Kürbis-News VI - 2008 - Bobby

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bobby-seeds.com
Wir lieben Kürbisse
Sortenportrait :
Inhalt :
Anstatt dem Portrait zweier einzelner Sorten, möchten wir in diesem
Newsletter die Besonderheiten einer ganzen Art, die der Lagenaria,
auch als Kalebassen bekannt, zusammenfassen.
Bianca
- Portrait :
der Gattung Lagenaria
- Praxis-Tipp :
Langzeitlagerung von Kürbissen in
einem ungarischen Betrieb
- Unser Probefeld in Jüchen
Lagenaria weisen durch die geografisch und botanisch
abweichende Herkunft einige Besonderheiten im Anbau
auf.
Während die uns als Kürbis bekannten Arten der Gattung
Cucurbita erst seit der Entdeckung Amerikas bekannt sind,
kennt man die aus Afrika stammenden Kalebassen bereits
einige Jahrhunderte länger.
Aufgrund der Herkunft wundert es daher auch kaum, das
die uns bekannten Sorten der Art Lagenaria siceraria
deutlich wärmebedürftiger sind als die meisten Sorten der
Gattung Cucurbita.
Bereits die zumeist verholzten Samen stellen etwas
höhere Bedingungen an die Aussaat.
Vielfach als große Erleichterung wird das 24-stündige Vorquellen der Samen
in warmen Wasser beschrieben. Dadurch weicht die Schale auf und das
Keimen verläuft zügiger und gleichmäßiger. Die optimale Temperatur liegt
bei etwa 22-26 ° C. Dennoch kann die Keimung, abhängig von Sorte und
Partiequalität verzögert oder ungleichmäßig verlaufen. Ausnahmslos kann
man für de Kalebassenkultur in Mitteleuropa nur die Pflanzung mit Vorkultur
empfehlen. Optimale Saatzeit ist zwischen Anfang April und Ende April.
Gesät werden kann direkt in kleine Töpfe (bis 8 cm) mit einem Korn je Topf.
Unmittelbar nach erfolgter Keimung sollten die Pflanzen hell und kühler
(18° C) kultiviert werden. Mit dem Erscheinen des 2ten echten Laubblattpaares kann nach den letzten Nachtfrösten an einem warmen und sonnigen
Platz gepflanzt werden. Empfehlenswert ist de Pflanzung auf Folie und
eventuell die Auflage von Vlies für 4 Wochen.
Ähnlich den Melonen tragen Kalebassen am Haupttrieb nur männliche
Blüten. Ein Stutzen der Pflanzen nach dem 3. Blattpaar fördert die Bildung
von Nebentrieben und somit erscheinen weibliche Blüten ca. 2 Wochen
früher als bei ungestutzter Kultur.
Little Guy F1
Cannon Ball
Die schönsten Früchte erntet
man bei aufgeleiteter Kultur.
Die Kultur auf dem Boden kann
aber auch sehr interessant geformte Früchte bringen.
Geerntet werden kann bei guter
Speckled Snake
Kultur und in warmen Lagen ab
etwa Ende August/Anfang
September. Zur Ernte reife Früchte sind bedeutend leichter und stabiler
als unreife Früchte. Nur reife Früchte sollten geerntet werden.
Das Kalebassensortiment ist sehr formenreich und jedes Jahr erscheinen
neue Sorten und Selektionen. Von Kugelrund bis bauchig, von fast weiß,
über hell- und dunkelgrün bis zweifarbig reichen die Variationen.
Die kleinsten Früchte trägt Mini Bottle, die längsten Früchte mit über 2 m
trägt Kikinda C.S.
Praxis-Tip !
Kürbisanbau in Ungarn - Betriebsportrait
Bereits seit einigen Jahren zählt die Familie Toth aus dem ungarischen Dunaföldvar zu unseren Stammkunden und wegen
des ungewöhnlichen Betriebs, der Lagerung und der Vermarktung von etwa 10 ha. Kürbissen ausschließlich über den
Wochenmarkt in Budapest zählt der jährliche Abstecher auf der Reise zu unseren Vermehrungsfeldern fast zum
Pflichtprogramm.
Sortiment, Anbau und Vermarktung
Sehr beliebt sind in Ungarn Butternuts, Hauptsorte in der
Gunst der Verbraucher ist Sonca.
Sonca hat neben der schönen leuchtenden Farbedunkles,
carotinhaltiges Fruchtfleisch.
Nachteil von Sonca ist die schlechte Lagerfähigkeit, ein
Grund, warum die Familie bereits seit 3 Jahren
sehr gute Erfahrungen mit Mathilda F1 gemacht hat.
Neben den großen Butternutflächen werden große, graue
Kürbisse der Art C. Maxima (Landsorte), weiße
Patissons und Spaghettikürbisse angebaut. Die früheste
Ernte liefern Patisson und Spaghetti, die bereits ab Ende
Mai verkauft werden können.
Im August folgen dann die grauen C. maxima und
Sonca, sowie Mathilda.
Mathilda F1
Zierkürbisse und Hokkaido werden nicht angebaut,
diese sind em ungarischer Verbraucher unbekannt
und haben (noch) keinen Markt.
Die Aussaat erfolgt ab Ende März (Patisson und Spaghetti) bis Mitte April (Butternuts und C. Maxima) als Direktsaat auf dem
Feld mit einer Sämaschine. Der Abstand für Butternuts und die Landsorte beträgt 2,60 m x 0,50 m. Dieser Saatabstand
erlaubt eine möglichst lange Bearbeitung der Reihen mit dem Traktor und einem Grubber. Es wird auch manuell von Hand
gehackt, ein Herbizid wird nicht eingesetzt. Gedüngt werden die Flächen mit Stallmist und Kali. Die Familie Toth nimmt
regelmäßig Bodenproben. Ein Großteil der Flächen wird bewässert, was in den warmen und trockenen Sommern in Ungarn
den Anbau sichert. In diesem Jahr konnte man sehr gut 2 Flächen mit Mathilda F1, eine bewässert, eine unbewässert vergleichen, der Mehrertrag der bewässerten Fläche konnte mit etwa 15% bemessen werden.
