Das alltägliche Kalenderblatt

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Inhaltsverzeichnis
VII
Inhaltsverzeichnis
1
Die natürlichen Zahlen ...................................................................
1
2
Der bürgerliche Kalender ............................................................... 13
3
Das kalendarische Zahlenkaleidoskop ........................................... 21
3.1
Die Eins ...................................................................................... 23
3.2
Die Zwei ..................................................................................... 33
3.3
Die Drei ...................................................................................... 41
3.4
Die Vier ...................................................................................... 51
3.5
Die Fünf ...................................................................................... 61
3.6
Die Sechs .................................................................................... 69
3.7
Die Sieben .................................................................................. 77
3.8
Die Acht ..................................................................................... 85
3.9
Die Neun .................................................................................... 89
3.10
Die Zehn ..................................................................................... 95
3.11
Die Elf ........................................................................................ 101
3.12
Die Zwölf ................................................................................... 101
3.13
Die Dreizehn .............................................................................. 107
3.14
Die Vierzehn .............................................................................. 117
3.15
Die Fünfzehn .............................................................................. 125
3.16
Die Sechzehn .............................................................................. 127
3.17
Die Siebzehn .............................................................................. 129
3.18
Die Achtzehn ............................................................................. 133
3.19
Die Neunzehn ............................................................................ 135
3.20
Die Zwanzig ............................................................................... 137
VIII
Inhaltsverzeichnis
3.21
Die Einundzwanzig .................................................................... 141
3.22
Die Zweiundzwanzig ................................................................. 145
3.23
Die Dreiundzwanzig .................................................................. 147
3.24
Die Vierundzwanzig .................................................................. 151
3.25
Die Fünfundzwanzig ................................................................. 153
3.26
Die Sechsundzwanzig ............................................................... 155
3.27
Die Siebenundzwanzig .............................................................. 157
3.28
Die Achtundzwanzig ................................................................. 159
3.29
Die Neunundzwanzig ................................................................. 161
3.30
Die Dreißig ................................................................................. 163
3.31
Die Einunddreißig ...................................................................... 165
Fachbegriffs- und Fremdwörterverzeichnis ............................... 167
Das kalendarische Zahlenkaleidoskop
3
21
Das kalendarische Zahlenkaleidoskop
Titelei. Die kapitelbezogene und zweifelsohne außergewöhnliche Titelei
bedient sich der Metapher von einem „Guckkasten“, bei dem das alltägliche Abreißen oder Umblättern eines Kalenderblattes als eine bunte Zahlen- und Bilderfolge erscheint, die Bekanntes, Lehrreiches, Wissenswertes,
Bemerkenswertes, Erstaunliches, Skurriles und mitunter auch Mystisches
augenscheinlich werden lässt. Die Idee, einen Kalender mit zusätzlichen
Informationen in Gestalt von Bildern, Allegorien, Regeln, Weisheiten,
Sprichwörtern inhaltlich zu bereichern, ist dabei so alt, wie die Ausfertigung von Kalendern selbst.
Kalendermotive. Das beigefügte „kalendarische Kaleidoskop“ soll eine
Vorstellung von der Vielfalt kalendarischer Motive und Inhalte vermitteln,
die vom Familien- und Kinderkalender, dem Bauernkalender, dem Blumenkalender bis hin zum Reise- und zum Sportkalender reicht.
Bauernkalender. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem
ein sogenannter Bauernkalender, dessen Ursprung wiederum bis in das
Mittelalter verfolgt werden kann. Dabei wurden die Erfahrungen und Beobachtungen von Generationen von Bauern im Hinblick auf Naturereignisse wie etwa die Jahreszeiten, das Wetter, die Aussaat oder die Ernte in sogenannten Bauernregeln festgehalten, die heute noch als Redewendungen
22
Das kalendarische Zahlenkaleidoskop
oder Reime in unserer Alltagssprache auftauchen. Eingedenk der Tatsache,
dass in den folgenden essayistischen Abhandlungen der Monat Mai mit
seinen 31 Tagen im Zentrum der Betrachtungen steht, sollen einmal nur die
folgenden beiden auf den Monat Mai bezogenen Bauernregeln vermerkt
werden: „Ist der Mai kühl und nass, füllt er dem Bauern Scheun´ und Fass.“
sowie „Ist der Mai trocken und warm, macht er den Bauern arm.“
Kalenderblatt. Aus historischer Sicht beachtenswert ist die beigefügte
Kopie von Weber´s Volkskalender aus dem Jahr 1850 für die 31 Tage des
Monats Mai. Eher bescheiden wirken im Vergleich dazu die alltäglichen
Kalenderblätter, die im Betriebssystem von Microsoft Windows 7 verfügbar sind und den Hintergrund der weiteren Betrachtungen bilden. Das kalendarische Zahlenkaleidoskop
3.1
23
Die Eins
Datum. Sonntag, der 1. Mai 2011. Für den einen mag
das Datum auf dem Kalenderblatt ein gewöhnliches,
für den anderen vielleicht ein besonderes Datum sein.
