Research Collection Doctoral Thesis Untersuchungen über toxische Stoffwechselprodukte von Nectria cinnabarina (Tode) Fr. Author(s): Kobel, Fritz Publication Date: 1951 Permanent Link: https://doi.org/10.3929/ethz-a-000090557 Rights / License: In Copyright - Non-Commercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library Prom. Nr. 1945 Untersuchungen produkte über toxische Stoffwechsels: Nectria cinnabarina von (Tode) Fr. VON DER EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN ZÜRICH ZUR ERLANGUNG DER WÜRDE DER NATURWISSENSCHAFTEN EINES DOKTORS GENEHMIGTE PROMOTION S ARBEIT VORGELEGT VON Fritz Kobel, dipl. von Referent: rer. nat. Krauchthal (Bern) Herr Prof. Dr. E. Gäumann Korreferent: Herr Prof. Dr. O. Jaag 1951 HERMANN BEYER & SÖHNE (BEYER & MANN) IN LANGENSALZA Veröffentlicht in „Phytopatbologische Zeitschrift", Band 18. Heft 2 (1951) Inhaltsübersicht: 1. Kapitel- Krankheitsverlauf, a) Infektion, b) Aus¬ 2. Kapitel: Toxinproduktion, Wirt, c) Erkrankung. A. Herkunft und Beschreibung des Pilzmaterials; B. Testmethoden, 1. Welketest, 2. Antifangische Teste; C. Kulturbedingungen, 1. Einfluß der Temperatur, 2. Einfluß der Nähr¬ lösung, 3. Zusammenhang zwischen Myzelgewioht, Zuckerverbrauch und Aktivität; ü. Iso¬ lierung der aktiven Stoffe, l.|Produktion größerer Mengen Kulturfiltrat, 2. Aufarbeitung der 3. Kapitel: Toxinwirkung, A.Toxi¬ Kulturfiltrate, 3. Reinigung der Eohprodukte. zität gegen Pflanzen, 1. Wirkung des Kulturfiltrates, 2. Wirkung der sauren Substanz, 3. Wirkung der basischen Substanz, 4. Diskussion; B. Toxintransport, 1. Versuche mit Kulturfiltrat, 2. Versuche mit saurer Substanz, 3. Versuche mit basischer Substanz, 4. Diskussion. Literaturverzeichnis. Zusammenfassung. breitung Einleitung. — des Parasiten im — — — — Einleitung Nectria cinnabarina (Tode) Fr. gehört den auffallendsten und häufigsten plurivorer Parasit fast sämtliche Laubholzbäume und Sträucher; vor allem und fast regelmäßig Im Frühjahr und kommt er auf Ahorn, Ulme, Linde und .ßiiesarten vor. Herbst findet man die roten Polster seiner Nebenfruchtform, Tubercularia vulgaris Fr., auf abgestorbenen Ästen und Zweigen. Früher wurde dieser H. Mayr (1882) wies als erster Pilz als harmloser Saprophyt betrachtet. auf die parasitischen Eigenschaften hin, und seither gehört Nectria cinnabarina Da die Eotpustelden am besten untersuchten Pflanzenparasiten. zu krankheit bei den befallenen Pflanzen häufig Welkeerscheinungen bewirkt, erregte sie unsere Aufmerksamkeit, um so mehr, als in der Literatur einige Angaben auf eine toxigene Natur dieser Welke schließen lassen. zu Bäume und Sträucher bewohnenden Pilzen. Es soll im 1. an Hand von Kapitel Er besiedelt als eine kurze Übersicht über den Krankheitsverlauf Literaturzitaten solche Publikationen Gewicht gegeben werden. Dabei wird hauptsächlich auf gelegt, die Angaben über Welkeerscheinungen und deren Ursachen enthalten. Fritz Kobel 158 Kapitel 1. Der Krankheitsverlauf a) Die Infektion Viel häufiger findet vulgaris Fr. Als Infek¬ tionsmaterial kommen deshalb wohl vorwiegend die Konidien in Frage. Diese haften bei trockenem Wetter fest an den Tuberculariapolstem und Bei Regenwetter quellen lassen sich in diesem Zustand nicht verbreiten. die Lager auf, und die Konidien werden in Wassertropfen verfrachtet. J. Behrens (1895) beobachtete Fliegen, die an solchen gequollenen Polstern Nahrung suchten, und nimmt an, daß sie als Krankheitsüberträger in Frage kommen könnten. Andere Angaben über zoochore Verbreitungsweise fehlen. In den meisten Fällen werden wohl die Konidien in Wassertropfen von einem Baum auf den anderen übertragen (Tröpfcheninfektion); in Gärten und Baum¬ schulen kommt auch die Schere des Gärtners als Vektor in Frage. Nectria cinnabarina bildet die Nebenfruchtform des man nur selten Perithezien. Pilzes, Tubercularia Schon die ersten Forscher sind sien Pflanze vor dem Pilzbefall geschützt einig, ist. Die vermögen demnach weder Rinde noch Kutikula sie in Lentizellen doch dort nicht oder Fuß daß eine gesunde, zu durchbohren. Spaltöffnungen eindringen können, zu fassen und benachbarte Zellen so unverletzte der Konidien Keimschläuche Auch wenn vermögen sie Als abzutöten. Infektionsort kommen deshalb ausschließlich Wunden in H. M Frage. yr nach, bloßgelegte (1882) (wenn auch unverletzte) Holz die bevorzugte Eintrittspforte bildet. Er er¬ wähnt auch, daß vor allem die Wunden, die den Holzkörper der Wurzel bloßlegen, für die Pflanze gefährlich sein können. Spätere Autoren führen dann aus, daß in erster Linie Frostschäden der Rinde, durch Frost oder Insektenfraß abgetötete Zweige und durch Schneiden entstandene Aststummel dem Pilz den Befall ermöglichen. (R. Beck 1902). Als Besonderheit fanden H. E. Thomas und A. B. Burrel (1929) bei Apfelbäumen, daß die Frucht¬ ansatzstellen vom Nectrüvpilz befallen wurden, und daß die Zweige, die sich im folgenden Jahr an dieser Stelle bildeten, in großer Zahl am Pilzbefall zu¬ grunde gingen. Es scheint demnach, daß die kleine Wunde, die beim Pflücken eines Apfels entsteht, unter Umständen dem Pilz ein Eindringen gestatten C. Weh m er (1894) erwähnt auch die Möglichkeit, daß schon die kann. Blattnarben beim herbstlichen Blattfall dem Pilz die Möglichkeit zum Befall einer gesunden Pflanze geben. weist in b) seinen Infektionsversuchen Die Ausbreitung daß a das des Pilzes im Wirt Vom Ort der Infektion aus dringt der Pilz in die Gefäße und parenehymatischen Zellen des Holzes vor (H. Mayr 1882, R. H art ig 1889, C. Brick 1892 u. a.). Dabei ernährt er sich vom stärkehaltigen Holzparenchym ; die Stärke wird abgebaut, und es entstehen braungrüne „Zersetzungsprodukte", die das Holz an den befallenen Stellen verfärben. Vom Untersuchungen Stoffwechselprodukte über toxische Holzkörper dringt der Pilz in die E i n d daß Zellen, die in unmittelbarer Nähe 159 und tötet sie ab. Dabei findet man, e vor der vordringenden Hyphen liegen, aber noch nicht von ihnen befallen sind, bereits plasmolysieren. C. We h m er (1894) erklärt dies durch einen toxischen Stoff, der vom Pilz gebildet wird und die Wirtszellen abtötet. Es ist dies die erste Literaturangabe, in der die Möglichkeit einer toxigenen Erkrankung erwähnt wird. Nectria cinnabarina ist demnach ein typischer Perthophyt, der als pathogener Saprophyt die Wirtszellen vorweg abtötet und erst dann zu besiedeln imstande ist (E. G ä u m a n n 1946) Von der Befallsstelle wächst der Pilz sowohl gegen die Zweigspitze, wie auch Das letztere ist für die Pflanze sehr gefährlich, in basaler Eichtung weiter. da auf diese Weise von einem kleinen erkrankten Seitenzweig aus ein ganzer Ast oder der ganze Baum abgetötet werden kann. Dieser Fall ist nach einer allerdings gewissen selten. Häufiger findet man, daß die Erkrankung Die Gründe für diesen unterschiedlichen Zeit stehen bleibt. eingehend untersucht worden. E. Münch (1909) nach, daß der Wassergehalt bzw. der Luft¬ reichtum des Holzes für die Ausbreitung des Pilzes von ausschlaggebender Bedeutung ist. Er fand, daß der Pilz in wassergesättigten, lebenden Ästen Sinkt dagegen der Wasseinur ganz langsam oder gar nicht vordringen kann. oder die 10 mehr Prozent (was Lebensfähigkeit nicht beeinträchtigt), gehalt um wird der Pilz Damit unter anderem erklärt, weshalb rasch sich. so greift um der Befall eines Baumes im Winter viel rascher vonstatten geht, als im Sommer, Die Krank¬ wo die Temperatur für das Myzelwachstum vorteilhafter wäre. heitsbereitschaft des Wirtes ist also je nach Wassergehalt und damit je nach Klima und Jahreszeit verschieden. Ferner kann die Ver¬ schiedenheit der parasitischen Eignung des Erregers den unter¬ Krankheitsverlauf sind wies in exakten Versuchen schiedlichen Krankheitsablauf erklären. (1948) weisen schieden stark H. van Herkunft des Pilzes sehr stark variieren kann. ihre Virulenz Vloten (1943) und J. Uri nach, daß verschiedene Stämme von Nectria cinnabarina virulent sind, und daß das Ausmaß der Erkrankung je schon kurzer Kulturdauer nach ver¬ nach Auch verlieren alle Stämme auf künstlichen Nährmedien. c) Die Erkrankung der Pilz im Holz des Wirtes Fuß gefaßt hat, reagiert dieser in ist eine Verfärbung des H. Mayr (1882) und C. Brick (1892) führen diese befallenen Holzteiles. Erscheinung auf Zersetzungsprodukte beim Stärkeabbau zurück. Als eigentliche Wenn charakteristischer Das Weise. Abwehrreaktion findet man erste Symptom dann in den meisten Fällen gummöse Stoffe Gefäßen, die den Befallsherd vom gesunden Gewebe abgrenzen. A. B. Frank (1884) beschreibt als erster diese Erscheinung. In der Arbeit Uri (1948) wird eine eingehende Untersuchung über diese Abwehr¬ von J. Der Pilz mag in manchen Fällen durch diese Barrikade reaktion gegeben. aufgehalten werden, häufig jedoch überwindet oder umgeht er sie und breitet in den sich in der Pflanze weiter aus. In der E i n d e bewirkt der Parasit eine Nekrose Fritz Kobel 160 Im Gegensatz zu Nectria galligena ver¬ gesteigerte Kambiumtätigkeit. Die Pflanze bildet keine Überwallungswülste; die Einde ist an der Befallsstelle eingesunken. Es kommt somit nicht zur Bildung von typischen Krebsgeschwülsten, die andere und Nectria galligena für Krebserreger charakteristisch sind. J. Berducou (1949) hat nachgewiesen, daß Nectria galligena in künstlichen Nährmedien den Wuchsstoff /S-Indol-Essigsäure bildet, während Nectria cinna¬ Dies mag eine Erklärung des unter¬ barina diese Fähigkeit nicht besitzt* des Kambiums und des Phloems. ursacht Nectria cinnabarina keine schiedlichen Krankheitsbildes sein. JVec^naerkrankung ist die Welke. In Erscheinung hingewiesen. Am der tritt sie dann wenn Pilz, von einem Seitenzweig auffälligsten zutage, können von einem Tag auf in Dann einen herkommend, Hauptast eindringt. Das auffälligste Symptom einer weitaus den meisten Arbeiten wird auf diese den andern sämtliche Blätter des Astes oberhalb der Infektionsstelle erscheinungen zugrunde gehen; häufig der Blätter braun verfärbt. scheinung zu findet man an Welke¬ dabei die Interkostalfelder Verschiedene Autoren haben versucht, diese Er¬ erklären. Mayr (1882) nimmt an, daß das Holz durch den Einfluß des Pilzes Fähigkeit, Wasser zu leiten, verliert. Dieser Verlust sei darauf zurück¬ zuführen, daß gummiartige Abbauprodukte von Zellwänden die Gefäße ver¬ stopfen. Die Welke der Blätter sei somit eine Folge der unterbundenen Wasserzufuhr. Diese einleuchtende Hypothese ist seither vorherrschend. Die Bildung von Thyllen und gummösen Substanzen als Antwort auf einen Pilz¬ befall oder eine Verwundung ist eingehend untersucht worden (E. Prilleux 1875, A. B. Frank 1884, J. Uri 1948). J. Line (1923) glaubt ebenfalls, daß die Unterbrechung des Wassernachschubes die Ursache der Welke sei, Er be¬ nur nimmt er an, daß die Pilzhyphen selbst die Gefäße verstopfen. streitet ausdrücklich, daß der Pilz ein Toxin bildet, welches die Blätter ab¬ H. seine zutöten vermag. Erst in der Arbeit von J. Uri (1948) wird darauf aufmerksam gemacht, daß ein giftiges Stoffwechselprodukt für die Welke verantwortlich sein Die Autorin glaubt aber nicht an eine Fernwirkung des Giftes auf die Blätter, sondern sieht die Erklärung der Welke darin, daß das Toxin die be¬ nachbarten Holzparenchymzellen zur Bildung einer gummösen, wasserundurch¬ lässigen Demarkationszone stimuliert. könne. Welken eines Blattes auf gestörten Wasser¬ sei, liegt selbstverständlich auf der Hand; es ist die einleuchtendste Erklärung. Erst in den letzten Jahren wurden die Fusariosen, Verticillosen und anderen Welkekrankheiten systematisch untersucht, und es ist seither gelungen, nachzuweisen, daß bei einigen dieser parasitogenen Welke¬ erkrankungen giftige Pilzstoffwechselprodukte die Blätter auf direktem Weg Aus diesem abtöten können (E. Gäumann und 0. Jaag 1946, 1947). Grunde wurde auch die iVeeMaerkrankung, die ebenfalls zu den Fusariosen gerechnet werden kann, in Untersuchung genommen. Die folgenden