SHC-Post 01/12 Infoblatt des Sana-Herzzentrums Cottbus Weltneuheit implantiert 02 Elektrophysiologische Untersuchung 03 Schonend operieren 04 Einladung Jahresmeeting 05 Schlaganfallprophylaxe 06 Das Interview 07 Silber-Zertifikat 08 Spitzenmedizin trifft Spitzensport 08 A111976_SHC_Post__2012.indd 1 Sana-Herzzentrum Cottbus 15.03.12 08:11 SHC-Post 01/12 Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, in kaum einem anderen medizinischen Bereich hat es in den vergangenen Jahren einen solchen Zuwachs an therapeutischen und diagnostischen Möglichkeiten gegeben. Auf der anderen Seite jedoch bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Der Schlüssel zur Bekämpfung der Hauptursache dieser Erkrankungen liegt daher nach wie vor in der zukunftsfähigen Weiterentwicklung der Herz-Medizin. Doch die rasante Entwicklung des medizinischen Fortschritts ist von den stationären Strukturen allein kaum zu schultern. In unserer Region hat die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen und klinischen Ärzten eine lange Tradition und es bestehen hervorragende Kontakte. So sind wir in der Anwendung der minimalinvasiven Mitralchirurgie so erfolgreich, dass sich Patienten, weit über die Landesgrenzen hinaus, für eine Behandlung in unserer Klinik entscheiden. Bei der interventionellen Aortenklappentherapie haben wir bereits weit mehr als 250 Herzklappen implantiert und bei den thorakoskopischen Ablationen konnten wir Fortschritte hinsichtlich einer interdisziplinären Zusammenarbeit mit den brandenburgischen Elektrophysiologen erzielen. Aktivierung der Radiofrequenz Modulation Das Prinzip der „Dynamischen Annuloplastie“ besteht in der Implantation eines ummantelten Metallringes, dem Annuloplastiering, der aufgrund seiner hohen Flexibilität nach einem Stromimpuls seine Form verändern kann. So sorgt dieser Metallring nicht nur dafür, dass die Klappensegel in der richtigen Position gehalten werden, sondern er kann im Anschluss an den operativen Eingriff oder wenn erforderlich zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund einer wiederkehrenden Klappenundichtigkeit nachjustiert werden. Quelle: Firma MiCardia MitralKlaPPEnrEKonStrUKtion Weltneuheit implantiert Michael Kabiersch Geschäftsführer Eine wesentliche Neuentwicklung aus den USA auf dem Gebiet der Herzklappenrekonstruktion wurde 2011 erstmals am Sana-Herzzentrum Cottbus einer 63-jährigen Brandenburgerin in einem minimalinvasiven Verfahren eingesetzt. Hierbei handelt es sich um einen Mitralklappenring, welcher nach Abschluss der Operation durch Energiezufuhr von außen in seiner Form adjustiert werden kann, also geometrisch veränderbar ist. Somit ist es möglich, das erzielte Rekonstruktionsergebnis am Operationsende unter TEE-Kontrolle (transösophageale Echokardiografie) nicht nur zu beurteilen und zu dokumentieren, sondern gegebenenfalls zu optimieren. Die Implantation dieses neuartigen, verstellbaren Metallringes bietet uns Herzchirurgen faszinierende Möglichkeiten, um das beste Behandlungsergebnis für Patienten mit undichten Herzklappen zu erreichen. Prof. Dr. med. Dirk Fritzsche Stellv. Ärztlicher Direktor Der nachjustierbare Mitralklappenring der Firma MiCardia ist eine wesentliche Bereicherung bei der stetigen Um weitere Synergien freizusetzen, möchten wir mit Ihnen diesen Dialog noch mehr intensivieren und nach weiteren partnerschaftlichen Strukturen suchen, die eine interdisziplinäre Behandlung der Patienten auf höchstem Niveau erlauben. Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und danken für Ihr Interesse. Ihre Verbesserung chirurgischer rekonstruktiver Verfahren an den Herzklappen. Bereits 2008 wurde dieser weiterentwickelte Klappenring in vier deutschen Herzkliniken und einem amerikanischen Zentrum im Rahmen einer Machbarkeitsstudie bei mehr als 40 Patienten eingesetzt. In einer Folgestudie wurden 2011 in Deutschland 30 weitere Patienten, darunter auch am Sana-Herzzentrum Cottbus, mit dem neuen Annuloplastiering versorgt. Damit gehört unser Herzzentrum zu den ersten fünf Kliniken in Deutschland, die über das neue Implantat für eine Mitralklappenrekonstruktion verfügen. Möglich wurde dies durch die ausgewiesene Expertise der Cottbuser Herzchirurgen auf dem Gebiet minimalinvasiver rekonstruktiver chirurgischer Eingriffe. Prof. Dr. Dirk Fritzsche Chefarzt Herzchirurgie Manuela 2 Lehmann Pflegedirektorin und QMB A111976_SHC_Post__2012.indd 2 15.03.12 08:11 SHC-Post 01/12 EIN TEAM bei den ersten elektrophysiologischen Untersuchungen: Dr. Andreas Terne (l.) und Dr. Axel Harnath (r.) sowie Dr. Boris Keweloh vom Unfallkrankenhaus Berlin (Foto: Irene Göbel) Hohe Konzentration bei der Suche nach der Ursache der Herzrhythmusstörung (Foto: Das CB Stadtmagazin) ElEKtroPHYSioloGiSCHE UntErSUCHUnG Weitere Behandlungsoption für Patienten mit Herzrhythmusstörungen Mit der Einrichtung eines elektrophysiologischen Messplatzes im HybridSaal wurden die Voraussetzungen geschaffen, um die Behandlungsoptionen bei der invasiven Herzuntersuchung und -behandlung zu komplettieren und das diagnostische und therapeutische Spektrum weiter auszubauen. Die Ursachen von Herzrhythmusstörungen können mit der Elektrophysiologischen Untersuchung (EPU) lokalisiert und in den meisten Fällen durch eine Elektroablation beseitigt werden. Für die Lokalisationsdiagnostik und die anschließende Ablationstherapie ist ein spezielles Navigationsgerät notwendig, mit der die Ablationskatheter an den Ursprung der Herzrhythmusstörung gesteuert werden. Über eine Stromabgabe wird dann die entsprechende Stelle verödet. Die EPU kommt immer zur Anwendung, wenn der Patient selbst Rhythmusstörungen feststellt und sich in seiner Lebensqualität beeinträchtigt fühlt sowie bei der Abklärung von immer wiederkehrenden Bewusstseinsstörungen. Eine vor allem mit dem Alter zunehmende Herzrhythmusstörung ist das sogenannte Vorhofflimmern, das sich sehr unterschiedlich manifestieren kann und, wenn die medikamentöse Therapie keinen Erfolg zeigt, ebenfalls durch diese Ablationstherapie behandelbar ist. Da die elektrischen Strukturen am Herzen sehr klein sind und die EPU sehr zeitaufwendig ist, wird eine große Expertise des behandelnden Facharztes vorausgesetzt. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) werden zunächst externe erfahrene Elektrophysiologen gemeinsam mit den Cottbuser Kardiologen diese Prozeduren durchführen und dabei gleichzeitig ihre Erfahrungen auf dem Gebiet der EPU an das kardiologische Team weitergeben. Dr. Axel Harnath Leitender Oberarzt Kardiologie Infos zum Thema: Die EPU ist eine abgewandelte Form des EKGs, bei dem die Herzströme im Herzinneren gemessen werden. Dazu werden dünne Elektrodenkabel mit einer elektrisch leitenden Spitze durch eine Vene von der Leiste bis zum Herzen vorgeschoben. Das Vorschieben der Katheter bis zum Herzen und das Platzieren der Elektroden sind nicht schmerzhaft. Mit mehreren Kathetern wird die Ausbreitung der elektrischen Erregung genau analysiert. Zudem kann man während der EPU die für die Rhythmusstörungen verantwortlichen anatomischen Strukturen des Herzens erkennen. Die Methode ermöglicht es, zwischen „gutartigem“ und potenziell gefährlichem Herzrasen zu unterscheiden. 