Depression und Sucht-2012-10-26 [Kompatibilit-344tsmodus]

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Depressive Episoden
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Eine leichte Depression erleben ca. 55 % der Bevölkerung im
Laufe ihres Lebens
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Es gibt Depressionen (häufiger bei Männern) ohne
somatische Symptome
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Mittelgradige depressive Episode (häufiger bei Frauen)
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Schwere depressive Episode mit und ohne psychotische
Symptome
Depression
• Ca. 5% der Allgemeinbevölkerung leiden zu einem bestimmten
Zeitpunkt an einer Depression und scheinen in den letzten
Jahrzehnten eher zuzunehmen
• Bezogen auf die Lebenszeit erkranken ca. 26 % der Frauen und
ca. 14 % der Männer an einer Depression
• Pro Jahr gibt es ca. ein bis zwei Neuerkrankungen/100 Personen
Lange wurde unterschieden zwischen:
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depressive Reaktion (zu verarbeitende Trauer)
depressive Neurose (erlernte Hilfslosigkeit)
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endogene Depression (biochemische Disposition Serotoninmangel)
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pharmakologische Depression (während Entzugs-syndrom
z.B. nach Valiumeinnahme)
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organisch bedingte Depression (Parkinson, hirnorganisches
Psychosyndrom)
Diagnosen nach ICD 10
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gedrückte Stimmung
Interessenverlust, Freudlosigkeit
Verminderung des Antriebs
erhöhte Ermüdbarkeit
Aktivitätseinschränkung
verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
vermindertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
Schuldgefühle, Gefühle der Wertlosigkeit
negative und pessimistische Zukunftsperspektiven
Diagnosen nach ICD 10
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Gedanken oder Selbstverletzungen/Suizidhandlungen
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Schlafstörungen
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Appetitlosigkeit
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fehlende Menstruation oder eine aktive Libido
Kognitiv ist festzustellen:
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Formale und inhaltliche Denkstörungen
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Keine Lösungen zu finden
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Zirkuläre Überlegungen finden statt
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Starke innere Dialoge bzgl. Selbstabwertung
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Bipolare affektive Störung (manische und depressive Phasen
wechseln sich ab)
Psychische Symptome
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Traurigkeit
Interesselosigkeit
Freudlosigkeit
Energielosigkeit
Mutlosigkeit
Hilflosigkeit
Minderwertigkeitsgefühle
Angstzustände
Zwänge
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Reizbarkeit
Innere Unruhe
Empfindsamkeit
Denk- und Konzentrationsstörungen
Grübelneigung
Entscheidungsunfähigkeit
Schuldgefühle
Beziehungsstörungen
Körperliche Symptome
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Schlafstörungen
Appetitstörungen
Kopfdruck
Atembeschwerden
Herzbeschwerden
Kreislaufstörungen
Magen-Darm-Beschwerden
Schmerzen verschiedener Lokalisation (z. B. Schultern, Nacken)
Generalisierte Schmerzen
Allgemeine Schwäche und Erschöpfung
Körperliche Missempfindungen
Sexuelle Funktionsstörungen (z. B. Libidoverlust)
Reduzierte Vitalität
Leibgefühlsstörungen
Veränderungen des Körpergewichtes
Störungen der Tränen- und Schweißreduktion
Andere körperliche Symptome sind möglich
Risikofaktoren
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Genetische Disposition
Weibliches Geschlecht
Neurophysiologie
Persönlichkeit
Belastung/Stress
Lerngeschichte
pessimistische Gedankenstrukturen
Wenig soziale Bezüge
30. bis 40. Lebensjahr
Medikamentenbehandlung
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Antidepressiva trizyklisch
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selektive Serotonien-Wiederaufnahmehemmer (SSRI)
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Monoaminooxydase-Hemmer (MAO-Hemmer)
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pflanzliche Mittel (Phytopharmaka)
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Beruhigungsmittel (Tranquilizer)
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Schlafmittel (Sedativa)
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Lithium und Antiepileptika (stimmungs-stabilisierende
Medikamente)
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Neuroleptika
Wie lange sollten Medikamente genommen werden?