Kapitel sollen einen Überblick über die bisher erzielten Resultate geben. Die Annahme, daß nachschub zurückzuführen das Untersuchungen über toxische Stoffwechselprodukte 161 Kapitel Toxinproduktion 2. Die A. Herkunft und Beschreibung des Pilzmaterials Stoffwechselprodukte wurden aus 24 Isolationen ausgelesen und ständig beibehalten. Die Auslese erfolgte nach folgenden Gesichtspunkten : 2 Stämme von eindeutig saprophytischer Natur (Stamm II und III), die abgeschnittene, tote Zweige am Boden besiedelten; 2 eindeutig parasitische Stämme, die als Wundparasiten in den lebenden Organismus einzudringen imstande waren (Stamm I und IV); daneben wurde noch ein Pilz in Untersuchung genommen, der sich von Nectria cinnabarina deutlich unterscheidet, der jedoch ebenfalls als Wundparasit auftrat und dieselben pathologischen Erscheinungen auslöste (Stamm V). Zur von 21 Untersuchung der verschiedenen "Wirten 5 Stämme Stamm I isoliert Fundort: Tubercularia aus Gehölzgarten der auf Acer palmatum var. Eidgenössischen Versuchsanstalt für Thunbergi. Obst-,Wein- und Gartenbau in Wädenswil. Pathologisches Bild des befallenen Ahorns: Der Pilz besiedelte einen durch Schneiden entstandenen, etwa 2 cm langen, fingerdicken Aststummel. Dieser war mit Tubercularia^olstern besetzt. Daneben war der Parasit etwa lern weit in den Hauptast vorgedrungen; dessen Blätter zeigten noch keine Anzeichen einer Schädigung. genauen Bestimmung auf autoklaviertem Ahornholz unter sterilen Bedingungen kultiviert. Dort bildete er nach 3Wocben Tubercularia- Der Pilz wurde polster. zur Frühjahr an einem schattigen Ort Witterungseinflüssen ausgesetzt. Im Verlauf Perithezien, an Hand derer er bestimmt werden Dann wurde das befallene Holz im auf die Erde ausgelegt und den eines Monats bildete der Pilz konnte. Sporen maße: Die Messung der Sporen erfolgte in Milchsäure; Berechnung der Streuung wurden 200 Sporen mit der Ölimmersion Formeln bestimmt: gemessen und die W'erte nach folgenden Mittelwert: M = zur aus¬ =^ n Streuung: wobei a = p = n D = = a = + pr. Klassenwerte Frequenz der einzelnen Klassenwerte Gesamtzahl der Individuen Abweichung vom Mittelwert bedeuten. Tubercularia): Länge 6,6 + 1,7 n (2,5—11,5;«), Breite 1,5—3 ,u, einzellig, hyalin, oval, nicht oder nur schwach gekrümmt. Breite 5,6 +1,2 n Ascosporen: Länge 15,6 + 2,1 fi (9,5—21 p), leicht Mitte in der hyalin, zu 8 eingeschnürt, meistens zweizeilig, (3,4—8,2 f.i), in den Asci (Abb. 1 und 2). Konidien (aus Phytopath. Z.. Bd. 18 He£t2 H Fritz Kobel 162 Beschreibung der Malzagarkultur: Hyaliner oder ganz leicht gelb¬ gefärbter Überzug, Luftmyzelbildung kurz nach dem Isolieren spärlich, nach mehrmaligem Weiterimpfen verschwindend. Konidien in sehr großer Anzahl überall am Myzel entstehend, in ihren mit Maßen den übereinstimmend Tuberculariakoniàien. Stamm II isoliert aus Pirus Malus, Apfel, Sorte Boskoop. Fundort: Obstanlage der Eid¬ genössischen Versuchsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau Wädenswil. Befallsart: Saprophytisch abgeschnittenen Zweigen. Es kaum wahrscheinlich, daß der auf ist Pilz 6 4 5 7 1 Teilshrich= 1,28/U 3 Nectria der cinnabarina; Triebspitzen lebenden Vermutlich ist er erst auf dem Boden in die dort Abb. 1 Variationspolygone die befallen hat. Konidienlängen liegengebliebenen von Stämme 1—IV ^ geui Zweige ein- ungen. Zur Untersuchung wurde dieser Pilz auf autoklavierten Apfelästen kultiviert, übrigen war die Behandlung dieselbe wie bei Stamm I. Die Bildung von Tubercularia erfolgte nach 5 Wochen; Perithezien wurden nicht angelegt. im Sporenmaße: Koni¬ Länge 5,7 ± 1,0 n (2,5 dien: 1,5—3 w, 9,0 |ü), einzellig, hyalin, oval, nicht gekrümmt (Abb. 1). Breite bis so % ; i i i 40 - 30 i Substrat. lichem Stamm III aus /V-I7 f i Tf\\ 11 i \ \ 11 20 V 1 / t \\ i—*r i Ahh 2 2 * / 0 ° \ / 1- \ V) Nectria isoliert j 11 11 » i - Malzagarkultur: Myzel farblos, keine Luft¬ myzelbildung. Bei alten, ein¬ getrockneten Kulturen bilden sich gelb-orange gefärbte Spo¬ renballen, entsprechend den Tubercularialagernmî nztür- v / * 1111! nëhfrL N>>^ . 18 - i,28M Variationspolygone der Aseosporen von cinnabarina; Länge und Breite; Stämme I und IV Prunus Armeniaca, Aprikose, Sorte 6, Wädenswil. Sucré de Holub. Fundort: Garten, Schützenmattstraße Befallsart: als Zweigen Schädigung, In nach so auf Saprophytisch Tubercularia. Der daß der Pilz wohl erst in Kultur auf der Infektion abgeschnittenen, liegengebliebenen selbst zeigte nie Anzeichen einer die getöteten Zweige eingedrungen ist. Baum autoklaviertem Aprikosenholz Tubercularialuger; ein Monat bildete nach er dem 3 Wochen Auslegen der Untersuchungen infizierten Zweige über toxische Stoff Wechselprodukte auf Erde traten ganz vereinzelte Perithezien auf. 163 Es konnten gefunden werden, doch reichte das Sporenmaterial zu einer variationsstatistischen Untersuchung nicht aus. Sporenmaße: Konidien: Länge 5,9 + 1,1/* (2,5—9,0 p), Breite ],5—3 ju, einzellig, hyalin, nicht gekrümmt (Abb. 1). Ascosporen: Länge 12—19/<, Breite 4—1 p, zweizeilig, hyalin, in der Mitte eingeschnürt. Malzagarkultur: Von Stamm II nicht zu unterscheiden. einige reife Asci Stamm IV isoliert aus Ribes vulgare, Johannisbeere, Sorte Horgen. Rote Holländer. im Gutsbetrieb Bocken bei Fundort: Hausgarten Pathologisches Bild: Der Pilz war vermutlich von einem ab¬ gestorbenen Seitenast in den Stamm der als Bäumchen gezogenen Pflanze eingedrungen. Das ganze Blattwerk welkte von einem Tag auf den andern. Fruchtkörper des Pilzes konnten nicht gefunden werden. Der Pilz wurde befallenen Holz isoliert. aus dem, an einer braunen Verfärbung kenntlichen, In Kultur auf autoklaviertem Ribesholz bildete und 6 Wochen nach dem er nach 3 Wochen Tuber- auf Erde Perithezien. Auslegen cularia^olster Sporenmaße: Konidien: Länge 6,5 + 1,2 fi, (3,7—11,«), Breite 1,5—3 ju, einzellig, zum Teil leicht gekrümmt, hyalin, oval. Ascosporen: Länge 16,2 + 3,0 fi (10,5—22 jit), Breite 5,8 + 1.2 n (3,0—9,0 /t), zwei-, in seltenen Fällen dreizellig, bei den Querwänden leicht eingeschnürt, hyalin. Malzagarkultur: Bildung von spärlichem Luftmyzel, bei alten Bei eintrocknenden Kulturen Kulturen ist das Myzel bräunlich gefärbt. treten Tubercularia-ähxiLiche Lager in großer Zahl auf. Diese 4 Stämme stimmen in allen Beziehungen mit den Beschreibungen von Nectria cinnabarina (Tode) Fr. überein (W. Migulal913). Bei Stamm IV erhebt sich die Frage, ob er nicht identisch sein könnte mit Nectria ribis (Tode) Oud. Dieser Pilz soll sich von N. cinnabarina durch etwas größere Ascosporen unterscheiden. Doch bestehen nach G. Winter (1887) einige Zweifel, ob die beiden Pilze nicht ein und dasselbe sind. Stamm V isoliert aus pseudacacia. Robinia Fundort: südexponierter Waldrand, Rötibodenholz in Wädenswil. Befallsart: Der Pilz Es Aststummel ein. Hauptast besiedeln. zu gelang in einen drang ihm nicht, Auf dem Stummel fanden sich hervorbrechende, ziegelrot gefärbte Stromata schon leicht zu von durch Abbrechen entstandenen diesem aus den kleine, 1/2—lmm breite, Polster. Diese sind von angrenzenden aus der Rinde den Tubercularia- äußerlich wegen ihrer geringen Größe und dunkeln Farbe Die darin gebildeten Sporen gehören zum Fusa- unterscheiden. riumtjf. Die Bestimmung des Pilzes ist wegen der überaus komplizierten Systematik der Gattung Fusarium sehr schwierig. Wahrscheinlich handelt W.W ollenweber 1924). es sich um ein Fusarium aus der Sectio Lateritium (H. In Kultur auf autoklaviertem Robinienholz bildeten sich wieder dieselben Lager 11* Fritz Kobel 164 Gibberella) konnte nicht treten an die Fusarien Stelle von dazugehörige Hauptfruchtform (vermutlich eine gefunden werden. Nach. H. W. Wollenweber (1924) Die Fusariumspoven. mit aus dieser Sectio Nectria einnabarina als warmen, trockenen Standorten oft Gefäßparasiten auf. an Sporenmaße: Konidien:Länge25—45^u,Breite3—5^,sichelförmig gekrümmt, 3—4fach septiert, hyalin. Malzagarkultur: Myzel weiß bis gelblich, mit sehr reicher Luftmyzel¬ bildung. Konidien in großer Anzahl. Nach 1—2 Wochen Kulturdauer bei 24° C färbt sich das Substrat intensiv rotviolett an. Tabelle 1 Übersicht Stamm I III IV V Sporenlänge Befallsart Wirt Pilz Nr. 11 über die untersuchten Pilzstämme parasitisch saprophytisch saprophytisch parasitisch parasitisch Acer palmatum Nectria einnabarina Pirus malus Nectria einnabarina Nectria einnabarina Prunus armeniaca Ribes vulgare Nectria einnabarina Fus. cf. lateritiuni Robinia pseudacacia Konidien Ascosporen 6.6 +1,7 15,6 + 2,1 5.7 +1,0 5,9 + 1,1 6,5 +1,2 16,2 + 3,0 12-19 25-45 B. Testmethoden 1. Welketest Das der Hauptziel der vorliegenden beschriebenen 5 Stämme Diese sollten in Wasser einen gelöst, von Arbeit bestand oder darin, aus Kulturfiltraten mehrere Welkestoffe den Pflanzen im und in deren Blättern dieselben zu isolieren. Transpirationsstrom auf¬ Symptome auslösen, die werden, spontan an Nectria einnabarina erkrankte Pflanze kennzeichnen. Zur Untersuchung der Toxinbildung lag es daher nahe, Zweige oder Blätter in Kulturnitrate einzustellen und festzustellen, ob sie dadurch geschädigt werden. Diese Methode wurde schon von J. Uri (1948) angewendet, doch ohne Erfolg. Die Autorin fand, daß Ulmenzweige, die sie als Testmaterial verwendete, in Kulturfiltraten wohl nach kurzer Zeit welkten, die zur Kontrolle in Nährlösung eingestellten Zweige jedoch dieselben Symptome aufwiesen. genommen eine Für unsere Johannisbeere, Versuche Ribes verwendeten vulgare, wurde Stamm IV während wir Blätter Sorte Kote Holländer. 24 und Zweige der roten In einem Vorversuch Tagen bei 24 °C in 400 cc-Erlenmeyerkolben Nährlösung (Zusammensetzung siehe S. 175) kulti¬ Während dieser Zeit entwickelte der Pilz ein weißes, watteartiges, viert. submerses Myzel; die Nährlösung verfärbte sich schwach gelb. Aus dem Kulturfiltrat wurde eine Verdünnungsreihe hergestellt; 2 Proben blieben unverändert, je 2 weitere wurden auf i/j, V4 und J/8 mit Brunnen¬ Aus Nährlösung, die gleicherweise sterilisiert und auf¬ verdünnt. wasser nicht bewahrt, jedoch beimpft wurde, wurde dieselbe Verdünnungsreihe als Kontrollreihe angesetzt. In jede dieser Proben wurde ein Johannisbeer¬ zweig mit einem Blattbüschel aus 3—4 möglichst gleich großen Blättern ein¬ gestellt (Raumtemperatur 21 °C, relative Feuchtigkeit 50—60%. Beleuchtung mit 100cc Richardscher Untersuchungen über toxische Stoffwechselprodukte mit 2 Taglicht-Fluoreszenzröhren im Abstand nach dem Einstellen den Blättern in die ersten traten Schädigungen auf. an von Nach 40 Stunden 60 cm). 165 Schon 16 Stunden unverdünntem Kulturfiltrat war das Bild folgendermaßen: Kulturfiltrat: Stufe 1 färbt, Blätter Stufe 2 (unverdünnt): Blattränder eingerollt, Interkostalfelder braun eingetrocknet und versteift. (Vj verdünnt): Blattspitzen und Sägezähne eingekrümmt vertrocknet, Blätter leicht schlaff. Stufe 3 (!