Widder - Sieglinde Jäger, Freiburg

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Teil 2 Astrologie und die Bibel
©Sieglinde Jäger
Fische: „Es werde Licht“
Erster Tag
“Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.
Die Erde aber war Irrsal und Wirrsal.
Finsternis über Urwirbels Antlitz.
Braus Gottes schwingend über dem Antlitz der
Wasser.
Gott sprach: Licht werde! Licht ward.
Gott sah das Licht: daß es gut ist.
Gott schied zwischen dem Licht und der Finsternis.
Gott rief dem Licht: Tag! und der Finsternis rief er
Nacht!
Abend ward und Morgen ward: Ein Tag.”
Diesseits und Jenseits
Im Zeichen des Widders erobert sich der Mensch das Diesseits. Bei diesem Eroberungsgang bricht
erst an der Grenze des Machbaren das Jenseitige bei ihm durch. Im Zeichen Fische ist es umgekehrt.
Der Fischanteil in uns ahnt bereits von Anfang an, daß die diesseitigen Kräfte aus dem Jenseits
gespeist und auch begrenzt werden. Wäre das Zeit-Räumliche nur unbestimmt, dann bliebe das
Irdische „Irrsal und Wirrsal“, genauso unüberschaubar wie die Finsternis der Nacht. Völlig blind wäre
der Mensch, nicht mehr als ein „Erdenwurm“. Erst das Licht macht die Konturen und Gestaltgrenzen
sichtbar. Dies ist die Voraussetzung dafür, überhaupt Maß nehmen zu können.
Doch das irdische Sonnenlicht ist nur ein Abglanz und reales Gleichnis des göttlichen Lichtes. An die
Tür zu diesem himmlischen, für uns wesentlich notwendige „innere“ Licht werden wir uns Laufe des
Lebens langsam herantasten. „Abend ward, morgen ward“, das heißt: alles wirkliche und damit
ewige Leben beginnt erstmal in der „Dunkelheit der Unwissenheit“. Die Sonne geht langsam auf und
löst das bleiche, schwächere und unstete Mondlicht ab. Im Zeichen der Fische herrscht die
Morgendämmerung des ewigen Lichtes.
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
©Sieglinde Jäger
Der Fisch im Wasser
Wir haben drei Wasserzeichen im Tierkreis: Fische – Skorpion - Krebs. Zum Krebs gehören die
Brunnen und Quellen, zum Skorpion die Binnenseen. Dem Tierkreiszeichen Fische entspricht das
Meer, auch das „Meer der Möglichkeiten“. In ihm ist alles noch ungeteilt vorhanden, alles was sich
in der Zeit noch ausbreiten will und kann. Nun ist es so eingerichtet, daß ein Mensch hier auf der
Erde immer nur einen gewissen Anteil des Möglichen innerhalb der Verkörperung leben und erleben
kann. Seine Seele aber, als ein Teil des Ewigen, hat gleichzeitig einen individuell vorgesehenen Anteil
am Ewigen. Da das Ewige aber auch alles umfasst, umfasst diese Teilansicht paradoxerweise ebenso
alles.
In der Realität schwemmt das Meer so allerhand Strandgut an. Auch die inneren Bilder werden
immer wieder an Land geschwemmt, heißt gehen ins Bewusstsein ein. Ob Tagträume oder nächtliche
Träume, der Fischanteil in uns träumt und schwimmt im „Meer der Möglichkeiten“. Dabei verliert die
Realität ihre Konturen. Es gibt nicht nur die gesetzten Bedingungen (den Strand der Jungfrau),
sondern darüber hinaus noch die Phantasie, die Imagination, die Inspiration, die Muse. Wie
langweilig wäre das Leben, wenn wir nur Rationalisten wären und niemals in die Tiefen des Seins
eintauchen und träumen dürften.
Im Traum zeigen sich die
Wesenheiten nur kurz, gehen
ineinander über und verwandeln
sich: Aus der Meerschlange wird ein
Pferd, aus der Undine eine Frau, aus
dem Erdenwurm ein Held.
Wir ahnen und erahnen viele
Möglichkeiten. Wir riechen die
Blumen, ziehen den Duft der Erde
ein und sind dem ganz hingegeben,
wie ein Kleinkind, versunken in das,
was gerade erfahren wird.
