ratgeber ratgeber - ancora consulting

Werbung
RATGE B E R
R ATG EBER
So wird gemeinsam mit dem Therapeuten nach neuen Lösungswegen gesucht.
Er vermittelt Wege zur Entspannung,
zum Aufbau eines positiven Selbstbildnisses und eines neuen Lebenskonzeptes.
Je nach Schweregrad und Form der
Angsterkrankung kann auch eine Psychotherapie hilfreich sein. Aus der
Sicht der Betroffenen wäre es sicherlich
eine verlockende Idee, wenn sie ihre
Angst ausradieren könnten und sie sich
nicht mehr mit ihr auseinandersetzen
müssten. Vielleicht der Gedanke an eine
Art der Narkose, aus der sie dann ohne
Ängste wieder aufwachen würden.
„Den toten Löwen kann jeder Hase an der Mähne zupfen“
(altes dt. Sprichwort)
kognitive Verhaltenstherapie
(Kognitionen umfassen unsere Einstellungen, Gedanken, Bewertungen und
Überzeugungen)
Hier wird davon ausgegangen, dass
die Art und Weise, wie wir denken, bestimmt, wie wir uns fühlen und verhalten und wie wir körperlich reagieren.
In der letzten Ausgabe konnten Sie
über die Ursachen und Entstehung von
Ängsten als auch über deren verschiedenen Formen lesen.
Nun möchte ich Sie über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten informieren.
Das Wichtigste zu Beginn:
Die Betroffenen sollten so früh wie
möglich den Weg zum Therapeuten
finden, damit sich die angsterfüllten
Gedanken und die Reaktionsmuster
nicht verfestigen.
Hierzu gibt es eine Art
„ABC der Gefühle“:
A)die Situation
B)die Bewertung der Situation als
positiv , negativ oder neutral
C) Gefühle, Reaktionen und das
Verhalten
Dieses ABC macht klar, dass wenn wir
eine Situation als erfreulich und schön
für uns bewerten, uns auch froh und
glücklich fühlen.
Oder bewerten wir sie als gefährlich
und schlimm, empfinden wir Angst, Wut
Enttäuschung und sogar Depressionen.
Die Verhaltenstherapie z.B., mit ihren Bewerten wir sie als neutral dann sind
speziellen Programmen, hat sich sehr wir entspannt und ruhig.
wirkungsvoll in der Behandlung vieler
Phobien und Angststörungen erwiesen. Schon die alten Griechen wußten: Es
Eine Möglichkeit, ist die:
sind nicht die Dinge an sich, die uns
2
beunruhigen, sondern unsere Sicht der
Dinge“ (Epiktet)
Was immer auch passiert – wir haben
Einflussmöglichkeiten auf unsere Gefühle.
A: die Situation können wir häufig nicht
beeinflussen
B: die Bewertung können wir zu jederzeit verändern – wenn wir es wollen
Dieses Modell zeigt deutlich, dass andere keine Verantwortung für unsere
Gefühle haben, sondern ausschließlich
wir selber. Ebenso haben wir auch keine
Kontrolle über die Gefühle anderer.
Die kognitive Verhaltenstherapie startet im Gegensatz zur Tiefenpsychologie
nicht in der Vergangenheit sondern im
Hier und Jetzt.
Unsere Einstellungen und Verhaltensmuster sind zwar in der Vergangenheit
durch bestimmte Erfahrungen entstanden, aber in dieser Therapieform geht es
darum, herauszufinden, welche konkreten Einstellungen die momentanen Probleme verursachen. Oder wie die Betroffenen in Zukunft besser leben können.
In der Psychotherapie passiert aber in
aller Regel das genaue Gegenteil.
Im Vordergrund steht die gedankliche
bzw. inhaltliche und emotionale Auseinandersetzung.
Im Mittelpunkt stehen hingegen die
Angst und die körperliche Reaktion
darauf. In den Übungen wird der Betroffene ganz bewusst mit seiner Angst
konfrontiert. Nur so lernt er, dass die
zuvor bestehenden Befürchtungen (z.B.
im Angstanfall zu sterben, verrückt zu
werden) unbegründet waren. Und nur
so erlebt der Angstpatient, dass seine
Angstanfälle nach einer gewissen Zeit
zurückgehen und nicht immer stärker
werden – so wie er befürchtet.
Er lernt seine bisherigen Vermeidungsstrategien kennen und findet aktiv neue
Wege im Umgang mit seiner Angst.
