1 Probetest 1 November 2010 Skriptum bis einschließlich Seite 44 Druckversion bzw. 48 der Internetversion. Bitte die Korrektur zu den “Kombinationen mit Wiederholung” in der Internetversion beachten. Aufgabe 1. Welche der folgenden Aussagen sind korrekt. (a) (A ⇒ B) ⇒ C ist logisch (b) Die Negation von gleichwertig zu A ⇒ (B ⇒ C). (∀x)(6 ∃y)(A(x) ⇒ B(y)) lautet (∃x)(∃y)(A(x) ⇒ B(y)). (c) (Korrigiert am 14.11. ca 19 h) Es(d) Es gilt für Mengen A, B stets gilt für Mengen A, B, C stets A ∩ (B ∪ A) = B. (A \ B) ∩ C = (A \ C) ∩ (B \ C). (e) Die Menge aller Teilmengen einer Menge ist eine Menge. Lösung: a) N. Ist w(A) = F und w(C) = F , so ist der Wahrheitswert links F und rechts W. b) J. Klarheit entsteht durch die “normierte” Schreibweise des zu negierenden Ausdrucks (∀x)(¬((∃y)(A(x) ⇒ B(y)))). c) N. Wählen A = C = {1} und B := ∅. Dann ist (A \ B) ∩ C = {1} und die rechte Seite ist (A \ C) ∩ (B \ C) = ∅ ∩ (∅ \ {1} = ∅, ein Widerspruch. d) N. Sei A = ∅ und B := {1}, so ist die linke Seite leer und rechts kommt B 6= ∅ heraus. e) J. Eines der ZF-Axiome. Test beenden 2. Welche der nachstehenden Aussagen treffen zu? (a) Die Relation auf IN gegeben (b) Auf der Menge der durch mRn genau dann, falls mn Zufahrtsstraßen von X nach Y gerade ist, ist transitiv. soll ARB gelten, falls A mindestens 2 Kilometer länger als B ist. Die Relation ist antisymmetrisch. (c) Eine antisymmetrische Relation (d) Auf IN × IN ist durch kann niemals symmetrisch sein. (a, b)R(c, d) genau dann wenn ad = bc eine Äquivalenzrelation gegeben. (e) Es seien f : X → Y und g : Y → Z Funktionen. Ist g surjektiv, so auch g ◦ f . Lösung: a) N. Es ist 1R2 und 2R1, jedoch nicht 1R1. b) J. Zu prüfen ist, ob ARB und BRA stets A = B nach sich zieht. Offenbar können aber ARB und BRA nicht gleichzeitig gelten. c) N. Sie kann beides zugleich sein. So etwa kann auf A = {1} durch 2 R := {(1, 1)} eine sowohl symmetrische, als auch antisymmetrische Relation angegeben werden. (Anmerkung: Dies entspricht der Definition von Brüchen. Es ist ab = dc ⇔ ad = bc. Noch “mittelschulmäßiger”: a : b = c : d ⇔ ad = bc (“Produkt der Außenglieder ist gleich Produkt der Innenglieder der beiden Proportionen”. d) J. Reflexivität: (a, b)R(a, b) weil ab = ba; Symmetrie: (a, b)R(c, d) ⇔ ad = bc ⇔ cb = da ⇔ (c, d)R(a, b); Transitivität: ((a, b)R(c, d) ∧ (c, d)R(e, f )) ⇒ ((ad = bc) ∧ (cf = de)) ⇒ (adf = bcf ) ∧ (cf = de) ⇒ (adf = bde) ⇒ (af = be) ⇒ (a, b)R(e, f ). e) N. Es sei X := {1}, Y := {1, 2} und Z := Y , sowie g die identische Funktion. Nun sei f (1) := 1. Danach ist g ◦ f (X) = {1}, also g ◦ f nicht surjektiv. Test beenden 3. Welche der nachfolgenden Aussagen treffen zu? (b) Die Anzahl der Möglichkeiten, (a) Man berechnet die Anzahl, 3 daß in einer 5-stelligen Folge aus weisse Kugeln mit 4 Farben zu 0 und 1 2 Stellen falsch sind läßt markieren nach der Formel C34w . sich mit der Formel C52 berechnen. (c) Die Anzahl der Möglichkeiten der(d) Die Anzahl aller 4-stelligen Zahlen, die mit ungeraden Ziffern Würfe mit 4 ununterscheidbaren gebildet werden können, wird Würfeln wird mit der Formel mittels der Formel V54w C46w berechnet. berechnet. (n+k−1)! kw (e) Es ist Cn = k!