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Onkologie 2004;27:220–223
«Die Mammotome®-Vakuumbiopsie kann zur Diagnose eines Mammakarzinoms die chirurgische Biopsie ersetzen». Zu diesem Ergebnis kommt
die erste umfassende, in Deutschland durchgeführte klinische Multicenter-Studie zur Vakuumbiopsie. Im Gegensatz zu den USA und den europäischen Nachbarländern, wo sich die Methode bereits als Standardverfahren etabliert hat, wird die Mammotome®-Vakuumbiopsie in Deutschland noch relativ selten vorgenommen. In Deutschland gilt nach wie vor
die offene chirurgische Biopsie als Standard. Sie ist ein verlässliches Diagnoseverfahren, birgt indes auch evidente Nachteile: In Mammographien
werden eine Vielzahl von Befunden erhoben, die nicht von einer malignen Läsion unterschieden werden können. Nur zirka 20% der klärungsbedürftigen Läsionen erweisen sich als bösartig, wobei ein großes Problem bei der Diagnose von unklaren Läsionen im physischen und psychischen Stress liegt, dem die Patientinnen während einer offenen chirurgischen Biopsie ausgesetzt sind. Zusätzlich verbleiben deutliche Narben,
wobei narbige Veränderungen nach einer chirurgischen Biopsie die Bildgebung in Zukunft beeinträchtigen können. Und auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten wären im ambulanten Bereich durchgeführte minimal-invasive Verfahren wünschenswert.
Die Vakuumbiopsie wurde 1995 von Professor Dr. Silvia Heywang-Köbrunner zur Lösung obiger Probleme eingeführt. Zunächst wurden dabei
Biopsiegeräte mit 14-Gauge-Nadeln verwendet, die mittlerweile durch ein
11-Gauge-Instrument ersetzt wurden. Ein Vorteil der Mammotome®-Vakuumbiopsie besteht darin, dass im Vergleich zu anderen minimal-invasiven Verfahren wie der Stanzbiopsie um ein Vielfaches größere Gewebevolumen entnommen werden können. Allerdings: Auf einen offenen Eingriff kann nur dann verzichtet werden, wenn die gestellte Diagnose ausreichend verlässlich ist.
In der Vergangenheit haben ausländische Studien der Vakuumbiopsie
(Steve H. Parker, Sally Jobe Breast Center, Denver, USA) eine ausreichende Verlässlichkeit bestätigt, wobei aus Deutschland bislang noch
keine umfassende Multicenter-Studie vorlag. Bei der nun in «Cancer»,
Ausgabe: 100 (2004): 245–51 veröffentlichten Studie «Stereotaktische Vakuumbiopsie (VB) der Brust an 2874 Patientinnen» handelt es sich um
eine retrospektive Analyse von 2874 Mammotome®-Vakuumbiopsien,
die in fünf Zentren durchgeführt wurden. Bei 7% der Patientinnen wurde
ein invasives Karzinom identifiziert, bei 15% ein duktales Carcinoma in
situ (DCIS), bei 5% atypische duktale Hyperplasie (ADH) und bei 0,6%
ein lobuläres Carcinoma in situ. Die Ergebnisse der Vakuumbiopsie mussten bei 24% der Patientinnen von ADH auf DCIS oder DCIS und invasives Karzinom hochgestuft werden. Bei 12% der Patientinnen mit DCIS
wurde in der Mammotome®-Vakuumbiopsie operativ zusätzlich ein invasives Karzinom nachgewiesen. 73% der Patientinnen hatten gutartige Läsionen. Auch kam es nur zu einem falsch negativen Ergebnis, woraus sich
ein negativer Prädikativwert von 99,85% ergibt. Dabei ist hervorzuheben,
dass bei diesem Fall retrospektiv das «Post-Biopsie»-Mammogramm
falsch interpretiert worden war. Geringgradige Nebenwirkungen wurden
in 1,4% der Fälle berichtet und bei 0,1% der Patientinnen musste ein Folgeeingriff durchgeführt werden. Mammographie-relevante Narben wurden bei 0,3% der Patientinnen festgestellt.
