Predigten Detail Ansicht - Ev. Kreuzkirche Lüdenscheid

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Predigt zu Lukas 1 67-79 von Olaf Abraham
22.12.2013, 13:03
4. Advent 22.12.2013 – Kreuzkirche Lüdenscheid
Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserm Vater, und unserm Herrn, Jesus Christus! Amen
Liebe Gemeinde,
Ein junges Ehepaar wünscht sich unbedingt ein Kind. Aber die Frau wird nicht schwanger. Die Jahre
vergehen der Wunsch nach einem Kind ist immer noch stark. Aber so sehr sie es sich auch wünschen, es
wird ihnen kein Kind geschenkt.
Beten, dass hilft vielleicht denken die Beiden und so beten sie. Wochen, Monate ja sogar Jahre. Doch ihr
Gebet wird nicht erhört? Beide werden immer älter und sie haben die Hoffnung aufgegeben. Sie sind
enttäuscht.
Elisabeth und Zacharias heißen diese zwei Menschen um die es geht. Zacharias ist Priester am Tempel
von Jerusalem. Eines Tages als er wieder seinen Dienst im Temple versieht, erscheint ihm plötzlich ein
Engel. Ein Bote Gottes.
Zacharias erschreckt und hat Angst. Doch der Engel sagt zu ihm: „Fürchte dich nicht. Deine Frau wird
einen Sohn bekommen, und ihr sollt ihn Johannes nennen.“ Ist das jetzt die Antwort auf die Zacharias
solange gewartet hat? Sollte sich sein Wunsch nun vielleicht doch noch erfüllen?
Zacharias kann es nicht glauben. Nicht jetzt, nicht in seinen und Elisabeth´s Alter. Das kann nicht sein.
Und wieso soll ich ihn Johannes nennen? „Engel du musst dich irren.“ sagt Zacharias „Ich kann dir nicht
glauben.“
Eigentlich müsste es Zacharias besser wissen, denn als Priester hat er doch Erfahrungen mit Gottes
Zusagen. Aber er vertraut dieser Zusage Gottes nicht. Und Gott handelt.
Gott nimmt ihm sie Stimme. Das Wichtigste was ein Priester für seinen Dienst braucht ist die Stimme.
Wie soll das mit Zacharias nun weiter gehen? Wie soll er seinen Dienst weiter ausüben? Mit
Zeichensprache versucht er sich zu verständigen. Sonst geht nichts, er ist stumm.
Er kann niemanden sagen, dass er und seine Frau Elisabeth nun endlich einen Sohn bekommt. Er kann
auch seine Freude darüber nur mit Gesten ausdrücken. Und immer wieder fragt sich Zacharias wie lange
er wohl auf seine Stimme verzichten muss. Ja vielleicht bekommt er sie gar nicht mehr zurück.
Immer wieder zieht er sich zurück um mit sich allein zu sein. Er versucht zu beten zu verstehen war dies
alles so passiert.
Neun Monaten sind nun vergangen als Elisabeth einen gesunden Junge zu Welt bringt. Freunde und
Verwandte fragen sich, wie dieses Kind nun heißen wird. Es ist Brauch einen Namen zu wählen, der in der
Ahnenfolge vorkommt. Als sie aber von Elisabeth hören, dass dieser Junge Johannes heißen soll, können
sie es nicht glauben. Sie schauten ungläubig auf Zacharias und da dieser immer noch nicht reden konnte,
nahm er eine eine Tafel und schrieb Namen Johannes darauf.
So stand es nun fest. Dieser Junge heißt Johannes. So hatte Gott ja zu Zacharias gesagt hat.
Im Lukas Evangelium im 1 Kapitel die Verse 67 -79 lesen wir, wie es mit Zacharias weitergeht.
67 Und sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach:
68 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk
69 und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils im Hause seines Dieners David
70 - wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten -,
71 dass er uns errettete von unsern Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen,
72 und Barmherzigkeit erzeigte unsern Vätern und gedächte an seinen heiligen Bund
73 und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, uns zu geben,
74 dass wir, erlöst aus der Hand unsrer Feinde,
75 ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen.
76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass
du seinen Weg bereitest
77 und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk in der Vergebung ihrer Sünden,
78 durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht
aus der Höhe,
79 damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf
den Weg des Friedens.
Liebe Gemeinde
Endlich!
Endlich hat Zacharias seine Stimme wieder bekommen. Er kann endlich wieder reden. Es war eine
schwierige Zeit für ihn, aber jetzt ist es wie ein Wunder. Zacharias wird vom Heiligen Geist erfüllt. Das
heißt doch Gott selber hat wieder eingegriffen. Gott selber hat ihm die Stimme wieder zurück gegeben.
