Geisteswissenschaft Gunnar Schulze Zur Unterscheidung von Verantwortungsund Gesinnungsethik - dargestellt an Max Webers „Politik als Beruf“ und Dietrich Bonhoeffers „Ethik“ Studienarbeit Theologische Fakultät Greifswald Proseminar Systematische Theologie Bonhoeffers Ethik WS 2002/2003 PROSEMINARARBEIT >> Zur Unterscheidung von Verantwortungs- und Gesinnungsethik << dargestellt an Weber, Max „Politik als Beruf“ und Bonhoeffer, Dietrich „Ethik“ vorgelegt von Gunnar Schulze 31. März.2003 1 Gliederung Gliederung .................................................................................................................. 2 1. Einleitung............................................................................................................. 3 1.1 Definition von Ethik und Hinführung zum Thema der Hausarbeit .................... 3 2. Kurzbiographie Max Weber ................................................................................. 4 3. Verantwortungs- und Gesinnungsethik................................................................ 5 3.1 Herkunft und Gebrauch der Begriffe ................................................................ 5 3.2 Begriffserklärungen.......................................................................................... 7 3.2.1 Gesinnungsethik........................................................................................... 7 3.2.2 Verantwortungsethik..................................................................................... 8 3.2 4. Gegenüberstellung von Gesinnungs- und Verantwortungsethik ...................... 8 Bonhoeffers „Ethik“.............................................................................................. 9 4.1 Allgemeines ..................................................................................................... 9 4.2 „Die Struktur des Verantwortlichen Lebens“ .................................................. 10 4.2.1 Einleitung und Gliederung .......................................................................... 10 4.2.2 Stellvertretung ............................................................................................ 11 4.2.3 Wirklichkeitsgemäßheit .............................................................................. 12 4.2.4 Sachgemäßheit .......................................................................................... 13 4.2.5 Schuldübernahme ...................................................................................... 15 4.2.6 Das Gewissen ............................................................................................ 15 5. Auswertung/Beurteilung „Die Struktur des Verantwortlichen Lebens“ ............... 17 6. Vergleich der Ethik Webers mit der Ethik Bonhoeffers ...................................... 18 7. Literatur ............................................................................................................. 20 2 1. Einleitung 1.1 Definition von Ethik und Hinführung zum Thema der Hausarbeit Was ist Ethik? Im täglichen Leben denken wir beispielsweise an Ethik, wenn wir an den Appell von PolitikerInnen denken, unser ethisches Handeln an ethischen Grundsätzen zu orientieren, dass es die eine Ethik gibt. Zumindest aber, dass diese etwas konkretes, direkt Handlungsleitendes sei. In diesem Sinne wird Ethik gleichbedeutend mit Moral verwendet. Die Ethik versteht sich als ein Teilgebiet der praktischen Philosophie, das die Frage nach dem guten und nach dem richtigen Leben als Grundlage hat. Um noch ein wenig auf den Ethikbegriff einzugehen, werde ich mich im Folgenden an die Überlegungen von Annemarie Piper anlehnen: Sie unterscheidet in ihrer „Einführung in die Ethik“ zwischen Moral und Moralität. Moral ist ein Ordnungsbegriff, „der allererst noch der Begründung bedarf“1. „Der Begriff der Moral bezieht sich auf etwas, das seinem Inhalt nach veränderlich, seinem Anspruch nach aber unveränderlich ist“2. Man könnte somit sagen, dass Moral der Begriff ist, der die Inhalte, bzw. Ergebnisse einer moralischen Debatte bezeichnet. Moralität hingegen ist der zugrunde liegende Prinzipienbegriff: „Durch ihn wird eine Mannigfaltigkeit von Phänomenen nicht als Einheit begriffen, sondern in ihrem Sinnanspruch begründet“3 „Im Begriff der Moralität wird Freiheit als das Unbedingte gedacht, als der unbedingte Anspruch, Freiheit um der Freiheit willen als das höchste menschliche Gut zu interpretieren“4. Moralität ist also der Begriff für die hinter der Begründung stehenden Prinzipien. Ethik reflektiert nach Pieper das Verhältnis von Moral und Moralität. Ethik will demnach Begründungsmöglichkeiten für Moral suchen – manche Ansätze, die, die den Anspruch der Letztbegründung haben, meinen, auch Moralität aus sich heraus begründen zu können. 1 Pieper, 1993. Pieper, 1993. 3 Pieper, 1993. 4 Pieper, 1993. 2 3