Gartenkalender: September Der Herbst nähert sich - eine schöne Jahreszeit, die Fruchtstände und Laub in ein schönes Licht taucht und Tau in Spinnweben funkeln lässt. Eine arbeitsreiche Zeit: ernten und verarbeiten, fürs nächste Jahr Sträucher, Stauden und Blumenzwiebeln pflanzen, aufräumen, Beete vorbereiten,… Hochbeet und Hügelbeet Wenn man nicht mehr weiß, wohin mit den ganzen Gartenabfällen (Rasenschnitt, Baumschnitt etc.), weil der Komposthaufen und Kompostbehälter zu voll sind, kann ein Hochbeet oder ein Hügelbeet eine gute Lösung sein: Nicht nur kann man darin seine Gartenabfälle dekorativ verstecken, sondern das Hochbeet erleichtert das Gärtnern - man erspart sich nämlich beim Pflanzen, Pflegen und Ernten das Bücken! Kompost Pflanzenmaterial von abgeernteten Beeten, Grasschnitt, Laub und gehäckselter Gehölzschnitt werden gut vermischt auf den Kompost gegeben. Da bei der Kompostierung im Hausgarten jedoch nicht so hohe Temperaturen wie in einer großen Kompostieranlage erreicht werden, gibt man kranke Pflanzen (Kraut-/Braunfäule,Kohlhernie, Feuerbrand) sowie Unkräuter mit Samen lieber in die Biotonne und nicht auf den eigenen Komposthaufen. Obst Wenn Brombeeren nicht reifen Wenn sich die Brombeerfrüchte zur Reifezeit nicht gleichmäßig schwarz färben, so ist dies ein Hinweis darauf, dass die Pflanze von der Brombeergallmilbe befallen ist. Besonders spät reifende Sorten zeigen starke Symptome. Schwachbefallene Früchte sind nur weniger süßer als unbefallene Früchte, stark befallene Früchte sind ungenießbar. Bekämpfung: Befallene Früchte sollte man absammeln und entsorgen (Biotonne), außerdem ist ein Rückschnitt zu empfehlen. Bei starkem Befall kann man zusätzlich im nächsten Frühjahr eine Austriebsspritzung mit einem Rapsölpräparat (z. B. Naturen Bio-Austriebsspritzmittel, Promanal Austriebsspritzmittel u. a., Zulassungen beachten) durchführen. Erntezeit im Obstgarten Jetzt beginnt die Haupterntezeit für Kernobst. Die Pflückreife stellt man durch Anheben und leichtes Drehen der Frucht Bei nicht gleichmäßig reifenden Sorten wie 'Goldparmäne', 'Gravensteiner' u. a. pflückt man mehrmals durch, damit alle Früchte gut ausreifen können. Ausgereiftes, aber nicht überreifes Obst ist besser lagerfähig. Geerntet wird bei trockene Wetter. Vor dem Einlagern wird das Obst an einem trockenen Platz über Nacht abgekühlt. Fallobst wegräumen Damit sich Krankheiten und Schädlinge nicht weiter ausbreiten können, sollte Fallobst regelmäßig aufgesammelt werden. Abgefallene Äpfel enthalten beispielsweise sehr häufig die Raupe des Apfelwicklers. Wird sie nicht beseitigt, kann sie sich verpuppen und im nächsten Jahr als Falter Eier legen, so dass wieder zahlreiche Früchte mit Raupen befallen sein werden. Faulendes Obst und ausgeschnittene Raupen werden nicht auf den Kompost, sondern in die Biotonne gegeben. Johannisbeeren selbst vermehren Johannisbeeren können im September aus diesjährigen, kräftigen Langtrieben vermehrt werden. Man entblättert den Trieb, schneidet ihn in Stücke mit jeweils mindestens fünf Augen (immer etwa 0,5 cm unterhalb einem Auge schneiden) und steckt diese Steckhölzer (jeweils mit der vorher der Wurzel zugewandten Seite) in sandige, humose Erde. Gemüse Tomatenpflege Voll entwickelte, grüne Tomaten können im Wohnraum bei 15 bis 20 Grad C nachgereift werden. Licht spielt für die Nachreife keine Rolle. Aussaaten Anfang September können Radieschen, Schnittsalat und Spinat gesät werden. Feldsalat für die Frühjahrsernte sät man bis spätestens 20. September. Man sollte darauf achten, dass man für den Herbst geeignete Sorten wählt. Jetzt ist auch Pflanzzeit für Knoblauch, Rhabarber und mehrjährige Kräuter. Auf Beete, die nicht mehr genutzt werden, kann man Gründüngung zur Bodenverbesserung aussäen. Kleingewächshaus Im Gewächshaus ist jetzt Aussaatzeit für Feldsalat, Spinat, Radieschen, Löffelkraut, Salatrauke, Winterportulak, Bremer Scherkohl. Pflanzzeit für Wintersalat, Endivien. Man sollte bei der Sortenwahl darauf achten, dass man für den Herbst geeignete Sorten wählt. Ziergarten Rasen wird im September noch einmal vertikutiert/aerifiziert, kahle Stellen ausgebessert und gedüngt (mit einem Dünger, der auch Kalium enthält - z. B. gesiebter Kompost). Wer keinen schönen Rasen hat, kann den September (genauso wie das Frühjahr) zur Rasen-Neuanlage nutzen. Damit Dahlien nicht abknicken, werden sie angebunden oder gestützt. Noch lassen sich zweijährige Blumen aussäen: beispielsweise Stockmalven, Glockenblumen, Goldlack, Bartnelken, Vergissmeinnicht und Veilchen. Stauden und Gehölze mit kompaktem Ballen (z. B. im Topf oder Kübel gekauft) können bereits diesen Monat gepflanzt werden (z. B. Pfingstrosen und Schwertlilien), ansonsten wartet man bis zur Stauden-Pflanzung noch bis Oktober. Zwiebeln von Gladiolen und Freesien kommen dagegen ab September aus dem Boden heraus. Man lässt sie abtrocknen und überwintert sie frostfrei. Ende des Monats muss man wärmebedürftige Zimmerpflanzen, die man im Sommer rausgestellt hatte, wieder ins Haus holen. Auch empfindliche Kübelpflanzen kommen in Hausnähe. Jetzt können auch Stecklinge für Geranien und Fuchsien für das nächste Jahr geschnitten und gesteckt werden. Blumenzwiebeln pflanzen Wer sich im nächsten Jahr an Anemonen, Krokussen, Schneeglöckchen, Tulpen, Narzissen und anderen Frühlingsblühern erfreuen will, findet bereits jetzt eine reiche Auswahl an Blumenzwiebeln im Gartenfachhandel. Die Madonnenlilie muss bis Monatsmitte gesetzt werden, ansonsten hat man für das Stecken von Blumenzwiebeln mehr Zeit. Schutz vor Wühlmäusen bieten Körbe aus Drahtgeflecht. Sonst notfalls auf Narzissen, Kaiserkrone, Schachbrettblume o. ä. ausweichen, die vertreiben die Wühlmäuse zwar erfahrungsgemäß nicht, aber werden zumindest nicht gefressen! Hecken und Gehölze schneiden Immergrüne Laubgehölzhecken, Heckenkirsche, Berberitze, die Buchenhecke, die Weißdornhecke und Nadelgehölzhecken können im August/September geschnitten werden. Für kleine Gärten, die Sichtschutz benötigen: Immergrüne Laubgehölze und Nadelgehölze werden ab der zweiten Septemberhälfte gepflanzt. So haben sie noch genügend Zeit vor dem Winter anzuwachsen. Wichtig ist, nach der Pflanzung gut zu wässern und auch an sonnigen Spätwintertagen für feuchten Boden zu sorgen.