Aber warum erst jetzt? Warum nicht schon viel früher?
Zacharias brauchte Zeit. Zeit des Verstehens was Gott von ihm wollte. Zeit um zu kapieren was Gottes
Plan ist, für sich selbst, aber auch für seine Familie und seine Sohn Johannes. Gott wusste das Zacharias
diese Zeit braucht und so hat Gott ihm hinausgenommen aus seinem Dienst und ihm eine Auszeit
gegeben…
Männer brauchen anscheinend schon mal etwas länger um die wichtigen Dinge im Leben zu verstehen. Bei
Zacharias waren es 9 Monate …. Wie ist das bei uns? Ich habe den Eindruck egal ob Mann oder Frau, wir
brauchen manchmal ein ganzes Leben lang, bis wir wirklich verstehen was Gottes Plan für uns ist….
1. 1.
Gott begeistert
Zacharias wurde also vom Geist Gottes erfüllt. Und was passiert jetzt? Was sind die ersten Worte, die über
seine Lippen kommen?
„Gelobt sei der Herr, der Gott Israels!“ Platzt es wie ein Springbrunnen aus Zacharias heraus. Ich weiß
nicht ob dies auch meine ersten Worte gewesen wären.
Vielleicht hätte ich eher Worte der Klage gefunden, oder meiner Frau Dinge gesagt, die sich nun seit 9
Monaten aufgestaut haben. Frei nach dem Motto was ich dir schon immer einmal sagen wollte.
Bei Zacharias ist das anders. Er hat in den letzten Monaten eine so intensive Zeit mit Gott erlebt und ist so
erfüllt, das es nur so heraussprudelt.
Zacharias lobt Gott nicht nur für seinen Sohn, dass könnten wir ja noch verstehen. Nein Zacharias lobt
Gott dafür, dass Gott der Herr ist. Und das dieser Herr sein Volk auf der Erde besucht. Gott möchte den
Menschen, seinen Menschen ganz nahe sein.
Als Priester kannte sich Zacharias im Alten Testament gut aus. Er kannte viele Geschichten in den Gott
auf diese Erde kam um die Menschen zu besuchen. Er kannte die Versprechen Gottes und er wusste um
die Geschichte Gottes mit seinem Volk.
Doch nun beginnt etwas Neues. Etwas was vorher noch nie dagewesen ist. Etwas Einzigartiges. Etwas was
vor ca. 400 Jahren durch die Propheten angekündigt wurde, und jetzt mit der Geburt von Johannes und in
ein paar Monaten von Jesus in Erfüllung geht.
1. 2.
Gott hält Versprechen
Gott wird sein Versprechen wahr machen, er will sein Volk retten, der angekündigte Messias wird
kommen und das Volk erlösen von ihrer Schuld. Er wird es aus der Hand der Feinde befreien. Er wird
Frieden bringen einem Volk das immer wieder bis heute in Kriegsangst lebt.
Zacharias hat am eigenen Leib erfahren. Gott hält seine Versprechen. Zacharias ist in der letzten Monaten
wieder Gott neu begegnet. Er erlebt wie sein Sohn geboren wird, genau so wie der Engel Gottes es gesagt
hat. Zacharias hat wieder neu Erfahrungen mit Gott gemacht die er vielleicht in der Vergangenheit
vermisste.
Und Er hat neu gelernt Gott zu vertrauen.
Zaharias merkt etwas davon, dass Gottes handeln nicht willkürlich ist. Gott hat nicht diese Meinung und
Morgen eine andere. Gott ist kein Politiker der überlegt. Welche Meinungswelle gut ankommt.
Nein Gott hält sich an das, was er vor mehreren Tausendjahren unter anderem Abraham versprochen und
geschworen hat. Gott handelt in der Folge seiner Versprechen und das tut er bis heute.
Zacharias wird bewusst, ich bin Teil von Gottes Plan. Mich und meine Familie hat Gott eingebunden in
seinen Heilsplan mit dieser Welt.
Zacharias kann plötzlich seine Situation, sein Leben, seine Familie in den Plan Gottes einordnen. Denn
Gott zeigt Zacharias ein Stück Zukunft.
1. 3.
Gott weist in die Zukunft
Zacharias sieht das Leben seines Sohnes Johannes voraus als er sagt: „Und du, Kindlein, wirst ein Prophet
des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest“.