/4 verdünnt): Blattspitzen und Sägezähne spreiten turgeszent. Stufe 4 (7s verdünnt): keine Schädigungen. etwas schlaff, ver¬ und Blatt¬ Nährlösung: Stufe 1 (unverdünnt): Blätter undeutlich schlaff, keine Verfärbung der Blattspreiten. Stufe 2—4: keine Schädigungen. Der pH-Wert des Kulturfiltrates betrug 3,5. Zur Abklärung, ob dieser hohe Säuregrad für die Welke verantwortlich sei, wurden folgende Kontroll¬ lösungen getestet: keine Schädigungen Essigsäurelösung pH 3,2 keine Schädigungen Salzsäurelösung pH 3,2 Nährlösung angesäuert auf pH 3,2 schwache Schädigung in Stufe 1 Kulturfiltrat neutralisiert (pH 6,9). Schädigungen in Stufe 1—3 Dieser erste Vorversuch ergab, daß der Pilz einen Stoff bildet, der Johannisbeerblätter zu schädigen vermag. Ferner durfte man vermuten, daß auf dieser Basis ein zu einer chemischen Aufarbeitung von Kulturfiltraten geeigneter Test gefunden werden könne. a) . . . . . . . . Test mit Johannisbeerblättern Als Boutinetest zur Feststellung der Aktivitäten von Kulturfiltraten und Aufarbeitungsprodukten wurde folgende Methode gewählt: Von jeder zur Untersuchung gelangenden Lösung wurde eine Ver¬ dünnungsreihe über 5 Stufen angesetzt. Deren Konzentrationen waren: 1) 1ki 1Ui Vs UQd Vie der Ausgangskonzentration. Die Verdünnung erfolgte mit Brunnenwasser. Für jede Stufe wurden 3 Welkegläschen (etwa 10 cc fassende, zylindrische Pillengläser) benötigt, die mit je 8 cc Lösung gefüllt Für einen Test brauchte man somit etwa 50 cc Ausgangslösung wurden. (24 cc für die 1., 12 cc für die 2., 6 cc für die 3., 3 cc für die 4. und lx/2 cc für die 5. Stufe). jedes Gläschen wurden 3 Blätter eingestellt. Ein Test benötigte dem¬ möglichst gleichartige Blätter. Diese wurden mit einer Basierklinge bei der verdickten Stielansatzstelle vom Zweig abgetrennt und möglichst rasch nach dem Abschneiden eingestellt. Bei der Auswahl des Testmaterials wurde darauf geachtet, daß alle Blätter von derselben Pflanze stammten. Ferner war es von großem Einfluß, ob stark besonnte oder Schattenblätter Die regelmäßigsten Resultate wurden mit Schatten¬ zur Verwendung kamen. blättern, die im Innern des Strauches an Kurztrieben auf mehrjährigem Holz. In nach 30 Fritz Kobel 166 Sonnenblätter und Blätter an diesjährigen Langtrieben wuchsen, erzielt. und unregelmäßig und waren deshalb als Testmaterial schwach transpirierten unbrauchbar. möglichst konstanter Temperatur gleichbleibender Feuchtigkeit (etwa 50% relativ) ausgeführt. (20—21 °C) Die Beleuchtung erfolgte durch 2 Taglicht-Fluoreszenzröhren im Abstand von Die Teste wurden in einem Kellerraum mit und 60 cm den Blättern. von nach 24 Stunden wurden 2 dem Einstellen wurden die Teste Dabei abgelesen. Symptomgruppen berücksichtigt: Symptomgruppe A: Änderung des Turgors. Dabei kann es sich sowohl um ein Erschlaffen, als auch um den gegenteiligen Effekt, ein Oft überschneiden sich die beiden Aussteifen und Vertrocknen, handeln. Effekte, so daß z. B. der Blattrand versteift, die Blattspreite erschlafft ist. Symptomgruppe Verfärbung Verfärbungen, B: kommen einerseits verwaschene erstrecken spreite können, auf den Interkostalfeldern anderseits der Blatt spreite. Dabei die sich über die ganze Blatt¬ scharf begrenzte, nekrotische Flecken vor. mannigfaltigen Symptome, die sich in jeder Eichtung über¬ Wegen schneiden können, war eine Bonitierung ziemlich schwierig. Es wurde Schema angewendet: folgendes dieser A 0: keine B 0: keine A 1: B 1: kleine Schädigung. Blattspitzen und Sägezähne eingerollt, schlaff oder versteift. A 2 : Blattränder schlaff oder versteift. A 3 : Blattfläche mindestens zur Hälfte undeutliches B 2 : Flecken V20 der Fläche nekrotische bis oder Vergilben. Flecken bis niaxi- mal schlaff oder Blatt nekrotische maximal 1/i der Fläche oder diffuse, leichte Bräunung der Spreite, schlaff oder versteift. A 4: ganzes Schädigung. ein- B 3: nekrotische Flecken oder starke gedorrt. Bräunung auf mindestens der Hälfte des Blattes. B 4: ganzes Blatt braun verfärbt. Die jeder Blätter Stufe wurden einzeln nach A und B taxiert; dann wurden die Durchschnitte berechnet und auf getragen. Durch semilogarithmischem Papier auf¬ Eegressionsgeraden diejenige Verdünnung bestimmt, die die erhaltenen Punkte wurden gezogen. An Hand dieser Geraden wurde die Wirkungsintensität 2 auslöst. Diese wurde willkürlich als Grenze Festlegung der Wirkungseinheit angenommen. Eine Lösung, die in einer Verdünnung auf ï/6 die Symptomintensität 2 bewirkt, hat somit 6 Verdünnungs¬ einheiten (Methode nach E. Gäumann, S. Naef-Eoth und G. Miescher 1950). Zur Prüfung der Zuverlässigkeit dieser Testmethode wurde eine 4wöchige Kultur des Stammes IV auf Eich ardscher Nährlösung durch ein Seitzfilter filtriert, das Kulturfiltrat bei 3—6°C aufbewahrt und innerhalb dreier Wochen 10 mal getestet. Dabei zeigte es sich, daß die B-Werte sehr zur stark streuten und deshalb als Testkriterium nicht in Betracht kommen Untersuchungen über toxische oder Fleckenbildung konnten. in derselben Stufe nur Streuungsbild Das Stoff Wechselprodukte Verfärbung unterblieben oft ganz, oder traten bei einem Teil der Blätter auf. der Aus diesen 10 Te- Symptomgruppe A ist in Abb. 3 dargestellt. 4 //" ~B werte der 5 Stufen be¬ /' /// gezeichnet in ' // // 3 Welke¬ einheiten. 7 im / einem Test mit Sicherheit zu unter¬ S S y / / >' / 77/yfy y1 Sf S?/ ^S/ ^7 ' ^w ss/ y* s^ ///^^/ / ' 1 I ' /^yCy^s" / / / /^ryï<Jt> y' /^yy//>'m 'y ^<^*^ ~y^"— > j //''•-' j%y'-—~"~' 1/16 1/8 1/4 t/Z Konzentration Abb. 3 Welke test mit Johannisbeerblättern. Streuungsbild einer lOmal getesteten Lösung, Symptomgruppe A.. Ordinate: Wir¬ kungsintensität. Abszisse: Konzentration. Ausgezogene Kurve: Durchschnitt der 10 Teste scheiden. Bei s? /y///'/y /s^Jr /^ SY den Konzentrationen 2x bzw. x/2 / ' ung ist beträchtlich. Es gelingt nicht, die Kon¬ in e-' ' 2 Einheiten. Diese Streu¬ von LS ' y_ / 7/ßy y" « ' Der höchste x / // // // ////iy / / / MIK./* 2h Wert ist 4, der tiefste zentration ///' M"' / s y / / ////1 ' y/ // ////// A/ Die Akti¬ Durchschnitt /fi ///f / den Ordinatenwert 2 bei somit ffé*^" /// '/' Abb. 3). Diese schneidet ungefähr 1/3. vität beträgt /*s^^J 'yéyyf''''' // rechnet und eine Stan¬ (ausgezogene Kurve yt yy^ 2/ sten wurden die Mittel¬ dardkurve 167 10 oder 20 Blättern je Teststufe könnte die Streuung jedoch der Mangel an Testmaterial und Zeit im Wege. Für eine chemische Aufarbeitung mußte mit ungefähr 10 Testen je Tag gerechnet werden; dazu wären 500—1000 Blätter benötigt sicher Verwendung von verkleinert werden. Dem stand worden. Eine chemische auf andere Die Aufarbeitung Schwierigkeiten: auf Grund dieser Testmethode stieß noch 1. Die Blätter sind gegen hohe Salzkonzentrationen durch Ansäuern auf pH 1 und nachheriges Neutralisieren filtraten anfallende Salzmenge genügt, um Blätter zu empfindlich. von Kultur- schädigen. jahreszeitlichen Schwankungen sind sehr groß. Die sind im Frühsommer empfindlicher als im Hochsommer und Herbst. 2. Die Blätter 3. Zwischen der herbstlichen dem Austreiben im eine Testlücke. und Diese kann dadurch Äste in der Winterruhe durch Warmwasserbehandlung Einstellen in einem nachheriges (6 Austreiben Bei Eaum künstlicher feuchten zum bringt. genügender warmen, im diese Weise auf schon Januar sich bilden die sich Blätter, Beleuchtung sind im etwas als Freien Sie Testen zum empfindlicher eignen. gewachsene. gut verkürzt werden, Blattverfärbung (Oktober/November) Frühjahr besteht daß man Stunden in 40—50° C Ein weiterer warmem Wasser) schwerwiegender und Nachteil ist die die für einen Test verwendet werden muß. große Menge Lösung, einer Aufarbeitung wird Bei Fritz Kobel 168 infolge der geringen Aktivität der Kulturnitrate (etwa 3 Einheiten) schon ein großer Teil der anfallenden Fraktionen zum Testen aufgebraucht. Ein Versuch zur Isolierung des Welketoxins auf Grund dieser Test¬ methode mußte nach kurzer Zeit aufgegeben werden. Andere b) Welketestobjekte Neben der Johannisbeere wurden auch andere Blätter auf ihre Eignung Testobjekte hin untersucht. Tomatenblätter, die sich zur Aufarbeitung von Lycomarasmin einiger¬ maßen eigneten (zusammenfassende Darstellung bei E. Gäumann, S. NaefRoth und G. Miescher 1950), sprechen auf den JVectfräiwelkestoff nur Eine zum vorher beschriebenen Ribestest analoge Testserie mit schlecht an. 12 Blättern je Stufe ergab im Durchschnitt eine Aktivität von nur 1,5 bis als 2 Einheiten. zeigten sich empfindlicher als Ribesblätter ; das Standardungefähr 8 Einheiten. Als Testobjekt kamen sie deshalb nicht in Frage, weil sie schon durch kleine Salzkonzentrationen geschädigt werden. Die reine Nährlösung ohne Glukose vermochte bis zu einer Verdünnung auf 1/8 auf den Blättern Vergilbungen hervorzurufen. (Getestet wurde mit d. dem h. ersten gegenständigen Blattpaar junger primären Bohnenblättern, Bohnenpflanzen. Die sekundären, wechselständigen Blätter transpirierten unter den gegebenen Bedingungen schlecht und waren deshalb weniger empfindlich.) Bohnenblätter Kulturfiltrat kam auf 2. Antifungische Teste a) Pythium de Baryanum (1949) fand, daß Kulturnitrate von Nectria cinnabarina das Wachs¬ Pythium de Baryanum Hesse hemmten. Auf der Suche nach einem Aufarbeitungstest wurden ihre Versuche wiederholt. Aus welkeaktivem Kulturfiltrat (Stamm IV) wurde mit Richardscher Nährlösung mit 5% Gluko'se eine Verdünnungsreihe hergestellt, welche die Toxinlösung in den Konzentrationen 1/4, %, Yis Von jeder Stufe wurden und 732 enthielt. 5 Reagenzgläser mit je 8 cc Lösung gefüllt; 5 Kontrollgläser blieben toxinfrei. Diese Test¬ gläser wurden mit Pythiummjzel, das in einem elektrischen Mixgerät, Marke „Turmix", steril zerkleinert und gleichmäßig suspendiert wurde, J. Uri tum von beimpft, 24° G während einer Woche und bei inkubiert. Nach dieser Tabelle 2 Gehalt an Kulturfiltrat Zeit konnte nebenste¬ Luftmyzel in mm hende Luftmyzelbil¬ dung beobachtet wer¬ den (Tabelle 2, Abb. 4). V46+1,4 vt6+1,4 Wenn Abb. 4 Wachstumshemmung bei Pythium de Baryanum durch Kultur- i/ filtrat V»./»« 88-+r'2,02,0 V16 v16 \i8 +1.8 h1.8Kontrolle 1717-+-2,22,2 2222+ h Kontrolle Nectria cinnabarina in Abhängigkeit von der Konzentration von 2121- 1.5 1,5 man will- kürlich die Konzentra.. .. Ilon' ale , aas Wachstum M lvlvzeJ-- auf die , Untersuchungen über toxische Hälfte herabsetzt als Einheit definiert, Stoff Wechselprodukte 169 besitzt das Kulturfiltrat 10 Pythium- einheiten. Obwohl diese Testmethode genaue Werte zu liefern Frage kommen. Die Testdauer sie als Routinetest nicht in würde eine Aufarbeitung von konnte einer Woche allzusehr verzögern. b) Sporenkeimungstest Herr Heinz Kern versprach, mit Ustilago zeae Institut für spezielle Botanik an der E. T. H. IV, die ihm zur Untersuchung auf antifungische Eigenschaften zur Verfügung gestellt wurden, daß Sporen von Ustilago zeae, dem Erreger des Maisbrandes, in ihrer Keimung gehemmt fand bei Kulturfiltraten wurden. dieser am unseres Seine Mitarbeit sei Beobachtung an Stammes dieser Stelle bestens verdankt. wurde ein Test ausgearbeitet, der im Auf Grund folgenden immer verwendet wurde. aa) Methode Verdünnungsreihe des Toxins mit Leitungswasser. Sporensuspension in Keimungsnährlösung. 3. Bestimmen des Prozentsatzes der gekeimten Sporen in jeder Stufe. Verdünnungsreihe: Im normalen Test erfolgt die Verdünnung über 5 Stufen. Für jeden Test braucht man 4 Reagensgläser, die mit 1 cc Wasser 1 cc Testlösung wird in das leere Gläschen beschickt sind, sowie ein leeres. gebracht. Ein zweiter Kubikzentimeter wird mit 1 cc Wasser vermischt, von dieser Mischlösung 1 cc in ein weiteres Reagensglas gebracht und dort ver¬ mischt usw. Die Toxinkonzentrationen betragen somit in den ein¬ zelnen Stufen: 1, 1/2, 1/i^ 1/8 und Vi 6 der Ausgangskonzentration. Sporensuspension: Die Ustilagospoien kleben ziemlich stark an¬ einander und lassen sich deshalb nur schwer suspendieren. Gute Resultate Etwa 100 cc Nährlösung werden in den erzielt man mit dem „Turmix". „Turmix" gebracht und eine Messerspitze Sporenmaterial zugegeben. Nach kurzem Laufenlassen des Motors wird die Suspension durch fettfreie Watte filtriert und die Zahl der Sporen in der Thomakammer bestimmt. Dann verdünnt man die Suspension mit Nährlösung soweit, daß 1 cc 100 000 Sporen 1. Herstellen 2. Beimpfen einer mit enthält. jeder Stufe der Verdünnungsreihe wird 1 cc Sporensuspension zugegeben, die endgültigen Toxinkonzentrationen 1/2, 1/4. ljB, 1/lfS und 1JM der Ausgangskonzentration betragen. Nährlösung: Die Sporen keimen nur schlecht in Leitungswasser, da¬ gegen gut in Nährlösungen, z.B. Czapek und Richard. Am besten eignet sich Orangensaft in einer Verdünnung auf VioD°rt erfolgt die Keimung am regelmäßigsten, durchschnittlich zu 75%. Ausführung des Tests: Für jeden Test werden 2 Objektträger benötigt, die in je 3 Felder eingeteilt sind. In jedes Feld werden 2 Tropfen einer Stufe gegeben, in das 6. Feld 2 Kontrolltropfen von reiner, mit Wasser auf die Hälfte verdünnter Sporensuspension, Diese Objektträger werden in einer mit feuchtem Filterpapier ausgekleideten Petrischale über Nacht bei 25 °C aufZu so daß 170 Fritz Kobel bewahrt. Nach etwa 15 Stunden werden die Prozente der gekeimten Sporen Mikroskop bestimmt. Je Stufe werden in der Regel 100, bei besonderen Testen 200 Sporen beobachtet. Der Prozentsatz der Keimung in der Kontrolle wird als 100 gesetzt und die Zahlen der einzelnen Stufen in Prozente der Kontrollkeimung umgerechnet. Als Einheitsgrenze wird die Konzentration definiert, die die Sporen¬ keimung auf die Hälfte herabsetzt (LD50). Aus den Keimprozenten der Verdünnungsstufen läßt 'sich die LD50 auf verschiedene Weise bestimmen. Die folgenden Methoden sind zum Teil einer Arbeit von S.Blumer und J. Kundert (1949) entnommen. dem unter bb) Graphische Methode auf semilogarithmischem Papier Die Keimprozente werden Konzentrationen auf eine direkt auf logarithmische Abszisse Ordinate, die aufgetragen. Die resultierende Kurve ist im Ideal¬ 100 % 90 eine lineare fall eine - m getesteten Standardlösung darge¬ stellt. Der Schnittpunkt dieser - Kurve mit dem Ordinatenwert 50 so 40 30 20 In einer 10 mal blind unter Nummer 10 so Sigmoidkurve. Abb. 5 sind die Durchschnittswerte bei liegt - Die Lösung ent¬ 12,5 Einheiten. Methode hat folgenden 12,5. hält demnach - Die Nachteil: - y W --fl 0 50 SO ! 