-dCpdTpdCpdGpdGpdCpdGpdCpdCpdApdTpdC-3´
M:
3582.4
HPLC: tR (Methode A): 27.33 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 594.46 (-6), 713.32 (-5), 892.16 (-4), 1189.34 (-3).
Synthese des Standardoligonucleotids 183
5´-dGpdApdTpdGpdGpdCpdGpdCpdCpdGpdApdG-3´
M:
3711.5
HPLC: tR (Methode A): 26.48 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 615.93 (-6), 739.36 (-5), 924.39 (-4), 1232.76 (-3).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 184
5´-dCpdTpdCpdG(Anilin)pdGpdCpdGpdCpdCpdApdTpdC-3´
M:
3673.4
HPLC: tR (Methode A): 29.49 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 609.7 (-6), 731.42 (-5), 1219.37 (-3).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 185
5´-dCpdTpdCpdG(4-Aminobiphenyl)pdGpdCpdGpdCpdCpdApdTpdC-3´
M:
3750.4
HPLC: tR (Methode A): 34.23 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 626.01 (-6), 751.71 (-5), 940.15 (-4).
273
Experimentalteil
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 186
5´-dCpdTpdCpdGpdGpdCpdG(Anilin)pdCpdCpdApdTpdC-3´
M:
3673.4
HPLC: tR (Methode A): 30.35 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 523.46 (-7), 731.78 (-5), 914.92 (-4).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 188
5´-dCpdTpdCpdGpdGpdCpdG(Anisidin)pdCpdCpdApdTpdC-3´
M:
3703.4
HPLC: tR (Methode A): 32.48 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 468.03 (-8), 737.18 (-5), 921.79 (-4).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 187
5´-dCpdTpdCpdGpdGpdCpdG(4-Aminobiphenyl)pdCpdCpdApdTpdC-3´
M:
3750.4
HPLC: tR (Methode A): 34.58 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 626.44 (-6), 751.62 (-5), 939.50 (-4).
Synthese des Standardoligonucleotids 57
5´-dGpdTpdApdGpdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3643.5
HPLC: tR (Methode A): 27.71 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 454 (-8), 519 (-7), 606 (-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 189
5´-dGpdTpdApdG(Anilin)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3736.63
HPLC: tR (Methode A): 30.93 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 465.39 (-8), 531.98 (-7), 620.71 (-6).
274
Experimentalteil
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 196
5´-dG(Anilin)pdTpdApdGpdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3736.63
HPLC: tR (Methode A): 37.04 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 531.38 (-7), 619.84 (-6), 743.78 (-5), 930.72 (-4), 1240.74
(-3).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 190
5´-dGpdTpdApdG(4-Anisidin)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3765.56
HPLC: tR (Methode A): 30.67 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 472.03 (-8), 550.31 (-7), 624.60 (-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 191
5´-dGpdTpdApdG(4-Toluidin)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3749.56
HPLC: tR (Methode A): 32.35 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 471.85 (-8), 536.15 (-7), 625.30 (-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 192
5´-dGpdTpdApdG(4-Cyanoanilin)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3735.55
HPLC: tR (Methode A): 32.29 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 468.24 (-8), 535.41 (-7), 624.75 (-6).
275
Experimentalteil
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 193
5´-dGpdTpdApdG(3,5-Dimethylanilin)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3764.68
HPLC: tR (Methode A): 32.83 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 468.79 (-8), 536.02 (-7), 625.26 (-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 194
5´-dGpdTpdApdG(4-Aminobiphenyl)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3812.73
HPLC: tR (Methode A): 35.28 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 474.91 (-8), 542.87 (-7), 633.08 (-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 197
5´-dG(4-Aminobiphenyl)pdTpdApdGpdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3812.73
HPLC: tR (Methode A): 34.08 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 476.18 (-8), 540.48 (-7), 631.24(-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 195
5´-dGpdTpdApdG(2-Aminofluoren)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3823.74
HPLC: tR (Methode A): 35.17 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 476.33 (-8), 544.48 (-7), 635.30 (-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 200
5´-dGpdTpdApdG(N2-Azo-Anilin)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3733.74
HPLC: tR (Methode A): 32.51 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 621 (-6), 745 (-5), 931 (-4).
