wohlfühlen+genießen Start in die Erdbeer-Saison Aus eigenem Anbau schmecken sie am besten! Schon Ende April reifen die ersten süßen Früchte. Und mit ­mehrmals tragenden Sorten dauert die Ernte bis Oktober Eine Stroh-Unterlage schützt die reifenden Beeren vor Druckstellen und Verschmutzung, beugt Pilzbefall vor und wehrt Schnecken ab 78 MEIN SCHÖNER GARTEN | April 2016 D Fotos: Alamy/Anne Gilbert, Dorothea Baumjohann (2), Florapress/Agencja Fotograficzna Free, Fotolia/Exquisine, Shutterstock/D. & Y. Pogostins Der reiche Blütenflor lässt auf eine gute Ernte hoffen. Dass Bienen und Hummeln ganze Arbeit geleistet haben, zeigen die ersten grünen Früchtchen ie Erdbeerzeit beginnt bei uns meist erst im Mai. Frühsorten wie ‘Daroyal’ reifen zu Monatsanfang, späte Züchtungen wie ‘Florence’ lassen sich bis Ende Juni Zeit. Für frühere Erntetermine müssen Hobbygärtner in die Trickkiste der Profis greifen und das Beet Ende Februar mit luftdurchlässiger Lochfolie abdecken. Kleinere Flächen kann man mit einem Folientunnel überbauen. Kurz vor Blühbeginn nimmt man die Bedeckung ab oder öffnet die Tunnelenden, um die Befruchtung durch Bienen, Hummeln und andere Insekten zu sichern. Erfolgt dies zu spät, werden die Blüten nicht ausreichend bestäubt, die Früchte bleiben klein und sind oft verkrüppelt. Beim Düngen ist Zurückhaltung gefragt.EineüppigeVersorgungregtvor allem das Laubwachstum der Pflanzen an, verzögert aber die Blütenbildung und vermindert die Zahl der Blüten und Früchte. Einmal tragende Sorten ent­wickeln ihre Blütenanlagen bereits im Herbst. Nach der Winterruhe treiben sie im Frühjahr neue Blätter. Mit steigendenTemperaturen strecken sich die Blütenstängel. Stimmen Sie die Vorgezogene Jungpflanzen soll­ ten feste Stängel, fleckenfreie, sattgrüne Blätter und einen bis zum Topfrand durch­ wurzelten Erdballen aufweisen. Der beste Termin für die Neupflanzung einmal ­tragender Sorten ist Ende Juli bis Anfang August. Für die Frühjahrs­pflanzung eignen sich mehrmals tragende Züchtungen. Damit die Pflanzen rasch einwurzeln, lockert man das Beet vor der Pflanzung gut auf und harkt kompostierten Rindenhumus oder andere Torf-Ersatzstoffe in die Erde ein 1 Ein weiter Pflanzabstand (35 cm in der Reihe, 80 cm Reihenabstand) beugt Pilzbefall und Wurzelkrankheiten vor. Die Pflanzen so setzen, dass die Herz­ knospen nicht mit Erde bedeckt sind 2 Mit weichem Strahl die ­Jungpflanzen danach vorsichtig angießen 1 Rot signalisiert Reife – nur rundum gut ausgefärbte Erdbeeren entfalten ihr ­unvergleichliches Aroma. Das Innere des fleischig verdickten Blütenbodens bleibt bei vielen Gartensorten auch in der Vollreife weiß Je mehr gelbgrüne Samen ­(„Nüss­chen“) eine Beere trägt und umso gleich­mäßiger diese auf der Oberfläche ­verteilt sind, desto größer und schwerer ­entwickelt sich die Einzelfrucht. Botanisch betrachtet ist die Erdbeere keine echte Beere, sondern eine Sammelnussfrucht 2 April 2016 | MEIN SCHÖNER GARTEN 79