Unberührt von einer individuellen und subjektiven
Bewertung dieses Datums bleibt der augenscheinliche
Umstand, dass nicht nur schlechthin ein einfaches und
gewöhnliches Zeichen in Gestalt der Ziffer „1“ in das
Zentrum der Datumsnotation gerückt wird, sondern
noch vielmehr: die natürliche Zahl „Eins“.
Zahl. Im elementaren zahlentheoretischen Kontext
des ersten Kapitels wird die natürliche Zahl Eins nicht
nur als die erste und kleinste natürliche Zahl, sondern
zugleich auch noch als die erste und kleinste ungerade
natürliche Zahl charakterisiert. Was der Eins allerdings versagt bleibt, ist
die Zugehörigkeit zur „elitären Phalanx“ der Primzahlen, gleichwohl sie
wegen n / n = 1 bzw. n / 1 = n stets als ein „echter Teiler“ einer jeden natürlichen Zahl n erscheint. Dafür darf sie sich zumindest der Mitgliedschaft
der „skurril anmutenden“ Fibonacci-Zahlen und einer Eigenschaft rühmen,
die nur sie allein besitzt und die untrennbar mit ihrer Eigenschaft eines
„echten Teilers“ verbunden ist: die Eigenschaft der sogenannten multiplikativen Identität 1 n = n, wonach einzig und allein nur die natürliche Zahl
Eins als Faktor eines Produktes mit einer beliebigen natürlichen Zahl n
wiederum genau die natürliche Zahl n ergibt.
Numerologie. In der Numerologie erfährt die Zahl Eins in ihrer Interpretation als eine göttliche Zahl ihre charakteristische Prägung. Als erste aller
natürlichen Zahlen, die sich gleichsam aus dem Nichts bzw. aus dem Chaos
erhebt, wird sie als die Zahl für unbändige Energie, für Willenskraft und
Mut, für den Abschluss mit der Vergangenheit und für den Anbeginn alles
Neuen angesehen und allegorisch gedeutet.18 In den christlichen Religionen
steht die Zahl Eins nicht nur für die Wiederauferstehung Jesu Christi und
damit für solche „göttlichen“ Eigenschaften wie Einzigartigkeit, Einmaligkeit oder universelle Einigkeit, sondern sie symbolisiert schlechthin das
vgl. RUSSELL, Greg: Numerologie Alte Weisheiten Das Geheimnis der Zahlen, Deutsche
Ausgabe 1999, Könemann Verlagsgesellschaft mbH Köln, Seite 18 ff
18
24
Das kalendarische Zahlenkaleidoskop
Göttliche. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der germanische Gott „Odin“ buchstabengereu und deckungsgleich ist mit dem russischen Zahlwort „один“, das für die göttliche Zahl Eins steht.
Allegorien. Eine Frage, die sich unmittelbar aus der religiösen Interpretation der Zahl Eins erhebt und einer zufriedenstellenden Beantwortung
harrt, ist die, welche semantischen und/oder allegorischen Assoziationen
uns die natürliche Zahl Eins in unserem heutigen irdischen Dasein vermittelt? Die nachfolgenden Phänomene oder Gleichnisse sollen und können
lediglich exemplarische Antworten liefern.
Sonntag, der Erste. Ist der erste Tag eines Monats ein Sonntag, dann ist
der dreizehnte Tag des gleichen Monats stets ein Freitag. Allen denjenigen,
die unter dem unerklärlichen und pathologisch anmutenden Phänomen der
sogenannten Triskaidekaphobia leiden, sei bereits an dieser Stelle zur Milderung der seelischen Angstzustände hinsichtlich der Zahl Dreizehn mitgeteilt, dass im christlich geprägten Gregorianischen Kalender dem verteufelten Datum „Freitag, der 13.“ stets ein göttliches Datum vorgelagert ist:
„Sonntag, der 1.“ des jeweiligen Monats.19 Welch eine Erlösung: Im Jahr
2011 erschien dieses kalendarische Schreckgespenst im wahren Sinn des
Wortes als ein „Unikum“ oder auch als ein
„Unikat“, da es zum Glück nur einmal, nämlich im Mai 2011 zu beobachten war.