276
Experimentalteil
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 201
5´-dGpdTpdApdG(N2-Azo-Biphenyl)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3810.74
HPLC: tR (Methode A): 36.08 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 632 (-6), 750 (-5).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 198
5´-dGpdTpdApdG(N2-Hydrazino-Anilin)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3735.74
HPLC: tR (Methode A): 31.33 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 466 (-8), 531 (-7), 619 (-6).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 199
5´-dGpdTpdApdG(N2-Hydrazino-Biphenyl)pdApdApdTpdTpdCpdTpdApdC-3´
M:
3812.74
HPLC: tR (Methode A): 34.29 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 631 (-6), 757 (-5), 1263 (-3).
Synthese des Standardoligonucleotids 58
5´-dApdApdApdTpdGpdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCpdCpdTpdTpdCpdApdGp
dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9104
HPLC: tR (Methode B): 26.24 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 700 (-13), 759 (-12), 826(-11).
Synthese des Standardoligonucleotids 202
5´-dCpdGpdTpdTpdCpdGpdTpdCpdCpdTpdGpdApdApdGpdGpdApdGpdGpdApdTpdApdGp
dGpdT pdTpdCpdApdTpdTpdT-3´
M:
9308.1
HPLC: tR (Methode B): 19.17 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 716 (-13), 775 (-12), 846 (-11), 931 (-10).
277
Experimentalteil
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 203
5´-dApdApdApdTpdG(Anilin)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCpdCpdTpdTpdCp
dApdGp dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9195
HPLC: tR (Methode B): 28.43 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 723 (-13), 781 (-12), 881 (-11).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 204
5´-dApdApdApdTpdG(Anisidin)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCpdCpdTpdTpdCp
dApdGp dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9225.1
HPLC: tR (Methode B): 28.19 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 708 (-13), 767(-12), 835 (-11), 921 (-10).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 205
5´-dApdApdApdTpdG(Toluidin)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCpdCpdTpdTpdCp
dApdGp dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9209.1
HPLC: tR (Methode B): 27.15 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 708 (-13), 837 (-11).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 206
5´-dApdApdApdTpdG(3,5-Dimetyhlanilin)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCpdCp
dTpdTpdCpdApdGpdGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9223.1
HPLC: tR (Methode B): 33.16 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 719 (-13), 769 (-12), 837 (-11), 910 (-10).
278
Experimentalteil
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 207
5´-dApdApdApdTpdG(4-Aminobiphenyl)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCp
dCpdTpdTpdCpdApdGpdGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9271.2
HPLC: tR (Methode B): 28.61 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 772 (-12), 842 (-11), 926 (-10).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 208
5´-dApdApdApdTpdG(2-Aminofluoren)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCpdCpdTp
dTpdCpdApdGp dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9283.2
HPLC: tR (Methode B): 32.48 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 713 (-13), 772 (-12), 843 (-11), 927 (-10), 1030 (-9).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 211
5´-dApdApdApdTpdG(N2-Azo-Anilin)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCpdCpdTp
dTpdCpdApdGp dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9193
HPLC: tR (Methode B): 30.71 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 757 (-12), 841 (-11), 1016 (-10)
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 212
5´-dApdApdApdTpdG(N2-Azo-Biphenyl)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTp
dCpdCpdTpdTpdCpdApdGp dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9269.2
HPLC: tR (Methode B): 34.32 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 656 (-14), 712 (-13), 771 (-12), 853 (-11), 926 (-10).
279
Experimentalteil
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 209
5´-dApdApdApdTpdG(N2-Hydrazino-Anilin)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCpdCpdTpdCp
dCpdTpdTpdCpdApdGpdGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9195
HPLC: tR (Methode B): 29.65 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 658 (-14), 709 (-13), 768 (-12), 803 (-11).
