Medikamente im Rettungsdienst - eRef

Werbung
Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Dimenhydrinat
Substanzklasse Antiemetikum (H1-Antihistaminikum)
Handelsnamen
▶ Dimenhydrinat-hameln 6,2 mg/ml Injektionslösung: i. v., 1 ml Ampulle enthält 6,2 mg Dimenhydrinat.
▶ Vomex A® i.v. Injektionslösung: i. v. , eine Ampulle à 10 ml enthält 62 mg Dimenhydrinat (6,2 mg/ml).
▶ Vomex A® i.m. Injektionslösung: i. m., eine Ampulle à 2 ml enthält 100 mg Dimenhydrinat (50 mg/ml).
Dosierung und Darreichungsform
▶ sehr langsame Injektion nötig (über 2–5 min)
▶ Überdosierungen mit Dimenhydrinat können insbesondere für Kinder unter 3 Jahren tödlich sein!
INDIKATION
Prophylaxe und symptomatische Behandlung von Übelkeit und Erbrechen
unterschiedlicher Genese
Mittel der Wahl
1. Wahl
Dosierung Erwachsene,
i. v. Lösung: 62–186 mg (= 10–30 ml) pro Tag; Tageshöchstdosis 400 mg (= 64,5 ml)
Jugendliche ≥ 14 Jahre
Dosierung Kinder
i. v. Lösung:
Kinder ≥ 6 kg KG: 1–3 mal pro Tag 1,25 mg/kg KG (= 0,2 ml/kg KG).
Kinder 6–14 Jahre:. 1–3 mal pro Tag 25–50 mg (= 4–8 ml); Tageshöchstdosis 150 mg
(= 24 ml)
KONTRAINDIKATION
▶
▶
▶
▶
▶
▶
▶
▶
▶
▶
▶
▶
CAVE
▶
▶
▶
▶
▶
▶
▶
für Kinder < 3 Jahre
Verdacht auf raumbeengende intrakranielle Prozesse
akute Vergiftungen
zeitgleiche Anwendung mit Aminoglykosid-Antibiotika
akuter Asthmaanfall
Engwinkelglaukom
Phäochromozytom
Porphyrie
Prostatahyperplasie mit Restharnbildung
Krampfanfälle (Epilepsie, Eklampsie)
gleichzeitige Behandlung mit MAO-Hemmern
letzte Schwangerschaftswochen: Auslösen vorzeitiger Uteruskontraktionen möglich
eingeschränkte Leberfunktion
Herzrhythmusstörungen
chronische Atembeschwerden und Asthma
Pylorusstenose
Hypokaliämie, Hypomagnesiämie
Bradykardie
klinisch signifikante kardiale Störungen (insbes. angeborenes langes QT-Syndrom,
koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien)
▶ Kombination mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall verlängern.
▶ Kombination mit Arzneimitteln, die zu einer Hypokaliämie führen.
▶ Nur bei strenger Indikationsstellung im 1. und 2. Trimenon sowie in Stillzeit.
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden!
All rights reserved. Usage subject to terms and conditions of license.
Bitte auf dem Rettungswagen mitgeführte Medikamente eintragen
Wirkstoff Dimenhydrinat
Substanzklasse Antiemetikum (H1-Antihistaminikum)
Nebenwirkungen
▶
▶
▶
▶
▶
allergische Hautreaktionen
Muskelschwäche
Somnolenz, Benommenheit, Schwindel
Stimmungsschwankungen
paradoxe Reaktionen wie Unruhe, Erregung,
Schlaflosigkeit, Angstzustände und Zittern
(insbes. bei Kindern)
▶ Sehstörungen, Erhöhung des Augeninnendrucks
▶ gastrointestinale Beschwerden (z. B. Übelkeit,
Schmerzen, Erbrechen, Obstipation, Diarrhö)
▶ Mundtrockenheit
▶ Leberfunktionsstörungen (cholestatischer
Ikterus)
▶ Tachykardie
▶ Gefühl einer verstopften Nase
▶ Miktionsstörungen
▶ Blutzellschäden (in Ausnahmefällen)
Wirkung
▶ Dimenhydrinat ist ein H1-Antihistaminikum mit antiemetischen, anticholinergen und ausgeprägten
zentral sedierenden Eigenschaften. Darüber hinaus wirkt Dimenhydrinat lokalanästhetisch.
Wechselwirkungen
▶ zentral dämpfende Arzneimittel, wie Psychopharmaka, Hypnotika, Sedativa, Analgetika, Narkotika:
gegenseitige Wirkungsverstärkung
▶ Stoffe mit anticholinerger Wirkung (z. B. Atropin, Biperiden, trizyklische Antidepressiva): Verstärkung
der anticholinergen Wirkung von Dimenhydrinat.
▶ Monoaminoxidase-Hemmer: lebensbedrohliche Darmlähmung, Harnverhalten, erhöhter Augeninnendruck, Blutdruckabfall, verstärkte Funktionseinschränkung des ZNS und der Atmung
▶ Arzneimittel, die das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika,
Malariamittel, Antihistaminika, Neuroleptika): Verstärkung der QT-Intervall verlängernden Wirkung
von Dimenhydrinat
▶ Arzneimittel, die zu einer Hypokaliämie führen (z. B. bestimmte Diuretika): Torsade de pointesArrhythmien können ausgelöst werden.
▶ blutdrucksenkende Arzneimittel: verstärkte Müdigkeit bzw. verstärkte hypotensive Wirkung
▶ Aminoglykosid-Antibiotika: Maskierung ototoxischer Wirkungen
▶ Alkohol: Wirkungsveränderung und -verstärkung von Dimenhydrinat
Besonderheiten
▶ Bei Überdosierung: Bewusstseinstrübung (starke Schläfrigkeit bis Bewusstlosigkeit), anticholinerges
Syndrom (z. B. Mydriasis, Sehstörungen, gesteigerte Muskelreflexe, Tachykardie, Hyperthermie, zentral
bedingte Unruhe, Angst- und Erregungszustände, Halluzinationen), tonisch-klonische Krämpfe, Atemdepression (nach hohen Dosen bis hin zu Atemlähmung und Herz-Kreislauf-Stillstand), Herzrhythmusstörungen wie QT-Intervall-Verlängerungen (Torsade de pointes nicht auszuschließen).
▶ Dimenhydrinat kann bei längerfristiger Therapie abhängig machen.
▶ Hinweis: Dimenhydrinat kann bei Allergietests möglicherweise zu falsch negativen Ergebnissen führen.
▶ Dimenhydrinat kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigen (Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Führen von Maschinen sind eingeschränkt).
▶ Dimenhydrinat ist zur alleinigen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen infolge einer ZytostatikaBehandlung nicht geeignet.
Lagerung
▶ keine besonderen Lagerungshinweise
Auf dieser Medikamentenkarte sind nur die wichtigsten Wirkungen, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Kontraindikationen aufgeführt.
Wanka, Medikamente im Rettungsdienst (ISBN 978-3-13-240087-0), © 2016 Georg Thieme Verlag KG
Dieses Dokument ist nur für den persönlichen Gebrauch bestimmt und darf in keiner Form an Dritte weitergegeben werden!
All rights reserved. Usage subject to terms and conditions of license.
Herunterladen