Aktuelle Nachrichten:

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13. Aktuelle Nachrichten:
„Die Frauen in vielen muslimischen Ländern werden benachteiligt und diskriminiert...“
Frau im Islam
Die westliche Vorstellung vom islamischen Frauenbild ist bestimmt von einer islamischen
Frauenfeindlichkeit. Diese negative Vorstellung im Westen wird genährt durch die weitverbreitete
Realität in islamischen Gesellschaften. Diese Realität weicht an vielen Stellen von den
Bestimmungen ab, wie sie in Koran und Sunna, Leben des Propheten, gegeben sind. Das
Vorhandensein der theoretischen Grundlagen reicht nicht aus, sondern es muss auch der Wille da
sein, diese Grundlagen durchzusetzen und Traditionen zu überwinden, die ihnen entgegenstehen.
Der Mensch ist männlich und weiblich und beiden gebührt die uneingeschränkte Würde.
Der Mensch ist als Zweiheit geschaffen, als männlich und weiblich, ohne Zuschreibung einer
Wertigkeit für die Teile dieser Zweiheit, weil beide Teile sich gegenseitig ergänzen. Für den Islam
ist nur eine gesunde Beziehung zwischen beiden Geschlechtern wirklicher Garant für den Aufbau
einer gesunden Gesellschaft.
So hebt der Koran die gleiche Würde von Mann und Frau hervor:
„Ihr Menschen! Handelt Taqwa (d.h. Ehrfurcht) gemäß eurem HERRN gegenüber, Der euch
aus einem einzigen Wesen geschaffen hat, aus ihm sein Partnerwesen geschaffen hat und
aus beiden viele Männer und Frauen vermehren ließ.“ (Koran: 4, 1)
Ein anderer Vers zeigt, dass die Taten von Frauen und Männern von Gott gleichermaßen
anerkannt werden:
„Dann erhörte sie ihr HERR: ‚Gewiss, ICH lasse keine Tat eines Tuenden von euch, ob männlich
oder weiblich, verloren gehen, die einen von euch sind wie die anderen.“ (Koran: 3, 195)
Die Frau ist nach islamischem Verständnis genau das gleiche wie der Mann: ein Mensch, ein Kind
Adams, ausgestattet mit Ehre und Würde:
„Und wahrlich, Wir haben die Kinder Adams geehrt und sie über Land und Meer getragen und sie
mit guten Dingen versorgt und sie ausgezeichnet - eine Auszeichnung vor jenen vielen, die Wir
erschaffen haben.“ (Koran: 17, 70)
„Ihr Menschen! Gewiß, wir erschufen euch aus einem Männlichen und einem Weiblichen und
machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr euch kennenlernt. Gewiß, der Würdigste von
euch bei ALLAH ist derjenige mit am meisten Taqwa (Gottesfurcht, Frömmigkeit). Gewiß, ALLAH
ist allwissend, allkundig.“ (Koran: 49, 13)
Diese Koranverse zeigen, dass vor Gott niemand aufgrund seines Geschlechts besser oder
schlechter ist, sondern dass allein die aufrichtigen und gottgefälligen Taten der Menschen den
Massstab ausmachen, sich vor Gott zu profilieren.
Der Koran macht in seinen Aussagen zu allgemeinen und religiösen Themen keine geschlechts­
spezifischen Unterschiede:
„Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die Männer, die den
festen Glauben verinnerlicht haben und die Frauen, die den festen Glauben verinnerlicht
haben, die gehorchenden Männer und die gehorchenden Frauen, die wahrhaftigen Männer
und die wahrhaftigen Frauen, die geduldigen Männer und die geduldigen Frauen, die sich
hingebenden Männer und die sich hingebenden Frauen, die spendenden Männer und die
spendenden Frauen, die fastenden Männer und die fastenden Frauen, die sich keusch
haltenden Männer und die sich keusch haltenden Frauen und die ALLAHs viel
gedenkenden Männer und die ALLAHs viel gedenkenden Frauen; Allah hat ihnen (allen)
Vergebung und großen Lohn bereitet.“ (Koran: 33, 35)
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Das Frauenbild im Islam ist nicht identisch mit dem historischen Frauenbild Europas
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Der Islam kennt keine Erbsünde. Eva ist nicht der Ursprung der Sünde. Die Frau ist nicht Ver­
führerin des Mannes, sondern beide, Mann und Frau tragen jeder für sich selbst die
Verantwortung für ihr Fehlgehen und beide bitten Allah (ta’ala/Den Erhabenen) um
Vergebung und ER verzeiht beiden.
Im Islam gab es nie eine theologische Diskussion darüber, ob die Frau eine Seele hat.
In der islamischen Geschichte gab es niemals von Seiten der Religion geduldete
frauenfeindliche Auswüchse – wie im abendländischen Mittelalter – Inquisition,
Hexenverbrennung, usw.