Doch das Leben reißt uns aus unseren Träumen: Das Diesseits verlangt Aufmerksamkeit und
Wachheit, Wettkampf und Leistung. Der Fischanteil strengt sich an so gut er kann, fällt aber immer
wieder in „Trance“. Dieses kann Ängste auslösen. Das EGO empfindet die vom Meeresgott Neptun
bestimmten Zeiten als tiefe Krise, gleitet ihm doch nun alles aus den Händen. Nicht jeder ist ein guter
„Schwimmer“ und so manch einer fürchtet sich vor dem „Untertauchen“ oder vor dem was
auftauchen könnte.
Im Zeichen der Fische will bisher „Verdrängtes“ oder nicht Zugelassenes ins Bewußtsein hinein. Im
Meer schwimmt alles herum, ins Meer wird auch der ganze Müll der Zivilisation versenkt. Und so
kann es sein, daß man dem einen oder anderen „Wrack“ begegnet oder auch dem „Ungeworden“.
Inzwischen ist es gealtert, wenn nicht sogar schon und halb verwest und wartet immer noch auf
„seine Stunde“.
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Fastenzeit
Dem Tierkreiszeichen Fische entspricht im Jahreskreis der Monat März, die Zeit nach Fastnacht, die
Fastenzeit. Zu früheren Zeiten waren die Wintervorräte fast aufgebraucht und die Menschen
mußten sich einschränken. Dieser Verzicht löst zwangläufig die alten Schlacken heraus, Körper und
die Seele können sich so von dem alten Ballast befreien. Wir leben nicht nur vom Brot allein. Im
Zeichen der Fische wird der Mensch auf das aufmerksam, was in der Stille in ihm spricht. Für das EGO
bedeutet das Schweigen und Verzicht.
Das Fische-Symbol
Hier münden die beiden Richtungen, Vergangenheit und Zukunft, Bewußt und Unbewußt nicht wie
beim Widder in einen Punkt, sondern sind über einen Steg, über eine Brücke miteinander verbunden.
Die Brücke ist hier wohl das in Wahrhaftigkeit gesprochene Wort.
Die Wahrheitssucher sitzen zu Füßen der Gottheit und lauschen ihren Worten. Die Füße sind die
körperliche Entsprechung der Fische: mit den Füßen berühren wir den „Urgrund des Seins“, den
Boden, der uns trägt. Wir sind hier auf der Erde ins „Tiefste hinabgestiegen“. Doch wir kommen aus
einer höheren Welt und wollen wieder „Auferstehen“ und zum Ursprung aufsteigen.
Jesus, der „Wegbereiter“, wäscht seinen Jüngern die Füße. „Wenn ich dich nicht wasche, hast du
keinen Anteil an mir“, sagt Jesus zu Petrus, dem das alles sehr peinlich ist1. Wer läßt schon gerne
etwas einfach nur an sich geschehen?
Maria und Marta
„Sie zogen zusammen weiter und er kam in ein Dorf. Eine
Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte
eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem
Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber
war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu
sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich
nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein
überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr
antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und
Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das
Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.“ 2
Martha bedeutet „Herrin“ und Maria kommt von Mirijam was so viel wie „bitteres Meer“ bedeutet:
Schau dir alles an, auch das Bittere, höre, was es erzählt. Durch rastloses Tätigsein allein kommst du
nicht in diese Tiefen, verlierst du dich nur in äußerlichen Ablenkungen. Das EGO möchte gerne
herrschen und bestimmen, was auf den Tisch kommt. Doch die Beziehung zur Gottheit kommt nur
durch Hingabe und Offenständigsein zustande. Die Gottheit tischt auf, nicht der Mensch!
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Joh.13
Lukas 10,38
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Wassermann: Schöpferische Freiheit und Musestunden
Zweiter Tag
Gott sprach:
Gewölb werde inmitten der Wasser
und sei Scheide von Wasser und Wasser!
Gott machte das Gewölb
und schied zwischen dem Wasser das unterhalb des
Gewölbs war
und dem Wasser das oberhalb des Gewölbs war.
Es ward so.
Dem Gewölb rief Gott: Himmel!
Abend ward und Morgen ward: zweiter Tag.