© 2004 S. Karger GmbH, Freiburg
Fax +49 761 4 52 07 14
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Weitere Informationen bei:
Biopsys Ethicon Endo-Surgery (Europe) GmbH
Hummelsbuetteler Steindamm 71
D-22851 Norderstedt
Tel. +49-40-5297-3131, Fax -3139
Glivec® (Imatinib) nun auch als Tabletten verfügbar
Seit Anfang Februar 2004 wird das Medikament Glivec® (Wirkstoff Imatinib) der Firma Novartis auch in Tablettenform angeboten. Mit Imatinib
sind bislang CML (Chronisch Myeloische Leukämie) und GIST (Gastrointestinale Stromatumoren) mit herausragendem Erfolg behandelt worden. Der Wirkmechanismus von Imatinib beruht auf einem gezielten Eingreifen in die Signalübertragung und führt damit zu einer Hemmung der
krankhaften Vermehrung der Krebszellen. Glivec® wurde bislang erfolgreich in allen Phasen der Chronisch Myeloischen Leukämie und bei den
Gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) eingesetzt.
Die eingeführten Tabletten zu 100 mg und 400 mg erlauben vor allem eine
einfachere und angenehmere Einnahme und eine flexiblere und sichere
Dosierung. Die neuen Tabletten sind in Europa von den entsprechenden
Stellen als absolut gleichwertige Form zur Kapsel zugelassen worden. In
Studien wurde gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit der Tabletten denen der
Kapseln entspricht, beide Darreichungsformen gleich gut verträglich sind
und keine signifikanten Unterschiede in der Sicherheit bestehen. Die
neue 400 mg Tablette ermöglicht den Patienten die einfachere und angenehmere Einnahme von einer Tablette täglich, statt bisher vier Kapseln.
Patienten mit 800 mg Imatinib pro Tag erhalten in Zukunft nur noch
zweimal eine Tablette statt der acht Kapseln.
Auch kann durch die neue Darreichungsform das Risiko einer Unterdosierung herabgesetzt werden, da die 400 mg Dosis die Einstiegsdosierung
als auch Mindestdosierung für eine Medikation mit Glivec® darstellt, und
dementsprechend die Dosierung beim Erwachsenen sowohl bei GIST als
auch bei CML nicht unter 400 mg liegen sollte. Es wird empfohlen, die
400 mg Tablette mit der Flüssigkeitsmenge einzunehmen, die jener entspricht, die man zu vier 100 mg Kapseln einnimmt. Die neuen 400 mg Tabletten werden in Packungsgrößen zu je 10 bzw. 30 Stück und demnächst
auch 90 Stück angeboten. Die 100 mg Tabletten in Packungsgrößen zu je
20 bzw. 60 Stück. Die Tabletten sind ab sofort in Deutschland verfügbar.
Weitere Informationen bei:
Philipp Kreßirer
Novartis Pharma GmbH
Novartis Kommunikation
Roonstraße 25, D-90429 Nürnberg
Tel. + 49 911 273 12-006, Fax -971
E-Mail [email protected]
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Minimal-invasive Brustkrebsdiagnostik: Treffsicher und
reproduzierbar – Vermeidung chirurgischer Eingriffe
durch Vakuumbiopsie
Zevalin® – Innovation in der Krebsbehandlung:
Radioimmuntherapie erzielt hohe Ansprechraten und
dauerhafte Remissionen bei Patienten mit
rezidivierendem oder Rituximab-refraktärem
Non-Hodgkin-Lymphom
Mit Zevalin® steht ab April 2004 in Deutschland erstmals ein kommerziell erhältliches Radioimmuntherapeutikum zur Verfügung, das die Therapie von Patienten mit B-Zell-Lymphomen wesentlich erleichtern wird.
Bei der Radioimmuntherapie transportieren monoklonale Antikörper
das radioaktive Nuklid gezielt an die äußerst strahlenempfindlichen Lymphomzellen. Unter größtmöglicher Schonung des gesunden Gewebes
können so sehr hohe Strahlendosen den Tumor zerstören. In Zevalin® ist
der monoklonale Anti-CD20-Antikörper Ibritumomab über eine feste
Tiuxetan-Brücke an die gezielte Strahlenwirkung des Radioisotops
[90Y]-Yttrium (Ytracis®) gekoppelt.