Der Islam kennt keine Leibfeindlichkeit. Beide Geschlechter sind Teil der Schöpfung, ihre
Aufgabe besteht u.a. darin, sich gegenseitig partnerschaftlich zu ergänzen und in der Ehe
sexuelle Erfüllung zu erleben. Ehe und Sexualität, d.h. die gottgewollte partnerschaftliche
Beziehung zum anderen Geschlecht ist im Islam positiv besetzt und ihre Ausübung wird als
rituelle Handlung belohnt; „Heirat ist die halbe Religion“. Freiwillige Askese wird als
widernatürlich bewertet und ist verboten.
Der Islam kennt keinen Ausschluss von Frauen bei theologischen Ämtern, es gibt und gab
immer weibliche Muftis und weibliche islamische Gelehrte/Islamologinnen.
Der Islam kennt keinen Ausschluss von Frauen und Mädchen aus dem Bereich der Bildung.
Der Erwerb von Bildung ist eine religiöse Pflicht für Frauen und Männer. Bildung war seit
Beginn der islamischen Geschichte nie ein Privileg der Männer. Einer der großen Gründer
einer Fiqh-Schule/ Mazhab, Imam Asch-schafi’i studierte bei einer Frau.
Die Frau im Islam ist gleichwertige Partnerin des Mannes mit Rechten und Pflichten, wie z.B.:
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Stimm- und Wahlrecht
Erbrecht
Namensrecht
Recht auf ökonomische
Unabhängigkeit
Recht auf standesgemäßen Unterhalt
Recht auf Bildung und Ausbildung
Recht auf freie Wahl des Ehepartners
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Recht auf Empfängnisverhütung
Recht auf Scheidung
Recht auf Stillgeld
Recht auf sexuelle Erfüllung in der Ehe
Recht auf Gleichbehandlung als Tochter
Recht auf Gewährung von Asyl
Frauen besitzen den Status des Rechts­
subjektes im juristischen Sinne
Die Stellung der Frau als Mutter
Eine bekannte Überlieferung zeigt, welch hohe Stellung der Islam der Mutter gibt:
Der Prophet, Friede sei mit ihm, wurde von einem Mann gefragt: "Wen soll ich am besten
behandeln?" Er antwortete: "Deine Mutter." Der Mann fragte weiter: "Und wen danach?". Der
Prophet antwortete: "Deine Mutter." Der Mann fragte noch einmal: "Und wen danach?" Der Prophet
antwortete: "Deine Mutter." Der Mann fragte wiederum : "Und wen danach?" Da antwortete der
Prophet: "Deinen Vater.".
In einer anderen sehr bekannten Überlieferung sagte der Prophet, Friede sei mit ihm, :
"Das Paradies liegt zu den Füßen der Mütter."
Nach dem Verbot des Schirks (d.h. dass man Allah etwas zur Seite stellt, und damit Vielgötterei
betreibt, was im Islam die größte Sünde darstellt) kommt das Verbot der Ungerechtigkeit
gegenüber den Eltern. Beide Elternteile sollen gut behandelt werden, aber der Mutter gebührt eine
noch bessere Behandlung.
Im Koran finden wir die Anweisung zum respektvollen Umgang der Kinder mit ihren Eltern:
„Und dein Herr bestimmte, dass ihr niemandem außer Ihm dient, und dass ihr den Eltern Gnade
erweist. Sollten beide bei dir das hohe Alter erreichen –einer von ihnen oder beide, so sag ihnen
niemals: ‚Pfui !‘ Und schelte sie nicht und sag ihnen schöne Worte. Und sei ihnen gegenüber
demütig aus Barmherzigkeit und sage: ‚Mein Herr! Erweise ihnen Gnade, so wie sie mich von klein
an aufgezogen haben.‘ „ (Koran: 17, 23-24)
Mit "Pfui" sind alle möglichen Unmutsäußerungen gemeint, mit denen man auf Forderungen,
Bedürfnisse oder Ansprüche der Eltern reagieren könnte. Die Aufforderung, so etwas zu
unterlassen, gilt insbesondere gegenüber der Mutter, da die Kinder üblicherweise zu der Mutter
einen engeren Kontakt haben und aus diesem Grund möglicherweise ihr gegenüber einen
geringeren Respekt zeigen als gegenüber dem Vater. Dass im Koran an dieser Stelle das kleinste
Beispiel für Respektlosigkeit gegenüber den Eltern gewählt wird, zeigt, dass alles andere, was
noch schlimmer ist (wie Beschimpfen, Vernachlässigen oder gar Schlagen) noch stärker verboten
ist.
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Die Stellung der Frau als Ehefrau
Das wichtigste Ziel der Ehe ist die Liebe und die Barmherzigkeit. Die Liebe und die Barmherzigkeit
müssen im Mittelpunkt der Ehe stehen, denn eine Ehe, bei der keine Liebe, Barmherzigkeit und
somit Kooperation entstehen, ist zum Scheitern verurteilt. In diesem Zusammenhang ist es auch
wichtig zu betonen, dass die Frau zur Ehe nicht gezwungen werden kann. Eine Ehe, die unter
Zwang zustande kommt, ist nicht rechtskräftig.