Einzige Pflanzenschutzbehandlung ist eine Spritzung gegen Cladosporium (Gurkenkrätze) kurz bevor man mit dem Traktor
nicht mehr durch die Reihen kommt. Familie Toth würde gerne zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Behandlung durchführen, was aber Spritzgassen erfordern würde.
Vermarktet wird ausschließlich über einen Wochenmarkt in Budapest, der an 6 Tagen in der Woche geöffnet ist. Während
kleinere Früchte im ganzen verkauft werden, werden die größeren Früchte der Landsorte (bis 12 Kg schwer) und Mathilda
in Stücke geschnitten und foliert verkauft.
Das Besondere in der Vermarktung ist das von der
Familie Toth langjährig entwickelte Einlagern der Früchte
in 3 in den Hang getriebene, gemauerte 42 m lange
Tunnel, die ventiliert werden. Diese Tunnel werden ab
Anfang September gefüllt. Den ganzen Winter über
herrscht in den Lagertunneln ein gleichmäßiges Klima
mit etwa 12 ° C und 50-60 % rel. Luftfeuchte.
Die Luftfeuchte wird auch durch die Ventilatoren gesenkt, die nach einem Zeitschaltverfahren regelmäßig
Luft nach außen saugen.
Die Früchte werden ungereinigt eingelagert, bei möglichst trockenem Wetter in Kisten geerntet.
Die Kisten werden im Tunnel gestapelt. Erst vor dem
Verkauf werden die Früchte gereinigt und größtenteils
in Stücke geschnitten.
Sonca kann bis etwa Dezember gelagert werden,
Mathilda F1 wird bis etwa Anfang April verkauft.
Lagertunnel
In jedem Jahr testet die Familie neue Sorten bei den Kunden. Die Vebrauchsgewohnheiten in Ungarn geben aber momentan
kaum Spielraum für Neuheiten. Erst mit Berichten in den Medien würden die Verbraucher auch einmal etwas neues testen
wollen. So wurde auch die Sorte Mathilda F1 wegen der für Ungarn ungewöhnlichen hellen Schalenfarbe von den Verbrauchern
zunächst skeptisch aufgenommen. Aber sowohl das Fruchtfleisch, als eben die Tatsache ab Januar qualitativ hochwertige
Kürbisse anbieten zu können, hat dieser Sorte hier zum Durchbruch verholfen.
Weitere Kulturen des Betriebes sind Zucchini, Möhren, Kartoffeln, verschiedene Kohlarten sowie Tafeltrauben.
Probefeld 2008
Zur Prüfung neuer Sorten, zum Vergleich verschiedener Partien einer Sorte und letztendlich zur Kontrolle der von uns
verkauften Partien pflanzen wir seit Jahren ein Probefeld.
Dieses Probefeld ist in diesem öffentlich zugänglich und kann an 2 Wochenenden im September besucht werden.
Alle Sorten sind mit Name, Art und
Gruppe gekennzeichnet.
Zum besseren Vergleich liegen typische
Früchte der Sorte vor der Reihe um
einen schnellen Überblick zu bekommen.
Während sich die Cucurbita pepo und die
meisten Cucurbita maxima bereits reif
zeigen, sind die Sorten von Cucurbita
moschata und den Kalebassen noch etwa
2 Wochen zurück.
Neben dem Probefeld in Jüchen bestehen
noch Probepflanzungen verschiedener
Sorten an anderen Orten Deutschlands,
in Ungarn und in Serbien.
Dort werden vor allem neue Sorten unter
professionellen Anbaubedingungen
getestet.
Probefeld Aufnahme vom 06. September 2008
Anschrift und Öffnungszeiten unseres Probefeldes in Jüchen 2008
Unser Probefeld finden Sie auf den Feldern des :
Kürbis-und Spargelhof Roelen
Ulmenstr. 45
42363 Jüchen-Gierath
Öffnungszeiten :
Wochenende 13/14. September von 10.00 bis 18.00 Uhr
nur für Fachbesucher, Anbauer, Handel, Presse
Wochenende 20./21. September von 10.00 bis 18.00 Uhr
öffentlich für jedermann mit großem Kürbisfest
Für Verpflegung ist zu allen Terminen gesorgt.
Bitte beachten Sie, das es ein Probefeld ist. Bringen Sie zumindest festes Schuhwerk, unter Umständen
Gummistiefel und eine Wetterjacke mit. Wir hoffen auf schönes Wetter !
Der nächste Newsletter...
erscheint Anfang Oktober, geplant sind die folgenden Themen :
- Laternenkürbis / Halloweenkürbis, Sortiment, Qualität produzieren und erhalten.
- Nachbericht / Zusammenfassung zu den Probefeldtagen 2008
Sie können mitmachen! Sollten Sie interessante Beiträge zum Kürbis haben, veröffentlichen wir diese gerne
Impressum
Herausgeber : FLOVEG GmbH, Rheinbach,
Kontakt : Tel. 02225-706105. Email [email protected]
Alle Angaben gelten, auch vorbehaltlich etwaiger Druckfehler ohne Gewähr.
Abbildungen im Newsletter sind exemplarisch. Bildrechte, wenn nicht
anders angegeben, FLOVEG GmbH, Rheinbach
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Mehr Informationen rund um den Kürbis unter www.kuerbis-company.de Copyright FLOVEG GmbH, 53359 Rheinbach
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