Synthese des modifizierten Oligonucleotids 210
5´-dApdApdApdTpdG(N2-Hydrazino-Biphenyl)pdApdApdCpdCpdTpdApdTpdCp
dCpdTpdCpdCpdTp dTpdCpdApdGp dGpdA pdCpdCpdApdApdCpdG-3´
M:
9271.2
HPLC: tR (Methode B): 33.47 min.
MS:
ESI, m/z (Ladung): 723 (-13), 779 (-12), 844 (-11).
280
Gefahrstoffverzeichnis
9.
Gefahrstoffverzeichnis
Substanz
Gefahrensymbole
R-Sätze
S-Sätze
Aceton
F, Xi
11-36-66-67
9-16-26
Acetonitril
F, T
11-23/24/25
16-27-45
Acetylchlorid
F, C
11-14-34
9-16-26-45
4-Aminobiphenyl
T
45-22
53-45
2-Aminofluoren
Xn
20/21/22-40
?
2-(4-Aminophenyl)ethanol
A
-
?
Ammoniak
C, N
34-50
26-36/37/39-45-61
Ammoniumchlorid
Xn
22-36
22
Ammoniumsulfat
-
-
-
Anilin
T, N
28.6-36/37-45-61
p-Anisidin
T+, N
20/21/22-4048/23/24/2550
45E26/27/2833-50
Antimon(III)bromid
C,N
34-51/53
26-45-61
Benzol
T, F
45-46-1136/3848/23/24/2565
53-45
Benzoylchlorid
C
34
26-45
Benzylalkohol
Xn
20/22
26
Benzylbromid
Xi
36/37/38
39
Benzylchlorid
T
53-45
BOP
Xi
45-E22-E2337/38-41
36/37/38
Bromoform
T, N
28-45-61
N-Bromsuccinimid
Xn
23-36/3851/53
22-36/37/38
53-28.1-36/37-4561
-
26-36
281
Gefahrstoffverzeichnis
tertButylnitrit
F, Xn
11/20-22
16-24-46
Cäsiumcarbonat
Xi
36/37/38-46
-
Chloroform
Xn
36/37
p-Cyanoanilin
Xn
22-38-4048/20/22
20/21/2236/37/38
DBU
C
22-34-52/53
26-36/37/39-45
2’-Desoxyguanosin
-
-
-
Dibrommethan
X n, N
20-52/53-59
26/59/61
DCI
F, T
11-23/24/25
16-28-36/37-39-45
DIAD
Xn
36/37/38-4048/20/22
36
Dibrommethan
Xn
20-52/53
24-61
Dichlormethan
Xn
40
23-24/25-36/37
Diethylether
F+, Xn
12-19-22-6667
9-16-29-33
Diisopropylamin
F, C
11-20/22-34
16-26-36/37/39-45
Diisopropylethylamin
F, C
11-22-3452/53
16-26-36/37/3945-61
1,2-DME
Xn
20/21/22-37
24/25
N,N-Dimethylamin
F, C
11-20/22-34
4-Dimethyl-aminopyridin
T
24/25-36/38
3-16-26-2936/37/39-45
22-36/37-45
3,5-Dimethylanilin
T, N
23/24/25-3351/53
(1/2)28-36/37-4561
N,N-Dimethyl-formamiddiethylacetal
Xi
10-36/37/38
16-26-36
DMSO
-
-
-
1,4-Dioxan
F, Xn
11-19-36/3740-66
9-16-36/37-46
DTT
Xn
22-36/38
-
Essigsäure
C
10-35
23.2-26-45
Essigsäureanhydrid
C
10-20/22-34
26-36/37/39-45
-
282
Gefahrstoffverzeichnis
Ethanol
F
11
7-16
Ethylacetat
F, Xi
11-36-66-67
16-26-33
Formamid
T
61
53-45
Hexan
F, Xn, N
9-16-29-33-36/3761-62
Hydrazin-Hydrat
T, C, N
Imidazol
C
11-38-48/2051/53-62-6567
45-1023/24/25-3445-50/53
22-34-63
22-26-36/37/39-45
KBr
-
-
-
Kaliumcarbonat
Xi
36/37/38
22-26
Kaliumphosphat
Xi
36/38
-
Kalium-superoxid
O, C
8-35
17-26-36/37/39-45
Kieselgel
T
-
22
Kupfer(I)chlorid
Xn, N
22-50/53
22-60-61
Mesitylensulfonylchlorid
C
34
26-36/37/39-45
Methanol
F, T
Methylamin
F+, Xn
β-Mercaptoethanol
T, N
Molybdän(VI)oxid
Xn
Natriumacetat
-
11-23 /24/
25-39/23/
24/25
12-20-37/3841
22-24-3451/53
36/3748/20/22
-
Natriumborhydrid
F, T
15-24/25-35
Natriumcacodylat
N, T
23/25-50/53
Natriumcyanid
T+, N
26/27/28-3250/53
Natriumhydrogencarbonat
-
-
-
Natriumhydrid
F, C
15-34
7/8-26-36/37 /3943.6-45
?