Die Radioimmuntherapie mit Zevalin® ist ein völlig neues, revolutionäres
Therapiekonzept für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem follikulären und transformierten Non-Hodgkin-Lymphom (NHL). In klinischen Studien hat Zevalin® bei vorbehandelten Patienten mit refraktärem oder rezidiviertem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom zu hohen Ansprechraten von 70–80% und Komplettremissionsraten von 30–45% geführt. In einer randomisierten, kontrollierten Vergleichsstudie an 143
mehrfach vorbehandelten Patienten mit follikulärem oder transformiertem niedrigmalignen NHL war Zevalin® einer Rituximab-Monotherapie
überlegen: 30% der Zevalin®-Patienten sprachen vollständig auf die Therapie an im Vergleich zu nur 16% unter Rituximab. Die Gesamtansprechrate war mit 80% signifikant höher als unter der reinen Antikörpertherapie (56%). Die mit Zevalin® behandelten Patienten profitierten durch
eine lang anhaltende Befreiung von den Krankheitszeichen und benötigten keine weitere Therapie. Bei Patienten mit kompletter Remission
wurde in verschiedenen Studien eine mediane Remissionsdauer von
23 Monaten beobachtet. Einige Patienten blieben länger als fünf Jahre
progressionsfrei.
Die Radioimmuntherapie mit Zevalin® ist zudem sicher und einfach zu
handhaben. Da das Nuklid Yttrium-90 ausschließlich energiereiche Betastrahlen abgibt und durch eine kurze Halbwertszeit und geringe Urinausscheidung gekennzeichnet ist, ist eine ambulante Behandlung ohne Gefährdung für die Umwelt des Patienten möglich. Durch die adäquate
Reichweite der Betastrahlung im Zielgewebe werden auch schlecht zugängliche Tumorbereiche, etwa in den Bulky-Arealen, sowie benachbarte
maligne Zellen, zu denen keine Antikörper gelangen, zerstört (Kreuzfeuereffekt).
Im Januar 2004 wurde Zevalin® von der Europäischen Kommission für
die Behandlung erwachsener Patienten mit CD20-positivem follikulären
B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom zugelassen, die nach einer RituximabTherapie rezidivieren oder refraktär sind. Ab April 2004 erfolgt der Vertrieb in Deutschland durch die Firma MedacSchering Onkologie GmbH,
München. Ytracis® ist für die Markierung von Zevalin® zugelassen und
wird über die Schering Deutschland GmbH, Berlin, vertrieben.
Quelle: Satellitensymposium «Die Zukunft der Krebsbehandlung – Radioimmuntherapie und Anti-Angiogenese» im Rahmen des 26. Deutschen Krebskongresses, Berlin, 29. Februar 2004, unterstützt von MedacSchering Onkologie.
Aktuelle Leitlinien der Infectious Diseases Society of
America (IDSA) publiziert – Empfehlung für Caspofungin als First-Line-Therapie bei invasiven Candidosen
Die Infectious Diseases Society of America (IDSA) empfiehlt in ihren
aktuellen Therapieleitlinien unter anderem Caspofungin für die initiale
Behandlung nachgewiesener invasiver Candida-Infektionen. Damit steht
das Echinocandin in der First-Line-Therapie gleichrangig neben den verschiedenen Formulierungen von Amphotericin B, Fluconazol und der
Kombination Fluconazol plus Amphotericin B.
Die Wahl eines Antimykotikums für die initiale medikamentöse Therapie
invasiver Candidosen richtet sich nach mehreren Kriterien wie z.B. dem
klinischen Status des Patienten, der Erregerart, der antifungalen Empfindlichkeit des Isolats, der Toxizität des Antimykotikums sowie der vorherigen antimykotischen Behandlung. In den aktuellen Guidelines der
IDSA erhielt Caspofungin (CANCIDAS®) aufgrund seines breiten Wirkspektrums gegen alle Candida-Arten und seiner guten Verträglichkeit die
höchste Evidenzstufe A1 zur Behandlung der Candidämie und der akuten
hämatogen disseminierten Candidiasis. Die bisherigen Daten bei Kindern
und Neugeborenen lassen vermuten, dass Caspofungin als Antimykotikum auch bei diesen ganz jungen Patienten wirksam und gut verträglich
sein könnte. Caspofungin wird in der Pädiatrie als Alternative zu Amphotericin B und Fluconazol empfohlen, ist jedoch bisher in Deutschland
für Kinder nicht zugelassen.
Die Bestimmung der Candida-Art gewinnt immer mehr an Bedeutung, da
die non-albicans-Arten – und damit weniger antifungal-empfindliche und
-resistente Arten – als Erreger der invasiven Candidiasis zunehmen. Zur
Behandlung von Infektionen hervorgerufen durch C. albicans, C. tropicalis und C. parapsilosis erhielten Caspofungin, Amphotericin B und Fluconazol in den IDSA-Guidelines die Evidenzstufe A1. Da C. glabrata und C.
krusei häufig weniger empfindlich auf Azole und Amphoceritin B reagieren, erhielt für die Therapie dieser Spezies nur Caspofungin die höchste
Stufe der Evidenz. Die aktuellen IDSA-Richtlinien sind erschienen in Clinical Infectious Diseases 2004;38:161–189 und können im Internet unter
www.journals.uchicago.edu/CID/journal/issues/v38n2/32301/32301.html
nachgelesen werden.