(n−1)! . Lösung: a) N. Jedes solche Einfärben kann wie folgt beschrieben werden. Ich nummeriere die Plätze, wo ich die gefärbten Kugeln hinlege, mit 1 bis 3. Danach die Farben von 1 bis 4. Nun entspricht jeder Färbung eine schwach monotone Funktion von {1, 2, 3} nach {1, 2, 3, 4}, weil ich zuerst die Kugel mit der “kleinsten” Farbe auf den 1.ten Platz lege, usw. Somit ist k = 3 und n = 4 und man benützt C43w = 63 = 20. b) J. Man hat die 5-stellige Menge {1, 2, 3, 4, 5} der Positionen, wo ein “Digit” steht. Aus diesen werden 2 ausgewählt, also eine 2-elementige Teilmenge. Somit ist C52 die korrekte Formel und der Wert ist 10. c) N. Wiederum werden Plätze 1 bis 4 markiert. Danach ordnet man das Wurfergebnis so an, daß auf Platz 1 der Würfel mit niedrigster Augenzahl liegt, usw. Somit ist jeder Wurf eine schwach monotone Funktion von {1, 2, 3, 4} nach {1, 2, 3, 4, 5,6} und somit ist k = 4 und n = 6. Deshalb ist die Formel gleich C64w = 94 = 126 (Korrigiert am 4.11. ca 23h). d) J. Jede solche Zahl entspricht einer Funktion f von I := {1, 2, 3, 4} (die Stellen) nach A := {1, 3, 5, 7, 9}. Somit ist f ∈ AI und deshalb gibt es |A||I| = 54 = 625 solcher Möglichkeiten. e) J. Test beenden 3 Kombinationen von n Elementen zur Klasse k mit Wiederholung Hier gehe ich auf die Beweisidee für die Formel n+k−1 anhand von n = 5 und k k = 3 ein. Zunächst ist jede Kombination von 3 Elementen eine monotone Funktion von {1, 2, 3} nach {1, 2, 3, 4, 5}. Zum Beispiel kann die Wahl 1 2 2 durch den Graphen der nachstehenden monotonen Funktion gedeutet werden. n 5· ◦ ◦ ◦ 4· ◦ ◦ ◦ 3· ◦ ◦ ◦ 2· ◦ • • 1· • ◦ ◦ 1 2 3 k Dieser Graph kann zu einem Pfad mit schwarzen und weißen Punkten im angegebenen Rechteck (punktiert gezeichnet) von (1, 1) nach (3, 5) ergänzt werden, wobei nur “Schritte um jeweils eine Einheit nach rechts oder oben” zulässig ist. Somit geht jeder solche Weg durch 7=5+3-1 Punkte des Gitters: • 1 ◦ 2 • 3 • 4 ◦ 5 ◦ 6 ◦ 7 Gibt man umgekehrt eine solche “Perlenschnur” mit 3 schwarzen und 4 weissen Punkten vor, so kann dem in eindeutiger Weise der Graph einer monotonen Funktion von {1, 2, 3} nach {1, 2, 3, 4, 5} zugewiesen werden – legen Sie die Enden der Perlenschnur an die linke untere bzw. rechte obere Ecke. Danach wird schnell klar, wie man die Kette legen muß, damit der Graph einer monotonen Funktion entsteht und jede schwarze Perle über genau einer der Zahlen in {1, 2, 3} zu liegen kommt. Dementsprechend ist jede Kombination der 5 Elemente zur Klasse 3 mit Wiederholung durch die Auswahl der 3 schwarzen Positionen aus den 7 Möglichkeiten bestimmt. Auf diese Art kommt man dazu, daß man aus n + k − 1 Objekten eine k-elementige Auswahl trifft – das ist die Formel n+k−1 . k