7-16-36-37-45
16-26-29
26-36/37/39-45
(2)-22-25
14-26-36/37/3943-45
1/2-20/21-28-4560-61
7-28-29-45-60-61
283
Gefahrstoffverzeichnis
Natriumhydroxid
C
35
26-36/37/39-45
Natriumnitrit
O, T, N
8-25-50
45-61
Natriumsulfat
-
-
-
Na2Fe(CN)5NO · 2H2O
T
23/24/25-32
?
Nitrobenzol
T, N
23/24/25-4048/23/ 2451/53-62
28.3-36/37-45-61
Oxone®
O, C
8-34
26-36/37/39-45
Pd/C
-
-
-
Perchlorsäure
C, O
5-8-35
Petrolether
F, Xn
11-52/53-65
45-23/24/2536/38-4348/23/24/2550-68
14-26/28-3548/20
14-22-26-3548/23
23B-26-36/37/3945
9-16-23.2-24-3362
Phenylhydrazin
T, N
53-45-61
Phosphortrichlorid
T+, C
Phosphorylchlorid
T+, C
Pyridin
F, Xn
11-20/21/22
26-28.1
rac-BINAP
Xi
38
-
Salzsäure
C
34-37
26-36/37/39-45
TBDMS-Cl
C
22-35-40
26-27-2836/37/39-45
TBAI
Xn
22
Tetrachlorkohlenstoff
T, N
23/24/25-4048/23-52/5359
(1/2-)23-36/37-4559-61
Tetrahydrofuran
F, Xi
11-19-36/37
16-29-33
p-Toluidin
T, N
23/24/25-3640-43-50
28-36/37-45-61
Toluol
F, Xn
11-20
16-23-25-29
Triethylamin
F, C
11-20/21/ 2235
3-16-26-2936/37/39-45
Triethylamin-Trihydrofluorid
T+, C
26/27/28-35
7/9-26-36/37/39-45
7/8-26-36/37/39-45
7/8-26-36/37/39-45
284
Gefahrstoffverzeichnis
Triethylammoniumchlorid
C
34
26-36/37/39-45
Trifluoressigsäure
C
20-35-52/53
9-26-27-28-45-61
Trifluoressigsäureanhydrid
C
14-20-3552/53
9-26-36/37/39-4561
Trimethylsilylbromid
C
10-34
?
Triphenylphosphin
Xn
22-43-53
36/37-60
Tris
Xi
36/37/38
-
Wasserstoffperoxid 30%
Xn
22-41
26-39
Zink-Pulver
N
50/53
60-61
Zinnchlorid
Xn
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300
Anhang
11.