Caspofungin ist zugelassen für die Behandlung von invasiver Candidiasis
bei nichtneutropenischen erwachsenen Patienten und zur Behandlung
von invasiver Aspergillose bei erwachsenen Patienten, die auf Therapien
mit Amphotericin B, Lipidformulierungen von Amphotericin B und/oder
Itraconazol nicht ansprechen oder diese nicht vertragen. Ein Nichtansprechen ist definiert als ein Fortschreiten der Infektion oder wenn nach vorangegangener mindestens 7-tägiger antimykotischer Therapie in therapeutischen Dosierungen keine Besserung eintritt.
Weitere Informationen bei:
Annette Menzel
MSD SHARP und DOHME GMBH
Lindenplatz 1, D-85540 Haar
Tel: 089/4561–1353, Fax -1329
E-Mail [email protected]
DepoCyte®: Neue Therapie bei Lymphomen
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Mundipharma verbessert zusammen mit seinem US-amerikanischen Partner SkyePharma die Behandlung von Meningeosis lymphomatosa. Mit
der europäischen Markteinführung von DepoCyte ist diese Krebserkrankung des lymphatischen Systems einfacher und effektiver zu behandeln. In klinischen Prüfungen wiesen 72% der Patienten nach der Behandlung mit DepoCyte keine Metastasen in den Hirnhäuten auf, ver-
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Weitere Informationen bei:
MedacSchering Onkologie GmbH
Nördliche Auffahrtsallee 44, D-80638 München
Tel. +49 89 74 51 44-0, Fax -40
E-Mail [email protected]
Weitere Informationen bei:
Mundipharma GmbH
Mundipharma Str. 2
D-65549 Limburg/Lahn
FDA erteilt US-Zulassung für Pemetrexed (Alimta®)
Das Pharmaunternehmen Eli Lilly, Indianapolis, USA, bringt mit Pemetrexed (Handelsname Alimta®) das erste Medikament gegen das Mesotheliom, einen meist durch Asbest verursachten Lungenfelltumor, auf den
Markt. Die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) hat
am 5. Februar 2004 die Zulassung für die Kombination von Pemetrexed
mit Cisplatin zur Chemotherapie beim malignen Pleuramesotheliom erteilt. In Deutschland können Patienten gegenwärtig im Rahmen von Studien mit Pemetrexed behandelt werden. Spezielle Studien-Programme
hatte Lilly im Mai 2002 ins Leben gerufen, um Erkrankten schon vor der
Zulassung die Behandlung mit Pemetrexed zu ermöglichen.
Grundlage der Zulassung durch die FDA sind die Daten einer Phase-IIIStudie mit 448 Mesotheliom-Patienten, die in 19 Ländern durchgeführt
wurde. Die Studie, die im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht
wurde, belegt die signifikant überlegene Wirksamkeit der Kombination
Pemetrexed /Cisplatin gegenüber der Cisplatin-Monotherapie. Die Behandlung mit der Kombination resultierte in einem Überlebensvorteil um
30%, d. h. 12,1 Monate medianes Überleben gegenüber 9,3 Monaten für
Patienten mit einer Cisplatin Monotherapie. Ein Jahr nach Diagnosestellung lebten noch 50% der Patienten, die mit der Kombination behandelt
wurden, im Gegensatz zu 38% der Patienten, die nur Cisplatin erhalten
hatten. Bei 41 Prozent der Patienten verkleinerte sich der Tumor durch
die Kombinationstherapie, bei der Monotherapie war dies nur bei 17 Prozent der Fall. Die Kombination zeigte sich auch effektiver bei der Beherrschung von schweren Schmerzen und heftiger Atemnot, unter denen Patienten mit Mesotheliom häufig leiden.