Abend ward, morgen ward. Der Wassermann-Anteil in uns nimmt das vom Fisch ent-deckte und aufgedeckte entgegen, schöpft es heraus und schüttet es aus. Die Zeit wird in seinem Zeichen
ausgegossen. Dies ist paradoxal zu verstehen. Mit dem Wassermann beginnt der „Zeitfluß“, endet
aber auch durch ihn. Was dem Himmelsvater Uranus nicht gefällt, wird dem Zeitlosen wieder
zurückgegeben.
Im griechischen Mythos stößt Uranus die Einäugigen Riesen, die Kyklopen und die Hundertarmigen
(Hekatoncheiren) wieder in die Erde, in Gaias Schoß zurück. Worauf diese, wie schon beim Stier
erwähnt, seine Entmannung veranlaßt, da sie unbegrenzt ALLES gebären möchte.
Obere Wasser und untere Wasser
An diesem zweiten Schöpfungstag stellt Gott fest: Es ward so, an den anderen Schöpfungstagen heißt
es: „Gott sah, daß es gut ist“.
Jeder Mensch beginnt sein Leben so, daß der Wassermann-Anteil am Anfang hinten ansteht und der
Stieranteil erst mal vorangeht. Die weibliche Seite, Eva, nimmt vom Baum der Erkenntnis und Adam
folgt ihr. Zuerst wächst der Körper heran und gewinnt zunehmend an Kraft und Einfluß. Ein Kleinkind
ist noch sehr verträumt, unbeholfen und unschuldig. Das Schulkind testet bereits die ersten
Raffinessen aus.
Die am Ende dieser Phase beginnende Pubertät setzt der Kindheit endgültig ein Ende. Nun wird die
Scheidung zum geschlechtlichen Pol hin auf der körperlichen Ebene vollzogen. Jungen und Mädchen
stehen sich in diesem Alter wie manchmal wie „Fremde“ oder irgendwie argwöhnisch gegenüber.
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Der Maskenball
In der Schule lernt das Kind lesen, schreiben und rechnen und nimmt normalerweise neugierig alles
auf. Es lernt die irdischen Gesetzmäßigkeiten kennen und versucht sich anzupassen. Dazu gehören
die gesellschaftlichen Normen und Tabus, Regeln und kleinen Freiheiten. Ein gesundes Kind hat hier
Vertrauen und „folgt“ gerne den Anweisungen der Älteren, so der äußere Rahmen dem inneren
Verbundensein entspricht. Das ist aber nicht immer der Fall (die oberen Wasser SIND ja getrennt!)
und dann entstehen Schwierigkeiten. Um nicht der möglicherweise zerstörerischen Übermacht
ausgeliefert zu sein, wird das Kind sich verstellen müssen: die ersten Maskeraden müssen angelegt
werden.
Der autoritäre Erziehungsstil unserer Großeltern wurde abgelöst durch den antiautoritären Stil der
68er-Generation. Wurden damit die Probleme abgeschafft? Die Lehrer sprechen von immer mehr
nervösen, zappeligen, unkonzentrierten und widerspenstigen Kindern. Die Unterdrückungsmethoden
sind heute subtiler, aber nicht weniger brutal.
Der Notendruck ist geblieben und der Lernstoff wurde mehr. Die Wissenschaft ist ja enorm
gewachsen und damit auch das zu vermittelnde Wissen. Die humanistische3 Bildung wurde
weitgehend von der naturwissenschaftlichen Lehre abgelöst. Human heißt aber menschlich. Zynisch
könnte man hier anmerken, daß die Moderne also nicht mehr das Menschliche ausbildet.
Eine tiefere Ursache der Entmenschlichung ist aber im staatlichen Schulzwang4 zu suchen. Erst im
Zeitalter der Aufklärung wurde die Schule so nach und nach zur eigentlichen Pflichtveranstaltung.
Geistigkeit bildet sich im Menschen dann, wenn er von der „Muse geküßt“ wird. Auch ein Analphabet
verfügt über Geist. Die reine Wissensvermittlung verhindert gerade die Bildung. Wer gut
reproduzieren kann, bekommt dann die besten Noten.
Das gesunde Kind lernt durch das Tun. Einerseits durch das Nachahmen der Erwachsenen, aber vor
allem durch eigene Erfahrungen. Es bevorzugt dabei natürlicherweise diejenigen Erfahrungsfelder,
die seinen Anlagen entsprechen. Das dafür notwendige Wissen und die Techniken werden dabei
NEBENBEI mit aufgenommen. Sie sind nicht ausschlaggebend für eine Eignungsauslese.