Unikat. Mit dem Begriff eines Unikats
kennzeichnet man eine einzigartige Ausfertigung eines Gegenstandes, der in einem zeitlich und örtlich genau abgegrenzten Umfeld
„einmalig“ zu beobachten ist. Die beigefügte
Abbildung bedarf in diesem Zusammenhang streng genommen keines weiteren Kommentars mehr: Der menschliche Fingerabdruck ist ein beredtes
Beispiel für ein solches einzigartiges Phänomen, das umgangssprachlich
auch mit dem Begriff „Unikat“ gekennzeichnet wird.
Münze. Die umseitige Grafik mit dem Paar von sogenannten „EinerMünzen“ vermittelt eine weitere bildhafte Assoziation von und mit der natürlichen Zahl Eins in Gestalt zweier Münzen des Euro-Währungsgebietes:
19
vgl. ECKSTEIN, Peter P.: Kostproben aus der Hexenküche der Statistik – Skurriles, Leichtbekömmliches und Schwerverdauliches, Kapitel 13: Die verteufelte Zahl, Rainer Hampp Verlag
München und Mehring 2009, Seite 73 ff
Das kalendarische Zahlenkaleidoskop
25
der kleinsten und niedrigstwertigen Münze, der sogenannten „Ein-EuroCent-Münze“ und der sogenannten namensgebenden „Ein-Euro-Münze“.
Das im heutigen Sprachgebrauch mitunter noch hör- und vernehmbare alte
deutsche Sprichwort „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Thalers nicht
wert.“, würde man heutzutage vermutlich modifiziert und aktualisiert
wie folgt verlauten lassen: „Wer
den Euro-Cent nicht ehrt, ist des
Euros nicht wert.“20
Universum. Einen anschaulichen
Zugang zu einer anderen und untrennbar mit der Zahl Eins verbundenen Wort- und Bildschöpfung
ermöglicht die umseitig wiedergegebene Abbildung, die einen Sachverhalt
bzw. einen Umstand kennzeichnet, der im etymologischen Sinn mit der
Formulierung „in eins gekehrt“ bzw. „im Ganzen zu sehen“ übersetzt werden kann: das sogenannte Universum. Der französische Astronom und Autor zahlreicher populärwissenschaftlicher Schriften Nicolas Camille
FLAMMARION (*1842, †1925) hat der Nachwelt eine bildhafte und fassbare
Vorstellung vom Universum im plakatierten (und ursprünglich nicht kolorierten) Holzstich „Urbi et Orbi“ hinterlassen.21 In der FLAMMARION´schen
Allegorie wagt es ein mittelalterlicher Missionar in einer Mönchskutte, sich
Der Pfennig (ahd.: pfening Stück) war die Bezeichnung für die niedrigstwertige deutsche
Scheidemünze. Der Thaler bzw. Taler war bis eingangs des 20. Jahrhunderts eine amtliche deutsche Silbermünze. Der Name „Thaler“ leitet sich von den böhmischen Silbergruben zu Sankt
Joachimsthal ab, wo die Grafen VON SCHLICK mit Beginn des 16. Jahrhunderts diese Münze als
„Joachimsthaler Guldengroschen“ schlagen ließen (vgl. Der große Brockhaus, Handbuch des
Wissens in zwanzig Bänden, 15., völlig neubearbeitete Auflage, Leipzig 1934, 18. Band, Seite
434). Der Begriff „Euro-Cent“ (lat.: cento hundert) kennzeichnet den einhundertsten Teil
eines „Euro“, der seit Jahresbeginn 2002 als gesetzliches Zahlungsmittel in 17 von 27 europäischen Staaten (Stand: Jahresbeginn 2011) fungiert.
21
In FLAMMARION´s Monatsschrift „L'Atmosphere Météorologie Populaire“ aus dem Jahr
1888 wird der Holzstich zudem noch mit dem Kommentar „Un missionaire du moyen âge raconte qu'il avait trouvé le point où le ciel et la Terre se touchent ...“ versehen, der wie folgt
übersetzt werden kann: Ein mittelalterlicher Missionar erzählt, dass er den Punkt gefunden hat,
wo sich Himmel und Erde berühren … (vgl. Der Große Brockhaus, Handbuch des Wissens in
zwanzig Bänden, 15., völlig neubearbeitete Auflage, Leipzig 1930, 6. Band, Seite 298). Das
Etikett „Urbi et Orbi“ (lat.: urbi der Stadt (Rom) + et und + orbi der Welt) ist der bekannte, vor allem zu Ostern und Weihnachten vom Papst feierlich und öffentlich erteilte apostolische Segen.
20
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