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Bei Ersterkrankung mind. 4-9 Monate (Erhaltungstherapie)
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bei mehreren Episoden 1 Jahr und länger (abhängig von
Krankheitsgeschichte, Episodenhäufigkeit, Schweregrad)
Risiken ohne Medikamente
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In einem Zeitraum von 1-2 Jahren kommt es nach einer
ersten Depression bei bis zu 60 % zum Rückfall
•
70 % der Patienten mit zwei depressiven Episoden müssen
mit einem Rückfall innerhalb eines Jahres rechnen
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Nach drei depressiven Episoden liegt die Wahrscheinlichkeit
eines Rückfalls bei 90 %
Risiken mit Medikamenten
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Wiederauftreten bei ca. 30% – 40% nach 1 Jahr
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40% - 50% nach 2 Jahren
Umgang mit Selbstmordgedanken
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86 %, die einen Suizidversuch überlebt haben, sind froh
wieder ins Leben zurückgekehrt zu sein
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Depressionsverlauf 10% - 15% erleben Suizidgefahr
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Suizide sind Verzweiflungstaten
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Im Vordergrund steht eher der Wunsch „so nicht weiterleben
zu können“
Psychotherapie
• Problembereich identifiziert
• Gedankliche Blockade der Irrtümer erkennen
• Lebensgewohnheiten und Lebenseinstellung in Frage stellen
Psychotherapie der Depression
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positiver Aktivitätsaufbau, Belastungen, Ereignislosigkeit,
Misserfolge, Isolation usw. sollen verändert werden,
Erfolgserlebnisse, Bestätigung, befriedigende Partnerschaft,
aktive Freundschaften
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täglich Durchführung (Liste)
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Beurteilung der subjektiven Stimmung. Diese Aufgabe wird
parallel zum 5-Wochen-Programm täglich durchgeführt
Psychotherapie der Depression
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Glücksfragebogen wird ausgefüllt
Dem Patienten wird vermittelt, dass die Wechselwirkung von
Gedanke, Handlung und Gefühl zusammenhängt und auf
jeder Ebene Einflussbereiche möglich sind
(Depressionstagebuch zur Selbstbeobachtung)
Hier wird unterschieden zwischen:
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Situation, unangemessenes Gefühl, automatisch negative
Gedanken, alt. hilfreicher Gedanke, neu erlebtes Gefühl und
Handlung.
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Verbesserung sozialer Fertigkeiten
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Verbesserung der Problemlösestrategien
Indikationsgruppe
"Depression & Sucht"
Diagnostik
Indikation
Rahmenbedingungen:
- Diagnostik 4 Wochen nach Entzug
- Geschlossenes Gruppensetting
- strukturiert
- gemischt-geschlechtlich
- verhaltenstherapeutische Orientierung
- 5 Termine á 1,5 h (einmal wöchentlich)
- ca. 10-12 TeilnehmerInnen
Inhalte
1. Sitzung
2. Sitzung
3. Sitzung
Psychoedukation
Depression & Sucht
Gefühle/Stimmung
Verhalten
(Aktivitätsaufbau)
Identifikation
dysfunktionaler
Kognitionen
4. Sitzung
5. Sitzung
Infragestellung &
Einübung alternativer
Kognitionen
Rückfallprävention
Zusammenfassung
Abschluss
Soziale Kompetenzen?
(Hinsch und Pfingsten)
Arbeitsdefinition:
Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und
motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen
Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven
und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen.
soziale Kompetenzen
Sicheres und sozial kompetentes Auftreten ist erlernbar
Training sozialer Kompetenz
• hilft bei Schwierigkeiten
sich (bzw. seine Interessen, Ansprüche, etc.) durchzusetzen
im Umgang mit anderen Menschen (PartnerIn, Eltern,
Kinder, KollegInnen,...)
die Sympathie anderer Menschen zu gewinnen (jemand
ansprechen, einladen, ....)
Warum GSK in der Entwöhnungstherapie?
• Angst vor sozialen Situationen als Stressor
und damit Auslöser für Substanzgebrauch
• Defizite sozialer Kompetenz tragen in riskanten Situationen zum
Rückfall bei (Marlatt, 1985 – Modell der Rückfallprävention)
16% - zwischenmenschliche Konflikte
20% - Gruppendruck
Beispiele sozial kompetenter
Verhaltensweisen
Neinsagen
Widerspruch äußern
Änderung bei störendem
Verhalten verlangen
Rechte einfordern
Wünsche äußern
Gefühle offen zeigen
Schwächen eingestehen
Sich entschuldigen
Auf Kritik reagieren
Akzeptieren
Auf Kontaktangebote
reagieren
Erwünschte Kontakte
arrangieren
Unerwünschte Kontakte
beenden
Gespräche beginnen
Gespräche aufrechterhalten
Gespräche beenden
Um Gefallen bitten
Komplimente machen und
annehmen
Die kleine Schule des Genießens
Im Rahmen von sechs Doppelstunden werden mit verhaltens-,
bewegungs- und kreativtherapeutischen Mitteln die perzeptiven
Sinne (Geruchssinn, taktiler Sinn, Geschmackssinn, auditiver Sinn,
visueller Sinn sowie eigenleibliche und Bewegungssinne) trainiert
und mit Hilfe eingeleiteter und freier Exploration Ressourcen für die
Steigerung bzw. Wiederherstellung der Genussfähigkeit erarbeitet.
Die Rehabilitanden lernen hierbei drei individuelle Fähigkeiten und
Ressourcen zur Verbesserung des Vorbefundes und Genießens
kennen sowie die Möglichkeit der Abgrenzung gegenüber nicht
förderlichen Stimmungen.
Mit Hilfe von „Hausaufgaben“ zwischen den Gruppensitzungen und
der kognitiven Aufarbeitung der gesamten Erfahrungen wird der
Transfer in den Alltag gefördert.
Eine Bilanzierung erfolgt innerhalb der letzten Gruppensitzung, als
auch im Rahmen der einzeltherapeutischen Begleitung durch die
Bezugstherapeuten.
Diskussion
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!!!
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