Erfahrungsbericht – SPS im Ausland Im Rahmen des Lehramtsstudiums an der Universität Kassel habe ich mich entschieden, mein SPS1 im Ausland zu absolvieren, obwohl ich keine Fremdsprache, sondern zwei Naturwissenschaften, studiere. Zwar hatte ich in der Schule Englisch als Leistungskurs und hatte auch immer reges Interesse daran, meine Englischkenntnisse aufzufrischen und nicht zu verlieren, aber ich habe nie daran gedacht, Englisch auf Lehramt zu studieren, um die Sprache einmal Schülern nahezubringen. Vielmehr habe ich Interesse daran, Biologie und Chemie einmal auf Englisch im Rahmen eines bilingualen Kurses zu unterrichten. Aus diesem Grund bin ich für das SPS ins Ausland gegangen. Außerdem habe ich eine große Schwäche für Irland, was nicht weniger dazu beigetragen hat. Für mich war es relativ einfach, an einen Praktikumsplatz in Irland zu kommen, da ich in der 11ten Klasse an einem kurzen Schüleraustausch mit einer Privatschule in einem Vorort von Dublin teilgenommen habe und noch die Kontaktdaten des zuständigen Lehrers aus Irland hatte. Er hat mir im Vorfeld viel geholfen, hat mir den Praktikumsplatz gesichert und alles mit dem Schuldirektor geklärt. Des weiteren hat er mir bei der Suche nach einer Unterkunft geholfen und letztendlich konnte ich bei Verwandtschaft von ihm unterkommen. Man merkt schon hier; die Iren sind sehr hilfsbereit und freundlich. Diesen Eindruck hatte ich von dem Austausch noch und er hat sich während des Praktikums auch durchgehend fortgesetzt. Ich wurde in dem Kollegium sehr freundlich aufgenommen und alle haben sich immer gesorgt, ob es mit gut ginge und wie ich voran käme mit meinem Unterricht (wobei ich die erste Zeit nur observiert habe!). Anfangs hatte ich etwas bedenken, ob ich das mit dem ersten Unterrichten überhaupt so hinbekomme, wie ich es mir vorgestellt habe, und das noch auf Englisch! Eine weitere interessante Sache war außerdem, dass es sich bei der Schule um eine reine Jungenschule gehandelt hat. Meine anfänglichen Zweifel, ob die Jungs mich überhaupt akzeptieren und tolerieren würden, waren aber ganz schnell davon geflogen. Dadurch, dass dort natürlich keine Schülerinnen sind, war den Jungs direkt bewusst, dass ich eine Art Lehrerin sein muss und dementsprechend haben sie mich auch behandelt. Sie waren alle sehr höflich und respektvoll. Was ich wirklich toll fand und was ich von Deutschland überhaupt nicht kenne ist, dass die Schüler nach dem Unterricht zur Lehrperson gehen und sich für den Unterricht bedanken. Ich fand das Anfangs etwas seltsam, als alle nach meinem Unterricht zu mir kamen und sagten 'Thank you Miss'. Aber ich fand es doch sehr nett. :) Ich habe mich auf jeden Fall sehr gut aufgehoben gefühlt und meine beiden Mentoren (zum einen der besagte Lehrer und zum anderen seine Frau, bei der ich im Biologie Unterricht hospitiert habe) hatten immer ein offenes Ohr für mich und waren unglaublich freundlich. Es war auch nicht so, dass ich als Praktikantin bei gewissen Dingen außen vor gelassen wurde. Es gab beispielsweise eine Situation, wo es im Nachhinein eine Art 'Krisengespräch' gab und auch meine Meinung dazu erfragt wurde, oder, dass das Kollegium gemeinsam auf das Oktoberfest in Dublin (ohja!) gegangen ist und es war für alle selbstverständlich, dass ich dabei sein würde. Ich bin sehr zufrieden, wie mein Praktikum verlaufen ist und ich würde es immer wieder machen. Es ist auf jeden Fall zu empfehlen, auch wenn man keine Fremdsprache studiert, so wie ich. Allein die Erfahrungen, die man sammelt, ist es wert. Und eine bessere Möglichkeit seine Englischkenntnisse zu verbessern gibt es nicht. Für weitere Informationen: [email protected]