Die heute übliche Wissensvermittlung ist es aber genau umgekehrt. Mit dem Ergebnis, daß in allen
Berufsfeldern die UNGEEIGNETEN an die Macht kommen. In der Politik wird das schnell deutlich. Der
heute vorherrschende Politikertypus hat kein Rückrat mehr und gibt nur meist nur leere Worthülsen
von sich.
Die Nerven entsprechen dem Tierkreiszeichen Wassermann. Alles was auf die „Nerven geht“ ist ein
Hinweis auf Unerlöstes oder Unterdrücktes. Die vielen unruhigen Kinder sind ein äußerlicher Spiegel
für eingesperrte und unbeachtete Seelenanteile.
Immer, wenn Unruhe auftaucht, will etwas in den Menschen hinein, in ihn einfließen, von ihm
wahrgenommen werden. Doch der Stieranteil in uns will es gemütlich und behaglich haben und
schaut gerne weg. Die moderne Pharmazie stellt hier allerhand Drogen zur Ver-Fügung: Ritalin,
Tranquilizer, Antidepressiva und Neuroleptika.
3
human (von lateinisch humanus ‚menschlich‘, auch englisch human ‚Mensch‘, ‚menschlich‘) bezeichnet
Eine Schule (lat. schola von griechisch σχολή [skʰoˈlɛː], Ursprungsbedeutung: „freie Zeit“, „Müßiggang, Nichtstun“, „Muße“, später
„Studium, Vorlesung“), auch Bildungsanstalt oder Lehranstalt genannt, ist eine Institution, deren Aufgabe das Lehren und Lernen ist, also
die Vermittlung bzw. Weitergabe von Wissen und Können durch Lehrer an Schüler.
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Demaskierung
Angemessener wäre es aber das Unangemessene: das Närrische, Ver-rückte und Ungewohnte auch
mal zuzulassen und sich über die sonst üblichen Regelungen und Anforderungen hinwegzusetzen.
Das geht nur mit einem offenen und mutigen Herzen.
Im Februar (dem Wassermann-Monat) herrscht ein närrisches Treiben. Die Rathäuser (das Synonym
für die Regentschaft der irdischen Machthaber) werden gestürmt und der „Narrensprung“ vollzogen.
Das befreit! Wer am Maskenball teilgenommen hat, darf um Mitternacht seine Maske ablegen:
endlich!
Der Wassermann-Anteil in uns zeigt sich durch UNBEABSICHTIGTE paradoxe, unerwartete Versprecher und Gedankenassoziationen, die den Käfig sprengen und herzhafte Lacher provozieren. Das
Eis bricht, d.h. die erstarrte Seele kommt wieder in Fluß, und der Winter, die „Coolness“, wird
ausgetrieben. Himmlische Leichtigkeit und Unbeschwertheit gewinnen so wieder Raum.
Wir schauen in den Spiegel und „kugeln“ uns vor Lachen über die Maskeraden, die wir uns aufgesetzt
haben5.
Immer spiegelt sich rechts und links und gleichzeitig oben und unten. Als verkörperte Seele nehmen
wir war, wie wir und mal den Narren, den Teufel oder die Königsrolle spielen.
Das Wassermannsymbol
Die Wellenlinien symbolisieren das Fließen der Zeit. Hier gehen sie synchron. Die Oberen Wasser (die
Seele) harmoniert mit den Unteren Wassern (dem Irdischen und den realen Anfordernissen). Es
herrscht luftige Leichtigkeit und Harmonie.
5
Abbildung: Till Eulenspiegel
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Steinbock: Die Entscheidung
Dritter Schöpfungstag
Gott sprach:
Das Wasser unterm Himmel
staue sich an einem Ort,
und das Trockene lasse sich sehn!
Es ward so.
Dem Trockenen rief Gott: Erde!
und der Stauung der Wasser rief er: Meere!
Gott sah, daß es gut ist.
Gott sprach:
Sprießen lasse die Erde Gesproß,
Kraut, das Samen macht, Fruchtbaum,
der nach seiner Art Frucht macht
darin sein Same ist, auf der Erde!
Es ward so.
Die Erde trieb Gesproß,
Kraut, das nach seiner Art Samen samt,
Baum der nach seiner Art Frucht macht
darin sein Same ist.
Gott sah, daß es gut ist.
