Dr. Lorenz Halbeisen Wintersemester 2005/06 Logik und Mengenlehre Übungsblatt 5 Abgabe der Übungen: Mittwoch den 7. Dezember 20. Es sei T eine Menge von L -Ausdrücken. Für jede konsistente Menge© Φ ⊆ T von L -Ausdrückenª sei MΦ ein Modell mit MΦ ² Φ. Ferner sei Σ := MΦ : Φ ⊆ T und Con(Φ) , und für jeden L -Ausdruck ϕ sei Xϕ := {M ∈ Σ : M ² ϕ}. (a) Zeige, dass die Menge der Xϕ , für L -Ausdrücke ϕ, die Basis einer Topologie auf Σ bildet. (b) Zeige, dass jede Menge Xϕ abgeschlossen ist. (c) Zeige mit dem Kompaktheitssatz, dass jede oene Überdeckung von Σ eine endliche Teilüberdeckung enthält (d.h. Σ ist kompakt). Die folgenden Aufgaben sollen die Gödelisierung von PA illustirieren: Der Einfachheit halber setzen wir 1 := s0, 2 := ss0, 3 := sss0, et cetera. Ferner denieren wir die Gödelzahlen p0q = 2, psq = 4, p+q = 6, p · q = 8, p=q = 10, p∃q = 12, p∀q = 14, p∧q = 16, p∨q = 18, p→q = 20, p¬q = 22, pxn q = 2n + 1. 21. (a) Schreibe die Zahl p1q im Dezimalsystem (wobei 1 für s0 steht). (b) Finde den Term t mit: ptq = 8120460576902649611516066555867141710539876003066622196218039073838096 Hinweis: Diese Zahl lässt sich schreiben als 16 · 3144 . (c) Beschreibe die Zahl p p2q q. (d) Sei ϕ0 ≡ ¬∃x1 sx1 = x0 . Schreibe die Zahl pϕ0 q als Produkt von Potenzen von Produkten von Potenzen et cetera der Zahlen 2, 3, 5. 22. Denition von Prädikaten: Für die Gödelisierung ist es nützlich einige vorgefertigte Prädikate zur Hand zu haben. Zum Beispiel das 2-stellige Prädikat teilt(x0 , x1 ) ⇐⇒ ∃x2 (x0 · x2 = x1 ) welches wahr ist, genau dann wenn x0 | x1 . Deniere die folgenden Prädikate: (a) prim(x0 ) ⇐⇒ x0 ist eine Primzahl. (b) ungerade (x0 ) ⇐⇒ x0 ist ungerade. (c) prod23 (x0 ) ⇐⇒ x0 = 2a1 · 3a2 , wobei a1 , a2 positive natürliche Zahlen sind. (d) prod235 (x0 ) ⇐⇒ x0 = 2a1 · 3a2 · 5a3 , wobei a1 , a2 , a3 positive natürliche Zahlen sind. 23. Das Prädikat gp(x0 , x1 , x2 ) ⇐⇒ teilt(xx0 2 , x1 ) ∧ ¬teilt(xs0x2 , x1 ), welches genau dann wahr ist wenn x1 der grösste Exponent von x0 ist, so dass xx0 1 | x2 , sei gegeben. (a) Deniere das Prädikat term(x0 ), welches genau dann wahr ist, wenn x0 die Gödelzahl eines Terms t ist, d.h. x0 = ptq, wobei t ein Term ist. (b) Beschreibe die Denition des Prädikats formel (x0 ), welches genau dann wahr ist, wenn x0 die Gödelzahl einer Formel ϕ ist. 24. (a) Beschreibe die Denition des Prädikats L-eins (x0 ), welches genau dann wahr ist, wenn es Formeln ϕ und ψ gibt mit x0 = pϕ → (ψ → ϕ)q. (b) Beschreibe die Denition des Prädikats mod-pon(x0 , x1 , x2 ), welches genau dann wahr ist, wenn es Formeln ϕ und ψ gibt mit x0 = pϕ → ψq, x1 = pϕq, und x2 = pψq. 25. Sei ϕ0 (x0 ) wie in Aufgabe 21.(d). Begründe, dass gilt: (a) PA ` ϕ0 (0) (b) PA ` ¬ϕ0 (p0q) (c) PA ` ¬ϕ0 (p¬ϕ0 q)