In der Psychoanalyse geht es um die
gesamte Persönlichkeit des Betroffenen
und nicht um das Symptom, wie z.B. die
Angststörung.
Auch wirkt in der Analyse der Therapeut
weit weniger am Bewältigungsprozess
mit – das wird alleine schon durch die
Gesprächssituation zwischen Therapeut
und Betroffenem deutlich: hier gibt es
eine Couch ohne Sichtkontakt zum Therapeuten. So ist der Betroffene stärker
auf sich selbst gestellt und kann z.B.
nicht an der Reaktion des Therapeuten
erkennen, ob er seiner Aussage zustimmt oder nicht.
Das Ziel der Analyse ist, dass der Betroffene von ganz alleine zu seiner
Persönlichkeit und deren unbewussten
Motiven findet und sich mit ihnen aus- chopharmaka, die bei Angstzuständen,
bei Schlafstörungen du auch in der
einandersetzt.
Anästhesie zum Einsatz kommen. Sie
Sowohl die Psychotherapie als auch wirken angstlösend und entspannend
die Psychoanalyse können z.B. bei der allerdings auch bewusstseinstrübend
generalisierten Angststörung (die Be- und ermüdend.
fürchtungen, die dauerhaft das Denken
des Betroffenen bestimmen, beziehen Bei allen Nebenwirkungen können diese
sich auf viele Bereiche und nicht auf Medikamente auch zur Gewöhnung und
eine bestimmte Situation )als auch bei Abhängigkeit führen.
allen anderen Angsterkrankungen ein- Weitere mögliche Medikamente zu der
Behandlung bei Angststörungen sind
gesetzt werden.
Aber auch die verhaltenstherapeuti- Betablocker (hemmen die Wirkung des
schen Ansätze erzielen gute Ergebnisse. Stresshormons Adrenalin), Neuroleptika
Manchen Menschen liegt diese Methode und Johanniskraut-Präparate.
mehr als die tiefenpsychologischen AnEine medikamentöse Behandlung reicht
sätze.
in aller Regel nicht aus, da die Ursachen
Auch bei der Hypnose liegt die Wahl des der Angst eben häufig psychischen UrAnsatzes bei der Persönlichkeit des Be- sprungs sind. Daher bleiben die zentroffene und der Beschaffenheit seiner tralen Behandlungsformen die Psycho
– und Verhaltenstherapie (ggf. auch
Ängste.
Sowohl analytische als auch suggesti- Psychoanalyse).
ve Herangehensweisen (positive Beeinflussung einer Vorstellung oder Empfin- Der Betroffene kann Methoden wie das
dung) sind in der Hypnose möglich und autogene Training oder die progressive
mit einander kombinierbar. Auch wird in Muskelentspannung in seinen Alltag
der Hypnose mit verhaltenstherapeuti- integrieren, um möglicherweise einen
leichteren Umgang mit seiner Angst zu
schen Ansätzen gearbeitet.
bekommen.
Manchmal reicht schon ein suggestiver
Impuls um das Befinden deutlich zu ver- Weitere Selbsthilfen können sein:
Atemtherapien, Gruppentherapien Entbessern.
Manche Ängste wollen dagegen erst spannungsübungen usw.
analysiert eingegrenzt werden bevor
eine erfolgreiche Behandlung möglich Die moderne Medizin bietet heute die
verschiedensten Therapieformen an.
wird.
Häufig helfen auch eine immer wieder- Jeder Betroffene kann für sich und die
kehrende tiefe Entspannung und damit Bewältigung seiner Angst die geeigneverbundene positive Suggestionen. In te Behandlungsform suchen und finden.
diesem Fall kann auch das Erlernen der
Selbsthypnose für die Zukunft hilfreich Ein Großteil der Angsterkrankungen
kann heute fast vollständig geheilt
sein.
Die oft zu erkennende Erwartungshal- werden!
tung, der Hypnotiseur würde die über
viele Jahre entstandene Problematik in In diesem Sinne!
einer Stunde „wegzaubern“, ist natürHerzlichst
lich falsch.
Ihre
Neben der Psychotherapie können bei Cornelia Marsch
schweren Krankheitsbildern auch Medikamente zum Einsatz kommen. Das
sind in erster Linie Antidepressiva. Sie [email protected]
greifen regulierend in den Stoffwechsel www.ancora-consulting.de/hypnose
der Nervenbotenstoffe ein und können
so angstlösend wirken.
Eine andere Gruppe sind die Benzodiazepine: es handelt sich dabei um Psy-
3
Herunterladen