Abend ward und Morgen ward: dritter Tag.
Inneres Licht - Innerer Halt
Im Jahreskreis feiern die Christen am Anfang des Tierkreiszeichens Steinbock das Weihnachtsfest –
die geweihte Nacht! Draußen ist es kalt und dunkel, die Bäume ragen mit ihren blattlosen
„Skeletten“ in den Himmel. Wenn es jetzt schneit, dann wird die Landschaft ganz weiß und still und
glitzert zauberhaft in der Wintersonne. Nun beginnen auch die 12 Rauhnächte6.
Auf der körperlichen Ebene gehört das Skelett zum Steinbock, im Besonderen das Kniegelenk. Die
Knochen und Gelenke geben von innen her Halt und an bestimmten Verknüpfungsstellen
Beweglichkeit. Das Skelett ist auch das, was nach der „Verwesung“ übrig bleibt. Im Zeichen des
Steinbocks vermittelt sich Dauerndes.
Analog betrachtet gibt die Seele ebenso von innen her die bleibende Struktur. Auch sie ist
unverweslich, sie lebt ewig. Ein beseelter Mensch trägt die Liebe in sich und hat sein Ego
überwunden. Er ist ein Segen für seine Mitmenschen, da er die naturgegebene Ordnung erkennt und
danach lebt.
6
Wikipedia: Nach der einen Meinung geht der Begriff Rauhnächte auf das mittelhochdeutsche Wort rûch 'haarig' zurück, das heute in
dieser Bedeutung in der Kürschnerei als Rauhware oder Rauchware für Pelzware noch in Verwendung ist. Es würde sich dabei auf mit Fell
bekleidete Dämonen beziehen, die in diesen Nächten ihr Unwesen treiben, oder aber vielleicht auf Rituale rund um das Nutzvieh. Eine
andere Herleitung des Wortes Rauhnacht geht vom traditionellen Beräuchern der Ställe mit Weihrauch durch den Priester oder den
Hofbauern aus
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Das zum Saturn gehörende Organ ist die Milz. Sie sorgt dafür, daß genügend Abwehrzellen gebildet
werden und alte rote Blutkörperchen ausgeschieden werden. So kann sich das Leben täglich
erneuern.
Wesenhaftes, Unwesen und Verwesung – an den Körper können sich Unwesen anheften und den
Menschen in die Irre führen. Wo und wie finden wir das eigene Wesen und damit das eigentlich
Wesentliche im Leben?
Gewissenhaftigkeit
Abend ward, Morgen ward. Vom jungen Mensch, kurz vor dem Erwachsenenalter, wird nun erwartet,
daß er sich freiwillig an die Gesetze und Regelungen halten kann. In diesem Alter (14-21 Jahre) wird
der Mensch strafmündig.
Mit dem Aufkommen der Strafmündigkeit stellt sich der Mensch auch die Frage nach Gerechtigkeit.
Voller Enthusiasmus kann der junge Mensch sich lebensfremden Idealen und
Weltverbesserungsideologien hingeben oder umgekehrt mit illegalen Mitteln versuchen, die
gesetzten Grenzen auszuweiten. Der Idealist wird im Laufe der Zeit feststellen müssen, daß sich der
Stärkere, der Listigere, der Lügenhafte auch ganz gut durchsetzen kann. Viele vom Menschen
erlassene Gesetze werden von Lobbyisten geschrieben und sind fern ab jeglicher Bestimmung. Der
kluge, verbrecherisch veranlagte, wird im System untertauchen und dessen Möglichkeiten voll
ausschöpfen wollen.
Die meisten Menschen bewegen sich im Mittelfeld und richten sich nach dem allgemeinen MAN aus.
Im Allgemeinen setzt sich Pragmatismus7 durch. Wer in anderen Kategorien denkt und sein Gewissen
mit einbezieht, ist meist nicht besonders erfolgreich. Hier gilt es standhaft zu bleiben und sich nicht
verbiegen zu lassen. Beim Steinbock kommt es auf die innere Haltung an – nur so kann sich das
Wasser vom Land trennen und das Gesproß vom Fruchtbaum unterschieden werden.