Anhang
Synthese-Protokoll für unmodifizierte Phosphoramidite
Schritt
Funktion
Zeit [s]
1
Begin
2
MeCN to waste
3
3
MeCN to Column
10
4
Reverse Flush
10
5
Block Flush
4
6
Phos Prep
3
7
Column 1 On
8
Block Vent
2
9
DCI to Waste
1.7
10
Base+DCI to Column
5
11
DCI to Column
2
12
Base+DCI to Column
5
13
DCI to Column
2
14
Base+DCI to Column
5
15
Push to Column
16
Column 1 Off
17
Wait
25
18
Cap Prep
3
19
MeCN to Waste
4
20
Reverse Flush
7
21
Block Flush
3
22
Cap to Column
10
23
Wait
5
24
MeCN to Waste
4
25
Reverse Flush
7
26
Block Flush
3
301
Anhang
27
Ox. to Column
8
28
MeCN to Waste
4
29
Block Flush
3
30
Wait
15
31
MeCN to Column
10
32
Flush to Waste
6
33
MeCN to Column
10
34
Reverse Flush
7
35
Block Flush
3
36
Start Detrityl
37
MeCN to Waste
4
38
MeCN to Column
10
39
Reverse Flush
7
40
Block Flush
3
41
If Monitoring
42
DCM to Column
35
43
Deblok. to Column
3
44
Monitor Trityl
45
Deblok. to Column
46
Monitor Noise
47
Deblok. to Column
48
Stop Monitor
49
MeCN to Column
10
50
Reverse Flush
8
51
If not Monitoring
52
Deblok. to Column
6
53
Trityl Flush
5
54
Deblok. to Column
6
55
Wait
5
56
Trityl Flush
5
57
Deblok. to Column
6
58
Wait
5
85
10
302
Anhang
59
Trityl Flush
5
60
Deblok. to Column
6
61
Wait
5
62
Trityl Flush
5
63
MeCN to Column
10
64
Trityl Flush
8
65
End Monitoring
66
MeCN to Column
8
67
Reverse Flush
7
68
Block Flush
4
69
End
303
Anhang
Synthese-Protokoll für modifizierte Phosphoramidite
Schritt
Funktion
Zeit [s]
1
Begin
2
MeCN to waste
3
3
MeCN to Column
10
4
Reverse Flush
10
5
Block Flush
4
6
Phos Prep
3
7
Column 1 On
8
Block Vent
2
9
DCI to Waste
2
10
DCI to Column
3
11
Base+DCI to Column
5
12
Base+DCI to Column
5
13
Wait
500
14
DCI to Column
3
15
Base+DCI to Column
5
16
Base+DCI to Column
5
17
Wait
500
18
MeCN to Column
5
19
Push to Column
20
Block Vent
2
21
DCI to Waste
2
22
DCI to Column
3
23
Base+DCI to Column
5
24
Base+DCI to Column
5
25
Wait
500
26
DCI to Column
3
27
Base+DCI to Column
5
28
Base+DCI to Column
5
29
Wait
500
304
Anhang
30
MeCN to Column
5
31
Push to Column
32
Block Vent
2
33
DCI to Waste
2
34
DCI to Column
3
35
Base+DCI to Column
5
36
Base+DCI to Column
5
37
Wait
500
38
DCI to Column
2
39
Base+DCI to Column
5
40
Base+DCI to Column
5
41
Wait
500
42
MeCN to Column
5
43
Push to Column
44
Block Vent
2
45
Wait
30
46
Cap Prep
3
47
MeCN to Waste
4
48
Reverse Flush
7
49
Block Flush
3
50
Cap to Column
10
51
Wait
5
52
MeCN to Waste
4
53
Reverse Flush
7
54
Block Flush
3
55
Ox. to Column
8
56
MecN to Waste
4
57
Block Flush
3
58
Wait
15
59
MeCN to Column
10
60
