274 TEIL III Therapeutische Beziehung 214 TEIL II

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Inhaltsverzeichnis
6
Vorwort
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Einleitung
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1 Epidemiologie von Angststörungen und depressiven Störungen
1.1 Vorkommen von Angststörungen
1.2 Vorkommen von depressiven Störungen
2 Diagnostische Klassifikation und Erhebung
TEIL I Diagnostik und Therapie von Angststörungen
3 Panikattacken, Panikstörung und Agoraphobie
3.1 Diagnostische Kriterien
3.2 Erklärungsmodell für Panikstörung und Agoraphobie
3.3 Diagnostische Vorgehensweise
3.4 Therapie
3.5 Therapeutische Effektivität
3.6 Behandlungsbeispiel: Patientin mit Panikstörung und Agoraphobie (F40.01G) sowie sekundärer
Epilepsie (G40.9G)
4 Spezifische (isolierte) Phobie
4.1 Diagnostische Kriterien
4.3 Erklärungsmodell
4.4 Diagnostische Vorgehensweise
4.5 Therapie
4.6 Therapeutische Effektivität
4.7 Behandlungsbeispiel für eine unbefriedigend verlaufene Therapie einer Autofahrphobie
(F40.2G)
5 Soziale Phobie
5.1 Diagnostische Kriterien
5.2 Epidemiologische Ergebnisse
5.3 Erklärungsmodell
5.4 Diagnostische Vorgehensweise
5.5 Therapie
5.6 Therapeutische Effektivität
6 Generalisierte Angststörung
6.1 Diagnostische Kriterien
6.2 Epidemiologische Ergebnisse
6.3 Erklärungsmodell
6.4 Diagnostische Vorgehensweise
6.5 Therapie
6.6 Therapeutische Effektivität
6.7 Behandlungsbeispiel: Älterer Mann mit GAS (F41.1G) und komorbider leichter Sozialer Phobie
(F40.1G)
7 Zwangsstörung
7.1 Diagnostische Kriterien
7.2 Epidemiologische Daten
7.3 Erklärungsmodell
7.4 Diagnostische Vorgehensweise
7.6 Therapeutische Effektivität
7.7 Behandlungsbeispiel: Frau mit Zwangsgedanken und Zwangshandlungen, gemischt (F42.2G)
8 Akute Belastungsreaktion und Posttraumatische Belastungsstörung
8.1 Diagnostische Kriterien
8.2 Epidemiologische Ergebnisse
8.3 Erklärungsmodell
8.4 Diagnostische Vorgehensweise
8.5 Therapie
8.6 Therapeutische Effektivität
8.7 Zwei Behandlungsbeispiele
Resümee Teil I
TEIL II Diagnostik und Therapie von depressiven Störungen
9 Beschreibung affektiver Störungen
9.1 Diagnostische Kriterien affektiver Störungen
9.2 Störungsübergreifende depressive Symptomatik und vier Ausprägungen von Depressionen
9.3 Komorbidität
9.4 Suizidalität
9.5 Erklärungsmodell für unipolare Depressionen
9.6 Diagnostische Vorgehensweise
10 Therapie
10.1 Kognitive Verhaltenstherapie
10.2 Weitere therapeutische Vorgehensweisen
10.3 Hinweise zur medikamentösen oder kombinierten Behandlung von Patienten mit schwerer
unipolarer oder bipolarer Depression
10.4 Therapeutische Effektivität
10.5 Behandlungsbeispiel einer Frau mit einer schweren depressiven Episode (F32.3G) nach 3
einschneidenden Lebensereignissen
Resümee Teil II
TEIL III Therapeutische Beziehung
11 Empirisch belegte Elemente der therapeutischen Beziehung
11.1 Therapeutische Allianz
11.2 Empathie
11.3 Zielkonsens und Kooperation
11.4 Kohäsion in der Gruppentherapie
12 Vielversprechende Elemente der therapeutischen Beziehung
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12.1 Wertschätzung des Patienten
12.2 Kongruenz und Echtheit
12.3 Feedback
12.4 Kitten von Brüchen im therapeutischen Bündnis
12.5 Persönliche Mitteilungen des Therapeuten
12.6 Umgang mit Gegenübertragung
12.7 Beziehungsbezogene Interpretationen
12.8 Fazit: Zur Überprüfung der therapeutischen Beziehung im klinischen Alltag
13 Bedürfnisse des Patienten und diagnoseunabhängige Eigenschaften
13.1 Widerstand
13.2 Funktionale Beeinträchtigung und Bewältigungsstil
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Literatur
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Anhang
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Anhang 1: Medikamentöse Behandlung
1 Angststörungen
2 Depressive Störungen
3 Psychopharmaka zur Behandlung von Ängsten und Depressionen
Anhang 2: Interozeptive Konfrontation mit Konzentrationslenkung auf körperliche
Symptome der Angst
Anhang 3: Interaktion von Panik und körperlichen Erkrankungen
Anhang 4: Bauchatmung, Progressive Muskelentspannung und Angewandte Entspannung
Stichwortverzeichnis
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320
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9 Beschreibung affektiver Störungen (S. 215-216)
9.1 Diagnostische Kriterien affektiver Störungen
Affektive Störungen führen vor allem zu Veränderungen in der Stimmungslage der Person. Ausgeprägte Manie und schwere
Depression bilden die beiden Pole des affektiven Spektrums. Meist bewegen sich die Veränderung der Stimmung in Richtung
Depression, mit oder ohne begleitender Angst, seltener in Richtung Manie. Die Veränderung der Stimmungslage geht oft mit
einem Wechsel des allgemeinen Aktivitätsniveaus einher. Patienten neigen zu Rückfällen. Die wesentlichen Kriterien zur
Unterteilung der affektiven Störungen beruhen überwiegend auf praktischen Erwägungen, die vor allem das Identifizieren der
einzelnen Untergruppen erleichtern sollen (ICD-10, 1991).