Was ist das Gewissen? Hier die Definition von Martin Buber8:
„Gewissen nennt man jene innerseelische Instanz, die sich mit der Scheidung zwischen dem Rechten
und dem Unrechten innerhalb des Getanen oder des zu Tuenden befaßt……Es handelt sich schlechthin
nicht um die Vertretung eines tradierten Gesetzes, ob göttlichen oder sozialen Ursprungs; vielmehr
weiß zum Beispiel jeder, der ein Werk, zu dem er sich berufen fühlte, nicht getan, der eine Aufgabe,
die er als die seine erkannte, nicht erfüllt hat, jeder, der seiner ihm gewiß gewordenen Bestimmung
nicht die Treue hielt…was es heißt, daß einem das Gewissen schlägt.“
Was ist Bestimmung? Hier zwei unterschiedliche Ansichten9:
„Wer Bestimmung hat, hört die Stimme des Inneren…..die auch Böses an uns heranbringen kann,
damit Erneuerung und Heilung stattfinden kann.“ (Carl-Gustav Jung - Sonnenzeichen Löwe und damit untere
Tierkreishälfte)
7
Der Ausdruck Pragmatismus (von griech. pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet umgangssprachlich ein Verhalten oder Handlungen, die
sich nach den bekannten Gegebenheiten richten und auf eine theoretische Analyse sowie genaue Begründung der Wirkungen verzichten.
Pragmatisches Handeln ist nicht an unveränderliche Prinzipien gebunden. Im Extremfall: Der Zweck heiligt die Mittel
8
Aus Martin Buber: Gottesfinsternis
9
Zitat ebenso aus Gottesfinsternis
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
©Sieglinde Jäger
„Ich denke aber, daß, wer Bestimmung hat, zu Zeiten eine innere Stimme ganz anderer Art zu hören
bekommt, eben die Stimme des Gewissens“ ….und „daß jeder Mensch, in irgendeinem Maße, zu
etwas bestimmt worden ist, dem er freilich im allgemeinen erfolgreich aus dem Wege geht.“ (Martin
Buber- Sonnenzeichen Wassermann und damit obere Tierkreishälfte)
Vom subjektiven Standpunkt aus (Jung) gibt es sicherlich die Einflüsterungen aus dem Unbewussten,
die zum Aufbegehren gegen die gesetzten Grenzen anstacheln. Auch diese Erfahrungen müssen
gemacht werden, gehören zum Menschsein dazu. Wer immer nur „brav“ bleibt, weicht Erfahrung des
„gefallen Seins“ aus. Ihm wird dann das Böse dann sicherlich im Außen herausfordernd begegnen.
Wir müssen das echte Gewissen von der falschen Moral abgrenzen. Die Moral ist immer relativ und
besitzt keine absolute Gültigkeit. All diese Fragen werden im Tierkreiszeichen Steinbock an den
Menschen herangetragen. Wer gelernt hat, auf die Stimme des echten Gewissens zu hören,
bekommt „Boden unter die Füße“.
Das 10. Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Haus, Acker und Vieh erschließt sich,
unter diesen Gesichtspunkten betrachtet, auch neu. Es bezieht sich nicht nur auf äußerlichen Besitz,
sondern auch auf den inneren Besitz. Das Gebot sagt dann deutlich, daß der eigene Acker bestellt
werden soll, nicht der fremde.
Die Quadratur des Kreises
Die inhaltliche Parallele zu den Themen des Steinbocks finden wir in den biblischen Bildern mit dem
Auszug Israels aus der Knechtschaft Ägyptens. Dabei steht Moses für die erlösenden Kräfte, die vom
lebendigen Gott im Inneren des Menschen berufen werden. Diese Stimme Gottes wird auch im
Außen durch die Priester (Aaron) verkündet, die die heiligen Schriften und Rituale an uns
herantragen und auslegen. Doch letztendlich muß immer wieder abgeglichen werden, ob Außen
(Zwilling/Schütze) und Innen (Krebs/Steinbock) tatsächlich übereinstimmen, bzw. miteinander
harmonieren.
Die zehnte, und entscheidende
ägyptische Plage, ist das „Schlagen
der Erstgeburt“10 von Mensch und
Vieh der Ägypter um Mitternacht.
Nur die Hebräer, die das Zeichen
des Lamms11 an den Türpfosten und
an der oberen Schwelle angebracht
haben werden verschont.
10
2. Buch Mose, Kap. 12,29: Und zur Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland von dem ersten Sohn Pharaos an, der auf
seinem Stuhl saß, bis auf den ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs.