3 A111976_SHC_Post__2012.indd 3 15.03.12 08:11 SHC-Post 01/12 SCHonEnd oPEriErEn Endoskopische Ablation bei Vorhofflimmern Ablationslinien im linken Vorhof Resektion des linken Vorhofohrs Trigonum-Linie Dach-Linie Lungenvenen-Isolation Boden-Linie Ein normales Herz schlägt in der Regel etwa 60- bis 100-mal pro Minute. Wenn das Herz aus dem Takt gerät, ist häufig Vorhofflimmern, bei dem die Herzvorhöfe dann mit einer Frequenz von 300- bis 1.000mal pro Minute fibrillieren, die Ursache. Über eine Millionen Menschen sind allein in Deutschland betroffen. Bei weiter steigendem Altersdurchschnitt wird prognostiziert, dass diese Zahl in den kommenden Jahren stark ansteigen wird. Als Symptome bemerken viele Patienten einen plötzlichen Leistungsknick mit Müdigkeit, unregelmäßigem Herzschlag und Luftnot. Anders als beim Kammerflimmern besteht durch diese Rhythmusstörungen zwar kein unmittelbares Risiko für den plötzlichen Herztod, das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, ist bei Vorhofflimmern jedoch hoch. Eine sehr schonende und extrem effektive Behandlungsoption bietet dank neuester endoskopischer Technik und der Entwicklung von modernen Ablationssonden, die endoskopische Ablation, ein videounterstütztes Behandlungsverfahren. Chirurgischer Eingriff Die Indikation zu diesem chirurgischen Eingriff besteht vor allem bei Patienten, bei denen das Vorhofflimmern mit Medikamenten, elektrischen Kardioversionen oder Katheterablationen nicht erfolgreich behandelt werden konnte und weiterhin ein hoher Leidensdruck besteht. Auch bei jungen Menschen, die bereits einen Schlaganfall hatten oder an einer Pumpschwäche der linken Herzkammer leiden, wird die LungenvenenIsolation empfohlen. Die Erfolgsaussichten, mit diesem Verfahren den Sinusrhythmus dauerhaft wiederherzustellen, liegen bei über 80 Prozent, wobei die Chancen von den eventuell zusätzlich vorhandenen Herzerkrankungen abhängen. Spezielle Endoskope Die modernen Ablationssonden ermöglichen dem Herzchirurgen über winzige Schnitte eine Isolierung der Lungenvenen effektiv und sicher durchzuführen ohne den Brustkorb eröffnen zu müssen. Es werden hier über winzige Schnitte an der lateralen Thoraxwand spezielle Endoskope, schmale, maximal 10 mm im Querschnitt messende Röhren, eingeführt, womit ein Umfahren der zum linken Vorhof führenden Gefäße (Pulmonalvenen) mit anschließender Ablation (Verödung) im Bereich der linken Herzvorkammer ermöglicht wird. 4 A111976_SHC_Post__2012.indd 4 15.03.12 08:11 SHC-Post 01/12 Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Eingriff ist die Verwendung einer Minikamera, die über eine entsprechende Vergrößerung die Operationsbilder aus dem Inneren des Brustkorbes detailliert auf einen Monitor überträgt. Durch Verbinden der Ablationslinien auf beiden Seiten wird eine vollständige Isolierung der Hinterwand des linken Vorhofs erreicht und somit die Mehrzahl der arrhytmogenen Foci (Bildung von Herzgewebe an der Lungenvene, das die Unregelmäßigkeit des Pulses verursacht) ausgeschaltet, die vorher das Vorhofflimmern aufrecht erhielten. Des Weiteren wird das linke Vorhofohr exzidiert, um die Blutgerinnselbildung hier zu verhindern. Prof. Dr. Dirk Fritzsche Chefarzt Herzchirurgie Prof. Dr. Dirk Fritzsche und Physician Assistant Isabel Handreka bei einem minimalinvasiven videoassistierten Zugang (Physician Assistant: Ein intermediär medizinischer Assistent, der hochspezifische Aufgaben im operativen und interventionellen Bereich unter Aufsicht eines Arztes durchführt) Foto: Boris Trenkel EinladUnG Jahresmeeting der Brandenburger Kardiologen In diesem Jahr hat unser Herzzentrum die Ehre, das Jahresmeeting der „Brandenburgischen Arbeitsgemeinschaft Kardiologie e. V.