Dr. Volker Scholz Europaplatz 1 88131 Lindau Tel: +49 (0) 8382 942490 Email: [email protected] Internet: www.sanfte-zahnheilkunde.de Parodontitis – Was ist das – Was muss getan werden? Erste Alarmsignale für eine Parodontitis sind Zahnfleischbluten, schlechter Geschmack aus den Zahnzwischenräumen, empfindliche Zahnhälse oder bereits sichtbarer Rückgang und Rötung des Zahnfleischs. Es sollte spätestens dann eine Zahnarztpraxis aufgesucht werden, bevor die Zähne locker werden und der Behandlungsaufwand dann zunimmt. Parodontitis (umgangssprachlich „Parodontose“) ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates und wird heute wie die Karies als eine durch Bakterien ausgelöste lokale Infektion angesehen. Sie muss demnach auch als solche behandelt werden. Bild: Bakterien in einer Zahnfleischtasche Da der Übergang Zahn – Zahnfleisch die einzige Stelle im Körper darstellt, an der ein Teil, die Zahnkrone, außerhalb unseres durch Haut geschützten Organismus und ein anderer, die Zahnwurzel, mit dem Blutgefässsystem direkt verbunden ist, ist unser Immunsystem an dieser Stelle besonders gefordert. Es haben sich bei Ihnen im Zahnzwischenraum und am Zahnfleischsaum zu viele den Körper zu einer Abwehrreaktion zwingende Bakterien angesiedelt. Ihr Immunsystem regiert gegen solche bakterielle Angriffe mit einer Entzündungsreaktion (Signal: Zahnfleischbluten!), was Abbau von Gewebe, in diesem Fall Zahnfleisch und Kieferknochen, bedeutet. Vielleicht haben Sie auch selbst bereits einen schlechten Geschmack aus den Zahnzwischenräumen und empfindliche Zahnhälse bemerkt. Unser Körper versucht sich so vor dem Eindringen der Bakterien zu schützen, von denen man heute weiß, dass sie Risiken bei Erkrankungen wie Herz-Kreislauf, Schlaganfall, Arthritis, Frühgeburten und Diabetes erhöhen. Rauchen ist für die Bekämpfung der Parodontitis sehr schädlich, da die Immunabwehr durch eine nikotinbedingte schlechtere Durchblutung des Zahnfleischs reduziert ist. Manche Patienten haben zudem einen Gendefekt, der den Ausbruch und Verlauf der Erkrankung zusätzlich negativ beeinflusst. Was muss getan werden? In ca. 90% der Fälle kann eine Parodontitis mit relativ einfachen und schonenden Maßnahmen bei entsprechender regelmäßiger Nachsorge behandelt und die Zähne zu erhalten werden. Als Therapie werden wir den bakteriellen Biofilm (Plaque, Zahnbelag) auf der Zahn- und Wurzeloberfläche entfernen, wodurch bereits ein Rückgang der Entzündung erreicht wird. Dr. Volker Scholz Europaplatz 1 88131 Lindau Tel: +49 (0) 8382 942490 Email: [email protected] Internet: www.sanfte-zahnheilkunde.de Bild: Sanfte Entfernung des Biofilms auf der Zahnwurzel mit feinen Ultraschallinstrumenten Diese Behandlung ist in den meisten Fällen in Verbindung mit unterstützender lokaler antibakterieller Therapie ausreichend. Allerdings hat die Praxis gezeigt: Alleinige Reinigungsmaßnahmen haben nicht immer eine ausreichende und nachhaltige Wirkung! Im zweiten Schritt werden wir deshalb die Bakterien mit Ozon und/oder mit einem so genannten Niedrigenergielaser. Das ist ein Therapielaser (keine Hitze, keine Schmerzen!) der seine Lichtenergie dank eines speziellen Farbstoffs an das umgebende Gewebe abgibt. Durch das Laserlicht kommt es im Gewebe um den Zahn zur Bildung von aktivem Sauerstoff, der die Bakterienmembran schädigt und so die Bakterien zerstört. Bild: Photodynamische Desinfektion mit Laserlicht Diese einfache und schnelle Therapie der Photodynamischen Desinfektion ersetzt in vielen Fällen den Einsatz von Antibiotika oder chirurgische Maßnahmen. Sie ist zudem völlig schmerzfrei. Lokal kann trotzdem an einzelnen Zähnen wegen des bereits aufgetretenen Knochenverlusts eine chirurgische Behandlung zum Aufbau neuen Knochens notwendig sein. Gelockerte Zähne können durch Faserverbundmaterial unsichtbar geschient und so wieder fest werden. Unabdingbar für den Erfolg jeder Parodontalbehandlung sind eine kontinuierliche Überwachung einer Reinfektion der Taschen sowie rechtzeitig wiederkehrende Prophylaxemaßnahmen - Recall. Der parodontal erkrankte Patient muss als chronisch krank angesehen werden und sollte deshalb in einer dauerhaften, professionell präventiven Betreuung sein. Wir vereinbaren deshalb mit Ihnen ein Gesunderhaltungsprogramm in regelmäßigen Abständen, das individuell auf Ihr Krankheitsbild abgestimmt ist.