11
2. Buch Mose, Kap. 12,3: Sagt der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am zehnten Tage dieses Monats nehme ein jeglicher ein Lamm,
wo ein Hausvater ist, je ein Lamm zu einem Haus. …… Und sollt von seinem Blut nehmen und beide Pfosten der Tür und die obere Schwelle
damit bestreichen an den Häusern, darin sie es essen.
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Um das Zeichen des Lamms zu verstehen sollten wir uns noch mal an das beim Widder schon
erzählte erinnern. Wenn Mensch und Gott zusammen ins gleiche Horn blasen, wenn der menschliche
Wille mit dem göttlichen Willen übereinstimmt, dann geschieht das Neue, dann kommt immer ein
ent-scheidender Durchbruch.
Im Tierkreiszeichen Widder wird zu Ostern (bei den Juden Pessach) an die Auferstehung Christi
erinnert. Das „Lamm Gottes“ gab von seinem Blut und stieg hinab in die Finsternis des Todes. Am
dritten Tag kommt dann die Auferstehung. Das Neue Testament erzählt die gleiche Geschichte, nur
auf einer anderen Ebene.
Die Eckpunkte im Leben sind immer die 0° der Kardinalzeichen (Widder-Waage und KrebsSteinbock). Der Zeitstrom läßt es aufgefächert und hintereinander erscheinen, aber im
Wesentlichen und Verborgenen sind sie miteinander verbunden. Das wirkliche Leben strömt
„pulsierend“ auf jeder Entwicklungsstufe in den Menschen ein und offenbart gerade so viel „Licht“,
wie er momentan fassen kann.
Mitternacht ist im Horoskopschema unten am IC und die obere Schwelle am MC. Sobald diese
Schwelle übertreten wird, kann in den nun folgenden unteren Tierkreiszeichen Krebs-Löwe-Jungfrau
die verborgene weibliche Seite des Menschen eine andere Gestalt annehmen, nämlich die Gestalt
einer frommen und für das Wort empfänglichen „Jungfrau“.
Gleichzeitig wächst damit in der oberen Hälfte der Einfluß des Ben Adam, des Menschensohnes bzw.
die Geist-Seele (Neshama) in den Tierkreiszeichen Schütze, Skorpion und Waage in die Gegenwart
mit hinein. Himmel und Erde kommen einander näher, die Frucht des Fruchtbaumes wächst heran.
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Wasser und Land
Gelingt der Übergang im Zeichen Steinbock, der Auszug aus Ägypten, dann wird schließlich das
Schilfmeer erreicht:
„Mose streckte seine Hand über das Meer aus und der Herr trieb die ganze Nacht das Meer durch
einen starken Ostwind fort. Er ließ das Meer austrocknen und das Wasser spaltete sich. Die Israeliten
zogen auf trockenem Boden ins Meer hinein, während rechts und links von ihnen das Wasser wie eine
Mauer stand. Die Ägypter setzten ihnen nach.“
Die Wasser stauen und teilen sich, die Zeit steht still und der Weg ins Gelobte Land wird frei. Der
Schleier der Illusion wird gelüftet und richtet den Blick auf das, was Gott für den Menschen
vorgesehen hat. Der Mensch spürt nun schon ein wenig Ewigkeit, die Verbindung mit dem Ewigen im
Irdischen schon. Er nimmt war, daß er nicht nur sein Körper ist – das eigentliche Erwachen beginnt
und Gott spricht nun auf dem weiteren Weg tagsüber „aus der Wolke“ zu ihm und nachts in Gestalt
einer Feuersäule12.
Kraut und Fruchtbaum
Das Kraut samt und der Fruchtbaum bringt Früchte, worin sich Samen befinden. Diese Zweiheit geht
ab nun aus der Erde hervor, d.h. auf dieser Stufe aus dem Ewigen hervor! Der Mensch, der an Land
gegangen ist, hat also nochmals 2 Möglichkeiten sich zu verwirklichen. Er kann Früchte bilden, oder
nicht. Die Generationenfolge ist auf jeden Fall gesichert, der Samen wird bei beiden Arten in die Erde
gelegt. Die nächste Generation drückt sich beim Menschen in den Kindern aus. Hier gibt es männliche
und weibliche Nachkommen. Es ist anzunehmen, daß die weiblichen Nachkommen dem „Kraut“
entsprechen und die männlichen Nachkommen dem „Fruchtbaum“.