In Europa wird angestrebt, Pemetrexed gleichzeitig für das Mesotheliom
und für die Second-Line-Therapie des nichtkleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) zuzulassen. Beim rezidivierenden NSCLC ist Pemetrexed
als Monotherapie so wirksam wie Docetaxel, das bisher als einzige Substanz für die Behandlung dieser Patienten zugelassen ist. Mit Pemetrexed
leiden die Patienten aber unter entscheidend weniger Nebenwirkungen
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der Chemotherapie. Mit der Zulassung von Pemetrexed für beide Indikationen durch die europäische Zulassungsbehörde EMEA wird im Jahr
2005 gerechnet.
Weitere Informationen zu Studien mit Pemetrexed erhalten interessierte
Ärzte bei:
Lilly Deutschland GmbH
Medizinische Information Onkologie
Tel. +49 6172 273-2976
Neues von der Therapie gastrointestinaler Tumoren:
Deutlich bessere Prognose durch Irinotecan
Die Chemotherapiesequenz mit Irinotecan/5-FU/FS (FOLFIRI) als Firstline-Behandlung gefolgt von FOLFOX6 (Oxaliplatin/5-FU/FS) im Fall
des Progresses bietet die derzeit beste Prognose für Patienten mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (CRC). Dies zeigen die aktuellen Ergebnisse einer randomisierten Phase III-Studie (V308), die jetzt auch im
Journal of Clinical Oncology (JCO 2004, 22 (2):229–237) veröffentlicht
wurden. Die Patienten überleben im Median über 21 Monate. Das ist die
längste mediane Überlebenszeit, die bislang für metastasierte CRC-Patienten im Rahmen randomisierter Phase III-Studien erzielt wurde. Im
Vergleich zur umgekehrten Therapiesequenz blieben die Patienten über
3 Monate länger ohne erneute Progression. Auch ältere Patienten (>65
Jahre) vertrugen den Therapieansatz mit FOLFIRI als First-line-Therapie
gut. Die Behandlung konnte problemlos ambulant durchgeführt werden.
Die französische Studiengruppe um Tournigand et al. hatte 226 Patienten
mit metastasiertem CRC alternativ mit FOLFIRI gefolgt von FOLFOX6
bzw. der umgekehrten Sequenz behandelt. Die mediane Überlebenszeit
betrug jeweils über 20 Monate und war damit 3–5 Monate länger als nach
alleiniger First-line-Kombinationstherapie. Im direkten Vergleich beider
Therapiesequenzen zeigten sich Vorteile für die First-line-Therapie mit
FOLFIRI: Die mediane Überlebenszeit war länger (21,5 vs. 20,6 Monate;
p = 0,99) und die Patienten blieben über 3 Monate länger progressionsfrei
(14,2 vs. 10,9 Monaten; p = 0,64).
Gleichzeitig war die Rate schwerer (Grad 3–4) Nebenwirkungen unter
FOLFIRI-FOLFOX6 signifikant niedriger (53% vs. 74%; p = 0,001): So
traten unter der First-line-Behandlung mit FOLFOX6 signifikant häufiger
schwere Neutropenien (44% vs. 24%; p = 0,003) und Neurotoxizitäten auf
(71% Grad 2–3, 34% Grad 3 vs. 0% Grad 2–3 unter FOLFIRI). Keine
Unterschiede zwischen beiden First-line-Therapien zeigten sich bei der
Rate schwerer Diarrhöen (11–14%). Die Therapieabbruchrate wegen
Nebenwirkungen lag bei der First-line-Behandlung mit FOLFOX6 fast
doppelt so hoch wie im FOLFIRI-Arm (11% vs. 6%).
Ein neuer Kombinationspartner für Irinotecan ist der gegen den EGF
(epidermal growth factor)-Rezeptor gerichtete monoklonale Antikörper
Cetuximab. Die Kombination Irinotecan/Cetuximab könnte eine interessante Option für die Rezidivtherapie metastasierter Patienten mit EGFRpositivem CRC werden: Im Rahmen einer klinischen Studie bei 329 Patienten mit EGFR-positivem metastasiertem CRC und vorangegangener
Irinotecan-haltiger Chemotherapie erreichten unter Irinotecan/Cetuximab doppelt so viele Patienten eine objektive Tumorrückbildung wie
unter alleiniger Cetuximab-Gabe (22,9% vs. 10,8%; p = 0,0074). Die
progressionsfreie Zeit war fast verdreifacht (4,1 vs. 1,5 Monate;
p < 0,0001) und die mediane Überlebenszeit von 6,9 auf 8,6 Monate verlängert (p = 0,48).
