4. Interne Abteilung und Chirurgische Abteilung DarmkrebsVorsorge Was ist Darmkrebs? Darmkrebs ist einer der häufigsten bösartigen Tumore in der westlichen Welt. Er ensteht aus gutartigen Vorstufen, den so genannten Polypen. Unter Polypen versteht man Wucherungen, die gestielt - ähnlich einem Pilz - oder breitbasig sein können. Bei Darmkrebs beginnen die Zellen im Dickdarm unkontrolliert zu wuchern, den Darm einzuengen und sich in weiterer Folge auch in anderen Organen, wie der Leber, abzusiedeln. Diese Veränderungen und frühe Formen von Darmkrebs machen oft keine Beschwerden. Deshalb ist auch die Vorsorge so wichtig. Zu den Symptomen fortgeschrittener Stadien von Darmkrebs gehören Blut im Stuhl, Blutarmut oder Eisenmangel, wechselnde Stuhlform, Gewichtsverlust oder - im schlimmsten Fall - Darmverschluss. gutartiger Polyp des Dickdarms Polyp nach endoskopischer Abtragung Was kann ich tun, um mich vor Darmkrebs zu schützen? Die Entstehung von Darmkrebs wird zumindest zum Teil durch den Lebensstil beeinflusst. Der Genuss von rotem Fleisch sowie Übergewicht sind Faktoren, welche die Entstehung von Darmkrebs begünstigen. Andere Faktoren, wie eine Ernährung reich an Obst und Gemüse sowie Ballaststoffen, scheinen das Risiko einer Erkrankung zu verringern. Es gibt aber auch Familien, in denen ein erhöhtes Darmkrebs-Risiko besteht. Gibt es also Verwandte, mit einer solchen Erkrankung, so ist die Vorsorge besonders wichtig. Warum Darmkrebsvorsorge? Wie bei jeder Krebserkrankung ist auch bei Darmkrebs die rechtzeitige Entdeckung für die Heilung entscheidend. Noch besser ist es, Vorstufen von Darmkrebs - die Polypen - zu suchen, zu entdecken und zu entfernen. Werden diese Polypen behandelt, sinkt das Risiko an Darmkrebs zu erkranken drastisch. Wie wird die Darmkrebsvorsorge durchgeführt? Die Vorsorgeuntersuchungen, die heute in Österreich empfohlen werden, sind die Untersuchung auf unsichtbares Blut im Stuhl bzw. die Darmspiegelung (Coloskopie). Bei Personen, die kein besonderes Risiko haben, Darmkrebs zu entwickeln, wird ein jährlicher Stuhltest ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Zur Darmspiegelung wird ab dem 50. Lebensjahr geraten, üblicherweise in 7-10 jährigen Intervallen. In unserem Haus wird die sogenannte „Sanfte Coloskopie“ durchgeführt. Das heißt, die Patienten schlafen während der Darmspiegelung und spüren nichts. Dadurch kann auch die Angst vor der Untersuchung verringert werden. Um hohe Qualität zu bieten, kommen an unserem Krankenhaus nur die modernsten Geräte zum Einsatz. Zudem nehmen wir auch am Projekt „Qualitätssicherung Coloskopie“ der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie teil. Was passiert, wenn bei mir ein Polyp gefunden wird? Üblicherweise kann ein Polyp im Rahmen der Darmspiegelung entfernt werden. Bei größeren Polypen ist es meist notwendig, dass der Patient nach der Abtragung eine Nacht zur Beobachtung im Krankenhaus bleibt. Nur in den seltensten Fällen muss ein gutartiger Polyp operiert werden. Eine Operation ist dann erforderlich, wenn er zu gr0ß für eine endoskopische Entfernung ist. Auch manche Frühformen von Darmkrebs kann der Facharzt bei Darmspiegelungen entfernen, wenn sie rechtzeitig entdeckt werden. Und was passiert, wenn die Diagnose Darmkrebs gestellt wird? Wenn ein Darmkrebs nicht mehr mittels Darmspiegelung entfernt werden kann, muss operiert werden. Nur auf diese Weise kann eine Heilung erzielt werden. Dabei wird der betreffende Darmabschnitt mit den örtlichen Lymphknoten entfernt. Die beiden gesunden Darmenden werden neu miteinander verbunden. Ein bleibender künstlicher Darmausgang wird manchmal notwendig, wenn ein Krebs des Mastdarms vorliegt, der auch den Schließmuskel befällt. Oft können Dickdarmoperationen heute in Schlüssellochtechnik durchgeführt werden. Dadurch können postoperative Schmerzen und die Operationsbelastung günstig beeinflusst werden. Darmkrebs-Vorsorge wird durchgeführt von 4. Interne Abteilung Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Rainer Schöfl und Chirurgische Abteilung Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Reinhold Függer Rev. 00, Dok. Nr.: CHIR_INT 4_V 01, Ausgabe: 10.02.2015, Freigabe: Prim. Univ.-Prof. Dr. Schöfl und Prim. Univ.-Prof. Dr. Függer am Krankenhaus der Elisabethinen Linz Anmeldung +43-(0)732-7676-4420 [email protected] Krankenhaus der Elisabethinen Linz GmbH Fadingerstr. 1, A-4020 Linz Tel. +43-(0)732-7676-0, Fax: +43-(0)732-7676-2106 [email protected], www.elisabethinen.or.at