1 40 30 KomentraHon ! 20 1/32 15 1116 , 1 S to m , 4 2 Einheiten 1 3 1/4 1/2 unserem Fall 2 der 4 bestimmten Punkte dem auf gekrümmten oberen bzw. unteren Teil der Kurve. Sie fallen deshalb für das Abb. 5 Sporenkeimungshemmung. Graphische Dar¬ stellung auf semilogarithmischem Papier. Ordinate: Prozente der nicht gekeimten Sporen. Abszisse: Konzentration Legen Geraden, was die Bestim¬ mung des Schnittpunktes mit der 50°/0-Linie ermöglicht, außer Be¬ einer tracht. durch In liegen meistens 2 Punkte gezogen werden; einer einzigen Stufe stark aus, di geglichen werden können. dadurch sie Die Gerade kann also wirken sich nicht durch die anderen Werte Dieser Nachteil wird durch das Probitverfahren nur Auszählungsfehler aus- ausgeschaltet (D. J. Fin n ey 1947). cc) Graphisches Probitverfahren Diese Methode beruht nicht auf eine lineare achse aufträgt, darauf, daß man die gefundenen Prozentzahlen Ordinate, sondern auf eine Wahrscheinlichkeits¬ oder aber, daß man die Prozente zuerst in Probits umrechnet und dann linear die Sigmoid-Kurve in eine Gerade. im Probitverfahren. an Hand einer Tabelle Dadurch verwandelt sich aufträgt. zeigt dieselben Abb. 6 Werte wie Abb. 5 Untersuchungen über toxiscke Stoffwechselprodukte 171 Auf diese Weise können für das Legen der Wirkungsgeraden allePunkte berücksichtigt werden. Wenn die Punkte nicht schön auf einer Geraden liegen, kann das Legen Wirkungsgeraden dadurch erleich¬ tert werden, daß man deren Schwer¬ punkt (S in Abb. 6) berechnet. Dies ist möglich, da die Probitachse linear ist. Die Wirkungsgerade muß durch den Schwerpunkt gehen und dann ist von es leicht, sie Auge so zu legen, daß die Abstände der Punkte möglichst /s der / i ,/ ' i I 60 50 m m (onzenfahoti 1/32 klein werden. 5 >/IS 1/8 4 2 Einheiten 1 1/2 1/4 Abb. 6 dd) Rechnerisches Probit¬ verfahren Wenn das wie in Abb. der Legen Sporenkeimu ngshemmung. Graphische Darstellung auf Probitpapier (dieselben Werte 5). geraden Mühe bereitet, läßt sich der LD„ -Wert auch rechnerisch bestimmen. allgemeine analytische Formel x) (GleichungJL) y + b (x Die Y = Eichtungskoeffizienten. 2 (x x) 2 (y — b in Probits. Ab¬ szisse: Konzentration der Wirkungsgeraden lautet: — . — In Tabelle 3 sind die Sie stammen y) __ 2xy 2x* x)3 zu aus und y die Koordinaten des x Schwerpunktes, Dieser berechnet sich nach der Formel: = 2 (x gestellt. Prozente der nicht - Von diesen Größen bedeuten b den Ordinate: Wirkungs¬ gekeimten Sporen umgerechnet dieser — — x 2j x 2 (Gleichung 2) Rechnung benötigten Größen zusammen¬ angeführten Beispiel. dem schon vorher Tabelle 3 Konzentration in % lg Konzen¬ tration = X nicht gekeimt Probit = (lg Konzen¬ y tration)3 /o = yy X2 0,495 0,795 1,097 12 3,82 0,245 6,25 12,5 39 4,72 0,618 71 5,55 1,200 6.09 25 1.398 94 6,55 1,950 9,15 3,125 Summe 3,785 Durchschnitt 0,946 = = 20,64 2x Diese Werte werden in die = 2y 5,16= x Gleichung b 3,05. 2 4,013 1,89 3,76 = 2x2 20,89 = 2xy y eingesetzt. Daraus erhält man = Diese Zahl bedeutet nach Definition die Zunahme der einheiten bei einer Abnahme der Konzentration Für die Berechnung der LD50 setzt man 50%). Der dazugehörige Wert x beträgt in unserem Beispiel x 0,89. wert für = in Keimung in Probit¬ Zehnerpotenz. 5 (Probit¬ Gleichung 1 Y um eine läßt sich = nun berechnen. Er 172 Fritz Kobel Dies ist der Logarithmus der Konzentration, die die Sporenkeimung auf die Hälfte herabsetzt. dazugehörige Numerus beträgt 7,8, d. h. der LD50-Wert liegt bei Verdünnung auf 7,8%- Das Kulturfiltrat hat demnach 12,8 Sporenkeimungs-Einheiten (ESp). Diese Rechnung ist etwas zeitraubend. Sie wird deshalb nur in den Fällen angewendet, wo das Legen der Geraden von Auge schwierig ist. Der einer 60 v^ I ! ; 50 40 30 Konzentration: 1/32 is 20 W 9 8 m 1I1S 7 i Z Einheiten 2 1/4 Abb. 7 Sporenkeimungstest. Streuungsbild einer lOmal getesteten Lösung. Gra¬ phische Darstellung auf Probitpapiêr." Ordinate: Prozente der gereimten Sporen umgerechnet in Probits. Abszisse: Konzentration Aufarbeitung eignete sich das graphische Probitverfahren am jeder Testserie wurde ein steril filtriertes blind Nummer mitgetestet. Diese Standard¬ als unter Standard Kulturfiltrat bestimmungen ergaben folgende Streuungen: Abb. 7 : Streuungsbild der Regressionsgeraden von 10 aufeinanderfolgenden. Werte zwischen 11 und 14,5 Einheiten. Standardtesten im Probitverfahren. Abb. 8: Zusammenstellung von 28 Standardtesten vor der Einführung Die Werte liegen zwischen 7 und 20 Einheiten mit des Probitverfahrens. einer undeutlichen Häufung bei 11 Einheiten. Abb. 9: Znsammenstellung von 46 Standardtesten, ausgewertet mit dem Die Werte liegen zwischen 10 und 15 Einheiten. Probitverfahren. 72°/0 der Bestimmungen ergaben Werte von 12 und 13 Einheiten. Als Routinetest für die chemische besten. Mit Untersuchungen über toxische Zu Abb. 8 und 9 ist noch fahren, sondern auch zu die zunehmende Stoffwechselprodukte bemerken, Erfahrung daß nicht 173 das Probitver¬ nur und Routine das viel günstigere Resultat bewirkt haben" mögen. ee) Vorteile gegenüber dem Welketest Sporenkeimungstest gestattet das Erfassen eines viel größeren In der Regel genügt die Auszählung von 100 Sporen je Stufe, um die Keimprozente re?<* genügend genau festzustellen. Wo auf besondere Genauigkeit Wert gelegt wird, können auch 200 _n=L und mehr Sporen berücksich¬ (2, », Einheiten tigt werden. 1. Der statistischen Materials. 10 14 » 2. Das Testmaterial ist einheitlich. " ,. die von Bis Anfang Juni sank p... T . .. , , „ Keimfähigkeit der Sporen durchschnittlich 80% im auf November 75°/0- 15 16 11 IS 19 20 21 Abb. 8 Zusammenstellung der gefundenen Einheiten im Ver- fahren auf semilogarithmischem Papier. Streuunesbild aus 28 Testen Somit kann während eines ganzen Jahres mit dem gearbeitet werden. Ihre Keimung 3. Die Sporen sind unempfindlich gegen Fremdzusätze. Eine wird durch 20°/0 Methanol und 12% Aceton nicht beeinträchtigt. auf 74 verdünnt, Kochsalzlösung, gesättigte -Frequenz gleichen Material ist ohne Einfluß. Der Test läßt sich in 3,5—7,5 ausführen. 4. Ein Test erfordert nur eine geringe Menge Testlösung. Im Routinetest genügen 2 cc. Bei Verwendung feinerer Pipetten kann diese Menge ohne weiteres auf die Hälfte herabgesetzt werden. Der einzige Nachteil dieser Methode Es war bei der ist prinzipieller Natur. S 14 IS 17 Einheiten nicht sicher, ob der auf diese Aufarbeitung Abb. 9 Stoff Zusammenstellung der gefundenen Ein¬ Weise angereicherte antifungische heiten im Probitverfahren. Streuungs¬ mit dem gesuchten "Welkestoff identisch bild aus 46 einzelnen Testen sei. Erst als Aufarbeitungsprodukte in ge¬ ließen sich Welketest und Sporen¬ und Reinheit vorlagen, nügender Menge einem s 10 11 12 n pH-Bereich von 16 keimungstest nebeneinander ausführen. 3. Antibakterielle Teste Parallel zum Sporenkeimungstest wurde auch einen antibakteriellen Test nachzuweisen. in versucht, Folgende das Toxin durch Bakterien wurden Untersuchung genommen: fluorescens Pseudomonas aeruginosa Staphylococcus pyogenes Staphylococcus aureus* Pseudomonas Sarcina lutea Sarcina rosea Streptococcus faecalis Escherichia coli* 174 Fritz Kobel Serratia Proteus Bacillus marcescens vulgaris mycoides Bacillus mesentericus Bacterium circulans Bacillus subtilis* Bacillus Mycobacterium paratuberculosis megatherium Als Methode wurde der * be¬ Verdünnungsreihentest gewählt. Die mit getränkten Filter¬ papierscheiben geprüft. Die stärkste getestete Lösung hatte 100 ESp. Es konnte in keinem Fall eine nennenswerte Hemmung beobachtet werden. * zeichneten Bakterien wurden auch im Plattentest mit C. 1. Einfluß der Kulturbedingungen Temperatur auf Wachstum und Aktivität Versuchsfrage: Wie ist die Abhängigkeit der Toxinbildung und Myzelwachstums von der Inkubationstemperatur? Fallen Wachstums¬ optimum und Aktivitätsoptimum zusammen? des Ausführung: Es wurde eine Temperaturreihe von 0—37° C angesetzt. In jeder Temperaturstufe wurden 6 500-cc-Erlenmeyerkolben mit je 100 cc Ei chardscher Nährlösung Pilz: Stamm III, Impfmaterial: Je Kolben mit 5°/0 Glukose inkubiert. 1 cc Sporensuspension, hergestellt einer 2 wöchigen Malzagarkultur. aus etwa 250 000 Kolben. Sporen je Impfdichte: mit Intervallen von 3° in Thermostaten Der Versuch wurde nach 4 Wochen geerntet. Eesultate: siehe Tabelle 4 und Abb. 10. «f [m3 Tabe lie 4 f/\A ie -80 \2 Temp. Myzel in mg 12 -SO 0 15,4 1,3 2,1 3,4 27 23,0 36,5 52,1 + 2,4 79,0 85,6 51,2 30 12.8 9 12 / -20 15 18 21 r 'r i i I I I 1 12 15 18 21 24 i 27 30 33 Abb. 10 Einfluß der Temperatur Myzelwachstum. Die 1 = auf Aktivität und Myzelgewicht, 2= Aktivität 0 0 6 4 0 inBSp Spur 10,2 3 8 -40 Aktivität 24 1 8,5 + 0,4 — 12 15 14 12 33 Spur 1 37 0 0 Streuungen erwiesen sich als gering. Sie wurden deshalb nur für Temperaturstufe 18 °C bestimmt. Die andern Stufen wurden gesamthaft durch je ein Filter filtriert und die Durchschnitte berechnet. Bei dieser Versuchsanordnung liegen die höchsten Werte des Myzel¬ wachstums und der Aktivität bei 24 °C. Der Kurven verlauf zeigt jedoch, daß das Wachstumsoptimum zwischen 21 und 24 °C, das Aktivitätsoptimum zwischen 24 und 27 °C liegen dürfte. die 2. Einfluß der Stoff Wechselprodukte über toxische Untersuchungen Nährlösung 175 auf Wachstum und Aktivität Nährlösung wächst der Pilz der Optimaltemperatur Die Aktivität bildet der Pilz auf 100 cc Nährlösung nur 80—90 mg Myzel. von 10—20 Einheiten ist für eine chemische Aufarbeitung ziemlich niedrig. Es wurde deshalb versucht, durch Verwendung einer besser geeigneten Nährlösung einerseits, eines besseren Produzenten andererseits, die Toxinproduktion zu steigern. Zu diesem Zweck wurden die 5 Stämme auf folgenden Auf der bisher verwendeten Richard sehen ziemlich Während schlecht. Nährlösungen 4 Wochen Kultur bei kultiviert: a) Richard sehe Nährlösung modifiziert nach L u z (1934). Zusammen¬ setzung: 10 g NH4N03, 5 g KH2P04, 2,5 g MgS04, 0,02 g FeCl3, 50 g Glukose, 1000 cc dest. Wasser. b) Nährlösung nach Czapek. Zusammensetzung: 10gNH4NOs, lgKH2P04, 0,5g KCl, 0,5gMgSO4, 0,lgFe2(SO4)3, 30g Saccharose, lOOOcc dest. Wasser. c) Nährlösung nach Raulin. Zusammensetzung: 4gWeinsäure,4gNH4N03, 0,6 g NH4H2P04, 0,6gK2CO3, 0,4gMgCO3, 0,25 g (NH4)2S04, 0,07 g Fe2(S04)3, 0,07 g K-Wasserglas, 70 g Saccharose, 1500 cc dest. Wasser. Versuchsanordnung: Die Pilzstämme wurden in 500-cc-ErlenmeyerVon jedem mit je 100 cc der betreffenden Nährlösung kultiviert. Stamm wurden für jede Nährlösung 10 Parallelkolben beimpft. Impf¬ material: Sporensuspension, hergestellt aus 2 wöchigen Malzagarkulturen. Impfdichte: 50—250 000 Sporen je Kolben. Die Kulturen wurden bei kolben 24 °C inkubiert. Nach erntet und wurden 2 und 4 Wochen Myzelgewicht je 5 Kolben Resultate: Die in Tabelle 5 und 6 angegebenen ge¬ Werte sind Durch¬ zu sein; des¬ (Die Streuungen Arbeit erfordert die hätte, große Berechnung derselben, schienen klein schnittswerte dieser 5 Kolben. halb wurde auf eine jeder Versuchsgruppe und Aktivität bestimmt. verzichtet.) Tabelle 5 Tabelle 6 Nach 2 Wochen Nach 4 Wochen Richard Stamm Akti¬ vität IV 2,3 1,8 5,5 6,0 V 1,0 I II III Czapek My¬ My- Akti¬ My- zel vität zel vität zel 0 2,0 3,1 20,2 18,7 15,1 1,2 Eichard Raulin Akti¬ Stamm Czapek Akti¬ My¬ Akti¬ My¬ vität zel vität zel vität zel 61,1 60,5 1.2 53,8 1 1,0 49,2 39,1 75,0 2,5 I 3,1 11 1.9 42.4 6,3 III 13 54.3 6.4 74,2 4,0 66,8 0 24,4 IV 12 87.6 8,5 1,2 191,2 0 96,5 V 1,6 228,3' n My- 52,0 40,5 35,3 56,3 51,7 R auli Akti¬ 1,2 478,2 1 311,7 2 22,7 20,3 24,3 1 29.0 1 115,1 Toxinproduzenten geeignete Nährlösung ist die Richard sehe. Die folgenden Versuche zur Aktivitätssteigerung wurden deshalb nur mit Stamm Hl und IV auf Richard scher Nährlösung, die durch Zusätze verschiedener Stoffe abgeändert wurde, ausgeführt. Es wurden folgende Substanzen ausprobiert: Von den 5 Stämmen kommen in Frage. Die am besten nur Nr. III und IV als Fritz Kobe! 176 1. Corn-steep liquor: Dies ist ein im Handel erhältliches Abfall¬ Die hauptsächlichste Verwendung findet bei der Maisverzuckerung. Die chemische Zusammensetzung der Großproduktion von Penicillin. produkt er ist bei ziemlich unbekannt. Kohlehydrate (z. B. Versuchen wurde Sicher Maltose), er enthält er eine große Zahl sowie Yitamine und Wuchsstoffe. in einer Konzentration von 10 g/1 verschiedener In unseren verwendet. 