„Ebenso zu den Zeichen ALLAHs zählt, dass ER für euch von eurem Wesen Partnerwesen
erschuf, damit ihr bei ihnen Geborgenheit findet. Und ER setzte zwischen euch Liebe und
Barmherzigkeit. Gewiss, darin sind doch Zeichen für Leute, die nachdenken.“ (Koran: 30, 21)
Die westliche Vorstellung vom islamischen Frauenbild wird auch durch die falsche Übersetzung
des Koranverses 4, 34 bestimmt. Die sachgemäße Übersetzung sollte lauten: „Die Ehemänner
sind verantwortlich gegenüber ihren Ehefrauen.“ oder „Die Ehemänner stehen für ihre Ehefrauen
ein.“ Diese Verantwortung betrifft sämtliche Lebensbelange der Ehefrau (wie standesgemäßer
Lebensunterhalt, Kleidung, Wohnung usw.). Es ist die Verpflichtung des Ehemannes, von seinem
Vermögen für die Lebensbelange der Ehefrau aufzukommen. Der Ehemann verliert diese
Vorrangstellung in dem Moment, wenn er nicht mehr in der Lage ist, seiner sozialen Verantwortung
nachzukommen; der Vorrang ist also ausschließlich funktional begründet.
Im Arabischen steht in diesem Vers "Männer" und "Frauen", gemeint sind jedoch die Ehemänner
und Ehefrauen, weil Männer fremden (d.h. nichtverwandten) Frauen gegenüber in keiner Weise
verantwortlich sind. Die allgemeine Aussage "Männer sind gegenüber Frauen verantwortlich" kann
auch deshalb nicht zutreffen, weil eine Frau auch die Chefin eines Mannes sein kann, wie z.B. im
Fall von Khadidscha, bei der der Prophet (Friede sei mit ihm) angestellt war.
Nun einige Überlieferungen von dem Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm, zum Umgang mit
den Ehefrauen:
"Nur ein edler Mensch behandelt sie gut, nur ein mieser Mensch behandelt sie schlecht."
"Derjenige von euch, der seine Ehefrau am besten behandelt, ist der Beste von euch. Und ich bin
der Beste zu meinen Frauen."
"Diejenigen, die am vollkommensten sind und diejenigen, die mir am nächsten sind, sind
diejenigen, die am besten mit ihren Ehefrauen umgehen."
Nach diesen Hadithen ist also der Massstab für die Vollkommenheit eines Muslims sein Umgang
mit seiner Ehefrau!
Der Prophet, Friede sei mit ihm, hat in seinem Leben niemals eine Frau geschlagen, beleidigt oder
gekränkt. Wenn er nach Hause kam und seine Frauen kein Essen vorbereitet hatten, sagte er nur:
"Ich faste heute.". Dies ist die Sunna des Propheten, das Vorbild, an das sich alle Muslime halten
sollen.
Der Prophet, Friede sei mit ihm, hat von Anfang an Männer und Frauen zum Islam eingeladen, und
Frauen waren auch an politischen Handlungen beteiligt, wie z.B. bei der Bay'a (Treueschwur) von
Aqaba, die faktisch die Gründung der islamischen Gemeinde bedeutete.
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Die Stellung der Frau als Tochter
Zu diesem Punkt gibt es nicht zu viel zu sagen, denn eine Tochter soll genauso behandelt werden
wie ein Sohn. Alle Geschenke, Taschengeld und ähnliches müssen Söhnen und Töchtern
gleichermaßen gegeben werden, niemand darf bevorzugt werden. Einmal kam ein Mann zum
Propheten, Friede sei mit ihm, und bat darum, dass der Prophet Zeuge für eine Schenkung an
seinen Sohn sein solle. Als der Prophet erfuhr, dass der Mann seinen übrigen Kindern nicht das
gleiche schenken wollte, lehnte er die Zeugenschaft ab.
Die Sitten, die in manchen muslimischen Familien verbreitet sind, dass nämlich die Tochter den
Sohn bedienen muss und ähnliche Dinge, haben mit dem Islam nichts zu tun.
Da sich viele Menschen über einen Sohn mehr freuen als über eine Tochter (der Sohn wird später
Geld verdienen, er trägt unseren Namen, die Tochter heiratet später usw.), bezeichnet der Islam
die Erziehung der Töchter als besonders verdienstvoll. Nach einer Überlieferung von dem
Propheten, Friede sei mit ihm, kann jemand, der drei Töchter gewissenhaft erzieht, sich auf den
Lohn des Paradieses freuen. Der Prophet wurde daraufhin gefragt, ob dies auch für zwei Töchter
gelte, was er bejahte. Auch die Frage, ob dies auch für eine Tochter gelte, wurde bejaht.
Das Recht auf Bildung gilt auch für beide Geschlechter. Der Prophet, Friede sei mit ihm, sagte:
"Das Streben nach Wissen ist Pflicht für jeden Muslim und jede Muslima."
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