Weitere Informationen bei:
Annette Locher
Aventis Pharma Deutschland GmbH
Kommunikation Deutschland
Tel. +49 69 305-5085, Fax -84418
E-mail [email protected]
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glichen mit 18% der Patienten, die sofort wirkendes Cytarabin bekommen hatten, das bisher bei der Therapie eingesetzt wird.
Cytarabin wird rasch metabolisiert, so dass Patienten alle zwei bis drei
Tage Injektionen in den Rückenmarksraum (Liquorraum) benötigen, die
schmerzhaft sein können und signifikante Risiken wie Infektionen mit
sich bringen. DepoCyte stellt einen wesentlichen Fortschritt gegenüber
Cytarabin dar, wobei der Schlüssel in der neuen DepoFoam Technologie
liegt: In Wasser gelöstes Cytarabin ist in winzigen Lipidpartikeln eingeschlossen, die sich nach der Injektion langsam zersetzen, so dass der Wirkstoff sukzessiv freigesetzt wird. Somit lässt sich der Zeitraum zwischen Injektionen auf zwei Wochen verlängern. Dies ist weit weniger belastend
für den Patienten, vermindert die Risiken, die mit häufigen Injektionen
einhergehen und senkt die Kosten für Krankenhausaufenthalte. Entscheidend ist aber vor allem, dass mit dem Einsatz von DepoCyte hohe Konzentrationen von Cytarabin über einen längeren Zeitraum in der LiquorFlüssigkeit vorliegen. Zudem gibt es erste klinische Anzeichen, dass die
Krankheit dadurch auch langsamer voranschreitet.
DepoCyte ist eine langzeitwirkende injizierbare Form von Cytarabin,
einem bekannten zytotoxischen Wirkstoff, der bei der Behandlung von
Meningeosis lymphomatosa eingesetzt wird. Es verwendet erstmals das
neue DepoFoam Sustained Release System, das von der Firma SkyePharma entwickelt wurde. DepoCyte ist sowohl in den USA (unter dem
Namen DepoCyt) als auch in Europa zur Behandlung der Meningeosis
lymphomatosa zugelassen.
Die europäische Kommission hat jetzt eine neue NeoRecormon® (Epoetin beta) 30 000 IE vorgefüllte Injektionsspritze genehmigt. Somit steht
Patienten und Ärzten nun auch ein einfaches Applikationshilfsmittel zur
einmal wöchentlichen Injektion von 30 000 IE Epoetin beta zur Verfügung. Epoetin beta ist zur Behandlung der tumorbedingten Anämie bei
Patienten mit Multiplen Myelom, gering gradigem Non-Hodgkin-Lymphom, chronischer lymphatischer Leukämie und für Patienten, die eine
platin-basierte Chemotherapie erhalten, zugelassen.
Die einmal wöchentliche Gabe von 30 000 IE Epoetin beta ist seit dem
1. Quartal 2003 (NOW-Studie) zur Behandlung der tumorbedingten Anämie zugelassen. Bisher waren zur Applikation nur 10 000 IE-Fertigspritzen erhältlich. Mit der 30 000 IE-Fertigspritze steht Patienten nun auch
die bevorzugte Applikationsform zur einmal wöchentlichen Injektion von
30 000 IE Epoetin beta zur Verfügung.
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Die NOW-Studie (NOW: NeoRecormon Once Weekly) zeigt, dass
1 × 30 000 IE pro Woche im Vergleich zu 3 × 10 000 IE wöchentlich
genauso wirksam und gut verträglich ist: Mehr als 70% der Patienten
sprachen auf die 1 × wöchentliche Gabe von Epoetin beta an. Zusätzlich
zeigte die Studie, dass über 90% der Patienten keine Bluttransfusion benötigten. Bei insgesamt zwei Drittel aller Patienten konnte die Anämie
zum Normalwert hin korrigiert werden.
Der größte Vorteil der einmal wöchentlichen Darreichungsform ist die
Verbesserung der Lebensqualität: Die Injektionen pro Krebsbehandlung
sowie Klinikbesuche werden verringert. Der Patient bekommt somit wieder mehr Energie zur Bewältigung seines Alltags – eine wichtige Voraussetzung zur Erhöhung der Compliance.
Weitere Informationen bei:
Hoffman-La Roche AG
Öffentlichkeitsarbeit Pharma
79630 Grenzach-Wylen
Dr. H-U. Jelitto
Tel: 07624 14–2400, Fax: -3366
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Therapie der tumorbedingten Anämie:
Epoetin beta jetzt in der bequemen und
kostengünstigen 30 000 IE-Fertigspritze zugelassen
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