2. Watteextrakt: Dieser Stoff wird in unserem Institut häufig zur Aktivitätssteigerung bei der ADtibiotikaproduktion verschiedener Pilze an¬ gewendet. Seine Herstellung geschieht folgendermaßen: 4 kg Rohwatteabfälle [„Knöpfe, roh" der Firma Flaw a in Schaffhausen) werden in etwa 12 1 Leitungswasser während einer Stunde bei 120° C autoklaviert. Dann wird die Lösung durch Abpressen von der Watte getrennt, ihr Gehalt an Trocken¬ substanz bestimmt, und zur Aufbewahrung im Autoklav sterilisiert. Die Zu¬ gabe zur Nährlösung erfolgt in einer Konzentration von 1 g Trockensubstanz je Liter. 3. Vitamin B1: Aneurin ist ein für die meisten Lebewesen unentbehr¬ licher Stoff, da es als Wirkungsgruppe im Decarboxylaseferment den Kohlen¬ hydratstoffwechsel regelt. Verschiedene Pilze sind in bezug auf Aneurin oder eine oder beide seiner Komponenten heterotroph (W. H. Schopfer 1939). Der Nährlösung wurde es in einer Konzentration von 10 mg/1 zugegeben. 4. Spurenelemente: Es hat sich vielfach gezeigt, daß Mikroorganismen oft nur in Gegenwart von Schwermetallionen aktive Substanzen produzieren. Für unsere Versuche kam eine Lösung folgender Zusammensetzung zur An¬ wendung: Eisensulfat hydr. 0,1 g, Kupfersulfat hydr. 0,015 g, Zinksulfat hydr. 0,1 g, Mangansulfat hydr. 0,01 g, Kaliummolybdat 0,01 g, dest. Wasser 100 cc. Von dieser Stammlösung wurde auf einen Liter Nährlösung 1 cc zugegeben. Versuch s an Ordnung Verwendete Nährlösungen: 1. Richard sehe Nährlösung mit 5% Glukose (Ri5), 2. dieselbe-f-1 °/o Corn-steep liquor (CSL), 3. dieselbe + 1 7oo Watteextrakt (Wt), 4. dieselbe + 10 mg Aneurin je Liter (B^, 5. dieselbe + 1 %o Spurenelementkonzentrat (Sp), 6. dieselbe + 10 mg Aneurin + 1 cc Spurenelementkonzentrat je Liter (Bi+Sp). Für jede Versuchsgruppe wurden in 24 500-cm-Erlenmeyerkolben je 100 cc der betreffenden Nährlösung hergestellt und zur Schonung der Vitamine und Wuchsstoffe durch 3maliges Erhitzen in Intervallen von 24 Stunden in strömendem Dampf sterilisiert. Je 12 Kolben jeder Gruppe wurden mit 1 cc Sporensuspension, hergestellt aus 3 wöchigen Malzagarkulturen der Stämme III und IV, beimpft. Impf dichte: etwa 200 000 Sporen je Kolben. Die Kolben wurden bei 24° 0 in kubiert. Nach 2 und 4 Wochen wurden jeder Versuchsgruppe geerntet. Zur Bestimmung des Myzel¬ gewichtes wurden je 6 Kolben gesamthaft durch einen Filter filtriert. Die Werte in Tabelle 7 geben die Durchschnitte aus diesen 6 Kolben an. je 6 Kolben Resultate: siehe Tabelle 7. Untersuchungen über toxische StoffWechselprodukte 177 Tabelle 7 nach 2 Wochen Stamm III Nährlösung Aktivi¬ tät Ri6 Ri5 Ri6 E^ Ri5 Ri5 1<7„ CSL 17,o wt-- + + + + + 1,5 . B, Sp. B, + Sp. . . 3,8 . 9,0 . 1 . Stamm III Stamm IV Aktivi¬ Myzel tät 45,3 128,2 110,7 7,5 0 2,2 2,0 8,2 94,4 1 . . nach 4 Wochen 85,9 101,1 1,7 Myzel Aktivi¬ tät 77,5 156,3 14,5 129,1 130,0 129,8 134,6 4,3 1 0 12 1,9 Myzel Stamm IV Aktivi¬ tät 61,1 254,2 12,5 209,5 216,4 98,5 189,6 2,0 2,0 Myzel 82,5 237,7 250,2 0 13 238,6 125,9 3 246,9 Diskussion Es gelang nicht, durch Abändern der Eichard sehen Nährlösung ein Toxinproduktion geeigneteres Nährmedium zu finden. Alle Substanzen, die das Pilzwachstum fördern, beeinflussen die Aktivität in entgegengesetzter Eichtung. Bemerkenswert ist vor allem der In aneurinreicher Nährlösung bildet der Pilz keine Einfluß des A n e u r i n s. oder nur geringe Mengen aktiver Substanzen, dagegen ist die Myzelproduktion vervielfacht. Es bestehen unseres Wissens keine Untersuchungen über AneurinAutotrophie oder -Heterotrophie von Nectria cinnabarina. Aus dem er¬ wähnten Versuch läßt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit schließen, daß unser Pilz in beschränktem Ausmaß zur Aneurinsynthese selbst befähigt ist. Die starke Wachtumssteigerung durch Aneurinzugabe zeigt jedoch, daß er seinen Aneurinbedarf nur suboptimal selbst zu decken imstande ist. Es mag sein, daß durch den Aneurinmangel in künstlicher Kultur der Kohlenhydratstoff¬ zur wechsel nicht normal verläuft und daß dadurch Toxine anfallen. unter natürlichen ist, 3. Zusammenhang zwischen des Ob dies auch Wirtes, der Myzelgewicht, Zuckerverbrauch und Aktivität Verhältnissen, allerdings fraglich. erscheint Holz befallenen im Fall Um den Einfluß des zu Kohlenhydratstoffwechsels auf die Toxinproduktion wurde ob zwischen Kulturen von aktiven und inaktiven untersucht, prüfen, Stämmen Unterschiede im Zuckerkonsum bestehen. folgender Versuch Zu diesem Zweck wurde angelegt: Versuchsanordnung: Zwei der inaktiven Stämme (I und H) und die beiden aktiven Stämme III und IV wurden in 400-cc-Erlenmeyerkolben je 100 cc Richard scher Nährlösung bei 24° C während 7 Wochen kulti¬ viert. Beimpft wurde mit Sporensuspension, hergestellt aus Malzagarkulturen, mit einer Impfdichte von 100—200 000 Sporen je Kolben. Nach jeder Woche wurden 5 Kolben jedes Pilzes geerntet. mit Die Methode Bestimmung des durch Filtrieren Streuungen sehr klein zwischen Parallelkolben zu Myzelgewichtes erfolgte sämtlicher 5 Kolben sein schienen durch ein nach der üblichen Filter. Da festgestellt werden), konnte auf eine Berechnung selben verzichtet werden. Phytopath. Z., Bd. 18 Heft 2 die (von Auge konnte kein Unterschied 12 der¬ Fritz Kobel 178 ungderAktivität erfolgte durch den Sporenkeimungs¬ vereinigten Filtrate von 5 Parallelkolben. Der Zuckergehalt wurde nach folgender Methode bestimmt: 8 Reagens¬ gläser werden mit je 3 cc Fehlin g scher Lösung, hergestellt nach den Angaben in der Ph. H. V. (1933), beschickt. Diesen Reagensgläsern wird das auf die Hälfte verdünnte Kulturfiltrat in sinkenden Mengen beigegeben, z. B. 1,3, 1,2, 1,1, 1,0, 0,9, 0,8, 0,7 und 0,6 cc. Dann werden die Reagensgläser im Thermostaten während einer Stunde bei 95° C, darauf weitere 2 Stunden Während dieser Zeit reduzieren die Aldehydgruppen bei 60 °C inkubiert. der Glukose das Kupfer, das als rotes Cu20 ausfällt. Dadurch entfärbt sich die vorher intensiv blau gefärbte Lösung. Es wird die Verdiinnungsstufe total ist. Nach die wo Entfärbung Angaben der Ph. H. V. braucht festgestellt, Der Zuckergehalt es zur Entfärbung von 1 ce F e h 1 i n g 4,7 5 mg Glukose. der Lösung berechnet sich nach der Formel: 3-4,75 4,75 Die Bestimm Getestet wurden die test. „--o X~* wobei x = und KF = _ 10 KF -U'bW Zuckergehalt in °/o zugegebene Menge Kulturfiltrat in bedeuten. cc Die Farbintensität des der total entfärbten Stufe benachbarten Reagensglases einiger Übung gelingt es, auf diese einfache Weise den Zuckergehalt auf ungefähr 2°/oo genau festzustellen. Blindproben mit Glukoselösungen bekannter Konzentration ergaben ebenfalls diese Genauigkeit. Da der Pilz allenfalls aldehydhaltige Stoffwechselprodukte produzieren könnte, die die Zuckerwerte verfälschen, wurden von Zeit zu Zeit Proben durch Hefegärung zuckerfrei gemacht und mit Fe h ling auf eventuelle reduzierende Stoffe geprüft. Diese Kontrollen ergaben in keinem Fall nennenswerte Kupfer¬ fällungen. Aus den erhaltenen Zuckerprozenten wurde die Abnahme des Zuckergehaltes in Gramm je Kolben bestimmt. läßt sich abschätzen. Mit Resultate: siehe Tabelle 8 und Abb. 11. Tabelle 8 Stamm I Zeit Myzel Wo¬ chen in mg Akti¬ vität Akti- Myzel ver¬ brauch in g in mg Esp 0,7 1,1 28 0,9 52 55 1 19 1.9 47 2,3 3 5 55 58 58 6 7 ver- . Myzel brauen 1 Akti¬ vität in g in mg 0,5 1,3 1,6 24 1.4 2,5 1,8 45 2j4 53 6,6 8,5 3 1,5 2,0 2,3 57 1.4 2 54 59 1,7 2.2 52 13 59 3 58 2 2,5 54 14 60 1.5 3,7 59 1,4 3 54 14 Der Kurvenverlauf der Myzelproduktion wachstum Es zum Stillstand, besteht Stamm IV Zucker¬ ver¬ Myzel brauch EsP 2,1 1,5 1,4 bei allen 4 Stämmen derselbe. läuft. Stamm III |Zuolier- vität EsP 2 4 Stamm 11 Zucker¬ in g in mg 0,6 14 35 55 57 59 63 64 1,5 1.9 2,2 2,6 2,9 3,3 Akti¬ vität Esp Zucker¬ ver¬ brauch in g 7 0,2 0,8 1,1 13 1.5 1,3 2,6 14 1,8 15 2,3 14 2.5 und des Zuckerverbrauches ist Überall kommt nach 2—4 Wochen das Myzel¬ während der Zuckerkonsum annähernd linear weiter¬ somit in dieser Beziehung kein Unterschied zwischen Untersuchungen über toxische Stoff Wechselprodukte 179 Toxinproduktion setzt bei den aktiven ein, wenn das Myzelwachstum ab¬ klingt, um dann asymptotisch auf den Maximalwert anzusteigen. Diese Versuchsanordnung ermöglicht nicht, den Einfluß des Kohlenhydrat¬ Solche Untersuchungen könnten stoffwechsels auf die Aktivität zu prüfen. wahrscheinlich nur mit Hilfe einer Warburg-Apparatur erfolgreich durch¬ geführt werden. aktiven und inaktiven Stämmen. Die Stämmen in vermehrtem Maße erst dann 2 3 4 12 3 4 S S 7 2 3 4 S S 7 Abb. 11 Zusammenhang zwischen Myzelgewicht, Zuckerverbrauch und Aktivität. Pilzstämme I, II, III und IV. Abszisse: Inkubationszeit in Wochen. Kurve 1 = Myzelgewicht in mg/Kolben; Kurve2 = Aktivität in Eg ; Kurve3 = Zuckerverbrauch in g/Kolben D. Isolierung der aktiven Stoffe vorliegenden Arbeit wurde ausgeführt von Herrn Karl Zehnder, dipl. ing. ehem. im organisch chemischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule unter Leitung der Herren Prof. Der chemische Teil der - Dr. L. Ruzicka und Prof. Dr. PL A. Plattner. Stelle der beste Dank ausgesprochen 1. Produktion für seine Es sei ihm zuverlässige an dieser Arbeit. größerer Mengen aktiver Knlturflltrate Isolierung aktiver Stoffe wurden mit ausgeführt. Diese wurden folgender¬ maßen hergestellt: Zweiliter-Glaxogefäße werden mit je 500 cc Eichardscher Nährlösung mit 5% Glukose (Zusammensetzung siehe S. 175) beschickt und während 20 Minuten bei 120° C im Autoklav sterilisiert. Beimpft wurden sie mit je lec Sporensuspension, hergestellt aus 3—4 wöchigen Malzagarkulturen. Alle bisherigen Versuche zur Kulturnitraten des Pilzstammes Kr. III 12* 180 Die Fritz Kobel Impfdichte betrug ungefähr 100—200000 Sporen je Gefäß. Die Kolben wurden in einem dunkeln Raum bei 24° C inkubiert. Woche an nommen regelmäßig getestet. Die Kultur ihre maximale in der vom Die in Abständen wurde und Eegel des Ernte Aktivität von Tagen eine Probe erfolgte dann, wenn ent¬ 3—4 Ansatzes 12—14 von beimpften Von der zweiten EsP erreicht hatte. die Dies war Beimpfung der Fall. Das Myzel wurde Filtration durch eine feinmaschige Nylongaze getrennt. wurden getestet und zur Aufarbeitung abgeliefert. 4—6 Wochen nach der Nährmedium mittels vereinigten Filtrate betrug ein Normalerweise Ansatz 15—25 1. 