Löhr/Winter Wintersemester 2013/14 Übungen zur Vorlesung Grundlagen der Stochastik Übungsblatt 8 Gesetz der Großen Zahl, ZGS & Arkussinusgesetz Aufgabe 8.1 (Gesetz der Großen Zahl). (4 Punkte) Seien X1 , . . . , Xn unabhängig und Poissonverteilt mit Parameter 1, sowie Y1 , . . . , Yn unabhängig und geometrisch verteilt mit Parameter 21 . Wir werfen (unabhängig von den Xk und Yk ) eine faire Münze mit Ergebnis Z ∈ {0, 1} definieren Sn P als die Summe der Xk falls Z = 1 und sonst als Pund n n Summe der Yk . Also Sn := Z k=1 Xk + (1 − Z) k=1 Yk . (a) Bestimme E(Sn ). (b) Konvergiert P n1 Sn − E( n1 Sn ) > ε für ε = 1 10 gegen 0? Aufgabe 8.2 (Zentraler Grenzwertsatz). (4 Punkte) Ein Fischhändler bietet als Aktion an einem bestimmten Tag auf Vorbestellung frische Hummer an. n = 500 Kunden haben je einen Hummer bestellt. Aus Erfahrung weiß der Händler, dass jeder Kunde (unabhängig von den anderen Kunden) mit nur 90% Wahrscheinlichkeit tatsächlich kommt, um den Hummer abzuholen. Eventuell übriggebliebene Hummer muss der Händler wegschmeißen, und er verliert somit den Einkaufspreis von 40¤. Für jeden Kunden, der kommt um einen bestellten Hummer abzuholen, aber keinen mehr abbekomt rechnet der Händler mit einem Schaden (inklusive entgangenem Gewinn) von 60¤. Sei S die Anzahl der Kunden, die kommen um einen Hummer abzuholen, und GN der Gewinn des Händlers, falls er N ∈ N Hummer gekauft hat. (a) Zeige: E(GN +1 ) ≥ E(GN ) ⇔ P(S ≤ N ) ≤ 53 . (b) Berechne das N , für das der erwartete Gewinn E(GN ) maximal wird. Hinweis: n ist groß genug, so dass Rder zentrale Grenzwertsatz angewendet werden kann. Die 1 2 x Lösung darf die Funktion Φ(x) := −∞ √12π e− 2 t dt (und/oder ihre Inverse) enthalten. Aufgabe 8.3 (Zentraler Grenzwertsatz).P (4 Punkte) n (a) Sei Sn die einfache Irrfahrt, also Sn = k=1 Xk mit X1 , . . . , Xn unabhängig und gleichverteilt auf {−1, 1}. Zeige, dass lim P Sn > n→∞ √ n log(n) = 0 und lim P |Sn | > n→∞ Hinweis: Verwende den zentralen Grenzwertsatz. (b) Sei Xn Poissonverteilt mit Parameter n ∈ N. Zeige, dass √ √ n→∞ 1 2 2πnP Xn = ⌊n + x n⌋ −→ e− 2 x . Hinweis: Verwende die Stirling Formel. Bitte wenden! √ n log(n) = 1. Aufgabe 8.4 (Nikolausaufgabe). (4 Punkte) Eine Mutter kauft in der Adventszeit, erstmalig am 1. Advent (dieses Jahr der 1. Dezember) und letztmalig an Heiligabend (24. Dezember) jeden Tag morgens einen Schokoladennikolaus und verstaut ihn im kindersicheren Versteck. Falls ihre beiden Kinder brav waren (sie stellen immer entweder zu zweit etwas an, oder sind beide brav), bekommen sie abends jeweils einen Schokonikolaus zum Essen, allerdings nur wenn auch noch zwei Nikoläuse da sind (sonst gibt es nur Streit beim Teilen). Die Kinder sind an jedem Tag, unabhängig von den anderen Tagen, mit Wahrscheinlichkeit 21 brav. (a) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass das Nikolausversteck an Heiligabend, nachdem die Kinder im Bett sind, leer ist. Hinweis: Setze den Nikolausbestand zu einer einfachen Irrfahrt in Beziehung. (b) Berechne die Wahrscheinlichkeit, dass das Nikolausversteck vom 12. Dezember bis (einschließlich) Heiligabend abends niemals leer ist. (c) Nun verlängern wir die Adventszeit von 24 auf n ∈ N Tage und lassen n gegen unendlich gehen. Bestimme die assymptotische Wahrscheinlichkeit (also den Grenzwert für n → ∞), dass das Nikolausversteck im letzten Viertel der Adventszeit (also die letzten n4 Tage, der Einfachheit halber sei n durch 4 teilbar) niemals leer wird. Abgabe bis spätestens Di, 10.12. um 10:15 Uhr in den Übungskasten im Foyer Aktuelle Vorträge im Probability Seminar: Am 03.12. gibt Volker Krätschmer (Universität Duisburg-Essen) einen Vortrag über Quasi-Hadamard differentiability of general risk functionals and its application to statistical inference Am 10.12. gibt Mikhail Urusov (Universität Duisburg-Essen) einen Vortrag. Hierzu ergeht eine herzliche Einladung. Zeit: Di, 16.15 – 17.15. Raum: WSC-S-U-3.03