Depressionen können ohne erkennbare Auslöser innerhalb von einigen Tagen oder Wochen entstehen, auch im Verbund mit
Angststörungen. Vorübergehende Zustände mit Traurigkeit, Resignation und Selbstzweifeln kennt jeder. Halten sie sich jedoch
und nehmen immer größere Ausmaße an, die zu einer Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten führen, dann sind daraus
depressive, gelegentlich auch manische oder gemischte Störungen geworden.
In Anlehnung an ICD-10 sollte zunächst darauf geachtet werden, ob die affektiven Beschwerden nicht Folge von
Medikamenten-/Drogeneinnahme oder von körperlichen Erkrankungen sind. Patienten, die Beta-Blocker einnehmen, ebenso wie
Diabetiker oder Parkinsonpatienten, entwickeln nicht selten depressive Verstimmungen. Je nach anamnestischer Datenlage ist
eine gründliche allgemeinmedizinische Untersuchung zu veranlassen, um den Verdacht auf körperliche oder pharmakologische
Einflüsse zu überprüfen.
Im Interesse der therapeutischen Wirksamkeit einer psychopharmakologischen und/oder psychotherapeutischen Behandlung muss
differenzialdiagnostisch – am besten unter Hinzuziehen eines Psychiaters – zwischen einer bipolaren Störung, die
psychotherapeutisch schwerer zugänglich ist (Geller et al., 2001), und einer unipolaren depressiven Störung unterschieden
werden. Der Verlauf von affektiven Störungen ist entweder unipolar, meist in Form einer depressiven, gelegentlich auch in
Gestalt einer manischen Episode, oder bipolar, wobei depressive Episoden mit manischen abwechseln. Folglich werden
Depressionen nach ICD-10 und DSM-IV in
– unipolare (ausschließlich depressive oder manische) Episoden
– bipolare Störungen (manisch und depressiv) und in
– solche depressiven Störungen eingeteilt, die sich an ihrer Krankheitsgeschichte orientieren und entweder aufgrund eines
Krankheitsfaktors oder aber
– substanzinduziert entstanden sind.
Die Einteilung in unipolare und bipolare affektive Störungen gilt als wissenschaftlich gesichert, da zahlreiche Familien-,
Zwillings- und Adoptionsstudien Belege dafür liefern, ebenso wie Marker-Untersuchungen, Studien zur Symptomatologie, zu
lebensgeschichtlichen, soziodemographischen und persönlichkeitsbezogenen Variablen sowie Untersuchungen zu therapeutischen
Wirkungen, zur Prognose und zum Verlauf dieser Störungen (Hautzinger et al., 2000).
9.1.1 Depressive Episoden
Das Auftreten von einer oder mehreren depressiven Episoden wird im angelsächsischen Bereich als Major Depression (DSM-IV)
bezeichnet. Wesentliche Merkmale einer depressiven Episode sind depressive Verstimmung, Verlust an Interesse und Freude an
allen Aktivitäten über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen und länger. Um eine (rezidivierende) depressive Episode
diagnostizieren zu können, muss sicher gestellt sein, dass bislang keine hypomanische oder manische (S. 223) Episode in der
Biographie des Patienten vorkam. Außerdem ist darauf zu achten, ob die depressive Episode mit der Einnahme von psychotropen
Substanzen, organischen psychischen Störungen oder medizinischen Krankheitsfaktoren in Zusammenhang steht.
Schweregradeinteilung: Es ist nicht immer leicht, den Schweregrad einer depressiven Störung zu bestimmen. Weil die Intensität
der Störung Einfluss auf die Therapie hat, wurden depressive Episoden in leichte, mittelgradige und schwere eingeteilt (ICD-10,
1991). Patienten mit leichten und zum Teil mittelgradigen depressiven Episoden lassen sich in der Regel ambulant ganz gut
behandeln, während Patienten mit schweren depressiven Episoden im Allgemeinen entweder eine medikamentöse Abstützung
benötigen oder in stationäre Behandlung müssen.
Ein weiterer Aspekt bei der Einschätzung der Schwere der Störung ist das Ausmaß an sozialer Integration des depressiven
Patienten, das heißt inwieweit er noch arbeitsfähig und darüber hinaus sozial aktiv sein kann. Dieses Kriterium ist aber auch nicht
immer zuverlässig, denn häufig beeinflussen individuelle, soziale und kulturelle Einflüsse die Beziehung zwischen der Schwere
der Symptomatik und der sozialen Integration.
Trotz unzulänglicher empirischer Absicherung wurde auf Wunsch von internationalen Klinikern im ICD-10 an dem somatischen
Syndrom bei depressiven Episoden festgehalten. Die darin als somatisch bezeichneten Symptome, die objektiv zu beobachten
sind, werden gelegentlich auch als „melancholisch", „vital", „biologisch" oder „endogenomorph" bezeichnet (ICD-10, 1991).
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