Damit sind natürlich nicht Männer oder Frauen gemeint. Die weiblichen und damit umhüllenden
Nachkommen entsprechen hier auf dieser Stufe einem stehen bleiben ohne weiteres Erwachen.
Beim Gang durch die Wüste fällt Israel mehrmals von Gott wieder ab. Als Moses auf dem Sinai weilt
wird das Volk ungeduldig und baut das Goldene Kalb. Die Zeit bleibt sozusagen stehen, es bildet sich
eine Art „Zeitlosigkeit“. Zeitlosigkeit und Ewigkeit – Verhülltes und Offenbartes, Unerfülltes und
Erfülltes. Immer geht der Weg weiter, immer wieder muß um die Wahrheit gerungen werden. Der
Weg nach oben13 ist nicht gefahrlos. Außerdem ist er anstrengend. Er erfordert Standhaftigkeit,
Durchhaltevermögen und Vertrauen. Neu gewonnene Einsichten lassen den verhüllenden Schleier
durchsichtiger werden.
12
13
„Die Wolkensäule wich nimmer von dem Volk des Tages noch die Feuersäule des Nachts“.( 2. Mose 13.22)
Es geht hinunter nach Ägypten, aber hinauf nach Kanaan.
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Teil 2 Astrologie und die Bibel
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Das Steinbock-Symbol
Von oben wird eine Grenze gesetzt (Querbalken, obere Türschwelle) an den das von unten
aufstrebende nach dem „Kreisen“ hinstößt. Der Mensch muß sich dieser Grenze beugen, so er
irgendwie über sie hinausgewachsen sein sollte, um durch die Tür zu kommen. Wird der Kreis im
Aufstreben verlassen, dann zeigt der Balken nach links, also in die Vergangenheit. In der
Vergangenheit liegt immer unser Ursprung. Wieder ein Paradox: wer vorwärtskommen will im Leben,
muß zurück zum Ursprung, zurück zum Vater. Diese Rückkehr beginnt unten herum im
Tierkreiszeichen Krebs.
Der Steinbock
Die geschwinden Klettertiere gehören zu den Ziegenarten. Beim Betrachten der oberen Abbildung
bekommt man Angst, das Tier könne abstürzen. Das Leben ist immer eine „Gratwanderung“. Doch
Steinböcke können mit erstaunlicher Leichtigkeit auf und absteigen und sind dabei sehr trittfest.
Wikipedia: „Die Fortpflanzungszeit des Alpensteinbocks ist im Dezember und Januar! Nach einer
Tragzeit von fünf bis sechs Monaten kommt im Mai oder Juni (zur Zwillingszeit!) ein Jungtier, selten
auch zwei zur Welt. Das Junge kann vom ersten Tag an laufen, wird aber ein Jahr lang von der Mutter
gesäugt. Die Lebensdauer eines Steinbocks kann über zwanzig Jahre betragen.
Der Steinbock wurde in der früheren Zeit stark mystifiziert, was dazu führte, dass fast alles
Verwertbare des Steinbocks, vom Blut über die Haare bis hin zu den Exkrementen, als Medizin gegen
alle möglichen Krankheiten eingesetzt wurde. Dies führte fast zum Aussterben der Art in Europa.
Anfang des 19. Jahrhunderts war der Steinbock im gesamten Alpenraum bis auf etwa 100 Tiere im
italienischen Gran Paradiso ausgerottet.
Die Wiedereinbürgerung des Steinwildes in den Alpen hat in einigen Regionen auch gezeigt, daß
Steinwild einen großen Einfluss auf die sie umgebende Landschaft hat. Aufgrund der in den 1920er
Jahren wieder eingebürgerten Steinböcke nahm die Hangabtragung zu. Verantwortlich dafür waren
die Vertritt-Schäden, die das Steinwild verursachte.“
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Beinwell
Der Knochenheiler Beinwell ist eine typische Saturnpflanze. Die Knochen geben uns innen Halt und
Struktur. Seine weißen oder rosa Blütenköpfe weisen nach unten, die Blätter sind behaart, der
Geruch der Pflanze ist männlich herb. Es könnte sein, daß Beinwelltinktur homöopathisch verdünnt
auch hilft den Zugang zum eigenen Schicksal wieder freizulegen, falls dieses verloren gegangen sein
sollte.
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