“ auszurichten. Wir möchten Sie hiermit auf diese 12. Jahrestagung am 23. Juni 2012 aufmerksam machen und gern in das Hotel „Radisson Blu Cottbus“ einladen. Die neuen Therapieoptionen im Bereich der Koronaren Herzerkrankung, der Herzklappenerkrankungen, der Herzinsuffizienz und der Herzrhythmusstörungen werden auch in diesem Jahr im Mittelpunkt der Jahrestagung stehen. Spannende Vor- träge inklusive Video-Demonstrationen aus der klinischen Arbeit der Referenten werden aktuelle Themen, wie zum Beispiel die Trans Aortic Valve Implantation (TAVI) transfemoral bzw. transapikal oder die endoskopische Ablation bzw. Katheterablation bei Vorhofflimmern beleuchten. Ganz sicher bin ich mir, dass im Fokus vieler anregender Diskussionen auch die minimalinvasiven Behandlungsansätze bei der chirurgischen Mitralklappenrekonstruktion oder beim katheter-interventionellen Clipping der Mitralklappe stehen werden. Ich verspreche Ihnen schon jetzt eine interessante und spannende Veranstaltung und würde mich freuen, Sie auf der 12. Jahrestagung der Brandenburgischen Arbeitsgemeinschaft Kardiologie e. V. in Cottbus begrüßen zu dürfen. Prof. Dr. Dirk Fritzsche Stellv. Ärztlicher Direktor und Chefarzt Herzchirurgie Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie über Gisela Klinger Telefon: 03 55 / 4 80 -10 06 E-Mail: [email protected] 5 A111976_SHC_Post__2012.indd 5 15.03.12 08:11 SHC-Post 01/12 S C H l a G a n Fa l l P r o P H Y l a X E Der interventionelle Vorhofohrverschluss Eine der Komplikationen beim Vorhofflimmern stellt eine cerebrale Embolie mit dem klinischen Bild eines Schlaganfalls dar. Dabei wird ein Blutgerinnsel aus dem Herzen abgeschwemmt und verschließt ein Blutgefäß im Kopf. Bei über 90 Prozent der betroffenen Patienten ist der Ursprungsort das linke Herzohr. Eine effektive Gerinnungshemmung ist eine der wichtigsten Maßnahmen und wird sofort nach Feststellung dieser Herzrhythmusstörung begonnen. Jedoch bei einer nicht unerheblichen Anzahl von Patienten führt diese Therapie zu Komplikationen, wie Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder im Gehirn. Deshalb ist die Entwicklung von Verschlusssystemen des Vorhofohres, die eine Gerinnselbildung im Herzohr verhindern, intensiv vorangetrieben worden. Die Methode Bereits 2001 wurde ein System, das PLAATO-System, zur klinischen Anwendung gebracht. Eine Weiterentwicklung ist das WATCHMANSystem, bei dem es sich um ein Schirmchen handelt, welches den Eingang zum Herzohr verschließt. Zur Implantation wird eine Vene in der Leistenbeuge punktiert und dann das System über eine spezielle Schleuse transseptal zum linken Herzohr gebracht. Unter transösophagealer echokardiografischer Kontrolle (Ultraschalluntersuchung mit einem Endoskop mit Schallkopf) wird das Verschlusssystem im Eingang des Vorhofohres positioniert und entfaltet. In der PROTECT-AF-Studie, in die zirka 400 Patienten eingeschlossen wurden, wurde dieses Verschlusssystem mit den Ergebnissen einer konventionellen gerinnungshemmenden Therapie verglichen Computerüberwachung der klinischen Vitalparameter eines Patienten bei einem Eingriff im Hybrid-Saal des Cottbuser Herzzentrums (Foto: Irene Göbel) und zeigte hinsichtlich der Ereignisse Schlaganfall, Tod und peripherer Embolisation keine Unterschiede. Schlaganfall, die bei den Systemen in gleicher niedriger Wahrscheinlichkeit auftreten können. Ein weiteres Verschlusssystem ist das Amplatzer Cardiac Plug System, das sich in seiner Konfiguration vom WATCHMAN-System deutlich unterscheidet. Es besteht aus einem „Stöpsel“, der im Herzohr fixiert wird. Daran befestigt ist ein Deckel, der dann den Eingang des linken Herzohres komplett verschließt. Die Aussicht Nachteil der vorgestellten Methoden ist der Verbleib eines Fremdkörpers im Herzen. Daher ist eine Methode zurzeit in Erprobung, mit der auf interventionellem Weg mit einer speziellen Nahttechnik das linke Vorhofohr verschlossen werden kann. Tierexperimentelle Versuche sind bereits erfolgreich abgeschlossen worden. Auch hier hat eine Studie, an der sich acht amerikanische Kliniken beteiligten, keinen Unterschied zur konventionellen Antikoagulationstherapie gezeigt. Seltene Komplikationen bei diesem interventionellen Vorgehen sind