2. Aufarbeitung der Kulturfiltrate Ein erster durchgeführt. werden. Die Aufarbeitungsversuch Er mußte aber Teste erwiesen wurde auf der schon sich und der allzu nach Grundlage kurzer Zeit des Welketestes wieder aufgegeben infolge der Empfindlichkeit der Blätter Welkesymptome als zu unzuverlässig. Zu¬ geringen Spezifität der vorgerückten Jahreszeit das Testmaterial rar und uneinheitlich. Sobald der zuverlässige Sporenkeimungstest gefunden wurden die Versuche wieder aufgenommen. dem war wegen der sehr war, a) Adsorptionsmethode Vorversuchen konnte In eigenen quantitativ an Aktivkohle über Nacht mit 1% filtriert. festgestellt werden, daß der aktive Stoff kann, indem man Kulturfiltrate adsorbiert werden Kohle Das Filtrat erwies auf sich der als Schüttelmaschine total inaktiv. schüttelt und dann Aus der Kohle konnten die aktiven Anteile mit Aceton wieder eluiert werden. Beispiel einer Aufarbeitung (ausgeführt 1 Kulturnitrat mit einer Aktivität von K. Zehnder): 5,70 25g Aktiv¬ ESp Marke mit die einer und Methanol von kohle, „Nuchar", Mischung Essigsäure worden während Stunde Dann wird die einer gereinigt war, geschüttelt. Kohle auf ein Cellitnlter gesaugt und das inaktive Filtrat verworfen. Die wird mit Alkohol und kaltem im Nuchar-Cellit-Mischung gewaschen wenig Vakuum über CaCl2 getrocknet. Dann wird die Kohle im Soxhlet-Apparat während 38 Stunden mit Benzol extrahiert. Das Benzol wird abdestilliert, und der Rückstand im Vakuum getrocknet. Dieser besteht aus 549 mg eines gelbbraunen zähflüssigen Öls. 1 mg dieses Stoffes gelöst in 110 cc Wasser setzt die Sporenkeimung auf die Hälfte herab, hat also nach unserer Definition 110 Bilanz: von wird mit 13 ESp. aus aus Kulturnitrat an Kohle adsorbiert 5700 der Kohle eluiert 549 . • 13ESp ESp 110 = = Ausbeute: Die Extraktion diese bei der 82% gegenüber Acetonextraktion, die daß das Produkt bedeutend eluierte ginge, großen Vorteil, Aceton löst sehr viele Begleitstoffe aus der Kohle heraus, während der Benzolextraktion größtenteils adsorbiert bleiben. rascher vonstatten reiner ist. Benzol 74000ESp ESp 60000 mit den hat Untersuchungen über toxische Stoffwechselprodukte 181 b) Ausschüttelung Stoffe können auch direkt durch Ausschütteln mit Benzol Die aktiven aus dem Kulturnitrat bei pH 3,5 herausgeholt werden. Diese Methode stößt aber wegen der starken Ernulsionsbildung auf Benzolverbrauch ist ziemlich groß ; man braucht große Schwierigkeiten. Der ungefähr 5 mal mehr Benzol Auch ist der Zeitaufwand beträchtlich, da die Emulsionen als Kulturnitrat. immer während längerer Zeit stehengelassen werden müssen. Die Bilanz eines von K. Zehn der auf diese Weise aufgearbeiteten Kulturfiltrates ergab eine Ausbeute von etwa 80%. Um den Benzolverbrauch einzuschränken kann Aktivitätsverlust im 1/s seines man das Kulturfiltrat ohne Volumens auch in diesem Fall annähernd gehen aktiven Stoffe auf Vakuum eindampfen. Die quantitativ in Benzol über. 3. Zur Reinigung Reinigung der Benzolextraktes des Rohprodukte wurde versucht, diesen in seine sauren, neutralen und basischen Bestandteile zu trennen. Dazu wird der Extrakt in einer Mischung von Benzol und Äther 1:1 gelöst und mit 2n-Natronlauge ausgeschüttelt. Nachher wird die organische Alle wäßrigen Extrakte werden Phase gründlich mit Wasser gewaschen. auf Die dadurch frei 1 und 5n-Salzsäure mit pH eingestellt. vereinigt werdenden organischen Säuren werden wieder in eine Äther-Benzol-Mischung extrahiert. Nach Trocknung mit Na2S04 wird das Lösungsmittel im Vakuum eingedampft. Zurück bleibt ein amorphes, zähflüssiges Produkt, die sauren Anteile des Rohextraktes. In der Benzol-Äther-Lösung des Eohextraktes bleiben somit die neutralen und basischen Anteile zurück. Die letzteren werden durch Ausschütteln mit Nachwaschen mit Wasser in die wäßrige eingestellt und die durch Ausschütteln mit Äther wieder herausgeholt. Nach dem Trocknen der Ätherlösung mit Na2S04 wird das Lösungsmittel ab¬ gedampft. Zurück bleiben die basischen Anteile in Form eines gelben 2n-Salzsäure darauffolgendem und Phase Diese wird mit gebracht. organischen Basen Natronlauge auf pH 10 Harzes. In der zurückbleibenden, bleiben Lösung Trocknen die Na2S04 mit a) mit NaOH und HCl extrahierten Anteile neutralen durch zurück. Abdestillieren Chemische des Diese Benzol-Äther- werden Lösungsmittels nach dem gewonnen. Eigenschaften sauren und basischen Anteile kristallin nicht, qualitative Elementaranalysen ergaben folgende Resultate: Saurer Anteil: Positive Stickstoffreaktion, eventuell Schwefel, kein Es gelang die bisher noch darzustellen. Vorläufige Hydroxamsäuretest auf Carboxylgruppen ist eindeutig positiv. Basischer Anteil: Eindeutig positive Reaktionen auf Stickstoff Schwefel; kein Halogen. Halogen. und Der Löslichkeit: Aceton, gut in Der Methanol, saure Anteil löst sich sehr gut in Benzol und Äther und Petroläther, ziemlich gut in Wasser, Fritz Kobel 182 der basische Methanol und Anteil Äther, sehr in gut Petroläther Benzol, und Aceton, gut in ziemlich schlecht in "Wasser. b) Bilanz einer Trennung 733 mg mit 9L 254mg mit 57 Rohextrakt Saure Anteile ESp/mg ESp/mg = ~67 000 = ~ 14000 ESp ESp in dem angesäuerten, extra¬ NaOH-Auszug zu¬ rückgeblieben hierten Basische Anteile .... gemachten, HCl-Auszug rückgeblieben im alkalisch trahierten Neutrale Anteile 570 184mg mit 120 „ » =~22000 „ 920 „ ex¬ zu¬ 3,9 .... total mg mit 8,1 » zurückgewonnen: Ausbeute : 32 = etwa 88000 57 „ Esp % Kapitel Toxinwirkung 3. A. Toxizität gegen Pflanzen 1. Wirkung a) des Kulturflltrates auf Ribesbl&tter Die Symptome, die durch das Einstellen der Blätter in unverändertes hervorgerufen werden, wurden schon im Abschnitt über den Welketest (S. 164) erwähnt. Diese Testmethode gibt aber nur ein sehr ober¬ flächliches Bild der Toxinwirkung, da die aufgenommene Giftmenge nicht quantitativ gemessen wird. Im folgenden Versuch wurde die Giftaufnahme genau gemessen, und die Symptome in Abhängigkeit von der Toxinmenge beobachtet. Kulturfiltrat Versuch 1 Wie verhalten sich Ribesblatter bei einer Aufnahme von von Versuchsfrage: 2, 4 und 8 Esp je Gramm Pflanze aus Kulturfiltrat mit einer Aktivität 12ESp? Versuchsanordnung: Johannisbeerblätter der Sorte Rote Holländer, die im Innern des Stockes an Kurztrieben auf mehrjährigem Holz gewachsen waren, wurden mit einem Rasiermesser abgeschnitten und un¬ mittelbar darauf gewogen. Vor dem Einstellen in Kulturfiltrat wurden die Blätter über Nacht im Untersuchungsraum akklimatisiert. Dann wurden sie in graduierte Welkegläschen eingestellt und so lange dort belassen, bis sie entsprechende Giftmenge aufgenommen hatten. Die Auf¬ nahmezeit und die bis zu diesem Zeitpunkt auftretenden Symptome wurden notiert. Darauf wurden die Blätter in Leitungswasser eingestellt. 24 und 48 Stunden später wurden die endgültigen Schädigungen abgelesen. Dieser eine ihrem Gewicht Untersuchungen Versuch wurde in über toxische Stoff Wechselprodukte einem Kellerraum mit 183 einer konstanten Temperatur von Feuchtigkeit von 50—60% durchgeführt. Die Be¬ 2 Taglicht-Fluoreszenzröhren im Abstand von 50—60 cm 21°C und einer relativen leuchtung von bestand aus den Blättern. Das Gewicht der untersuchten Blätter schwankte zwischen 0,5 und 0,8 g. (2 ESp/g aufgenommene Flüssigkeitsmenge betrug Pflanze) 0,08—0,13 cc, für die 2. Stufe (4 BSp/g Pflanze) 0,17—0,27 cc und für die 3. Stufe (8 ESp/g Pflanze) 0,33-0,53 cc. Für jede Toxinmenge wurden 5 Parallelblätter beobachtet. Die Streuungen erwiesen sich als sehr groß ; es war nicht gut möglich, ein Bonitierungsschema anzugeben. Die im folgenden dargestellten Resultate geben deshalb mehr den somit für die 1. Stufe Die Gesamteindruck der auf 5 Blättern beobachteten Schädigungen wieder. Resultate: 2ESp/g: Auf nahmezeit: 1 V2—21/2 Stunden. Symptome nach der Aufnahme: 3 der 5 Blätter waren deutlich er¬ schlafft, die Blattränder leicht eingerollt. Verfärbungen ließen sich beobachten; nicht nach 24 Stunden: Keine Sämtliche Blätter hatten sich wieder erholt. Schädigungen feststellbar; Schädigungen. nach 48 Stunden: Keine 4Esp/g: Auf nahmezeit: 4—7 Stunden. nach der Aufnahme: Alle Blätter schlaff mit eingekrümmten Verfärbungen feststellbar; nach 24 Stunden: Blattspreiten wieder turgeszent; bei 2 der 5 Blätter Blattränder noch leicht eingekrümmt. Keine Verfärbungen; Auf einem nach 48 Stunden: Turgor wieder ganz hergestellt. Symptome Blatträndern. Keine Blatt zwei braune etwa 2 mm Durchmesser aufweisende nekrotische Flecken auf den Interkostalfeldern. 8ESp/g: Auf nahmezeit: 18—34 Stunden. Symptome nach der Aufnahme: Alle Blätter schlaff mit eingekrümmten Interkostalfelder größtenteils diffus braun verfärbt; Blatträndern. nach 24Stunden: Blätter beim Stielansatz Teil noch grün weniger turgeszent. Bräunung deutlicher ausgeprägt; nach 48Stunden: Die Blattspreiten zeigen große, ungefähr 3/4 des Blattes bedeckende nekrotische Flecken. am Blattrand zum der Interkostalfelder und mehr oder schlaff bis b) eingedorrt, beim Die grünen Stellen sind Stielansatz turgeszent. auf Bohnenblätter Versuch 2 vorangehenden analoger Versuch wurde mitBohnenblättern Verwendung kamen die primären Blätter 4wöchiger, im Warmhaus kultivierter Pflanzen. Die Stengel der Pflanzen wurden oberhalb der Ansatzstelle der Keimblätter mit einem Rasiermesser abgeschnitten und die Sprosse oberhalb des primären Blattpaares gekappt. Ein zum ausgeführt. Zur Fritz Kobel 184 Das Gewicht der aufzunehmende 0,6—1 cc Die zum Testen zubereiteten Pflanzen für die 1. Stufe Flüssigkeitsmenge betrug 1,8—3 g, die 0,3—0,5 cc, für die 2. Stufe und für die 3. Stufe 1,2—2 cc. sind dieselben wie beim Ribesversuch. übrigen Bedingungen Eesultate: Auf nahmezeit: 11/2—2 Stunden. Symptome nach der Aufnahme: Blätter zum Teil schlaff, weitige Schädigungen; nach 24Stunden: Blätter wieder turgeszent; nach 48Stunden: Keine Schädigungen. 2Esp/g: 4EsP/g: ohne ander¬ Auf nahmezeit: 5—8 Stunden. Symptome nach der färbungen ; Aufnahme: Alle Blätter stark nach 24Stunden: 1 Blatt wieder mehr oder die andern schlaff und zum nach 48 Stunden: 1 Blatt Teil an schlaff, ohne Ver¬ weniger turgeszent, vertrocknet; den Blatträndern leicht eingedorrt, die andern verdorrt. 8 Esp/g: Auf nahmezeit: 20—32 Stunden. 3 Blätter die andern ihnen zukommende transpirierten gestellt. Symptome nach Nach dieser Zeit hatten Toxinmenge aufgenommen, erst die nicht mehr und wurden ebenfalls in Wasser der Aufnahme: Alle Blätter schlaff, zum Teil ver¬ große, eingesunkene Flecken; nach 24 Stunden: Alle Blätter größtenteils verdorrt. Die Flecken heben sich infolge ihres pergamentartigen Aussehens deutlich vom übrigen Gewebe ab; dorrt. Auf den Interkostalfeldern nach 48Stunden: Dasselbe Bild. 2. Wirkung a) der sauren Substanz auf Ribesblättev Versuch 3 Versuchsfrage: 2, 4 und 8 ESp je Gramm Pflanze des sauren Anteils in wäßriger Lösung von 12 EsP? Versuchsanordnung: Gleich wie bei Versuch 1. Als Testlösung diente eine mit Phosphatpuffer auf pH 5,8 gestellte Lösung des sauren An¬ 1 cc dieser Lösung enthielt 0,21 mg dieser Substanz. teils mit 12 EsP. Alle dieselben. waren übrigen Bedingungeu Wie verhalten sich l&eesblätter bei einer Aufnahme von Resultate: 2Esp/g: Auf nahmezeit: Symptome 1li—l1l2 Stunden. nach der Aufnahme: Keine nach 24 und 48Stunden: Keine 4Esp/g: Aufnahmezeit: Symptome Schädigungen ; Schädigungen. 