Flush to Waste
6
61
MeCN to Column
10
305
Anhang
62
Reverse Flush
7
63
Block Flush
3
64
Start Detrityl
65
MeCN to Waste
4
66
MeCN to Column
10
67
Reverse Flush
7
68
Block Flush
3
69
If Monitoring
70
DCM to Column
35
71
Deblok. to Column
3
72
Monitor Trityl
73
Deblok. to Column
74
Monitor Noise
75
Deblok. to Column
76
Stop Monitor
77
MeCN to Column
10
78
Reverse Flush
8
79
If not Monitoring
80
Deblok. to Column
6
81
Trityl Flush
5
82
Deblok. to Column
6
83
Wait
5
84
Trityl Flush
5
85
Deblok. to Column
6
86
Wait
5
87
Trityl Flush
5
88
Deblok. to Column
6
89
Wait
5
90
Trityl Flush
5
91
MeCN to Column
10
92
Trityl Flush
8
93
End Monitoring
85
10
306
Anhang
94
MeCN to Column
8
95
Reverse Flush
7
96
Block Flush
4
97
End
307
Anhang
Natrix Kristallisations-Screen
308
Anhang
MPD Kristallisations-Screen
309
Anhang
Verbindungsliste
OBn
O
N
N
NH
N
N
NH2
N
HO
TBDMSO
O
OTBDMS
52
N
Aryl
HN
N
HO
O
N
O
Aryl: phenyl 87
4-methoxyphenyl 88
4-methylphenyl 89
4-cyanophenyl 90
3,5-dimethylphenyl 91
4-biphenyl 92
2-fluorenyl 93
TBDMSO
N
N
Br
N
TBDMSO
O
N
H
H
N
Aryl
O
OTBDMS
OTBDMS
Aryl: phenyl 136
4-biphenyl 137
4-methylphenyl 138
3,5-dimethylphenyl 139
132
OCPE
N
N
HO
N(iPr)2
OCPE
N
N
N
O
P
Aryl: phenyl 108
4-methoxyphenyl 109
4-methylphenyl 110
4-cyanophenyl 111
3,5-dimethylphenyl 112
4-biphenyl 113
2-fluorenyl 114
OCPE
N
N(Me)2
N(Me)2
OH
N
N
O
N
NC
Aryl: phenyl 66
4-methoxyphenyl 67
4-methylphenyl 68
4-cyanophenyl 69
3,5-dimethylphenyl 70
4-biphenyl 71
2-fluorenyl 72
N
DMTrO
NH
O
OTBDMS
NH
N
N
N
NH2
N
Aryl
HN
O
N
N
O
63
OBn
TBDMSO
NH2
N
O
OH
Aryl
HN
N
Br
N
N
N
OCPE
N
H
O
H
N
Aryl
N
HO
N
N
N
N
Aryl
O
OH
OH
Aryl: phenyl 140
4-biphenyl 141
Aryl: phenyl 142
4-biphenyl 143
310
Anhang
OCPE
N
N
N
N
N
DMTrO
OCPE
N
H
H
N
N
Aryl
DMTrO
O
NC
O
O
P
N
N
N
N
Aryl
O
NC
N(iPr)2
O
Aryl: phenyl 148
4-biphenyl 149
O
P
N(iPr)2
Aryl: phenyl 150
4-biphenyl 151
N
N
O
N
O
N
N
TBDMSO
N
N
N
N
O
NH2
N
TBDMSO
N
NH
AcN
N
DMTrO
OTBDMS
174
5'-d(CTCG*GCGCCATC)
G*: C8-Anil 184
C8-4-ABP 185
5'-d(GTAG*AATTCTAC)
G*: C8-Anil 189
C8-Anis 190
C8Tol 191
C8-4-Cyano 192
C8-3,5-DMA 193
C8-4-ABP 194
C8-2-AF 195
N2-Hydr. Anil 198
N2-Hydr. 4-ABP 199
N2-Azo Anil 200
N2-Azo 4-ABP 201
NC
OTBDMS
175
N
N
N(Me)2
O
NH2
O
O
NH
AcN
O
O
P
N(iPr)2
179
5'-d(CTCGGCG*CCATC)
G*: C8-Anil 186
C8-4-ABP 187
C8-Anis 188
5'-d(G*TAGAATTCTAC)
G*: C8-Anil 196
C8-4-ABP 197
5'-d(AAATG*AACCTATCCTCCTTCAGGACCAACG)
G*: C8-Anil 203
C8-Anis 204
C8Tol 205
C8-3,5-DMA 206
C8-4-ABP 207
C8-2-AF 208
N2-Hydr. Anil 209
N2-Hydr. 4-ABP 210
N2-Azo Anil 211
N2-Azo 4-ABP 212
311
Persönliches
12.