Perikardtamponaden, eine Dislokation des Verschlusssystems und Dr. Jürgen Krülls-Münch Chefarzt Kardiologie Dr. Axel Harnath Leitender Oberarzt Kardiologie 6 A111976_SHC_Post__2012.indd 6 15.03.12 08:11 SHC-Post 01/12 GESCHÄFtSFÜHrErWECHSEl Leistungsspektrum erweitern Als neuer Geschäftsführer übernahm Michael Kabiersch am 1. September 2011 das Ruder in Cottbus. Silke Ritschel kehrte in ihre Wahlheimat zurück, um auf der Insel Rügen die Geschäftsführung des Sana-Krankenhauses zu übernehmen. Nun sind schon wieder mehr als sechs Monate vergangen, Zeit also, den neuen Geschäftsführer einmal näher vorzustellen. Bitte, Herr Kabiersch, würden Sie sich zuerst einmal ganz kurz vorstellen? Ich bin 46 Jahre alt, gebürtiger Berliner und habe meinen Wohnort in Berlin. Dort lebe ich mit meiner Frau und meinen beiden Kindern. Vom beruflichen Hintergrund bin ich Diplomkaufmann und habe an der Freien Universität Berlin studiert. Seit 2008 bin ich bei der Sana Kliniken AG tätig und als Direktor des Sana Krankenhausverbundes Nordbrandenburg eingestiegen. Vorher war ich acht Jahre bei einem großen kommunalen Krankenhauskonzern in Berlin tätig und war dort überwiegend für Reorganisationsprojekte und Strategieentwicklung zuständig. Sie können auf eine fast dreijährige erfolgreiche Tätigkeit als Direktor am Sana-Krankenhaus Templin zurückblicken. Was hat Sie an der neuen Aufgabe am meisten gereizt? Da ich aus dem Bereich der Grundund Regelversorgung komme, reizte mich am Standort Cottbus der Status des Spezialversorgers und das durch Hochleistungsmedizin geprägte Portfolio. Das Niveau der Medizin ist sehr exponiert und wenn man sich ansieht, mit welcher Expertise und mit welchem Esprit die Mitarbeiter hier ihre Leistungen vollbringen, dann bestätigt das meine Entscheidung. Ich habe sie noch keinen Moment in Frage gestellt. Denervierung. Und wir werden innovative Technologien im Bereich der Herzchirurgie in unser Portfolio integrieren, wie zum Beispiel den adjustierbaren Annuloplastiering oder die chirurgische Ablation. Seit 1. September 2011 ist Michael Kabiersch als neuer Geschäftsführer tätig. Seine Vorgängerin Silke Ritschel wechselte als Geschäftsführerin zum Sana-Krankenhaus Rügen (Foto: Irene Göbel) Können Sie sich noch an Ihre ersten Arbeitstage in Cottbus erinnern? Ja, natürlich. Besonders beeindruckt war ich von der Offenheit der Mitarbeiter, von ihrer positiven Motivation für die tägliche Arbeit mit den Patienten und auch von den schlanken Strukturen sowie den kurzen Entscheidungswegen. Hier gibt es keine künstlichen Hierarchien. Das Team ist sehr flexibel, kompetent und hat Spaß an der Arbeit, was sich positiv auf die Kernprozesse und den Informationsaustausch auswirkt. Wo setzen Sie Ihre Schwerpunkte, um das Herzzentrum weiterhin strategisch gut aufzustellen? Ich habe von meiner Vorgängerin ein gut geführtes Haus übernommen. Es ist gut positioniert und verfügt, wie bereits erwähnt, über eine gute Struktur. Das schafft eine gute Plattform, um eine positive Entwicklung weiter voranzutreiben. Zukünftig wollen wir das Leistungsspektrum erweitern. So werden wir uns verstärkt in der Rhythmologie aufstellen. Dazu haben wir einen Arbeitsplatz für Elektrophysiologie in Betrieb genommen, an dem wir seit Januar Patienten mit Vorhofflimmern versorgen. Wir werden ein neues Verfahren zur Behandlung chronischer Bluthochdruckpatienten etablieren, die renale Welches ist dabei nach Ihrer Auffassung die größte Herausforderung für die nächsten Jahre? Das Sana-Herzzentrum Cottbus genießt eine hohe Akzeptanz in der Region und darüber hinaus. Das bestätigen uns die kontinuierlich durchgeführten Patienten- und Einweiserbefragungen. Vor diesem Hintergrund gilt es, unser bereits hohes Qualitäts- und Leistungsniveau zu halten und auszubauen. Wir