21/2—5 Stunden. nach der Aufnahme: Keine nach 24 und 48 Stunden: Keine Schädigungen ; Schädigungen. Untersuchungen über toxische Stoffwechselprodukte 8 Bsp/g: Auf nahmezeit: Stunden. nach der Aufnahme: Undeutliche braune Flecken auf 4 der Symptome 5 7—111/2 185 Blätter; nach 24 Stunden: Nekrotische Flecken bis fläche bei 4 das Blättern; 5. Blatt zeigt ungefähr 1/i ganz der Blatt¬ vereinzelte kleine Flecken auf den Interkostalfeldern; nach 48Stunden: Nekrotische Flecken etwas b) größer geworden. auf ßohnenblätter Versuch 4 Versuchsanordnung: Testlösung wie bei Versuch 3, Die übrigen Bedingungen waren dieselben. Versuch 2. Testmaterial wie bei Resultate: 2ESp/g: Aufnahmezeit: 1—P/2 Stunden. nach der Aufnahme: Keine Symptome nach 24 und 48Stunden: Keine 4Esp/g: Aufnahmezeit: 3—4 Stunden. nach der Aufnahme: Keine Symptome nach 24 Stunden: Keine nach Schädigungen; Schädigungen ; 48 Stunden: Kleine nekrotische Flecken Durchmesser, hauptsächlich 8Esp/g: Schädigungen ; Schädigungen. von etwa 2 mm in der Nähe des Blattrandes. Aufnahmezeit: 8—11 Stunden. nach Symptome der Flecken auf den nach Aufnahme: Spreiten 24 Stunden: scheinend, bis 1J2 sich nach Vereinzelte Nekrotische cm2 Wirkung a) eingesunkene Flecken, pergamentartig durch¬ groß auf allen dunkel vom Blattgewebe ab; 48 Stunden: Gleiches Bild, 3. leicht zweier Blätter; Blättern. Die Nervatur zeichnet Flecken ausgeprägter. der basischen Substanz auf iîzôesblatter Versuch 5 Wie verhalten sich Ribesblätter bei einer Aufnahme Versuchsfrage: 2, 4 und 8 Bsp je Gramm Lösung mit 12 ESp? von Pflanze des basischen Anteils in wäßriger Versuchsanordnung: Gleich wie bei Versuch 1. Als Testlösung Phosphatpuffer auf pH 5,8 gestellte wäßrige Lösung des basischen Die Anteils mit 12 ESp. 1 cc dieser Lösung enthielt 0,1 mg dieser Substanz. übrigen Bedingungen sind dieselben. diente eine mit Resultate: 2Esp/g: Aufnahmezeit: 1—1 Symptome i/2 Stunden. nach der Aufnahme: Keine nach 24 und 48Stunden: Keine 4Esp/g: Auf nahmezeit: 2*/2—4x/2 Stunden. Schädigungen ; Schädigungen. Fritz Kobe] 186 Symptome nach Schädigungen; Schädigungen; der Aufnahme: Keine nach 24Stunden: Keine nach 48Stunden: Auf 3 Blättern deutliche nekrotische Hecken von 8Esp/g: 1—3 Durchmesser. mm Auf nahmezeit: 10—18 Stunden. Symptome nach der Aufnahme: ränder zum Teil eingekrümmt. Blätter leicht schlaff. Alle Diffuse Blatt¬ auf den Inter¬ Braunfärbung kostalfeldern dreier Blätter; größtenteils nach 24Stunden: Blätter wieder erholt, Auf allen Blättern braun sind leicht schlaff. nur 2 Blätter gefärbte nekrotische Flecken ; nach48Stunden:l Blatt vom Nekrotische Flecken schlaff. b) Blattrand her deutlicher, eintrocknend, 4—10 mm 1 Blatt Durchmesser. auf Bohnenblätter Versuch 6 Versuchsanordnung: Testmaterial 5, übrige Bedingungen gleich. wie Versuch 2, Testlösung wie Versuch Resultate: 2ESp/g: Aufnahmezeit: 1—2 Stunden. Symptome nach der Aufnahme: Keine nach 24 und 48Stunden: Keine 4ESp/g: Auf nähme zeit: 3—b1^ Schädigungen ; Schädigungen. Stünden. nach der Aufnahme: Alle Blätter leicht Symptome Verfärbungen ; nach 24 Stunden: 1 Blatt leicht schlaff, erschlafft, die andern wieder holt, keine Verfärbungen; nach 48 Stunden: Alle Blätter wieder erholt. kleine 8Esp/g: Flecken eingesunkene nur keine Bei er¬ 3 Blättern Blattrand. am Auf nahmezeit: 10—16 Stunden. Symptome nach der Aufnahme: Alle deutung nekrotischer Flecken; nach 2 4Stunden: 2 Blätter übrigen mehr oder weniger Blätter schlaff, noch keine An¬ Blattrand her vom erholt. eintrocknend, die Fleckenbildung auf den Inter¬ Blätter; verdorrt, 1 Blatt geschädigt, die übrigen turgeszent. Nekrotische, pergamentartige, durchscheinende kostalfeldern und Blatträndern sämtlicher nach 48 Stunden: Flecken bis 8 mm 1 Blatt ganz Durchmesser. 4. Diskussion a) Alle Symptome, die einen spontan von Nectria befallenen Johannis¬ beerstrauch kennzeichnen, werden auch durch Einstellen von Blättern (und Zweigen) inKulturfiltrate dieses Pilzes ausgelöst. Dazu gehören einerseits Schlaffwerden und anschließendes Verdorren der Blätter Ast von am befallenen (J. Line 1923), anderseits diffuse Bräunungen der Interkostalfelder, die Die durch Fleckennekrosen gefolgt sein können (J. Uri 1949). Untersuchungen über toxische Stoffwechselprodukte Kulturfiltrate hervorgerufene W el k e ist bei geringen 187 Toxinmengen reversibel, die Fleckennekrose ist irreversibel. b) Der saure Anteil des Extraktes schließlich Pleckennekrosen ohne irreversibel und treten häufig Kulturfiltrat aus bewirkt vorangehende Bräunung. etwas verzögert aus¬ Diese sind auf. c) Der basische Anteil bewirkt bei größeren Toxinmengen leichte Schlaffheit, die bis zu einem gewissen Grad reversibel ist, ferner Fleckennekrosen, denen eine diffuse Verfärbung vorangehen kann. d) Charakteristisch ist die Zeit, die die einzelnen Pflanzen benötigen, um die ihnen bestimmte Giftmenge aufzunehmen. Die Auf nah m egesch win¬ digkeit ist bei Kulturfiltrat sehr stark, bei basischer weniger und bei saurer Substanz kaum herabgesetzt. Man darf deshalb vermuten, daß die "Welke, die in Kulturfiltrat stark, bei basischer Substanz schwächer und bei saurer gar nicht in Erscheinung tritt, eine Folge der gestörten Wasseraufnahme ist. e) Die „Dosis minima", d. h. die zum Auslösen der ersten, sichtbaren Fleckennekrose benötigte Giftmenge liegt sowohl beim Kulturfiltrat, wie auch bei der sauren und basischen Substanz bei ungefähr 4ESp/g. Da 1mg der sauren Substanz 57, der basischen Substanz 120 ESp hat, beträgt die Dosis minima für den sauren Anteil etwa 70 mg je Kilogramm Pflanze, für den basischen Anteil etwa 33 mg je Kilogramm Pflanze. f) Das Kulturfiltrat, sowie die aus ihm isolierten Aufarbeitungsprodukte sind unspezifisch. Sie wirken auf Bohnen in derselben "Weise wie auf Ribes. Die bei Kulturfiltrat und basischer Substanz beobachtete diffuse Braun- färbung beere tritt bei Bohnen nicht typische Reaktion zu B. Eine Frage, gebender Bedeutung ist, (in unserem die bei sie scheint eine für Johannis¬ Toxintransport allen ist auf; sein. die, toxigenen Welkekrankheiten wie das Toxin vom Fall dem Holz des befallenen Astes) in die Wirkung gelangt. Um diese Frage abzuklären, ist es von Ort seiner ausschlag¬ Entstehung Blätter, den Ort nötig, die aktiven seiner Stoffe auf dem ganzen Weg nachweisen zu können. Bei der infektiösen Tomaten¬ welke ist dies äußerst schwierig, da für das Lycomarasmin weder ein mikrobiologischer Nachweis, noch eine spezifische chemische Reaktion bekannt sind(E. Gäu mann und Mitarbeiter 1946, 1947, 1950). Im Fall des Patulins, eines ausgesprochen unspezifischen Plasmagiftes, gelang es G. Miescher (1950), dieses in Preßsäften Patulin-vergifteter Tomatensprosse mit Hilfe eines Testes gegen Escherichia coli quantitativ nachzuweisen. Hier war es also möglich, zu beweisen, daß das Patulin als solches, unverändert transportiert wird. Untersuchung der Nectria-Welke besitzen wir im Sporenkeimungstest zuverlässigen mikrobiologischen Toxinnachweis. Für die Prüfung von Preßsäften eignet er sich allerdings nicht, da es schwer hält, aus den ver¬ holzten Zweigen und wenig saftreichen Blättern von Johannisbeerpflanzen einigermaßen quantitative Auszüge herzustellen. Die in Abb. 12 dargestellte Zur einen Fritz Kobel 188 Versuchsanordnung gestattet jedoch, das Toxin im Transpirationsstrom mengenmäßig festzustellen. Das Prinzip ist folgendes: • Ein bohrten Johannisbeerzweigstück wird mittelst Korkzapfen luftdicht eingespannt und Isolierband in einen durch¬ Saugkölbchen, wie es zur Chamberland-Filtration verwendet wird, eingestellt. in ein Durch den Seitenstutzen wird das Kolbeninnere mit gesetzt. Dieser Überdruck soll Saugkraft des terminalen Blattwerks reproduzieren. Die Toxinlösung tritt durch die untere schräge Schnittfläche in den Zweig ein Preßluft unter Druck den Wurzeldruck und die und verläßt ihn durch die obere horizontale. Dort wird sie in eine mittelst Gummischlauch mit dem Zweigende verbundene Pipette aufgenommen und Ein Blattbüschel unmittelbar vor dem getestet. Zweigende ermöglicht, die durch die Toxinaufnahme bewirkten Schädigungen festzustellen. Für saurer die Transport versuche mit Kulturfiltrat, folgendermaßen und basischer Substanz wurde vorgegangen : Als Testmaterial dienten Johannisbeer¬ zweigstücke eine Länge von von 4—6 mm aus 2 jährigem Holz, geschnitten auf 12—13 cm, mit einem Durchmesser und einem Gewicht von 3,5—5 g. Zweig besaß ein Blattbüschel aus 4 mög¬ lichst gleich großen Blättern mit einer Gesamtfläche 50 cm3. Diese Zweige wurden in die Kolben von 30 eingespannt und während einer Stunde unter Druck Abb. 12 Während dieser Zeit flössen mit Wasser gesättigt. Schematische Darstellung der 3—5 cc Wasser durch die Zweige. Anschließend Versuchsanordnung für die die wurden die Zweige angegebenen gewogen; Toxintransportversuche Gewichte beziehen sich auf diesen Sä-ttigungswert. Dann wurden die Kölbchen mit der zu testenden Lösung so weit gefüllt, daß die untere Schnittfläche ganz in die Flüssigkeit eintauchte. Der Meniskus der Flüssigkeitsoberfläche wurde mit einem aufgeklebten Papierstreifen markiert. Darauf wurde die aufzunehmende Flüssigkeitsmenge zugegeben und die Apparatur unter Druck genommen. Die Druckluft stammte aus einem Kompressor, der einen annähernd konstanten Druck von 0,2 atü liefert. Der Druck wurde fortwährend mit einem Quecksilber manometer geprüft. Er schwankte in der Yersuchsperiode zwischen 15,5 und 17,2 cm Hg. Jeder — benötigte Flüssigkeitsmenge durchgepreßt war, wurde der Testlösung durch Wasser ersetzt und die Pflanze erneut eingespannt. Dann wurde so lange Wasser durchgepreßt, bis die oben austretende Flüssigkeit toxinfrei war. Sobald die Versuch unterbrochen, die Mit dieser bestimmen : Versuchsanordnung ist es möglich, folgende Größen zu Untersuchungen 1. 2. toxische Stoffwechselprodukte 189 Dieaufgenommene Toxinmengein ESp, aus der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge und deren Aktivität. Die herausgelöste Toxinmenge in Esp aus der austretenden Flüssigkeitsmenge 3. über und deren Aktivität. Toxinmenge, die in der Pflanze zurückbleibt, die also ein¬ Schädigungen verantwortlich sein kann, aus der Differenz zig der obigen Größen. Der zeitliche Verlauf des Toxintranspor te s, indem man die austretende Flüssigkeit portionenweise testet. Die durch die Aufnahme verursachten Schädigungen auf den Blättern. Die für die 4. 5. 1. Versuche mit Kulturfiltrat Vorversuch geben, wie groß die Durchflußgeschwin¬ Lösung es braucht, bis die austretende wie die Testlösung, und wieviel Wasser hat, Dieser Versuch sollte Auskunft wie viele Kubikzentimeter digkeit ist, Flüssigkeit dieselbe Aktivität benötigt wird, um sämtliches freies Toxin wieder aus der Pflanze herauszulösen. Versuchsanordnung: Testpflanze: Gewicht 3,9g, Länge 13cm, Dicke 5,5—6,2mm. Blattbüschel aus 4Blättern. Testlö sung: Kulturfiltrat Druck: 0,2 atü. Stamm IV auf Ei6 mit einer Aktivität von 17,5 Esp. von relative Feuchtigkeit 50—60%, Testbedingungen: Raumtemperatur 21°C, Beleuchtung mit 2 Fluoreszenzröhren im Abstand von 60 cm von den Blättern. Nach dem Sättigen der 20 Zweige mit Wasser wurde ,8 Kulturfiltrat ,B Dieses wurde h ununterbrochen durchgepreßt je 1,2 cc in der Pipette aufgenommen und jede Portion separat getestet. Nachdem 7 mal 1,2 cc durch die Pflanze geströmt waren, wurde der Zweig in Wasser gestellt und 3 mal je 1,2 cc, in Portionen von sowie 2 mal 3 tenden cc der austre¬ Flüssigkeit abgefangen. Darauf wurde der Versuch ab¬ « <o « & 4 |< 2 34 5B7\8S KF W Abb. 13 Zeitlicher Verlauf des Toxintransportes. Erklärung im Text gebrochen, der Zweig aus dem Kolben entfernt und zur Beobachtung in Wasser gestellt. Die Sporenkeimungsteste wurden wegen der geringen Flüssig¬ keitsmenge mit i/j-cc-Pipetten durchgeführt, was die Genauigkeit nicht be¬ einträchtigte. Resultate: siehe Abb. 13. In dieser Abbildung gibt die Ordinate die Aktivität, die Abszisse die aufgefangenen Portionen an. Die Kurve beginnt im Moment des Einstellens in Kulturfiltrat (KF), beim Punkt W wurde die Pflanze in Wasser gestellt. Die große, rechteckige Fläche gibt die aufgenommene Toxinmenge inESp an (8,4.17,5= 147 ESp). Die Breite einer einzelnen Säule ist das Maß der Flüssigkeitsmenge (je 1,2 cc), 190 Fritz das Maß die Höhe Toxinmenge bedeutet Säulen der Aktivität, der einzelnen Säule die Fläche demnach die somit die Die Flächensumme aller der betreffenden Portion. ESp in Kobel Gesamtheit der herausgelösten diese beträgt 125ESp. Toxinmenge; Der Kurvenverlauf zeigt, daß nach 8 cc der Kulturfiltrat die Aktivität der austretenden d. Testlösnng, von ungefähr wie die Nach Durch¬ daß die Pflanze kein Toxin mehr adsorbiert. h., waschen mit 3 mal Durchströmen Flüssigkeit gleich ist, 0, d.h. gebundene Toxin ist herausgelöst. zwischen der aufgenommenen und der wieder abgegebenen und 2 mal See Wasser sinkt die Aktivität gegen 1,2 alles in der Pflanze nicht Die Differenz Toxinmenge beträgt heiten in unserem Fall 22 Esp = 5,4EsP/g Pflanze. Diese 22 Ein¬ bewirkten auf den Blättern folgende Schädigungen: 24 Stunden nach Yersuchsabschluß : Auf den Spreiten sämtlicher Blätter zeigten sich braune Flecken von 3—11mm Durehmesser. Nach 48 Stunden war ungefähr 3/i der ganzen Blattfläche nekrotisch. Die Blätter zeigten nie irgendwelche Anzeichen einer Welke. Die Untersuchung der Durchflußgeschwindigkeit ergab folgendes Resultat: Benötigte Zeit für den Durchfluß Wasser Versuchsbeginn (zur Wassersättigung der Pflanze) von 1,2 cc zu 15—20 Minuten Kulturfiltrat Portion 1 17 „ 7) U iJi/ V n 7) O öl n » h 4 50 n iî 0 , ii n O . 