Zacharias sieht jetzt schon, welche Aufgabe sein Sohn einmal haben wird. Er sieht, dass Johannes ein
Mann wird der dem Höchsten, also Gott selber, voraus geht. Er wird dem Volk diesen Gott bekannt
machen und in Gottes Auftrag handeln und das Volk zur Umkehr rufen. Zacharias sieht, dass Gott selber
auf diese Welt kommen wird. So wie es schon die Propheten vor 400 Jahren vorhergesagt haben.
Zacharias sieht jetzt schon ein Stück von Weihnachten. Es dauert nicht mehr lange. Heute ist 4. Advent
und bald…
Bald wird „durch Gottes Barmherzigkeit, uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe“. So sagt es
Zacharias. Er merkt etwas von dem Glanz Gottes und von Gottes Herrlichkeit. Und er spürt die
Barmherzigkeit mit der Gott auf uns Menschen zukommt.
Gott möchte unseren Blick immer in die Zukunft richten. Wir sollen unser Leben vom Ziel her leben…
Und auf das Ziel hin…. Auf das Ziel, das Jesus Wiederkommt in Herrlichkeit
Zacharias hat dies in seinem Leben neu gesehen und erfahren.
Seine Gottesbegegnungen und seine persönlichen Erfahrungen mit Gott, und sein Vertrauen auf ihn, haben
seinen Blick wieder neu nach vorne gerichtet.
Zacharias bekommt eine neue Blickrichtung. Dies begeistert ihn so sehr, dass er nun von Herzen Gott
loben kann. Er erfährt, dass er sich ganz neu wieder auf Gott verlassen kann. Und er schöpft Mut für die
Zukunft weil Gott ihm eine Perspektive zeigt.
Was ist mit unseren Gottesbegegnungen? Was ist mit unseren Erfahrungen, die wir mit Gott machen?
Ich möchte behaupten, dass jeder von uns schon einmal Erfahrungen mit Gott gemacht hat. Gott ist uns
schon öfter begegnet, er hat dich und mich schon oft besucht. Vielleicht ist uns, dass nicht immer so
bewusst. Ich denke, wir müssen lernen die Dinge so zu sehen wie Zacharias.
Gott hat jeden von uns mit Gaben ausgestattet und er möchte uns auch in seinen Heilsplan einbauen. Um
dies zu erkennen, müssen wir uns Zeit nehmen für Gott. Wir sollten uns Zeit nehme, gerade auch in dieser
oft hektischen Adventszeit. Wir brauchen diese Ruhezeiten, damit Gott uns neu mit hinnehmen kann in
seinen Plan für unser Leben und uns auf die Zukunft ausrichten kann.
Wir brauchen einen Blickwechsel, weg von uns - hin zu Ihm.
Wenn wir uns wie Zacharias von Gott gebrauchen lassen, dann wird uns Gott neu begeistern, wir werden
Gott von Herzen loben und preisen können.
Wir werden erfahren, dass auf unseren Gott Verlass ist. Weil er zu dem steht was er einmal gesagt hat und
danach handelt.
Gott ist in Jesus auf diese Welt gekommen. So hat es Zacharias vorausgesehen. So haben wir es erfahren
und feiern es seit mehr als 2000 Jahren.
Und Gott lässt auch uns heute schon durch sein Wort in die Zukunft sehen. Denn dort wird in Lukas 21,
Vers 27 bezeugt: „Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit großer
Kraft und Herrlichkeit.““ Jesus wird also einmal wieder kommen.
Das ist unsere Perspektive, das ist das Ziel auf dass wir als Christen ausgerichtet sind.
Das steckt uns an und begeistert so dass wir gar nicht anders können als anderen diese frohe Botschaft
weiter zu geben.
Nehmen wir uns Beispiel an Zacharias. Lassen wir uns von Gott begeistern durch seinen Heiligen Geist.
Lassen wir uns von Gott zeigen dass sein Wort gilt, damals wie heute. Und wenn wir Jesus nachfolgen wird
ER uns die Zukunft zeigen.
Gott lädt uns dazu ein. Und er möchte uns persönlich zusagen wie es im Jesaja 60, in Ver 1 und 2 heißt:
„Mache dich auf, werde Licht; denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir!
Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über Dir geht auf der Herr und
seine Herrlichkeit erscheint über dir.“
Und der Friede Gottes der Höher ist als alle Vernunft. Komme auf uns und bleibe bei uns jetzt und
in Ewigkeit.
Amen.
Machet die Tore auf, öffnet eure Herzen, denn der König kommt sing uns jetzt der Chor.
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