haben weiterhin vor, unser Leistungsspektrum akzentuiert und bedarfsgerecht zu erweitern. Besonders wichtig ist uns hierbei die Pflege und Intensivierung unserer Kooperationsbeziehungen mit Partnern aus dem Gesundheitswesen. Insgesamt werden wir wie bisher versuchen, den immer höheren Ansprüchen, die im Bereich der Qualitätssicherung und Patientenorientierung an uns gestellt werden, zuvorzukommen. Noch einmal ganz persönlich: Sie haben ihren privaten Lebensmittelpunkt in Berlin. Haben Sie eigentlich schon Zeit gefunden, sich in Cottbus und der Umgebung etwas umzusehen? Aber natürlich habe ich auch schon etwas von Cottbus, der reizvollen Altstadt und der wunderschönen Umgebung gesehen. Auch den Spreewald kenne ich schon. Die Landschaft hier ist sehr schön. Schade, dass man zu wenig Zeit hat, sie zu genießen. In Cottbus habe ich ein kleines Appartement in der Nähe des Branitzer Parks. So oft es meine Zeit erlaubt, ziehe ich meine Sportschuhe an und gehe dort joggen. Für das Gespräch bedankt sich Irene Göbel 7 A111976_SHC_Post__2012.indd 7 15.03.12 08:11 SHC-Post 01/12 aKtion „SaUbErE HÄndE“ Zertifikat für Hygienemanagement Bis zu 80 Prozent aller Infektionskrankheiten werden über die Hände übertragen. Die Etablierung einer umfassenden Händedesinfektion im Krankenhausalltag ist daher seit 2008 ein Schwerpunkt der bundesweiten Kampagne „AKTION Saubere Hände“, an der sich das Sana-Herzzentrum Cottbus aktiv beteiligt. Mit der Auszeichnung ist das Cottbuser Herzzentrum im Land Brandenburg und bundesweit im SanaKonzern die erste Klinik, die alle Anforderungen für das Zertifikat in Silber erfüllt hat. Es wird für zwei Jahre vergeben, aber damit werden sich die Mitarbeiter nicht zufrieden geben. Ein ganzes Bündel von Maßnahmen zur Erhöhung der Patientensicherheit und zum Schutz des medizinischen Personals führt das Herzzentrum unter Federführung der Hygienefachkraft Peggy Czarnowski durch. Neben einer vorbildlichen MRSAStrategie wird ein umfassendes Hygienemanagement, das auch Aktionstage und Fortbildungen für Mitarbeiter beinhaltet, praktiziert. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Bereits jetzt setzen wir alles daran“, so Projektleiterin Peggy Czarnowski, „dass wir bei der nächsten Einschätzung alle Anforderungen für eine Gold-Zertifizierung erfüllen werden.“ Für das vorbildliche Hygienemanagement wurde das Sana-Herzzentrum Cottbus mit dem silbernen Zertifikat ausgezeichnet. Weitere Informationen über das Hygienemanagement finden Sie auf unserer Homepage unter: www.hz-cottbus.de/ihr-aufenthalt/ hygiene-sauberkeit.html SPonSorEnVErtraG Spitzenmedizin trifft Spitzensport Im Rahmen eines Sponsorenvertrages wird das Cottbuser Herzzentrum die Leichtathletin Antje Möldner-Schmidt bei ihren leistungssportlichen Ambitionen unterstützen. Als engagierter Partner an ihrer Seite wird der Leitende Oberarzt der Kardiologie, Dr. Axel Harnath, den persönlichen Kontakt zwischen dem Herzzentrum und der Athletin halten. Die 27-jährige deutsche Rekordhalterin über 3.000-Meter-Hindernis hat sich nach einer schweren Erkrankung in den Leistungssport zurückgekämpft und konzentriert sich jetzt auf eine erfolgreiche Qualifikation für die Europameisterschaften in Helsinki und die Olympischen Sommerspiele in London. A111976_SHC_Post__2012.indd 8 Das Team des Sana-Herzzentrums Cottbus begleitet und fördert die Sportlerkarriere von Antje Möldner-Schmidt. Hier gemeinsam (v. l. n. r.) mit Dr. Axel Harnath, Geschäftsführer Michael Kabiersch und Ulrich Hobeck, Vizepräsident des Leichtathletik-Clubs Cottbus, bei der Vertragsunterzeichnung (Foto: Irene Göbel) Sana-Herzzentrum Cottbus GmbH Leipziger Straße 50 | 03048 Cottbus Telefon 03 55 / 4 80 - 0 | Telefax 03 55 / 4 80 - 10 01 [email protected] | www.hz-cottbus.de 15.03.12 08:11