17 , a öö n 54 7 Wasser 40 Portion 8 52 „ 9 46 „ 10 „ 11 (1,2 cc) (1,2 cc) „ 31 * 33 » Beim auf Durchpressen von Kulturfiltrat sinkt die Durchflußgeschwindigkeit ungefähr x/3- Sie erholt sich beim darauffolgenden Durchpressen von Wasser nicht mehr ganz. Dieser Versuch zeigte, daß 10 dieser Dimension alles nicht die 3 folgenden Sporenkeimungstesten Versuche Toxinaufnahme, „Spülwassers". Wasser genügen, gebundene wurde um aus einem Zweig Toxin wieder herauszulösen. das Verfahren soweit vereinfacht, sämtliches austretende Toxin erfaßt wird. bestimmte die Aktivität der der cc daß Für mit Der l.Test durchgepreßten Flüssigkeitsmenge bis zum Ende je 5cc des darauffolgenden der 2. und 3. Test umfaßten Diese Versuche sollen abklären, wieviel Toxin in beblätterten und wie¬ Sprossen zurückbleibt. Auf diese Weise ist es möglich, den eigentlichen Toxinverlust während des Transportes im Holz zu bestimmen. viel in unbeblätterten Untersuchungen über toxische Stoffwechselprodukte 191 Versuch 1 Versuchsfrage: Wieviel Toxin bleibt in einem beblätterten Sproß beim Durchpressen von 4 cc Kulturfiltrat mit einer Aktivität von 17,5 Esp zurück? Versuchsanordnung: Testpflanze: Johannisbeerzweig,2jähriges Holz, 12,5 cm lang, 5,5—6,2 mm dick, Gewicht 4,9 g. Blattbüschel aus 4 Blättern, Totalgewicht der Blätter, bei Versuchsabschluß gewogen, 0,83g. Test¬ lösung: Kulturfiltrat von Stamm IV auf Ki5 mit einer Aktivität von 17,5 EsP. Testbedingungen: wie beim Vorversuch. Resultate: Aufgenommen 4cc à 17,5 ESp Zurückgewonnen In der Pflanze geblieben 7,5 ESp/g Pflanze. Symptome nach 24 Stunden: Undeutliche Blattspreiten, keine Schlaffheit; 70 33 37 ESp ESp Esp = nach 1 48 Stunden: Blatt gesund, braune Flecken auf den Fleckennekrosen auf 3 der 4 Blätter. keine Schlaffheit. Versuch 2 bleibt in einem unbeblätterten Versuchsfrage: beim Kulturfiltrat 4cc mit einer Aktivität von Sproß Durchpressen von zurück? 17,5 EsP Versuchsanordnung: Testpflanze: Johannisbeerzweig, 2 jähriges Holz, 13cm lang, 5,9—6,5mm dick, Gewicht 5,3g, unbeblättert. Testlösung: wie beim Versuch 1, Testbedingungen: wie beim Vorversuch. Wieviel Toxin Resultate: Aufgenommen 4 ce à 17,5 ESp Zurückgewonnen In der Pflanze zurückgeblieben 5,1 ESp/g Pflanze. 70 43 ... 27 Esp Esp ESp = 2. Versuche mit saarer Substanz Versuch 3 Versuchsfrage: Wieviel Toxin bleibt in einem beblätterten Sproß beim Durchpressen von 4 cc Lösung von saurer Substanz mit einer Aktivität von 17,5 ESp zurück? Versuchsanordnung: Testpflanzen: Johannisbeerzweig, 2jähriges Holz, 13 cm lang, 5,1—6,5 mm dick, Gewicht 5,0 g. Blattbüschel aus 4 Blättern. Totalgewicht der Blätter 0,76 g. Testlösung: Saurer Anteil eines Benzol¬ Test¬ Aktivität: 17,5 Esp. extraktes in wäßriger Lösung mit 0,3 mg/cc. beim Vorversuch. wie bedingungen: Resultate: 70 ESp Aufgenommen 4cc à 17,5 ESp 38 Esp Zurückgewonnen In der Pflanze zurückgeblieben 32 ESp 6,4 ESp/g Pflanze. 0,llmg/g Symptome nach 24 und 48 Stunden: Keine Schädigungen. . = = Pflanze Fritz Kobel 192 Versuch 4 in einem unbeblätterten Versuchsfrage: Wieviel Toxin bleibt Durchpressen von 4cc Lösung von saurer Substanz mit einer Aktivität von 17,5 ESp zurück? Versuchsanordnung: Testpflanze: Johannisbeerzweig, 2 jähriges Holz, 12 cm lang, 5,8—6,9mm dick, Gewicht 4,7g. Testlösung: wie beim Versuch 3, Testbedingungen: wie beim Vorversuch. Sproß beim Eesultate: Aufgenommen 4cc à 17,5 Esp Zurückgewonnen In derPflanze zurückgeblieben 0,04 mg/g Pflanze. . 70 58 12 EsP Esp ESp = 2,5 ESp/g Pflanze = 3. Versuche mit basischer Substanz Versuch 5 Versuchsfrage: Sproß beim Durchpressen Wieviel Toxin bleibt einer in einem beblätterten basischer Substanz Lösung 17,5 ESp zurück? Versuchsanordnung: Testpflanze: Johannisbeerzweig, 2jähriges Holz, 13,5 cm lang, 4,9—6,3 mm dick, Gewicht 4,8 g. Blattbüschel aus 4 Blättern, totales Blattgewicht 0,82 g. Testlösung: Basischer Anteil eines Benzolextraktes in wäßriger Lösung mit 0,07 mg/cc. Aktivität: 17,5 Esp. Testbedingungen: wie beim Vorversuch. mit einer Aktivität von 4 cc von von Eesultate: Aufgenommen 4ccà 17,5 Esp Zurückgewonnen In der Pflanze geblieben 0,07 mg/g Pflanze. Symptome nach 24 Stunden: Braune Keine Schlaffheit; . . . 70 26 44 Esp ESp ESp = 9 ESp/g Pflanze = nach48 Stunden: Flecken Flecken auf allen Blättern. nekrotisch, 3—9 mm Durch¬ messer. Versuch 6 Versuchsfrage: Sproß beim Durchpressen von 4cc einer Lösung von basischer Substanz mit einer Aktivität von 17,5 ESp zurück? Versuchsanordnung: Testpflanze: Johannisbeerzweig, 2jähriges Holz, 12,5 cm lang, 5,2—6,2mm dick, Gewicht 4,7 g. Testlösung: wie beim Versuch 5, Testbedingungen: wie beim Vorversuch. Wieviel Toxin bleibt in einem unbeblätterten Eesultate: Aufgenommen 4cc à 17,5 ESp Zurückgewonnen In der Pflanze zurückgeblieben 0,03 mg/g Pflanze. . = . 70 50 20 ESp ESp ESp =4,2 ESp/g Pflanze Untersuchungen über toxische Stoff Wechselprodukte 193 Während der ganzen Versuchsperiode wurden einige beblätterte Johannis¬ beerzweige als Kontrollen in Richard scher Nährlösung und in Leitungs¬ gleich behandelt wie die Testpfianzen. Es konnte in keinem einzigen irgendeine Schädigung der Blätter beobachtet werden. Die bei den Kontrollpflanzen zurückgewonnenen Flüssigkeitsmengen wurden in regel¬ mäßigen Stichproben im Sporenkeimungstest getestet; sie waren stets inaktiv. wasser Fall 4. Diskussion Aus dem und Vorversuch den Versuchen 1—6 lassen sich folgende Schlüsse ziehen: a) Die Toxine der Toxine des Kulturnitrates und und basischen Substanz sauren Transpirationsstrom unverändert. b) Der Transport erfolgt nicht die einigermaßen gereinigten passieren den Holzteil im verlustfrei. Ein Teil der aktiven Substanzen wird verbraucht. c) Der Toxinverlust ist in beblätterten Zweigen größer zurückzuführen, daß ein Teil des Toxins in die Blätter wandert und von dort nicht mehr zurückgeholt werden kann. d) Von den Symptomgruppen „Welke" und „Fleckennekrose" tritt unter diesen Bedingungen nur die letztere auf. e) Im Vorversuch konnte eine deutliche Herabsetzung der Durch¬ flußgeschwindigkeit beim Durchpressen von Kulturfiltrat beobachtet Ob diese Verminderung der Wasserleitfähigkeit auf die größere werden. Viskosität des Kulturnitrates oder auf eine toxigene Schädigung des Leitungs¬ gewebes zurückzuführen ist, läßt sich nicht entscheiden. f) Die bei einer spontan erkrankten Pflanze auftretende Blattwelke läßt sich mit Sicherheit auf gestörten Wassernachschub zurückzuführen, da bei forciertem Kachschub von Kulturfiltrat, das im normalen Welketest die Blätter schlaff werden läßt, Welkeerscheinungen unterblieben. Dies stimmt überein mit einer Beobachtung von J. Line (1923), wonach Zweige einer spontan erkrankten Johannisbeerpflanze, die unmittelbar nach dem ersten Auftreten von Welkeerscheinungen geschnitten und in Wasser gestellt wurden, als in unbeblätterten. Dies ist darauf sich wieder erholten. Zusammenfassung 1. Der typische Pflanze 2. läßt 4 Stämme Krankheitsverlauf einer auf von das Vorhandensein andern, 3. Nectria einnabarina erkrankten eines Welketoxins schließen. Nectria einnabarina und ein nicht Fusarium wurden auf ihre untersucht. an eindeutig bestimmtes Fähigkeit, welkeerzeugende Stoffe zu bilden, 2 iVec^n'astämme sowie das Fusarium lieferten aktive Kulturfiltrate ; waren die beiden inaktiv. kein Welketest gefunden werden, der sich zur quanti¬ Untersuchung der Toxinproduktion und als Grundlage für eine chemische Aufarbeitung eignet. Es konnte tativen 4. Die Kulturfiltrate der aktiven Stämme hemmen das Wachstum Pythium Phytopath. Z., de Baryanum Bd. 18 Heft 2 und die Keimung der Brandsporen von von Usti13 Fritz Kobel 194 zeae. Auf Grund dieser wurde ein Sporenkeimungstest lago antifungischen Eigenschaften Brandsporen von Ustilago zeae aus¬ mit gearbeitet. 5. Die Temperaturoptima tion fallen annähernd 6. 7. für Myzel Wachstum Aktivitätsproduk¬ Zur Toxinproduktion eignet sich am besten die Richard sehe Nährlösung mit 5°/aGlukose. Zusätze, die das Pilzwachstum fördern, das Aneurin, hemmen die Bildung der aktiven Stoffe. vor allem Die aktiven Stoffe lassen sich durch und Elution mit Benzol, sowie durch Kulturnitrate mit Benzol anreichern. bei verschiedenem pH lassen sie sich Komponente zerlegen, die sich 8. und zusammen. Bei Welkeversuchen mit dieselben werden, Symptome Adsorption nur der in eine saure und eine basische chemisch unterscheiden. löst das Kulturnitrat spontan erkrankten Pflanze beobachtet nämlich Schlaffheit und Eleckennekrosen. Substanz bewirkt Aktivkohle Durch fraktioniertes Ausschütteln Johannisbeerzweigen aus, die bei einer an direktes Ausschütteln Nekrosen, Die saure die basische Nekrosen und leichte Schlaffheit. 9. Die Toxine lassen sich in einem Transpirationsstrom wird ein Teil der Toxinmenge künstlich nachweisen. 10. keine Druck erzeugten Transport in Holz desaktiviert. Wenn Kulturfiltrat unter Druck auf den Blättern durch Durch den nachgeschoben wird, Welkeerscheinungen lassen sich beobachten. Die spontan erkrankten Pflanzen auftretende Welke muß deshalb auf gestörte Wasserversorgung zurückgeführt werden. Die Fleckennekrosen sind toxigenen Ursprungs. an 11. Die isolierten Toxine wirken auf Pflanzen keine antibakteriellen unspezifisch. Eigenschaften. Sie besitzen Die vorliegende Arbeit wurde im Institut für spezielle Botanik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule unter Leitung von Herrn Prof. Dr. E. Gäumann ausgeführt. Es sei ihm an dieser Stelle der beste Dank für die großzügige Überlassung von Materialien und Gerätschaften, sowie für seine wertvollen Batschläge ausgesprochen. Diese Arbeit entstammt einem Zyklus, der aus Arbeitsbeschaffungsmitteln des Bundes unterstützt wurde; wir möchten den zuständigen Behörden auch hier unseren Dank wiederholen. Literaturverzeichnis Beck,E., 1903. Beiträge zur Morphologie und Biologie der forstlich wichtigen Neetriaarten, insbesondere der Nectria cinnabarina (Tode) Fr. Tharand. forstl. Jahrb. 52,161. Behrens, J.. 1895. Phytopathologische Notizen. Zeitschr. f. Pflanzenkr. 5, 193. Berducou, J., 1949. Becherches sur la mode d'action de certains champignons parasites. Compt. rend, de l'Acad. des Sei. 228, 79—80. Blum er, 8. und Kundert, J., 1950. Methoden der biologischen Laborprüfung von Kupfer¬ präparaten. Phytopath. Zeitschr. 17, 161—199. Untersuchungen über toxische Stoff Wechselprodukte 195 Brick, C, 1892. Über Nectria cinnabarina Fr. Jahrb. d. Hamburg, wiss. 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Technischen Hochschule in der Abteilung für Naturwissenschaften, das ich im Frühjahr 1948 mit dem Diplom abschloß. von 1931 bis am 1937 2. Juli 1924 in Wädenswil die Primarschule. Im Seither arbeitete ich als Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Herrn Prof. Dr. E. Gäumann am Institut für spezielle Botanik an der ETH.