Persönliches
Veröffentlichungen
-
Vukadinović, D; Böge, N.P.H.; Balzarini, J.; Meier, C. Nucl., Nucl., Nucleic
Acids, 2005, 24, 939-942.
-
Böge, N.; Gräsl, S.; Meier, C. J. Org. Chem. 2006, 71, 9728-9738.
-
Böge, N.; Szombati, Z.; Meier, C. Nucl., Nucl., Nucleic Acids 2007, 26, 705708.
-
Böge, N.; Krüger, S.; Schröder, M.; Meier, C. Synthesis 2007, 24, 3907-3914.
-
Böge, N.; Krüger, S.; Meier, C. Coll. Czech. Chem. Commun. 2008, submitted.
-
Böge, N.; Schröder, M.; Meier, C. Synlett 2008, submitted.
-
Böge, N.; Jacobsen, M.; Di Pasquale, F.; Marx, A; Meier, C. Angew. Chem.
2008, submitted.
Posterbeiträge
12.5.2005
Criegee-Festveranstaltung an der Universität Karlsruhe
3.9.-6.9.2006
17th International
Roundtable
on
Nucleotides and Nucleic Acids in Bern
Nucleosides,
312
Persönliches
Persönliche Daten
Nicolas Böge
am 21.4.1981 geboren
in Hamburg
Schul- und Hochschulausbildung
1987-1991
Besuch der Grundschule Turmweg in Hamburg
1991-2000
Besuch des Gymnasium Eppendorf mit Abschluss Abitur
Oktober 2000
Beginn des Chemie-Studiums an der Universität Hamburg
16.9.2004
Mündliche
Diplomhauptprüfungen
an
der
Universität
Hamburg
1.10.2004-24.3.2005
Anfertigung
der
Diplomarbeit
(„Arylamin-modifizierte
Oligonucleotide“) im Arbeitskreis von Prof. Dr. C. Meier im
Institut
für
Organische
Chemie
an
der
Universität
Hamburg
24.3.2005
Verleihung des akademischen Grad des Diplom-Chemiker
1.4.2005
Beginn der Promotion im Arbeitskreis von Prof. Dr. C.
Meier im Institut für Organische Chemie an der Universität
Hamburg
Universitäre Arbeiten
2004-2006
Betreuung des „Integrierten Synthesepraktikum“
2004-2006
Betreuung
des
„Fortgeschrittenenpraktikum
in
Organischer Chemie“
2006-2007
Betreuung des „Grundpraktikum in Allgemeiner Chemie“
Stipendien und Einladungen
-
Einladung zur Criegee-Festveranstaltung 2005 in Karlsruhe durch Prof.
Richert
-
Reisekostenstipendium
durch
die
„Gesellschaft
deutscher
Chemiker“
(Fachgruppe Biochemie) zur Teilnahme am 17. International Roundtable on
Nucleosides, Nucleotides and Nucleic Acids in Bern 2006
313
Persönliches
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Dissertation selbständig
angefertigt habe und keine anderen als die von mir angegebenen Quellen und
Hilfsmittel verwandt habe.
Ich erkläre außerdem, dass diese Dissertation werde in gleicher noch in anderer
Form bereits in einem anderen Prüfungsverfahren vorgelegen hat.
Ich habe früher außer mit den im Zulassungsversuch urkundlich vorgelegten Graden
keine weiteren akademischen Grade erworben oder zu erwerben versucht.
Hamburg, den 17.1.2008
314
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